Wolkenkönig
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Wolkenkönig
Verse über das Leben
von
B. Mich. Grosch
Copyright © 2016 Bernd Michael Grosch
Überarbeitete Neuauflage 2017
Umschlaggestaltung: Bernd Michael
Grosch
Alle Rechte beim Autoren.
Ludwig-Zellerstr. 24
83395 Freilassing
Publisher: epubli ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
Bibliografische Information der Deutschen
Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet
diese Publikation
in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de
abrufbar.
Titel
An meinen Engel
*
Stünd’ auch der Himmel weit offen für
mich,
ich könnt’ ihn wohl nicht betreten.
Allein der Gedanke wär’ fürchterlich,
daß And’re sind noch in Nöten.
*
War doch stets bedacht auf
Gerechtigkeit;
kämpft’ für die Sache der Schwachen.
Verlor gar die Seele in diesem Streit;
- konnt doch nichts dagegen machen...
*
Wie wollt’ ich im Himmel wohl glücklich
sein,
wenn säh’ ich die armen Verlor’nen ?
Ich zög’ es d’rum vor, zu brennen
allein,
statt schmausen mit den Erkor’nen.
*
Wie könnt’ ohne Mitleid wohl lobpreisen
des Herren Gnade immerfort ?
Wie könnt’ ich ihm Demut wohl erweisen
mit Blick auf den schrecklichen Ort ?
*
Mein Engel, sicher wirst um mich
weinen;
- die Tränen lindern meine Qual.
Doch nie kann ich mich mit Dir
vereinen;
- bleibt mir doch kein’ andere Wahl
....
*
Titel
Auserwählt
*
Sieh’ her – wie bin ich doch erhaben !
Ich diene täglich meinem Gott.
An seiner Hilf’ ich kann mich laben –
für Dich bleibet nur Hohn und Spott !
*
Warum gehörst nicht zu den Meinen ?
Warum kamst nicht in uns’re Reih’ ?
Nur dann Gott wird Dich nicht verneinen
–
Er jede Sünd’ Dir dann verzeih.
*
Gehör’n Wir doch zu der Elite
in dieser ungläubigen Welt.
D’rum werden nimmermehr Wir müde
zu lehren, was alleine zählt.
*
Am Letzten Tage Wir bezeugen,
dass Du nicht warst ein Gotteskind.
Die Engel sich vor U n s verbeugen,
da Wir doch die Erwählten sind.
*
Für U n s alleine die Erlösung –
Den Ander’n nur das irdisch’ Grab.
Für euch das Ziel – nur die Verwesung,
da euer Herz im Dunkeln lag !
*
So kann beruhigt denn ich schlafen,
da ich ja zu den Guten zähl.
Doch Du gehörst nicht zu den Braven –
So Deinen eig’nen Weg denn wähl ....
*
Titel
Der alte Krieger
*
Der alte Krieger, er ist müde –
in ihm frißt die Vergangenheit.
Er kannt’ nicht Freude oder Friede –
sein Leben stets geprägt vom Streit.
*
Gefürchtet er in jungen Jahren;
gefürchtet - doch niemals geliebt.
Hatt’ Anfeindung stets nur erfahren,
was seine Seele sehr betrübt’.
*
Gekämpft hatt’ er für seinen Glauben
an eine bess’re, heile Welt.
Es wollt’ des Nachts den Schlaf ihm
rauben,
daß dieses Sein so schlecht bestellt.
*
Sein Auge trocken mit den Jahren –
im Kampf sein’ Miene wie aus Stein.
Tagtäglich er den Tod erfahren –
ließ nichts mehr in sein Herz hinein.
*
Die Kameraden er verloren –
verlor’n auch Heimat, Frau und Kind.
Wünscht oft sich, nie zu sein geboren,
da heimatlos er wie der Wind.
*
Den Kampf verloren auch am Ende –
das Ziel sollt bleiben nur ein Traum.
Geblieben ihm nur blut’ge Hände –
verloren jegliches Vertrau’n.
*
*
Nun ging zu Ende für ihn ein Krieg –
doch immer noch ein Kampf ihm blieb,
welch’ niemals führen ihn kann zum
Sieg,
da einst dem Teufel sich verschrieb....
*
Titel
Dichters Los
*
Den Dichter man gern kritisieret –
das war stets so in unser’m Land.
Für Hohn gar man sich nicht genieret –
hat schließlich doch seinen Verstand !
*
„Der arm’ Poet – mag er doch hungern !
Man selbst lebt ja in Saus und Braus.
Der Dichter mag sein’ Zeit verlungern
und leben wie die Kirchenmaus.
*
Erdreistet sich doch dieser Flegel
zu halten uns den Spiegel vor.
Hält sich nur selten an die Regel,
welch’ wir geschaffen – dieser Tor !
*
Sieht uns’re Welt mit ander’n Augen,
obwohl er lebet auch in ihr.
Will wohl des Nacht’s den Schlaf uns
rauben
mit seinem dichterisch’ Gespür.“
*
Gelesen wird er freilich gerne –
doch dies steht auf `nem ander’n Blatt.
Man bleibt ja schließlich von ihm
ferne,
auch wenn man ihn gelesen hat....
*
Titel
Die Tränen des Teufels
*
Ein armer Teufel in der Hölle
Verliebt’ sich in ein Engelein.
Konnt’ weichen nicht mehr von der
Stelle,