Bad Earth 44 - Science-Fiction-Serie - Manfred Weinland - E-Book

Bad Earth 44 - Science-Fiction-Serie E-Book

Manfred Weinland

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Flotte der Eroberer erscheint – uralte Feinde treffen aufeinander Nachdem es Jarvis gelungen ist, in den Virgh-Stock einzudringen, soll er nun versuchen, die gefangenen Satoga zu befreien. Aber kann der ehemalige GenTec gegen die erdrückende Übermacht im Stock bestehen? Zumal sein Vorstoß in die Höhle des Löwen offenbar nicht unbemerkt geblieben ist ...? Doch nicht nur hier spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, sondern auch in der fernen Milchstraße, wo die Jay’nac auf die Ereignisse in der Großen Magellanschen Wolke reagieren - und die Endphase eines Jahrtausendplanes einläuten ... Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen. Die digitale Neuausgabe der Space Opera von Manfred Weinland jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich. Jetzt herunterladen und sofort loslesen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 117

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Über diese Folge

Über die Autoren

Was bisher geschah

Impressum

Der Jahrtausend-Plan

In der nächsten Folge

Über diese Folge

Folge 44: Der Jahrtausend-Plan

Die Flotte der Eroberer erscheint – uralte Feinde treffen aufeinander

Nachdem es Jarvis gelungen ist, in den Virgh-Stock einzudringen, soll er nun versuchen, die gefangenen Satoga zu befreien. Aber kann der ehemalige GenTec gegen die erdrückende Übermacht im Stock bestehen? Zumal sein Vorstoß in die Höhle des Löwen offenbar nicht unbemerkt geblieben ist …?

Doch nicht nur hier spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, sondern auch in der fernen Milchstraße, wo die Jay’nac auf die Ereignisse in der Großen Magellanschen Wolke reagieren – und die Endphase eines Jahrtausendplanes einläuten …

Bad Earth – das spektakuläre Weltraum-Abenteuer in die Zukunft der Menschheit. Ein atemberaubender Trip in fremde Galaxien, zu epischen Raumschlachten und inmitten eines intergalaktischen Konflikts voller Intrigen.

Über die Autoren

Manfred Weinland schrieb bereits für renommierte Serien wie Perry Rhodan Taschenbuch, Ren Dhark, Maddrax, Dino-Land, Jerry Cotton, Gespenster Krimi, Professor Zamorra u.a., ehe er das Konzept für die Serie Bad Earth ausarbeitete. Zusammen mit Erfolgsautoren wie Alfred Bekker, Luc Bahl, W. K. Giesa, Peter Haberl, Horst Hoffmann, Claudia Kern, Achim Mehnert, Susan Schwartz, Conrad Shepherd, Marc Tannous, Michael Marcus Thurner und Marten Veit, die ebenfalls alle bereits jahrelange Erfahrung im Schreiben von Science-Fiction-, Action- und Abenteuer- oder Horrorromanen haben, gelang eine ebenso spannungsgeladene wie komplexe Science-Fiction-Serie, die sich einem Thema widmet, das alle interessiert: Der Zukunft der Erde und der Menschheit.

Was bisher geschah

Fernab der Milchstraße, in der Großen Magellanschen Wolke, stößt die RUBIKON mit John Cloud und anderen Menschen auf die Vermächtnisse der grausamen Virgh, die das einstige Reich der Foronen zerstört und deren Welten zu »Brutplaneten« umfunktioniert haben.

Mit Hilfe von Nathan Cloud, Johns dem Irrsinn verfallenem Vater, gelangt die RUBIKON schließlich zu einem insektenstockartigen Gebilde im All, von dem ein paramentaler Lockruf ausgeht.

Dann greifen die Virgh an, und die RUBIKON wird von der eigenen Kontinuumwaffe in ein anderes Universum versetzt, aus dem nur mühsam wieder ein Entkommen gelingt.

Die RUBIKON steuert die Virgh-Bastion an, zu der die PERSPEKTIVE, das Schiff der befreundeten Satoga, gelockt wurde. Cloud schleust Jarvis in den Virgh-Stock ein. Er soll versuchen, die gefangenen Satoga zu befreien.

Aber kann der ehemalige GenTec Jarvis gegen die erdrückende Übermacht im Stock bestehen? Zumal sein Vorstoß in die Höhle des Löwen offenbar nicht unbemerkt geblieben ist …?

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe: Copyright © 2003/2004 by Bastei Lübbe AG, Köln Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller Verantwortlich für den Inhalt

Für diese Ausgabe: Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Projektmanagement: Stefan Dagge

Covergestaltung: © Guter Punkt, München www.guter-punkt.de unter Verwendung von Motiven © thinkstock: forplayday | Jiri Vaclavek | michalz86 | Zoonar RF | Argument | innovari | estt | Daniela Mangiuca

eBook-Erstellung: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4877-4

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Manfred Weinland

Der Jahrtausend-Plan

Die Flotte der Eroberer erscheint - uralte Feinde treffen aufeinander

Prolog

Scobee starrte immer noch auf das Segment in der Holosäule, das ein Fenster hinüber zur gigantischen, im All stehenden Bastion der Virgh öffnete … und in das eingeblendet die Daten zu lesen waren, die von Jarvis’ Tod kündeten.

Seinem Tod!

Scobee fröstelte, betrachtete kurz ihr eigenes Bild in dem Bereich des Hologramms, das nicht von eingespeisten Informationen belebt wurde und die Eigenschaft hatte, seine Umgebung widerzuspiegeln.

Die violettschwarzen Haare der schlanken, durchtrainierten Frau, die Scobee sah und die sie war, harmonierten mit der hautengen, ihre weiblichen Rundungen betonenden Bordkleidung. Das Erscheinungsbild entsprach einer attraktiven Mittzwanzigerin. Optisch reizvoll gestaltete Brauen-Tattoos brachten die ohnehin ausdrucksstarken Augen, die gerade von Schockgrün zu Tiefschwarz wechselten, noch mehr zur Geltung.

»Sie haben ihn entdeckt«, sagte Aylea.

Die Zehnjährige spielte mit einer der kunstvoll geformten Spangen, die ihr widerspenstiges Haar im Zaum hielten. Ihre Kleinmädchenstimme war kaum mehr als ein Hauch, und der Sitz, auf dem sie Platz genommen hatte, ließ sie noch kleiner wirken, als sie tatsächlich war, denn es war der Platz eines hünenhaften Foronen, einer von Sieben, denen die RUBIKON II einmal gehört hatte.

Die Sieben Hirten, rann die Erinnerung frostig durch Scobees Gedanken. Die heimlichen Herren des Aqua-Kubus, seine Initiatoren und Erbauer …

»Entdeckt und vernichtet«, schaltete sich auch der wortkarge Jelto nach langem Schweigen ein.

Die Haut des ewig melancholisch dreinblickenden Klons schien von einem Feuer, das in seinem Blut schwelte, von innen heraus beleuchtet zu werden – so intensiv, dass ihn eine geisterhafte Aura umgab, die seine Konturen verschwimmen ließ.

Die Kirlianaura. Scobee bemerkte, dass Jelto geistesabwesend mit dem Anhänger seiner Kette spielte. Ein Schmuckstück, in welches das Erste Korn eingebettet war. Jenes Samenkorn, an dem der Florenhüter einst zum ersten Mal seine besondere Affinität zu jedweder Pflanze erprobt hatte.

»Ihr unterschätzt Jarvis.«

Das war Johns Stimme. Scobees Weggefährte seit über zweihundert Jahren – wenn man den Zeitsprung mitrechnete, der sie dem Jahr 2041 entrissen und ins Jahr 2252 geführt hatte.

Nach subjektivem Empfinden kannten sie sich erst wenige Monate, und selbst davon hatte John Cloud eine lange Spanne im Staseschlaf zugebracht.

Während Jarvis und ich die Stellung hielten. Auf der RUBIKON I. Die von den Erdinvasoren auf dem Mars vernichtet wurde. So hat alles begonnen …

Und nun – endete es? Lichtjahrhunderttausende von der Erde entfernt, abseits der heimatlichen Milchstraße, tief im Dschungel der vorgelagerten Großen Magellanschen Wolke?

»Niemand hier unterschätzt Jarvis«, ergriff nun auch Scobee das Wort. »Aber zumindest für mich selbst kann ich sagen, dass sich meine Bereitschaft, an Wunder zu glauben, rapide ihrem Ende neigt.«

»Wir alle haben erlebt, was der Amorphe zu leisten vermag.« In Clouds blaugrauen Augen blitzte es.

Ihn hielt es nicht länger in seinem Kommandositz, und so verließ er den Kreis, in dem die Plätze der ehemaligen Foronen-Oberhäupter im Mittelpunkt der RUBIKON-Zentrale angeordnet waren. Er strich sich eine der dunkelblonden Strähnen aus dem Gesicht aus dem markanten Gesicht mit den ausgeprägten Wangenknochen. Wer seinen Vater kannte, konnte die Ähnlichkeit zwischen beiden nicht übersehen – zumal sie sich aufgrund hoch komplexer Ereignisse und außerirdischer Manipulation auch in ihrem biologischen Alter nur unwesentlich unterschieden. Vater und Sohn hätte ihnen niemand abgekauft, dem die Hintergründe unbekannt waren – schon eher Brüder.

Clouds Schritte, mit denen er über das Metall des Bodens stapfte, verursachte keinerlei Hall. Gespenstische Stille lag über dem domartigen, hohen Raum, in dem sich die Hightech einer außerirdischen Hochintelligenz bündelte.

Die RUBIKON II war von Wesen erbaut worden, denen vor rund 30.000 Erdjahren nichts anderes übrig geblieben war, als aus ihrer angestammten Heimat, der größeren der beiden Magellanschen Wolken, zur Milchstraße zu fliehen. Mit dem letzten Kontingent an Geschöpfen und Material, das sie vor dem Zugriff ihrer Jäger, den Virgh, hatten retten können. Die Virgh hatten – so viel stand inzwischen fest – damals ganze Arbeit geleistet und sämtliche ehemaligen Foronenwelten in »Glas« verwandelt – unbewohnbar gemacht. Dafür schlummerte seit jenen Tagen etwas unter dem Mantel aus glasartiger Psimaterie, wuchs dort heran, was die RUBIKON-Besatzung im Zentalo-System erstmals zu Gesicht bekommen hatte: eine Brut, die fähig schien, nicht nur die Große Magellansche Wolke zu beherrschen, sondern auch benachbarte Galaxien mit Terror und Vernichtung zu überziehen.

Virgh …

Ein Name, der zum Synonym für Barbarei und blinde Zerstörungswut geworden war.

»Jarvis beherrscht seinen ›Körper‹ längst nicht in Perfektion«, hielt Scobee gegen Clouds Argument – nicht, weil sie jegliche Hoffnung in sich im Keim ersticken wollte, sondern weil sie es einfach satt hatte, sich trügerischer Hoffnung hinzugeben. »Die angemessene Energieentfaltung dort, wo das Virgh-Schiff in den Stock eingeflogen und offenbar gelandet ist, lässt kaum Spielraum für ein Überleben übrig.«

Cloud blieb stur. »Ich bin anderer Ansicht und«, eine offenbar von ihm via Gedankenbefehl in die holographische Säule projizierte Zahlenkolonne gab die aktuelle Bordzeit an: 09 Uhr 43, »in zwei Minuten werden wir wissen, ob er dem Energieausbruch zum Opfer gefallen ist oder nicht.«

Scobee ballte die Fäuste, nickte nicht einmal. Ihr Blick streifte Aylea, deren Gesicht schon lange nicht mehr wie das eines Kindes wirkte – eigentlich schon nicht mehr, seit sie ins Getto auf der Erde verbannt worden war. Das Mädchen blickte immer noch starr auf das Bild, das den Stock zeigte. Den Ort, an dem Jarvis wahrscheinlich vor wenigen Minuten gestorben war.

Es sei denn …

Zwei … drei Minuten verstrichen ereignislos.

Das mit Jarvis vereinbarte verdeckte Signal, mit dem er den planmäßigen Fortgang seiner Mission bestätigen sollte, blieb aus.

Und mit jeder weiteren verstreichenden Minute dämmerte es auch dem größten Optimisten, dass das Holofenster ihnen mehr als eine monumentale Virgh-Bastion in der Sternenwildnis einer fremden Galaxis zeigte.

Ein Grab … Auch Scobee stemmte sich jetzt aus ihrem Sitz, verließ das Rund des Kommandobereichs, kehrte den anderen den Rücken zu.

Ein sengendes Gefühl bahnte sich den Weg vom Magen aufwärts, am Solar Plexus vorbei bis in den Rachenraum.

Nach Jarvis gab es nur noch sie.

Auch wenn sie als Vorlage für andere GenTecs »entwickelt« worden war, fühlte sie sich immer noch als Bestandteil jenes Klonprogramms, dem Jarvis, Resnick und zahlreiche Kopien vor mehr als zwei Jahrhunderten entsprungen waren.

Resnick war bereits während der Flucht aus dem irdischen Sonnensystem gestorben, unmittelbar vor dem Transfer der RUBIKON zur Großen Magellanschen Wolke.

Nun war ihm Jarvis gefolgt.

Und plötzlich kam das eigene Leben Scobee vor wie ein Geschenk, das sie nicht länger haben wollte …

***

Die Situation ließ kaum noch Spielraum für Hoffnung. Dort draußen lauerte ein übermächtiger Feind, der eine ganze Galaxis bis in den hintersten Winkel zu kontrollieren schien. Der mühelos ganze Welten und darauf befindliche Zivilisationen zerstörte, um sie für sich selbst zu vereinnahmen und mit seiner Nachkommenschaft regelrecht zu impfen.

Die RUBIKON kreuzte in »Sichtweite« ihrer Ortungsinstrumente nahe der entdeckten Virgh-Basis.

Sie war gigantisch in ihren Ausmaßen und schien eine zentrale Rolle in den kaum durchschaubaren Plänen dieser fremden Rasse einzunehmen.

Ein Gebilde, das eine unbekannte – aber zweifellos hohe – Zahl von Kriegsschiffen beherbergte, von denen ein Teil den Stock – der Name, der sich für die entdeckte Station an Bord der RUBIKON eingebürgert hatte – wie ein gereizter Hornissenschwarm umschwirrte. Die Virgh patrouillierten großräumig um ihre Basis, seit es zum Zusammenstoß mit dem Rochenschiff der Menschen gekommen war.

Und seit sie die PERSPEKTIVE an der Außenhülle des Stockes verankert vorgefunden hatten, galt Clouds ganzes Bestreben der Befreiung und Rettung der Satoga, zu denen sie vor einiger Zeit freundschaftliche Bande geknüpft hatten.

Ihr Kommandant, Artas, hatte maßgeblichen Anteil an der Vernichtung eines Virgh-Brutplaneten im Zentalo-System gehabt, und zwischenzeitlich war Scobee in die Gewalt der Satoga geraten – aber diese Folgen eines Misstrauens, das man den Satoga kaum verdenken konnte, waren längst ausgeräumt.

Als die PERSPEKTIVE ihre Suche nach Luminium-Vorkommen in der Großen Magellanschen Wolke – die Satoga stammten aus der benachbarten Kleinen – wieder aufnahm, hatten sich ihre Wege vorübergehend getrennt.

Um hier, in feindlichem Gebiet, unerwartet wieder zusammenzulaufen …

Von Artas und seinen Leuten gab es keinerlei Lebenszeichen. Ihr Schicksal lag völlig im Ungewissen. Einzige Grundlage für Spekulationen war die entdeckte und inzwischen regelrecht zerlegte PERSPEKTIVE, die ungefähr in Stockmitte an der dortigen Außenwandung »klebte« – und von einem Heer rühriger Roboter umgeben war.

Nur noch der Grundkörper war unangetastet und die PERSPEKTIVE damit ein manövrierunfähiges Wrack geworden, jedenfalls so weit es Clouds Einschätzung betraf. Die entblößte zentrale Kugelzelle des Satoga-Schiffes durchmaß 212 Meter und war einmal von 16 kleineren Objekten in elliptischen Bahnen umlaufen worden. Das Ganze hatte an ein ins Riesenhafte vergrößertes Atommodell erinnert.

Jetzt nicht mehr. Jetzt hingen die kleineren Einzelkugeln in Abständen ebenfalls an der Stockhülle. Die Roboter hatten sich gewaltsam Zutritt verschafft, Durchlässe in die Neodym-Panzerung geschnitten und demontierten nun offenbar die Innereien. Ein endloser Strom wechselte zwischen dem Stock und den Komponenten der PERSPEKTIVE hin und her.

Die friedlichen Satoga waren Opfer jener Rasse geworden, die sich wie eine biblische Plage über die größere der beiden Magellanschen Wolken ausgebreitet hatte.

Dabei fiel es Cloud immer schwerer, für sich selbst eine Erklärung zu finden, warum sich die Virgh seit Jahrzehntausenden mit einer Wolke begnügten, wo doch die andere – Artas nannte sie Mara Forna – in unmittelbarer kosmischer Nachbarschaft angrenzte. Aber die Satoga hatten in ihrer Heimatgalaxie nach eigenem Bekunden niemals Kontakt mit den Virgh gehabt, sodass angenommen werden musste, dass sie ihre Aktivität auf Mara Styga – der Satoga-Name für die GMW – beschränkten.

Aber die großen Zusammenhänge, das musste sich Cloud eingestehen … die großen Zusammenhänge zwischen GMW, KMW und Milchstraße und allen involvierten Spezies – zu denen auch die anorganischen Jay’nac zu zählen waren – hatten sie bislang nicht erkannt und entwirrt werden können.

Wir sind heute nicht viel klüger als zum Zeitpunkt unseres Aufbruches aus dem Aqua-Kubus, als Sobek das Archenschiff kopierte und für den Preis vieler Sterne eine kleine Flotte erschuf – 88 Rochenschiffe, die allesamt wie die RUBIKON II aussehen …

SESHA, die Künstliche Intelligenz des Schiffes, meldete sich über Audiophase: »Uns hat gerade eine geraffte und chiffrierte Nachricht erreicht. Absender ist der Signatur zufolge Jarvis.«

Wenige Worte schafften es, die bedrückende Stimmung hinwegzufegen, die sich in der Zentrale breit gemacht hatte.

Durch Clouds Körper ging ein Ruck. Er nickte erst Scobee, dann den anderen zu und begab sich mit raumgreifenden Schritten zurück zu seinem Kommandositz.

»Ich dekodiere …«, erklärte die KI.

Kurz darauf lauschten die Versammelten dem Bericht aus der bizarren Welt des Virghstocks.

1. Rückblende

Virghstock, kurze Zeit zuvor

Die Momente, in denen Jarvis seinen künstlichen Körper als unerträglich empfand, kamen in immer geringeren Abständen, Schüben gleich.

Und dass ihn ein solcher Schub ausgerechnet in dem Moment überrollte, da er innerhalb des Virghstocks eine verdächtige Bewegung ganz nah bei sich registrierte, kam ihm alles andere als gelegen.

Er wirbelte herum – eine mehr als menschliche Reaktion, die ihm sein Unterbewusstsein diktierte. Nötig war sie nicht, denn er sah nicht mehr mit zwei organischen Augen, wie noch Wochen zuvor – Augen, die seinem originalen Körper gehört hatten –, sondern über die komplette Oberfläche seiner neuen Hülle. Jeder Nanopartikel war in der Lage, neben anderen Eindrücken auch optische zu empfangen und an sein Bewusstsein weiterzuleiten. Auf diese Weise konnte er beliebige Sektionen seiner Umgebung auf- und abrufen, beurteilen und seine Handlungen darauf abstimmen.

Der Tod hatte ihm im buchstäblichen Sinne die Augen geöffnet – und neue Horizonte erschlossen.