Bad Earth 17 - Science-Fiction-Serie - Manfred Weinland - E-Book

Bad Earth 17 - Science-Fiction-Serie E-Book

Manfred Weinland

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ihr Himmel ist ohne Sterne - aber ihnen gehört das All


Zwar haben John Cloud und GT-Scobee die RUBIKON II verloren, aber wider Erwarten sind sie doch noch auf der Erde gelandet. Doch wo genau?

Denn nachdem sie in dem rätselhaften "Warrikk" gerade noch aus der Tiefseestation und vor ihrem unbekannten Verfolger entkommen konnten, erreichen sie endlich die Küste eines unbekannten Landstrichs. Doch der sonst so vertraute Heimatplanet wirkt seltsam fremd.

Was für eine Erde ist das, deren Vegetation nichts mehr mit der alten Erde gemeinsam hat, deren Himmel keine Sterne hat ...?

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.

Jetzt herunterladen und sofort loslesen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 127

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Die neue Menschheit

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 17: Die neue Menschheit

Ihr Himmel ist ohne Sterne – aber ihnen gehört das All

Zwar haben John Cloud und GT-Scobee die RUBIKON II verloren, aber wider Erwarten sind sie doch noch auf der Erde gelandet. Doch wo genau?

Denn nachdem sie in dem rätselhaften »Warrikk« gerade noch aus der Tiefseestation und vor ihrem unbekannten Verfolger entkommen konnten, erreichen sie endlich die Küste eines unbekannten Landstrichs. Doch der sonst so vertraute Heimatplanet wirkt seltsam fremd.

Was für eine Erde ist das, deren Vegetation nichts mehr mit der alten Erde gemeinsam hat, deren Himmel keine Sterne hat …?

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden.

Im Zuge ihrer Abenteuer finden sie ein rochenförmiges Raumschiff, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückgeht. Kurz darauf gehen die beiden GenTecs Jarvis und Resnick an Bord verloren, dem Rochenschiff aber gelingt die Rückkehr ins heimatliche Sonnensystem.

Doch als die RUBIKON II – wie das Schiff getauft wird – nach dramatischen Ereignissen in der Oortschen Wolke die Koordinaten erreicht, an denen sie mit ihrem Verbündeten Darnok zusammentreffen wollen, finden sie dort keine Spur von ihm. Da meldet sich eine mysteriöse Instanz an Bord des Artefakts. Sie verweist Cloud und Scobee überraschend des Schiffes. Beide müssen in eine der Kapseln steigen, die schon Resnick und Jarvis zum Verhängnis wurden. Kurz darauf landen sie in einer Tiefseestation, aus der ihnen die Flucht gelingt. Sie erreichen die Küste eines unbekannten Landstrichs. Hier erhalten sie einen ersten Hinweis darauf, sich auf der Erde zu befinden. Aber was für eine Erde ist das – deren Himmel keine Sterne hat …?

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Globalpix | mppriv | michalz86 | Avesun | 3000ad

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4850-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Manfred Weinland Susan Schwartz

Die neue Menschheit

1.

»Meine Kinder …« Er schrak auf, spürte den Schmerz wie ein tobendes Tier in seiner Brust. Die Verbindung erlosch, die Aura schwand. »Meine – Kinder!«

Jelto konnte sich an keinen Moment wie diesen erinnern. Den Moment, in dem er meinte, das Herz würde ihm bei lebendigem Leib aus der Brust gerissen.

»Meine … Kinder …«

Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. Tränen standen ihm in den Augen. Wenig später schmeckte er den die salzige Nässe, die sich in seinen Mundwinkeln sammelte.

Er wischte sich über das glatt rasierte Gesicht.

Es kostete ihn Überwindung, sich wieder hinabzubeugen und das Blatt zu berühren, das er im Augenblick des Schocks losgelassen hatte.

Aber er musste es tun. Er musste!

Und kaum dass sich seine Fingerkuppen auf das welke Grün legten, flammte die Aura wieder auf, wurde er Teil dessen, was sein ganzes Leben bestimmte.

Es hatte noch nicht aufgehört.

Schockwelle um Schockwelle raste durch den Wald.

Seine Kinder starben.

Irgendwo da draußen im Licht des dämmernden Morgens tobten ihre Mörder …

***

Minuten zuvor …

Das Fenster am Himmel hatte sich wieder geschlossen, und zurück blieb Stille. Finsternis. Absolute Schwärze.

Nur Scobee vermochte sie für sich aufzulösen. Sie war in der Lage, ihre Augen auf Infrarotsicht umzustellen, es kostete sie nur einen Impuls ihres Willens.

»Glaubst du, wir sind …? Wir sind wirklich …?«

Es war ungewöhnlich, dass der Mann neben ihr, John Cloud, keine vollständigen Fragen formulierte. Aber er stand ebenso wie sie selbst noch immer Bann des eben Erlebten – und Gesehenen.

Nach ihrer Verbannung von der RUBIKON, nach ihrer Ankunft in der Tiefseestation und ihrer Flucht aus derselben, waren sie davon ausgegangen, auf einem ihnen völlig fremden Planeten, fernab des irdischen Sonnensystems gelandet zu sein. Eine Transportkapsel von der Bauart, die auch schon Resnick und Jarvis zum Verhängnis geworden war, hatte sie auf Sobeks Geheiß hin aus dem Rochenschiff entfernt. Aber Sobek, der vermeintliche Hirte, war nur eine holografische Projektion gewesen, hinter der aller Wahrscheinlichkeit nach die Schiffs-KI steckte.

Das Schiff hatte ihnen nie gehört – zu diesem bitteren Schluss musste inzwischen auch Cloud gelangt sein, der bis vor Kurzem die einzige »akzeptierte« Person an Bord gewesen war.

Doch das war Vergangenheit.

Nun mussten sie sich mit den neuen Begebenheiten abfinden und arrangieren.

Der Blick durch das Himmelsfenster am pechschwarzen Himmel – der Blick durch die Lücke, die dort oben vor zwei, drei Minuten entstanden war, als ein Raumschiff ins plötzlich sichtbar gewordene, sternenfunkelnde All gestartet war – hatte sie zu der Überzeugung gebracht, dass sie doch nicht in völliger Fremde gestrandet waren – sondern auf der Erde!

Ihr Heimatplanet lag offenbar hinter einem Schatten-, einem Unsichtbarkeitsfeld verborgen. Wahrscheinlich verhielt es sich mit dem Mond ebenso, denn beide waren von den Instrumenten der RUBIKON nicht zu orten gewesen. Die einstige Umlaufbahn der Erde im Sonnensystem war dem Anschein nach völlig verwaist gewesen …

Aber nun standen sie hier am Ufer eines Ozeans. Sie waren aus dessen Tiefe mit Hilfe eines Fahrzeugs, das sie in der Station der Hirten gefunden haben, emporgestiegen und hierher gelangt.

Wo ihnen das Fahrzeug soeben wieder gestohlen worden war. Es war ein absurdes Wesen gewesen, das mannigfache Gestalt anzunehmen vermochte und sie dort unten in der Tiefseestation zuvor gejagt hatte.

Doch nun hatte es sich damit begnügt, ihnen ihr einziges Hilfsmittel an dieser ihnen fremden Küste zu stehlen.

»Ich weiß nicht, ob dies wirklich die Erde ist«, antwortete Scobee auf Clouds Frage.

Sie blickte über das Meer hinaus, in die Richtung, in der das entführte Vehikel verschwunden war.

»Siehst du es noch?«, fragte Cloud, der in dieser allumfassenden Dunkelheit nahezu blind war.

»Nein. Eben war es noch ein Hitzepunkt, aber nun …«

Licht blitzte auf.

Sie schloss geblendet die Augen.

Cloud stöhnte neben ihr auf »Was war das? Ist es explodiert?«

Scobees Augen regulierten sich neu. Das Feuer am Horizont über dem Meer war bereits wieder erloschen.

»Sieht so aus«, antwortete sie. »Ich habe auch keine bessere Erklärung.« Sie starrte weiter in die Richtung, in der das Fahrzeug der Hirten zerrissen worden war.

»Meinst du, es hat es selbst zerstört?«

Scobee gab sich einen Ruck, wandte ihr Gesicht dem Menschen zu, der seid Verlassen des Aqua-Kubus ihr einziger Gefährte war.

Und mit dem sie auch das Schicksal teilte, in eine noch immer unbestimmte Zukunft entführt worden zu sein. Darnok, der sie in diese Zeit geholt hatte, hatte ihnen bislang nicht verraten wollen, wie weit es sie in die Zukunft verschlagen hatte.

»Hätte es das nicht auch gleich hier haben können?«, fragte sie. »Immerhin wäre es uns dabei auch noch im selben Aufwasch losgeworden.«

Da leuchtete Cloud ein, und er nickte.

Sie versuchte, sich vorzustellen, wie sie die Situation an seiner Stelle empfunden hätte – gefangen in völliger Schwärze.

Sie konnte es nicht.

»Vielleicht«, sagte er plötzlich, »war ja genau das der Grund.«

»Was?«

»Es wollte uns nicht umbringen – aber sich selbst und das Vehikel zerstören.«

»Macht das Sinn?«

»Es wurde uns in der zweiten Kapsel nachgeschickt … Du erinnerst dich?«

»Natürlich.«

»Es kam kurz nach uns in der Station an. Wenig später gingen plötzlich überall Lichter an, erwachte Technik zum Leben … Ich glaube nicht, dass das Zufall war.«

»Sondern?«

»Ich könnte mir vorstellen, dass es uns nachgeschickt wurde, um die Station erst wieder zu aktivieren.«

»Es hat uns angegriffen. Es hat uns verfolgt, gejagt. Beinahe wären wir draufgegangen!«

»So hatte es den Anschein, da hast du Recht. Hast du mich jemals so schnell rennen sehen?« Cloud grinste über das ganze Gesicht, wobei er immer noch etwas unbeholfen in ihre Richtung blickte. Er konnte sie nicht erkennen, sondern orientierte sich nur an ihrer Stimme.

»Nein.«

»Eben. Dort unten in der Tiefe dachte ich das Gleiche wie du. Aber nun … Immerhin hatte es wahrscheinlich die Möglichkeit, uns hier am Strand zu töten und sich nicht nur mit der Entführung des Fahrzeugs zu begnügen. Wir sind völlig unbewaffnet, und es hatte Fähigkeiten, die …«

»Selbst wenn du Recht hättest«, Scobee seufzte, »bliebe die Frage: warum?«

»Die KI hat ihr Spiel mit uns gespielt, seit wir die RUBIKON im Kubus gefunden haben.« Er zuckte die Achseln. Mehr an Argumenten für seine Theorie schien er nicht zu besitzen.

»Das …« Sie wollte widersprechen, verstummte aber, weil sich eine neue Entwicklung anbahnte, von der sie noch nicht wusste, ob sie darüber froh sein konnten.

»Was ist? Was hast du?«

Sie fasste Cloud am Arm und begann, ihn in Richtung Landesinnere zu ziehen. »Komm! Schnell!«

Er gehorchte widerwillig und ließ sich wie ein Blinder von einem Sehenden führen.

»Sag mir endlich, was los ist!«, verlangte er aber.

Ohne inne zu halten, den Blick über die Schulter Richtung Ozean gerichtet, erwiderte sie: »Wir bekommen Besuch. – Und ich will noch nicht rausfinden, ob uns dieser Besuch willkommen ist oder nicht.«

Sie hasteten weiter.

Und noch während sie liefen, wurde es hell, graute der Morgen mit atemberaubender Geschwindigkeit.

***

Noch während die Fahrzeuge näher kamen, fiel John Cloud vom Glauben ab.

Vom Glauben, auf der Erde zu sein.

Der Wald, in den Scobee ihn gelotst hatte, erhob sich etwa fünfzig Meter vom Wasser entfernt am Rand des bleichen Uferstreifens – und erinnerte nur rudimentär an die Wälder der Erde.

Vereinzelt sah Cloud Bäume und Sträucher, die ihm bekannt vorkam. Doch dazwischen erstreckte sich eine Vegetation, die – darauf hätte er jeden Eid geschworen – so nie das Bild der Erde geprägt hatte.

Da gab es gigantische, selbst Mammutbäume an Höhe und Umfang überragende Gewächse, deren Blätter rot und von armlangen Stacheln geprägt waren. Sträucher, die wie ineinander verschlungene Knäuel aus silbrigen Schlangen aussahen. Blumen, deren fantastisch schillernde Blütenkelche sich gerade im ersten Licht zu schließen begannen, anstatt sich zu öffnen …

Cloud nahm nur Bruchstücke der sie umgebenden Flora wahr, weil sein Blick immer wieder dorthin irrte, wo sie sich bis vor wenigen Minuten noch befunden hatten.

Dort stapften jetzt Soldaten durch den Sand.

Sie waren Menschen – falls sich dies trotz der Helme, deren verspiegelte Visiere keinen Blick ins Innere gestatten, überhaupt sagen ließ.

Menschen …

Also doch die Erde?

Cloud merkte, wie verspannt sein ganzer Körper war. Er war hochgradig in Alarmbereitschaft versetzt, während er neben Scobee im Gebüsch des Waldrands kauerte und sich eine Meinung über ihre Lage zu bilden versuchte.

Genau wie sie.

Drei Fahrzeuge waren gelandet und umstanden die Stelle, wo noch die schwache Mulde zu erkennen war, die das Hirten-Gefährt hinterlassen hatte.

Die Menschen – ohne Zweifel Soldaten – erweckten nicht den Hauch von Vertrauen in Cloud; nicht den Hauch von Bereitschaft aufzustehen, sich ihnen zu zeigen und ihnen entgegenzugehen. Sie waren bis an die Zähne bewaffnet, und ihre Montur erinnerte mehr an eine Panzerung denn an eine Uniform.

Ihre Fahrzeuge, die auf unsichtbaren Polstern – Antigrav? – fast lautlos herangejagt waren und noch immer in der Luft schwebten, erinnerten an Zukunftsstudien von Autos, die es schon in Clouds und Scobees Zeit gegeben hatte – »damals«, 2041.

Nur dass Antischwerkraft zur Zeit der zweiten Marsexpedition noch kein realistisches Thema, noch keine verfügbare Option gewesen war.

»Was schlägst du vor?«, raunte Cloud Scobee zu.

Auch ihr Blick wechselte von der Szene am Strand immer wieder in die nähere Umgebung, rechts, links und hinter ihnen. Hier wuchs ein Urwald, der auf drei Dutzend verschiedene Welten zu gehören schien. Ein Mischwald aus irdischer Flora und …

Natürlich! Sie haben das All für sich erschlossen. Die Erinjij sind kosmische Menschen, und ihre Erde dürfte inzwischen ein Abbild ihrer Weiterentwicklung sein. Sie haben fremde Vegetation in die irdische integriert. Wir werden die Gründe dafür sicherlich noch erfahren. Er lächelte grimmig. Ganz gewiss werden wir das – wenn wir lange genug leben.

»Nicht nur das Fahrzeug aus der Station hat Eindrücke hinterlassen«, flüsterte Scobee. »Wir auch.«

Als hätte sie das Stichwort gegeben, schlossen die Soldaten am Strand ihre Orientierungsphase in diesem Moment ab. Einer zeigte die Fußspuren entlang, die von der Mulde aus in Richtung Wald führten.

Einen Moment lang hatte Cloud das Gefühl, durch das verspiegelte Visier hindurch direkt angesehen zu werden.

Gesehen und erkannt zu werden.

Im nächsten Augenblick setzten sich drei der insgesamt sechs Soldaten stumm, aber entschlossen in Bewegung – kamen auf Cloud und Scobee zugelaufen, während die drei anderen in ähnlichem Tempo im Innern der Gleiter verschwanden.

»Ich warte immer noch auf einen Vorschlag!« Clouds Blick ruckte zu Scobee.

Sie trug wie er das, was Darnok ihnen »geschneidert« hatte. Es waren helmlose, graue overallartige Anzüge, die aus der Nanostruktur seines Karnuts gefertigt worden waren. Doch sie waren nicht im Entferntesten ausreichend, um die beiden gegen das zu wappnen, was gerade auf sie zustürmte.

»Sie haben Gewehre – wir nicht«, urteilte Scobee beinahe in Jarvis-Manier. Knapp, aber durchaus zutreffend. »Verschwinden wir!«

»Du meinst, sie schießen, bevor sie fragen?«

»Ich meine, wir sollten es nicht darauf ankommen lassen.«

»Falls es überhaupt die Erde ist«, übte sich Cloud im unpassendsten Moment in Skepsis. »Es kann auch eine x-beliebige andere, von den Erinjij besiedelte Welt sein. Vielleicht haben sie es den Invasoren von damals nachgemacht, weben jeden ihrer eroberten Planeten in dieses unheimliche Dunkelfeld, das nachts die Sterne verhüllt – und tagsüber die Sonne. Wir …«

Endlich bemerkte er Scobees gereizten Blick.

»Okay«, sagte er, »lass uns hier abhauen!«

Die Frage, wohin, stellte sich nicht. Es gab nur eine Richtung: so tief wie möglich in den Wald hinein.

In diesen unmöglichen Wald, von dem nicht auszuschließen war, dass er noch sehr viel gefährlicher war als die Verfolger, vor denen sie flohen.

Und die in diesem Moment das Feuer eröffneten.

***

Meine Kinder … meine Kinder …

Sein Denken war erfüllt von Angst, von Sorge, von Trauer und Schmerz – und all diese Gefühle fokussierten in dem einen Gedanken.

Mörder! Warum töten sie meine Kinder?

Jelto merkte, wie ihm die Umgebung entrückte. Abermals unterbrach der Kontakt. Und die Leere in ihm war noch schlimmer als das vorherige Chaos aus Empfindungen.

Der Ohnmacht nahe wandte er sich dem Kriecher zu.

Der Kriecher stand leise summend an dem Platz, wo er ihn geparkt hatte. Über Rück- und Vorderbank verteilt lagen Sprösslinge, die er an diesem Morgen hatte pflanzen wollen. Es war gerade noch genug Platz, um sich ans Steuer zu setzen.

Jelto taumelte regelrecht in den Kriecher und fiel schwer auf den Fahrersitz.

Schwindelgefühle drohten ihn zu übermannen. Dazu kam eine Übelkeit von ganz tief aus dem Bauch.