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Hal Hetmann und seine Assistenten Sigmar Derleth und Jensen Chanceux sind auf einem unbekannten Wüstenplaneten unterwegs. Dort suchen die drei Xeno-Archäologen nach den Artefakten der vor Jahrmillionen untergegangenen Zivilisation der "Institutionellen Theokratie der sieben Sonnen".
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Seitenzahl: 128
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sebastian Brandner
Sternenlicht Nr. 28
Die Archäologen des Wüstenplaneten
Saphir im Stahl
Sternenlicht Nr. 28
Sebastian Brandner - Die Archäologen des Wüstenplaneten
e-book Nr. 307
Erste Auflage 01.10.2025
© Saphir im Stahl
Verlag Erik Schreiber
An der Laut 14
64404 Bickenbach
www.saphir-im-stahl.de
Titelbild: Thomas Budach
Lektorat: Anke Brandt
Vertrieb: neobooks
Sebastian Brandner
Sternenlicht Nr. 28
Die Archäologen des Wüstenplaneten
Saphir im Stahl
Hin und wieder, aber in großen Abständen, sehr großen Abständen, fand Ryder Kadesh seinen Vorgesetzten sympathisch. Aber jetzt mochte der Kommandant des schnellen Raumkreuzers der Orion-Klasse SIGNAL ihn überhaupt nicht. Er hielt seinen Blick auf den Bildschirm gerichtet, aber er schien nicht zu sehen, was dort stand. Schon seit ein paar Minuten hatte er den Text nicht weitergeblättert. Ryder Kadesh, Kommandant des schnellen Raumkreuzers hob den Kopf. Seine Erste Offizierin und stellvertretende Kommandantin hatte sich an ihn gewandt. „Was liest du da?“
Er blickte nicht mehr auf den Bildschirm, sondern sah Asunta Cappellari an. Die Blondine mit den außerordentlich blauen Augen sah ihn interessiert an, während sich die anderen der Besatzung ihrer Arbeit widmeten. Wenn es denn solche gab. Seit Tagen trieben sie an der Grenze der Sternenlicht Vereinigung entlang. Hier gab es nichts, wortwörtlich Nichts.
„Das ist ein Bericht über die Artefakte, die vor einiger Zeit gefunden wurden. Es erinnert an die Ruinen unseres Sonnensystems und den dritten Planeten Kerianos. Trotz des Umstands, dass sie Ruinen sind und von Unbekannten stammen, sind sie doch unterschiedlich. Angeblich finden sich, seit die Forschungsschiffe unterwegs sind, immer wieder Planeten mit Ruinen. Das lockt jede Menge Forscher und Abenteurer ins All. Immer mit der Hoffnung auf unbekannte Schätze und Artefakte.“
Asunta nippte an ihrem Pfefferminztee. „Ich verstehe, wenn du hier fertig bist, willst du dich ebenfalls unter die Abenteurer mischen und Artefakte suchen.“
Nur wenige Menschen kannten Ryder genau. Er war ein typischer Raumschiffkommandant, der seine Befehle befolgte und ausführte. Darüber hinaus war er ein Offizier der Raumflotte, der vor, während und nach einem Einsatz zu denken pflegte. Manchmal auf sehr unkonventionelle Weise, was der Besatzung der SIGNAL die Strafversetzung zur Raumpatrouille einbrachte. Seit drei Monaten schoben sie Dienst und „bewachten“ die imaginäre Grenze. Die Grenze zum Nichts, denn dahinter befand sich fast nichts.
„Nein, ich habe nicht die Absicht, mich auf solch windige Abenteuer einzulassen. Ich will mich nur ein wenig informieren. Du erinnerst dich doch an die ‚Rush hour’, als hier das kleine private Raumschiff des Instituts Ancient Astronauts mit den drei Forschern vorbeikam. Auch die wollten Unbekanntes entdecken.“
„Ja sicher“, erwiderte Asunta. „Aber warum?“
„Reicht die dir Auskunft: Neugierde?“
„Glaubst du, dass wir Probleme mit den Forschern bekommen?“
„Ach nein, sicher nicht mit, sondern eher durch sie.“ Ryder lächelte, als er die Antwort gab. Er besaß etwas, was ihn vor anderen Raumfahrern auszeichnete. Ein gesundes Misstrauen. Es war bei ihm eine Art sechster Sinn, wenn es galt, versteckte Gefahren, unehrenhafte Aussagen und Ähnliches aufzudecken.
„In diesem Bericht befanden sich einige bemerkenswerte Informationen“, sagte er wie zu sich selbst.
„Dann erzähl mal mehr.“
„In unserer Sternenlicht Vereinigung haben wir zwölf bewohnte Sonnensysteme, die sich zusammengeschlossen haben, und einige Systeme mehr, die kolonisiert werden. Fast täglich kommen neue, bislang unbekannte und interessante Systeme hinzu, wenn man sich die Berichte der Forschungsraumer ansieht. Gleichzeitig wächst die Sternenlicht Vereinigung.“
„Das ist nichts Neues.“
„Hier ergeben sich aber gleichzeitig andere Probleme. Die sehe ich auf uns, die Sternenlicht Vereinigung, zukommen, wenn wir so weitermachen. Es gibt Systeme, die können sich selbst versorgen, und andere wiederum sind abhängig.“
„Was ist daran so schlimm?“
„Nun, die abhängigen Systeme sind nicht das Problem. Die Systeme, die sich selbst versorgen können, sind das Problem. Wenn man nicht aufpasst, werden sie sich möglicherweise von uns lossagen. Dann stellen sie unabhängige Systeme innerhalb der Vereinigung dar.“
„So gesehen hast du sicher recht. Aber was hat das mit uns hier an der Grenze zu tun? Du bist dir sicher, dass sich dadurch Schwierigkeiten einstellen werden?“
„Ich bin überzeugt davon. Felsenfest. Je mehr Planeten besiedelt werden, desto größer sind die Bestrebungen einzelner Machtgruppen, sich aus der Vereinigung zu lösen. Noch schlimmer wäre es, wenn sie plötzlich beabsichtigen, sich einer anderen Vereinigung anzuschließen.“
Inzwischen hörten die anderen Mitglieder der Besatzung aufmerksam zu. Selbst Rick Parson, der Bordingenieur, hatte sich dazugeschaltet. Es gab sonst hier kaum etwas zu tun. Die Routinearbeiten konnte die Schiffs-KI auch allein durchführen. Es wäre besser gewesen, hier draußen nur Robotschiffe einzusetzen, statt einer menschlichen Besatzung. Andererseits war es eine Strafversetzung wegen Befehlsmissachtung. Aber das war eine Geschichte, über die man hier nicht redete.
„Was hat das jetzt mit den drei Forschern zu tun?“ Concetta, die sonst die Raumüberwachung innehatte, mischte sich in das Gespräch ein.
Ryder wandte sich zu ihr um. „Das ist recht einfach zu erklären. Wenn diese Forscher Planeten entdecken, auf denen es sich zu siedeln lohnt, werden sie es melden oder nehmen sie den Planeten für sich in Anspruch? Können ein paar wenige plötzlich über einen ganzen Planeten oder gar das Sonnensystem herrschen?“
Varduz, ein drahtiger kleiner Mann von höchsten 178 cm Körpergröße und der bronzenen Hautfarbe von Jaimbaliz meinte: „Die Sternenlicht Vereinigung bietet militärischen Schutz, dafür möchte sie etwas haben. Erze, Lebensmittel für die übervölkerten Planeten im Innern der Vereinigung …“
„Genau“, stimmte Ryder zu. „Deshalb, genau deshalb sollen alle neu entdeckten Systeme, Planeten und Sonstiges der Sternenlicht Vereinigung gemeldet werden.“
Von den anderen kam zustimmendes Gemurmel und die kurze Diskussion verlief, wie man so schön sagte, im Sand. Und dieser lief ereignislos durch die kosmische Sanduhr.
Die SIGNAL stand scheinbar unbeweglich im Kosmos. Lichtjahrweit war nichts zu sehen, und selbst von den Forschern und ihrem Schiff war nicht einmal eine ferne Ahnung vorhanden. Ein weiterer ereignisloser Tag näherte sich seinem Ende. Wobei lediglich die Bordzeit angab, ob es Tag oder Nacht in der unendlichen Schwärze war.
*
Logbuch des Kommandanten, 7. Februar 3170
Die SIGNAL stoppt im interstellaren Raum, direkt an der Grenze der Sternenlicht Vereinigung. Alles schläft, einsam wacht die Raumpatrouille. Nichts geschieht im Umkreis von mehreren Lichtjahren. Die Besatzung ist wohlauf. Vor vier Wochen hatten wir das letzte Mal Kontakt zu einem Raumschiff. Die SUCHER flog mit drei Mann Besatzung über die Grenze hinaus auf der Suche nach einem fremden Planetensystem. Wir hingegen warten auf das Versorgungsschiff TYROS II. Es soll in den nächsten Tagen eintreffen.
„Computer, Aufzeichnung beenden, Eintrag abspeichern.“
Ryder Kadesh lehnte sich in seinen Kontursessel zurück. Ihm ging an diesem Morgen nichts anderes als der Routinebetrieb durch den Kopf und das Warten auf das Versorgungsschiff.
„Hey Ryder, du warst heute ja die reinste Plaudertasche. Sonst heißt es doch nur: keine Vorkommnisse.“
Astrogator Landon Neck wandte sich an den Kommandanten. „Willst du etwa unter die Schriftsteller gehen?“ Gleichzeitig bediente er seine Anlage auf der Suche nach dem Versorgungsschiff. Natürlich überprüfte die Schiffs-KI Kora das All ringsum. Aber der Mann von Arisi wollte etwas zu tun haben.
Arisi war der dritte Planet des Jaimbaliz-Systems. Ein langweiliger Steinplanet, der nichts zu bieten hatte. Außer Außenposten, Erz- und Bergbauindustrie und Testgebiete, wo Maschinen aller Art auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft wurden. Was sollte er denn sonst machen? Tatenlos und trostlos herumhocken behagte ihm nicht.
„Ich werde bestimmt kein Schriftsteller. Die Abenteuer der SIGNAL an der Grenze der Sternenlicht Vereinigung? Wäre ein toller Titel. Aber einhundert leere Seiten werden nicht zum Kassenschlager.“
„Die beste Werbung für die Raumpatrouille ist das auch nicht“, warf Concetta ein. „Das Untergraben von Autorität bis hin zum Aufruf zu Aufstand und Aufruhr kann dies bedeuten.“
„Jetzt übertreibe nicht“, meinte Asunta. Die stellvertretende Kommandantin drehte sich in ihrem Sessel zu ihr. Beide Frauen waren blond, Asunta langhaarig, Concetta kurzhaarig. Asunta hatte ein schmales Gesicht, dominiert von ihren blauen Augen, schmale Augenbrauen saßen darüber, eine schmale Nase, dafür volle Lippen. Die Wangenknochen traten etwas hervor. Es war ein Gesicht, mit dem man Model werden könnte. Concetta hatte ein etwas volleres Gesicht, rosige Wangen und rote Lippen, grüngraue Augen unter dichten Augenbrauen und eine lustige Stupsnase. Geprägt wurde das Gesicht von einer Unmenge Sommersprossen, die im All aber etwas blass wirkten.
„Man hält uns doch unter Beobachtung. Wir sollten vorsichtig sein mit dem, was wir sagen.“
„Keiner hält uns unter Beobachtung“, antwortete Asunta. „Und selbst wenn … Wir sind hier an Bord unter uns.“
Ryder warf einen Blick auf die Uhr. Nach Bordzeit war es neun Uhr vormittags. Zeit für ein zweites Frühstück. Ryder erhob sich und ging aufs Schott der Zentrale zu.
„Oh, schon neun Uhr?“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, die Varduz stellte. „Zeit für ein zweites Frühstück.“
„Du sagst es, bis nachher.“ Damit verschwand Ryder. Er hing seinen Gedanken nach, während er in den Gemeinschaftsraum mit Küche ging. Am Nahrungsverteiler gab er seinen Wunsch ein. Hinter der Essensausgabe summte es und kurz darauf stand das Essen vor ihm. Spiegelei mit Speck, zwei Scheiben Käsebrot, Gurke. Der obligatorische Kaffee ohne Milch, ohne Zucker, ohne Kekse, ohne Löffel, wie er zu sagen pflegte, durfte nicht fehlen.
Ryder brachte sein Essen auf dem Tablett zu einem der Tische und nahm Platz.
So appetitanregend sein Frühstück eben noch aussah und nach einem guten Morgen roch, so wenig hatte er auf einmal Spaß am Essen. Wenigstens der Kaffee war genießbar.
Er nippte an der Tasse und dachte zurück an den Grund, warum die SIGNAL strafversetzt wurde. Dabei sollte es doch nur eine Hilfsaktion werden, als aus dem Silberschweifnebel Hilfemeldungen der STEPHEN HAWKINS auftauchten. Bei der Hilfeleistung, oder besser der gewollten Hilfeleistung kam die SIGNAL der VINCE CULLOW ins Gehege, was fast zum Absturz der VINCE geführt hatte. Der Beschwerde folgte ein Disziplinarverfahren und damit die Versetzung. Drei Jahre sollte die SIGNAL nun Patrouillendienst leisten.
Wieder auf seinem Platz, den Asunta räumte, dachte er daran, dass an Bord eines Raumschiffes Freizeit einen Seltenheitswert genoss und eine längere Mittagspause auf zehn Minuten zusammenschrumpfte, war es nun anders. Die Frühstückspause ging nahtlos ins zweite Frühstück, die Mittagspause, Kaffeepause und Abendessen über, ohne die Chance zu erhalten, von wichtiger Arbeit unterbrochen zu werden.
Es sollte noch eine Stunde dauern, bis Landon Neck das Versorgungsschiff meldete. Ryder, der gern seine Mannschaft prüfte, fragte bei Concetta nach: „Hast du den Scan der angrenzenden Sektoren abgeschlossen?“
„Ja, nichts zu entdecken. Keine feindlichen oder eigenen Schiffe. Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die TYROS II erscheint.“
In der Tat wurde das Versorgungsschiff erst eine halbe Stunde später gesichtet und eine Stunde verging bis zur Ankunft.
„Hier ist der Versorgungsfrachter TYROS II. Sie sprechen mit dem Ersten Offizier Nyu Galen.“
„Hallo Nyu, schön, euch zu sehen. Ihr bringt sicher die Ablösung.“ Ryder kannte den Offizier recht gut, hatten sie doch zusammen an der Vilar-Naifeh-Universität in Orthani, der Hauptstadt des Planeten Irrikon studiert. Das Bild auf dem Schirm zeigte einen 32-jährigen Mann, bronzefarbene Haut, energisches Kinn, einen gestutzten schwarzen Bart und eine ölige, gescheitelte Frisur gleicher Farbe. Die braunen Augen wurden von Lachfältchen umgeben und der Mundwinkel sah aus, als ob er ständig lächelte. Überhaupt war er eine Frohnatur, die aus jeder Situation das Beste machte.
„Wovon träumst du nachts?“, kam die Antwort von Nyu zurück. „Wir bringen eure Lebensmittel, sonstige Waren und vor allem einen neuen Frequenzausrichter für euren Antrieb.“
„Da wird sich Rick freuen. He, Rick, hast du gehört? Du bekommst Arbeit. Du kannst dein Nickerchen im Maschinenraum unterbrechen.“
„Ich vernahm es, ich mache jedoch kein Nickerchen. Ich suche die inneren Augenlider nach Verletzungen ab. Das geht aber nur mit geschlossenen Augen.“
Nicht nur die Mannschaft der SIGNAL lachte. Auch von TYROS II war schallendes Gelächter zu hören. Die beiden Mannschaften kannten sich gut und ein wenig Frotzelei gehörte bei ihnen zum Umgangston.
Inzwischen zeigte die hinzugeschaltete Holografie die komplette Zentrale der TYROS II. Ryder entging nicht, dass Concetta einen längeren Blick auf den Piloten Hans Howard warf. Es überraschte ihn nicht. Ich hätte gewettet, dachte Ryder, dass sie eher einen Blick auf Robert geworfen hätte. Der blonde, braungebrannte Mann, bestimmt einen Kopf größer als sie, hätte gut zu ihr gepasst. Nun ja, jedem das seine. Vielleicht ergibt sich ja etwas zwischen Concetta und Hans.
Nach zwei Stunden Ladezeit und einem gemeinsamen geselligen Beisammensein im Gemeinschaftsraum der TYROS II. trennten sich die beiden Besatzungen. Die Leute von der SIGNAL hatten gebannt zugehört, was es Neues zu berichten gab. Bei einer Besatzung von fast achtzig Personen gab es einiges zu erzählen.
In der Zentrale der SIGNAL fragte Ryder: „Asunta, ist alles in Ordnung? Verbindungstunnel abgebaut, Schleusen gesichert?“ Man mochte von der gelangweilten Crew halten, was man wollte. Die Disziplin stand an erster Stelle und die Sorgfaltspflicht und Sicherheit von Schiff und Besatzung folgten dicht auf. Eine wie auch immer geartete Nachlässigkeit wurde nicht geduldet.
Ryder wandte sich an Vaduz, der zurzeit die Kommunikation bediente. „Melde bitte, dass alles bereit ist, und einen guten Heimflug an die TYROS.“
„Ich leite die Nachricht unverzüglich weiter“, erklärte Varduz. Während er das tat, blinkte auf seiner Konsole ein weiteres Kontrolllämpchen auf. Der Versorgungsfrachter nahm Fahrt auf und verschwand langsam, bis der Einstein-Rosen-Antrieb zum Tragen kam und das Schiff gänzlich aus der Erfassung des Raumkreuzers verschwand.
Varduz machte ein ernstes Gesicht, als er sich an den Kommandanten wandte. „Ryder, hier kommt eine Nachricht vom Flottenkommando. Admiral Seavers will dich sprechen. Es sei dringend.“
Ryder schaltete den Holoschirm ein. „Verbinde.“
Admiral Seavers’ Gesicht schien den ganzen Bildschirm auszufüllen und jeder in der Zentrale hatte plötzlich den Eindruck, er sehe genau sie oder ihn direkt an. Der Mann saß in seinem Kontursessel, wirkte groß und schlank, geradezu muskulös mit dem Körperbau eines Kämpfers. Die Glatze und der schüttere Haarkranz am Hinterkopf zeugten jedoch von einem höheren Alter. Nach dem Aussehen seines faltigen Gesichts könnte man meinen, er sei reif für die Rente.
„Ryder, wie geht es Ihnen, der Besatzung und dem Schiff?“ Ryder war sich sicher, das Interesse war gespielt. Es ging nur darum, etwas zu sagen, bevor er zum eigentlichen Punkt seines Anrufs kam.
„Alles bestens, Admiral, Rick muss nur einen neuen Frequenzausrichter für unseren Antrieb einbauen, dann sind wir wieder wie neu.“
Seavers schien sich auch für diese Antwort nicht sonderlich zu interessieren.
„Hervorragend. Ich habe neue Befehle für Sie. Sie gehen auf eine Such- und Rettungsmission.“
„Suchen und Retten?“ Sein fragender Blick sagte mehr als tausend Worte. „Wir sind doch nicht das Technische Hilfswerk.“
Die Besatzung war in der Zentrale versammelt. Ryder sah von einem zum anderen.
„Ja nun, es hat sich etwas ergeben …“
„Ich bin immer bemüht, mich auf dem Laufenden zu halten, was in dem Sektor des Weltraums geschieht, dem wir zugeteilt sind. Und in diesem Sektor ist nichts los. Gar nichts. Es ist so langweilig hier, dass die Langweile auskristallisieren und feste Formen annehmen könnte.“
„Lassen Sie mich ausreden, Kommandant.“ Der Admiral wirkte nun reserviert. „Es geht um drei Xeno-Archäologen. Genau. Sie haben richtig gehört. Es geht um einen Wissenschaftler und seine beiden Assistenten. Sein Name ist Hal Hetmann. Seine beiden Assistenten sind Sigmar Derleth und Jensen Chanceux. Alle drei stammen vom Planeten Dorey, wo sie am dortigen Forschungsinstitut Ancient Astronauts forschen. Sie verfolgen eine neue Spur.“
„Und wir sollen nun die SUCHER suchen, finden und gegebenenfalls nach Hause bringen?“
„Woher kennen Sie den Namen des Schiffes? Ich habe ihn doch noch gar nicht genannt.“ Der Admiral wirkte einen Moment irritiert.