Alarm auf Wolke sieben - Susan Andersen - E-Book

Alarm auf Wolke sieben E-Book

Susan Andersen

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Beschreibung

Das kann doch nicht wahr sein! Mitten in ihrem gepflegten Eigenheim stößt die verwöhnte Tori Hamilton plötzlich auf eine Leiche. Um einen Skandal zu vermeiden und nicht in die Schlagzeilen zu geraten, sollte der Täter schleunigst gefunden werden. Ein Detektiv muss her! Die Agentur, die Tori anruft, empfiehlt John Miglionni - der beste Mann für alle Falle. Doch als sie dem breitschultrigen Charmeur gegenübersteht, traut Tori ihren Augen nicht: Mit ihm hatte sie in Florida einen heißen Urlaub lang verboten guten Sex! Damals nannte er sich ‚Rocket', und wie eine Rakete saust Toris Herz bei ihrem überraschenden Wiedersehen in die Sternennacht über Colorado - direkt in den siebten Himmel!

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Seitenzahl: 439

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Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Susan Andersen

Alarm auf Wolke sieben

Roman

Aus dem Amerikanischen von

Ina Friedrich

MIRA® TASCHENBUCH

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Cora Verlag GmbH & Co. KG,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Hot & Bothered

Copyright © 2004 by Susan Andersen

erschienen bei: Mira Books, Toronto

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.ár.l.

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Umschlaggestaltung: pecher und soiron, Köln

Redaktion: Stefanie Kruschandl

Titelabbildung: Getty Images, München; pecher und soiron, Köln

Autorenfoto: © by Harlequin Enterprise SA., Schweiz

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

ISBN (eBook, PDF) 978-3-86278-267-3 ISBN (eBook, EPUB) 978-3-86278-266-6

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

PROLOG

F ord Evans Hamilton öffnete die Augen und blinzelte. Alles war verschwommen. Schmerz hämmerte in seinem Schädel. Vorsichtig betastete er seinen Hinterkopf. Er fühlte sich an wie eine überreife Melone.

Was zum Teufel war eigentlich passiert? Er hörte gedämpfte Stimmen und das Klirren von Kristall. War er auf einer Party?

Aus den Augenwinkeln nahm er Bewegungen wahr. Er entspannte sich. Ach ja! Er war tatsächlich auf einer Party der Party, die er selbst geschmissen hatte, um bei McMurphy noch einmal richtig schön Salz in die Wunden zu streuen. Nun ja, bei McMurphy und ein oder zwei anderen. Dann war er in die Bibliothek gegangen, um eine Kiste Zigarren für seine Gäste zu holen. Und dann …

Jared war da gewesen, nicht wahr? Ford runzelte die Stirn, als er sich an Bruchstücke des Streits erinnerte. Plötzlich fiel ihm wieder ein, wie sein Sohn ihm einen Stoß verpasst hatte, als er zur Tür gestürmt war. Jared war eine Schande für den guten Familiennamen. Beide Kinder waren herbe Enttäuschungen.

Er hörte das leise Rascheln von Stoff auf dem Aubusson-Läufer. Ford drehte langsam den Kopf und fuhr zusammen, als der Schmerz ihn vom Scheitel bis zur Sohle durchzuckte. Jared würde den Tag, an dem er geboren wurde, noch verfluchen.

Böse starrte Ford die Person an, die sich vor ihm hingekniet hatte. Noch sah er alles doppelt, aber langsam wurde das Bild klarer. „Was zur Hölle willst du denn hier?“ Er wischte die Frage mit einer ungeduldigen Geste beiseite. „Egal.“ Wutentbrannt streckte er den Arm aus. „Hilf mir!“

„Genau das habe ich vor“, murmelte die Person. „Ich werde dir auf direktem Weg in die Hölle helfen.“

Schneller, als es der noch völlig verwirrte Ford nachvollziehen konnte, blitzte plötzlich der silberne Brieföffner auf, der normalerweise auf seinem Mahagonischreibtisch lag. Und dann explodierte sein Herz.

1. KAPITEL

K omm schon, Süße“, murmelte John Miglionni der kurvigen Rothaarigen zu. „Lass dich einfach gehen. Du willst es doch auch! Glaub mir, Baby, es wird sich unglaublich gut anfühlen …“

Er holte tief Luft, als sie genau das tat, was er von ihr verlangte. „Jawohl!“, flüsterte er und zoomte die Frau näher heran, die sich gerade auf den Rücken ihres Quarterhorses schwang. Colorado Insurance würde begeistert sein. Das Filmchen würde der Millionenklage der Frau gegen die Versicherung einen ernsthaften Dämpfer verpassen. Angeblich verhinderte ihre Verletzung ja, dass sie jemals wieder auf ihr geliebtes Pferd steigen konnte. Und das war ganz offensichtlich gelogen.

Er hielt mit der Kamera drauf, während sie mit dem Pferd über den Zaun der Koppel sprang und über die Hochebene galoppierte, die sich östlich von Denver ausbreitete. Als er sie durch das Objektiv nicht mehr erkennen konnte, packte er seine Ausrüstung zusammen und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Wagen.

Fünfundvierzig Minuten später stürmte er durch die Eingangstür von Semper Fi Investigations. John hatte das Motto des United States Marine Corps als Firmennamen gewählt: Semper Fi, vom Lateinischen semperfidelis. Auf ewig treu. Das passte. Grinsend sah er zu, wie seine Sekretärin Gert Mac Dellar vor Schreck aufsprang und sich ans Herz fasste.

„Du meine Güte“, fuhr sie ihn an, während sie böse über den Rand ihrer ovalen strassbesetzten Brille starrte. „Du hast mich um mindestens zehn Jahre meines Lebens gebracht! Und in meinem Alter kann man es sich nicht leisten, auch nur eine Minute zu verlieren, Freundchen.“

„Du wirst uns doch sowieso alle überleben, Gert.“ John setzte sich auf den Rand des massiven Schreibtischs und reichte ihr den Camcorder. „Kümmerst du dich bitte um die Bilder? Ach, und mach bitte die Rechnung fertig, inklusive der dreieinhalb Stunden heute.“

Ihre hellblauen Augen, die einige Schattierungen heller waren als ihr hochtoupiertes Haar, leuchteten auf. „Hast du sie erwischt?“

„Das kann man so sagen.“

Gert jubelte und schloss die Kamera an den Computer an. Während sie mit einer Hand die Daten herunterlud, zog sie mit der anderen einen Stapel grellrosafarbener Notizzettel heran. „Hier. Da waren ein paar Anrufe für dich.“

John las den ersten Zettel und legte ihn dann zu den anderen zurück. Den zweiten Zettel drückte er Gert in die Hand. „Den hier kannst du Les geben.“ Les war der Ingenieur, den er kürzlich erst angestellt hatte, um die Produkthaftungsfälle in den Griff zu bekommen. Er las die nächste Nachricht und kniff die Augen zusammen. Ärgerlich sah er Gert an.

„Du weißt doch, dass ich keine Scheidungsfälle mehr übernehme.“

„Solltest du aber“, antwortete sie, „die werden nämlich verdammt gut bezahlt.“

„Stimmt, aber sie sind auch ziemlich unschön. Ich habe wirklich keine Lust mehr, irgendwelche Leute bei ihren Quickies zu fotografieren. Wenn es um Geldangelegenheiten geht, dann bin ich dabei. Aber wenn ein Mann und eine Frau nur scharf drauf sind, schmutzige Wäsche zu waschen, dann schick sie zu jemand anderem.“ Er ließ die Nachricht auf den Schreibtisch fallen.

Gert zuckte beleidigt mit den Schultern.

John sah sich den letzten Zettel an. Er lächelte. „Okay, das ist schon eher was. Einen Ausreißer aufzuspüren, damit kriegst du mich.“ Er machte es sich bequem. „Erzähl mir mehr darüber.“

Sie setzte sich auf, die momentane Verärgerung war vergessen. „Hast du das von dem Industriellen in Colorado Springs gehört, der mit einem Brieföffner erstochen wurde?“

„Klar. Irgendwas mit Hamilton, richtig?“

„Ford Evans Hamilton. Seine Tochter Victoria hat uns angerufen, also eigentlich ihr Anwalt. Miss Hamiltons siebzehnjähriger Bruder Jared ist genau an dem Tag verschwunden, als ihr Vater starb.“

„Hat der Bengel ihn umgebracht?“

„Laut Anwalt schwört Miss Hamilton, dass der Kleine zu so etwas nicht fähig wäre. Aber er ist schon früher mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Die Polizei will in jedem Fall mit ihm reden. Also wäre es Victoria lieb, wenn wir ihn vorher finden würden. Anscheinend hat er ein kleines Autoritätsproblem, und es wäre seiner Situation nicht gerade zuträglich, die Cops blöd anzumachen, wenn sie ihn aufgreifen.“

John, der als Jugendlicher ähnliche Probleme gehabt hatte, konnte sich gut in den Teenager hineinversetzen. Er grinste seine Sekretärin breit an. „Na, dann hat sie doch Glück gehabt, dass ihr Anwalt sich für echte Profis entschieden hat.“

„Schön, dass du gar nicht eingebildet bist“, strahlte Gert. „Das hat mir an dir immer am besten gefallen.“

Er lachte. „Gib’s doch zu, Gert, du liebst mich so, wie ich bin. Wir passen so gut zusammen. Es ist eigentlich erstaunlich, dass wir noch nicht durchgebrannt sind und geheiratet haben.“

Sie verzog das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen, aber das sanfte Rot ihrer Wangen verriet sie. Sie liebte es, von ihm geneckt zu werden. Das würde sie natürlich niemals freiwillig zugeben.

Über den Rand ihrer Brille musterte sie ihn streng. „Mit deinem Charme könntest du Tote aufwecken.“

Er fasste sich ans Herz. „Gert MacDellar, das würde ich höchstens tun, wenn die Leiche weiblich wäre!“

Ihre Lippen zuckten leicht. Sie machte eine unwirsche Handbewegung. „Hau ab, du Verrückter. Setz dich mit diesem Anwalt in Verbindung, damit wir alle ein bisschen Geld verdienen.“

„Jawohl, Ma’am.“ Er salutierte zackig. Dann stand er auf und ging in sein Büro, um den Mann anzurufen.

Victoria wusste, sie musste sich zusammenreißen. Manchmal war das jedoch leichter gesagt als getan. Besonders hier, im Haus ihres Vaters.

Während sie unruhig in dem riesigen Salon hin und her tigerte, musste sie sich eingestehen, dass ihre Gefühlswelt ein einziges Chaos war. Ganz tief im Inneren war sie einfach froh, wieder zurück zu sein. Sosehr sie das bunte Treiben in London auch liebte – es war nicht ihr Zuhause. Nach all der Zeit fühlte sie sich dort noch immer wie eine Fremde. Im Grunde war sie nur hingezogen, weil ihre Tante Fiona dort lebte – und weil sie ihre Tochter in Sicherheit bringen musste. Wäre Esme hier aufgewachsen, im Machtkreis von Ford Evans Hamilton, hätte er sie bestimmt genauso verkorkst wie seine eigenen Kinder.

Aber so froh Victoria auch war, endlich wieder zu Hause zu sein, die Umstände waren alles andere als schön. Ihr Vater war tot. Einfach weg – von einer Sekunde auf die nächste. Jetzt würde sie nie mehr die Chance bekommen, all jene Dinge zu klären, die ihr schon so lange auf der Seele lagen. Und als wäre das nicht traumatisch genug, war er auch noch ermordet worden.

Der Teufel sollte ihn holen. Die Hälfte der Zeit war er ein echter Mistkerl gewesen. Eigentlich war er die meiste Zeit ein Mistkerl gewesen, aber er war trotzdem ihr Vater. Niemand hatte es verdient, so zu sterben.

Andererseits – war es nicht geradezu typisch für ihn, auf so spektakuläre Art aus dem Leben zu scheiden? Er selbst hatte sich nie um den Wirbel geschert, den er mit seinen immer jünger werdenden Ehefrauen und seinen halsabschneiderischen Geschäftspraktiken verursacht hatte. Aber wehe, Jared oder sie selbst gerieten auch nur einmal in die Nähe des Rampenlichts! Ihr Vater verzieh es ihnen nie. Man erwartete von ihnen, stets brave kleine Hamiltons zu sein. Ein Teil von ihr war fuchsteufelswild, dass sie nun nie mehr die Chance bekommen würde, Ford Evans Hamilton zu sagen, was für ein lausiger Vater er gewesen war.

Das führte wiederum zu Schuldgefühlen, die sie nicht stillsitzen ließen. Und so wartete sie darauf, dass der Anwalt mit dem Privatdetektiv im Schlepptau hier auftauchte. Wer hätte gedacht, dass ihr Leben einmal einem dieser alten Krimis gleichen würde? In Gedanken sah sie elegant gekleidete Männer mit Filzhüten vor sich, die Frauen noch als „Damen“ bezeichneten.

Ihr Lachen klang hysterisch, und sie schlug die Hand vor den Mund, um es zu unterdrücken. Sie atmete tief durch, um sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Immer schön ruhig bleiben. Sie versuchte, sich auf eines der unbezahlbaren Kunstwerke zu konzentrieren, die an den mit hellgelber Seide verkleideten Wänden des Salons hingen. Denk nicht zu genau darüber nach. Lass es einfach auf dich zukommen. Falls sich das wie eine Verdrängungstaktik anhörte, so war es ihr egal. Die einzige Möglichkeit, mit dieser Katastrophe umzugehen, war, die Probleme eines nach dem anderen anzugehen. Alles andere wäre zu überwältigend.

Sie zuckte zusammen, als das Telefon klingelte. So langsam hatte sie die Nase voll von dieser Nervosität, deshalb ging sie mit zügigen Schritten zum Telefon und hob den Hörer ab. „Hamilton?“

„Victoria, meine Liebe, bist du das?“

Die Stimme klang abgehackt, als steckte ein Handy im Funkloch. Trotzdem war sie ziemlich sicher, dass es sich um den Anwalt ihres Vaters handelte. „Robert? Ich kann dich kaum verstehen!“

„Oh, einen Moment.“ Es rauschte vernehmlich. Plötzlich hörte sie seine Stimme laut und deutlich. „So, ist das besser?“

„Viel besser.“

„Hör zu, ich rufe an, um unser Treffen mit Semper Fi abzusagen. Ich muss bei Gericht erscheinen. Tut mir leid, Victoria. Ich habe aber ausführlich mit Mr. Miglionni gesprochen und ihm alles erklärt. Damit er anfangen kann, musst du dich nur rasch mit ihm treffen und ihm alles über Jared erzählen. Er hat sicher auch noch ein paar Fragen. Meine Handynummer hast du ja, oder?“

„Ja.“

„Prima. Falls er eine Frage hat, die du nicht beantworten kannst, ruf mich einfach an.“

„Das mache ich. Dank…“ Die Verbindung brach unvermittelt ab. Sie atmete tief aus und legte den Hörer auf. „Na schön. Scheint, als wäre ich auf mich allein gestellt.“

Das war nichts Neues. Die meiste Zeit ihres Lebens war sie auf sich allein gestellt gewesen.

Allerdings wurde es nun langsam Zeit, ein bisschen mehr zu agieren, anstatt ständig nur zu reagieren. Das war sie Jared weiß Gott schuldig. Sie wurde das Gefühl nicht los, ihn um Esmes Willen geopfert zu haben.

Victoria versuchte, ihre aufgewühlten Emotionen in den Griff zu bekommen. Sie ging schnurstracks ins Wohnzimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Sie begann, die Beileidsbekundungen in zwei Haufen zu sortieren: einer, der von der Sekretärin ihres Vaters beantwortet werden konnte, und einer, der einer persönlicheren Note bedurfte. Als es kurz darauf an der Tür klingelte, fühlte sie sich schon wieder wesentlich gefasster. Sie ging zur Tür und lächelte der Haushälterin zu, die gerade den Flur entlanggepoltert kam.

„Ist schon in Ordnung, Mary. Ich mache selbst auf.“ Schwungvoll öffnete sie die gewaltige Mahagonitür.

Helles Sonnenlicht ergoss sich in die Eingangshalle und blendete sie. Sie konnte den Mann, der vor der Tür stand, nicht erkennen. Sie bemerkte nur, dass er groß und schlank war. Obwohl Victoria sein Gesicht nicht sehen konnte, schenkte sie dem Besucher ein strahlendes Lächeln. Sie hatte nicht umsonst die besten privaten Mädchenschulen des Landes besucht.

„Mr. Miglionni?“, fragte sie höflich. „Kommen Sie doch bitte herein.“ Sie trat einen Schritt zur Seite, um den Weg frei zu machen, und streckte ihm ihre Hand entgegen. „Ich bin …“

„Tori“, sagte er in einem Tonfall, der ihr kalt den Rücken hinunterlief. Ihre Hand hing einen Moment bewegungslos zwischen ihnen in der Luft, bevor sie kraftlos herabfiel.

Nur ein paar ihrer engsten Freunde, Jared und Tante Fiona nannten sie so. Robert Rutherford musste es wohl erwähnt haben. Also setzte sie wieder ihr Lächeln auf und sagte: „Eigentlich werde ich Victoria gerufen.“

„Ich glaube das nicht“, erwiderte er atemlos.

Sie hatte keine Ahnung, was so unglaublich sein sollte, und so langsam fand sie ihn ziemlich unhöflich. Aber egal. Sie brauchte die Hilfe dieses Mannes, um Jared zu finden. Deshalb flüchtete sie sich noch einmal in das jahrelange Etikette-Training, das sie durchlaufen hatte. „Wie unhöflich von mir, Sie hier so stehen zu lassen. Bitte kommen Sie doch herein.“

Er machte einen Schritt vorwärts und beugte sich nach unten, um etwas auf den Boden zu stellen. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf seinem glänzenden schwarzen Pferdeschwanz, der sich bei der Bewegung über seine Schulter ringelte. Der dicke Haarstrang war so glänzend, dass er fast blau schimmerte. Dann richtete er sich auf und war wieder ein Schatten im grellen Gegenlicht – mit Ausnahme der feingliedrigen gebräunten Hand, die er ihr entgegenstreckte. Als sie seine Hand ergriff, trat er einen Schritt vor, sodass sie ihn etwas besser sehen konnte.

Victorias Magen überschlug sich. Sprachlos starrte sie in die rabenschwarzen Augen des Mannes, den sie nie wiederzusehen erwartet hatte. Sie riss ihre Hand zurück. „Rocket?“

Als sie den einzigen Namen aussprach, unter dem sie ihn kannte, realisierte sie, welch katastrophalen Auswirkungen seine Anwesenheit auf ihre mühsam aufrechterhaltene Beherrschung haben konnte. Oh Gott, oh Gott, das war das Allerletzte, was sie jetzt brauchte. Er musste hier verschwinden. Er musste hier verschwinden, bevor …

Er schloss die Tür hinter sich, und endlich war er richtig zu sehen. Breite Schultern, gebräunte Haut, strahlend weiße Zähne … Sie hatte keine Chance, sich zu sammeln, bevor er sie so heftig in seine Arme zog, dass sie die Bodenhaftung verlor. Er setzte sie wieder ab, legte die Hände auf ihre Schultern und blickte ihr tief in die Augen.

Du musst hier weg, du musst hier weg, du musst hier weg…

„Verdammt, Mädchen“, sagte er grinsend. „Schön, dich wiederzusehen.“

2. KAPITEL

John konnte nicht aufhören, zu lächeln. Es kam nichtoft vor, dass er derartig überrascht wurde. Aber als sich die Tür öffnete und Tori vor ihm stand, hätte sieihn nur mit einer sorgfältig manikürten Fingerspitze antippen müssen, und er wäre umgefallen. Einen Augenblick lang traute er seinen Augen kaum.

Kein Mann vergaß die Frau, die ihn dazu gebracht hatte, über seine Identität nachzudenken – und sich zu fragen, ob die Wahl, die man als Junge getroffen hatte, für einen erwachsenen Mann immer noch angebracht war. Und obwohl die elegante, zurückhaltende, kühl wirkende Frau, die nun vor ihm stand, nicht viel mit der sonnengebräunten Brünetten von damals gemeinsam hatte, wusste er instinktiv, dass sie es tatsächlich war. Sie war die Frau, mit der er Vorjahren eine unvergessliche Woche verbracht hatte.

Er ließ seine Hände von ihren Schultern zu ihren Handgelenken wandern. Ihre Haut war noch genauso samtig, wie er sie in Erinnerung hatte. Erstaunlicherweise schien sich sein Körper an jedes kleine Detail zu erinnern. Er freute sich wahnsinnig. „Ich habe darauf gewartet, dass du zurückkommst.“

Sie stand vollkommen still da. „Bitte?“

„Als du abgehauen bist. Auf deinem Zettel stand, dass es einen familiären Notfall gegeben hat. Ich hatte gehofft, du würdest anschließend zurückkommen.“

„Du warst doch derjenige, der die Spielregeln festgelegt hat. Wie war das noch mit ,keine Nachnamen und nur eine Woche’?“

Bis ich dich getroffen habe, hat das immer wunderbar funktioniert.

„Ich weiß.“ Er runzelte die Stirn. Obwohl ihre Stimme höflich klang, glaubte er doch, einen gewissen Unterton gehört zu haben. Warf sie ihm etwas vor? Bereute sie etwas?

Was immer es gewesen war, es war gleich wieder verschwunden, als sie kühl fragte: „Wieso glaubst du, ich hätte zurückkommen wollen, selbst wenn ich es gekonnt hätte?“

„Wunschdenken, schätze ich.“ Er streichelte ihre Arme. „Ich hatte gehofft, du würdest das Problem lösen und dann wieder zu mir kommen, deshalb bin ich vorsichtshalber einige Tage länger geblieben.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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