Beau - Zwischen zwei Alphas - Chris S. Enibas - E-Book

Beau - Zwischen zwei Alphas E-Book

Chris S. Enibas

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Beschreibung


Zwei Alphas. Ein Rudel. Und ein schüchterner Robbenwandler, der alles verändert.
Hudson und Tyler sind unzertrennlich – beste Freunde, geborene Kämpfer, Anführer ihres Rudels. Doch als Beau auftaucht, scheu, verletzt und geheimnisvoll wie das Meer, beginnt ihr Band zu bröckeln. Beide spüren etwas in seiner Nähe, das mehr ist als bloßes Verlangen. Etwas, das Besitzansprüche weckt. Und Eifersucht.
Beau, der sein Leben lang gelernt hat, sich klein zu machen, gerät zwischen zwei Welten – und zwei Wölfe, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Hitze unter der Haut auflodert und Grenzen verschwimmen, stellt sich eine Frage, die alles entscheidet:
Kann Liebe ein Rudel retten, das an sich selbst zu zerreißen droht?
Ein gefühlvoller, knisternder Gay Fantasy Romance Roman über Macht, Begehren und die Stärke, sich zwischen Instinkt und Herz zu entscheiden.
 

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Chris S. Enibas

Beau zwischen zwei alphas

UUID: c537013b-b094-4267-a338-4889a052e8c7
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Zwei Wölfe, ein Rudel

Kapitel 2 – Der Duft des Meeres

Kapitel 3 – Knurren unter der Haut

Kapitel 4 – Wärme zwischen Kälte

Kapitel 5 – Wenn ein Blick verbrennt

Kapitel 6 – Drei Herzen, ein Instinkt

Kapitel 7 – Der Biss der Wahrheit

Kapitel 8 – Unter der Haut, über dem Herz

Kapitel 9 – Wer wir sein könnten

Kapitel 10 – Die Wahl des Rudels

Kapitel 1 – Zwei Wölfe, ein Rudel

Der Himmel war wolkenverhangen, ein träger, bleigrauer Mantel, der sich schwer über das weite Land legte, das sich zwischen dunklen Kiefern und feuchten Lichtungen spannte wie ein zu lange gespanntes Seil, das jeden Moment zu reißen drohte. Hudson spürte es in den Knochen – diese Unruhe, dieses leise Zittern unter der Haut, das nichts mit dem bevorstehenden Sturm zu tun hatte und alles mit dem zu tun hatte, was unausgesprochen zwischen ihnen lag. Seit Tagen. Vielleicht seit Wochen. Vielleicht schon länger, ohne dass er es bemerkt hatte.

Tyler war irgendwo da draußen. Er war immer irgendwo, wenn Hudson ihn suchte, und nie ganz da, wenn Hudson ihn brauchte. Ein Fluch und ein Versprechen in einem. Ihr Band war alt, gewachsen zwischen Blutschweiß, wilden Nächten, Kämpfen im Rudel und einem Dutzend geplatzter Lippen. Es war unzerbrechlich. Zumindest hatte Hudson das immer geglaubt.

Und doch war da jetzt etwas anderes.

Etwas, das zwischen ihnen stand wie ein unsichtbarer Dritter.

Hudson kniete sich hin, berührte mit zwei Fingern die feuchte Erde, roch an ihr, prüfte die Tiefe der Abdrücke, die sich durch das Dickicht zogen. Keine Spur eines Fremden. Nur Tylers Geruch, vertraut bis ins Mark – herbe Wildnis, Schweiß, ein Hauch Zedernholz. Und doch … war da dieser Stich. Dieses Unwohlsein, das durch ihn kroch wie kalter Rauch.

„Du schleichst durch mein Revier, als wäre es deins“, kam Tylers Stimme plötzlich von oben, und Hudson hob den Blick, ohne zu erschrecken.

Er stand auf einem der tiefer hängenden Äste einer knorrigen Eiche, das Gleichgewicht so selbstverständlich in seinem Körper verankert, als wäre er selbst Teil des Baumes. Die Arme locker, das dunkle Shirt eng an den muskulösen Oberkörper geschmiegt, die Beine in zerschlissener Jeans, die den Blick auf kräftige Oberschenkel freigab. Und sein Gesicht – dieses verfluchte, unausweichliche Gesicht – war halb verschattet, halb spöttisch, mit dem Anflug eines Grinsens auf den Lippen, das Hudson früher zum Lachen gebracht hätte. Jetzt brachte es nur ein flackerndes Brennen hinter seine Augen.

„Ich rieche dich schon, bevor du überhaupt denkst, dass du mich überraschen kannst“, antwortete Hudson trocken, stand auf, richtete sich zu seiner vollen Größe auf – auch wenn er wusste, dass sie sich in dieser Hinsicht nichts nahmen. Gleich groß, gleich stark. Unterschiedlich nur im Ausdruck. Hudson war der, der sich zurückhielt, bis er explodierte. Tyler war der, der lachte, wenn es brannte.

„Vielleicht will ich ja gar nicht mehr, dass du mich riechst“, sagte Tyler, sprang vom Ast, landete leise im feuchten Moos, nur eine Armlänge entfernt. Sein Blick war direkter als sonst. „Vielleicht will ich, dass du was anderes siehst. Etwas, das du nicht riechen kannst.“

Hudsons Kehle verengte sich. „Was soll das heißen?“

Tyler zuckte mit den Schultern. „Nichts. Oder alles. Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir uns mal wieder prügeln, dann hörst du auf, so viel zu denken.“

Hudson schnaubte, aber es klang nicht wie Lachen. „Und du hörst auf, so viel zu provozieren?“

„Gibt keinen Spaß, wenn’s keiner merkt“, grinste Tyler. Dann trat er ein Stück näher. Nur ein Hauch. Aber genug, dass Hudsons Körper reagierte, wie er nicht sollte. Die Luft zwischen ihnen knisterte wie trockenes Laub unter einem Feuerfunken. Und wieder war da dieser Schatten in seinem Blick, der nicht Wut war, nicht Begierde – sondern beides, verdammt noch mal.

„Irgendwas ist anders“, sagte Hudson leise. „Seit Wochen. Du meidest mich. Und wenn du es nicht tust, suchst du Streit.“

„Ich meide dich nicht“, sagte Tyler schnell. „Ich … beobachte nur. Vielleicht versuch ich zu verstehen, was mit dir nicht stimmt.“

„Mit mir?“ Hudson lachte kurz auf, hart und ungläubig. „Ich war nicht derjenige, der sich zurückgezogen hat. Ich war nicht der, der plötzlich Abstand braucht, obwohl wir seit Jahren in einem Bett schlafen können, ohne dass es seltsam ist.“

„Ist es das?“ Tylers Stimme war leiser jetzt. Heiser fast. „Seltsam?“

Hudson blinzelte. „Nein“, log er. „Natürlich nicht.“

Tyler nickte. Ein einziges, langsames Nicken, das mehr sagte als Worte. „Okay.“

Dann sagte keiner von beiden etwas. Der Regen setzte ein – sanft zuerst, dann kräftiger. Tropfen perlten über ihre Schultern, durchdrangen Stoff, kühlten aufgeheizte Haut. Der Wald duftete intensiver, nasser, lebendiger. Hudson atmete tief durch.

Er wollte irgendetwas sagen, etwas, das das Eis brach oder das Feuer, das zwischen ihnen loderte, endgültig auslöschte. Aber genau in diesem Moment – als seine Lippen sich schon öffneten – hörten sie es.

Ein Laut. Fremd. Nicht Tier, nicht Wind.

Ein leises, kehliges Geräusch – fast wie ein Laut aus tiefer Kehle, wie ein Keuchen. Dann ein Platschen. Noch eins.

Und plötzlich war da dieser Geruch. Salz. Und etwas anderes. Haut. Mensch. Gestaltwandler. Fremd.

Sie sahen sich an – nur einen Herzschlag lang – dann rannten sie los.

***

Tyler lief knapp voraus, wie immer, wenn es darum ging, instinktiv der Gefahr entgegenzujagen, ohne Rücksicht auf Hindernisse oder mögliche Fallen, die der Wald bereithielt. Hudson folgte, sein Blick wach, sein Körper geschmeidig in der Bewegung, bereit zu reagieren – nicht nur auf das, was vor ihnen lag, sondern auf das, was hinter Tylers Schultern verborgen war: Gedanken, die nicht gesprochen wurden, Wünsche, die sich wie feine Krallen in sein Innerstes gruben.

Sie erreichten den Fluss nach wenigen Minuten. Die Stelle war bekannt – ein breiter, langsamer Abschnitt mit glitschigen Steinen und umgestürzten Bäumen, von Farnen überwuchert und mit Spuren von Wild versehen. Doch heute war keine Bewegung zu sehen. Kein Laut. Nur der Regen, der auf die Wasseroberfläche tropfte und das Flussufer in silberne Ringe tauchte.

Tyler kniete sich hin, prüfte Spuren. Hudson tat es ihm gleich. Ihre Schultern berührten sich flüchtig, doch der Stromstoß, der durch Hudson fuhr, war alles andere als flüchtig. Er biss die Zähne zusammen, zwang sich zur Konzentration.

„Da war jemand“, murmelte Tyler. „Frisch.“

Hudson nickte. „Aber keiner von uns. Kein Rudelgeruch. Und kein Tier.“

Sie verharrten. Lauschten. Nichts. Vielleicht hatte sich der Wind mit ihnen einen Scherz erlaubt. Vielleicht war das Geräusch vorhin nur ein Ast gewesen. Vielleicht. Vielleicht.

Hudson richtete sich auf, streckte die Schultern, schüttelte den Regen aus den Haaren. Tyler blieb noch einen Moment hocken, dann stand auch er auf – langsamer, mit diesem prüfenden Blick, der Hudson seit Tagen in den Wahnsinn trieb.

„Vielleicht war’s nur der Wind“, sagte Hudson leise.

Tyler sah ihn an. „Oder dein schlechtes Gewissen.“

Hudson blinzelte. „Wofür?“

„Dass du dich zurückziehst. Nicht mit den anderen geredet. Und schon gar nicht mit mir.“

Hudson verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich zieh mich nicht zurück. Ich… versuche nur, rauszufinden, was genau sich verändert hat.“

„Vielleicht hast du dich verändert.“

„Und du nicht?“ Hudson trat einen Schritt näher. „Du schaust mich an, als würdest du dich mit mir messen. Nicht nur körperlich. Als wolltest du wissen, ob du stärker bist. Schneller. Härter.“

Tylers Augen funkelten auf. „Bin ich das etwa nicht?“

Hudson lachte. „Du warst es nie.“

Ein Zucken lief über Tylers Kiefer. Seine Hände ballten sich, entspannten sich wieder. Für einen Moment stand er einfach nur da – der Regen tropfte ihm von der Nasenspitze, seine Kleidung klebte an ihm, und doch wirkte er, als könnte nichts ihn aus dem Gleichgewicht bringen. Dann trat er vor.

„Vielleicht will ich gar nicht stärker sein“, sagte er leise, und da war etwas in seiner Stimme, das Hudson bis ins Mark traf. „Vielleicht will ich nur, dass du endlich zugibst, dass da was ist.“

Hudson wollte etwas sagen. Doch seine Kehle war trocken. Seine Gedanken zu laut. Zu unklar. Also schwieg er.

Tyler sah ihn einen Moment lang an, als würde er abwägen, ob sich das Warten noch lohnte. Dann drehte er sich um.

„Komm“, sagte er. „Die anderen warten auf uns.“

Hudson blieb einen Sekundenbruchteil zu lange stehen, dann folgte er.

***

Die Lichtung lag wie ein lebendiger Kreis im Wald, umrundet von Bäumen, die über die Jahre Zeugen geworden waren von Riten, Kämpfen und Entscheidungen, die das Rudel geprägt hatten. Nasses Moos dämpfte die Schritte, der Rauch von glimmender Glut stieg aus einer halb verbrannten Feuerschale, und die Stimmen der Wartenden hallten leise zwischen den Stämmen, gedämpft vom Regen, der in trägen Tropfen durch das Blätterdach perlte.

Hudson betrat den Rand der Versammlung, gefolgt von Tyler, der wie immer einen Schritt langsamer war, aber niemals weniger präsent. Einige Köpfe wandten sich ihnen zu. Die Blicke waren kurz, aber nicht bedeutungslos. Wer mit Alphas lebte, lernte, zwischen den Zeilen zu lesen – und zwischen Blicken.