Bad Earth 13 - Science-Fiction-Serie - Manfred Weinland - E-Book

Bad Earth 13 - Science-Fiction-Serie E-Book

Manfred Weinland

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Beschreibung

Die Jungfernfahrt der neuen RUBIKON - die Spurensuche beginnt


Endlich wieder im freien All - doch damit längst nicht in Sicherheit:

Noch immer lauern unerforschte Gefahren an Bord der RUBIKON II. Noch immer sind die beiden GenTecs Resnick und Jarvis spurlos verschwunden. Und noch immer befindet sich der Keelon Darnok mit an Bord, dessen wahre Absichten weiterhin undurchsichtig bleiben.

Doch das sind nur die kleinsten Probleme: Als die Ortung der RUBIKON den Schauplatz einer zurückliegenden Schlacht erfasst, sehen sich Cloud und Scobee mit einer Rasse konfrontiert, die mindestens ebenso geheimnisumwittert ist wie die Erinjij - und fast ebenso gefürchtet ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Das Komplott der Jay'nac

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 13: Das Komplott der Jay’nac

Die Jungfernfahrt der neuen RUBIKON – die Spurensuche beginnt

Endlich wieder im freien All – doch damit längst nicht in Sicherheit:

Noch immer lauern unerforschte Gefahren an Bord der RUBIKON II. Noch immer sind die beiden GenTecs Resnick und Jarvis spurlos verschwunden. Und noch immer befindet sich der Keelon Darnok mit an Bord, dessen wahre Absichten weiterhin undurchsichtig bleiben.

Doch das sind nur die kleinsten Probleme: Als die Ortung der RUBIKON den Schauplatz einer zurückliegenden Schlacht erfasst, sehen sich Cloud und Scobee mit einer Rasse konfrontiert, die mindestens ebenso geheimnisumwittert ist wie die Erinjij – und fast ebenso gefürchtet …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden und sich zur verhassten Geißel der Galaxis entwickelt haben.

Die Gestrandeten geraten zwischen alle Fronten und schließen sich mit dem Außerirdischen Darnok zusammen. Als sie von Erinjij-Raumschiffen gejagt werden, können sie mit knapper Not in den Aqua-Kubus flüchten, einem geheimnisumwitterten Objekt von einer Lichtstunde Kantenlänge, das vollständig mit Wasser gefüllt zu sein scheint.

Auf der Flucht vor den Vaaren, den Beherrschern des Kubus, finden die Menschen und Darnok ein Artefakt, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückzugehen scheint: ein rochenförmiges, gewaltiges Raumschiff.

Ihnen gelingt die Inbesitznahme, sie taufen es RUBIKON II. Mit diesem Schiff gelingt ihnen die Flucht aus dem Kubus.

Endlich wieder im freien All, lüftet Darnok das Geheimnis seiner Herkunft – und die beiden GenTecs Jarvis und Resnick verschwinden an Bord der neuen RUBIKON. Die Suche nach ihnen beginnt …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Trifonov_Evgeniy | johan63 | Sylphe_7 | Ig0rZh

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4846-0

www.bastei-entertainment.de

Manfred Weinland

Das Komplott der Jay'nac

Die Jungfernfahrt der neuen RUBIKON – die Spurensuche beginnt

1

Imre Vereb, Kommandant des irdischen Schlachtschiffs der Trägerklasse HAMM, konnte den Blick nicht von dem hoch auflösenden 3-D-Panoramafeld wenden. Die Bordzentrale war nur schwach erhellt, sodass es den Anschein hatte, als würde sich die Sternenflut förmlich in den domartigen Raum »ergießen«, wo alle Fäden zusammenliefen.

Über drei Decks erstreckte sich die Brücke der HAMM. Die Grundfläche bildete ein Oktaeder, und an jeder Wand lief ein Expresslift, der die einzelnen Ebenen miteinander verband, senkrecht nach oben.

Das Gehirn bildete den Mittelpunkt des Achtecks. Es schwamm in Nährlösung, und in seinen Ganglien glomm die fahle Elektrizität, von der es am Leben erhalten wurde – unter anderem. Rund um die Säule, die einen Durchmesser von knapp fünfzig Zentimeter und eine Höhe von ein Meter zwanzig hatte, waren Konsolen mit der Technik aufgestellt, die benötigt wurde, um Gedanken in Sprache umzuwandeln.

Vereb hatte längst jede Scheu vor dem Gehirn verloren. Der Grund seines Schauderns, das sich in diesem Moment wie ein in Zeitraffer wachsender Gletscher unter seiner Haut entlangschob, war ein anderer. Es hatte mit dem unmöglichen Gebilde zu tun, das sie beobachten sollten.

Ein gigantisches Etwas, von dem der Großteil der in diesen Sektor verlagerten Erdflotte vernichtet worden war – und das nun begonnen hatte zu beschleunigen.

Im Holofeld erschienen unablässig Daten, die Aufschluss über die dramatische Entwicklung bei dem wassergefüllten Riesenwürfel gaben.

Er war eine Abstrusität.

Eine regelrechte Unmöglichkeit, die sich zehn Astronomische Einheiten entfernt – an der äußersten Reichweite der Langstreckentaster – durch den Weltraum bewegte. Schon die Ausmaße waren mit einer Lichtstunde Kantenlänge so gigantisch, dass sich das Objekt menschlichem Begreifen fast entzog. Welche Supermacht hatte dieses bizarre Objekt einst erschaffen, diese eigenständige Welt inmitten des Kosmos, den sie bereiste? Welche Supermacht lebte – auch heute noch – darin?

Imre Vereb würde den Moment, in dem die irdische Flotte von rochenförmigen Fahrzeugen aus dem Inneren des Würfels heraus beschossen und fast restlos vernichtet worden war, zeitlebens nicht vergessen. Dessen war er sich sicher. Und noch eine weitere Überzeugung setzte sich mehr und mehr in ihm durch: Waren wir nur Versuchskaninchen? Sollten wir nur herausfinden, wozu der Würfel im Ernstfall fähig ist? Über welche Waffen er verfügt? Und welches Interesse haben die Master überhaupt an dem kleinen Raumschiff, das wir verfolgten und das auf seiner Flucht vor uns in den Kubus eindrang – wo es sich seither verbirgt? Es ist bis ins Zentrum vorgedrungen, bis in einen Bereich, der für unsere Ortungen nicht »lesbar« ist …

Er war nicht in der Position, um Entscheidungen auf Master-Ebene zu kritisieren oder gar infrage zu stellen. Niemand innerhalb der irdischen Streitkräfte war das. Die Hierarchie war klar gestaffelt, und einsam an der Spitze thronten die …

»Kampfhandlungen, Sir!«

Die Stimme des Offiziers im Rang eines Saphirs riss Vereb, als Kommandant selbst mit Platin geschmückt, aus seinen Gedanken.

»Konkret?«, wandte er sich an seinen asketisch wirkenden Untergebenen. Torre Holm war jünger als er und besaß alle Fähigkeiten, um einmal selbst ein Kriegsschiff wie die HAMM zu befehligen. Ihr Verhältnis war in Ordnung. Holm war ein Mann der klaren Worte, nicht der Intrigen, was Imre Vereb zu schätzen wusste.

»Zentrumsbereich«, erwiderte Holm, auf dessen Konsole detailliertere Daten einliefen, als sie in die Holovergrößerung flossen. »Es handelt sich um den Einsatz artgleicher Waffen, wie sie unseren Einheiten zum Verhängnis wurden, allerdings ohne die Verstärkerleistung der Trägerwände.«

Ein Außenstehender hätte nicht verstanden, was Holm damit meinte. Für Vereb hingegen war die Aussage klar: Die Nachanalyse der verlustreichen Schlacht durch den Bord-Quantencomputer hatten ergeben, dass die unbekannten Kampfstrahlen, mit denen die Rochenschiffe aus dem Kubus herausgefeuert hatten, beim Passieren der Energiewand, die eine der Grenzen des Würfels markierte, von dieser noch zusätzlich potenziert worden war. Aus dieser Beobachtung ergab sich die These, dass die Rochenschiffe es aus eigener Kraft wahrscheinlich nicht so spielerisch einfach vermocht hätten, die Schutzschilde der irdischen Flotte zu überwinden.

»Ist feststellbar, wer gegen wen kämpft? Wenn ja, Daten auf den Schirm!«

Holm reagierte mit der Souveränität, die Vereb an ihm schätzte. Nur wenige Augenblicke später wuchs der Wasserwürfel auf dem Hauptschirm zu einer Größe heran, die ihn völlig ausfüllte. Eine Ausschnittvergrößerung drang bis ins Kerngebiet vor – bis zu jener kugelförmigen Barriere, deren Innenverhältnisse sich auch weiterhin jedem Scan-Versuch entzogen.

Aber das, was Holm beschrieben hatte, spielte sich noch außerhalb der Kugel ab.

Die Fernortung bot nur unscharfe Echos, aber aus denen erschuf der Computer eine Simulation, die auf den Kampf mehrerer Objekte gegen ein einzelnes schließen ließ. Gleichzeitig entfernten sich sämtliche Echos aus dem Zentrumsbereich, strebten der Grenze des Kubus entgegen.

Vereb zögerte nur drei Sekunden, dann befahl er: »Kurskorrektur …« Über seine Lippen sprudelten Anweisungen, die der Bordrechner der HAMM unverzüglich umsetzte und das Schiff jener Würfelseite entgegensteuerte, auf den sich der innerhalb des Kubus kämpfende Pulk zubewegte.

»Sie beschleunigen mit extremen Werten …«, murmelte Holm. »Wie ist das möglich? Das Wasser … der Widerstand …«

Vereb ging nicht darauf ein. Zumal auch der Würfel selbst den Gesetzen der Physik Hohn sprach.

»Saphir, Master-Verbindung und -Information!«, ordnete er an.

Holm salutierte knapp, dann begab er sich in das Aurenfeld des Zuchtgehirns. Der zeitlose Nachrichtentransfer begann – und blieb nicht ohne Folgen.

Immer neue Befehlsketten erreichten die HAMM. Während sich die Situation im und um den Würfel herum dramatisch zuspitzte.

***

Die sich bekämpfenden Parteien waren nun klar zu erkennen. Mehrere der bereits bekannten Rochen-Einheiten verfolgten ein von der Grundform her ähnliches, sich aber in den Details und der Größe unterscheidendes Objekt. Es schien, als würde es das Feuer nicht erwidern, sondern sich einzig auf Flucht und Defensive konzentrieren.

Gebannt starrte Vereb auf die imposante Konstruktion, die ihm wirklicher vorkam als die kleineren Rochen-Schiffe, deren Glätte und Künstlichkeit fast schon ans Irreale grenzten.

Der Riesenrochen hingegen schien aus Metall zu bestehen, aus dunklem, zernarbtem Stahl, der ein Alter ausstrahlte, das Vereb fast den Atem raubte.

Aus den wenigen vorhandenen Fakten setzte sich in seinem Kopf ein Bild – ein mögliches Bild – der Ereignisse zusammen, deren Zeuge er wurde.

Auch das kleine Fahrzeug, dem seine Flotte zum Kubus gefolgt war, hatte sich der Verfolgung durch Rochenschiffe erwehren müssen und letztlich bis in den Kernbereich des Kubus zurückgezogen – von wo dieser Riesenrochen nun kam.

Es musste einen Zusammenhang geben. Verebs Verstand arbeitete auf Hochtouren, und den Schluss, zu dem er kam, leitete er unverzüglich an Holm und das Zuchthirn weiter, das die Psi-Verbindung zur Erde herstellte.

Der Master akzeptierte und unterstützte seine Schlussfolgerungen.

Und dann kam der Moment, in dem der Riesenrochen die Wand des Kubus durchbrach, als existierte diese Barriere, die die irdische Flotte vor unlösbare Probleme gestellt hatte, überhaupt nicht …

***

Die Verfolger-Rochen bleiben im Kubus zurück, dachte Vereb. Gleichzeitig fiel ihm auf, dass die Einheiten wesentlich schlechter organisiert waren als zum Zeitpunkt der Schlacht gegen die Menschen.

Was ist vorgefallen, dort im zentralen Bereich, der für unsere Taster uneinsehbar ist?

»Befehle?«, wandte er sich an Holm.

»Weiter passiv beobachten«, vermittelte der Saphir zwischen ihm und dem Master, mit dem Zuchthirn als Relais.

Vereb war nicht sicher, ob es das war, was er selbst wollte. Obwohl er geduldig sein konnte, entsprach übertriebene Zurückhaltung nicht seinem Naturell. Gleichzeitig merkte er, wie stark das im freien Raum aufgetauchte Gebilde ihn in seinen Bann zog.

Ein Raumschiff?

Während es bei den Rochen, die sonst im Kubus beheimatet waren, immer noch fraglich war, ob sie überhaupt den Bedingungen des Alls gewachsen wären, schien diese Konstruktion dafür geschaffen zu sein.

»Daten!«, wandte er sich an sämtliche relevanten Stationen. »Ich brauche jedes ermittelbare Detail über dieses Objekt! Altersbestimmung! Antriebsart! Material …« Er hakte den ganzen Katalog von Fragen ab, die ihm auf der Zunge brannten.

Und auf der Seele.

Ihm war bewusst, dass sie historische Momente erlebten.

Sie, die Erinjij, waren erstmals bei ihrem Vorstoß in die Galaxis auf ernsthaften Widerstand getroffen.

Der Kubus stellte einen nicht zu unterschätzenden – und weithin unbegreiflichen – Machtfaktor dar. Und damit war automatisch alles, was ihn verließ, von extremem Interesse.

»Scannerstrahl wird von unbekanntem Kraftfeld um das Rochenobjekt abgelenkt«, erhielt er Antworten, mit denen er sich größtenteils nicht abfinden wollte, aber offenbar musste. »Altersbestimmung daher unmöglich. Antriebsart: unbekannt. Größenbestimmung erfolgreich: 254,6 Meter lang, 303,4 Meter breit, Dicke schwankend zwischen Maximum 53,9 Meter und Minimum 2,2 Meter. Oberfläche zernarbt wie nach Meteoriteneinschlag, an einer Stelle Beschädigung, offenbar Folge von Beschuss mit … Korrektur!«

Vereb zuckte unmerklich zusammen. »Korrektur?«

»Oberfläche verändert sich, Leck schließt … siehe Schirmeinblendung.«

Das Holofeld, in dem in diesem Augenblick nichts anderes mehr zu sehen war als das Schiff unbekannter Herkunft und Bedeutung, zeigte in allen Einzelheiten, was der Kommentator meinte.

Stahl veränderte sich.

Stahl glättete sich.

Dort, wo sich ein beachtliches Loch von etwa fünf Meter Durchmesser befunden hatte – ausgefranst und an den Rändern wie mit einer weißen Schicht überzogen …

Es verschwand einfach, machte makelloser, anthrazitfarbenem Metall Platz, in dem sich glitzernde Einschlüsse unbekannter Funktion befanden – ohne die Glätte der Oberfläche zu unterbrechen. Die Einschlüsse waren unter der Oberfläche, traten nirgends erhaben hervor, und sämtliche Altersspuren verschwanden wie … wegpoliert.

Das Schiff regeneriert sich selbst, dachte Vereb. Laut rief er: »Saphir! Geben Sie jede Beobachtung, jede Erkenntnis weiter. Wir …«

»Master ist informiert. Master ordnet weiterhin Passivität an.«

»Schiff entfernt sich. Weg vom Kubus, der ebenfalls, allerdings in eine andere Richtung, beschleunigt«, sagte Vereb. »Master-Anfrage: Wem folgen?«

Er hoffte, dass die Antwort »dem Schiff!«, lauten würde – aber der Rochen beantwortete die Frage selbst.

Er beschleunigte, und das ohne sichtbaren Triebwerkausstoß. Dafür geriet die Konstruktion in eine Bewegung, die Vereb – wenn überhaupt – eher innerhalb des Kubus erwartet hätte, nicht hier draußen unter Vakuumbedingungen.

Die Schwingen des Mantas begannen auf und ab zu schlagen. Nicht heftig – aber sichtbar. Als glitte der Rochen auf einer imaginären Thermik dahin.

Ein Bild, das neben allem anderen, was es an Gefühlen in Vereb weckte, auch regelrecht unheimlich war.

Für einen Moment hielt er es für möglich, einer Finte der Kubus-Bewohner aufzusitzen. War das Gebilde gar nicht real? War es eine Projektion – mit allen Möglichkeiten einer solchen –, die sich schon deshalb jeder näheren Analyse entzog?

Unsinn, dachte er. Es ergibt keinen Sinn. Für wen sollte eine solche Finte inszeniert werden? Für die HAMM? Der Kubus hat eine ganze Flotte nicht ernst genommen, er wird es auch nicht nötig haben, ein Beobachterschiff zu täuschen. Mit welchem Hintersinn auch?

Zumal er beschleunigte.

Mit vergleichbaren Irrsinnswerten wie der Rochen – nur dass dieser lediglich einen Bruchteil von dessen Masse besaß!

»Geschwindigkeit des Rochen bei 0,736 LG – die des Kubus nähert sich ebenfalls relativistischem Bereich …«

»Antrieb des Kubus?«, fragte Vereb.

»Unbekannt. Ursprung bei den Eckstationen des Würfels, die offenbar auch die Wände erzeugen, die den Kubus zusammenhalten. Unser Versuch, während des Kampfes gegen die Eckstationen vorzugehen, endeten in einem Fiasko. Sie scheinen die am stärksten gesicherten Bereiche des Kubus zu sein. Dass sie neben Waffen auch über Triebwerke verfügen, wurde erst durch die jüngste Entwicklung klar.«

Vereb war sichtlich erschüttert. Dass menschliche Technik einer außerirdischen Technologie fast hilflos gegenüberstand, hatte er nie zuvor erlebt. Normalerweise diktierten die Erinjij das Maß aller Dinge … Umso unverständlicher, dass der Master die Zerschlagung einer kleinen Kriegsflotte unbeantwortet ließ.

Der Gedanke, nur Mittel zum Zweck zu sein, schob sich wieder in den Vordergrund von Verebs Denken. All die Schiffe wurden geopfert, ihr Verlust billigend in Kauf genommen, nur in der Absicht auf diese Weise endlich mehr über den Kubus herauszufinden?

Er wollte es nicht akzeptieren, dass Menschenleben so wenig bedeuten sollten.

Menschenleben!

In diesem Augenblick schlugen sämtliche Automatiksicherungen der Ortungstaster durch.

Alarmtöne schrillten durch die HAMM.

Für Sekunden war das Schiff der Trägerklasse – einem konventionellen Flugzeugträger der Prä-Master-Ära nicht unähnlich und für Atmosphäreeinsätze völlig ungeeignet – bis auf das rein visuelle Wahrnehmen der Umgebung völlig seiner präziseren »Sinne« beraubt.

Dann war der Schock überwunden, den die Erschütterung des Raumzeitgefüges in den Instrumenten bewirkt hatte.

»Was ist passiert? Status?«, forderte Vereb.

»Es war der Kubus«, meldete Holm, der sich aus der Aura des Zuchthirns heraus bewegte, Vereb fast entgegentaumelte. »Er …«

»Fassen Sie sich!«

»Aye, Sir! Er … ist verschwunden. Wenn wir den Charakteristika der Schockwelle glauben dürfen, ist er transitiert – mit einer beispiellosen Gewalt. Wir … wir können froh sein, dass es nur die Ortung vorübergehend lahm legte …«

Vereb hatte den Saphir noch nie so fassungslos erlebt. Und er selbst schwankte zwischen dem tief greifenden Wunsch, sich irgendwo zu verkriechen … und dem Drang, das gerade erlebte Ereignis weiterzuverfolgen.

»Rematerialisations-Koordinaten?« Er versuchte, seiner Stimme die eigene Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.