Braut mit sieben Brüdern - Christine Stutz - E-Book

Braut mit sieben Brüdern E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Harriet hat sieben Brüder. Sie alle werden nur die ABC Geschwister genannt, denn ihre Namen beginnen von A bis H.. Harriet ist seit ihrer Jugend in Kevin Cooper verliebt, den reichen Nachbarn. Zu Anfang sieht auch alles gut aus. Kevin scheint Harriet auch zu mögen. Doch dann betrügt er sie und verlobt sich mit Susan. Tief gekränkt verlässt Harriet ihre Heimatstadt. Drei Jahre später ist sie wieder Zuhause. Kevin möchte sich entschuldigen, doch Harriet lässt ihm keine Chance dazu.#Dann geraten beide in in einen Schneesturm. Zwei Tage müssen sie zusammen auskommen. Dann tauchen plötzlich ihre sieben Brüder auf. Kevin macht Harriet einen Heiratsantrag, um ihre Ehre zu retten. Trotz ihres Widerstands, wird Harriet mit Kevin verheiratet. Kevin liebt seine sture Frau. Doch sie macht es ihm alles andere als leicht. Dann taucht auch noch diese Susan wieder auf...

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Braut mit sieben Brüdern

Titelseite1.KapitelTitel3. Kapitel4.Kapitel5.Kapitel6. Kapitel7.Kapitel8. Kapitel9. Kapitel10. KapitelLaila- MaeProlog1 Kapitel2 Kapitel3-2 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 -2 Kapitel7 Kapitel8-2 KapitelImpressum

Eine Braut

Mit sieben

Brüdern

1.Kapitel

1.Kapitel

„Kevin, verdammt! In meinem Garten ist ein riesiger Bär“ Josef stürmte in das Büro von Kevin Cooper und versuchte nach Luft zu ringen. Dieser riesige Bär hatte ihn mächtig Angst gemacht.

Kevin unterdrückte ein Lachen. Er schmunzelte und griff zum Telefonhörer. „Keine Panik, Freund. Das haben wir gleich. Der gehört zu den ABC- Brüdern“. Sagte Kevin. Er telefonierte und legte eine Minute später den Hörer wieder auf. Dann griff er seinen Stetson und winkte den neuen Arzt mit sich. „Ist geregelt. Harry kommt gleich vorbei und holt den Bären ab.“ Sagte er ernst. Grimmig verzog er das Gesicht. Von allen Brüdern musste ausgerechnet Harry am Telefon sein. Warum ausgerechnet Harry. Kevin fluchte still. Acht Geschwister und nur Harry hat Zeit, dachte er unwohl.

„Harry? Wer ist das denn. Ich dachte immer, das geht nur bis G bei den Backers.“ Widersprach Josef. Wer war denn die Nummer acht, fragte er sich jetzt. Er folgte seinem Freund über die Straße zur kleinen Praxis, die er vor drei Monaten übernommen hatte. Dort im Garten lag der riesige Bär in der Einfahrt und schlief.

Kevin verzog sein Gesicht. „Nein, außer Alan, Ben, Chris, Daniel, Eric, Frank und Gerry gibt es auch noch Harry“ antwortete Kevin finster. Dann schwieg er verstimmt. Er betrat den Garten der Praxis und sah den großen Schwarzbären dort in der Winter- Sonne liegen. Doch, der Anblick konnte einem Angst machen, dachte Kevin grimmig.

„Wäre es nicht eigentlich Zeit für die Bären, in den Winterschlaf zu gehen? Schlafen die nicht normaler weise um diese Zeit schon?“ fragte Josef ängstlich. Er beäugte den großen Bären misstrauisch. Er kannte sich mit Menschen aus, und mit Hunden. Aber nicht mit Bären. Und das wollte er auch nicht ändern.

„Carla ist etwas anders, als die anderen Bären“ sagte Kevin trocken. Jetzt sah er den uralten rosa Lieferwagen die Straße hochkommen. Fluchend lehnte er sich am Zaun, als der Wagen hielt und Harry ausstieg. Wie immer in alten, kaputten Jeans, dicken Stiefeln und ihren zerschlissenen Hut auf dem Kopf, betrat sie den Garten. „Morgen“ sagte sie nur und ging zielstrebig auf den Bären zu. Sie hob den Fuß und trat gegen den Bären. „Aufstehen Carla. Ab auf den Lieferwagen. Ich habe es eilig. Also keinen Ärger, Bär.“ schimpfte sie. Müde reckte sich der Bär.

Beide Männer sahen schweigend zu, als Harry den Bären erneut schubste und trat. „Das solltest du nie selbst versuchen, Josef. Das dürfen nur die ABC- Brüder.“ Warnte Kevin den ungläubigen Josef. Dann schloss er seine Augen. Er musste das Bild verdrängen, dass sich ihm nun bot. Er würde es nie aus seinen Gedanken bekommen, dachte Kevin. Harry hatte jetzt ihren Hut abgenommen. Eine Flut rotblonder Haare fiel ihr in Locken über die Schultern. Anerkennend pfiff Josef durch die Zähne. Kevin hatte es befürchtet. Dazu kannte er seinen Freund zu gut. „Wahnsinn. Was ist das denn! Wenn alle ABC-Brüder so aussehen würden, wäre ich zufrieden.“ Sagte Josef leise. Wieder fluchte Kevin leise. Natürlich war sein Freund fasziniert von Harry, dachte Kevin finster. Ihm erging es doch genauso. Er hatte nie vergessen wie schön Harry war.

Vor drei Jahren waren sie mal befreundet gewesen. Es hätte mehr daraus werden müssen, doch es kam leider alles anders. Er hatte es damals gründlich versaut. Es war allein seine Schuld. Das wusste er genau.

„Du, Onkel Josef, Hallo. Ich will ein Lolli.“ Vor den Männern stand Adam. Harrys knapp dreijähriger Neffe und zog an Josefs Jacke. „Onkel Harry hat mich mitgenommen, weil Mama in der Stadt ist mit Dad.“ erzählte der kleine Junge ernst. „Onkel Harry?“ Josef zog fragend die Augenbrauen hoch. Die junge Frau hatte den Bären jetzt auf dem Lieferwagen verfrachtet und kam zu ihnen herüber. Kevin schluckte schwer. Sie war wirklich wunderschön. Sie war noch schlanker, als Kevin sie in Erinnerung hatte. Auch waren ihre Haare etwas dunkler. Aber sie war noch immer so schön wie früher. Daran würde sich für Kevin auch nie etwas ändern, das wusste er.

Harry reichte Josef ihre Hand und lächelte ihn überaus bezaubernd an. „Hallo, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Harriet Backers. Das H in dem ABC.“ Sagte Harriet dunkel, sanft. „Das ist ab sofort mein Lieblings Buchstabe. Das H gefiel mir immer schon“ sagte Josef verführerisch. Er erwiderte ihr Lächeln und ließ ihre Hand nicht mehr los. Kevin grunzte wütend. Ihr Blick traf ihn eiskalt. „Oh, Hallo, Kevin Cooper“ sagte sie nur, dann wandte sie sich wieder Josef zu. „Entschuldigen sie bitte, dass unser Bär sie gestört hat, Josef. Ihr Vorgänger hatte immer Bienen im Garten und das weiß Carla leider. Sie ist sehr verfressen.“ Sie lächelte Josef gewinnend an. Jetzt zupfte ihr Neffe an ihrem Pullover.

„Onkel Harry, ich will ein Lolli! Du hast es mir versprochen.“ sagte er nörgelnd. Lachend nahm Harriet ihn auf den Arm. „Onkel Harry?“ fragte Josef erneut. Er zog jetzt einen Lolli aus seiner Jackentasche und reichte ihn dem Kind.

„Adam lernt es noch. Aber bei 6 Onkeln und nur einer Tante ist es schwierig. Er bringt es immer noch durcheinander,“ erklärte Harriet lachend. Sie sah zum alten Lieferwagen herüber. Carla drehte sich auf der Ladefläche und der Wagen wackelte gefährlich. Es würde eine lange Heimfahrt werden.

„Entschuldigen sie, Josef. Ich muss los, bevor Carla meinen Wagen zerlegt. Aber ich würde morgen gerne wiederkommen und mich mit ihnen unterhalten Doc. Ben sagte, sie suchen eine zuverlässige Krankenschwester. Ich habe seit 8 Wochen meinen Abschluss und würde gerne hier in der Gegend bei meiner Familie bleiben.“ Harriet lächelte Josef gewinnend an und wartete gespannt auf eine Antwort. Drei Jahre war sie fortgewesen. Drei verdammte Jahre in der Stadt, um ihre Ausbildung zur Krankenschwester zu schaffen. Drei Jahre fort von ihrer Familie und fort von Kevin Cooper, der jetzt mit finsterem Gesicht neben ihr stand. Jetzt wusste sie. Drei Jahre waren nicht genug Zeit gewesen. Auch wenn sie versuchte, ihn so gut es ging zu ignorieren.

„Du willst für mich arbeiten? Das ist ja wunderbar, Harriet! Ich bin begeistert. Komm morgen vorbei. Ich denke, wir werden uns einig.“ Sagte der Arzt fröhlich. Wieder ergriff Josef ihre Hand. Es juckte Kevin in den Fäusten. Sein Freund sollte die Finger von Harry lassen. „Du willst arbeiten gehen? Hast du nicht genug Arbeit auf eurer Farm, Harry?“ fragte er sie jetzt und zuckte unter ihren wütenden Blick zusammen. „Wüsste nicht, dass es sie etwas angeht, Mister Cooper! Das ist nicht ihr Gespräch, das Josef und ich hier gerade führen!“ sagte sie grimmig. Sie winkte Josef kurz zu, nahm ihren Neffen und stieg in den alten Lieferwagen, der erst nach mehrmaligen Versuchen startete. Langsam rumpelte der Wagen davon. Laut fluchend sah Kevin dem Wagen hinterher. Das war ja beschissen gelaufen, dachte er wütend.

„Hoppla, mein Freund. Zeit für ein Bier und Erklärungen? Ist da irgendetwas zwischen dir und Harriet? Hast du irgendwelche Ansprüche, von denen ich nichts weiß? Ich frage nur, bevor ich mich umsonst verausgabe. Das Mädchen gefällt mir nämlich sehr.“ sagte Josef, während beide Männer dem Lieferwagen hinterher sahen.

„Dann sei nur vorsichtig, Josef. Sie hat immerhin 7 Brüder. Und jeder von ihnen kann sehr ungemütlich werden.“ Antwortete Kevin seufzend. Das hatte er am eigenen Leib erfahren dürfen, dachte Kevin. Er folgte seinem Freund ins Haus. „Ich kenne Harriet eigentlich seit ihrer Geburt. Aber richtig interessiert habe ich mich nie für sie. Das lag vielleicht auch daran, dass sie als 8. Kind ewig die Kleidung ihrer Brüder auftragen musste. Ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt und ihr Vater hat sie, der Einfach-halber, wie die anderen 7 erzogen. Ich glaube,, bis Harriet zur Schule kam war ihr gar nicht bewusst, dass sie ein Mädchen ist. Dann auf der Hochzeit ihres ältesten Bruders, Alan, sahen wir sie das erste Mal in einem Kleid. Ihre Schwägerin hatte sie herausgeputzt. Oh Man, Josef. Uns allen blieb die Spucke weg. Plötzlich waren alle männlichen Wesen im Umkreis von 100 Kilometern hinter Harriet her. Harriet konnte sich vor Einladungen nicht retten. Aber ausgegangen ist sie mit mir, Josef. Nur mit mir. Es war einfach schön. Ich holte sie abends Zuhause ab. Fast immer saßen alle beim Abendbrot und ich setzte mich dazu. Weißt du, ich habe es genossen, als Einzelkind war es schön, eine so große Familie zu erleben.“ Kevin holte sich sein drittes Bier. Und das war garantiert nicht sein letztes heute. Das wusste er genau.

„Was passierte dann? Warum ging es schief.“ fragte Josef gespannt. Er hatte eine Menge Gerüchte gehört, aber er wollte die Wahrheit wissen. Vielleicht kam jetzt Licht ins Dunkle.

„Nun, Susan ist passiert.“ Berichtete Kevin bitter weiter. „Sie kam in die Stadt und verdrehte uns allen den Kopf. Uns allen. Ich vergaß Harriet für einen Augenblick, traf mich mit Susan und war zwei Wochen später mit ihr Verlobt. Ich war vollkommen verblendet. Auf unserer Verlobungsfeier habe ich Harriet das letzte Mal gesehen. Sie gratulierte mir und verschwand.“ Kevin trank sein Bier in einem Schluck leer. „ Ich war so ein verdammter Idiot, Josef. Weder Harriet noch ihre Brüder haben es mir je verziehen. Harriet war noch in derselben Woche abgereist. Heute sah ich sie das erste Mal wieder.“ Fluchte Kevin grimmig.

„Und deine liebreizende Susan ist mit deinem alten Onkel auf und davon, als sie gemerkt hat, dass er wesentlich mehr Geld hat, als du.“ Josef nickte grimmig. Er hatte Kevin damals auf deren Hochzeit kennengelernt. Sie waren gute Freunde geworden und als der alte Doc hier in der Gemeinde aufgab, übernahm er die Praxis. Josef mochte die Gegend und die Menschen hier. Er hatte die Großstadt die Hektik satt. Hier konnte er endlich durchatmen, dachte er.

Titel

2.Kapitel

Kevin kam aus dem kleinen Gemischtwaren-Laden und sah den alten Lieferwagen vor Josefs Praxis stehen. Verstimmt blieb er stehen und wartete. Jetzt stieg Harriet aus. In ihrer Hand trug sie eine Kuchenschachtel. Garantiert ihr berühmter Kirschkuchen. Kevin seufzte und fluchte, als ihn das Wasser im Mund zusammen lief. Er musste daran denken, wie oft sie den Kuchen für ihn gebacken hatte. Wie sie beiden am See gesessen und den Kuchen genossen hatten. Kevin grunzte wütend. Jetzt würde sein Freund in den Genuss des Kuchens kommen.

Jetzt öffnete Josef die Tür und Harriet verschwand. Kevin warf seine Tüte mit Einkäufen in seinen Geländewagen und fuhr zurück auf seine Ranch. Seit einer Woche schon traf sich Harriet immer wieder mit seinem Freund. Man munkelte über das neue Traumpaar. Kevin fluchte laut. Die Gerüchteküche in der kleinen Stadt funktionierte perfekt. Nichts blieb im Dunklen.

Kevin drehte die Heizung des Geländewagens höher. Es war verdammt kalt geworden. In vier Wochen war Weihnachten. Er seufzte laut. Er würde das Fest wieder allein feiern. So wie seit vielen Jahren. Seit sein Onkel mit Susan verheiratet war, mied er ihn so gut es ging. Wieder gingen seine Gedanken zu den Backers. Dort würde es bestimmt ein großes, lustiges, urgemütliches Fest werden. Er fluchte erneut, als ihm einfiel, dass er das Wichtigste vergessen hatte. Wütend wendete er den Wagen und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Es hatte zu schneien begonnen und es wurde heftiger. Kein gutes Zeichen, dachte Kevin.

Plötzlich trat Kevin auf die Bremse, als er den alten Lieferwagen dort halb im Graben liegen sah. Verdammt, das war doch Harriets Wagen. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Kevin atmete erleichtert auf. Harriet stand an der Straße und trat wütend gegen den Wagen. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Kevin parkte seinen Wagen und stieg aus. Harriet brauchte eindeutig Hilfe. „Probleme, Harry?“ fragte er sie und kam zu ihr herüber. Ihre Jacke ist viel zu dünn, dachte Kevin. Sie musste doch frieren. Fast hätte er seine ausgezogen, doch ihr überaus wütender Blick ließ ihn erstarren. „Nein, überhaupt nicht. So parke ich immer!“ sagte sie wütend. „Was glaubst du denn!“ schnauzte sie Kevin verzweifelt an. „Ich fahre dich heim Harriet. Den Wagen können deine Brüder morgen holen. Wo sind sie eigentlich alle?“ Kevin schob, die sich wehrende, Harriet zu seinen Wagen und setzte sie auf den Beifahrersitz. „Alan ist mit Laurien und Adam bei den Schwiegereltern. Ben und Chris sind bei ihren Verlobten, Daniel und Eric sind zur Landwirtschaftsausstellung, Frank und Gerry sind in der Stadt beim Konzert der neuen Rockgruppe.“ Antwortete Harriet leise. Dann rieb sie sich dankbar ihre eiskalten Arme Sie genoss die Wärme im Wagen. Die Heizung in ihrem alten Lieferwagen war seit langem kaputt. Hier, in diesem teuren Wage, war es angenehm warm Besorgt sah sie jetzt aus dem Fenster. Der Schneesturm wurde immer schlimmer. Es war ein Glück gewesen, das Kevin sie gefunden hatte. Der Spaziergang Nachhause wäre kein Zuckerschlecken geworden. Wahrscheinlich wäre unterwegs erfroren, dachte sie.

Beide schwiegen jetzt. Was sollten sie sich auch sagen, dachte Kevin frustriert. Kevin machte das Radio an. Die Nachrichten kündigten einen schlimmen Schneesturm für ihre Gegend an. Harriet seufzte leise. Und ausgerechnet jetzt war sie allein. Jetzt hätte sie alle Brüder brauchen können.

„Wann kommen deine Brüder Heim?“ fragte Kevin, so als habe er ihre Gedanken gelesen. Er drehte die Lautstärke des Radios herunter. Dann wartete er auf eine Antwort. Besorgt sah er in Harriets Gesicht und grunzte. Er hatte ihr Seufzen gehört. „Ich denke, auch bald. Du musst dir keine Sorgen um mich machen.“ antwortete sie schnell. Sie wusste, das war gelogen. Bei dem Schneesturm würden sie alle erst morgen wiederkommen. Harriet war sich selbst überlassen. Jetzt hatten sie die ABC- Farm erreicht und Harriet sprang aus dem Wagen. Ohne sich bei Kevin zu bedanken, lief sie zur großen Weide. Sie musste die Tiere in die Scheune bringen, sie versorgen und dann das große Scheunentor schließen. Das war schwierig. Selbst bei gutem Wetter waren dafür zwei ihrer Brüder von Nöten.

Kevin fluchte unanständig und fuhr mit seinem Geländewagen hinter Harriet her. Er fuhr zur Weide und trieb die Kühe in Richtung Scheune. Wieder dachte er an Harriets dünne Jacke. Sie musste mächtig frieren. Endlich waren die Kühe in der Scheune. Harriet hatte bereits Futter verteilt und schleppte Wasser heran. Die schweren Eimer musste sie mehrmals absetzen. „Hau ab, Kevin Cooper. Sonst kommst du nicht mehr Nachhause. Der Sturm wird immer schlimmer.“ rief sie ihm entgegen. Sie wies mit dem Finger nach draußen. Ein starkes Schneetreiben machte den Himmel dunkel. Man konnte keine fünf Meter weit sehen. Kevin schluckte schwer. Er winkte wütend ab.