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Dieses Taschenbuch vereint Märchen und Sagen deren Grundlage die Zauberei darstellt. Hexen, Zauberer und Zauberkundige waren schon immer faszinierend. Die Märchen und Sagen werden aus alten Quellen bezogen und neu veröffentlicht. Mit dem vorliegenden Buch lernt man den Sagen- und Märchenschatz der eigenen Heimat besser kennen. Gleichzeitig lernt man die Erzählungen aus anderen Ländern kennen.
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Seitenzahl: 279
Veröffentlichungsjahr: 2025
Herausgeber
Erik Schreiber
Märchen Sagen und Legenden
Zaubermärchen
Saphir im Stahl
Märchen Sagen und Legenden 28
e-book: 312
Titel: Zaubermärchen
Erscheinungstermin: 01.12.2025
© Saphir im Stahl Verlag
Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Julia Schiffler
Lektorat: Peter Heller
Vertrieb neobook
Herausgeber
Erik Schreiber
Märchen Sagen und Legenden
Zaubermärchen
Saphir im Stahl
Der Zauberer und sein Schüler
Es war einmal ein König, der war verheiratet, hatte aber keine Kinder. Da kam ein Zauberer zu ihm und sprach zu ihm: „Ich will machen, dass du Kinder bekommst, aber unter der Bedingung, dass du mir deinen ersten Sohn schenkst“. Und der König war schließlich gezwungen auf diese Bedingung einzugehen und gab ihm sein Wort. Nach einiger Zeit wurde die Königin schwanger und gebar einen Knaben. Nach kurzer Zeit wurde sie zum zweiten Mal schwanger; und sieh, da kam der Zauberer und forderte von dem Könige den älteren Sohn, nach dem Vertrag, den sie geschlossen hatten. Und der König, er mochte wollen oder nicht, musste ihm endlich den Knaben geben. Der Zauberer nahm ihn und brachte ihn in sein Haus, welches neunundneunzig Zimmer hatte; er gab ihm die Schlüssel von allen Zimmern, außer dem vom neunundneunzigsten, indem er ihm streng einschärfte dasselbe unter keinem Vorwand jemals zu öffnen. Er gewann den Knaben lieb und lehrte ihn auch einige Wissenschaften. Der Zauberer hatte die Angewohnheit, vierundzwanzig Stunden zu schlafen, vierundzwanzig Stunden wach zu sein, in vierundzwanzig Stunden einmal zu essen; und auch seine übrigen Geschäfte betrieb er nach diesem Maße. In jenem Zimmer nun hatte er von allen lebendigen Dingen, die es auf Erden gibt, zum Beispiel Weidevieh, Vögel und so weiter, je ein Exemplar. Wie nun der Knabe alle Zimmer öffnete, wenn er wollte, ausgenommen das neunundneunzigste, so überlegte er eines Tages und sprach bei sich selber:
„Ich will auch dies Zimmer öffnen, um zu sehen, was er darin hat“, und öffnete es. Als er sah, dass der Zauberer da drin schlief, und dass in dem Augenblick, wo die Tür geöffnet wurde, die darin befindlichen Tiere zu schreien und zu lärmen begannen, erschrak er. Aber der Zauberer wachte trotz all dem Geschrei nicht auf, weil die vierundzwanzig Stunden noch nicht voll waren. Unter den Tieren, die er dort hatte, waren auch drei Stuten und drei Hunde, denen man das Futter verkehrt hingeworfen hatte: den Stuten Knochen und den Hunden Heu. Als der Knabe dieses verkehrte Verhalten sah, trat er hinzu und tauschte ihnen das Futter um. Hierauf erwachte der Zauberer und stürzte auf den Knaben los, um ihn zu ergreifen und zu töten. Aber dieser nahm, so hatten es ihm die Stuten angegeben, ein Waschbecken mit Waschkanne, ein Stück Salz, einen Kamm, dazu auch die Stuten, und floh. Der Zauberer setzte ihm nach und verfolgte ihn schnell, und beinahe hätte er ihn erreicht; als aber der Knabe sah, dass jener näher kam, warf er, wie ihn die Stute gelehrt, ein Stück Salz hinter sich, und sogleich entstand vor dem Zauberer ein hoher Berg. Bis er über diesen hinwegkam, wurde er genügend aufgehalten; und so blieb der Zauberer eine Zeit lang auf der einen Seite des Berges und der Knabe auf der anderen, in ziemlicher Entfernung voneinander. Trotz alledem aber kam der Zauberer, ihn eilig verfolgend, wieder näher; diesmal warf der Knabe einen Kamm hinter sich, und sogleich entstand vor dem Zauberer ein Wald mit vielen Bäumen. Obgleich ihn dieser wieder eine Weile aufhielt, kam er doch schließlich hindurch und dem Knaben wieder nahe. Nun warf dieser ein Waschbecken und eine Waschkanne hin, und es entstand vor dem Zauberer ein großes Meer. Der Zauberer stieg ins Wasser und ging bis zu einer Stelle, die sehr tief war; als er aber sah, dass der Knabe die Grenze überschritten hatte und zu einem Punkt gekommen war, wo er keine Macht mehr hatte ihm zu schaden, kehrte er wieder um, und der Knabe entkam.
Zauberers Töchterlein
Es war einmal ein Knabe, der auszog, um einen Dienst zu suchen; und als er so wanderte, begegnete er einem Mann, der ihn fragte, wohin er wollte.
„Ja“, antwortete er, „ich gehe hinaus in die weite Welt, um mir einen Dienst zu suchen.“
„Da kannst du ja gleich mit mir gehen und bei mir dienen“, sagte der Mann; „ich brauche just einen solchen Knaben, wie du einer bist. Und du sollst auch einen recht guten Lohn bei mir bekommen: das erste Jahr einen Scheffel Geld, und zwei im zweiten, und drei im dritten; denn du musst mir drei Jahre lang dienen und mir in allem und jedem gehorchen, und wenn es dir auch noch so sonderbar vorkommt. Aber du brauchst dich nie vor den Dingen, die ich dir befehle, zu fürchten, denn es ist nie eine Gefahr dabei, wenn du nur zu folgen verstehst.“
Damit war die Sache abgemacht und der Knabe folgte dem Mann, bei dem er sich verdingt hatte, in dessen Wohnung. Und das war eine sonderbare Wohnung, denn er wohnte in einem Hügel mitten im wilden Wald; und der Knabe sah da keinen anderen Menschen, als seinen Herrn; und der war ein gewaltiger Zauberer, der eine so große Macht über Menschen und Tiere hatte, dass es ganz entsetzlich war.
Am darauffolgenden Tag sollte der Knabe seinen Dienst antreten. Fürs Erste trug ihm der Zauberer auf, alle wilden Tiere des Waldes, die er gebunden hatte, zu füttern. Es waren sowohl Wölfe und Bären als Hirsche und Hasen, die der Zauberer in Herden und Hürden zusammengesammelt und in seinen Stall, der unter der Erde lag und wohl eine Meile lang und breit war, gebracht. Der Knabe verrichtete trotzdem seine Arbeit in einem Tag und der Zauberer lobte ihn und sagte, dass er seine Sache recht brav gemacht habe.
Am nächsten Morgen sagte der Zauberer zu ihm: „Ja, heute brauchen die Tiere nicht gefüttert zu werden, denn sie bekommen nicht alle Tage etwas zu fressen. Jetzt will ich dir erlauben so lange zu spielen, bis sie wieder gefüttert werden müssen.“ Darauf sagte der Zauberer noch einige Worte zu ihm, die er nicht verstand, und im selben Augenblick war aus dem Knaben ein Hase geworden, der in den Wald hinaussprang.
Da konnte er freilich gut springen, aber das war auch notwendig, und er musste genug laufen; denn wer ihn nur immer erblickte, wollte auf ihn schießen, und die Hunde hetzten und setzten ihm bellend nach, sobald sie nur seine Fährte fanden. Jetzt war er ja das einzige Tier im Wald, denn der Zauberer hatte alle anderen unten in seinem Stall eingeschlossen, so dass alle Jäger des ganzen Landes große Lust hatten, dem Hasen einmal einen Treffer auf den Pelz zu geben. Sie hatten aber kein Glück dabei, denn es gab keinen Hund, der ihn einholen, und keinen Schützen, der ihn treffen konnte. Sie schossen immer und alleweil daneben, und der Hase lief und sprang immer weiter fort. Das war zwar ein sehr unruhiges Leben, aber endlich gewöhnte er sich daran, als er merkte, dass keine Gefahr für ihn dabei war; und schließlich machte es ihm sogar Spaß, alle die vielen Jäger samt ihren Hunden, die so sehr auf ihn versessen waren, zum Narren zu halten.
So ging es ein ganzes Jahr, und als dieses um war, rief ihn der Zauberer heim, denn er stand ja jetzt auch in seiner Macht, wie alle anderen Tiere. Dann sagte der Zauberer abermals einige Worte zu ihm, die er nicht verstand, und augenblicklich war aus dem Hasen wieder ein Mensch geworden. „Nun, wie gefällt dir dein Dienst bei mir?“, fragte der Zauberer, „und wie gefällt es dir, ein Hase zu sein?“
„Oh, es gefällt mir recht gut“, erwiderte der Knabe, „nie konnte ich früher so schnell über Grund und Boden dahin laufen.“
Darauf zeigte ihm der Zauberer den Scheffel Geld, den er schon verdient hatte, und der Knabe war es wohl zufrieden, ihm auch das nächste Jahr zu dienen.
Am ersten Tag des neuen Dienstjahres hatte er dieselbe Arbeit zu verrichten, wie im vorigen Jahr: Er musste wieder alle Tiere im Stall des Zauberers füttern. Und als er das getan, sagte der Zauberer abermals einige Worte zu ihm, und da flog er als Rabe verwandelt hoch in die Luft empor. Das gefiel dem Knaben recht gut, denn jetzt konnte er ja noch viel schneller weiter kommen, als da er als Hase herumlief, und hier konnten ihn auch keine Hunde hetzen, so dass er rein zum Vergnügen herumfliegen konnte. Aber gar bald merkte er, dass er auch hier keinen Frieden hatte, wenn auch keine Gefahr für ihn vorhanden war; denn alle Schützen und Jäger, die ihn erblickten, nahmen ihn aufs Korn und knallten los, denn es war weit und breit kein anderer Vogel als der Rabe zu sehen, weil der Zauberer alle eingefangen hatte.
Aber er gewöhnte sich auch daran, als er merkte, dass ihn niemand treffen konnte; und so flog er das ganze Jahr herum, bis ihn der Zauberer wieder heimrief und dann einige Worte zu ihm sagte, die ihm seine menschliche Gestalt zurückgaben.
„Nun, wie gefiel es dir, als Rabe herumzufliegen?“, fragte ihn der Zauberer.
„Oh, es gefiel mir recht gut, denn alle meine Lebtage konnte ich früher nicht so hoch in die Luft hinaufkommen.“
Darauf zeigte ihm der Zauberer die zwei Scheffel Geld, die er sich in diesem Jahre verdient hatte und die an der Seite des einen Scheffels vom vorigen Jahr standen. Und der Knabe blieb gerne noch das dritte Jahr in des Zauberers Diensten.
Am nächsten Tag bekam der Knabe seine alte Arbeit: nämlich alle wilden Tiere zu füttern. Und als es geschehen war, sagte der Zauberer wieder einige Worte zu ihm, und aus dem Knaben war dabei ein Fisch geworden, der hinaus in den Waldbach sprang. Er schwamm darin auf und nieder und es unterhielt ihn ausgezeichnet, sich so mit dem Strome treiben zu lassen; und schließlich schwamm er bis ins Meer hinaus und da schwamm er immer weiter und weiter, bis er einmal zu einem gläsernen Schloss kam, das auf dem Grund des Meeres stand. Er konnte in alle Zimmer und Säle hineinschauen, und da sah es prächtig darin aus: alle Hausgeräte war aus weißem Wallfischbein gemacht und mit Gold und Perlen eingelegt und mit den weichsten Kissen in allen Regenbogenfarben gepolstert, und ringsum lagen Teppiche, die wie das feinste Moos aussahen; und auch Blumen und Bäume waren da mit wunderlich gekrümmten Zweigen und Ästen, die sowohl grün und gelb, als rot und weiß waren. Und kleine Springbrunnen quellten aus den kunstreichsten Schneckenhäusern empor und ließen ihr Wasser in klare Muschelschalen niederfallen und machten damit die lieblichste Musik, die das ganze Schloss erfüllte. Aber das allerschönste von allem war doch ein kleines junges Mädchen, das da ganz allein herumging. Das Mädchen ging von einem Zimmer ins andere, aber man konnte nichts davon sehen, dass es auch eine Freude an all der Pracht, die es umgab, gehabt hätte. Es ging so traurig in seiner Einsamkeit umher, und es fiel ihm nicht einmal ein, sich in den blanken Glaswänden, die sich ringsumher befanden, zu spiegeln, wiewohl es doch das Schönste und Niedlichste war, das man nur sehen konnte. Und dasselbe meinte auch der Knabe, während er rund um das Schloss herumschwamm und von allen Seiten hineinguckte.
„Da möchte ich doch zehnmal lieber ein Mensch sein, als so ein armer, stummer Fisch, wie ich jetzt einer sein muss“, sagte der Knabe zu sich selbst. „Wer nur darauf kommen könnte, was für Worte der Zauberer immer spricht, wenn er mich verwandelt.“
Er schwamm und grübelte und dachte nach, bis es ihm endlich einfiel, wie die Formel lautete, die der Zauberer sprach. Und da probierte er es sogleich, sie vor sich hin zu sagen und im selben Augenblick stand er auch schon als Mensch unten auf dem Grund des Meeres.
Da beeilte er sich in das gläserne Schloss hinein zu kommen und ging zu dem jungen Mädchen hin und sprach es an, dass darüber beinahe auf den Tod erschrak. Aber er redete dem Mädchen so freundlich zu und erklärte ihr, wie er da herunter gekommen, so dass es sich bald wieder von seinem Schrecken erholte und dann recht froh war über die Gesellschaft, die es in seiner gräulichen Einsamkeit, in der es ihre Tage verbringen musste, gefunden. Die Zeit verging nun den beiden so rasch, dass der Bursche, denn jetzt war er ja schon ein vollkommener Bursche geworden und längst kein Knabe mehr, ganz und gar vergaß, wie lange er da gewesen war.
Eines Tages sagte das Mädchen zu ihm, dass es nun an der Zeit sei, dass er sich wieder in einen Fisch verwandle, denn der Zauberer werde ihn jetzt bald heimrufen und er müsse dann fort. Aber noch vorher müsse er seine Fischgestalt haben, sonst könne er nicht lebend durchs Meer kommen. Jedoch schon früher, als er so da unten war, hatte es ihm gesagt, dass es eine Tochter desselben Zauberers sei, bei dem der Bursche diente, und der hatte sie hier unten eingeschlossen, damit er ruhig sein konnte, dass sie hier vollkommen sicher wäre. Des Zauberers Tochter hatte nun einen Rat ausfindig gemacht, wie sie es vielleicht ermöglichen könnten, sich wiederzusehen und sich dann zu bekommen und die Erlaubnis zu erhalten, beieinanderbleiben zu dürfen. Aber dazu waren viele Dinge zu beobachten, und er musste sehr genau Acht auf alles geben, was sie ihm sagte.
Sie erzählte ihm, dass alle Könige in den Ländern rings umher dem Zauberer, ihrem Vater Geld schuldig seien; und der König in jenem Königreich, dessen Namen sie ihm jetzt nannte, komme zunächst an die Reihe, seine Schuld bezahlen zu müssen; und konnte er zur rechten Zeit nicht bezahlen, so sollte er enthauptet werden.
„Und er kann nicht bezahlen“, sagte sie, „das weiß ich ganz bestimmt.“
„Nun musste du vor allem deinen Dienst bei meinem Vater kündigen, denn jetzt sind die ausbedungenen drei Jahre um und du kannst wieder weiter ziehen. Drum nimm deine sechs Scheffel Geld und wandere in das Königreich, das ich dir vorher bezeichnete, und tritt bei dem König desselben in Dienste. Wenn es nun gegen die Zeit geht, da, wie ich dir gesagt habe, die Schuld fällig ist, dann wirst du leicht bemerken, dass der König schlecht aufgelegt sein wird. Da musst du ihm sagen, dass du wohl wüsstest, was ihn bedrücke, und dass es das Geld sei, das er dem Zauberer schulde, aber nicht bezahlen könne, denn ich weiß, dass er es nicht hat. Aber du kannst es ihm leihen, denn es sind gerade sechs Scheffel, die du ja hast. Du darfst ihm jedoch das Geld nur unter der Bedingung leihen, dass er dich mitnimmt, wenn er zu meinem Vater geht, um zu bezahlen, und dir erlaubt, als Hofnarr vorauszulaufen. Kommst du dann zu dem Zauberer, so musst du allerlei Narrenstreiche vollführen und schauen, dass du ihm eine Anzahl Fenster einschlagen kannst, wie überhaupt alle möglichen und erdenklichen Unglücke dieser Art anrichten. Darüber wird mein Vater schrecklich zornig werden; und weil der König verantworten muss, was sein Narr tut, so wird er ihn, trotzdem er seine Schuld bezahlt hat, verurteilen, entweder drei Fragen richtig zu beantworten oder das Leben verlieren zu müssen. Die erste Frage, die mein Vater stellen wird, wird lauten: „Wo ist meine Tochter?“ Da musst du vortreten und sagen: „Sie ist auf des Meeres Grund.“ Dann wird er dich fragen, ob du sie erkennen kannst, und darauf musst du „Ja“ antworten. Da wird er mit einer Menge Frauenzimmern hervorkommen und diese an dir vorbeiführen, damit du dir die aussuchen kannst, welche du für seine Tochter hältst. Aber du wirst mich auf keinen Fall erkennen können und deshalb werde ich dich, wenn ich an dir vorbeigehe, so zupfen, dass du es spüren kannst, und da musst du mich augenblicklich packen und festhalten. Und damit hast du die erste Frage gelöst. Seine nächste Frage wird lauten: „Wo ist mein Herz?“ Und da musste du wieder vortreten und sagen: „Es ist in einem Fisch.“ „Kennst du diesen Fisch?“, wird er dann fragen, und du musste abermals „Ja“ darauf antworten. Da wird er alle Arten von Fischen herkommen lassen und du musste dann unter ihnen den rechten auswählen. Aber da werde ich schon Obacht geben, dass ich mich an deiner Seite aufhalten kann, und wenn der rechte Fisch kommt, werde ich dir einen schwachen Puff geben und da musste du ihn schnell ergreifen und dich beeilen ihn aufzuschneiden. Dann ist es aus mit dem Zauberer und er wird keine weiteren Fragen mehr stellen.“
Als der Bursche diesen guten Rat und Bescheid, was er alles zu tun, wenn er wieder auf festes Land komme, vernommen hatte, galt es nur noch sich zu erinnern, was es war, was der Zauberer immer sagte, wenn er ihn aus einem Menschen in ein Tier verwandelte. Aber das hatte er vergessen und des Zauberers Töchterlein wusste es auch nicht. Er ging den ganzen Tag wie verzweifelt herum und dachte und dachte, und sann und grübelte; aber es fiel ihm doch nicht ein, wie die Formel lautete. Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen und erst gegen die Morgenstunde fiel er in einen leisen Schlummer und da ging ihm plötzlich ein Licht auf und es fiel ihm ein, wie der Zauberer zu sagen pflegte. Er sagte es so schnell als möglich nach und augenblicklich war er wieder ein Fisch und huschte ins Meer hinaus. Gleich darauf wurde er gerufen und er schwamm im Nu durchs Meer und hinein in den Waldbach, an dessen Ufer der Zauberer stand und dieselben Worte, wie sonst sprach und ihn wieder in einen Menschen verwandelte.
„Nun, wie gefiel es dir als Fisch herumzuschwimmen?“, fragte der Zauberer.
„Ja, das hat mir noch am allerbesten gefallen“, antwortete der Bursche, und das war gewiss keine Lüge, wie jeder wissen kann. Darauf zeigte ihm der Zauberer die drei Scheffel Geld, die er sich im letzten Jahre verdient hatte und die neben den anderen Dreien standen, und alle sechs gehörten jetzt ihm.
„So wirst du mir wohl noch ein Jahr dienen wollen?“, fragte ihn der Zauberer, „und dann bekommst du dafür sechs Scheffel, macht zusammen zwölf, und das ist gewiss ein schöner Lohn.“
„Nein“, erwiderte der Bursche, jetzt habe er genug und danke dem Himmel, dass diese Zeit um wäre, denn er sehne sich jetzt auch wo anders zu dienen, und andere Leute und andere Bräuche zu sehen. Aber später wolle er vielleicht wieder einmal zu ihm zurückkommen.
„Ja“, sagte der Zauberer, „dann wirst du mir jederzeit willkommen sein.“ Der Bursche hatte ihm, wie sie miteinander ausgemacht hatten, durch drei Jahre treu gedient, sodass er nichts dagegen einwenden konnte, dass der Bursche weiterziehen wollte.
Er bekam jetzt seine sechs Scheffel Geld und machte sich auf den Weg geradeaus in das Königreich, das ihm seine Liebste damals genannt hatte. Er vergrub sein Geld an einem heimlichen Ort in der Nähe des königlichen Hofes und ging dann ins Schloss und bat, dass man ihn hier in Dienst nehme. Das geschah auch und er wurde da Stallknecht und musste die Pferde des Königs warten und pflegen. So verging eine kurze Zeit und er richtete ein scharfes Augenmerk darauf, wie sich der König härmte und niemals ruhig oder fröhlich gewesen. So kam er eines Tages wieder in den Stall hinunter und da war niemand anderes zur Stelle als unser Stallknecht, der jetzt geradeheraus zum König sagte, dass er mit „Seiner Majestät allergnädigster Erlaubnis“ ihn fragen wollte, warum er denn immer gar so traurig sei und sich so abhärme.
„Was hilft es darüber zu sprechen“, entgegnete der König, „du kannst mir ja doch nicht helfen.“
„Ja, das könne Seine Majestät doch nicht wissen“, sagte der Knecht darauf, „denn ich weiß es ja doch ganz genau, was dem König so schwer auf dem Herzen liegt; und ich weiß sogar Rat, wie das Geld bezahlt werden kann.“
Ja, das war eine andere Sache und der König ließ sich weiter in ein Gespräch mit diesem Stallknecht ein, der sagte, dass er ihm die sechs Scheffel Geld wohl leihen könnte, es aber nur unter der Bedingung tue, dass er ihn mitnehme und ihn als Hofnarren gekleidet vorauslaufen lasse, wenn er zu dem Zauberer reise, um seine Schuld zu bezahlen. Er wolle zwar einige Tollheiten begehen, für die der König streng zur Rechenschaft gezogen würde, aber er werde schon selbst alles so verantworten, dass dem Könige nicht das geringste Leid zugefügt werden könnte. Der König ging mit Freuden auf alles ein, was sein Stallknecht verlangte; und es war jetzt auch schon die höchste Zeit, dass sie sich auf die Strümpfe machten.
Als sie endlich zur Wohnung des Zauberers kamen, befand sich diese nicht innerhalb des Hügels, sondern oben auf demselben stand ein großes Schloss, das der Bursche früher noch nie gesehen hatte, denn der Zauberer konnte es ja ganz nach seinem Belieben sichtbar oder unsichtbar machen. Und nach allem, was der Bursche von des Zauberers Künsten schon kannte, wunderte er sich auch gar nicht darüber. Als sie ganz in die Nähe des Schlosses kamen, das aussah, als wäre es nur aus reinstem Glas, da lief der Bursche voraus als der Hofnarr des Königs. Er sprang vorwärts und rückwärts und stand bald auf dem Kopf, bald auf den Beinen und schlug dabei so viele große Glasscheiben und Glastüren des Zauberers zusammen, dass es ganz entsetzlich war, und warf um, was er nur irgend konnte, und richtete eine gefährliche Zerstörung an.
Der Zauberer stürzte ganz wütend vor Zorn heraus und schimpfte den König wie einen alten Schuhlappen herunter, weil er einen solchen unbändigen Narren mit sich führte, und sagte: dass ihm der König nicht den geringsten Schaden, den ihm der Narr zugefügt hatte, ersetzen könnte, nachdem er nicht einmal im Stande sei, seine alte Schuld auszugleichen. Aber da ergriff der Hofnarr das Wort und sagte:
„O ja, er ist es schon im Stande!“ Und der König rückte mit den sechs Scheffeln Geld heraus, die ihm der Bursche geliehen hatte. Die wurden dann abgemessen, und alles stimmte genau. Damit hatte der Zauberer freilich nicht gerechnet, aber er konnte nichts dagegen einwenden. Die alte Schuld war also richtig bei Heller und Pfennig bezahlt und der König erhielt seine Schuldverschreibung wieder zurück. Aber damit war der Schaden, der dem Zauberer heute zugefügt worden, noch nicht ersetzt und der König hatte auch nichts, um ihn zu bezahlen. Da sprach der Zauberer das Urteil über ihn aus, dass er entweder drei Fragen, die er ihm aufgeben werde, richtig beantworten müsse, oder doch enthauptet werden soll, wie es im Kontrakt der alten Schuld stand.
Da blieb nichts anderes übrig, als zu versuchen, des Zauberers Rätsel aufzulösen. Der Narr stellte sich knapp an die Seite des Königs, während der Zauberer mit seinen Fragen herausrückte. Und zuerst fragte er:
„Wo ist meine Tochter?“
Da ergriff der Narr das Wort und sagte: „Sie ist unten auf des Meeres Grund.“
„Woher weißt du das?“, fragte darauf der Zauberer.
„Das hat der kleine Fisch gesehen“, antwortete der Narr.
„Würdest du sie erkennen?“, fragte der Zauberer weiter.
„O ja, komme nur her mit ihr“, erwiderte der Hofnarr. Da ließ der Zauberer eine ganze Reihe von Mädchen an ihm vorbeigehen, eins hinter dem anderen; aber das waren nichts als Schatten, Schein und Blendwerk. Beinahe zu allerletzt kam wirklich des Zauberers Töchterlein. Das zupfte den Narren im Vorbeigehen, dass er es spüren konnte, denn es zwickte ihn so in den Arm, dass er beinahe laut aufgeschrien hätte. Aber er tat es doch lieber nicht, sondern fasste sie rasch um den Leib und hielt sie fest. Jetzt sah der Bursche schon selbst, dass er das rechte Mädchen getroffen, und der Zauberer musste zugestehen, dass sein erstes Rätsel gelöst war.
Jetzt fragte er weiter: „Aber wo ist mein Herz?“
„Das ist in einem Fisch“, antwortete der Hofnarr.
„Kennst du diesen Fisch auch?“, fragte der Zauberer.
„Ja, lasse ihn nur herkommen!“, war die Antwort des Narren. Da kamen alle Fische vorbeigeschwommen, und währenddem stand seine Liebste, des Zauberers Töchterlein an seiner Seite. Als ganz zuletzt der Rechte kam, gab sie ihm einen leisen Puff und er ergriff so rasch als möglich den Fisch, stieß ihm das Messer in den Leib, schlitzte ihn auf, riss ihm das Herz heraus und schnitt dieses mitten entzwei.
Da fiel im selben Augenblick der böse Zauberer tot um und in lauter Kieselsteine auseinander. Und alle Fesseln, die der Zauberer gelegt hatte, sprangen zu gleicher Zeit; und alle die wilden Tiere und Vögel, die er zusammengefangen und unter der Erde eingeschlossen hielt, kamen jetzt hervor und zerstreuten sich im Wald und in der Luft. Und der Bursche ging mit seiner Liebsten in das Schloss, das nun ihnen gehörte, und da hielten sie ihre Hochzeit, und alle Könige, die ringsumher regierten und sämtlich Schuldner des Zauberers, jetzt aber von allen Schulden befreit waren, kamen zur Hochzeitsfeier und erwählten den Burschen zu ihrem Kaiser, und er regierte sie in Frieden miteinander und lebte mit seiner schönen Frau Kaiserin in Herrlichkeit und Freuden auf seinem Schloss. Und wenn sie seitdem noch nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.
Das Zauberross
Es war einmal ein Vater, der hatte drei Söhne. Zwei von ihnen waren klug, aber der dritte war sehr dumm, er konnte weiter nichts als Kuchen aus Asche backen. Nun wurde eines Tages bekanntgemacht, dass der König seine Tochter verheiraten wolle. Er ließ mitten im Land eine drei Klafter hohe Diele aufrichten und darauf ein kleines Häuschen bauen. Hier hinein setzte er seine Tochter, und wer mit dem Pferd hinaufspringen konnte, sollte sie zur Frau haben. Da strömte viel Volk dorthin, und die klugen Brüder des Aschenhans waren auch dabei. Der Aschenhans aber verstand von alledem nichts, denn er war zu dumm.
Nun begab es sich aber, dass die Brüder hinter dem Haus Weizen geschnitten hatten. Da kam der Teufel in der Nacht und stahl von dem Weizen. Als sie sahen, dass der Weizen weniger geworden war, schickten sie den Aschenhans die folgende Nacht auf den Acker als Wache. Der machte sich aus Gerten drei große Ringe und sprach dabei: „Bist du ein guter Geist, so bleibst du im ersten Ring hängen, bist du ein böser, bleibst du im zweiten hängen, und bist du der Teufel selbst, dann bleibst du im dritten hängen.“
Da sieht er, schon naht der Teufel mit Feuer. Eine halbe Werst senkt sich der Boden unter ihm. Wie er an das Weizenfeld kommt, schneidet er mit einem Wurf einen halben Morgen Weizen, der bleibt ihm unterm Arm hängen, und er läuft damit weg. Der Aschenhans springt ihm nach, wirft ihm einen Ring um den Hals und ruft: „Zerreiß den Ring, wenn du's kannst!“ Und der Teufel zerriss ihn. Er warf ihm den zweiten Ring um den Hals: „Zerreiß auch den!“ Und der Teufel zerriss auch den zweiten. Dann warf er ihm den dritten Ring zu und sagte: „Zerreiß auch den Dritten!“ Aber der Teufel sprach: „Das kann ich nicht!“
„Aha, das kannst du nicht, dann bist du gefangen.“
Und der dumme Hans ergriff den Teufel und sagte zu ihm: „Was zahlst du mir, wenn ich dich laufen lasse?“
Der Teufel sprach: „Ich gebe dir ein Pferd, das, wenn du von der einen Seite hineingehst und kommst aus der anderen heraus und dann zum linken Ohr hinein und zum rechten wieder herauskriechst, dich zum schönsten Manne der Welt macht.“
Und der Aschenhans fragte: „Wo ist denn das Pferd?“ Da pfiff der Teufel dreimal, da kam das Pferd. Aus den Nüstern blies es Feuer drei Klafter weit vor sich her.
„Was befiehlst du, mein junger Herr?“, fragte es den Aschenhans.
Und der dumme Hans sagte: „Ei, gar nichts, ich wollte nur einen Versuch mit dir machen.“ Er kroch ihm zum rechten Ohr hinein und zum linken kam er heraus, da war er so hässlich, wie er hässlicher nicht hätte sein können. Dann ging er durch die rechte Seite hinein und zur linken kam er heraus, und zum linken Ohr hinein und kam aus dem rechten heraus, da war er der schönste Mann von der Welt. Dann ließ er das Roß wieder laufen. Doch kaum war es verschwunden, so war er wieder so hässlich wie früher.
Er ging nach Hause, kroch auf den Ofen und backte dort Kuchen. Die anderen Brüder hatten sich die Königstochter angesehen, und der Aschenhans fragte: „Ist es hübsch dort? Wenn ich doch auch einmal mitkäme!“
Da sagten die Brüder: „Wer wird dich, Dümmling, wohl einlassen? Du bist so dumm, dass du den Menschen unter die Füße kommst.“ Da sprach der Aschenhans: „Wenn ihr mich nicht mitnehmt, so denkt an mich.“
Als er am Morgen aufgestanden war, nahm er einen Rindenkorb in die Hand und ging in den Wald. Er versteckte seinen Korb unter einen Busch, pfiff zwölfmal und sprach: „Komm her zum dummen Hans, du flinkes Roß.“
Und des Teufels Pferd kam. Der Aschenhans kroch ihm zum linken Ohr hinein und zum rechten kam er wieder heraus. Da war er der schönste Mann auf Erden. Dann machte er sich auch dahin auf, wo die Königstochter angestaunt und bewacht wurde. Dort angelangt sprach er zu seinem Pferd: „Spring zur halben Höhe der Säule, spring nicht bis hinauf!“ Aber das Roß lief zu und sprang über die Säule hinweg. Da staunte das ganze Volk. War das der Böse oder war es ein Mensch? Unglaublich schien es allen, dass das Pferd so hoch springen konnte. Dann machte sich der Aschenhans auf den Heimweg. Unterwegs begegnete er seinen Brüdern, die auch von dort kamen, die drehten sich um und sagten: „Das war er.“ Aber sie wussten nicht, dass es ihr dummer Bruder war. Wie er nun an ihnen vorbeikam, schlug er sie zweimal mit der Knute, erst den einen, dann den anderen, so fest, dass ihnen die Haut vom Buckel fiel. Dann ging er in den Wald und ließ das Roß laufen. Danach wurde er wieder hässlich wie zuvor. Er sammelte Teufelspilze und brachte sie nach Hause. Da lachte der Vater: „Du Tropf, du bist wahrhaftig nicht gescheit, die Pilze bringen ja den Tod, die Krötenpilze.“
Der Aschenhans aber kroch wieder auf seinen Ofen. Als die anderen Brüder zur Tür hereinkamen, foppte er sie und sprach: „Haben die Hiebe gut getan?“
Die Brüder sagten: „Sei still, oder wir prügeln dich.“
Am folgenden Tage gingen sie wieder dorthin, und der Aschenhans bat sie wieder, ihn mitzunehmen, doch sie taten es nicht.
„Wartet nur, ihr werdet an mich denken“, sprach der dumme Hans zu seinen Brüdern, nahm den alten Rindenkorb und ging in den Wald, um Schwämme zu suchen. Aber er suchte gar keine Schwämme, sondern pfiff bloß zwölfmal, da kam sein Roß.
„Was befiehlst du, mein junger Gebieter?“
„Wir machen heute einen großen Ritt.“ Dann kroch er ihm zum linken Ohr hinein, zum rechten heraus und war ein so schöner Mann, dass es auf Erden nicht seinesgleichen gab. Er machte sich auf, zwei Werst weit sank der Boden unter ihnen ein, drei Klafter weit spie das Roß Feuer. Er kam hin und sprach zu dem Roß: „Spring so hoch, dass ich der Königstochter die Hand geben kann.“ Da sprang das Roß so hoch, dass der Jüngling der Königstochter die Hand geben konnte.
Das ganze Volk war von Schrecken erfasst, und sie sagten: „Das ist kein Christ mehr.“ Dann machte er sich wieder auf den Heimweg. Unterwegs traf er die Brüder wieder. Als er an ihnen vorbeikam, schlug er jeden viermal mit seiner Knute, dass sie kaum nach Hause gehen konnten. Im Wald aber ließ er sein Roß laufen, und danach war er wieder ebenso dumm und hässlich wie zuvor, kroch wieder in die Asche und backte Kuchen.
Die Nacht schliefen die Brüder, aber am anderen Morgen zogen sie wieder hinaus zur Königstochter. Er bat: „Nehmt mich auch zu dem Fest mit!“
Doch die Brüder antworteten: „Da werden keine Dummen zugelassen.“
„Wenn ihr mich nicht mitlasst, so kommt ihr nicht auf meine Hochzeit.“
Da lachten die anderen: „Auf wessen Hochzeit?“
„Nun, wenn ich die Königstochter heirate.“
Und er ging hinter ihnen her in den Wald, pfiff zwölfmal, da kam sein Roß. Er kroch ihm zum linken Ohr hinein, zum rechten heraus und war so schön, dass dem, der ihn sah, die Augen geblendet wurden. Er ritt durch das staunende Volk mit seinem Roß, und dann befahl er ihm, hinaufzuspringen. Da gab er der Königstochter die Hand und einen Kuss. Sie drückte ihm ein Zeichen auf die Stirn und steckte ihm einen goldenen Ring an den Finger. In dem Ring aber stand ihr Name. Dann sagte er dem Mädchen Lebewohl, und im Fluge ging es heimwärts. Im Wald ließ er das Pferd laufen, und er war wieder so dumm wie früher. Doch als er nach Hause kam, umwickelte er den Ring am Finger mit Pech, dass er nicht leuchten sollte, und verband sich den Kopf, damit der Stempel nicht glänzte.
Da fragte sein Vater: „Warum bindest du dir die Stirn zu?“
„Mir tut der Kopf so weh“, antwortete der Aschenhans.
Nun, und dann machte sich das ganze Volk auf, um zu sehen, wie ihr der Bräutigam die Hand reichte. Alle hatten sich in Reih und Glied aufgestellt. Und die Königstochter schritt durch die Menge und suchte ihren Verlobten. Zwei Tage suchte sie nach ihm, aber sie fand ihn nicht. Da stieg der König auf den Tisch und rief: „Ist noch einer meiner Untertanen daheim?“ Und die Brüder sagten: „Wir haben noch einen blöden Bruder zu Hause.“
„Dann bringt ihn hierher!“
Die Brüder aber meinten: „Der kann überhaupt nichts.“
Da schickte der König seinen Kutscher nach ihm aus, aber der Aschenhans ging nicht mit dem Kutscher. Der König ließ seine drei besten Rosse anschirren und schickte seinen eignen Bruder hin, um ihn zu holen, aber auch da kam er noch nicht, und des Königs Bruder kehrte wieder heim.