Beyond The Story - Myeongseok Kang - E-Book

Beyond The Story E-Book

Myeongseok Kang

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Beschreibung

DAS ERSTE UND EINZIGE OFFIZIELLE BUCH – Veröffentlicht zur Feier des 10-jährigen Jubiläums von BTS. Geschichten, die über das hinausgehen, was ihr bereits über BTS wisst. Mit unveröffentlichten Fotos, QR-Codes zu Videos und allen Informationen zu den bisherigen Alben. Nachdem sie am 13. Juni 2013 ihren ersten Schritt in die Welt gemacht haben, feiern BTS im Juni 2023 den 10. Jahrestag ihres Debüts. Sie sind zu einer weltweiten Künstlerikone aufgestiegen und blicken während dieser bedeutungsvollen Zeit in ihrem ersten offiziellen Buch auf ihren bisherigen Werdegang zurück. Daraus schöpfen BTS die Kraft, hellere Tage zu erschaffen, und einen weiteren Schritt auf einem Weg zurückzulegen, den noch niemand zuvor gegangen ist. In den Interviews von Myeongseok Kang, der bereits in verschiedenen Medien über K-Pop und andere Aspekte koreanischer Popkultur geschrieben hat und BTS über drei Jahre intensiv begleitete, teilen sie persönliche Geschichten und geben Einblicke hinter die Kulissen ihrer bisherigen Reise. In sieben chronologisch geordneten Kapiteln, von der Zeit vor dem Debüt von BTS bis in die Gegenwart, werden ihre lebhaften Stimmen und Meinungen vereint zu einer aufrichtigen, lebendigen und tiefgründigen Geschichte. In Einzelinterviews, die ohne Kamera und Make-up geführt wurden, beleuchten sie ihre musikalische Reise aus verschiedenen Blickwinkeln und diskutieren deren Bedeutung. Darüber hinaus wird das Buch von Porträtfotos eröffnet, die BTS als Individuen und Künstler zeigen. Es gibt zahlreiche Konzeptfotos, Tracklisten aller bisherigen Alben und über 330 QR-Codes. Als digitale Künstler kommunizieren BTS mit der Welt über das Internet, und dieses Buch ermöglicht es den Lesern, sofort online auf Trailer, Musikvideos und mehr zuzugreifen, um ein umfassendes Verständnis aller Schlüsselmomente in der Geschichte von BTS zu erhalten. Mit einer Zeitleiste aller wichtigen Meilensteine ist Beyond The Story ein bemerkenswertes Archiv - wirklich alles über BTS in einem Band.

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Seitenzahl: 585

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Myeongseok Kang / BTS

BEYOND THE STORY

10 JAHRE BTS DIE AUFZEICHNUNG

Übersetzt aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee, Alexandra Dickmann, Anja Schmidt, Julia Zachulski und Tamina Hauser

Knaur eBooks

Über dieses Buch

DAS ERSTE UND EINZIGE OFFIZIELLE BUCH –Veröffentlicht zur Feier des 10-jährigen Jubiläums von BTS. Geschichten, die über das hinausgehen, was ihr bereits über BTS wisst. Mit unveröffentlichten Fotos, QR-Codes zu Videos und allen Informationen zu den bisherigen Alben. Nachdem sie am 13. Juni 2013 ihren ersten Schritt in die Welt gemacht haben, feiern BTS im Juni 2023 den 10. Jahrestag ihres Debüts. Sie sind zu einer weltweiten Künstlerikone aufgestiegen und blicken während dieser bedeutungsvollen Zeit in ihrem ersten offiziellen Buch auf ihren bisherigen Werdegang zurück. Daraus schöpfen BTS die Kraft, hellere Tage zu erschaffen, und einen weiteren Schritt auf einem Weg zurückzulegen, den noch niemand zuvor gegangen ist. In den Interviews von Myeongseok Kang, der bereits in verschiedenen Medien über K-Pop und andere Aspekte koreanischer Popkultur geschrieben hat und BTS über drei Jahre intensiv begleitete, teilen sie persönliche Geschichten und geben Einblicke hinter die Kulissen ihrer bisherigen Reise. In sieben chronologisch geordneten Kapiteln, von der Zeit vor dem Debüt von BTS bis in die Gegenwart, werden ihre lebhaften Stimmen und Meinungen vereint zu einer aufrichtigen, lebendigen und tiefgründigen Geschichte. In Einzelinterviews, die ohne Kamera und Make-up geführt wurden, beleuchten sie ihre musikalische Reise aus verschiedenen Blickwinkeln und diskutieren deren Bedeutung.

Inhaltsübersicht

KAPITEL 1

13–20

Big Hit Entertainment

Rap-Höhle

Die zweite Phase

Individuelle Rollen

Eine WG für Trainees

School of Hip-Hop

Synchronisationskampf

Kollision von Weltanschauungen

Was meint ihr?

KAPITEL 2

Wir werden überleben

Big Picture

Grenzen …

… über Grenzen

Teamwork!

13. Juni 2013

Außenseiter

Die traurigen Newcomer-Könige

Diss

Jemandes Kraft

Und schon wieder »bitter«

American Hustle Life

Du bist in Gefahr

Das schlechteste Timing

200 Prozent

Eines Tages im Dezember 2014

KAPITEL 3

Born Singer

Produktion im eigenen Heim

Regeln zerbrechen und ändern sich

Ein einzigartiger Moment

Erwartungen

Freudenschreie in der Nacht

Der Einfluss von Triumph auf die Jugend

Das Zeitalter der eigenen Inhalte

Die andere Seite von THE MOST BEAUTIFUL MOMENT IN LIFE

Idols und Fans

RUN

Sophomore Jinx

Wachstum

Der Name, Bangtan Sonyeondan

FIRE!

Wieder ein neuer Anfang

KAPITEL 4

Freunde

New Wave

Konzeptalbum

Sieben Dramen – ein Medley

Another Level

Nichts als die Liebe

Und an meine Freunde

KAPITEL 5

20. Mai 2018

Bohemian Rhapsody

Hesitation & Fear

Die Freude der Liebe

Ticket zum Erfolg

Verwirrung und Angst

»REAL« LOVE

Unentschlossenheit

Magic Shop

Unser Team

I’m Fine

Mein, dein, unser aller Idol

SPEAK YOURSELF

KAPITEL 6

ARMY Time

Ihr

Von Saudi-Arabien bis in die USA

Einander zuhören

Unverblümt sprechen

Surfin’ USA

MAP OF THE STADIUM

Gemeinsame Geschichte

Leben, Kunst, Schlaf

Ein Monat

Porträt junger Superstars

7. Kapitel

ON and …

KAPITEL 7

Schnipp, schnapp

17. April 2020 – RM

Morgendliche Momentaufnahme

Fly To My Room

Be Dynamite

Singen auf Englisch

Feuerwerk in einer ruhigen Welt

Menschen, die beten

Auf der Suche nach Hoffnung

Weich wie Butter, hart wie BTS

BTS UNiverse

Artist of the Year

Die Grammy Awards

INTRO : We’re Now Going to Progress to Some Steps

Zeitstrahl

KAPITEL 1

SEOUL

13–20

Die Kreuzung bei der Sinsa-Station im Bezirk Gangnam-gu in Südkoreas Hauptstadt Seoul ist einer der am stärksten frequentierten Orte des Landes. Jene, die von nördlich des Han-Flusses die Hannam-Brücke überqueren, gelangen über diese Kreuzung in andere Teile Gangnam-gus wie Nonhyeon-dong, Cheongdam-dong und Apgujeong-dong. Im Falle eines Staus bleibt ihnen nichts anderes übrig, als minutenlang auf die Ampeln an der Kreuzung zu starren und zu warten, bis die Autos vor ihnen sich weiterbewegen. Wenn ihr Ziel die Sinsa-Station ist, hätten sie besser die U-Bahn nehmen sollen, um schnell und unkompliziert dort anzukommen.

Wenn ihr Ziel jedoch in der Nähe des Ausgangs 1 des U-Bahnhofs liegt, sieht das Ganze anders aus. Angenommen, sie wollten zum Cheonggu-Gebäude, in dem sich 2010 Big Hit Entertainment (2021 in Big Hit Music umbenannt) befand – mittlerweile besser bekannt als HYBE Corporation (das Mutterunternehmen). 13–20 Dosan-daero 16-gil, Gangnam-gu, Seoul.

Für jemanden, der zum ersten Mal nach Gangnam oder zu der Kreuzung nahe der Sinsa-Station kommt, ist das Gebäude nicht leicht zu finden. Auf dem Smartphone beträgt die Entfernung von der U-Bahn-Haltestelle bis zu besagtem Gebäude laut Karte nur 568 Meter. Allein anhand der Wegbeschreibung in der App ist jedoch nicht zu erkennen, dass sich das Gebäude am Ende einer steil ansteigenden Straße befindet. Oder dass man der Straße bis ganz nach oben folgen und in den Seitengässchen dahinter noch ein paarmal abbiegen muss. Ohne Auto mit Navigationssystem gestaltet sich der Weg dorthin schwierig und man könnte sich sogar verlaufen.

Es war frustrierend.

Jung Ho-seok, der drei Jahre später mit BTS sein Debüt als j-hope geben sollte, erging es genauso. Im April 2010 unterzeichnete er einen Vertrag als Trainee und erhielt zunächst eine Grundlagenausbildung in seiner Heimatstadt Gwangju. Nachdem er einen Anruf von seiner Agentur erhalten hatte, kam er nach Seoul, um in die Unterkunft für Trainees in der Nähe des Cheonggu-Gebäudes einzuziehen. Das war am 24. Dezember 2010.

Es war beängstigend. Die Leute auf der Straße sahen glücklich aus, weil Heiligabend war, nur ich stand völlig neben mir.

Sowohl die Fahrt mit der U-Bahn als auch der Anblick der Sinsa-Station an Heiligabend waren für ihn neue Erfahrungen. Die Unterkunft lag offensichtlich in einer der lebhaftesten Gegenden von Seoul, aber dass sie so schwer zu erreichen und zu finden war, schüchterte j-hope beinahe so sehr ein wie die ungewohnte Umgebung rund um die überfüllte U-Bahn-Haltestelle.

Ich bin fast verrückt geworden, also habe ich den damaligen Manager für die Talentförderung angerufen, um zu fragen, wie ich zu unserer Bleibe komme.

Nachdem er den Anweisungen des Managers (»Einfach immer geradeaus und dann so und so«) gefolgt war, erreichte er schließlich sein Ziel. Ihr erstes gemeinsames Dorm (Bezeichnung für die BTS-WG), auf das er sich schon seit dem Vortag gefreut hatte und das ihm bis zum heutigen Tag – zehn Jahre später – in Erinnerung geblieben ist. Doch das Bild, das sich ihm bot, war ganz anders als in seiner Vorstellung.

SUGA hatte nur Unterwäsche an (lacht). Im Waschbecken lagen halb gegessene Schweinshaxen, die Kleidung lag auf dem Boden verstreut. Alle liefen in Unterhosen herum. Ich dachte mir: »Das soll unser Zuhause sein?«

Big Hit Entertainment

Etwa anderthalb Monate zuvor, Anfang November 2010, war Min Yoon-gi, der später als SUGA mit BTS Erfolge feiern sollte, nahe Ausgang 1 der Sinsa-Station angekommen und hatte sich, genau wie j-hope ein paar Wochen später, auf die Suche nach der Unterkunft gemacht.

Meine Eltern hatten mich hingebracht. In der Nähe des Cheonggu-Gebäudes, im Untergeschoss vom Restaurant Yujeong, gab es einen Übungsraum. Dort habe ich gewartet, bis Pdogg mich abgeholt hat. Meine Eltern haben mir später erzählt, dass ich den Eindruck machte, als würde ich irgendwohin verschleppt werden (lacht).

SUGA war damals siebzehn. Etwas früh, um die Entscheidung zu treffen, von Daegu, wo er seit seiner Geburt gelebt hatte, nach Seoul zu kommen, nur um Musik zu machen. Allerdings gab es in Korea in anderen Städten als Seoul gewisse Grenzen, was die Entwicklung eines Künstlers betraf.

In Daegu hatte ich eine Crew und auch ein Studio zum Arbeiten. Aber die Möglichkeiten waren zu begrenzt. Ein Auftritt hier und da. Oft gab es auch keine Bezahlung, sondern stattdessen einfach Freikarten. Es ging mir nicht nur ums Geld, aber zumindest fürs Essen hätte es reichen sollen. Meist war das nicht der Fall.

Als er zu Big Hit Entertainment kam, war SUGA in Daegu bereits Songwriter, der mit seiner Arbeit Geld verdienen konnte. Er traf Komponisten, als er an einem privaten Musikinstitut MIDI lernte, und pendelte zwischen mehreren Studios hin und her. Zu jener Zeit gab es in Daegu keine Kunstoberschule, in der populäre Musik gelehrt wurde, weshalb er dort eine Zeit lang klassische Musik belegte. Während er von anderen Musikern oder Bekannten lernte, schrieb er in verschiedenen Genres, angefangen von Kinderliedern bis hin zu Schlagern. Das reichte jedoch nicht aus, um den Durst eines Teenagers zu stillen, der dem Hip-Hop verfallen war und in einer Stadt weit weg von Seoul davon träumte, ein professioneller Musiker zu werden.

Damals war Hip-Hop in Daegu nicht sehr populär. Damals machten die Leute sich noch über Rapper lustig und nannten sie »Hip-Hop-Krieger«. Wenn ich mit meinen Kumpels zusammen im Park einen Cypher1 zum Besten gab, haben uns um die zwanzig Leute zugesehen. Zur ersten Show kamen nur zwei Leute.

SUGAs Entschluss, nach Seoul zu ziehen, war also eine vernünftige Entscheidung. Sowohl er als auch j-hope kamen über eine offizielle Audition zu Big Hit Entertainment. j-hope, der bereits den konkreten Traum verfolgte, Rapper zu werden, und sich auch bei anderen Agenturen beworben hatte, kam über seine Tanzakademie zu dem Vorsingen bei Big Hit Entertainment.

In den 2000er-Jahren, als für Idol-Gruppen über die Grenzen Koreas hinaus ein regelrechter Boom im Ausland begann, stieg die Zahl an Teenagern, die davon träumten, Idols zu werden. An bekannten lokalen Tanzakademien wurde nicht nur unterrichtet, sondern über sie wurden Studierende mit Potenzial auch Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche in Seoul vorgestellt. Aus diesem Grund hatte j-hope in Gwangju eine bezahlte Ausbildung erhalten, bevor er in die WG der Trainees einzog.

Die Talentscouts kamen nach Gwangju und hielten dort ein Vorsingen ab. Ich habe damals auch getanzt. Nachdem ich beim Casting gut abgeschnitten hatte, bezahlten sie mir etwa acht Monate lang die weitere Ausbildung an der Akademie. Während des Trainings nahm ich einmal im Monat ein Tanz- und Gesangsvideo auf und schickte es an Big Hit Entertainment.

Unterdessen galt das Interesse von SUGA, der bereits als professioneller Songwriter aktiv war, vor allem dem Namen einer bestimmten Person bei Big Hit Entertainment.

Bang Si-Hyuk fand ich überragend als Songwriter. Besonders den Song Like the First Time (처음처럼) von T-ara mochte ich damals sehr und ich wusste, dass Bang Si-Hyuk ihn geschrieben hatte. Damals trat er noch nicht im Fernsehen auf, aber innerhalb der Branche war er bereits als guter Songwriter bekannt.

Zu einem Vorsingen bei einer Agentur zu gehen, die von einer Akademie des Vertrauens empfohlen wurde, oder bei der ein bekannter Songwriter tätig war, war die beste Entscheidung, die Teenager mit begrenzten Informationen über die Musikbranche treffen konnten.

Auch vor den unglaublichen Erfolgen, die BTS bis heute erreicht haben, war Big Hit Entertainment im Jahr 2010 ein Unternehmen, das es wert war, in den Fokus derjenigen zu rücken, die vom großen Erfolg träumten. Big Hit Entertainment wurde 2005 von Bang Si-Hyuk, dem derzeitigen Geschäftsführer des Labels HYBE, gegründet und hatte zu der Zeit, als j-hope und SUGA Verträge als Trainees unterzeichneten, bereits Künstlern wie 8Eight, Lim Jeong-hee und 2AM zu Ruhm verholfen. Insbesondere der von Bang Si-Hyuk komponierte Song Even If I Die, I Can’t Let You Go (죽어도 못 보내) von 2AM wurde ein großer Hit und machte sie im Nu zu einer beliebten Boygroup.

Betrachtet man die koreanische Popmusikindustrie als Ganzes, konnte man Big Hit Entertainment damals nicht als kleines Unternehmen abtun. Einige der Sänger und Sängerinnen waren bereits erfolgreich, und der Manager und Produzent des Unternehmens war in der Lage, konsequent Hits zu kreieren.

Die Gruppe, die Big Hit Entertainment mit den jungen Talenten wie j-hope und SUGA gründen wollte – die zukünftige Boyband BTS –, war jedoch auch für Bang Si-Hyuk eine Herausforderung.

Das Formen von Idol-Gruppen in der koreanischen Popmusikindustrie ist vergleichbar mit der Produktion von Blockbustern in der Hollywood-Filmindustrie. Alles, was für die Produktion notwendig ist, wird mobilisiert, einschließlich Kapital, Planungskompetenz, Marketingstrategien sowie der Markenwert des Unternehmens selbst. Wenn im Laufe von zehn Jahren insgesamt fünf Boygroups und fünf Girlgroups auf dem Markt Fuß fassen können, ist das schon relativ viel. Die meisten dieser Gruppen kamen von SM Entertainment, YG Entertainment und JYP Entertainment, die im Jahr 2010 als die »drei großen Agenturen« bezeichnet wurden. Diese Unternehmen verfügten wie große Hollywoodstudios über das meiste Kapital und Know-how in der Branche.

Natürlich hatte Big Hit Entertainment 2AM. Das Training vor ihrem ersten Auftritt und die Karriereplanung der Mitglieder wurde jedoch von JYP Entertainment geleitet, das 2AM mitproduziert hatte. Daher war es bei BTS das erste Mal, dass Big Hit Entertainment sich, angefangen vom Casting über die Trainingsphase bis hin zum ersten Konzert, um alles kümmerte.

Und natürlich kostet der gesamte Prozess erheblich mehr, als wenn man »nur« einen Sänger herausbringen will. Wenn man eine Idol-Gruppe gründen möchte, braucht es nicht nur ein Büro für die administrativen Tätigkeiten, sondern auch »Raum«, um all die anderen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Denn um eine Idol-Gruppe zu formen, die auf der Bühne gleichzeitig singt und tanzt, müssen die Jungstars vorher ein entsprechendes Coaching erhalten. Dafür braucht es Übungsräume, in denen Dutzende von Leuten in Tanz und Gesang unterrichtet werden können. Junge Musiker wie SUGA und j-hope, die ihre Heimatstädte verlassen haben, sowie die anderen, die vor ihrem ersten Auftritt mehr Zeit miteinander verbringen sollten, damit sie zu einer Gruppe zusammenwachsen können, benötigen außerdem eine Unterkunft.

 

Angesichts der Umstände war j-hope verständlicherweise nervös, als er an Heiligabend die WG betrat. Unter all den Unternehmen der Popmusikbranche war Big Hit Entertainment damals jedenfalls eines, dem j-hope genug vertraute, um mit ihm einen Coaching-Vertrag abzuschließen. Auch wenn Big Hit Entertainment in Bezug auf das Formieren einer Idol-Gruppe vergleichbar mit einem Start-up war. Das Büro der Unternehmensleitung und das Tonstudio befanden sich dicht beieinander im zweiten Stock des Cheonggu-Gebäudes.

In einem anderen der kleinen Räume erledigte Bang Si-Hyuk die für die Musikproduktion und das Management notwendigen geschäftlichen Angelegenheiten und hielt dort auch Meetings ab. Der Raum war so klein, dass einer auf dem Boden sitzen musste, wenn sich drei Personen darin befanden. Zusätzlich wurde ein Dorm und Proberäume in der Nähe des Cheonggu-Gebäudes angemietet. Genau wie das Büro waren diese natürlich nur minimalistisch eingerichtet.

Vergleicht man ein Choreografie-Video von Jung Kook im Proberaum Anfang Februar 2013(https://youtu.be/Q3lL7zQ7kkA), vor dem Durchbruch der Boygroup, mit einem von BTS, das im Proberaum des aktuellen HYBE-Gebäudes aufgenommen wurde (https://youtu.be/aqW4xXUgmno), stellt man einen bemerkenswerten Unterschied fest. Dennoch verfügte Big Hit Entertainment bereits 2013 über eine Ausstattung, die angesichts der damaligen Größe des Unternehmens unmöglich erscheinen mag. Im Vergleich zu den drei großen Agenturen war es allerdings so gut wie nichts.

Für so ein kleines Unternehmen hatte Big Hit Entertainment jedoch viele Angestellte, angefangen bei den Trainees. Es gab bis zu fünfzehn junge Männer, die sich darauf vorbereiteten, zukünftige BTS-Mitglieder zu werden. Es gab auch eine Zeit, in der die Zahl der jungen Frauen, von denen einige später die Girlgroup Glam bildeten, die ein Jahr vor BTS lanciert wurde, mehr als zwanzig betrug. Zudem hatte Big Hit Entertainment noch Leute wie den Produzenten und Content Creator Bang Si-Hyuk, dazu Produzent Pdogg und Performance-Leiter Son Sung-deuk.

Das Erste, was die beiden Teenager, die damals aus Daegu und Gwangju nach Seoul gekommen waren, spürten, war das Gefühl, Gleichaltrige um sich zu haben, mit denen sie über verschiedenste Dinge sprechen konnten. So wie SUGA es am ersten Tag erlebte, als er zum Cheonggu-Gebäude kam:

Als ich ins Tonstudio ging, waren dort RM, Supreme Boi und andere Trainees. Wir unterhielten uns über Musik und hatten dabei viel Spaß.

Rap-Höhle

Der Leader von BTS, RM2, erinnert sich an Ilsan in Gyeonggi-do, wo er seine Teenagerjahre als Kim Nam-joon verbrachte, als »eine Stadt, die nichts zu wünschen übrig lässt«.

Es ist eine sehr gut geplante Stadt und die vielen Parks hatten eine positive emotionale Wirkung auf mich.

In Ilsan gibt es den Lake Park, ein öffentliches Erholungsgebiet, das jeder bequem erreichen kann. Die Stadt ist aufgeteilt in Wohngebiete mit Apartmentkomplexen sowie großflächige Gewerbegebiete, für die besonders die Shoppingmalls Lafesta und Western Dom repräsentativ sind. Eine Planstadt, in der die meisten lebenswichtigen Einrichtungen übersichtlich angeordnet sind. An Wochentagen herrscht in der Stadt ein angenehmes Gefühl von Abgeschiedenheit, und von Freitagabend übers Wochenende strömen die Menschen in das Geschäftsviertel, um sich zu vergnügen. RM beschreibt die Stadt so:

Es ist ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Natürlich gibt es auch dort typische Dinge für eine Stadt, wie die graue Farbe und die gelangweilten Gesichter der Leute, aber es gibt keine hohen Gebäude oder großen Unternehmen, dadurch kann man viel Himmel sehen. Es ist eine Umgebung, in der man sich gut aufs Lernen konzentrieren kann. Auch wenn es nicht auf dem Land ist, fühlt es sich für mich irgendwie ländlich an.

Obwohl die Stadt nicht weit entfernt von Seoul liegt, war die Atmosphäre in Ilsan, das kleiner und beschaulicher ist als die Hauptstadt, einer der Gründe für RMs Interesse an Hip-Hop. Schon in seinem ersten Grundschuljahr lernte er Rap im Internet über Nas kennen, und wenn er sich Interviews mit Rappern und Dokumentationen auf YouTube ansah, konnte er dabei gleichzeitig seine Englischkenntnisse verbessern.

Aber offline war der Mittelschüler Kim Nam-joon noch weit von einem Leben als Hip-Hopper entfernt. Etwa so weit wie die Distanz zwischen Ilsan und der Hongik-Universität in Seoul.

Wenn es einen Vorteil hatte, in Ilsan in der Hip-Hop-Szene aktiv zu sein, dann war es die Nähe zu Hongdae. Mit dem Bus kommt man direkt nach Sinchon und von dort ist es nur ein Katzensprung bis zur Hongik-Universität. Es war mein Traum, in Live-Clubs wie Drug oder GEEK Live House aufzutreten, die es mittlerweile leider nicht mehr gibt, oder in der noch größeren Rollinghall3. Dort passen etwa 500 Zuschauer rein.

Wenn man in Ilsan den Bus nimmt, ist man in etwa einer Stunde in den Vororten von Hongdae. Während in Ilsan eine typische drei- oder vierköpfige Familie das Wochenende gemütlich am See im Lake Park verbrachte, gab es in Hongdae und Sinchon mehrere Clubs, in denen sich das Publikum am Wochenende um professionelle und angehende Rapper versammelte.

 

Damals beschloss RM nach einem Vorsingen bei Big Deal Records, einem der damals führenden Hip-Hop-Labels, professioneller Rapper zu werden. Das bedeutete nicht nur, dass er mit dem Bus zwischen Ilsan und Hongdae hin und her pendeln musste, sondern auch, dass er in eine Welt eintauchen würde, die völlig anders war als die Stadt, der er sich bis dahin verbunden gefühlt hatte und von der er sagt, es sei »ein Privileg, dort geboren worden zu sein«. In eine Welt, die er online kennengelernt hatte. Der Ort, an den er schließlich aus freien Stücken kam, war nicht Hongdae, sondern Gangnam.

Ich hatte die erste Runde der Audition bestanden und in der zweiten Runde trat ich mit Künstlern auf, die schon vor Publikum aufgetreten waren. Aber ich habe den Songtext durcheinandergebracht, also dachte ich, ich wäre durchgefallen.

Zufällig war an jenem Tag ein Freund des Rappers Sleepy vom Hip-Hop-Duo Untouchable bei der anschließenden Feier anwesend. Er erzählte RM, dass Sleepy sich für ihn interessiere, und fragte ihn nach seinen Kontaktdaten.

Sleepy hatte mich bei einem Vorsingen gesehen. Ihm hatte mein Auftritt gefallen und sie hatten über mich gesprochen. Also gab ich seinem Freund meine Kontaktdaten mit der Bitte, sie weiterzuleiten. So kam es, dass Sleepy und ich einander E-Mails schrieben. Sleepy und Pdogg sind schon lange befreundet. Pdogg hatte ihn gefragt: »Gibt es da draußen keine jungen Rapper?«, also hat Sleepy mich empfohlen.

In RMs Rap in dem Song A Typical Trainee’s Christmas(https://btsblog.ibighit.com/10), das BTS vor ihrem ersten Auftritt auf ihrem Blog4(https://btsblog.ibighit.com/) gepostet hatten, erwähnt er einen geheimnisvollen Anruf: »Ein Landei aus Ilsan / das es in die besten ein Prozent des Landes geschafft hat / erhält während der Zwischenprüfungen plötzlich einen Anruf (일산 촌놈 출신 빡빡이 / 전국 1% 찍고 갑자기 / 중간고사 때 걸려 온 뜬금없는 전화)«. Sleepy hatte RM angerufen und gefragt: »Hey, kennst du Bang Si-Hyuk?«

 

RM, der zu jener Zeit im ersten Jahr der Oberschule war und landesweit in den Zwischenprüfungen zu den besten ein Prozent gehörte. SUGA, der schon im Alter von zwölf Jahren mit dem Komponieren begonnen hatte und bereits in der Oberschule auf dem Weg war, ein professioneller Musiker zu werden. Und die anderen Trainees in der WG, die als Rapper und Hip-Hop-Enthusiasten bei Big Hit Entertainment vorgesungen hatten. Gerade ihr gemeinsames Zusammenleben war entscheidend für die musikalische Entwicklung, die sie durchliefen, insbesondere in Bezug auf Hip-Hop und Rap. j-hope erzählt:

Es war eine Rap-Höhle. Ein Nest für Rapper.

Zum Zeitpunkt des Castings wusste j-hope überhaupt nicht, wie man rappt. Beim Rap-Test sang er Black Happiness von Yoon Mi-rae, befürchtete jedoch, wegen seiner mangelnden Fähigkeiten auszuscheiden. Für j-hope kam das, was in der WG passierte, einem Kulturschock nahe:

Wenn man die WG betrat und auf jemanden traf, fing dieser sofort einen Freestyle-Rap an. Ich hatte wirklich überhaupt keine Ahnung davon! Jedes Wochenende haben wir für Big Hit Entertainment ein Video unseres Freestyle-Raps gedreht. Und wenn wir dann in die WG zurückkamen, haben wir Beats eingeschaltet und weitergerappt.

Im Dorm lief ständig Hip-Hop-Musik, und Songs von Wiz Khalifa, die damals beliebt waren, wurden selbst im Morgengrauen aus dem Stegreif gesungen. Die Atmosphäre dieser Wohngemeinschaft, in der die Teenager lebten, deren Arbeit, Hobbys und Leben vom Hip-Hop beeinflusst waren, spielte später eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Identität von BTS. Im Hinblick auf den Hip-Hop und die besondere Verbindung innerhalb der Gruppe, erinnert sich j-hope folgendermaßen:

In dieser Umgebung konnte man gar nicht nicht rappen. Und vor allem haben sie mich dabei alle so ermutigt. Ich habe also wirklich viel über Rap gelernt, und auch nachgefragt und selbst recherchiert.

In einer Wohngemeinschaft voller Rap, Beats und Hip-Hop verliebten sich selbst Jungmusiker wie j-hope, denen das alles noch neu war, schnell in Hip-Hop und durch ihn als Medium wurden sie zu Freunden. Es war ein Ort, an dem erfahrene Rapper und ein Tänzer, der sich gerade erst am Rap versuchte, zusammenlebten. Laut j-hope war das die »erste Phase« in der WG. Und als Jung Kook dazustieß, begann die »zweite Phase«.5

Die zweite Phase

Als das Projekt »BTS« langsam konkrete Formen annahm, teilte Big Hit Entertainment die Anwärter in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe, deren Mitglieder mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Endformation sein würden, die andere bestehend aus jenen, die noch nicht bereit schienen. RM, SUGA und j-hope waren in der ersten Gruppe.

»Ach, ich will auch zur ersten Wahl gehören!«, habe ich gedacht. Weil ich überhaupt erst dort hingekommen war, nachdem ich Rap Monster gesehen hatte.

Es ist eine bekannte Anekdote, wie Jung Kook von den Mitarbeitern von Big Hit Entertainment bei den Auditions für die Sendung Superstar K3 (Korea sucht den Superstar, Staffel 3), die 2011 auf Mnet ausgestrahlt wurde, gecastet wurde.

Allerdings war der Entscheidungsprozess, in das Cheonggu-Gebäude nach Seoul zu kommen, für Jeon Jung-kook, einen Mittelschüler aus Busan, etwas komplizierter. Sein Potenzial war bereits insofern erkannt worden, als dass ihm bei den Auditions für Superstar K3 die Casting-Manager von sieben Agenturen ihre Visitenkarten überreicht hatten.

Keiner von ihnen hat mir konkret gesagt, warum sie mich casten wollten. Ich erinnere mich aber, dass eine Agentur mir angeboten hat, in ein Hotel in der Nähe des SuperstarK3-Castings zu kommen, um für sie vorzusingen. Sie wollten dort ein Video von mir aufnehmen.

Die erste Gelegenheit für Big Hit Entertainment, Jung Kook für sich zu gewinnen, war die MBC-Castingshow Star Audition: Birth Of A Great Star, die damals in Konkurrenz zu Superstar K stand. In dieser Sendung trat nämlich Bang Si-Hyuk als Coach für die Teilnehmenden auf.

Mein Vater sagte, Bang Si-Hyuk sei berühmt, also meinte er, ich könne es doch mal bei dessen Agentur versuchen (lacht).

Und genau wie RM Hip-Hop-Musiker über das Internet kennengelernt hatte, entdeckte Jung Kook durch Internetrecherchen Big Hit Entertainment und Rapper, die sich dort auf ihr Debüt vorbereiteten. Auf YouTube fand er Videos von Auftritten von RM bzw. Rap Monster.

RM konnte gut rappen und Englisch sprechen. Es war echt beeindruckend, also dachte ich mir: »Da gehe ich hin!«

Als Jung Kook sich bei Superstar K für die dritte Staffel beworben hatte, hatte er gar nicht unbedingt vorgehabt, Sänger zu werden.

Sport, Malen, Musik … Ich bin recht gut, was Kunst und körperliche Aktivitäten betrifft, also dachte ich: »Oh, ich habe wohl Talent dafür.« Nachdem ich überlegt hatte, Leistungssportler oder Maler zu werden, bewarb ich mich schließlich, weil ich mir vorstellte, ein Sänger zu werden, den viele Leute kennen würden. Es war nicht als Scherz gemeint oder so, aber ich habe mir auch nicht besonders viele Gedanken darüber gemacht, was passieren würde, wenn es nicht klappen sollte.

Für Jung Kook eröffnete sich nach dem Treffen mit RM und anderen Rappern, die er kennenlernte, nachdem er in die WG gekommen war, quasi eine neue Welt. Vom ersten Tag an, im Juni 2011, war es, als hätte er auf einmal mehrere ältere Brüder. Jung Kook erinnert sich an jenen Tag:

Ich weiß noch, wie j-hope spätabends nach Hause kam, eine Lunchbox aus dem Kühlschrank nahm und mich fragte: »Willst du auch etwas?«

Die Älteren aus der Wohngemeinschaft fingen an, ihr jüngstes Mitglied überallhin mitzunehmen. Lachend erzählt Jung Kook:

Einige Zeit nachdem ich in die WG eingezogen war, haben die anderen mir einmal einen Streich gespielt. Sie sagten, wer neu in der WG sei, müsse die anderen auf ein Eis einladen. Also sind wir gemeinsam Eis essen gegangen.

Die drei Älteren, die zu einem Vorsingen gegangen waren, um ihren Traum zu verwirklichen. Und der Jüngste, der nach einem Casting ins Traineeteam gekommen war und zu den älteren Mitgliedern aufsah. Dieser Generationsunterschied läutete nicht nur für Jung Kook, sondern auch für die angehenden Rapper Veränderungen ein. Von j-hope die »zweite Phase« genannt, war dies der Beginn der sogenannten Idol-Zeit.

Neben Hip-Hop und ihrer Verbundenheit miteinander wurde das Idol-Dasein für die zukünftigen BTS-Mitglieder zu einem weiteren Eckpfeiler ihrer Identität.

Individuelle Rollen

Auch für V, der im Herbst 2011 seine Heimatstadt Daegu verließ, war der Weg zum Cheonggu-Gebäude alles andere als einfach.

Damals wurden wir von einem Taxifahrer reingelegt. Mein Vater war mitgekommen, und wir zahlten 38000 Won für die Fahrt vom Expressbusterminal zur Sinsa-Station. Ich erinnere mich, dass wir drei Tunnel oder so durchquert haben.6 Ich weiß noch genau, was der Fahrer gesagt hat, als wir ausgestiegen sind. Dass wir vorsichtig sein sollten, weil es Taxifahrer gäbe, die einen in ihr Auto zwängten und am Ende viel Geld verlangten.

In dem Moment, als V an jenem Tag zum ersten Mal das Dorm betrat, war es, als würde sich eine unbekannte, etwas unheimliche Welt vor ihm öffnen. V erinnert sich zurück:

Jung Kook hatte Unterricht, also waren nur drei Leute da: j-hope, RM und SUGA.

V nahm an, dass sich die Meinung, die er sich gebildet hatte, bevor er nach Seoul gekommen war, bewahrheiten würde.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich zur selben Gruppe wie die drei gehören würde. Sie waren schließlich echte Musiker und Rapper. Ich dachte, ich würde mit ihnen hier sicher nur zusammen wohnen.

Sechs Monate nachdem er angefangen hatte, Tanzunterricht zu nehmen, wurde Kim Tae-hyung, der in seinem ersten Jahr in der Oberschule war, zu V, einem Trainee bei Big Hit Entertainment. Seit seinem Auftritt bei einer Talentshow in der Grundschule wollte er auf der Bühne stehen und lernte ab dem ersten Jahr der Mittelschule Saxofon mit dem Ziel, auf eine Kunstoberschule zu gehen. Zu dem Zeitpunkt hatte er an einer Akademie jedoch erst sechs Monate lang Showtanz gelernt. Selbst als das Team für Talentförderung von Big Hit Entertainment zu seiner Tanzakademie in Daegu kam, wie im Fall von j-hope, hatte V daher nicht die Absicht gehabt, an dem Vorsingen teilzunehmen.

Ich war nur zum Zuschauen hingegangen, weil es faszinierend war, dass sie von einer Agentur aus Seoul gekommen waren. Nur diejenigen, die zwei oder drei Jahre lang die Akademie besucht hatten, haben vorgesungen, aber am Ende zeigte einer von den Talentförderern auf mich und fragte: »Könnte er auch einmal vorsingen?« Und ich wurde genommen.

Als V in die Unterkunft einzog, hatten RM, SUGA und j-hope von Big Hit Entertainment ein Tonstudio zur Verfügung gestellt bekommen. Schon vor ihrem Debüt waren die drei sehr professionell, luden Songs auf den BTS-Blog hoch und diskutierten dort über Rap, Komponieren und Tanz. Tatsächlich wollte SUGA um jeden Preis so bald wie möglich groß rauskommen. Er meint dazu:

Mein Vater hatte nichts übrig für Leute, die Musik machten. Aber nachdem ich das Vorsingen bestanden hatte und mein Gesicht auf einem Poster erschien, hat er den Leuten ganz stolz davon erzählt. Da dachte ich, dass ich wirklich um jeden Preis debütieren muss. Selbst wenn wir danach nicht weiterkommen sollten, hätten wir es wenigstens versucht.

Nach ihrer Ankunft in der WG im Jahr 2011 nahmen Jung Kook und V ernsthaft Gesangs- und Tanzunterricht. Aus Vs Sicht waren RM, SUGA und j-hope bereits Künstler. Er erinnert sich an die Zeit:

Sie hatten alle drei musikalisches Talent und haben wirklich hart gearbeitet, wie Profis. Ich war schon damit zufrieden, überhaupt als Trainee ausgewählt worden zu sein.

Da er gerade erst neu im Traineeteam war, lag ein öffentlicher Auftritt für ihn noch in weiter Ferne. Als Jimin jedoch etwa sechs Monate später, im Mai 2012, aus Busan nach Seoul kam, schienen alle – V eingeschlossen – für ihn wie erfahrene Sänger, die kurz vor ihrem Debüt standen. Jimin beschreibt diesen Moment folgendermaßen:

Ich bin schüchtern und werde leicht nervös, deshalb war ich wirklich aufgeregt. Als ich in der WG ankam, waren dort so viele Schuhe im Flur, bis ins Zimmer rein stapelten sie sich. Als die anderen Trainees aus den Zimmern herauskamen, sahen sie irgendwie wie Stars aus. Vor allem RM. V wirkte echt wie ein richtiges Idol. Er sah gut aus und hatte ein rotes Baseballcap auf.

Die älteren Trainees, die Hip-Hop mochten, und ein gut aussehender, gleichaltriger Anfänger. Jimins erster Eindruck spiegelt wider, wie sich die Atmosphäre in der WG während der »Idol-Zeit« veränderte. Rapper, die für Hip-Hop lebten, ein Tänzer, der unter ihrem Einfluss angefangen hatte, Raps zu schreiben, ein Sänger, der gerade erst mit dem Tanzen begonnen hatte, und der Jüngste, der sowohl beim Singen als auch beim Tanzen großes Potenzial zeigte – Jimin konnte sich schwer vorstellen, wie all diese Leute als Team zusammenarbeiten sollten.

Ich dachte, die anderen würden zuerst als Hip-Hop-Gruppe auf den Markt kommen.

Jimins Ankunft in der WG deutete jedoch auf eine geänderte Zielrichtung hin. Wenn aus ihnen eine Idol-Gruppe werden würde, könnte Jimin gemeinsam mit j-hope zu einem der Haupttänzer der Gruppe werden, dabei jedoch einen ganz anderen Flair mit ins Team bringen.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich zur selben Gruppe wie die drei gehören würde. Sie waren schließlich echte Musiker und Rapper. Ich dachte, ich würde mit ihnen hier sicher nur zusammenwohnen. V

Noch bevor er nach Seoul kam, waren Jimins Teenagerjahre vom Tanzen bestimmt worden.

Einige Jungs in der Schule haben sich nach dem Unterricht versammelt und einen Breakdance-Club gegründet. Sie meinten »Hey, willst du das mal versuchen?« und ich dachte mir, »Warum eigentlich nicht?«. Samstags, wenn wir keinen Unterricht hatten, haben wir gemeinsam geübt und hatten auch richtige Auftritte. Da habe ich es gespürt, dieses aufregende Gefühl. So bin ich dem Tanzen dann noch mehr verfallen.

Jimins Kriterium bei der Auswahl einer Oberschule war: »Es musste eine Schule sein, an der man Tanzen lernen kann.« Er belegte Modern Dance an der Kunstoberschule in Busan, weil er eine neue Art von Tanz lernen wollte. Nachdem er sich für diesen Karriereweg entschieden hatte, eröffnete er seinen Eltern, dass er in Busan das Tanzen lernen und anschließend für ein Vortanzen nach Seoul gehen würde. Jimin erinnert sich an seinen ersten Tag in Seoul:

»Das ist ja genau wie Busan«, habe ich gedacht. »Nichts Besonderes!« (lacht) Da ich die Schule gewechselt hatte, war ich mit meinem Vater gekommen.

Leider ging auch Jimin, genau wie V, einem Taxifahrer auf den Leim.7

Vom Expressbus-Terminal kommt man für gewöhnlich in fünfzehn Minuten zum Big-Hit-Gebäude, aber es dauerte mehr als dreißig Minuten. Wir kannten uns mit den U-Bahn-Linien nicht aus, also haben wir ein Taxi genommen, aber der Fahrpreis war ziemlich hoch. Ich fuhr mit meinem Vater zurück nach Busan, und an dem Tag, als ich in die WG einzog, ging ich allein nach Seoul. Damals kam j-hope, um mich abzuholen.

j-hope äußert sich über seine erste Begegnung mit Jimin:

Ja, so lief unser erstes Treffen ab: »Sind Sie Ji-min? Park Ji-min?« Wir begrüßten einander und unterhielten uns auf dem Weg zur WG. Als ich ihn fragte, ob er gern tanze, sagte er: »Ja, ich habe Popping gelernt.« Darauf ich: »Ah, ich habe auch ein bisschen Streetdance gemacht. Ich hoffe, wir können voneinander lernen.« So ein Gespräch haben wir geführt. Wir waren beide sehr gehemmt (lacht).

Es ist schwer vorstellbar, dass ein Rapper, der in Hongdae aufgetreten ist, und ein Tänzer, der als Breakdancer begonnen und Modern Dance gelernt hat, in ein und demselben Team sind. Anfang 2020, etwa acht Jahre nach Jimins Einzug in die Wohngemeinschaft, veröffentlichten BTSBlack Swan, ein Song, der Elemente aus Rap und Modern Dance kombinierte. In der Idol-Industrie sind manchmal die Fähigkeiten solcher Mitglieder gefragt, die zwei Extreme miteinander vereinen. Für gewöhnlich gibt es in Idol-Gruppen verschiedene Rollen: die Rapper, Tänzer und Sänger. Die Persönlichkeit und der Werdegang, die so vielfältig sind wie ihre Rollen, formen den Charakter jedes Mitglieds und bilden den Ausgangspunkt für eine Geschichte, die die Fans bewegt und sie anzieht. Natürlich nur, wenn die Gruppe »richtig« zusammengestellt worden ist.

Mit anderen Worten: Rapper, die in der Underground-Musikszene aktiv waren, und ein Teenie, der noch in die Mittelschule ging und gerade erst mit der Ausbildung begonnen hatte, wurden zu einer Einheit. Das ist lediglich durch physisches Zusammenleben möglich und wenn die Chemie zwischen den Mitgliedern stimmt.

Eine WG für Trainees

Ich wurde reingelegt (lacht).

So erinnert sich Jin daran, wie er im Frühjahr 2011 für Big Hit Entertainment gecastet wurde, und lächelt dabei, als wäre er immer noch erstaunt. Denn der Mitarbeiter, der ihn damals gecastet hatte, hielt sich nicht an das, was er ihm versprochen hatte. Jin fährt fort:

Er sagte zu mir: »Denk an all die Idols, die heutzutage schauspielern. Wir sorgen dafür, dass du später auch so eine Gelegenheit bekommst.« So hat er mich überzeugt. Es klang irgendwie plausibel.

Tatsächlich galt es damals für Idol-Gruppen als selbstverständlich, dass eines der Teammitglieder auch als Schauspieler aktiv war. Während einige Mitglieder Erfahrung im Singen und Tanzen hatten, gab es eben auch solche, die neben dem Idol-Markt auch durch schauspielerische Engagements oder Auftritte in Unterhaltungsprogrammen im Fernsehen das Publikum ansprachen.

Später, als die Idol-Industrie dank BTS wuchs und sich Auftritte im Ausland mehrten, nahm dieser Trend im Vergleich zu früher ab. Auch Jin konzentrierte sich auf seine Karriere als Sänger, da BTS aufgrund ihrer weltweiten Stadiontournee sehr beschäftigt waren.

Dennoch sind viele Idol-Sänger nach wie vor auch als Schauspieler tätig. Damals hatte Jin gerade begonnen, an der Universität Schauspiel zu studieren. Der Grund, warum er sich für die Idol-Industrie interessierte, war seine Neugier, sich auf verschiedenen Gebieten zu versuchen. Er äußert sich dazu folgendermaßen:

Ich mache gern verschiedenste Erfahrungen. Ich dachte, wenn ich singe und dazu noch schauspielere, könnte ich viel Neues ausprobieren.

Lachend fügt er hinzu:

Aber die Realität sah anders aus.

Bevor er Trainee bei Big Hit Entertainment wurde, führte Jin ein relativ entspanntes Leben. Er selbst beschreibt die Landschaft von Gwacheon, Gyeonggi-do, wo er seine Kindheit verbrachte, so:

Ich konnte einfach auf den Spielplatz gehen, um Freunde zu treffen, auch wenn wir uns nicht verabredet hatten. Wenn man jemanden kontaktieren wollte, hat man einfach zu Hause angerufen und gesagt: »Hallo, hier spricht soundso.« Die Kinder in der Nachbarschaft verstanden sich alle gut und die Eltern meiner Freunde kannten einander. Auf der Straße hat man alle fünf oder zehn Minuten jemanden getroffen, den man kennt, und sich gegrüßt.

Auch nachdem Jin mit seiner Familie nach Seoul gezogen war, änderte sich nicht viel an seiner Lebenseinstellung. Als er noch in der Mittelschule war, ermutigten seine Eltern ihn sogar, Erfahrungen in der Landwirtschaft zu sammeln.

Meine Eltern sagten zu mir: »Probier doch ein paar verschiedene Dinge aus, um zu sehen, was dir liegt.« Da meine Großeltern und mein Onkel Landwirte sind, schlugen sie vor, bei ihnen eine Art Praktikum zu machen. Also habe ich etwa einen Monat lang Erdbeeren und Melonen gepflanzt. Ich habe viele Melonen geerntet, aber die Arbeit war so schwer, dass ich danach eine Weile keine Melonen mehr sehen konnte (lacht).

Jin ist das älteste Mitglied von BTS. Zu der Zeit, als er für Big Hit Entertainment gecastet wurde, war er achtzehn Jahre alt und in seinem ersten Jahr an der Universität. In dem Alter fangen die meisten jungen Koreaner gerade erst an, über ihre Karriere nachzudenken. Jin meint dazu:

Nachdem ich Trainee geworden war, habe ich während des Trainings immer hart gearbeitet. Aber wenn ich ehrlich sein soll, habe ich nicht, wie sagt man so schön, »alles auf eine Karte gesetzt« (lacht).

Er stellte sich die Zukunft etwa so vor: fleißig lernen, den Coaches folgen, vor großem Publikum auftreten und irgendwann parallel dazu mit dem Schauspielern beginnen. Fortwährend bestand Jins Leben aus einem Hin und Her zwischen zu Hause und Proberaum.

 

Im Sommer 2012, als Jin in die WG einzog, blieb ihm jedoch keine andere Wahl mehr, als seinen Lebensstil zu ändern. Zu der Zeit waren die Mitglieder, die als BTS den Markt erobern sollten, praktisch festgelegt. Das bedeutete, dass der Inhalt und die Intensität des Trainings, das Jin absolvieren musste, sich vollkommen veränderten. Er erinnert sich so an diese Zeit:

Damals hatte man uns nicht direkt gesagt, dass wir dabei sein würden. Allerdings waren außer uns fast alle anderen aus dem Traineeteam fort, also schlossen wir daraus, dass unser Debüt kurz bevorstand.

Jin beschreibt den Anblick, der sich ihm bot, als er zum ersten Mal die WG betrat:

(seufzt) Kleidung war im ganzen Haus verstreut, Müsli lag auf dem Boden, im Waschbecken stapelte sich das Geschirr.

Am 27. Januar 2013 schrieb Jin auf dem BTS-Blog einen Beitrag mit dem Titel: An Ordinary Trainee’s Rice Cake Soup Recipe (»Rezept eines gewöhnlichen Trainees für Reiskuchensuppe«) (https://btsblog.ibighit.com/17). Damals kochte er Reiskuchensuppe, um mit den anderen eine ordentliche Mahlzeit essen zu können.

SUGA aß zum Beispiel nur, »um zu überleben«. Sogar die Zubereitung von Hühnchenbrust, die er seinem Körper zuliebe aß, machte ihm zu viel Mühe, also zerkleinerte er sie zusammen mit Traubensaft und Bananen in einem Mixer, nahm den Becher und trank ihn in einem Zug aus. Ich habe es auch probiert, aber es schmeckte scheußlich, also habe ich die Hühnerbrust für ihn gekocht, mit scharfer Soße oder Steaksoße.

Bis einige Monate später ein Mitarbeiter eingestellt wurde, der sich um das Essen und die Reinigung der WG kümmerte, war es Jin, der irgendwie versuchte, diese Dinge gemeinsam mit den anderen zu erledigen. Für Jin waren alltägliche Dinge wie Essen und Putzen ein wichtiger Teil des Lebens, wie für viele andere Menschen auch. Das Problem war jedoch, wie auch Jin zugibt, dass das Team zu jener Zeit viel zu beschäftigt war, um Zeit dafür aufzubringen.

Nach etwa drei Monaten verstand ich, warum die anderen so gelebt haben. An Tagen, an denen wir viel übten, haben die Proben vierzehn von vierundzwanzig Stunden eingenommen.

School of Hip-Hop

In dem Film »School of Rock« (2003) spielt Jack Black den unbekannten Musiker Dewey Finn, der sich als jemand anderer ausgibt und anstelle eines Freundes, der Lehrer ist, einen Job an einer Grundschule annimmt. Als er erfährt, dass die Schüler dort sehr musikalisch sind, versucht er mit ihnen eine Rockband zu gründen. Die Schüler haben jedoch keine Ahnung von Rock, und Dewey, der ihnen den Charme von Rock ’n’ Roll näherbringen will, ignoriert den offiziellen Lehrplan und unterrichtet stattdessen Rockmusik-Geschichte.

In der Wohngemeinschaft von BTS fand so etwas Ähnliches statt, nur in einem anderen Genre – es war eine Art »School of Hip-Hop«. RM erstellte eine Playlist mit Musik von Drake, Nas, Notorious B.I.G., 2Pac und anderen Rappern, um sie den mit Hip-Hop weniger vertrauten Mitgliedern vorzuspielen. Er sagt dazu:

Ich hatte eine Liste mit etwa fünfzig verschiedenen Titeln zusammengestellt, damit wir sie uns alle gemeinsam anhören konnten. Um ein Gespür für Rap zu entwickelten, kreierten wir auch Cypher und sahen uns zusammen Videos an.

RM hatte beschlossen, der Jack Black der Wohngemeinschaft zu werden, weil BTS sich in der schlimmsten Situation befanden, die man sich in der Idol-Industrie vorstellen kann.

Glam, eine Girlgroup, die ein Jahr vor BTS auf dem Markt etabliert worden war, hatte gerade eine Dokuserie über ihre Entstehung gedreht, ein »echtes Musikdrama«, das auf SBS MTV (mittlerweile SBSM) ausgestrahlt wurde. Auf YouTube wurde der Film auch mit einem Teaser-Video beworben.

Aber leider war die Reaktion des Publikums nicht so gut wie erhofft und Big Hit Entertainment blieb schlussendlich auf enormen Kosten sitzen. Wenn eine Idol-Gruppe einer kleinen Agentur scheitert und zudem viel in das Team investiert wurde, fügt das dem Unternehmen so viel Schaden zu, dass es kaum Worte dafür gibt.

SUGA fasst die damalige Atmosphäre folgendermaßen zusammen:

Ich dachte, Big Hit Entertainment würde bankrottgehen.

RM sah sich also mit einer großen Herausforderung konfrontiert. Er war sich nicht sicher, in welche Richtung es musikalisch für sein kurz vor dem Debüt stehendes Team gehen konnte. RM erinnert sich:

Bang Si-Hyuk brachte mich und die anderen dazu, Musik von Künstlern wie A$AP Rocky und Lil Wayne anzuhören und zu üben. Die Member, die später dazugestoßen waren, waren aber vor allem hergekommen, weil sie Big Hit Entertainment als den Ort kannten, wo 2AM und 8Eight entstanden waren, und Bang Si-Hyuk, der früher bei JYP Entertainment gewesen war, als deren Erschaffer arbeitete. Dass er jetzt nach Hip-Hop und Rap verlangte, brachte sie sicher in einen gefühlsmäßigen Zwiespalt.

Was RM tun konnte, war, mit den anderen so viel wie möglich über Hip-Hop und über ihr Team zu reden. Vor ihrem Debüt war die »School of Hip-Hop« von RM, SUGA und j-hope darum fast rund um die Uhr in Betrieb. Manchmal unterhielten sie sich nach den Proben von 23 Uhr bis 6 Uhr früh, ohne zu schlafen. Glücklicherweise waren die Schüler dieser Schule sehr enthusiastisch. V beschreibt diese Zeit so:

RM, SUGA und j-hope riefen die vier Gesangsmember zu sich und sagten mit ernsthafter Miene: »Es wäre gut, wenn ihr euch diese Songs anhört« und »Wir bringen es euch bei«. RM stellte bekannte Hip-Hop-Songs zusammen und gab uns diese Liste. Da er sich so viel Mühe gab, mussten wir sie uns auch anhören. Seine Aufrichtigkeit hat mich berührt, also fand ich, ich sollte sie mir oft anhören, auch wenn ich keine Lust dazu hatte.

Der Unterricht zeigte allmählich Wirkung. V sagt:

Von damals gesehen bis heute kann ich mit Stolz sagen, dass ich von den Membern derjenige bin, der am meisten Musik hört. Damals schon habe ich mich in Hip-Hop verliebt. Also habe ich die anderen nach weiteren Musikempfehlungen gefragt oder selbst nach welchen gesucht.

Bei Vs positiver Reaktion spielte auch die Art des Unterrichts eine Rolle. Jimin erinnert sich an die Kurse von RM, SUGA und j-hope:

Sie sagten zu uns: »Ist das nicht cool?«, während sie uns Hip-Hop-Moves zeigten und Raps zum Besten gaben. Am Anfang war es einfach nur lustig und machte Spaß, aber später sah es wirklich cool aus. Ich dachte: »Die Musik, die sie machen – das ist echte Musik.«

Und Jimin fügt hinzu:

Auf diese Weise habe ich den »Hip-Hop-Spirit« übernommen (lacht).

Synchronisationskampf

Ahhh!

Auf die Frage nach dem Probenalltag von BTS antwortet j-hope scherzhaft mit einem Schmerzensschrei.

Wenn um 10 Uhr der Wecker klingelte, packte ich Salat, Brot und Hähnchenbrust ein und ging zum Proberaum. Beim Üben habe ich laut geschrien, meine Performance überprüft, die Zähne zusammengebissen und noch mal von vorn angefangen. Bis 22 Uhr. Dann bin ich zum Schlafen nach Hause gegangen. Tagein, tagaus.

Wie bereits erwähnt, hatte Big Hit Entertainment im Vergleich zur Größe des Unternehmens viele Trainees unter Vertrag. Wenn in einem Unternehmen, das gerade erst in die K-Pop-Branche eingestiegen ist, mehr als dreißig Anwärter auf eine Karriere in den Startlöchern stehen, erfolgt natürlich eine Selektion und es ist höchste Konzentration gefragt. Die Proberäume waren immer voll, die Teams wechselten sich mit dem Unterricht ab. Als der Zeitpunkt für Glams Debüt feststand, konzentrierte sich alles auf sie. Jin berichtet:

Als ich nach meinen Kursen in den Proberaum kam, waren alle Jungs in einem Raum versammelt. In den restlichen drei Räumen bereiteten Glam sich auf ihr Debüt vor.

Da die Reaktion der Öffentlichkeit auf Glam jedoch nicht wie erwartet ausfiel, konzentrierte das Unternehmen sich von da an voll auf BTS. Die finanzielle Lage war allerdings schwieriger als vor Glams Debüt.

Nachdem Big Hit Entertainment die Mitglieder für BTS festgelegt hatte, kündigte das Unternehmen alle Verträge mit den anderen Anwärtern. So hatten die sieben jungen Männer, die zu BTS werden sollten, Zeit und Raum für ihr Training zur Verfügung. Und ihre Trainingszeiten wurden länger. Sogar sehr viel länger.

 

Während RM, SUGA und j-hope im Dorm einen Hip-Hop-Kurs für die vier Gesangsmitglieder abhielten, fand im Proberaum jeden Tag ein regelrechter Kampf beim Tanzen statt. Genau genommen könnte man sagen, dass es für die Mitglieder viel schwieriger war, sich ans Tanzen zu gewöhnen als an Hip-Hop.

In Bezug auf Hip-Hop teilten RM, SUGA und j-hope bereits die gleiche Leidenschaft, und die Jüngeren im Team folgten ihrem Unterricht sehr gut. Zu jener Zeit waren Jimin und j-hope jedoch die Einzigen, die wirklich mit Tanz vertraut waren. Außerdem hatten RM und SUGA nie daran gedacht, Tanzen zu lernen. j-hope erklärt dazu:

SUGA und RM sagten einmal, dass sie dachten, wir würden eine Gruppe wie 1YTM werden und dass wir überhaupt nicht tanzen müssten.

1YTM ist eine Hip-Hop-Gruppe, zu der Teddy Park gehört, der Produzent von BIGBANG, 2NE1 und BLACKPINK. Hip-Hop-Musik wurde in Korea populärer, als sie in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren ins Land kam. RM und SUGA schienen sich BTS ebenfalls als eine Gruppe vorgestellt zu haben, die durch Rap-Elemente die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

1YTM war bereits im Hip-Hop-Genre angesiedelt, zudem lag bei der Gruppe, wie auch bei BTS, ein starker Fokus auf Gesang und sie bauten ebenso ein gewisses Maß an choreografischen Elementen in ihre Auftritte ein. Laut Jin begannen BTS deshalb, als Gruppe auf eine Overperformance hinzuarbeiten, sobald der Termin für ihr Debüt festgestanden hatte. Jin erinnert sich zurück, wie schnell sich die Atmosphäre im Proberaum veränderte:

Davor war Tanzen nicht so wichtig gewesen. Aber irgendwann stieg die Anzahl an Tanzstunden. Etwa zwei Monate vor unserem großen Auftritt haben wir wirklich viel geprobt. Es gab eine Zeit, in der wir zwölf Stunden am Tag getanzt haben.

Die Leser und Leserinnen dieses Buches wissen bestimmt, was mit Overperformance gemeint ist. Tatsächlich sprang Jimin später in ihrem ersten Song No More Dream mit Jung Kooks Hilfe in die Höhe, und während er sich mit den Füßen von den Rücken seiner in einer Reihe stehenden Mitstreiter abstieß, sah es aus, als würde er durch die Luft laufen.

Mit dem Ausdruck »akrobatische Leistung« allein lässt sich die damalige Performance jedoch nicht beschreiben. Jin fügt hinzu:

Bang Si-Hyuk ist damals etwas zu weit gegangen (lacht). Wenn wir unsere Choreografie auf Video aufnahmen, sah er es sich am Computer an und drückte die Stopptaste, um das Video anzuhalten. Dann überprüfte er unsere Körperhaltung und die Position jedes Fingers genau und sagte, wir müssten noch synchroner werden. Er sah sich die Choreografie Bild für Bild an. Also übten wir zwei monatelang denselben Tanz.

Genau wie Jin es beschrieben hat, trainierten sie No More Dream bis zu dem Punkt, an dem alles Bild für Bild aufeinander abgestimmt war.

 

Die vier Jahre zwischen 2AM, Glam und der Entscheidung für das Debüt von BTS waren, als würde Big Hit Entertainment versuchen, die letzten zwanzig Jahre in der Branche aufzuholen. Ein Mammutprojekt, das gründliche Recherche erforderte. Das Unternehmen analysierte die Hit-Faktoren erfolgreicher Idol-Gruppen und lud regelmäßig Branchenexperten ein, die Vorträge hielten. In einigen Fällen hatten sie sogar ein Preisgeld für die besten individuellen Entwicklungspläne für die Künstler ausgeschrieben.

Was Bang Si-Hyuk im Laufe dieses Prozesses erkannte, war, dass es sich mit Idol-Gruppen völlig anders verhielt als in der konventionellen Musikindustrie. Dieses neuartige Genre, das seine kommerzielle Einschlagskraft mit dem Debüt von Seo Taiji and Boys im Jahr 1992 bestätigt hatte, begann im Jahr 1996 mit der Gruppe H.O.T. den Markt mit systematisch entwickelten Produktionen zu versorgen. BTS debütierten also zu ihrer Zeit in einem Genre, das vor etwa zwanzig Jahren seine Blütezeit erlebt hatte. Fans des Genres, die damals im Teenageralter gewesen waren, waren nun über dreißig, und je länger die Fangemeinde Bestand hatte und wuchs, umso klarer wurden die Standards für Inhalte, die sie bevorzugte.

Einer davon war der sogenannte Synchronisationstanz. Fans wollten, dass die Mitglieder ihrer Lieblingsgruppe besondere Momente kreierten, indem sie ihre Bewegungen aufeinander abstimmten. Das war nicht nur visuell ansprechend, sondern auch ein Beweis dafür, wie hart das Team zusammen trainiert hatte, um ihre Bewegungen perfekt zu synchronisieren.

Für Bang Si-Hyuk, der seit seiner Zeit als Produzent bei JYP Entertainment eine Menge mit Hip-Hop- und R&B-basierter Musik aus der »ersten Generation des koreanischen Hip-Hops« zu tun gehabt hatte, war synchrones Tanzen damals etwas, über das er nicht lange nachzudenken brauchte. Denn beim Hip-Hop wurden normalerweise individuelle Gefühle ausgedrückt, also hielt er es für unnötig, dass die Mitglieder ihre Bewegungen aufeinander abstimmten.

Für Idol-Gruppen war Synchrontanz jedoch ein Kernstück des Genres. Also musste es umgesetzt werden. Und so wurden BTS selbst unter Idol-Gruppen zu einem Team, das sich durch seine Overperformance auszeichnete.

V erinnert sich an die Trainingszeit vor ihrem Debüt:

Synchrontanz war schon ein wesentliches Element für Idol-Gruppen, aber unsere Choreografien waren noch intensiver.

Um die Genremerkmale von Hip-Hop und K-Pop zu vereinen, mussten BTS vor ihrem Debüt extrem hart trainieren, um ihrer Idealvorstellung so nah wie möglich zu kommen. Während abends die »Hip-Hop-Schule« von RM und SUGA abgehalten wurde, gab es tagsüber die »Tanzschule« von j-hope für die Mitglieder, die nicht besonders mit dem Tanzen vertraut waren. j-hope spricht über seine Gefühle zu der Zeit:

Außer mir und Jimin gab es im Team niemanden, der vor der Zeit bei Big Hit Entertainment schon länger getanzt hatte. Also fand ich, dass die anderen in erster Linie Spaß am Tanzen haben sollten. Zusätzlich zur regulären Trainingszeit übten wir manchmal in den frühen Morgenstunden. Ich habe so angefangen wie damals in der »Rap-Höhle«, als ein Beat gespielt wurde und wir uns dazu einen Freestyle-Rap ausgedacht haben. Das hatte mir das Gefühl gegeben, dass Rap wirklich Spaß macht, also wollte ich dieselbe Wirkung bei den anderen auch in Bezug auf den Tanz erzielen. Ich schaltete die Musik an und sagte ihnen, sie sollten einfach nach Herzenslust drauflos tanzen.

Glücklicherweise wurde diese Art der Tanzschule von den anderen Bandmitgliedern gut aufgenommen. j-hope fährt fort:

Wir arbeiteten besser zusammen als erwartet. Nachdem SUGA dem Tanzen verfallen war, sagte er sogar scherzhaft: »Ich will nicht mehr rappen, ich will nur noch tanzen.« Es ist vielleicht schwer zu glauben, aber wir sind auch einmal zu zweit nach Hongdae gefahren, um Breakdance zu lernen (lacht).

Kollision von Weltanschauungen

Aber selbst j-hope, der im Proberaum auf eigene Faust eine Tanzschule eröffnet hatte, war etwa sechs Monate vor dem Debüt von BTS extrem erschöpft.

Es muss Anfang Januar 2013 gewesen sein. Zu dem Zeitpunkt, als wir am motiviertesten sein sollten, waren wir komplett ausgelaugt. Wir haben praktisch in dem Proberaum gelebt, in dem wir unsere Choreografie-Videos gedreht haben. Wenn wir den Raum betraten, wurden alle still und unglaublich reizbar.

Um eine Overperformance bieten zu können, trainierten alle fleißig die Choreografie und nahmen gleichzeitig Unterricht. Währenddessen achteten sie auch auf ihre Ernährung, um ihre Körper für die Bühne entsprechend in Form zu bringen. Selbst wenn sie Hühnerbrust aßen, verzichteten sie für bessere Gewichtskontrolle und Proteinaufnahme auf Salz oder andere Gewürze.

Die wirklichen Entbehrungen und Probleme waren jedoch eher geistiger als körperlicher Natur. Einem Unternehmen wie Big Hit Entertainment anzugehören, das zu jener Zeit noch nicht so bekannt war wie SM Entertainment, bedeutete j-hope zufolge, dass man manchmal von Menschen im näheren Umfeld abschätzig betrachtet wurde.

Wenn Leute immer wieder fragen, wann man endlich seinen großen Auftritt haben wird, kann das jungen Trainees ganz schön zusetzen. Es ist, als würde man einem das Messer in der Wunde herumdrehen.

Zu dieser Zeit war j-hope wirklich verzweifelt. Der Weg, zu einem Trainee mit einer Chance auf den großen Durchbruch zu werden, war gespickt mit Stolpersteinen. j-hope denkt an die Reise von seiner Heimatstadt nach Seoul zurück:

An der Akademie, an der ich tanzen gelernt habe, konnte ich nicht viele Stunden nehmen. Wegen der Kursgebühr. Also saß ich dort außerhalb meines Unterrichts die ganze Zeit auf der Bank, weil ich den anderen so gern beim Tanzen zusah. Nach meinem eigenen Unterricht habe ich im Proberaum dann trainiert. Daher habe ich in gewisser Weise von den Tanzlehrern dort gelernt, insbesondere von Lee Byung Eun (Bangster)8. Er sagte zu mir: »Willst du nicht zu uns zum Trainieren kommen?« Also trat ich dem Tanzteam Neuron9 bei. Dort lernte ich ernsthaft Streetdance. Danach habe ich den Vertrag bei Big Hit Entertainment unterschrieben, aber damals gab es dort noch keinen Proberaum. Ich war zwar unter Vertrag bei Big Hit Entertainment, erhielt aber trotzdem weiterhin Unterricht an der Tanzakademie in Gwangju. Dann kam der Anruf vom Team für Talentförderung. Sie sagten mir, es sei an der Zeit, nach Seoul zu kommen.

j-hope, RM und SUGA mussten mehr als zwei Jahre auf ihren ersten Auftritt warten und Big Hit Entertainment war aufgrund des Fehlschlags mit Glam nicht in der Lage, das Unternehmen so zu führen, wie sie es gern getan hätten. Die Proberäume waren so klein, dass Musik, die im ersten Raum abgespielt wurde, bis in den letzten Winkel jedes anderen Raums zu hören war. In dieser Situation kamen die sieben Teammitglieder nicht umhin, sich Sorgen um ihren Karrierestart zu machen.

Besonders SUGA war sehr beunruhigt. Während der Vorbereitung auf den großen Tag litt er noch dazu unter einer Schulterverletzung, die er sich bei einem Unfall zugezogen hatte. SUGA erklärt:

2012, bevor unser Debüt feststand, hatte ich mehrere Teilzeitjobs. Meiner Familie ging es finanziell schlecht, also habe ich MIDI unterrichtet, in einem kleinen Supermarkt gejobbt und auch als Lieferfahrer gearbeitet. Als ich für eine Auslieferung mit dem Motorrad unterwegs war, passierte der Unfall.

SUGA spricht heute gelassen über die schmerzhafte Zeit, die er damals durchlebte:

Die Situation im Unternehmen verschlechterte sich zusehends und ich machte mir außerdem große Sorgen, dass meine Karriere als Trainee aufgrund des Unfalls zu Ende sein könnte. Es war also in jeder Hinsicht eine qualvolle Zeit. Ich hatte mein Zuhause verlassen und bei Big Hit Entertainment unterschrieben mit der Aussicht, vor großem Publikum aufzutreten … Ich war so verzweifelt.

Jimin sehnte sich aus einem anderen Grund nach seinem ersten Auftritt:

Ich habe an der Oberschule Tanzen gelernt, dann alles hinter mir gelassen, um nach Seoul zu gehen, aber niemand hat mich willkommen geheißen … Ich hatte Angst, dass ich sofort wieder heimkehren müsste, falls ich bei einer Zwischenbewertung aussortiert werden würde. Es war also eine Zeit, in der ich ums Überleben gekämpft habe.

Seit Big Hit Entertainment alle aus dem Traineeteam, mit Ausnahme derjenigen, die zu BTS werden würden, entlassen hatte, wuchs Jimins Angst, dass er jederzeit der Nächste sein könnte. Im Gegensatz zu RM, SUGA und j-hope gab es für die Sänger der Gruppe, einschließlich Jimin, keine Garantie, dass sie mit BTS debütieren würden. Sie hatten zu wenig Zeit gehabt, richtig von den Coaches zu lernen, und nachdem der Termin für ihren ersten Auftritt feststand, lastete der Druck, härter zu arbeiten, auf Jimin.

Ich wollte unbedingt herausfinden, wie ich in diese Situation geraten war. Dass ich das alles weder nur erzwungen hatte, noch durch reinen Zufall an diesem Punkt gelandet war. Ich wollte die Leute dazu bringen, mich zu mögen, und ich wollte zeigen, was ich draufhatte … Vielleicht war ich auch nur ungeduldig?

Jimins Verzweiflung war damals ernst, aber im Nachhinein erinnert er sich nur an das Schöne aus dieser Zeit.

Ich hatte keine Ahnung, wie man für eine Idol-Gruppe tanzt. Diese Art von Choreografie habe ich dort zum ersten Mal kennengelernt. Immer wenn eine neue Bewegung dazukam, hielt ich inne und prägte sie mir ein. Es gibt diese Figur, den Superhelden Zolaman, ein Strichmännchen mit einem großen runden Kopf. In ähnlichem Stil brachte ich die Bewegungen aufs Papier, damit ich sie mir besser merken konnte. Auch wenn ich dafür ausgelacht wurde.

Auf der anderen Seite war Jung Kook, der mitten in der Pubertät steckte, damit beschäftigt, sich selbst zu finden, während er ein für ihn ungewohntes Leben in der WG führte und eine enorme Menge an Training absolvierte.

Meine Persönlichkeit hat sich komplett verändert. Als ich mit Leuten zusammenlebte, die ich nicht kannte, war ich plötzlich sehr schüchtern. Beim Duschen mied ich die anderen und schlief im oberen Etagenbett. Im Sommer war es so heiß, dass mir der Schweiß in Strömen herunterlief, aber ich konnte nicht hinunter, weil die anderen unter mir schliefen. Damals wurde mir klar, dass ich scheu und zurückhaltend war.

Das lag unter anderem an der Kombination aus den Anforderungen der Idol-Industrie, dem bevorstehenden Debüt von BTS und den damaligen Umständen bei Big Hit Entertainment.

Koreanische Idols debütieren in der Regel zum Ende ihrer Teenagerzeit oder spätestens mit Anfang zwanzig. Viele unterschreiben als Teenager einen Vertrag mit einer Agentur und beginnen ihr Leben als Trainee. Jung Kooks Einstand als Mitglied von BTS und sein Einzug in die gemeinsame Unterkunft im Alter von fünfzehn Jahren war dennoch relativ früh. Zudem war er in einer Gruppe mit Leuten wie RM und SUGA, die bereits in der Hip-Hop-Szene aktiv gewesen und verrückt nach Hip-Hop-Musik waren. Während er sich Gedanken über das Training und ihr Debüt machte, entdeckte Jung Kook in der neuen Umgebung zugleich, was für ein Mensch er eigentlich war.