Zarah Leander. Das Leben einer Diva - Jutta Jacobi - E-Book

Zarah Leander. Das Leben einer Diva E-Book

Jutta Jacobi

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Beschreibung

Ich war eine politische Idiotin.

»Kann denn Liebe Sünde sein«, »Yes, Sir«, »Davon geht die Welt nicht unter« – ihre Lieder sind Evergreens, ihre Bühnenauftritte Legende. Der Schatten ihrer Karriere: ihr Wirken im Dritten Reich. Jutta Jacobi hat bisher unbekannte Fakten zutage gefördert, die das Bild der Diva in einem neuen Licht erscheinen lassen. Es ist eine wahrhaft europäische Geschichte, und sie handelt von der Gier nach Ruhm und Geld, von großen Triumphen und vom Ausgestoßensein, von Lampenfieber, Alkohol und Depressionen, von anhänglichen Fans und gehässigen Journalisten, von nie enden wollenden Spionagegerüchten und einer grandiosen Selbstinszenierung: als Diva.

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Seitenzahl: 352

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»Kann denn Liebe Sünde sein«, »Yes, Sir«, »Davon geht die Welt nicht unter« – ihre Lieder sind Evergreens, ihre Bühnenauftritte Legende. Die Stimme allein ist Wahrzeichen der Leander, der Schatten ihrer Karriere: ihr Wirken im Dritten Reich. Jutta Jacobi hat bisher unbekannte Fakten zutage gefördert, die das Bild der Diva in einem neuen Licht erscheinen lassen. Es ist eine wahrhaft europäische Geschichte, und sie handelt von der Gier nach Ruhm und Geld, von großen Triumphen und vom Ausgestoßensein, von Lampenfieber, Alkohol und Depressionen, von anhänglichen Fans und gehässigen Journalisten, von nie enden wollenden Spionagegerüchten und einer grandiosen Selbstinszenierung: als Diva.

JUTTA JACOBI ist Feature- und Buchautorin. Die promovierte Germanistin lebt in Hamburg. Schwerpunkte ihres Schreibens sind Literatur und Gesang. Zuletzt erschien von ihr »Die Schnitzlers. Eine Familiengeschichte«.

Jutta Jacobi

Zarah LeanderDas Leben einer Diva

1. Auflage

Genehmigte Taschenbuchausgabe Januar 2015,

btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Copyright © der Originalausgabe 2006 by

Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg

Die Autorin wird vertreten durch Aenne Glienke | Agentur für Autoren und Verlage, www.AenneGlienkeAgentur.de

Umschlaggestaltung: semper smile, München

Umschlagfoto: © Scherl/SZ Photo

UB · Herstellung: sc

ISBN 978-3-641-14427-2www.btb-verlag.de

www.facebook.com/btbverlag

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INHALT

VORWORT ZUR TASCHENBUCHAUSGABE

HINTERM VORHANG

VOR DEM SPIEGEL

THEATER

DIE RIGA-KUR

ZARAH BEKOMMT EIN DENKMAL

STOCKHOLMER BRUCHLANDUNGEN

VARIATIONEN ÜBER DIE GEBURT EINES STARS

ZARAH GEHT ZUR REVUE

DIE ELEGANZ DER SAISON

AN DER SEITE VON GÖSTA EKMAN

DREI SCHWEDISCHE FILME

KARL GERHARDS PRIMADONNA

NACH WIEN

AXEL AN DER HIMMELSTÜR

ANNALISA ERICSON

DIE OPERATION LEANDER

YES, SIR!

EIN UFA-STAR WIRD BENUTZT

DIE GROSSE LIEBE

ABSCHIED MIT DREI BOMBEN UND DÄNISCHER FLORA

ELISABETH RALF

IM REGEN

LUNCH AUF DEM KRÄHENSCHLOSS

DIE LEANDER-DEBATTE

SPIONAGEGERÜCHTE

DER SÜNDENBOCK IN SEINEM REVIER GEFANGEN

HARALD HULTMAN

DAS COMEBACK

MAGO

REISEN UND REPRISEN

HÜLPHERS!

TORSTEN FÖLLINGER

DES GANZEN VOLKES ZARAH

DIVENGLÜCK

ZARAH BEREITET IHREN ABSCHIED VOR

BRIGITTE PETTERSSON

DANK

LITERATUR

BILDNACHWEIS

Madame Scandaleuse

Ist Ihnen nicht bös

Wenn Sie von ihr berichten

Tausend herrliche Geschichten (…)

Sie ist unmöglich

Aber deliziös

peter kreuder/alexander nebhut, madame scandaleuse

Für meine Mutter

VORWORT ZUR TASCHENBUCHAUSGABE

»Und muß ich mein irdisches Dasein beenden, Yes, Sir, sollt ihr euch nicht gleichgültig von mir wenden, No, Sir!« – Zarah Leanders Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Als der russische Schriftsteller Arkadij Waksberg vor Jahren behauptete, dass die schwedische Sängerin und Schauspielerin mit der unverwechselbaren Stimme unter dem Decknamen »Rose-Marie« für Sowjetrussland spioniert habe, da machte das Thema in ganz Europa Schlagzeilen – lange nach ihrem Tod. Zarah Leander sang für die Deutschen und sorgte für die gute Laune, die Goebbels als wichtigste Waffe im Krieg bezeichnete. War sie in Wirklichkeit »Genossin Zarah«? Das war die Frage, die mich bis in die Gartenlaube des pensionierten Chefs der schwedischen Spionageabwehr brachte und zum Moselwein mit Zarah Leanders ältestem Bruder, der mit 102 Jahren noch militärhistorische Abhandlungen schrieb. Daraus wurde ein Feature für den Hörfunk. Es hieß, ebenfalls nach einem Leander-Lied: »Kluge Frauen sagen nur: Vielleicht«. Die Akte Zarah Leander.

Ich kannte Zarah Leander von ihren Auftritten im Deutschen Fernsehen und hatte schon als Kind den sonderbaren Reiz empfunden, der von der alten Diva ausging, von ihren pompösen Roben, der tiefen Stimme, dem rollenden Rrrrr, den großen Gesten ihrer außergewöhnlich schönen Hände. Sonst wusste ich nichts über sie, außer, dass sie Schwedin war und sich durch ihre Jahre als Filmstar in Nazi-Deutschland zu Hause unbeliebt gemacht hatte. Die Recherchen in Schweden zeigten mir schnell, was für eine interessante Geschichte es da zu entdecken gab. Es stimmt nicht, dass erst die Deutschen Zarah Leander entdeckt haben. Als sie 1937 zur Ufa ging, war sie in Skandinavien längst ein Star, und die Mehrheit der schwedischen Presse verfolgte ihre weitere Karriere »auf dem Kontinent« mit Stolz und Zustimmung. Aber als sie 1943 nach Schweden zurückkehrte, wollte niemand etwas von ihr wissen. Was war geschehen? Gewiss, sie hatte mit einem Land Geschäfte gemacht, das einen Krieg gegen die halbe Welt angezettelt hatte, aber das hatten andere Schweden auch – aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Konnte es sein, dass »die Leander« für etwas büßen musste, das das halbe Land anging? Warum wurde gerade sie zum Sündenbock?

Diese Fragen lehrten mich eine Menge über das Land, in dem ich damals lebte, aber auch über das Wesen der Diva. Sie hat ein »bad girl« zu sein, so will es die Rolle. Die Jahre, in denen sie in ihrem Heimatland Schweden allgemein verhasst war, gingen vorbei, anrüchig blieb sie, auch nach ihrem Comeback. Hatte sie – oder hatte sie nicht für die Sowjetunion, für Deutschland, vielleicht sogar für das eigene Land spioniert?

Das Rätsel Zarah Leander ist nicht gelöst, dem Mythos schadet das nicht, ganz im Gegenteil. Sie selbst wusste das und erklärte in einem Fernsehinterview: »Ich bin die Leander, das muss reichen. Ich weiß selbst nicht, wer ich bin.« Sie inszenierte sich geschickt – als offenes Kunstwerk. Eben diese Mehrdeutigkeit macht sie für ein sich ständig verjüngendes Publikum immer neu und attraktiv. Die ARTE-Dokumentation des Autorenduos Simone Dobmeier und Torsten Striegnitz wurde kürzlich im Ersten Deutschen Fernsehen wiederholt und interessierte trotz später Sendezeit 1 Million Zuschauer.

Auch Zarah Leander wurde nicht als Diva geboren. Als Sara Stina Hedberg kam sie im wärmländischen Karlstad zur Welt. Als ich dieses Buch schrieb, ging es mir darum, den Weg von der braven Bürgertochter zum Mythos nachzuvollziehen, die Motive ihres Handelns zu begreifen und mich der künstlerischen Persönlichkeit, die sie war, über die Lebensgeschichte anzunähern. Ich bin sicher, dass es noch andere Menschen gibt, die über die Bewunderung hinaus diese Neugier teilen, und freue mich, dass das Buch nun als Taschenbuchausgabe vorliegt.

Hamburg, im September 2014

HINTERM VORHANG

Sie ist noch nicht dran. Sie weiß, es wird noch einige Jahre dauern. Ein Vorhang aus brokatverziertem Plüsch trennt sie von der Welt der Erwachsenen. Dahinter steht das kleine rothaarige Mädchen auf bloßen Füßen und wartet auf seinen Auftritt. Noch ist sie Zuschauerin, und die Bühne gehört den Eltern und deren Freunden.

Im Kinderzimmer liegen die Brüder in ihren weiß gestrichenen Betten und schlafen fest. Sie hat ihre tiefen Atemzüge gehört, aber das hat sie nicht beruhigt. Die Stimmen und das Gelächter der Erwachsenen von fern sind wie das Versprechen zukünftiger Vergnügungen, deren Mittelpunkt sie selber sein wird. Sie hat ihre Füße auf den gewebten Teppich neben dem Bett gesetzt, ist in geduckter Haltung, den Zeigefinger auf den Mund gelegt, aus dem Zimmer gehuscht und dann über den langen Gang in ihr Versteck im Herrenzimmer geschlichen. Das leise Knacken der Dielenböden hätte sie verraten können. Ihr Herz pocht heftig.

Auch sie möchte schöne, elegante Kleider tragen wie Mama und sich so viele Fleischstücke bei Tisch auftun dürfen wie Papa. Sie mag sich nicht herumkommandieren lassen, nicht dauernd zu hören bekommen: Zarah, davon verstehst du nichts, dafür bist du noch zu klein. Zornig pustet sie ihren Atem in den weichen Stoff vor ihrer Nase. Sie will den Mund auftun und reden, und alle sollen sie ansehen und ihr zuhören, so wie jetzt dem Onkel Victor, Papas Vetter Victor Nyman. Sie will endlich groß sein. Aber es wird noch viele Jahre dauern.

Kaiser Wilhelms Rüstungsanstrengungen und die Sorge um den Krieg waren die Gesprächsthemen der Herren bei Cognac und Zigarren. An solchen Abenden, wenn Papa und Mama ihre Freunde in der Elf-Zimmer-Wohnung in der Järnvägsgatan um sich versammelten und Zigarrenrauch über dem Raum lag wie nach einem Gefecht, pflegte ich mich anzuschleichen und zuzuhören. Stück für Stück erfasste ich die Landkarte der Erwachsenenwelt. Ich sog alles in mich auf wie ein Schwamm … niemand sah mich, wie ich mich im Nachthemd hinter den Falten der schweren Vorhänge verborgen hielt. Es gab Nächte, da hielt ich bis zum Morgengrauen aus, bis Ruth kam und mich ins Bett scheuchte.1

Sechs oder sieben Jahre alt muss Zarah Leander bei ihren Ausflügen in die Erwachsenenwelt gewesen sein. Zu den Kindheitserinnerungen, die sie in ihrem ersten Memoirenbuch »Wollt ihr einen Star sen« für berichtenswert hält, gehören die Nächte hinterm Vorhang.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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