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Über 20 Jahre sind vom einstigen Kindheitstraum als Berufsfeuerwehrmann bis zur Verwirklichung vergangen. Eine lange Zeit in der Gerrit Ritscher die tiefsten und dunkelsten Jahre seines Lebens durchleben musste! In diesem Buch schreibt er über die prägendsten Erfahrungen und Lektionen die ihm das Leben lernte. Über die Kraft der Motivation, die Lehre der Selbstdisziplin, Extremsportereignisse und wie Eisbaden die mentale Stärke verbessert und zu einer Resilienz mit einem unbrechbaren Mindset führt! Ebenso sind in diesem Buch Wege und Strategien für den Umgang mit Stress beschrieben und weshalb man die beste Version von sich selbst sein sollte.
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Seitenzahl: 204
Veröffentlichungsjahr: 2025
Gerrit Ritscher
BE REAL!
© 2023 Gerrit Ritscher
ISBN Softcover: 978-3-347-93542-6
ISBN Hardcover: 978-3-347-93543-3
ISBN E-Book: 978-3-347-93544-0
ISBN Großschrift: 978-3-347-93545-7
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Alle Themen und Tipps zur Ernährung, Sport und Eisbaden sind aus den eigenen Erfahrungen hervor gebracht. Für alle hieraus folgenden Handlungen und Folgen der Leser übernimmt der Autor keine rechtliche Verantwortung. Rechtliche Ansprüche sind ausgeschlossen.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
GERRIT RITSCHER
BE REAL!
Vielen Dank an Susanna, Gerd-Dieter, André, Veronique, Claus-Wilhelm, Heidrun, Nils W. Und Sven P. für die Unterstützung auf diesem Weg!
Cover
Halbe Titelseite
Urheberrechte
Titelblatt
Über den Autor
Vorwort
Dankbarkeit
Stress
Affengeist
Disziplin
Was ist Erfolg?
Fokus
Spaß
Leidenschaft
Motivation
Warum?
Wille und Entschlossenheit
Aufgeben
Die macht des Teams
Kontrolliere deine Atmung
Die Kraft der Kälte!
Die Königsdisziplin der Selbstbeherrschung
Der extrem Halbmarathon
Resilienz
„Die letzte Runde ist für den Kopf!“
Überschreite deine Grenzen
Sei die beste Version von dir die du sein kannst!
Nachwort
10 wertvolle und dankbare Lektionen:
Cover
Urheberrechte
Titelblatt
Über den Autor
10 wertvolle und dankbare Lektionen:
Cover
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Über den Autor
Gerrit Ritscher ist 27 Jahre alt und Berufsfeuermann und Notfallsanitäter in Hamburg. Auf seinem langen Weg vom Kindheitstraum bis hin zum Traumjob durchlebte er die schwersten Jahre seines Lebens und das Leben lehrte ihn ein paar der härtesten Lektionen die es gibt. In diesen Jahren entwickelte er einen eisernen Willen, eine starke Disziplin und die Liebe zum Sport und Extremsportereignissen über die er unter anderem in diesen Buch schreibt.
Vorwort
In diesem Buch möchte ich von meinen wichtigsten Erfahrungen auf dem langen und harten Weg vom Traum aus der Kindheit berichten welcher jetzt mittlerweile schon über 20 Jahre zurück liegt. Oftmals lehrte mich das Leben wie hart es zuschlagen kann und das es nicht nur Sonnenschein gibt. Genauso möchte ich aber auch über Extremsportereignisse wie den 24h Schwimmmarathon, Eisbaden und einen Halbmarathon mit 20kg Atemschutzgerät als Extraballast nur in kurzer Hose bei Minusgraden berichten.
Es wird sich lohnen für sich selber einzustehen und das man das Beste aus sich und seinem eigenen Leben rausholt. Ich bin dankbar für diesen Weg das ich ihn so gehen durfte mit der Unterstützung von meiner Familie und meinen Freunden.
Es sind die harten Zeiten die einen prägen und zu dem Menschen machen der man geworden ist. Daher glaube ich, dass wenn man sich ab und zu für die schwerere und kompliziertere Variante entscheidet man mehr wachsen und lernen kann. Lernen über sich und das Leben.
Erfahrung kann man nur durch Erfahrungen sammeln und je weiter und länger wir gehen desto mehr werden wir sammeln. Oftmals will man sofort an seinem Ziel angelangt sein aber sieht nicht das es nicht das Ziel ist was einen prägt sondern der Weg wie wir dahin gekommen sind.
Be Real!
Damit du dich nicht wunderst warum ich das „Du“ anstatt das „Sie“ in diesem Buch verwende. Unter Feuerwehrleuten ist es üblich sich zu duzen da in Notsituation, wo es um Leben und Tot geht, keine Zeit für Förmlichkeiten ist. Außerdem schweißt das „Du“ auch stärker zusammen da ein sehr familiärer Umgang unter Feuerwehrleuten herrscht.
Dankbarkeit
Viel zu oft erwischt man sich im Alltag wenn man sich über völlig überflüssige Gedanken oder Sachen beschwert wie das man z.B. nur „E“ anstatt „4G“ im Netz hat oder das man mal wieder im Stau steht.
Das man im Restaurant Wasser mit Kohlensäure bekam und es zurück gibt anstatt es zu trinken, dass man spät dran ist weil man im Stau stand und dann schnell zur Arbeit rast und die Gefahr eines Unfall in kauf nimmt.
Oder das man zum Beispiel gerade keinen Schirm zu Hand hat sondern nur eine Kapuze die man aufsetzen kann im Regen, man bei Edeka an der Kasse steht und sich innerlich denkt ob die ältere Frau vor einem es nicht endlich mal auf die Reihe kriegt mit der elektronischen Bezahlung per Karte.
All das sind Probleme und Aufregungen die wir Menschen uns negativ angeeignet haben. Wir machen uns Gedanken und Stress über Sachen auf die wir persönlich absolut keinen Einfluss haben und trotzdem regen wir uns oft innerlich drüber auf und verschwenden Minuten oder stundenlang negative Gedanken der Wut und der Aggressivität darüber das diese Sachen geschehen sind.
Menschen neigen dazu Sachen unnötig kompliziert zu machen wenn sie merken, dass sie da grade akut keinen Einfluss haben.
Was bringt es mir wenn ich im Stau stehe und mich darüber aufrege einer von Tausenden zu sein die das selbe Problem wie ich aktuell haben, dass sie sich ggf. verspäten oder hier unnütz rumstehen? Sollte man in diesem Moment nicht eher dankbar sein das man überhaupt ein Auto besitzen darf? Das man überhaupt einen Führerschein machen durfte weil man körperlich dazu in der Lage war und noch ist?
Wäre es nicht sinnvoll wenn man in diesen Momenten des absoluten null Vorankommen, weil eine Vollsperrung für Stunden herrscht, dass man wichtige Telefonate erledigt oder seine Liebsten anruft und ihnen etwas schönes sagt oder mit seinen Freunden telefoniert? Vorausgesetzt man hat eine Rettungsasse gebildet und hat das Auto im Stau auch ausgemacht weil man stundenlang am selben Fleck ohne Bewegung steht!
Wäre es nicht sinnvoll in diesem Moment wichtige Überweisungen vom Handy aus zu machen oder sich zu fragen wie man die aktuelle Lage, die man eh nicht ändern kann, positiv für sich nutzen kann?
Was kann ich jetzt grade tun damit ich weiter komme im Leben?
Kann ich gerade da sein für meine Freunde oder Familie die mal sagten „Melde dich doch bei Zeit mal wieder, ich würde mich freuen von dir zu hören!“
Man darf auch nicht vergessen das vorne am Stauanfang wohlmöglich gerade ein Mensch um sein Leben kämpft und all die negativen Gedanken die sich jeder Einzelne gerade im Stau macht er wohlmöglich nie wieder durchleben darf!
Das dieser Mensch dort vorne vielleicht genau so gerne wie man selber jetzt bei seiner Familie wäre oder zumindest mit ihnen telefonieren würde.
Es gibt Menschen die sich nichtmal ein Auto leisten können geschweige denn den Führerschein zu machen. Es gibt Menschen die würden gerne den Führerschein machen wollen, haben auch das Geld dafür aber sind körperlich oder geistig nicht in der Lage dazu ihn machen zu dürfen!
Aus diesen Gründen sind jegliche negativen Gedanken wie oben aufgezählt eigentlich völlig verboten und man muss froh sein das man überhaupt im Stau stehen darf weil man einen Führerschein machen durfte und das nötige Geld für Auto, Benzin und Versicherung besitzt was millionenfach in Deutschland nicht der Fall ist.
Selbst wenn man morgens „mit dem falschen Fuß aufsteht“ und einem nichts gelingen will. Man verschläft, das Auto nicht anspringt, die Straßen glatt sind, wenn die Kollegen dann probieren einen mit unlustigen Witzen aufzumuntern und man abends noch einen nervigen Termin hat auf den man seit Wochen keine Lust hat, sollte man eines nicht vergessen.
Irgendwo auf dieser Welt ist gerade ein Mensch im gleichen Alter wie man selbst und durfte den heutigen Tag nicht mehr erleben weil er in der Nacht zuvor verstarb.
Oder er kämpft am heutigen Tag um sein eigenes Überleben und will mit aller Kraft die er hat dem Tot entrinnen und man selbst regt sich im selben Moment über die kleinsten Problem auf die man selber nur haben kann.
Im Vergleich zu einem Mensch der am selben Tag um sein leben kämpft während man sich z.B. ärgert im Stau zu stehen erscheinen die eigenen Probleme völlig übertrieben.
Man muss für jeden Moment im Leben dankbar sein, für jede Minute und Sekunde die man das Leben geschenkt bekommt, auch wenn sich gefühlt alles gerade gegen einen wendet hat man selbst immer noch eine Sache, sein eigenes Leben was man erleben darf.
Im Vergleich zu dem Universum was ca. 50. Milliarden Jahre, ausgeschrieben als Zahl: 50.000.000.000 Jahre, existieren wird hat der Mensch im absoluten Idealfall eine Lebenserwartung von 80-100 Jahren.
Nochmal der Vergleich 80-100 zu 50.000.000.000 Jahren.
Hier merkt man wie schwindet klein doch ein Menschenleben in Jahren zum großen Ganzen ist.
Warum sollte man also diese winzig kleine Zeit die wir hier erleben dürfen in Undankbarkeit und negativen Gedanken durchleben?
Es mag jetzt natürlich einfach sein diesen extremen Vergleich auf meinem warmen Sofa mit einer Tasse grünem Tee auf dem Tisch vor mir zu erwägen aber genau das ist es ja. Es ist krass, verdammt krass!
Ich darf mir kein Urteil über die Gedanken anderer Menschen erlauben oder ihnen sagen man muss so und so denken weil jeder Mensch anders ist aber ich glaube es tut in heutiger Zeit für Geist und Körper gut wenn man das eine oder andere mal ein klein wenig dankbarer ist. Dankbarkeit kann sich auch zwischen Menschen ereignen ohne das es der andere merkt was man gerade für ihn tut.
Es war ein nasser, kalter und dunkler Winterabend in einem Sozialviertel. Wir wurden zu einem Patienten im ersten Stockwerk gerufen der Bauchschmerzen haben sollte. Mein Kollege und ich wussten nicht was uns erwartet und wir hatten uns gewundert warum jemand wegen diesem Stichwort die Feuerwehr bzw. Rettungsdienst anruft.
Vorort in der Wohnung trafen wir auf einen ca. 13/14 jährigen Jungen der uns in der Wohnung entgegenkam. Er berichtet das es seiner Mutter nicht gut gehe und sie bald sterben wird…
Im ersten Moment guckten mein Kollege und ich uns verwundert an denn mit dieser klaren Aussage des Jungen hätten wir nicht gerechnet. Völlig emotionslos und ganz klar sagte er das er im Teenageralter bald seine Mama verlieren werde, da gehört schon was zu dachte ich mir.
Auf dem Sofa trafen wir nun die Mutter Mitte/Ende 40 an die sich zuerst mal bedankte das wir da sind und sie berichtet das sie Krebs im Endstadium hat und ihr Bauch heute Abend trotz starken Schmerzmedikamenten mehr wehtut als sonst und das sie es zuhause nicht mehr alleine schafft durch die starken Schmerzen. Sie fragte uns höflich, im weiteren Verlauf des Gesprächs, ob wir sie bitte ins Krankenhaus fahren könnten.
In ihren Augen sahen wir Angst!
Angst daher, dass sie sich Sorgen um ihren Sohn macht was aus ihm heute Abend wird und wie es mit ihm weiter geht…
Mein Kollege und ich berieten uns kurz was wir in dieser Situation tun können und für uns beide stand natürlich fest das wir die Frau ins Krankenhaus fahren werden. Die Mutter fragte, ob wir ihre erwachsene Tochter anrufen könnten damit sie ihren jüngeren Bruder in dieser Situation auffangen kann.
Während wir alles für den Transport der Mutter ins Krankenhaus vorbereiteten und die Mutter in den Rettungswagen verluden kam die Tochter und ging sofort zu ihrer Mutter und sprach mit ihr.
Sie unterhielten sich und klärten was mit dem Jungen passieren sollte heute Abend. Man sah der Mutter im Gesicht an, dass sie dankbar war das ihre Tochter sich um den Sohn kümmert.
Als es nun schließlich losging und sich der Junge von seiner Mama für den Abend verabschiedet hat stand ich draußen mit ihm zusammen und probierte ihm gut zuzureden und gab ihm eine „Ghettofaust“ zur Verabschiedung um die Situation auch ein wenig aufzuheitern.
Als sich die Fäuste berührten sagte er zu mir, dass ich der „coolste Sani“ sei den er jemals getroffen hatte und bedankte sich für die Hilfe.
In diesem Moment war es für mich eine unauffällige Verabschiedung aber am Morgen nach dem Feierabend war ich so dankbar für diesen Spruch. In gewisser Hinsicht motivierte er mich auch stark weil ich probierte in diesem Moment ein guter Kumpel für ihn zu sein, dem er vertraut das wir alles für seine Mama tun werden.
Am Abend sagte ich ihm noch das er so stark bleiben soll wie ich ihn kennenlernte und das er „nicht abrutschen“ soll in dem er anfängt Gras zu rauchen oder sich mit falschen Freunden einlässt.
Im Nachhinein kam durch meinen Rat auch sein Spruch zustande.
Einfach weil man ehrlich und respektvoll mit ihm umging und ihn nicht als kleines Kind behandelte sondern als erwachsenen Kumpel.
Der Junge war, so wie ich ihn vernahm, ziemlich dankbar das mein Kollege und ich uns so gut um seine Mama kümmerten, auch wenn es nur unser Job in Anführungsstrichen ist.
Es müssen nicht immer die größten Geschenke sein oder das man jeden Tag von seinen falschen Freunden zu hören bekommt was man für ein krasser Typ sei weil man wieder einen Schwächeren abgezogen hat. Es kommt im Leben oftmals auf die kleinen Sachen an. Meist sind es die Dinge die man unterbewusst macht die andere Menschen dann dankbar machen wie zum Beispiel im Vorbeigehen jemanden anlächeln und ihn grüßen.
Was einem auch helfen kann im Leben dankbarer zu werden ist es sich am Abend bewusst zu machen für was man alles dankbar ist, welche schönen und lehrreichen Momente man erleben durfte und diese aufzuschreiben.
So merkt man erstmal das nichts im Leben selbstverständlich ist und jeder Tag ein neues Geschenk ist was man erleben darf.
Man kann sich auch Gedanken machen auf was man sich am nächsten Tag besonders freut und seine Energie auf das Ereignis legen.
Ändere auch deine Sprache denn deine Sprache spiegelt ganz viel deines Mindset wieder! Probiere mal zu sagen das du morgen zur Arbeit gehen darfst. Viele Menschen haben gar keine Arbeit und verdienen kein Geld, daher darfst du zur Arbeit gehen und Geld verdienen. Außerdem ist es immer noch freiwillig das du jeden Morgen zur Arbeit gehst, du könntest genau so gut den Job wechseln wenn er dir nicht gefällt.
Sage nicht du musst heute noch den Haushalt machen, du darfst den Haushalt machen!
Wie viele Menschen besitzen nichtmal ein Dach über dem Kopf und können es daher gar nicht machen.
Sage nicht du musst noch zu deinen Eltern, sage du möchtest zu deinen Eltern fahren denn irgendwann werden sie nicht mehr da sein. Wenn du von Zuhause bereits ausgezogen bist ist die Zeit nämlich schon vorbei wo ihr euch am meisten im Leben gesehen habt.
Dankbarkeit macht das Leben in vielen Situationen lebenswerter und man lernt Kleinigkeiten viel mehr zu schätzen in dem man sie nicht als selbstverständlich wahrnimmt. In dunklen Zeiten im Leben kann sie einen helfen positiver und glücklicher zu sein.
Wenn man erstmal merkt was es für ein Privileg ist zu leben und wie viel Wert ein Leben wert ist, egal ob Tier, Mensch oder Pflanze dann sieht man es aus einem anderen und besseren Blickwinkel.
Das Beste was einem passieren kann ist das man morgens aufwacht und gesund ist!
Hat man nun auch noch die Möglichkeit zum Kühlschrank zu gehen und sich etwas zu essen rauszunehmen und anschließend zu duschen um danach zur Arbeit fahren zu dürfen ist man reicher als ein Großteil der Menschen auf dieser Welt!
Einer der schönsten und dankbarsten Momente im Leben für mich ist wenn man mit einem guten Team dazu beigetragen hat ein Menschenleben im Einsatz zu retten. Egal ob es sich um einen Unfall, Erkrankung oder um ein Feuer mit geretteten Menschen handelt. Man weiß das der oder diejenige nun weiter leben darf weil man im Team ein starke Leistung hervorgebracht hat.
Dieses ganze Team funktioniert an der Einsatzstelle auch nur da im Vorfeld ein weiteres sehr großes und starkes Team wie zum Beispiel in der Technik und Logistikzentrale der Feuerwehr, einen unabkömmlichen und wichtigen Job geleistet hat damit im Einsatz alle Gerätschaften und Fahrzeuge einwandfrei funktionieren.
An der Einsatzstelle ein Teil dieses Teams sein zu dürfen ist für mich auch zeitgleich eine der größten Motivationen diesen Beruf auszuüben!
Genau so bin ich dankbar für die Momente in denen man mit dem Löschfahrzeug oder dem Rettungswagen in Hamburg unterwegs ist und einem kleine Kinder auf der Straße zuwinken. Meist kriegen sie ihr Grinsen dann gar nicht mehr aus dem Gesicht wenn man dann freundlich zurück lächelt und winkt.
Stress
Um Stress zu bewältigen und besser mit ihm umgehen zu können müssen wir ihn zuerst einmal verstehen und wissen was er in uns auslöst und wie wir darauf reagieren.
Jeder kennt ihn und jeder spürt ihn meist sogar tagtäglich. Man verschüttet seinen Morgenkaffee auf dem frisch angezogenem Hemd, man steht auf dem Weg zur Arbeit im Stau und verspätet sich oder man hat auf der Arbeit einfach viel zu tun und der Chef übt Druck auf einen aus in der Form das man noch mehr schaffen soll.
Bewusst nehmen wir ihn meist gar nicht so war sondern er beginnt im Unterbewusstsein und macht sich hier breit noch bevor wir ihn bereits spürbar merken können. Wenn er dann richtig da ist werden wir hektisch, innerlich angespannt, und wirken nach außen oft nervös.
Aber was genau ist eigentlich Stress?
Stress ist die erhöhte Anspannung von Körper und Geist die von außenstehenden Faktoren hervor gerufen wird und negative Einflüsse auf uns ausübt von denen wir im schlimmsten Fall gesundheitliche Schäden nehmen können.
Wenn wir im Stress sind merken wir wie wir immer angespannter und hektischer werden. Durch den Stress wird auch das Herz schneller und der Blutdruck steigt an, wir merken wie wir unruhig und nervös werden.
Eigentlich ist Stress sogar eine „positive“ Eigenschaft vom Körper die sich in der Evolution extra bildete damit wir in gefährlichen Situationen flüchten können oder bereit zum Kämpfen sind in dem der Körper Stresshormone ausschüttet.
Über all die Jahrtausenden sind wir aber immer weniger wirklichen Gefahrensituationen ausgesetzt und meist ist die einzige Form in der wir nun noch akut unter Stress stehen der Alltagsstress durch Job, Familie oder den eigenen Zielen.
Stress ist nachweisbar für viele Krankheiten wie zum Beispiel für einen Herzinfarkt mit verantwortlich und der Mensch nimmt unter zu starken chronischen Stress Schäden durch ihn an die sich immer negativ auf die eigene Gesundheit auswirken.
Was können wir dagegen tun um uns nicht dauernd mitreißen zu lassen vom wilden Fluss des Stresses?
In meiner Ausbildung lernte ich wie man unter maximalen Stresseinfluss vom Einsatz am Patienten oder in einem brennenden Gebäude mit dem Stress umgehen kann.
Oft hilft schon sich kurz ein paar Augenblicke mit seinem Teampartner zu besprechen oder sich selbst bewusst zu machen:
Was genau ist jetzt los?
Was mache ich oder wir beide im Einzelnen?
Was können wir oder ich verbessern und wie sind die nächsten Schritte?
Dieses Prinzip aus dem „Crew Resource Management“ heißt „Zehn für Zehn“ und kommt aus der Luftfahrt. In diesem Prinzip wird beschrieben wie man mit einem neu aufgetretenen Problem umgeht. Es geht dabei dadrum das man nicht in Stress verfällt sondern das Problem ruhig und ausführlich abarbeitet. Kernpunkt ist das man sich ca. zehn Sekunden berät und unterhält über das Chaos oder Problem und die nächsten zehn Minuten plant.
Ein paar grundlegende Vorraussetzungen hier für sind das man seine Umgebung, Arbeitsmaterialien und Gerätschaften kennt.
Rechtzeitig Hilfe anfordert und sie auch annimmt.
Das sicher und klar kommuniziert wird, Vixierungsfehler vermieden werden und alles nochmal genau überprüft wird.
Im Rettungsdienst benutzen wir dieses Prinzip mit Erfolg und können im Stress so unseren Puls ruhig halten und arbeiten effektiver und erfolgreicher zusammen.
Zehn Sekunden sich mit dem Teampartner oder Team über den aktuellen Zustand der Lage zu unterhalten und kurz zu planen was die nächsten Schritte in den nächsten zehn Minuten sein werden um so besser handeln zu können.
Diese Herangehensweise hat mir schon oft im Einsatz bei zeitkritischen Momenten geholfen nicht den Überblick zu verlieren und erfolgreich am Patienten zu sein.
Im Alltag kann man dieses Prinzip genau so gut anwenden in dem man sich mal kurz eine kleine Pause nimmt und sich im Klaren wird was einen gerade ganz genau stresst und wie man diesen Stress in den nächsten Minuten oder Stunden beseitigen kann.
Wenn man weis woher der Stress aktuell kommt und man ihn erkannt hat kann man planen wie man das aktuelle Problem oder die noch zu erledigen Sachen erfolgreich beenden kann.
Wenn wir den Stress verstehen und wissen wie wir darauf reagieren, können wir besser mit ihm umgehen und ihn klein halten.
Ein Beispiel bei mir aus dem Beruf ist, dass wenn wir alarmiert werden und wissen, dass wir zu einem Feuer fahren. Auf Anfahrt gehen wir gedanklich jeden Schritt nochmal durch und jeder weis durch seine Sitzposition was er gleich an der Einsatzstelle zu tun hat.
Da morgens das Fahrzeug und die Geräte überprüft wurden sind wissen wir genau wo was auf dem Löschfahrzeug liegt und sind auch sicher das alles funktioniert.
Wenn wir ankommen und sehen dass nun das Feuer schon aus den Fenstern schlägt und dort im schlimmsten Fall auch noch Menschen an den Fenstern stehen und panisch um Hilfe schreien weil sie Angst haben zu sterben beginnt das Stresslevel zu steigen.
Hier sich jetzt nicht vom reißenden Fluss des negativen Stresses mitreißen zu lassen ist sehr wichtig.
Natürlich beeilt man sich und arbeitet Schritt für Schritt strukturiert ab, darf aber selber nicht in Angst oder noch schlimmer selbst in Panik geraten wie die anderen Menschen die noch an den Fenstern stehen.
Wenn man dann erstmal vor der brennenden Wohnung angekommen ist mit seiner ganzen Ausrüstung von gut 40kg und man sich in die brennende Wohnung begibt und weis hier ist noch irgendwo eine Person und es brennt beginnt das Stresslevel maximal zu steigen.
Man weis das man selbst in einer lebensgefährlichen Umgebung ist in der man ohne sein Atemschutzgerät und Schutzkleidung nur wenige Sekunden überleben würde. Man hat absolute Nullsicht und sieht die eigene Hand vor Augen nicht und muss sich ganz alleine auf seinen Tastsinn verlassen. Die Hitze steigt mit der Zeit immer schneller an und man weis, dass man sich beeilen muss weil mit jeder weiteren Sekunde in der man die Person nicht findet ihre Chance lebend hier rauszukommen schwindet. Man wühlt sich durch die unbekannte Wohnung seinen Weg, muss nach außen noch Funkkontakt halten und den schweren Wasserschlauch mit sich ziehen der sehr sich meist an den Türkanten oder Möbeln verkanntet.