Allein Zwischen Welten - C. J. Kaufmann - E-Book

Allein Zwischen Welten E-Book

C. J. Kaufmann

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Beschreibung

Nachdem ich die Schule und mit der Vergangenheit abgeschlossen habe, begann ich meine Lehre in Uzwil, und fand in Flawil ein neues Zuhause, fernab von Dussnang doch schon bald merkte ich das meine neue Welt, mich völlig aus der Bahn wirft, und mich innerlich vor einer Zerreissprobe stellt, und die Vergangenheit mich wieder einholt die ich versuchte zu verdrängen, was mich verunsichert und mich vor einer Tatsache stellt, die mir den Glauben an einer Zukunft und glücklichen Leben nahm und an die Klippe des Abgrunds triebt, als wäre dies nicht schon alles schlimm genug, bin ich auch ganz auf mich allein gestellt, und muss mich meinen grösste Ängsten stellen um frei zu sein.

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Seitenzahl: 159

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Zum Autoren CJ Kaufmann

Schweizer, mit deutschen Wurzeln, der mit bürgerlichem Namen Christian J. Kaufmann heißt, wurde 25.06.1990 nach seiner Zwillingsschwester, in Frauenfeld TG, in der Schweiz geboren, als drittes Kind einer Bauernfamilie. Er wuchs bis zu seinem zehnten Lebensjahr bei seiner Familie in Dussnang TG auf und danach sechs Jahre in einem Heim in Fischingen TG, wo er auch zur Schule ging.

Im Alter von 26 Jahren schrieb er sein erstes Buch "Chilberg - meine Kindheit", eine Biografie über seine Kindheit im Heim. Christian ist Onkel von vier Kindern.

Wohnhaft ist er in seiner Wahlheimat Wil SG, sein Heimatort ist Grindelwald im Berner Oberland.

Seine Bücher

Chilberg - Meine Kindheit (Biografie Teil 1)

Zwischen den Fronten - Kein Ausweg (Thriller) Auch als Hörbuch Verfügbar

Label

ChrizzAlive© ist Herausgeber seiner Bücher Inhaber des Labels ist Cj Kaufmann

ChrizzAlive© ist Tätig in

Book & Movie

Instagram Cj_kaufmann_Official Youtube ChrizzAlive

Autorenwebsite

https://chrizzalive.jimdo.com/

Mentor

René Mühlethaler

Lektorat

René Mühlethaler

Zum Buch

„Nun habe ich schon meine zweite Biografie geschrieben, dabei bin ich letztes Jahr erst 30 Jahre alt geworden.

Nun ja, es muss raus, meine Gedanken, mein Werdegang von der Lehre bis zur eigene Wohnung, von Alter 16 bis 20 Jahre. Durch sehr prägende Ereignisse, die mich vor fast unmögliche Hürden und mein Leben als 16- Jährigen völlig auf den Kopf stellte, da musste ich durch.

Lest meinen Bericht.

Ich wähle von nun an bewusst die Kleinschrift als Stilmittel.

vorwort

hallo dieses buch erzählt die geschichte, meiner turbulenten zeit als teenager. von ereignissen, die mich bis heute prägen und ich als teenager alleine damit klarkommen musste und die mich mit meiner kindheit konfrontierten.

die biografie beginnt nach den sommerferien.

früh morgen, die sonne schien in mein zimmer. ich war jedoch schon wach, kam gerade vom duschen in mein zimmer gelaufen. vor fünf wochen hatte ich meine schule endlich beendet.

ich erinnerte mich zurück an die juni woche von 03.06.06 bis 10.06.06, ich wurde von der wohngemeinschaft wilma eingeladen bei ihrem lager dabei zu sein. zu diesem zeitpunkt war ich noch nicht in der lehre oder in der wg wilma, aber um mich besser kennenzulernen luden sie mich nach ravensburg ein. ich war zu diesen zeitpunkt 15 jahre alt, ich muss ehrlich sein, ich kannte ravensburg nur von puzzles. es war mir aber eine ehre, als gast dabei zu sein, als (noch) kind. wir kamen also an. die stadt gefiel mir, wir waren vorab dabei, die stadt zu erkunden.

Oh, habe ich schon geschrieben, dass meine haare blond waren? Nicht? na dann, ich lies als gag zum schulabschluss, meine haare blond färben, ganz zum missfallen meiner mutter, aber zur belustigung meines Bruders.

aber keiner kannte den wahren grund, wieso ich dies tat. klar zum schulabschluss, ich hatte mir als kind immer blonde haare gewünscht, als kind hatte ich zu blonden kindern immer besseren und schnelleren kontakt als zu anderen, und das ist fakt und jetzt bitte nicht falsch verstehen, aber bei jungs sah es mega süss aus - darf man dies schreiben? oha mal schauen, aber zurück zu ravensburg. also, als wir ankamen, im lager - äh schloss, ja richtig gelesen ein schloss, wie geil war das den? ich mag schlösser über alles, hat vermutlich mit meinen deutschen wurzeln zu tun. meine deutschen wurzeln stammen von „von kottwitz“ heimatort freiburg im breisgau, einem adelsgeschlecht.

leider wurde der titel „von“ verkauft, aber egal ob mit „von“ oder ohne, das blaue blut bleib. zu 25 % bin ich adelig. aber nein - reichtum besitze ich keinen, aber die 25 % fühlen sich gerade wohl. ich bezog mein zimmer. ich bekam ein einzelzimmer. in diesem schloss waren auch andere gäste, also familien mit kindern. tags waren wir spazieren, wandern - oh und im ravensburger spieleland, logo – das gehörte dazu. doch am zweitletzten tag sollte mich erstmals ein richtiger schlag treffen, der mich total verwirrte. wir sassen am mittagstisch, ein bisschen weiter vorne, vis à vis von mir war ein weiterer tisch. da sassen drei jungs. es gab spaghetti. als ich so beim essen war, schaute ich immer wieder zu den jungs, weil ich beim essen immer gerade aus schaute, konnte ich es nicht vermeiden, dass ich sie anschaute. ich wollte dies nicht, aber konnte mich dem ganzen nicht entziehen. immer wieder schaute ich automatisch. mir war dies peinlich. dann plötzlich, als ich wieder hinschaute, schauten mich die drei jungs (sie sassen nebeneinander) gleichzeitig an. alle drei schauten mir direkt in die augen. ich konnte nicht wegschauen. ich wollte, aber es ging nicht. ich sah nur sie. was hat das zu bedeuten? in mir steig mein puls in die höhe.

ich kann das gefühl nicht beschreiben, wie wenn einem der blitz trifft, ein gefühl so stark, ich bekam gänsehaut. spürte tiefe trauer und schmerz. ich sah diese jungs auf einmal nicht mehr. was mich aber verwirrte, kommt erst noch und jetzt wird es creepy. ich fragte bei der reception nach, zu welcher familie die drei jungs gehören. ich konnte sie gut beschreiben, sie konnte mir den namen der jungs geben und auch deren familienamen. es waren brüder. aber sie sagte mir, dass sie schon vor zwei tagen abgereist seien. ich wurde kreidebleich. oh mein gott, ich musste mich setzten, wie kann dies sein? ich sah die jungs deutlich vor mir. aber warum sahen sie mir alle gleichzeitig in meine augen. wollten sie mir etwas sagen? wenn ja - was? und dann diese trauer und schmerz. bis heute kann ich mir das nicht erklären, waren sie geister? nein - sowas gibt es doch nicht oder doch? noch heute weiss ich wie diese jungs ausgesehen haben, das hat sich so in mein gehirn eingebrannt, denn es war nicht das erste mal, dass mir sowas passiert ist. ich kenn es schon aus meiner kindheit. aber dies war heftiger, ich brauchte ein moment und so ging ich spazieren, da muss es doch eine logische erklärung geben. vielleicht sehen andere kinder genau so aus. ich meine, kann ja sein. aber wusste die frau an der reception genau, welche ich meine? sie wusste auch welchen tisch ich meinte, denn alle hatten ihren festen tisch. alles war so verwirrend. ich war etwa eine Stunde unterwegs. mir wäre echt lieber, wenn solche dinge nicht passierten und mein leben sich endlich der normalität zuwenden würde. aber wenn jemand mir da weiterhelfen kann, darf er sich gerne melden, denn dies geschah mir wie gesagt nicht zum ersten mal. die woche war eine schöne zeit. ich konnte mich an die anderen und an die leiter gewöhnen. ich hatte auch noch geburtstag und wurde 16 jahre alt.

ach ja, ich war noch in weggis mit einem leiter der wg und sah die brasilianische fussball- nationalmannschaft mit den stars wie kaka oder ronaldinho auf dem platz und der fuhr nach dem training mit seinem auto an mir vorbei. was für ein geiler moment. ich war schon ein fanboy.

doch zurück zur gegenwart. ich stehe da zwar mit einer lehrstelle – sicher, aber gute stimmung wollte doch keine aufkommen.

noch zu frisch waren die wunden der schule, dazu kommt noch, dass ich schon wieder weg von zuhause gehen werde, in eine wg nach flawil. und diesmal auch über die wochenenden und ferien. ach ja ferien kommt mir plötzlich in den sinn, ich hab nicht mehr 13 wochen ferien, wie dies in der schule der fall war… shit! mann - dachte ich mir, als ich meine sachen packte, die ich von der schule und zuhause habe und jetzt in die wg mitnahm, ganz ehrlich, viel war es nicht, ein paar kleider, meinen laptop, denn ich mir von meinem konfirmandengeld gekauft habe, nichts grosses, aber er reicht für mich, und ganz wichtig ein foto von michel, dies hab ich von der familie agosti bekommen. so hatte ich meine sachen alle zusammen.

nein, meine eltern rufen nicht. ehrlich gesagt war mein verhältnis zu meinen eltern damals nicht gerade das beste. viel war passiert, versteht mich nicht falsch, sie waren gute eltern, aber dadurch, dass ich unter der woche im heim war, wurde ich teilweise im heim auch anders erzogen, und mit der zeit, hab ich mich von meinen eltern, ohne dass ich es wollte, schon entfernt. nicht ganz, nur halb ich wohnte halt nicht mehr so zuhause wie meine geschwister, die dadurch ein anderes verhältnis zu den eltern haben als ich, da ich so viel woanders schlafe. ich war ihnen nicht böse oder sowas, dass ich ins heim kam, aber die zeit von 10 bis 16 ist so prägend für ein kind bzw. jugendlichen, so viele einflüsse, andere umgebung usw. ich liebte meine eltern, aber es gab wirklich zeiten, da hatte ich das gefühl, nicht ihr sohn zu sein. da können sie nicht mal viel dafür, ich war halt schon immer eigens, stand früh auf eigenen beinen. im heim musste man sich wehren können, so musste ich mich früh behaupten, ging früh meinen weg und ja, ich liess mir auch wenig sagen. mit 16 und voll in der pubertät sowieso. aber idole waren immer andere nur nicht meine eltern. ich weiss auch nicht warum. trotzt allem waren mir meine eltern heilig. ich wollte immer, dass es ihnen gut geht, denn ich weiss auch, dass es mit mir als kind auch nicht einfach war.

heute ist vieles anders, aber das war ein langer weg. rückblickend bin ich für alles dankbar.

ich blickte in mein zimmer in der tannegg zurück. ach ja, jetzt mit 16 ist es schon recht anders. was aber gleich ist, dass mich meine eltern nach flawil bringen, weil es mit der fahrprüfung bei mir so eine sache ist, die für Traktor habe ich abgebrochen und die für den roller hat mich gar nicht interessiert. was aber keiner bis jetzt wusste ist, dass ich lernte, aber sie trotzdem nicht machte, und traktor? naja, ich konnte traktor fahren, sogar ziemlich gut. ich fuhr schon mit sieben jahren traktor. man stelle sich vor, ich hätte die prüfung gemacht, an dem lag es einfach nicht, aber ich hab es abgebrochen, weil ich es mir nicht zutraute, dass ich sie bestehe. so war ich im auto, mit dem wissen, dass ich jetzt in eine völlig neue welt gehen werde.

weg von chilberg, weg von dussnang, vor allem weg vom kanton thurgau, hin nach flawil, meinem neuen zuhause, hin nach uzwil, meiner lehrstelle und hin zum kanton st.gallen. aber wie mich diese umstände prägen würden, konnte ich zu diesem zeitpunkt nicht abschätzen. allein zwischen welten, vor allem alleine.

es war sonntag, wie könnte es anders sein, als wir nach flawil fuhren. ich war nervös. klar freute ich mich auch, aber trotzdem, ich kannte da niemanden. ja, ich wohnte, während ich schnuppern war, in der wg, die übrigens wilma hieß - nur so nebenbei und sich von chilberg unterschied, wo die kinder keine behinderungen hatten, sondern in dieser schule waren, weil sie zum beispiel adhs hatten wie ich oder eine lernschwäche oder eine dunkle kindheit, hin in eine welt, wo alle älter waren als ich und unter körperlichen einschränkungen litten - und ich? ich kam mit meinen zarten 16 jahren, fast noch ein kind.

wie würden sie mich aufnehmen? wie würden die leiter sein? man kann sagen was man will, aber in zwei wochen schnuppern kannst du nicht sehen, wie andere wirklich sind. aber hey - trotzt allem hatte ich eine lehrstelle, viele scheiterten schon daran. wir kamen in flawil an. meine bezugsperson vreni nahm uns in empfang, wie man es halt kennt. ich richtete mir mein neues zimmer ein, wenn ich so darüber nachdenke, wie viele zimmer ich schon hatte, zwei im chilberg (nirwana und feuervogel) sogar zwei unterschiedliche und jetzt dieses in flawil. aber etwas hatte es, was mir sehr gefiel, ich war alleine im zimmer. so hatte ich wenigsten einwenig privatsphäre.

ich setzte mich aufs bett; „oh mann, ist das bequem“ dachte ich mir. meine augen schweiften so zu den fenstern und dann sah ich es, ich hatte ein eigenes lavabo, so geil!

doch, das zimmer ist okay, genug gross und schlicht. im wohnzimmer, also am tisch im wohnzimmer saßen meine eltern mit der leiterin berta und besprachen alles. „na hast du dein zimmer gesehen?“, wollte sie wissen.

„ja, ist ganz ok.“. ich setzte mich dazu.

„tagwache ist um 06:00 uhr, frühstück gibt es um 06:20 uhr, der zug fährt am bahnhof um 07:02 uhr und die arbeit beginnt um 07:30 uhr – alles klar?“. „oha, ziemlich stressiger zeitplan“ sagte ich ganz erschrocken. „ ja christian, jetzt beginnt der ernst des lebens, die schulzeit ist vorbei!“. meine laune machte einen tauchgang. aber recht hatte sie. meine eltern gingen. sie brachten mich heute zum letzten mal, fortan würde ich mit dem zug reisen. ich bekam ein generalabonnement, wenn schon keine fahrprüfung, dann wenigsten ein ga. eigentlich dachte ich ja, meine eltern gingen und jetzt? aber ich merkte es in mir, so einfach war es nicht, da war ich also alleine in einer welt, die zwar so vieles neues für mich bereithält, wie lohn und ein stück eigenständigkeit, aber eben alleine.

was wohl meine alten schulkameraden machen? der kontakt brach leider ab, nicht weil sie mich nicht leiden konnten, nein weil jetzt halt jeder seinen eigenen weg gehen musste. aber ich wollte die zeit im chilberg verdrängen und in die zukunft schauen. ich lernte die anderen bewohner kennen, die deutlich älter waren als ich. ein vergleich? der jüngste nach mir war gerade 40!! ich hatte also niemanden in der wg, der in meinem alter war. so fehlte mir ein gleichaltriger.

wiederum profitierte ich von deren erfahrungen. trotzdem war dies kein umstand, der mich wirklich erfreute. aber damit musste ich wohl oder übel klarkommen. es gab ein willkommens-fest extra für mich. ich freute mich darüber. ich vergaß den stress und genoss den abend.

früh morgens, mein erster arbeitstag, der 14.08.06. ich wurde wach, weil mein handy läutete. ich hatte immer noch das nokia 3310.

nein, damals gab es noch keine smartphones.

bis zu diesem zeitpunkt war mir auch nicht klar, dass dies noch eine wichtige rolle spielen würde. ich ging duschen und danach runter zum frühstück. da war aber nicht berta sondern ein leiter namens martin. danach ab zum bahnhof, den 07:02 uhr zug richtung wil sg erwischen. dies war für mich kein problem.

dann stand ich am bahnhof in uzwil. man hat mir zwar alles erklärt, jedoch nicht den weg vom bahnhof zur firma und so kam es, dass ich mit etwas verspätung ankam. so stand ich vor der firma, unsicher was mich erwarten würde. „willkommen christian“ sprach mich eine stimme an. ich blicke zur seite, da stand leo, der abteilungsleiter der werkstatt. „danke leo - ja ich freue mich.“. er merkte mir meine unsicherheit an und sagte: „du brauchst nicht nervös zu sein, komm, ich zeigt dir deine abteilung.“. wir gingen durch die ganze bude in die letzte abteilung. auf dem schild stand „gruppe ausbildung, leiter hans“. ich trat ein.

„hans, christian hat es auch noch geschafft.“.

ich kannte hans ja schon von der schnupperzeit und auch die abteilung war mir eigentlich vertraut, jedoch nicht die anderen lehrlinge. wir bekamen alle arbeitskleidung, ein blauer kittel mit einem namensschild.

dann mussten wir uns gegenseitig vorstellen.

so lernte ich die anderen kennen, wie stephen - meinen oberstift, maik - er fing zur gleichen zeit an wie ich, und noch ein paar andere. gut ich kenne keinen, aber das ist ja normal.

danach mussten wir an unsere arbeit gehen, meine erste arbeit in dieser firma ist schleifen, also feinschleifen der kanten, so dass es keine scharfen kanten mehr gibt.

danach senken und bohren. ich kam immer besser rein. dann am 09:00 uhr war pause. im flur stand ein kaffee- und ein getränkeautomat, wo mir ein kaffee oder ein anderes getränk beziehen konnten. es kostete 0.80

rappen oder 1.50 franken. als ich so pause machte, viel mir auf, wieviele menschen hier arbeiten und dass es schon eine komplett neue welt ist. ich atmete tief. „hey, du bist doch christian - oder?“. völlig aus den gedanken gerissen, schaute ich nach rechts.

es sprach mich ein mann an, circa mitte 40.

„ja“ sagte ich schüchtern. ich kannte den mann nicht. „brauchst nicht so schüchtern sein, alles ist gut, ich arbeite seit 20 jahren hier und möchte dir alles gute für deine lehre wünschen. so jetzt muss ich auch wieder los.

viel spass!“. dann ging er wieder. ich stand da und dachte: „ja, langsam komme ich wohl an?“. die klingel ertönte und da fiel mir auf, es ist der gleiche ton, wie der in der schule. ich musste schmunzeln. der rest des morgens arbeitete ich mich immer mehr ein bis um 11:45 uhr endlich mittagspause war und wir in der kantine zur mittag aßen. ich bekam einen tisch mit anderen lehrlingen. so verging der erste tag. am feierabend wusste ich den weg, es war kein problem mehr. in der wg angekommen, wollten alle wissen wie mein erster arbeitstag war. „mmh - ja ähm interessant, aber gut?!“. so verging der abend, die tage, die wochen. ich war zwar nie alleine, aber ich war alleine. ich war auch ab und zu zuhause, aber da spürte ich auch ziemlich deutlich, dass es nicht so harmonisch lief. meine eltern lebten sich je länger je mehr auseinander.

später ging ich nicht mehr nachhause nach dussnang. just fünf wochen später, als ich alles von der schule so gut es ging verdrängt hatte, flatterte ein brief ins haus. adressiert an mich, weitergeleitet von meinen eltern, ich sah ihn und wusste sofort von wem der brief ist. chilberg - echt jetzt? warum jetzt? da waren sie wieder, die erinnerungen an die zeit, die ich versuchte zu verdrängen, um eine neues leben anzufangen. ich wollte den brief nicht aufmachen. es lief doch alles gut und jetzt sollte ich mich wieder mit alten sachen beschäftigen? nein, ich machte den brief nicht auf und warf ihn auf das pult meines zimmers. ich wüsste jetzt nicht wieso ich diesem noch meine zeit widmen sollte. zwei wochen später gingen wir, alle bewohner der wg zur hps in flawil. da diese auch zum buecherwäldli gehört und die irgendein fest hatten. ich ging etwas widerwillig mit. ich hatte einfach keinen bock, aber ich hatte keine wahl. es waren etwa 20 minuten gehweg. ich trottete etwas hinter der gruppe her. so kam es auch, dass ich erst zwei minuten später bei der schule ankam. ich hatte die adresse bekommen. sie wussten wohl, dass ich mir zeit nehmen würde. ich kam an und auf einem grosse schild lass ich mit erschrecken hps - heilpädagogische schule flawil ...wtf - was soll ich den in dieser schule? warum schleppen die mich hier her?

ich ging weiter und da sah ich den grund. auf einem von schülern gemalten schild stand „herzlich willkommen zum herbstfest“. ah ok, meine laune wurde auch nicht besser.

plötzlich stand ich ganz alleine da. also niemand den ich kannte war dabei, ich ging schüchtern durch den schulhof. am liebsten wäre ich im boden verschwunden. es war ein