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Zu den vielen Hotspots der Schönen und Reichen auf dieser Welt gehört auf jeden Fall der "Marbella Club" an Spaniens Costa del Sol. Gegründet wurde dieser Club von einem Spross aus deutschem Uradel - Prinz Alfonso von Hohenlohe-Langenburg. Der Prinz hat nicht nur diesen berühmten Marbella Club gegründet, sondern die ganze Region geprägt. Zu ihm kamen Kaiser und Könige, Staatspräsidenten, Wirtschaftsbosse, Schauspieler und viele weitere Persönlichkeiten. Wie alles begann, schildert dieses Buch. Der Autor war für eine Zeit Geschäftspartner von Prinz Alfonso, lebte in seinem Club, betrieb den ersten Helicopter-Shuttle von Marbella aus und konnte somit viel erleben und erfahren, was er in diesem Buch den interessierten Leser miterleben lässt. Erinnerungen an eine Zeit, die es so nicht mehr gibt.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Hans-Joachim Graf Kinsky
Prinz Alfonso zu Hohenlohe
und sein
Marbella Club
© 2021 Autor: Hans-Joachim Graf Kinsky
Umschlag, Illustration Hans-Joachim Graf Kinsky
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
978-3-347-25395-7 (Paperback)
978-3-347-25396-4 (Hardcover)
978-3-347-25397-1 (e-Book)
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Inhaltsverzeichnis
1. Prolog
2. Vorwort von Alfonso Prinz zu Hohenlohe
3. Geleitwort von Gunilla Gräfin von Bismarck
4. AndalusienCosta del Sol - Marbella
5. Das Society-Karussel
6. Prinz Alfonso und sein Marbella Club - Familie und Jugendzeitvom Landsitz zum HotelMarbella VIP-Flight-ServicePrinz Alfonso der Winzer
7. ResidentenBismarcks, die ersten Nachbarn -Don Jaime de Mora y AragonGraf Rudolf von SchönburgPrinzessin Bea von Auersperg
8. Vita des Autors
9. Dank
10. Quellen, Fotonachweis
Prolog
In den 1970er Jahren traf ich über den Reitsport mit Ottokar Prinz zu Hohenlohe-Langenburg zusammen. Ottokar ist der Cousin von Prinz Alfonso zu Hohenlohe, denn Ottokar’s Vater, Karl Erwin Hohenlohe (1903 - 1983) war der Bruder von Prinz Alfonso’s Vater Max Egon (1897 - 1968). Karl Hohenlohe war seit dem 21. August 1934 mit Victoria Gräfin Czernin von und zu Chudenitz (1914 - 1988), Tochter des letzten Außenministers unter Kaiser Karl I., letzter Kaiser von Österreich, verheiratet. Karl Hohenlohe hatte als Forstfachmann ein Mittel gegen den Borkenkäfer entwickelt und so wurde er in der Familie auch „Käfer-Karl“ genannt. Es entwickelte sich eine besondere Verbundenheit zum Hause Hohenlohe und umgekehrt. Prinz Ottokar’s Mutter begrüßte die Freundschaft zwischen ihrem Sohn und unserer Familie sehr.Bei der Bundeswehr hatte ich meine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten erhalten und Mitte der 80er Jahre wurde ich Präsident des Helicopter Club Deutschland e.V. Zusammen mit Prinz Ottokar zu Hohenlohe wollten wir einen Flugservice mit Privatjets innerhalb Europas betreiben. Es sollten u.a. die „In-Plätze“ wie St. Moritz, Olbia auf Sardinien und Marbella (Malaga) an der Costa del Sol angeflogen werden. Dazu gründeten wir die Firma „VIP Flight Service GmbH“. Prinz Ottokar informierte über dieses Vorhaben seinen berühmten Verwandten Prinz Alfonso in Marbella, der uns zu sich einlud, um mehr über unser Vorhaben zu erfahren. Prinz Alfonso machte uns den Vorschlag, hier in Marbella - mit ihm zusammen - einen HubschrauberFlugservice aufzubauen.Nach Klärung aller notwendigen Voraussetzungen begannen wir mit dieser neuen gemeinsamen Herausforderung.
Unser Flugdienst startete rechtzeitig zur Sommersaison 1988. Fast täglich war ich von dieser Zeit an mit Prinz Alfonso zusammen, u.a. Reisen nach Madrid oder nach Deutschland. Ich erfuhr nicht nur viel aus seinem aufregendem Leben, sondern gehörte jetzt auch in einem begrenzten Umfang zu seinem Leben. Wenn möglich, nutzte er zu allen Terminen außerhalb Marbellas unseren Hubschrauber. Für weitere Flugreisen brachte ich ihn mit dem Hubschrauber zum Flughafen nach Malaga. Wenn ich für ein paar Tage in Deutschland war, kam es oft vor, daß ich für ihn dort, in Lichtenstein oder in der Schweiz etwas zu erledigen hatte, wie z.B. Genesungswünsche dem damals am Herzen operierten Fürsten Johannes zu Turn und Taxis in die Klinik nach München zu überbringen.
Ende 1993 haben wir unseren Hubschrauber-Service eingestellt, weil u.a. die arbeitsrechtlichen EU-Bestimmungen für den Flugbereich in Spanien damals nicht umzusetzen waren. Meine Verbundenheit zum Haus Hohenlohe, zu Prinz Alfonso und Marbella blieb jedoch weiterhin bestehen und wurde in andere Projekte eingebunden. Dazu zählte u.a., daß ich den Wein von Prinz Alfonso’s Bodega „Las Monjas“ in Ronda nach Deutschland importierte und die von mir organisierten exclusiven Wein- und Gourmetreisen auch in den Marbella-Club und zu Prinz Alfonso nach Ronda führten. Dazu habe ich Prinz Alfonso’s Idee für einen exclusiven Gourmet-Club, bei dem er Ehrenpräsident war, umgesetzt.
Neue gemeinsame Aufgaben waren ebenfalls für Prinz Alfonso’s neues Projekt in Sanlucar de Barrameda vorgesehen. Aus diesem Grund haben wir den geplanten Flugdienst von Marokko aus nicht weiter verfolgt.
Nicht alle Geschichten die ich von Prinz Alfonso erfahren habe sind niedergeschrieben, denn dazu könnte man ein dickes Buch nur über ihn und sein Leben erstellen. Das hat er inzwischen schon selbst erledigt. Hier soll jedoch Prinz Alfonso’s Marbella Club und einige damit verbundene Geschichten dargestellt werden. Auch zu unserem Hubschrauber-Service könnte man einige interessante Geschichten mehr erzählen, jedoch waren wir für unsere Diskretion im Flugservice bekannt, so daß einige pikante Einsätze ein Geheimnis bleiben werden.
Dieses Manuskript war eigentlich schon für das 40-jährige Bestehen des Marbella-Clubs 1994 vorgesehen. Da es seinerzeit noch etwas ergänzt werden sollte, u.a. war Prinz Alfonso’s ausführliche Biografie darin vorgesehen, wurde es nicht rechtzeitig fertig und blieb vorerst liegen. Das erforderte inzwischen kleine Änderungen und mehrere Ergänzungen, denn das Leben geht weiter, der Marbella-Club hatte sich verändert und Prinz Alfonso’s neues Projekt in Sanlucar de Barrameda nahm immer mehr Gestalt an.
Kurz vor der vorgesehenen Veröffentlichung dieses Manuskriptes zum 50-jährigen Bestehen des Marbella Clubs, hat mich der Tod von Prinz Alfonso sehr betrübt gemacht. Das Manuskript blieb erneut liegen. Mit Prinz Alfonso ist auch „sein Marbella“, wie er es mit aufgebaut, gestaltet und erlebt hat, endgültig gestorben. Auch sein Marbella Club hat sich mit jedem Anteil, den er verkauft hatte, verändert. Jetzt, ohne ihn noch im Hintergrund zu wissen, wird sich auch das von ihm geprägte 50-jährige Image des Marbella Clubs verändern; von der offiziellen Eröffnung 1954 bis zum Tod von Prinz Alfonso im Dezember 2003. Eine Epoche ist zu Ende !
Damit fand auch keine Veröffentlichung dieses Manuskripts zum 50-jährigen Bestehen des Marbella Clubs statt.Damit die alten Zeiten des Clubs nicht in Vergessenheit geraten, habe ich jetzt das Manuskript etwas aktualisiert und mich entschlossen, es mit Stand 2003 - mit dem ursprünglichen Vorwort von Prinz Alfonso - zu veröffentlichen.
Ehrwald im Jahr 2020
Hans-Joachim Graf Kinsky
Marbella Club Hotel, A. Gf. K.
Vorwort
Ich finde es gut und wichtig, daß nach vielen Jahren des Bestehens des Marbella-Clubs ein Buch über die Entstehung und Geschichte dieses Clubs geschrieben wird. Viele neue Gäste besuchen inzwischen den Club und sie sollen durch dieses Buch auch etwas über die ersten Gäste und über die vielen herausragenden und interessanten Feste erfahren. Ich selbst habe nicht die Zeit dazu alles niederzuschreiben, vielleicht später einmal. Interessant ist auch zu lesen, wie sich der Marbella Club entwickelt hat. Das Manuskript könnte dreimal umfangreicher sein, denn es gibt noch viel mehr zu diesem Thema zu erzählen.
Mein Partner Hans-Joachim Graf Kinsky hat durch seine Arbeit und die damit verbundenen besonderen Kontakte alles bestens kennengelernt. Auch ist er mit Spanien und der spanischen Mentalität gut vertraut. Das habe ich ihm schon in meinem Vorwort für sein Reisekochbuch „Andalusien“ bestätigt. Ich weiß, daß er auch für dieses Buch gut geeignet ist. Ich hoffe auf eine gute Verbreitung und auf eine hohe Auflage. Ich gratuliere dem Autor zu diesem Buch.
Marbella, Sommer 1993
Prinz Alfonso zu Hohenlohe
Geleitwort
Ich begrüße es sehr, dass Hans-Joachim Graf Kinsky ein Buch über Prinz Alfonso und seinen Marbella Club geschrieben hat.Graf Kinsky hat, als Partner von Prinz Alfonso im Hubschrauberunternehmen Marbellair, in seinem Club und im Marbella Hill Club gelebt und war damit in Marbella’s „social life“ integriert. Auf mehreren Veranstaltungen waren wir gemeinsam anzutreffen und mein Bruder Fürst Ferdinand ist mehrfach mit Graf Kinsky im Hubschrauber, z.B. nach Ronda, unterwegs gewesen.Dazu kommen die vielen Kontakte die Graf Kinsky schon alleine durch den Hubschrauber-Flugdienst knüpfen und dabei viel Insider-Wissen sammeln konnte. Somit wird jetzt dieser Zeitraum gut beschrieben aber auch die Anfangszeit des Marbella Clubs und hilft somit manche Erinnerungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Viele der damaligen Residenten und prominenten Besucher Marbella's sind heute leider nicht mehr unter uns.Auch Marbella hat sich in der Zwischenzeit sehr verändert. Das vorliegende Buch zeigt, dass Graf Kinsky eng mit Prinz Alfonso und Marbella verbunden war und somit kompetent berichten kann.
Ich hoffe auf einen guten Erfolg für dieses Buch und wünsche dem Autor dazu alles Gute.
Marbella im August 2020
Gunilla Gräfin von Bismarck
Geleitwort Gunilla Gräfin von Bismarck
Andalusien
Andalusien, durch die Brille der Reiseveranstalter betrachtet, bietet es die bekannten Klischees: tiefblauer Himmel, strahlende Sonne, Palmen, lichterfüllte weiße Dörfer, dunkeläugige Andalusierinnen mit Blumen im dunklen Haar, Männer mit steifen Cordobeser-Hüten, Stierkämpfe, Kastagnetten-Stakkato, Flamenco, Sherry und Pferde.
Andalusien bedeutet aber auch „Costa del Sol“ und da denkt man gleich an Marbella ! Ferientraum an Spaniens Sonnenküste, Tummelplatz der Millionäre, Party-Paradies, Treffpunkt schöner Frauen und Versteck verliebter Prominenter, Mächtiger und Lebenskünstler.
Der Süden Iberiens gehört zu einem der bevorzugten Siedlungsräumen der Menschheit. Daß er oftmals Begehrlichkeit weckte, daß er Eroberer anzog sowie Auswanderer, Räuber und Kolonisten, Korsaren und Händler, versteht sich von selbst. Daß sich entsprechend viel zivilisatorisches Treibgut anhäufte, Handwerkstechniken und Religionen, Ackerbaugeräte und Sozialstrukturen, Edelobst, Kriegswaffen und Tanzmusik, ist eine notwendige Folge. Kulturen gedeihen dort, wo sich Menschen austauschen, wo sich Völker treffen, wo sich Rassen mischen. Die panoramaschöne, fruchtbringende, klimaverwöhnte spanische Mittelmeerküste bot einen brauchbaren Nährboden für Kultur.
1200 v. Chr. kamen die Phönizier, gefolgt von den Griechen, Römern, den germanischen Westgoten, die immerhin 250 Jahre die iberische Halbinsel beherrschten, und den Arabern. In Almunecar erinnert ein Denkmal an die Stelle, wo sich im Jahre 755 Abdar-Rahman I. an Land setzen ließ, der die Herrschaft der arabischen Omaijaden-Dynastie begründete. Sie alle haben hier residiert und dem Land ihren Stempel aufgedrückt. Unter den Mauren erlebte Andalusien die größte wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit seiner Geschichte. Vielerorts findet man bauliche Zeugen einer 2000 jährigen Vergangenheit wie z.B. Wasserviadukte der Römer oder die Alhambra der Araber. Cordoba, einstmals Hauptstadt der Mauren auf spanischem Boden, hat eines der interessantesten Bauwerke in Europa: die Mezquita, begonnen in der Mitte des achten Jahrhunderts als maurische Moschee. Zweihundert Jahre lang wurde dann an ihr gearbeitet, renoviert und erweitert. Kaiser Karl V. ließ eine Renaissance-Kathedrale mit gotischen Anklängen mitten in diese maurische Moschee einfügen.
Begrenzt wird Andalusien im Westen durch die Atlantikküste, die Costa de la Luz, dann folgt das alte christlich-islamische Grenzland an der Straße von Gibraltar mit der gleichnamigen britischen Kolonie, anschließend die vielbesuchte Costa del Sol bis hinüber zum Golf von Almeria. Hinter der Mittelmeerküste erhebt sich nördlich die schroffe Bergwelt der Sierra Nevada mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Im Binnenland liegen die berühmten Kunstmetropolen Sevilla, Cordoba und Granada mit ihren Kathedralen, Moscheen und maurischen Palästen. Während sich an der Küste Hotels und Restaurants abwechselnd aneinanderreihen, träumen im unmittelbaren Hinterland kleine Bergdörfer noch genauso vor sich hin wie vor 100 Jahren.
Gibraltar wurde im Frieden von Utrecht 1713 den Briten unterstellt, die im Jahre 1704 den Felsen erobert hatten. 1966 ließ Franco die Grenze nach Gibraltar schließen, die erst 1985 wieder geöffnet wurde.
Acht Provinzen - Sevilla, Cadiz, Malaga, Granada, Jaen, Huelva, Cordoba und Almeria - bilden zusammen die historische Landschaft Andalusien, ein Gebiet von der Größe Österreichs und mit einer Bevölkerung von etwas mehr als sechs Millionen.
In der Provinz Cadiz liegt das für seinen Sherry weltberühmte Jerez de la Frontera. Die „gaditanos“, wie ihre Einwohner genannt werden, betrachten sich als die Aristokraten Andalusiens.
Die Hauptstadt Andalusiens ist jedoch Sevilla, eine Stadt, die trotz der Weltausstellung „EXPO `92“ die Atmosphäre der Vergangenheit bewahrt. Als in Spaniens Goldenem Zeitalter die Schätze der Neuen Welt durch die Münzstätten Sevillas flossen, hieß es, Madrid sei die Hauptstadt Spaniens, Sevilla jedoch die der ganzen Welt. Für die „sevillanos“ stimmt das noch heute.
Malaga ist die kleinste andalusische Provinz und hat nur eine Gesamtfläche von 7.276 qkm. Der größte Teil der Bevölkerung dieser gebirgigen Provinz lebt an der Küste, während das Hinterland nur dünn besiedelt ist. Die Distrikte der Provinz Malaga sind das von einer fruchtbaren Ebene umgebene Antequera und die Serrania von Ronda.
Malaga, die Hauptstadt der Costa del Sol, ist eine moderne, geschäftige Stadt und mit einer Einwohnerzahl von 700.000 die fünfgrößte Stadt Spaniens. Inmitten einer subtropischen Vegetation hat sie einen der ältesten Mittelmeerhäfen Spaniens, die ihren Besuchern eine Kombination von kulturellen Ereignissen, Baudenkmälern und historischen Traditionen bietet. Malaga verdient den Namen, den ihr der Dichter Vicente Aleixandre gegeben hat: „Stadt des Paradieses“. In „Victoria“, einem der ältesten Gebiete Malagas, genauer gesagt, an der Plaza de la Merced Nr. 15, die nach ausführlichen Restaurierungsarbeiten ihr ursprüngliches Aussehen wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts wiedererhalten hat, wurde 1881 der Maler Pablo Ruiz Picasso geboren. Sein Geburtshaus ist jetzt ein Museum, in dem mehr als 3000 Unterlagen über sein Leben und Werk bearbeitet werden.
Im Frühling, wenn über Malaga ein zarter Duft von Jasmin und Orangenblüten liegt, bilden die Straßen der Stadt den Hintergrund für eine Aufführung der Passion und des Todes Jesus, die weltbekannte Heilige Woche von Malaga (“Semana Santa“)
Die „cofradias“ oder Bruderschaften tragen die Standbilder, welche in ihren Kirchen angebetet werden und alle einen anderen Moment der Passion darstellen, auf wunderschön geschmückten Altären hoch durch die Straßen. Die Gründung der Bruderschaft Maria de la Esperanza geht auf das Jahr 1567 zurück und ihr Altar ist nicht nur einer der schönsten, sondern der größte in Malaga, wenn nicht sogar von ganz Spanien. Der neuere Altarunterbau ist aus leichtem Aluminium und stammt übrigens von einer Ju 52, die einmal der Lufthansa gehört hatte. Diese Osterumzüge sind Traditionen, die von Jahr zu Jahr seit ewigen Zeiten wiederholt werden. Mitte August feiert Malaga seine jährliche Kirmes (Feria) in Erinnerung an die Wiedereroberung der Stadt durch das Königspaar Ferdinand und Isabella im Jahre 1487. Dieser Jahrmarkt, der sich von allen anderen unterscheidet und große eigene Tradition hat, dauert 10 Tage lang, 24 Stunden täglich. Hier sieht man die Leute in ihren Flamenco-Kleidern auf den Straßen, sie tanzen Sevillanas und trinken den typischen „Fino“, einen trockenen Sherry. Pferde sind immer ein fester Bestandteil andalusischer Feste.
Die Moschee in Marbella A. Gf. K.
Die Siedlung entwickelte sich zu einem Fischerdorf, eingebettet in eine schöne und menschenleere Landschaft. 1948 kauften die Hohenlohes das erste Land und bauten darauf ein Haus, aus dem sich wenig später der Marbella Club entwickelt hat. Es folgten mit der Zeit Hotels und Appartement-Projekte; die Küste wurde be- und zersiedelt. Den Teutonen folgten die Eng länder, dann kamen die Skandinavier und von einzelnen deutschen Hochburgen abgesehen, sind die Briten inzwischen in der Überzahl. Doch nach dem großen Aufschwung, der bis Ende der 70er Jahre anhielt, kam der große Einbruch. Die Rettung kam in Form von neuen Investitionen durch die Araber.
Fünf Jahrhunderte nach ihrer Vertreibung 1492 sind die Araber nach „Al-Andaluz“ zurückgekehrt. Sie haben Andalusien diesmal nicht mit dem Krummschwert, sondern mit Petro-Dollars erobert. Neben König Fahd residieren hier die Emire von Katar und Abu Dhabi. Prinz Salman, Bruder von König Fahd und Gouverneur der saudischen Hauptstadt Riad (heute König von Saudi-Arabien), ließ für sich und seine Verwandten gleich zehn Villen für 100 Millionen Mark bauen. Um Allahs Söhnen im sündigen Marbella ein wenig Halt zu geben, legte er noch zehn Millionen Mark Baukosten für eine prächtige Moschee dazu.
Nach langer Zeit machte König Fahd von Saudi Arabien (78), geschätztes Vermögen rund 50 Milliarden DM, im Sommer 1999 wieder Urlaub in Marbella.Er reiste mit 400 Leuten Personal in acht Jumbos an.Das Gepäck hatte ein Gewicht von 200 Tonnen. Jeden Tag gibt der Palast 40.000 DM für Lebensmittel aus.
Von Anfang an hat Marbella eine andere Entwicklung angenommen als seine benachbarten Urlaubsorte, hervorgerufen durch eine Gruppe von anspruchsvolleren „Touristen“, die ein hohes Niveau an Annehmlichkeiten ohne den Massenandrang suchte. Marbella kultivierte den gepflegten MüßiggangEs wurde zum Inbegriff von Luxus und Prominenz aus Hollywood und Adel. Im Bezug auf Qualität ist Marbella immer noch der wichtigste und zweifelsohne auch berühmteste und teuerste Urlaubsort Spaniens. Marbella bietet auf einer Küstenlinie von nur 27 Kilometern mehr Hotels der Spitzenklasse und Golfplätze, als jeder andere Ort Spaniens. In einem Umkreis von 60 Kilometern befanden sich bis Mitte der 1990er Jahre mehr als 50 Golfplätze, die zu den besten Europas zählen, mit insgesamt 684 Loch und weitere befanden sich bereits im Bau. Die Golfanlage La Quinta ist Sitz des Eagle Cha rity Clubs, eines Golfclubs mit caritativen Zielen, der vom dreimaligen GolfWeltmeister Manuel Pinero betreut wird. Mitglieder sind unter anderem Franz Beckenbauer, Elmar Wepper, Rudi Carell, Rosi Mittermaier und ihr Mann Christian Neureuther. Östlich von Marbella gibt es den La Cala Golf & Country Club, der 1995 mit dem „Goldenen Award“ als beste internationale Golfanlage ausgezeichnet wurde. Die 36 Löcher und der 6-Loch-Übungsplatz von Cabell Robinson haben den Golf-Guru David Leadbetter so überzeugt, daß er hier seine erste spanische Golf-Akademie eingerichtet hat. In den Hügeln von Benahavis, nordwestlich von Marbella liegt La Zagaleta, der exklusivste Golf-und Country Club Europas. Die 900 Hektar des früheren Kashoggi Anwesens wurden 1993 in einen exklusiven Club umgestaltet, wobei der kalifornische Architekt Bradford Benz bei der Planung der 18-Loch-Anlage der Erhaltung der natürlichen Umgebung absolute Priorität eingeräumt hat. Das Clubhaus ist die ehemalige Villa Kashoggis mit Festsaal, Privat-Disco, Bowlingbahn und Schießstand. Mit dem Ryders Cup 1997 in Sotogrande stand die Costa del Sol im Mittelpunkt der europäischen Golfwelt. Für die Zerstreuung am Abend sorgen zwei Spielcasinos - das Casino Nueva Andalucia in Puerto Banus und das Casino Torrequebrada in Benalmadena.1995 wurde Jesus Gil y Gil als Bürgermeister von Marbella wiedergewählt. Er hatte in seiner ersten Amtsperiode mit dem Schmutz und der Kriminalität in Marbella aufgeräumt und das Gesicht der Stadt nachhaltig verändert. Marbella bietet Sicherheit, ist sehr sauber geworden, hat eine gute Infrastruktur für gehobenen Tourismus, insbesondere Golf. Der Name Gil stand nicht nur für ein Programm, sondern auch für eine Partei, GIL Grupo Independiente Liberal, die auch die westlichen Gemeinden Estepona, Cassares und Manilva erobert hat und dafür sorgte, daß sich Marbella und Sotogrande langsam auf einander zu entwickeln.Über Geld redet man nicht in Marbella, denn es war schon immer etwas teurer, einen guten Geschmack zu haben. Auch Kritik an den Superfeten der Reichen darf man nicht dulden, denn den Service beim Champagner- und Kaviarkonsum kann man auch in Arbeitsplätze umrechnen, wie es Don Jaime de Mora y Aragon einmal auf einer Geburtstagsfeier Adnan Kashoggis getan hat. Andalusien hatte damals 20 Prozent Arbeitslose, Marbella aber so gut wie keine; Fazit: Man trinkt und lacht in Marbella weiter und wer nichts zu lachen hat bleibt eben weg !
Yachten aus aller Welt kommen in den 5 Kilometer entfernt liegenden Nobelhafen von Marbella „Puerto Banus“, so benannt nach Jose Banus, dem Mann, der maßgeblich an der Entstehung der Luxussiedlung beteiligt war. Der Architekt und Hafeningenieur Don Alberto Diaz Fraga hat sich 1968 dieser bautechnischen Aufgabe angenommen. Die Hafenfront wurde im Stil eines andalusischen Fischerdorfes ausgebaut, mit vielen Restaurants, von denen aus man dem luxuriosen Hafentreiben zuschauen kann. Die größte Yacht, die hier ihren ständigen Liegeplatz hat, gehört dem Königshaus von Saudi Arabien, daneben drei Schiffe von Mohammed Ashmawi. Auch die Yacht von Adnan Kashoggi mit Hubschrauber auf dem Achterdeck ist mehrfach im Hafen Puerto Banus eingelaufen.
Kaschoggi-Yacht Archiv Gf. K.
Hubschrauber „Marbellair“ im Hafen Puerto Banus Archiv Gf. K.
Prinz Alfonso zu Hohenlohe und Hans-Joachim Graf Kinsky haben von 1988 bis Ende 1993 von Marbella aus einen exklusiven Hubschraubershuttle-Service betrieben. Nicht nur die schnelle und sichere Verbindung zum Flughafen Malaga war gefragt, sondern auch Flüge in das Hinterland, Gourmet-Flüge zu ausgesuchten Fincas, TV- und Foto-Flüge, die schnelle Verbindung nach Marokko und shuttle-Flüge zur EXPO nach Sevilla sowie Flüge für das Königshaus von Saudi-Arabien.
Marbella ! Ferientraum an Spaniens Sonnenküste, Tummelplatz der Millionäre und Party-Paradies. Spätestens zu Ostern sind alle hier versammelt, doch die Reihen der alten Garde haben sich bereits gelichtet. Heute hat sich vieles im Gegensatz zu damals verändert.
Puerto Banus, A. Gf. K.
Stadttor Marbella, A.Gf.K.
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