22 Wochen - Kena Woodnig - E-Book

22 Wochen E-Book

Kena Woodnig

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Beschreibung

Elternwerden hatte sich Kena Woodnig anders vorgestellt: Nach einer komplikationsreichen Schwangerschaft kommt ihre Tochter Pina bereits in der zweiundzwanzigsten Schwangerschaftswoche zur Welt. Tot. Plötzlich steht sie vor Fragen, über die sie sich nie zuvor Gedanken gemacht hat: Ist eine Obduktion gewünscht? Wie soll die Beerdigung aussehen? Da ihre Tochter bei der Geburt weniger als 500 Gramm wiegt und damit als Fehlgeburt und nicht als Totgeburt gilt, wird ihr der Mutterschutz verweigert. Als Selbständige ist sie gezwungen, bereits wenige Tage nach der Geburt wieder zu arbeiten. Überforderten Ärzten und Freunden fällt es schwer, weiterhin normal mit ihr umzugehen. Freundschaften zerbrechen. Auf der Straße, im Kindergarten, im Freundeskreis und bei der Rückbildungsgymnastik trifft sie glückliche Mütter. Vorsichtig versucht sie, wieder ein normales Verhältnis zu ihnen aufzubauen. Gleichzeitig begleitet sie ihre ältere Tochter durch den Trauerprozess. Authentisch schildert Kena Woodnig ihren Weg mit ihrem Sternenkind. Doch der Tod ihrer Tochter liefert ihr auch Antworten auf lang gestellte Fragen und zeigt ihr schließlich neue Perspektiven auf.

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

6. Woche

7. Woche

8. Woche

9. Woche

10. Woche

11. Woche

12. Woche

13. Woche

14. Woche

15. Woche

16. Woche

17. Woche

18. Woche

19. Woche

20. Woche

21. Woche

22. Woche

Erster Tag danach

Zweiter Tag danach

Dritter Tag danach

Vierter Tag danach

Fünfter Tag danach

Sechster Tag danach

Siebter Tag danach

Zweite Woche danach

Dritte Woche danach

Vierte Woche danach

Zweiter Monat danach

Dritter Monat danach

Vierter Monat danach

Fünfter Monat danach

Sechster Monat danach

Zehnter Monat danach

Ein Jahr danach

Achtzehn Monate danach

Epilog: Zwanzig Monate danach

Prolog

„Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihrer Tochter!“, sagt die Seelsorgerin mit Tränen in den Augen.

6. Woche

„Die Jacke brauche ich nicht mehr. Kann das Baby haben.“

„Welches Baby?“, fragt mein Mann.

„Das Baby in Mamas Bauch!“, antwortet unsere zweijährige Tochter.

Mein Mann und ich wissen erst seit wenigen Tagen, dass ich schwanger bin. Ich spüre es ganz genau, obwohl ich keinen Schwangerschaftstest gemacht habe. Die Anzeichen sind eindeutig. Unserer großen Tochter haben wir bisher nichts gesagt, da wir Angst hatten, sie könne es sofort weiter erzählen. Doch offensichtlich weiß auch sie Bescheid. Wahrscheinlich spürt sie es genauso deutlich wie wir.

* * *

Nur wenige Tage später sitzen wir im Behandlungszimmer des Kinderarztes. Meine Tochter zeigt die typischen Symptome eines Infektes. Ich denke an all die Infekte, die wir bereits überstanden haben, und bin mir sicher, dass wir auch dieses Mal mit homöopathischen Mitteln und Nasentropfen davon kommen werden.

Der Kinderarzt untersucht meine Tochter kurz. Die Diagnose ist schnell gestellt: „Ringelröteln. Sind sie schwanger?“ Darauf war ich nicht gefasst. Am Körper meiner Tochter ist doch überhaupt kein Ausschlag zu erkennen! Und soll der Kinderarzt tatsächlich der Erste sein, dem ich von meiner Schwangerschaft erzähle? „Äh, ja, ich glaube schon, dass ich schwanger bin.“

Der Kinderarzt erklärt mir mit ruhigen Worten, dass die Ringelröteln kein Problem für meine ältere Tochter darstellen. Wahrscheinlich seien sie auch für mich und mein Baby unproblematisch, denn etwa 80 Prozent der Erwachsenen seien immun gegenüber den Ringelröteln. Würde ich jedoch zu den restlichen 20 Prozent gehören, so wäre es wahrscheinlich, dass ich mich bereits angesteckt habe. In diesem Fall würde ich mein ungeborenes Kind innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen verlieren, so der Kinderarzt.

Meine innere Stimme sagt mir, dass ich mein Kind nicht innerhalb der ersten zwölf Wochen verlieren werde. Und doch bin ich verunsichert. Stark verunsichert. Zu Hause angekommen informiere ich mich genauer über die Ringelröteln.

Die Durchseuchungsrate bei Erwachsenen liege zwischen 60 und 70 Prozent, lese ich. Infiziert sich die Mutter, so würde die Krankheit in etwa einem Drittel der Fälle auf das Ungeborene übertragen, heißt es weiter. Die möglichen Folgen seien Fehlbildungen oder gar eine Fehl- oder Totgeburt. Viele Angaben klingen schwammig. Ich bin mir unsicher. Wie genau wurden die möglichen Folgen einer Ringelrötelninfektion in der Schwangerschaft eigentlich bisher erforscht? Was bedeutet das nun für mich und mein Baby? Niemand kann mir Antworten auf meine Fragen geben.

Meine Freundin ist ebenfalls schwanger und beschließt, ihren Sohn zu ihren Eltern zu geben, so lange die Ringelröteln im Kindergarten umgehen. Sie will jedes Risiko vermeiden. Ich beschließe, das Risiko für meine schwangeren Freundinnen ebenfalls so gering wie möglich zu halten und verhänge mir selbst eine Besuchssperre. In den nächsten Wochen meiden wir jeglichen Kontakt zu anderen Schwangeren.

7. Woche

Mir ist übel. Was ich in der sechsten Woche noch für die normale Schwangerschaftsübelkeit hielt, wächst sich in der siebten Woche so weit aus, dass ich kaum noch etwas essen kann. Alle Gerüche bereiten mir Übelkeit: Essensgerüche, Spülwasser, Zahnpasta und sogar der Geruch meines Mannes.

Ich kenne diese Übelkeit aus der ersten Schwangerschaft, doch dieses Mal ist es deutlich schlimmer. All die üblichen Hausmittel gegen Schwangerschaftsübelkeit versagen. Eigentlich wollte ich die Schwangerschaft von einer Hebamme feststellen lassen. Eigentlich wollte ich in dieser Schwangerschaft mindestens jede zweite Vorsorgeuntersuchung von einer Hebamme durchführen lassen. Doch nun schmeiße ich alle Pläne über Bord, gehe zu meiner Frauenärztin und lasse mir etwas gegen die Übelkeit verschreiben.

Routinemäßig werde ich bei der Frauenärztin gefragt, welche zusätzlichen Untersuchungen gewünscht werden. Ich lehne alles ab. Ich möchte mich auf mein Körpergefühl verlassen und das sagt mir, dass ich diese Untersuchungen nicht brauche. Ich habe mich im Vorfeld so gut es ging mit diesen Untersuchungen und den dazugehörigen Krankheiten beschäftigt und weiß, dass oftmals keine konkreten Aussagen gemacht werden können. Obwohl ich die Mathematik liebe, möchte ich nicht wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass mein Kind unter einer bestimmten Krankheit leidet. Denn eines steht für mich fest: Ich möchte mein Kind nicht abtreiben! Und das ist leider häufig die einzige Art, eine solche im Mutterleib festgestellte oder vermutete Krankheit zu „heilen“.

Ich schaue mir mein Kind im Ultraschall an. Sehe das Herz schlagen. Ich freue mich, aber meine Freude wird von der Übelkeit überschattet.

Nach der Untersuchung bittet mich die Frauenärztin in ihr Besprechungszimmer. Ich setze mich. Fröhlich überreicht sie mir diverse Zeitschriften, Pröbchen und Werbematerial für Schwangere. Ich sehe, wie sie gut gelaunt weiter redet. Es fällt mir schwer, ihr zu folgen. „Mir ist ganz komisch“, murmele ich, ehe ich vom Stuhl rutsche und zusammenbreche.

Die Frauenärztin springt auf. Mit alarmierender Stimme ruft sie eine Sprechstundenhilfe herbei. „Holen Sie mir ein Blutdruckmessgerät!“, ruft die Frauenärztin ihr zu, während sie meine Füße höher lagert. „Und ein Glas Wasser!“ Die Sprechstundehilfe verschwindet. „Und Traubenzucker!“, brüllt sie ihr hinterher.

Ich liege reglos da. In meinem Kopf ist nichts als Zuckerwatte. Sollte ich nicht eigentlich gerade auf Wolke sieben schweben? Tut man das nicht normalerweise, wenn man soeben zum ersten Mal sein Kind im Ultraschall gesehen hat?

Mein Blutdruck ist extrem niedrig. Mir wird ein Glas gereicht, doch es fällt mir schwer, das Wasser zu trinken. Es ist, als ob weder Nahrung noch Wasser durch meinen Hals passen würden. Frauenärztin und Sprechstundenhilfe helfen mir auf. Sie bringen mich in einen ruhigen Nebenraum. Die Frauenärztin geht weiter ihrer Arbeit nach, während die Sprechstundenhilfe bei mir bleibt. Langsam sortiere ich meine Gedanken. Immer wieder kontrolliert die Sprechstundenhilfe meinen Blutdruck. Entgegen ihrer Erwartung steigt er nicht weiter an.

„So können wir sie aber nicht allein nach Hause lassen“, sagt sie nach einer halben Stunde. „Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?“ „Nein, ich rufe lieber meinen Mann an.“ Eine weitere halbe Stunde später holen mein Mann und meine Tochter mich ab und begleiten mich nach Hause. Zu Hause angekommen nehme ich zuerst das homöopathische Mittel gegen die Übelkeit. Es zeigt keinerlei Wirkung. Am nächsten Tag versuche ich es mit dem nächsten Medikament. Die Übelkeit wird kurzzeitig schwächer. Ich atme auf. Doch schon am nächsten Tag ist die Übelkeit in gewohnter Stärke zurück und keines der verschriebenen Medikamente hilft.

8.Woche

Die Vorfreude auf das Leben zu viert steigt. Wir räumen die Wohnung um, kaufen neue Möbel, gestalten die Wickelecke neu. Der Nestbautrieb setzt dieses Mal erstaunlich früh ein. Alles soll aufgeräumt sein. Wir brauchen Platz für das Leben zu viert.

Ich packe an, so gut es geht. Leider wird mir auch vom Geruch der neuen Möbel übel. Ich lege mich immer wieder ins Bett, ruhe mich aus und erkläre meiner Tochter, dass ich ein wenig krank bin.

Ich habe das starke Gefühl, dass die Familienwiege dieses Mal nicht bei uns stehen wird. Mein Gefühl sagt, ich werde sie nicht brauchen. Ich rede mir ein, dass wir einfach nicht genug Platz dafür haben. Doch damals, als meine große Tochter ihren Mittagsschlaf in der Wiege hielt, hatten wir genug Platz. Ich versuche, meine paradoxen Gedanken zu unterdrücken.

Das erste Treffen mit der Hebamme steht an. Es ist die Hebamme, welche mir bereits bei der Geburt der großen Tochter zur Seite stand. Ich freue mich sehr, sie wieder zu sehen. Gleichzeitig bin ich traurig, denn meine Hebamme ist schwanger und wird mich bei der nächsten Geburt nicht begleiten können.

* * *

Gemeinsam mit der großen Tochter gehe ich zum nächstgelegenen Supermarkt. Als wir den Laden betreten, wird mir schlagartig übel. Allein der Anblick der Lebensmittel bereitet mir Unbehagen. Meine Knie werden weich. Ich nehme einige Bananen aus dem Regal. Meine Tochter zieht mich weiter zum Kühlregal, während ich bei jedem Schritt merke, wie mein Blutdruck langsam abfällt. Sie sucht sich einen Joghurt aus. „Komm uns abholen“, schreibe ich meinem Mann per SMS. Die Zeichen verschwimmen vor meinen Augen. Doch ich will ihn nicht anrufen und meine Lage schildern, während andere Kunden uns zuhören. Mein einziger Wunsch ist es, den Laden heile und unauffällig zu verlassen. Kurz überlege ich, das Ladenpersonal zu informieren. Was würden sie tun? Den Krankenwagen rufen? Was würde dann mit meiner Tochter passieren? Ich will ihr keinen Schreck einjagen. „Komm, wir gehen zur Kasse“, sage ich ihr, obwohl wir eigentlich noch andere Dinge kaufen wollten. Ich bekomme Sehstörungen. Als wir in der Schlange an der Kasse stehen, erkenne ich die Dinge nur noch schemenhaft. Das Piepsen der Kasse klingelt in meinen Ohren. Ungeduldig verlagere ich das Gewicht von einem Bein aufs andere. Ich zapple ein wenig mit den Zehen und Händen, um das Blut zum Weiterfließen anzuregen. Bestimmt bin ich kreidebleich, aber niemandem scheint etwas aufzufallen. Bei der Kassiererin angekommen, nehme ich einen x-beliebigen Schein aus meinem Portemonnaie. Geld abzählen ist nicht mehr möglich. Benommen stolpere ich aus dem Laden, die Tochter an der Hand. Naja, wahrscheinlich ist es eher sie, die mich gerade an der Hand hält.

Draußen ist die Luft viel besser. Ich versuche durchzuatmen. Auf halbem Weg kommt mein Mann uns entgegen. „Was ist denn los?“, fragt er. Ich bin noch nicht in der Lage, ihm in zusammenhängenden Sätzen zu antworten. Aber seine Anwesenheit beruhigt mich. Zu Hause lege ich mich ins Bett, bis die Sehstörungen komplett nachgelassen haben. Der Blutdruck normalisiert sich wieder.

9. Woche

Wegen meiner extremen Übelkeit habe ich alle Termine abgesagt. Auch beruflich geht nichts mehr. Eigentlich arbeite ich als freiberufliche Designerin. Viele meiner Aufträge kann ich von zu Hause aus erledigen. Ich bin es gewohnt, mir meine Arbeit frei einzuteilen. Auf diese Weise kann ich Kind, Haushalt und Arbeit sehr gut miteinander vereinen. Nun aber geht gar nichts mehr. Die Arbeit muss warten.

Ich werde immer schwächer. Mein Mann hat in den letzten Wochen schon einiges übernommen: Sowohl die Hausarbeit als auch die große Tochter. Nun entschließen wir uns zu einer Maßnahme, die mir sehr drastisch erscheint: Mein Mann und meine Tochter fahren zu den Eltern meines Mannes und später zu meinen Eltern, verkünden die Schwangerschaft und bleiben einige Tage dort, damit ich mich in Ruhe erholen kann. Ich halte es für ein ganz schlechtes Omen, so früh von der Schwangerschaft zu berichten. Eigentlich wollten wir erst nach der zwölften Woche darüber sprechen. Es passt mir überhaupt nicht in den Kram, dass ich unser Geheimnis auf Grund dieser blöden Übelkeit früher verraten muss.

Meine große Tochter ist stolz und erzählt allen davon, dass Mama ein Baby im Bauch hat. Die Großeltern, Tanten und Onkel freuen sich sehr.

Ich gehe unterdessen in den Biomarkt und finde dort eine seltene Kartoffelsorte. Zu Hause koche ich mir Kartoffelpürree. Er schmeckt viel intensiver als sonst, aber immerhin kann ich ihn essen. Kartoffeln, Möhren und Pluots sind die ersten Nahrungsmittel, die ich wieder normal zu mir nehmen kann. Die Ruhe tut mir sehr gut. Langsam geht es ein wenig bergauf. Die Übelkeit wird mich zwar noch einige Wochen begleiten, doch das Schlimmste scheint nun überstanden.

10. Woche

Ich blute. Es ist zum Glück nur eine Schmierblutung. Ich erinnere mich an meine erste Schwangerschaft. Auch damals kam es zu einer Schmierblutung, die keine weiteren Folgen hatte. Außerdem weiß ich, dass eine Schmierblutung in der Frühschwangerschaft sehr häufig vorkommt, dass die Ursache oft nicht gefunden wird und dass die Blutung genauso schnell wieder verschwinden kann wie sie gekommen ist.

Natürlich bin ich trotzdem verunsichert. Ich rufe meine Frauenärztin an. Sie ist im Urlaub. Die Vertretungsärztin kenne ich schon aus meiner ersten Schwangerschaft. Seltsamerweise war meine Frauenärztin nämlich auch damals im Urlaub, als die Schmierblutung einsetzte.

Ich sitze im Wartezimmer und warte... und warte... und warte. An der Wand hängt ein Monitor, der kurze Filmchen zeigt, in denen die unterschiedlichsten Verhütungsmethoden vorgestellt werden. Mit all ihren Vor- und Nachteilen. Naja, vor allem mit ihren Vorteilen. Angestrengt versuche ich, den Monitor zu ignorieren. Es gelingt mir nicht. Auch bin ich nicht in der Lage, das interessante Stillbuch zu lesen, welches ich bereits in der ersten Schwangerschaft hier im Wartezimmer durchblätterte. Ich bin einfach nur nervös und will hier weg.

Die Ärztin ist sehr nett. Sie untersucht mich vorsichtig, kann jedoch keine Ursache finden. Zuletzt nimmt sie einen Abstrich, um eine vaginale Pilzinfektion auszuschließen. Eigentlich spricht nichts dafür, doch ich klammere mich trotzdem an diesem Gedanken fest, denn ich möchte Klarheit. Mich interessiert die Ursache! Wenige Tage später erhalte ich das Ergebnis: Keine Pilzinfektion. Die Schmierblutung hat mittlerweile wieder aufgehört.

11. Woche

Der nächste Termin bei der Frauenärztin steht an. Ich werde routinemäßig auf die Waage gebeten. Durch die anhaltende Übelkeit habe ich abgenommen. Die Frauenärztin führt den ersten großen Ultraschall durch. Das Herz meines Kindes schlägt. Alle Werte sind in Ordnung. Die Frauenärztin meint, dass das Kind sehr groß sei. So als sei es bereits eine Woche älter als bisher vermutet. Sie zieht in Erwägung den errechneten Geburtstermin eine Woche nach vorn zu ziehen. Ich lehne vehement ab. Mein erstes Kind habe ich eine Woche übertragen. Ich will mir den Stress einer möglichen Einleitung wegen Übertragung ersparen. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass unsere ursprünglichen Berechnungen stimmen.

* * *

Meine Tochter freut sich nach wie vor auf ihr Geschwisterchen. Sie erzählt allen Leuten davon, stellt mir tausend Fragen und schmiedet täglich neue Pläne: Das Baby soll ihre zu klein gewordene Kleidung tragen, sie möchte ihr Laufrad mit ihrem Geschwisterchen teilen und dem Baby beim Laufenlernen helfen.

„Wie soll das Baby heißen?“, fragt meine Tochter. „Das wissen wir noch nicht. Hast du vielleicht eine Idee, wie das Baby heißen soll?“, antworte ich. Sie denkt eine Weile angestrengt nach. Dann sieht sie mich begeistert an und ruft: „Bruder!“

12. Woche

Plötzlich scheinen alle Frauen um mich herum schwanger zu sein. Viele meiner Freundinnen sind mir bereits einige Wochen voraus. Der Bauch der Hebamme, die mich bereits beim ersten Kind begleitete, ist immer deutlicher zu sehen. Und sogar die Frauen, deren Blogs ich regelmäßig lese, posten plötzlich Ultraschallbilder und dicke Bäuche.

Zunächst bin ich etwas irritiert darüber, später beinahe wütend. Aus der ersten Schwangerschaft kenne ich das ganz anders! Damals war ich weit und breit die einzige Schwangere. Dieses Mal bin ich eine unter vielen.

Da kommt die Nachricht, dass auch meine Schwägerin ihr zweites Kind erwartet. Auch bei ihr liegt der errechnete Geburtstermin im März. Ich schwanke zwischen Irritation und Freude. Plötzlich habe ich eine logische Begründung für meine Vorahnung, dass die Wiege dieses Mal nicht bei mir stehen wird. Die Wiege wird bei meiner Schwägerin stehen! Ich rufe sie an und sage ihr, dass wir keinen Platz für die Wiege haben. Sie kann sie gerne haben. Auch meiner Schwiegermutter erkläre ich, dass ich die Wiege dieses Mal nicht brauchen werde.

Als ich eine alte Schulfreundin anrufe, um ihr von meiner Schwangerschaft zu erzählen, sagt sie mir, dass auch sie schwanger sei. Sie wisse erst seit wenigen Tagen davon. Ich freue mich für sie und denke gleichzeitig, dass es noch sehr früh ist, um offen darüber zu sprechen. Aber sie freut sich so unbändig über ihre Schwangerschaft, dass es den Anschein hat, als könne überhaupt nichts schief gehen.

13. Woche

Ich erzähle weiteren Freundinnen von meiner Schwangerschaft, während die Wohnung weiter umgeräumt wird. Viele neue Möbel sind hinzu gekommen. Meine Schwiegermutter näht unterdessen eine Spieluhr für mein Baby. Es soll „sein“ Lied bereits im Bauch kennen lernen.

Meine ältere Tochter geht seit wenigen Wochen in den Kindergarten. Die Eingewöhnung verlief schnell und reibungslos. Das neue Zeitfenster voller Ruhe und Entspannung tut mir gut.

Die Übelkeit plagt mich nach wie vor. An arbeiten ist immer noch nicht zu denken. Gleichzeitig bin ich stolz, die ersten zwölf Wochen überstanden zu haben. Jetzt wird es bergauf gehen, denke ich. Im zweiten Schwangerschaftsdrittel geht es den Schwangeren in der Regel besser als im ersten Drittel. Ich bin optimistisch.

14. Woche

Ich spüre mein Baby! Ja, das ist früh und es gibt genügend Kritiker, die mir versichern, dass das unmöglich sei. Doch ich bin mir ganz sicher, denn es fühlt sich genau so an wie damals in der ersten Schwangerschaft. Andere beschreiben die ersten gefühlten Bewegungen als sanfte Flügelschläge eines Schmetterlings oder als das sanfte Kitzeln eines krabbelnden Marienkäfers. Ich spüre mein Kind anders. Mein Kind pikst mich! Es fühlt sich wie ein Zahnstocher an. Mein Mann kann es ebenfalls ertasten. Für ihn fühlen sich die kleinen Tritte wie „kämpfende Wattestäbchen“ an. Mir ist dieses Gefühl sehr vertraut und deshalb beruhigt es mich ungemein. In mir ist unbändige Freude über dieses Piksen, auch wenn es mir manchmal weh tut.

Nachdem ich dem Piksen einige Tage lang nachgespürt habe, schleicht sich zaghaft die Verunsicherung ein. Es gibt da doch einen Unterschied zum Piksen der ersten Schwangerschaft! Damals pikste es regelmäßig erst auf der einen Seite und kurz darauf auf der anderen Seite, dann gab es eine Pause und anschließend wieder das Piksen auf der einen und kurz darauf auf der anderen Seite. Zufälligerweise konten wir unserer Tochter damals im Ultraschall bei ihrer ungewöhnlichen Sportart zusehen: Sie zog beide Beine an und streckte sie blitzartig wieder aus. Es war, als ob sie Sprungfedern in den Beinen hätte, welche auf Knopfdruck losgelassen wurden. Ihre Füße rammten sich in die Gebärmutterwand und ich spürte den ersten Piks auf der einen Seite. Sie stieß sich so heftig ab, dass sie mit dem Kopf auf der gegenüberliegenden Seite in die Gebärmutterwand geschleudert wurde. Ich spürte den zweiten Piks auf der anderen Seite. Anschließend wartete sie kurz, um dann erneut die Beine anzuziehen und von vorne zu beginnen.

In dieser Schwangerschaft spüre ich immer nur einzelne Pikse. Der gewohnte Doppel-Piks bleibt aus. Das irritiert mich so sehr, dass ich meiner Freundin davon erzähle. Sie schaut mich verdattert an, denn piksende Kindsbewegungen sind ihr völlig fremd. „Jedes Kind ist anders“, sagt sie, „vielleicht spürst du deshalb in dieser Schwangerschaft keine Doppel-Pikse.“ Ihre Begründung klingt logisch. Wirklich beruhigen kann sie mich damit aber nicht. Zu laut ist die innere Stimme, die mir mal flüsternd, mal fordernd zu raunt: „Da stimmt was nicht.“

* * *

Gemeinsam mit meinem Mann und meiner Tochter ziehe ich los, um Haselnüsse zu sammeln. Ich liebe diese Nüsse! Der Sammlertrieb erwacht, die Sonne scheint und auch in mir breitet sich ein wunderbares Gefühl aus. Meine Tochter sammelt fleißig die kleinen Nüsse. Sie will gar nicht mehr aufhören, während ich langsam merke, dass das ständige in die Hocke gehen anstrengend für mich wird. In dieser Schwangerschaft komme ich schnell an meine Grenzen. Schade. Wir sammeln so viele Nüsse, dass wir noch monatelang davon werden essen können und gehen glücklich nach Hause.

15. Woche

Ich würde mein Kind gerne im Geburtshaus zur Welt bringen. Im Geburtshaus arbeiten fünf Hebammen, bei denen ich nun reihum Termine habe. Ich wünsche mir, dass sie jede zweite und später jede Vorsorgeuntersuchung übernehmen, da die Hebammen viel mehr Zeit für die Untersuchungen haben und somit auch mehr Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Ich fühle mich damit wohler als bei der Frauenärztin.

Bei dieser Vorsorge kann die Hebamme keinerlei Unregelmäßigkeiten feststellen. Mein Gewicht ist endlich ein wenig gestiegen. Mein Bauch ist nun deutlich zu sehen. Die Gebärmutter steht schon sehr hoch. Viel höher als in der ersten Schwangerschaft. Ich habe das Gefühl, dass dieses Mal alles schneller, komprimierter und in Bezug auf die Wehwehchen viel heftiger abläuft.

Zur Geburt im Geburtshaus muss neben den beiden Hebammen ein Arzt anwesend sein. So sehen es die Sicherheitsvorschriften der Hebammen vor. Die Hebammen arbeiten mit einem Arzt zusammen, den ich bisher noch nicht kenne. Sie raten mir, ihn möglichst bald zu kontaktieren und kennen zu lernen. Außerdem soll ich mich über seine Urlaubspläne informieren, damit ich mich gegebenenfalls innerlich auch auf eine Klinikgeburt einstellen kann.

Eigentlich leuchtet mir dieser Auftrag ein. Und doch schiebe ich den Anruf vor mir her.

* * *

Die piksenden Tritte meines Kindes spüre ich nun häufig an der gleichen Stelle: Links unten. Oft sind es so viele Tritte, dass es mir richtig weh tut. „Hey Baby, hör auf damit!“, fordere ich mein Baby auf. „Nimm doch einfach eine andere Stelle!“ Aber mein Kind hört nicht auf meine Aufforderungen. Selbst meinem Mann fällt auf, dass ich mein Kind immer wieder dazu auffordere, nicht ständig an diese eine Stelle zu treten.

Einmal wird es so schlimm, dass ich mich vor Schmerzen winde und unterschiedliche Positionen ausprobiere, um die Treterei erträglicher zu machen: Sitzen, stehen, liegen. Ich mache bauchtanzähnliche Bewegungen, doch das Baby lässt sich von nichts beeindrucken. Schließlich lege ich mich auf die rechte Seite und hoffe, dass die Schwerkraft helfen wird. Ich erkläre meinem Mann, was ich da tue. Dem Baby erkläre ich, dass es bitte damit aufhören soll. Schließlich werde ich wütend: „Das ist nicht gut! Gar nicht gut!“ Und siehe da, das Liegen auf der rechten Seite hilft!

16. Woche

Ich huste. Auch das noch. Eigentlich wünsche ich mir endlich mal Ruhe, keine Schmerzen, keine Übelkeit, keine Beschwerden. Doch nun sieht es tatsächlich so aus, als ob ich mir eine gewöhnliche Erkältung eingefangen hätte, die zusammen mit der Schwangerschaft zu ungewöhnlichen neuen Problemen führt. Der Husten an sich ist erträglich, jedoch habe ich das Gefühl, dass jeder meiner Hustenanfälle direkt in den Bauch geht. Es zieht und es ist extrem anstrengend für mich.

* * *

In der ersten Schwangerschaft besuchte ich mit meinem Mann einen Geburtsvorbereitungskurs. Ich möchte mir nicht noch einmal das Gleiche anhören, denn ich habe das Gefühl, alle wichtigen Informationen gut verinnerlicht zu haben. Daher hegte ich bereits vor der Schwangerschaft den Wunsch, dieses mal zur Schwangerschaftsgymnastik zu gehen. Bereits in der Frühschwangerschaft schaute ich mich nach einem geeigneten Kurs um. Doch ich war so unschlüssig, dass ich die Entscheidung erst einmal aufschob.

Jetzt muss langsam eine Entscheidung her, denke ich mir. Womöglich sind sonst alle Plätze belegt. Ich schaue mir noch einmal alle Anbieter in meiner Umgebung an. Es kommen ziemlich viele Kurse in Frage. Doch ich habe das Gefühl, dass sie allesamt zeitlich unpassend liegen würden. „Stell dich nicht so an. Da wird doch wohl etwas Passendes dabei sein!“, sagt ein anderer Teil in mir. Schließlich melde ich mich doch noch zu einem Kurs an und versuche das seltsame Gefühl, welches damit verbunden ist, zu ignorieren.

* * *

Gemeinsam mit meiner Tochter unternehme ich regelmäßig Ausflüge in die Bibliothek. Während sie spielt oder Bücher aussucht, gehe ich die Regalreihen der Kinderbibliothek ab. Ich liebe es, zwischen all den Büchern zu stehen, ziehe mal hier und mal dort etwas aus dem Regal, blättere ein wenig darin herum und überlege, ob es meiner Tochter gefallen könnte. Plötzlich habe ich ein Bilderbuch über den Tod in der Hand. Ich blättere kurz und stelle es dann schnell zurück. Mit diesem Thema will ich nichts zu tun haben! Was bleibt ist ein seltsames Gefühl...

17. Woche

Während der Husten unverändert bleibt, überrascht mich meine größere Tochter immer wieder mit interessanten Gedanken rund um ihr Geschwisterchen. Als ich aus der Dusche komme, sagt sie: „Baby ist auch ganz sauber worden.“ Ein anderes Mal fragt sie mich: „Willst noch ein Chips essen?“ Ich lehne dankend ab: „Nein danke, ich bin satt.“ Daraufhin erwidert sie: „Baby will noch ein Chips essen! Hier, bitte schön.“ Ihre Fürsorge und ihre Liebe zu ihrem ungeborenen Geschwisterchen lassen mich immer wieder voller Stolz und Freude lächeln.

* * *

Ich brauche eine weitere Schwangerschaftshose. Gemeinsam mit meinem Mann und meiner Tochter ziehe ich los, um etwas Passendes zu suchen. Ich bin enttäuscht von der Auswahl, probiere diese und jene Hose an, hänge sie wieder zurück, probiere etwas anderes an, schaue mir die Auswahl im nächsten Laden an, bis sich meine Enttäuschung in Verwirrung wandelt. Was will ich eigentlich? Ich weiß es selber nicht so genau. Auf jeden Fall erscheinen mir diese Hosen hier alle unpassend. Wir gehen wieder nach Hause und legen die Suche nach einer passenden Hose auf Eis.

18. Woche

Neben dem Husten haben mich in den letzten Wochen immer mal wieder diverse typische Schwangerschaftsbeschwerden gequält: Stimmungsschwankungen, Wadenkrämpfe oder Schmerzen im Bauch, die ich als Wachstumsschmerzen interpretiert habe. Im Rückblick waren von Beginn der Schwangerschaft an immer wieder viele Pausen nötig. Einen Vollzeitjob hätte ich niemals ausüben können. Ich kann von Glück sprechen, dass ich meine Zeit als Mutter, Hausfrau und Freiberuflerin selbständig einteilen kann. Noch größeres Glück habe ich aber mit meinem Mann, der immer wieder einspringt und seinen Job ebenso zurück stellt wie ich meinen.

Der Husten bleibt unverändert. Langsam mache ich mir Sorgen: Warum verschwindet dieser Husten nicht einfach? Warum wird er nicht stärker? Warum habe ich keinerlei andere Symptome? Normalerweise verändert sich mein Husten innerhalb von einer Woche. Entweder zum Guten oder zum Schlechten. Diese unveränderte Lage lässt mich langsam daran zweifeln, dass es sich hier um eine gewöhnliche Erkältung handelt. Jeden meiner Hustenanfälle spüre ich im Bauch. Ungewollt spanne ich den Bauch an, manchmal zieht es ein wenig, oft erscheint es mir unheimlich anstrengend. Immer häufiger kommt mir der Satz „Ich habe keine Ahnung, wie ich all das bis März aushalten soll!“ über die Lippen.

Mich beschleicht zunehmend das Gefühl, dass ich dringend einen Namen für mein Baby brauche. „Du hast noch viele Monate Zeit“, sagt mein Kopf. „Du solltest das jetzt dringend entscheiden“, sagt mein Bauch. Also mache ich mir Namenslisten. Eine Liste mit Mädchennamen und eine Liste mit Jungennamen, denn wir wollen uns vom Geschlecht überraschen lassen. Mein Mann schaut sich die Listen ab und zu mal an und schlägt gelegentlich alternative Namen vor. Er scheint es noch nicht so eilig zu haben wie ich.

In mir regt sich ein weiterer Gedanke: „Du solltest dringend darüber nachdenken, wer während der Geburt auf die große Tochter aufpassen wird.“ Mein Kopf findet diese Idee lachhaft, denn immerhin sind es noch einige Monate bis zum errechneten Termin. Wer weiß, was sich bis dahin noch alles ändert. Doch der Gedanke geht mir nicht aus dem Kopf und so stelle ich eine Liste möglicher Kandidaten zusammen. Ich überlege mir, wer eher am Wochenende aufpassen könnte und wer unter der Woche. Wer hätte nachts Zeit? Wessen Job ließe es zu, tagsüber auf unsere Tochter aufzupassen? Meine Schwiegermutter würde sicherlich gerne einspringen, doch hat sie eine weite Anreise.

Ich schiebe die möglichen Aufpasspersonen in meinem imaginären Kalender so lange hin und her, bis ich zufrieden bin. „OK, guter Plan“, sagt mein Gefühl, „jetzt besprich das mit den jeweiligen Personen.“ „Nein!“, sagt mein Kopf, „mach dich nicht lächerlich!“

* * *

Bereits in der Frühschwangerschaft habe ich damit begonnen, ein wenig Schwangerschaftsgymnastik zu machen. Anregungen dazu fand ich in diversen Internetvideos. Doch die Übelkeit machte es mir schwer und so absolvierte ich häufig nur ein paar Übungen.

Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, mir auch Videos über Schwangerschaftsyoga anzusehen. Die neuen Übungen bringen Abwechslung in meinen Trainingsplan. Doch immer wieder sind Übungen dabei, welche mir Schmerzen im Bauch bereiten. „Wer auch immer gemeint hat, diese Übungen seien für Schwangere geeignet, der hat sie noch nie selber im schwangeren Zustand ausprobiert!“, denke ich und vernachlässige darüber den Gedanken, dass es möglicherweise auch an mir liegen könnte.

Schließlich muss ich mir eingestehen, dass ich körperlich so weit abgebaut habe, dass nur noch sanfte Bewegungen aus dem Qi Gong möglich sind. Jegliche Streckungen meines Körpers spüre ich im Bauch, verbunden mit einem äußerst unguten Gefühl.

* * *

„Baby? Baby, hörst du mich? Ich bin hier draußen!“ Meine Tochter sitzt neben mir und redet mit meinem Bauch. Ja, das Baby hört sie und antwortet durch Tritte. Es kennt bereits die Stimmen seines Vaters und seiner Schwester. Auch wenn Vater und Schwester miteinander toben, ist es häufig so, dass ich daneben stehe, lache und den Antworten aus meinem Bauch lausche. Es ist, als ob das Baby mitmachen wollte. Es strampelt heftig. Schade, dass ich nicht mehr in der Lage bin gemeinsam mit den anderen zu toben.

* * *