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Wenn eine Welt aus den Fugen gerät: Bericht eines prominenten Zeitzeugens über seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg. In diesem Einzelbeitrag: Günter Pfitzmann.
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Seitenzahl: 16
Veröffentlichungsjahr: 2015
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© für die Originalausgabe und das eBook: 2015 F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel
Satz und eBook-Produktion: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
ISBN 978-3-7766-8232-8
GÜNTER PFITZMANN
Günter Pfitzmann (* 8. April 1924 in der Berliner Charité, † 30. Mai 2003 in Berlin), war Kabarettist und Volksschauspieler im besten Sinne. Mit Berliner Zungenschlag sowie Serien wie »Am grünen Strand der Spree«, »Weiße mit Schuß«, »Drei Damen vom Grill« und »Praxis Bülowbogen« wurde er zu einem Wahrzeichen seiner Heimatstadt. Seine pralle künstlerische Vielseitigkeit bewies er jedoch auch in Kinofilmen wie »Hunde, wollt ihr ewig leben«, »Die Brücke« und »Nacht fiel über Gotenhafen«, in die er bisweilen seine eigenen prägenden Kriegserlebnisse einbringen konnte.
Beim Kampf an der Oder-Front schwer verwundet
Pfitzman war, astrologisch gesehen, ein Widder. Real gesehen sogar ein Widder wie aus dem Bilderbuch. In Interviews erwies er sich als erstaunlich offen, ehrlich und ausgesprochen unterhaltsam. Einmal erklärte er mir: »Mein Lebensmotto privat und im Beruf ist: ›Der Wahrheit die Ehre!‹«Dabei kam er freilich nicht umhin, sich manchmal den Mund zu verbrennen. Mal wurde er von links, mal von rechts, mal von beiden Seiten gleichzeitig angegriffen. Aber einschüchtern ließ er sich nie. »Pfitze« (so nannte ihn alle Welt) oder »Peitze« (so nannten ihn nur enge Freunde und alte Kollegen) stand zu sich selbst, zu seinen Erfahrungen sowie zu den Schlussfolgerungen, die er daraus zog. Auch wenn der Zeitgeist aus entgegengesetzter Richtung wehte. Im Allgemeinen wurde ihm das, was der Berliner »eine deutliche Aussprache« nennt, nicht übel genommen, denn er war grundanständig, gutmütig, manchmal brummig, aber immer hilfsbereit und verlässlich.