Adam - Gale Stanley - E-Book

Adam E-Book

Gale Stanley

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Adam ist ein Wolfshybrid, das Ergebnis eines geheimen militärischen Forschungsprojekts, bei dem tierische DNA mit menschlicher DNA gekreuzt wurde, um den perfekten Soldaten zu schaffen. Er war nie dazu bestimmt, die Außenwelt zu sehen, aber eine Gasexplosion bietet ihm die Chance zu entkommen. Jetzt wird er gejagt, traut niemandem und erwartet, den Rest seines Lebens allein zu verbringen. Der Journalist Chaunce „Chance“ Philip Hollis III hat Pech in der Liebe und steckt in einem Job fest, den er hasst. Dann lernt er Adam kennen. Leidenschaft wird auf den ersten Blick spürbar, und Chance ist sich sicher, den perfekten Mann gefunden zu haben. Adam ist fest entschlossen, Chance nicht in sein Leben einzubeziehen, aber es ist bereits zu spät. Die Bösewichte sind ihm auf der Spur und ebenso entschlossen, Chance als Köder zu benutzen. Um Chance zu retten, muss Adam sein wahres Gesicht zeigen und die einzigen Waffen einsetzen, die er hat - Fänge und Fell. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 33.000 Wörter

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

ÜBER GALE STANLEY

LESEPROBE:

Adam

Adam ist ein Wolfshybrid, das Ergebnis eines geheimen militärischen Forschungsprojekts, bei dem tierische DNA mit menschlicher DNA gekreuzt wurde, um den perfekten Soldaten zu schaffen. Er war nie dazu bestimmt, die Außenwelt zu sehen, aber eine Gasexplosion bietet ihm die Chance zu entkommen. Jetzt wird er gejagt, traut niemandem und erwartet, den Rest seines Lebens allein zu verbringen.

Der Journalist Chaunce „Chance“ Philip Hollis III hat Pech in der Liebe und steckt in einem Job fest, den er hasst. Dann lernt er Adam kennen. Leidenschaft wird auf den ersten Blick spürbar, und Chance ist sich sicher, den perfekten Mann gefunden zu haben. Adam ist fest entschlossen, Chance nicht in sein Leben einzubeziehen, aber es ist bereits zu spät. Die Bösewichte sind ihm auf der Spur und ebenso entschlossen, Chance als Köder zu benutzen. Um Chance zu retten, muss Adam sein wahres Gesicht zeigen und die einzigen Waffen einsetzen, die er hat - Fänge und Fell.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein.Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 33.000 Wörter

GALE STANLEY

Adam

Hybriden 1

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Adam“:

Gale Stanley

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Für JoAnn.

Danke für deine Unterstützung.

Kapitel 1

„Achtung! Alle Augen in die Mitte des Raumes für das Spezialtraining.“

„Um Himmels willen!“, murmelte Adam an den dröhnenden Lautsprecher gewandt, aber er gehorchte sofort und begann, auf die Glaswand seiner Zelle zuzugehen, um das Training zu sehen. Was für ein Witz! Direkt auf der anderen Seite des Raumes waren drei bewaffnete Wachen im Begriff, die Zelle zu betreten, die der seinen gegenüber lag. Die Glaswand glitt auf und die schwarz gekleideten Trainer umringten den Gefangenen, einen jungen Blonden, der sich knurrend zurückzog.

Adam kochte hilflos vor sich hin, als der Junge darum kämpfte, dass seine Hände nicht gefesselt wurden. Zuzusehen, wie jemand anderes trainiert wurde, deprimierte Adam mehr, als selbst der Empfänger von Schlägen zu sein, aber er hatte keine Wahl. Wenn er nicht gehorchte, würde der Junge nur noch mehr verprügelt werden, und Adam würde am Ende auch noch geschlagen werden.

Anfangs hatte Adam auch gegen die Wachen gekämpft, aber nachdem er so oft aus seiner Zelle gezerrt und ausgepeitscht worden war, dass man es nicht mehr zählen konnte, hatte er gelernt, sein Schicksal zu akzeptieren, und es wurde ihm zur zweiten Natur, zu gehorchen. Der einzige Weg, diese Hölle zu überleben, war zu kooperieren, aber manchmal fragte er sich, ob es das Überleben wirklich wert war.

Plötzlich riss sich der Blonde von dem Wachmann hinter ihm los. Die anderen schritten schnell ein, um den Jungen zu bändigen, und Adam bewegte seine Lippen zu einem leisen, innigen Flehen. „Kämpfe nicht gegen sie, Loki.“

Loki war nicht sein richtiger Name. Der Junge war nur eine weitere Nummer in einer Geheimdatenbank. Aber Adam, der sich in Mythologie und Legenden vertiefte, verglich den Jungen mit dem nordischen Gott, einem Gestaltwandler und notorischen Unruhestifter. Adam bewunderte den Mut des Jungen, auch wenn dieser ihm nur noch mehr Strafen einbrachte.

Loki holte aus und stürzte sich auf Gerard, den größten der drei Wächter, und trat ihm in die Eier. Die Augen des Mannes weiteten sich und er sank auf die Knie, hielt sich die Hoden und wippte hin und her. Gerard sah aus, als wollte er sich übergeben.

Adams Lippen zuckten zu einem kleinen, heimlichen Lächeln. Gut gemacht, Loki! Das Lächeln verschwand, als Ford, kleiner als die anderen Wachen, aber genauso fies, seine Waffe hob und sie auf Loki richtete. Er schoss aus nächster Nähe, und die Sonden des Tasers trafen mühelos ihr Ziel. Loki fiel auf den Boden und sein Körper zuckte und zitterte. Kurt, der dritte Trainer, trat Loki, bevor er ihn auf den Rücken rollte. Er und Ford legten dem Jungen Handschellen an und zogen ihn grob auf die Füße. Adam konnte die Verbrennungen auf Lokis nacktem Körper sehen, wo die Sonden der Waffe getroffen hatten. Elektrizität, die bevorzugte Methode, um die Gefangenen zu überwältigen, war effektiv, aber nicht tödlich.

Ihr gemeinsames Elend weckte Mitleid in Adam für den Jungen. Loki musste wissen, dass Widerstand zwecklos war, aber er gab nicht auf. Wie lange noch, bis die Bastarde den ganzen Kampfgeist aus ihm herausprügelten? Adam legte eine Handfläche an die Glaswand seiner Zelle. Wenn er nur mit dem Jungen reden und ihn wissen lassen könnte, dass sich jemand sorgte. Sie alle hatten unter den Händen ihrer brutalen Wärter gelitten, aber Adams Erinnerungen an eine liebende Mutter hielten ihn auf dem Boden. Er war erst fünf Jahre alt gewesen, als sie starb, und jetzt hatte er Schwierigkeiten, sich daran zu erinnern, wie sie aussah. Aber die Liebe, mit der sie ihn überschüttet hatte, hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Adam klammerte sich krampfhaft an seine wenigen Erinnerungen an sie.

Eine Bewegung quer durch das Labor lenkte Adams Aufmerksamkeit auf sich und er schob alle Gedanken an seine Mutter beiseite. Seine Frustration ließ sein Herz rasen, als er beobachtete, wie der Junge zur Tür der Zelle gestoßen wurde. Wenn er Loki nur aus dieser Hölle befreien könnte. Er verdiente seine Freiheit. Das taten sie alle.

Zwei der Wachen umgaben Loki flankierend. Gerard, der sich immer noch von der Attacke des Blonden erholte, folgte in einem langsameren Tempo. Obwohl die Wachen alle große Männer waren, überragte der Blonde sie, sein Gesicht war wie eine Maske, als die Gruppe sich der gepolsterten Bank näherte. Aber der Schein konnte trügen.

Drei Meter vor seinem Schicksal blieb der Blonde stehen und weigerte sich, sich zu bewegen, die ruhige Fassade war fast verschwunden. Die Bastarde mussten ihm die Beruhigungsmittel vorenthalten haben, um sicherzugehen, dass er jeden Schlag der Peitsche spürte. Gerard holte auf und packte ihn von hinten, hielt ihn fest im Griff. Adam sah alles in Zeitlupe — Loki kämpfte gegen das schwere Gewicht des Wächters, sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei, als Kurt mehrmals kräftig auf das Gesicht des Jungen einschlug. Mit seinen gefesselten Handgelenken und festgehaltenen Armen, war Loki hilflos. Eine Welle der Übelkeit überkam Adam.

Schließlich ließ es nach und die drei Männer zerrten den unglücklichen Jungen unter Tritten und Schreien auf die Bank. Adam konnte ihn nicht hören; die Transparenz der Zellenwand gab die Illusion von Freiheit, aber die Barriere war genauso einschränkend und schalldicht wie der massive Stahl der anderen drei Wände. Adam brauchte keine Geräusche. Lokis geprelltes und geschwollenes Gesicht verriet alles. Schließlich zerrten die Wachen ihren Gefangenen zur Peitschenbank, legten ihn mit dem Gesicht nach unten auf die gepolsterte Platte und fesselten ihn mit den Armen über dem Kopf.

Daric, der Kommandant der Wachen und der sadistischste von allen, trat vor, einen langen Rattanstock in seiner rechten Hand. Der Mann war ein Monster, das es genoss, den Hybriden Schmerzen zuzufügen — Adam und Loki mehr als den anderen, aber aus verschiedenen Gründen. Daric hasste Loki, weil der Junge Kampfgeist zeigte und sich wehrte. Ein paar Wochen zuvor hatte Loki sich geweigert zu essen, und Daric hatte das Gesicht des Jungen so fest in seinen Teller gestoßen, dass er Lokis Nase brach. Der Bruch war schnell verheilt, aber es musste schmerzhaft gewesen sein.

Darics Gesichtszüge verzogen sich zu einem bösartigen Lächeln. Er schwang seinen Stock, während er mit dem Jungen sprach, und ließ ihn warten. Es war alles nur Show, es ging genauso sehr um psychische wie um physische Folter. Adam wusste nur zu gut, dass die Demütigung mehr schmerzte als die Fleischwunden.

Plötzlich holte Daric mit dem Rohrstock aus und traf den Hintern des Opfers. Der junge Mann kämpfte gegen die Fesseln und zuckte bei jedem Schlag, aber er konnte der Peitsche nicht entkommen. Durch jahrelange Übung konnte Daric gut zielen. Sofort bildeten sich Striemen, die sich innerhalb von Sekunden röteten. Adam konnte sich das pfeifende Geräusch des Rohrstocks vorstellen, als er durch die Luft schnitt und schließlich auf dem verletzten Fleisch landete. Er brauchte das Schreien und Flehen des Jungen nicht zu hören, es hallte in seiner Erinnerung wider. Er war mehr als einmal der Empfänger von Darics Fähigkeiten gewesen.

Daric machte Pausen zwischen den Schlägen, alles Teil seines sadistischen Spiels. Eine Pause dauerte länger als die anderen und Adam hoffte, dass die Folter des Jungen vorbei war, aber Daric inspizierte nur sein Werk. Noch einmal hob er die Peitsche und ließ sie durch die Luft wirbeln. Schließlich trat Daric zurück und ließ den Rohrstock auf den Boden fallen. Er blickte sich im Raum um, und sein Blick war eine Warnung. Wer nicht gehorcht, dem droht das Gleiche. Dann blickte er triumphierend zu Adam hinüber. Sich weigernd, einen Rückzieher zu machen, presste Adam seine Handflächen gegen das dicke Sicherheitsglas, das ihn vom Rest des Labors trennte, und fletschte die Zähne. Darics Mund nahm einen unschönen Zug an und sein Gesichtsausdruck wurde noch verärgerter. Adams Herkunft brachte ihm immer mehr Strafe ein als den anderen, aber das war ihm jetzt egal. Er war schon unzählige Male für unbedeutende Vergehen geschlagen worden. Was konnten sie ihm noch antun?

Der namenlose Blonde lag regungslos da, sein hellhäutiger Körper eine einzige Masse rohen, blutigen Fleisches, sein langes blondes Haar von Tränen und Schweiß im Gesicht verfilzt. Er hing schlaff, als die Wachen ihn von der Bank hoben. Jeder Wächter packte einen Arm und er stolperte zwischen ihnen. Eingesperrt in seiner Zelle würden die physischen Wunden des Jungen schnell heilen, aber die emotionalen würden wachsen und schlimmer werden. Wie viele Wunden konnte jemand ertragen, bevor sein ganzes Wesen infiziert war?

Innerlich kochte Adam. Das ist mein Zuhause — eine Zelle in einem Labor. Zellen säumten alle vier Wände der großen Kammer und umgaben einen Raum, der mit Monitoren und Forschungsgeräten ausgestattet war. Weiß gekleidete Techniker kehrten zur Arbeit zurück, als wäre nichts geschehen, und das Labor wurde zu einem wimmelnden Bienenstock voller Aktivität.

Überall, wohin Adam sah, sah er Männer, die über Reagenzgläser und Computer gebeugt waren. Sie waren verrückte Wissenschaftler, die Menschen in Tiere verwandelten. Wenn sie Adam durch seine Glaswand ansahen, war alles, was sie sahen, eine Laborratte. Nein. Ich bin ein Mann, kein gescheitertes Experiment, das man wie Giftmüll wegwerfen kann.

Aber Adam musste sich der Wahrheit seiner Situation stellen. Er würde hinter Glas gefangen sein und nie wieder die Außenwelt sehen. Die Tage, Monate und Jahre, während denen er herumgestoßen und zerstochen wurde, lasteten schwer auf ihm. Er hatte genug von diesem Haus des Schreckens gesehen, es reichte für ein ganzes Leben. Und zu sehen, wie sich seine Kerkermeister frei bewegten, während er auf einen Raum von drei mal drei Metern beschränkt war, war weitaus schlimmer als jede Prügel, die er je bekommen hatte. Seine Existenz war so still und kalt wie die gefrorene Tundra, die er im Erdkundeunterricht gesehen hatte.

Die einzige Einrichtung in seiner Isolierzelle waren ein schmales Eisenbett, ein Waschbecken, eine Toilette und ein Monitor an der Wand. Keine Geräusche drangen in sein Gefängnis, außer dem, was sie ihn hören lassen wollten — Übertragungen auf einem Monitor und Lektionen, die ihn über eine Welt aufklären sollten, die er nicht sehen konnte. Die Glaswand und die ausgeklügelten Überwachungsgeräte erlaubten es den Wissenschaftlern, Wachen und Trainern, jede seiner Bewegungen zu studieren, und die der anderen, die er sah, wenn die Wachen ihn zum Duschen und Trainieren oder zum Spezialtraining, ihrem Euphemismus für Bestrafung, aus seiner Zelle holten. Der Anblick der anderen ließ ihn frösteln, denn er wusste, dass er genau wie sie aussah. Sie waren alle Tiere in Käfigen, ihrer Kleidung, Würde, Freiheit und Hoffnung beraubt. Verletzlich und machtlos lebten sie hinter Glas, ihre Zellen säumten die langen Wände des Labors. Nachgiebige Laborratten, die nie etwas anderes kannten als Gefangenschaft, glücklich über ein Schulterklopfen oder ein besonderes Leckerli zur Essenszeit. Ihr einziger Wert bestand darin, Werkzeuge der Regierung zu sein.

Ich teile vielleicht ihr Schicksal, aber ich bin nicht wie sie. Durch seine Kindheit und Jugend unterschied sich Adam von den anderen. Er hatte nicht immer im Labor gelebt. Einst hatte er ein anderes Leben gehabt und eine Mutter, die sich um ihn kümmerte. Vor fünfundzwanzig Jahren war Adams Vater ein junger Militärwissenschaftler gewesen, der an der Gentechnik forschte. Als die Frau von Dr. Joseph Shepard schwanger wurde, sah der Wissenschaftler darin die Gelegenheit, seinen Traum, Gene verschiedener Spezies zu mischen, um perfekte Soldaten für das Militär zu schaffen, zu verwirklichen. Shepard fügte dem sich entwickelnden Embryo Wolfs-DNA hinzu, und nach der Geburt taufte er seinen Sohn Adam, die erste seiner Hybrid-Kreationen.

Adam erinnerte sich kaum an seine Mutter, nur an das Bild einer Frau mit freundlichen Augen, die ihn nachts zudeckte und ihm etwas vorsang. Nachdem sie gestorben war, brachte Adams Vater ihn in sein neues Zuhause unter der Erde und gab ihn an Fremde ab. Als verängstigtes Kind gab er sich selbst die Schuld. Er dachte, wenn er sich besser benommen oder mehr Mühe gegeben hätte, wäre ihm seine Mutter nicht weggenommen worden. Der Verlust musste seine Schuld gewesen sein, sonst hätte ihn sein Vater nicht an diesen schrecklichen Ort gebracht. Adam wollte unbedingt nach Hause, also tat er alles, was in seiner Macht stand, um dem Arzt zu gefallen. Jetzt wusste er es besser. Sein Schicksal war besiegelt gewesen, bevor er geboren wurde.

Andere folgten nach Adam, Männer, die von anonymen Samenspendern gezeugt und von namenlosen Frauen geboren wurden. Die Säuglinge wurden aufgezogen und später in den Schlafsälen und Klassenzimmern der Akademie unterrichtet. Falls sie zu schwierigen Jugendlichen wurden, wurden sie zur Beobachtung entfernt. Fehlerhafte Exemplare landeten in den glasumschlossenen Zellen. Die Wächter nannten sie Zwinger, weil die ersten Hybriden mit der DNA von Wölfen, Hundeartigen also, genetisch verändert wurden.

Eine Rose mit jedem anderen Namen …

Namen bedeuteten für Adam nichts. Was zählte, war, was etwas war, nicht wie es genannt wurde. Heim, Labor oder Zwinger, es war alles das Gleiche — ein Gefängnis.

Der Nachkomme des Doktors zu sein, machte Adams Leben nicht besser. In mancher Hinsicht machte seine Blutlinie das Leben schlechter. Die Wachen gaben sich alle Mühe, ihm zu zeigen, dass er nichts Besonderes war.

Im Gegensatz zu Adam waren die anderen von Geburt an im Militärkomplex aufgewachsen. Manchmal dachte Adam, sie seien besser dran, weil sie kein anderes Leben kannten.

Als Kind freute sich Adam auf die seltenen Besuche seines Vaters, erfüllt von Aufregung und der Hoffnung, dass sein Vater ihn mit nach Hause nehmen würde. Stattdessen wollte der Arzt den Fortschritt seiner Studien überprüfen und weitere Tests anordnen. Mehr als alles andere wollte Adam die Liebe seines Vaters, und die Gleichgültigkeit des Arztes brachte ihn nur dazu, sich noch mehr anzustrengen, um perfekt zu sein. Trotz Adams hündischem Gehorsam behandelte Shepard ihn genauso kalt wie die anderen.

Für Adam verlief das Leben an der Akademie in einer verschwommenen Abfolge von Akademikern, körperlichem Training und militärischen Übungen. Er war älter als die anderen Jungen und blieb für sich. Die Jugendzeit, die Zeit des Übergangs vom Kind zum Erwachsenen, brachte vorhersehbare Veränderungen mit sich — und einige nicht so vorhersehbare. Adam wurde groß, stark und sexuell. Einmal erwischte ihn ein Ausbilder, bewaffnet mit dem allgegenwärtigen Taser, beim Masturbieren im Bad des Wohnheims. Adam stürzte sich auf den Wachmann, bevor dieser seine Waffe heben konnte. Er veränderte seine Gestalt in der Luft und stürzte sich auf ihn. Zwei riesige Pranken landeten auf der Brust des Wachmanns und drückten ihn auf den Boden. Mit gefletschten Eckzähnen hatte Adam seine Schnauze gesenkt und Speichel auf das Gesicht des verängstigten Mannes tropfen gelassen. Adam wusste nicht, wer von seiner Verwandlung in einen Wolf mehr überrascht war. Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Ein Betäubungspfeil erwischte ihn kalt. Als er als Mensch aufwachte, war er in Einzelhaft. Er hatte keinen Kontakt mehr zu den anderen Jungen.

Die Gestaltwandlung war nicht Teil des ursprünglichen Plans von Dr. Shepard gewesen. Die Hybriden sollten nur Stärke, Gerissenheit und verbesserte Sinne aus dem Tierreich erwerben, aber schließlich zeigten die anderen die gleiche einzigartige Fähigkeit, sich in das Tier zu verwandeln, dessen DNA mit ihrer verschmolzen worden war. Einer nach dem anderen kamen sie im Labor an und das Tiertraining ersetzte ihren Unterricht.

Adam versuchte zu gehorchen, aber er konnte seine Schübe nicht immer kontrollieren. Sein Vater entschied, dass die Konditionierung zu spät begonnen hatte, und er hielt seine sprunghaften Kreationen mit Schlägen und Drogen unter Kontrolle, um sicherzustellen, dass sie keinen Ärger machten, während er sie studierte. Er hatte nie einen von ihnen als Menschen betrachtet, aber jetzt waren sie nicht einmal gut genug, um Soldaten zu sein, und sie waren definitiv zu instabil, um selektiv gezüchtet zu werden. Adam hatte die Standards seines Vaters nicht erfüllt und er würde nie die Anerkennung bekommen, nach der er sich sehnte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Doktor beschloss, dass seine Schöpfungen nicht mehr von Nutzen waren.

Obwohl Adam zu einem eins fünfundneunzig großen, muskulösen Baum heranwuchs, war an eine Flucht nicht zu denken. Die Betreuer, Trainer und Techniker bewachten ihn zu streng, und seine Reißzähne und Krallen waren nutzlos, da sie durch die Drogen, mit denen sie ihn fütterten, unter strenger Kontrolle gehalten wurden. Er wünschte sich fast, sie würden ihn einfach erledigen und es hinter sich bringen.

In seiner Zelle wie ein eingesperrtes Tier herumzulaufen, brachte immer unerwünschte Aufmerksamkeit mit sich, aber Adam war frustriert, weil er Zeuge von Lokis Bestrafung war, und konnte nicht anders. Die Drogen schwächten seinen Körper, aber sein Verstand funktionierte immer noch perfekt und es ärgerte ihn zu sehen, wie sehr der Blonde verwundet worden war.

---ENDE DER LESEPROBE---