Bad Earth 18 - Science-Fiction-Serie - Manfred Weinland - E-Book

Bad Earth 18 - Science-Fiction-Serie E-Book

Manfred Weinland

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Beschreibung

Sie sind die Rechtlosen der neuen Menschheit


Gejagt von den Erinjij und von dem unbekannten Wesen, das in Verbindung mit den ominösen Hirten zu stehen scheint, sind die "Alt-Terraner" zusammen mit Jelto in seiner Station gefangen. Die Situation ist vollkommen außer Kontrolle, das Ende scheint unausweichlich ...

Doch nicht nur die Lage in der Station des Florenhüters spitzt sich dramatisch zu, auch anderswo schwinden die Hoffnungen. Denn zur gleichen Zeit erreicht das Mädchen Aylea die "Zone", einen Ort, von dessen Existenz kaum ein Mensch etwas ahnt - und wo alle Träume enden ...

Bad Earth - das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

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Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Endstation der Träume

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 18: Endstation der Träume

Sie sind die Rechtlosen der neuen Menschheit

Gejagt von den Erinjij und von dem unbekannten Wesen, das in Verbindung mit den ominösen Hirten zu stehen scheint, sind die »Alt-Terraner« zusammen mit Jelto in seiner Station gefangen. Die Situation ist vollkommen außer Kontrolle, das Ende scheint unausweichlich …

Doch nicht nur die Lage in der Station des Florenhüters spitzt sich dramatisch zu, auch anderswo schwinden die Hoffnungen. Denn zur gleichen Zeit erreicht das Mädchen Aylea die »Zone«, einen Ort, von dessen Existenz kaum ein Mensch etwas ahnt – und wo alle Träume enden …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Die irdischen Astronauten John Cloud, Scobee, Resnick und Jarvis verschlägt es in eine düstere Zukunft, in der die Menschen Erinjij genannt werden.

Im Zuge ihrer Abenteuer finden sie ein rochenförmiges Raumschiff, das auf die ominösen Sieben Hirten zurückgeht. Kurz darauf gehen die beiden GenTecs Jarvis und Resnick an Bord verloren, Cloud und Scobee an Bord des Rochenschiffes aber gelingt die Rückkehr ins heimatliche Sonnensystem.

Aber als die RUBIKON II – wie das Schiff getauft wird – nach dramatischen Ereignissen in der Oortschen Wolke das heimatliche Sonnensystem erreicht, werden Cloud und Scobee kurz darauf von der RUBIKON II verwiesen. Mittels einer der Transportkapseln, die schon Resnick und Jarvis zum Verhängnis wurde, erreichen sie die Erde an einem fast unbewohnten Bereich des Planeten, wo sie Jelto, dem »Florenhüter«, begegnen. Und sofort wieder ums nackte Überleben kämpfen müssen. Nicht nur die Erinjij greifen an, sondern auch ein Wesen, das in Verbindung mit den ominösen Hirten zu stehen scheint.

Im letzten Moment ziehen sie sich in den Keller von Jeltos Station zurück. Doch auch dort, das zeigt sich, sind sie nicht sicher …

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: Globalpix | mppriv | michalz86 | Avesun | 3000ad

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4851-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Manfred Weinland Susan Schwartz

Endstation der Träume

1.

Genau in dem Moment, da die Deckenluke zerbarst, regelrecht zerplatzte, sank Jelto in sich zusammen. Der Florenhüter verlor das Bewusstsein, und augenblicklich wurde auch seine strahlende Aura dunkler.

»Verdammt!«, fluchte Cloud.

Der Kellerraum, in den sie sich geflüchtet hatten, war winzig und mit Metallkisten voll gestellt. Cloud, Scobee und Jelto blieb nur wenig Platz. Und diese Enge würde ihnen nun zum Verhängnis werden, denn von oben regnete es ihnen entgegen – das Verderben!

Die matt gewordene Aura des Florenhüters ließ die Schatten lebendig werden und hob gleichzeitig selbst winzigste Linien in den Gesichtern der Zusammengekauerten scharf hervor.

Cloud war froh, sich in diesem Moment und in dieser Situation nicht selbst sehen zu können. Jelto hing schlaff zwischen ihm und Scobee, und unmittelbar vor ihnen tropfte, nein, prasselte das Ding zu ihnen herab, aufgespalten in unzählige, quecksilbrige Kügelchen, die sich zu einer Lache sammelten und …

… schon Sekunden später eine Gestalt formten. Grob humanoid, aber ohne Details auszuarbeiten.

Diesem Ding hatten sie schon zweimal gegenübergestanden – einmal in der Tiefseestation der Hirten, und einmal am Strand –, und jedes Mal war es dabei um Leben und Tod gegangen.

Es verfolgte sie und hatte aktuell wieder bewiesen, wozu es fähig war.[1]

Es schien unzerstörbar. Ihm war nicht einmal durch konzentrierten Laser-Beschuss beizukommen, wie die Erinjij feststellen mussten, deren Kampfgleiter Jagd auf Cloud und Scobee gemacht hatten. Zwei der gepanzerten Maschinen waren dabei zerstört worden.

»Wir müssen etwas tun«, raunte Scobee ihm zu. »Irgendetwas. Ich lass mich doch hier nicht einfach abschlachten!«

Noch bevor Cloud etwas erwidern konnte, sprang sie auch schon auf, packte eine der Kisten mit unbekanntem Inhalt, holte aus und schleuderte sie dem Etwas entgegen, das gerade seinen Formungsprozess abschloss.

Und das nicht auswich.

Nicht einmal den Versuch unternahm.

Wie weiches Wachs, wie nasser Ton, von unsichtbaren Händen modelliert, war es vor ihnen aufgewachsen, hatte mehr und mehr an Stabilität gewonnen …

Und nun verdaute es die Attacke ohne den geringsten Schaden.

Es schepperte lediglich metallisch, als die Kiste ungefähr das obere Drittel des Dings traf – und vor ihm zu Boden fiel, als wäre sie gegen etwas Weiches, Nachgiebiges geprallt. Trotz des scheinbar sanften Aufpralls hatte die Kiste jedoch eine Beule, noch bevor sie zu Boden krachte.

Etwa 2 Meter 50 hoch ragte die Gestalt auf und hob sich kaum gegen den Hintergrund des Kellers ab.

Cloud schauderte, als ihm die vage Ähnlichkeit zu einer anderen Erscheinung bewusst wurde, mit der sie an Bord der RUBIKON II konfrontiert worden waren, kurz bevor sie des Schiffes verwiesen wurde.

Sobek, dachte er und versuchte, eine weitere Gänsehaut zu unterdrücken.

Bemerkte auch Scobee die Ähnlichkeit? Finger, die an gekrümmte Klauen erinnerten. Ein Schädel, der wie ein Totenschädel aussah, dabei aber keine Augen-, Ohr- oder Nasenöffnungen besaß, sondern seltsam geschlossen wirkte. Etwa dort, wo sich bei einem Menschen der Mund befunden hätte, befand sich eine handtellergroße, kreisrunde, abgeplattete Fläche. Bei dem Sobek-Hologramm an Bord der RUBIKON hatte sie an eine beim Sprechen vibrierende Membran erinnert.

Hier wirkte alles noch unheimlicher.

Unmenschlicher.

Hirten sind auch keine Menschen, rief sich Cloud ins Bewusstsein. Waren es nie. Sie gehörten einer Spezies an, die irgendwo in den Tiefen der Milchstraße beheimatet war … Oder in der Magellanschen Wolke, fügte er in Gedenken an das hinzu, was sie in der Tiefseestation vorgefunden hatten.

Es gab Anzeichen dafür, dass die von den Vaaren verehrten Sieben Hirten noch immer existierten. Oder waren Scobee und er doch nur den Launen eines hoch entwickelten Bordrechners auf den Leim gegangen? Hatte die Schiffs-KI des Rochens das Sobek-Hologramm projiziert – und auch den Hinauswurf inszeniert? Aber warum hatte sie sie dann erst über Tage hinweg in dem Artefakt geduldet?

Cloud war überzeugt, es in den verbleibenden Sekunden seines hier endenden Lebens nicht mehr zu erfahren.

Er bewunderte Scobees Mut zum Handeln, auch wenn es ihn mehr an eine letzte Verzweiflungstat erinnerte. Es unterstrich doch letztlich nur, wie machtlos sie waren. Sie besaßen keine einzige Waffe, nur ihre Kleidung war ihnen geblieben, und auch Jelto konnte ihnen nicht helfen. Nicht hier unten in dieser ausweglosen Lage, in die sie sich selbst gebracht hatten. Er hätte es nicht einmal vermocht, wenn er noch bei Bewusstsein gewesen wäre.

Gegen dieses Ding, das ihnen mit einer zweiten Kapsel von der RUBIKON nachgereist war, hatten sie nicht den Hauch einer Überlebenschance.

»Scob?«

Sie schien ihn gar nicht zu hören – hören zu wollen, dachte Cloud –, sondern leitete bereits den nächsten aussichtslosen Angriff ein.

Mit bloßen Händen. Sich nur auf die übermenschliche Kraft, Schnelligkeit und Behändigkeit einer genetisch optimierten GenTec verlassend.

Mit einem heiseren Schrei hechtete sie sich aus dem Stand heraus auf das Gebilde zu, das sich vollständig manifestiert hatte.

Und während von oben unverändert der Lärm der Waffen drang, die die Station verwüsteten, schaltete Cloud seinen Verstand aus, wartete gar nicht erst ab, was aus Scobees tollkühner Aktion wurde, sondern schnellte sich ebenfalls nach vorn.

Er erreichte das chamäleonartig an seine Umgebung angepasste Ding nur den Bruchteil einer Sekunde nach Scobee – die er schreien hörte.

Benommen vom Schmerz des Zusammenpralls registrierte Cloud, wie das Ding nun reagierte, wie es mit seinen Klauenhänden ausholte und …

Er spürte den Schmerz, der sengend quer über seine linke Wange fuhr, schloss die Augen, als könnte er sie dadurch vor der Verheerung retten. Zugleich wusste er aber, dass dies der Moment war, den er gefürchtet hatte, seit sie durch das Jupiter-Wurmloch in eine völlig fremde Region der Milchstraße gefallen waren. Es grenzte an ein Wunder, dass sie es geschafft hatten, von dort wieder ins heimische Sonnensystem zu gelangen.

Wenigstens sterbe ich auf der Erde.

Ein Gedanke ohne einen Funken Trost. Weshalb John Cloud auch nicht im Mindesten überrascht war, dass er im Angesicht des unausweichlichen Todes etwas so Profanes wie Zorn auf das Schicksal schlechthin in sich toben fühlte.

***

Scobee sah das Unheil – das Ende! – noch klarer auf sich zukommen. Dazu trugen ihr ihre geschärften Sinne ebenso bei wie ihre kalte Entschlossenheit, nicht kampflos zu sterben. Realistin, die sie war, malte sie sich nicht den Hauch einer Chance gegen das Konstrukt einer überlegenen Technik aus. Denn nichts anderes war das Ding – Hirten-Technik!

Aber das hinderte sie nicht, dagegen anzugehen. Sich ihm entgegenzuwerfen.

Aber der Zusammenprall mit dem so weich und formbar wirkenden Etwas ließ sie ihren Entschluss auch schon fast wieder bereuen.

Hart und kalt wie Eisen war es!

Wie konnte das sein? Draußen, an der Oberfläche, hatte es sich so geschmeidig, so katzenhaft elegant und sicher bewegt, dass diese unnachgiebige Härte in einem unbegreiflichen Gegensatz dazu zu stehen schien.

Scobee fühlte sich wie eine Fliege, die gegen die Frontscheibe eines sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden Fahrzeugs geschmettert wurde und dann daran herabrutschte.

Benommen fand sie sich am Boden zu Füßen des Ungetüms wieder.

Aber nur für ein, zwei Sekunden.

Dann fühlte sie sich … gepackt?

Das war der falsche Ausdruck, aber etwas kam mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu, streifte ihre Schulter, zerfetzte die Kleidung wie hauchdünnes Papier … und zog eine blutige Linie über ihren Brustkorb.

Die Situation glitt ins Irreale.

Scobee erwartete, die Hand des künstlichen Humanoiden weitermachen zu sehen und zu spüren. Erwartete, dass sich die nächste Linie entlang ihres Halses ziehen und neben Haut und Gewebe auch die Schlagader durchtrennen würde.

Aber dann rammte diese Hand ihr lediglich entgegen und stieß sie fast beiläufig zu Boden, wo sie neben Cloud landete, der sie verdutzt, ungläubig und völlig fassungslos anstarrte – während das Ding sich an ihnen vorbei auf Jelto stürzte.

Die Haut des Florenhüters produzierte kaum noch Licht. Er war immer noch ohne Bewusstsein, lehnte zusammengesackt, mit geschlossenen Augen an der Kellerwand, das Gesicht aschfahl, irgendwie wächsern.

Doch nicht einmal dieses Bild des Elends, nicht einmal der Anblick des schwer verletzten Ohnmächtigen hielt den Berserker davon ab, auch Jelto anzugreifen. Ihm eine Wunde zuzufügen, die sein Gesicht in Blut badete.

Scobee schüttelte ihre Benommenheit ab und kam wieder auf die Beine. Letztlich war es gleichgültig, an wievielter Stelle sie bei diesem ungleichen Kampf dran glauben musste. Jedenfalls konnte sie nicht länger zusehen, wie Jelto misshandelt wurde.

Sie stürmte auf das Ding zu, das jetzt die Sicht auf den Florenhüter verstellte. Sie riss und zerrte daran, ohne aber brauchbaren Halt zu finden. Sie rutschte immer wieder ab, als wäre die Oberfläche des Wesens eingeseift.

Cloud kam ihr zu Hilfe. Trommelte mit den Fäusten auf das Ding ein, das auch tatsächlich von Jelto abließ, sich zu ihnen umdrehte und – sprach?

»Jorv saronn!«

Scharf und dunkel drang die Stimme nicht aus einer bestimmten Öffnung, sondern aus dem Körper insgesamt.

Scobee erstarrte.

Auch Cloud hielt inne, und in seinen Blick trat eine gewisse Faszination.

Die GenTec begriff. Zumindest ahnte sie, dass es wie an Bord der RUBIKON II war. Wieder konnte ihr Gefährte aus irgendeinem Grund die fremde Sprache verstehen.

»Was sagt er?«, fauchte sie in Clouds Richtung.

»Er sagt, wir sollen aufhören …«

»Ach ja?« Ihr Tonfall troff vor Sarkasmus. »Wer will denn hier wen killen? Sag deinem Kumpel bitte, dass …«

Oben, außerhalb des Kellers, erklang eine Explosion, die mächtig genug war, den Boden unter ihren Füßen erzittern zu lassen.

Bevor Scobee ihren Satz zu Ende sprechen konnte, veränderte sich die künstliche Gestalt vor ihnen. Sie verlor jegliche Ähnlichkeit mit einem Menschen und blähte sich so stark auf, dass Scobee sicher war, binnen Sekunden in dem ohnehin engen Raum an der Wand zerquetscht zu werden.

Sie schickte Cloud einen wütenden Blick, als sei er für all dies verantwortlich.

Da hörte sie, wie sich Stimmen von außerhalb dem Kellerzugang näherten.

Offenbar hatten die Besatzungen der Kampfgleiter damit begonnen, die Reste der zerstörten Station zu durchkämmen.

Alles was Scobee in dieser Situation noch empfinden konnte, war Neugierde.

Neugier, welche von beiden Parteien schneller sein und ihnen den endgültigen Todesstoß versetzen würde.

Doch dann fesselte das Ding wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.

Es schien sich abermals zu verwandeln, noch mehr aufzublähen.

Dann aber …

***

Das Ding spie etwas aus.

Cloud konnte gerade noch zur Seite springen. Dann landete die feuchte Masse auch schon mit einem schmatzenden Geräusch auf dem Boden zwischen ihm und Scobee.

Etwas absolut Unappetitliches, das an einen gehäuteten Menschen erinnerte … Schlimmer noch: an einen riesenhaften, von bläulichen Adern durchlaufenen Fötus.

Unfertig sah das Geschöpf aus, das vor ihnen lag und dabei unzweifelhaft lebte. Es zuckte, es krümmte sich, war von Nässe überzogen wie von einem gleichmäßigen Film, und alles geschah vollkommen lautlos. Der lippenlose Mund öffnete und schloss sich, als ringe es um Atem. Die nagellosen Finger der welken Hände spreizten sich, ballten sich zur Faust, spreizten sich …

»Was … soll das?«, keuchte Scobee. »Hat er das auch verraten?«

Cloud schüttelte den Kopf, ballte selbst die Fäuste.

Das Ding war wieder kleiner geworden, spie im nächsten Augenblick aber wieder etwas zu Boden. Es entschlüpfte seiner quecksilbrigen Masse, die sich teilte und sofort wieder lückenlos schloss.

Und ein zweiter Riesenfötus wand sich am Boden zwischen den Kistenstapeln, zwischen ihnen.

Die Stimmen draußen wurden lauter. Jeden Augenblick musste ein Kopf in der Deckenöffnung auftauchen – oder ein Waffenlauf, der nach unten zielte.

Patsch!

Nummer drei.

Es gab kaum noch eine freie Stelle am Boden – obwohl das Ding wieder seine Ursprungsgröße und humanoide Form angenommen hatte.

»Sieh mich nicht so an«, keuchte Cloud an Scobee gewandt. »Meinst du, ich wüsste, was das soll?«

»Wenn nicht du, wer dann? Bin ich es vielleicht, der die Sprache dieses Dings spricht?«, versetzte sie.

Cloud wusste, wie verständlich ihre Wut war, die ihrer Hilflosigkeit entsprang. »Jedenfalls scheinen wir uns getäuscht zu haben …« Er senkte die Stimme, aus Angst, sie könnte nach oben dringen. »Wenn er uns umbringen wollte …«

Mehr konnte er nicht mehr sagen.

Erneut spaltete sich etwas von dem künstlichen Humanoiden ab – aber diesmal war es winzig klein, etwa faustgroß, und hatte keinerlei Ähnlichkeit mit etwas Lebendigem.

Das Ding sagte wieder etwas.

Cloud riss die Augen auf. »Eine Bombe!«

Sein Schrei klang Scobee noch in den Ohren, als das aberwitzige Ding abermals mutierte, auseinander fächerte und die Menschen umschlang.

Das Nächste, was Cloud hörte, war eine Explosion.

Und diesmal gab er keinen mickrigen Cent mehr auf ihr Überleben.

***

Der Mantel teilte sich, fächerte zurück.