Charles und Gordon -  Zwei verrückte Geister und eine alte Burg - Christine Stutz - E-Book

Charles und Gordon - Zwei verrückte Geister und eine alte Burg E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Charles und Gordon, die berühmte Ballade aus Schottland. Lady Brianna Mac Arthur ist die letzte Erbin ihres Geschlechts. Zusammen mit ihrem Hausgeist Gordon Mac Arthur, lebt sie einsam in der riesigen Familienburg. Die Kosten für das Gebäude bereiten Brianna große Sorgen. Dann taucht eines Tages, ein unbekannter Verwandter aus Amerika bei ihr auf. James Mac Arthur. Nachfahre von Charles Mac Arthur. Des Bruders vom Hausgeist Gordon. Gordon hatte seinen Bruder vor vielen hundert Jahren verflucht, weil dieser mit dessen Verlobten damals durchgebrannt war. Gordon hat Charles das nie verziehen und gedroht, seinen Bruder zu töten, sollte er sich je wieder blicken lassen. James bringt Brianna mit einem Trick dazu, seinen Zweig der Familie wieder willkommen zu heißen. Kaum ist das passiert, taucht der Geist von Charles in der alten Burg auf. Glücklich, wieder Zuhause zu sein. Jetzt hat Brianna mächtig Ärger mit zwei sich bekämpfenden Geistern und den Kosten für die Burg. Mit ihrer Ruhe ist es vorbei. Dann taucht auch noch ein Zwillingsbruder von James auf. Charles Mac Arthur, kurz Charly genannt. Beide Männer verlieben sich in Brianna. Und die uralte Geschichte von Charles und Gordon scheint sich zu wiederholen.

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Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Charles und Gordon - Zwei verrückte Geister und eine alte Burg

TitelseiteProlog1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 Kapitel9 Kapitel10 KapitelEpilogImpressum

Charles und Gordon

Zwei verrückte Geister und eine alte Burg

Prolog

Prolog

„Charles und Gordon waren zwei Brüder. Man sagte sich, der eine stach den anderen nieder.“ Das alte Lied schallte durch die Eingangshalle.

Seufzend rutschte ich auf den Knien über den uralten Steinboden. Wie viele Generationen von Mac Arthur hier wohl schon entlanggelaufen waren? Ich glaube, das wusste wohl niemand so ganz genau. Selbst mein Ur- Ur-Urgroßvater Gordon konnte mir diese Frage beantworten. Auch wenn er hier schon über Generationen spukte. Zum Glück hielt er sich zurück, wenn ich Besucher hier herumführte. Ich hatte Urgroßvater Gordon erklärt, dass man heutzutage Geld brauchte, um so ein riesiges Gebäude zu unterhalten. Und es nicht zuträglich war, wenn er die Menschen erschreckte. Auch, wenn einige Menschen das erwarteten.

Ich wrang den Feudel aus und kniete mich wieder zum Boden. Heute war ein Mistwetter gewesen. Die wenigen Gäste, die heute die alte Burg besucht hatten, waren nicht gerade vorsichtig gewesen. Sie hatten achtlos eine Menge Dreck in die Burg getragen. Und da ich mir kein Personal leisten konnte, musste ich halt allein putzen. Ich, die Putzfrau, Köchin und Burgherrin. Ich, Brianna Mac Arthur, die letzte ihres Geschlechts.

Endlich endete das alte Lied. Ich atmete erleichtert auf. Denn das, was da im Lied besungen wurde, entsprach meiner Familiengeschichte. Das in dem Lied, das war hier früher einmal passiert. Zwei Brüder, die sich um eine Frau gestritten hatten. Bis aufs Blut gestritten. Beide Männer hatten sich damals gegenseitig verflucht. Und einer der Brüder, der sich hier in der Burg immer noch herumtrieb. Ur-Ur- Urgroßvater Gordon Mac Arthur. Er hatte seinem Bruder damals blutige Rache geschworen. Und geschworen, nicht eher zu gehen, bis er seinem Bruder wieder Auge im Auge gegenüberstand.

Der Fußboden war wieder sauber. Bis morgen, wenn die nächsten Gäste erwartet wurden, dachte ich grimmig. Dann ging das ganze Spiel von vorne los. Wieder neugierige Menschen herumführen, ihnen die Geschichte der beiden Brüder erzählen und aufpassen, dass niemand etwas von den vielen kleinen Kunstwerken, „aus Versehen“ mitgehen ließ. Zum Glück hatte ich dafür Gordon, der mir immer unsichtbar für jeden anderen Menschen, folgte. Er alarmierte mich, wenn jemand etwas einsteckte. Das war sehr hilfreich. Auch heute hatte er einen kleinen Jungen erwischt. Es gab eine heftige Auseinandersetzung mit den Eltern des Kindes. Aber ich hatte den alten Krug wieder. Nur das zählte. Zufrieden warf ich den Feudel in den Eimer.

„Bist du das arme Aschenputtel und ich der Prinz?“ hörte ich eine amüsierte Männerstimme hinter mir. Ich schrie erschrocken auf und schwang herum. Das Wasser im Eimer schwappte über. Schnell sprang der Mann zurück. Dann sah er lachend auf meine nasse Hose. Jetzt wanderte sein Blick höher und blieb an meinen Kastanien-braunen Haaren hängen. Dann suchte er meinen Blick und grinste breit. „Dunkelblaue Mac Arthur Augen“ sagte er lächelnd.

Ich betrachtete den Mann. Ca. Dreißig Jahre, schlank und gutaussehend. Was wollte so ein Mann hier in der Burg? „Wer sind sie. Und wie kommen sie hier rein! Ich hatte doch die Tür abgeschlossen!“ sagte ich so selbstbewusst, wie ich konnte. Auch wenn mir das etwas schwerfiel. Denn ich wusste genau, die Tür war verschlossen gewesen. Das würde ich doch nicht vergessen. Also war der Mann vor mir hier eingebrochen, dachte ich und sah mich nach Gordon um. Jetzt konnte ich meinen Hausgeist gebrauchen.

„Das Schloss in der Tür muss ziemlich alt sein, Lady. Denn ich habe den Schlüssel hier ins Schloss gesteckt. Und siehe da, er funktionierte immer noch. Nach all den hundert Jahren.“ Erklärte mir der Mann dunkel lachend. Verständnislos starrte ich erst den Mann, dann den alten Schlüssel an. Er war identisch mit dem, der meine Haustür immer verriegelte. Nur war dieser Schlüssel hier, den der Mann in den Händen hielt, mit einem C verziert. Mein Schlüssel trug ein G im Bart.

War das der Schlüssel von Gordons Bruder Charles? Wir kam der Mann an den Schlüssel zur Burg. „Wer, zum Donnerwetter, sind sie? Und was wollen sie hier?“ fragte ich erschüttert. Ich stellte den Eimer ab und strich verlegen über das abgetragene Shirt. Ich strich mr das lange Haar zurück und versuchte ein Lächeln. Im Augenwinkel sah ich Urgroßvater Gordon, der zu mir geschwebt kam. Überrascht zog der Mann vor mir die Augenbrauen zusammen. Das wunderte mich etwas. Konnte er den Geist etwas auch sehen?

Der Mann räusperte sich leise. „Na, dann werde ich mich mal vorstellen. Ich bin James Mac Arthur – Kensie. Der Ur-Ur-Enkel von Charles Mac Arthur.“ Sagte der Mann dann ernst.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

1 Kapitel

1 Kapitel

„Ein direkter Nachkomme von dem Verräter und Betrüger Charles wagt es, die Burg zu betreten?! Ich werde dich erstechen, du Lump“schnauzte mein Vorfahre wütend. Der große, ziemlich sportliche Mann vor mir, ging besorgt einige Schritte rückwärts. Ich schnaubte. „Alles klar, Mister. Sie sind ein Mac Arthur. Eindeutig! Denn sie können den alten Haudegen ebenso sehen und hören, wie ich es kann. Ja, ich verstehe.“ Sagte ich grimmig. Dann wies ich mit dem Daumen auf den wütenden Geist hinter mir. „Keine Sorgen. Uropa kann keinem Menschen etwas zu leide tun. Er spukt und macht Unsinn, aber er ist harmlos.“ Beruhigte ich den Mann. Der Mann versuchte ein Lächeln, doch ich sah den Argwohn in seinem Blick. „Geister können lebenden Menschen kein Schaden zufügen. Erstes Geistergesetz.“ Sagte ich weiter.

„Na, ich weiß ja nicht. Der Typ sieht echt wütend aus. Wann hat der das letzte Mal gebadet oder sich die Zähne geputzt?“ fragte mich dieser James jetzt scherzend. Ich sah, wie mein Urgroßvater vor Wut Feuer spie.„Der gleiche, dämliche Humor meines Bruders! Der hat auch so dumme Scherze gerissen. Wie ein Possenreißer! Unser Vater sagte immer, er könne sich den Hofnarren sparen, wenn Charles in der Nähe ist!“schnauzte Gordon. Mein Hausgeist wurde rot und dann grün. Ich unterdrückte ein Schmunzeln, um den Geist nicht noch wütender zu machen. „Folgen sie mir, James. Ich werde uns Kaffee kochen. Dann können sie mir berichten, was sie hergetrieben hat. Es sind immerhin mehr als zweihundert Jahre vergangen.“ Sagte ich versöhnlich und griff erneut nach dem Eimer. Doch schon nahm James ihn mir ab . „Ich werde ihn tragen, Lady. Sagen sie mir nur, wohin ich ihnen folgen soll“ sagte der Mann äußerst charmant.

„Vorsichtig Kind! Der Kerl hat den gleichen verführerischen Charme wie mein dämlicher Bruder! Mir diesem dussligen Lächeln hat er damals meine Verlobte verführt!“schimpfte Gordon voller Zorn. Er schwebte neben mir und hob drohend die Faust. Endlich konnte ich etwas lachen. „Es sind über zweihundert Jahre vergangen, Grandpa. Nun lass mal gut sein“ sagte ich besänftigend. „Sei doch froh, endlich mal was von deinem einzigen Bruder zu hören. Hast du dich nie gefragt, was aus ihm geworden ist? Nachdem er Hals über Kopf von hier flüchten musste? Ich bin neugierig.“ Sagte ich gut gelaunt.

„Ich nicht! Mein Bruder war für mich gestorben, nachdem er mit meiner Verlobten durchgebrannt ist! Er hat mich betrogen und gedemütigt. Ich war das Gespött des ganzen Landes!“schrie Gordon grob. „Vom eigenen Bruder hintergangen und gedemütigt!“Mein Hausgeist schwebte aufgebracht im Flur hin und her. Ich wandte mich an den unerwarteten Gast, der mir argwöhnisch folgte. „Und sie? Sie scheinen keine Probleme mit meinem Urgroßvater zu haben. Ich meine, er ist ein Geist. Das ist ihnen schon klar, oder? Und ein Geist, den sie sehen können“ sagte ich neugierig. Ich blieb stehen und wartete, bis mich der Mann eingeholt hatte. Dann öffnete ich eine Tür und wies auf die Küche. Dieser James schob mich beiseite und setzte sich erleichtert. Dann grinste er breit. Er sah sich interessiert um. Schweigend füllte ich die Kaffeemaschine.

„Sie haben Recht Lady Mac Arthur. Ich war wirklich nicht erschrocken, den Geist ihres Großvaters zu sehen. Ich habe die Fähigkeit dazu ebenfalls geerbt. Nur, dass er immer noch so wütend auf meinen Zweig der Familie ist, das macht mir etwas Sorgen. Ich meine, nach all den Jahren.“ Erklärte James mir jetzt schmunzelnd. Es sah umwerfend aus, keine Frage. Der Mann wusste, wie er auf Frauen wirkte.

Auch ich setzte mich und wartete auf den Kaffee, der in die Kanne tropfte. „Machen sie sich keine Sorgen, James. Ich freue mich, sie hier begrüßen zu dürfen. Es sind genug Jahre vergangen, um die Familiengeschichte zu bereinigen. Ich freue mich, andere Verwandte, wenn auch weitentfernte, kennenzulernen.“ Sagte ich freundlich. Der Mann grinste mich jetzt breit und siegessicher an. „Dann ist mein Zweig der Familie in der Burg also wieder Willkommen?“ fragte er dann leise, verführerisch. Zu verführerisch. Es klang etwas hinterlistig. Ich zögerte und sah wieder zu meinem Hausgeist. Gordon schüttelte wütend seinen Kopf. Doch ich wandte mich wieder an James. „Kennen sie eigentlich die Geschichte, warum sich die Zwillingsbrüder bis aufs Blut zerstritten haben?“ fragte ich schmunzelnd und schenkte den Kaffee ein. Der Mann vor mir winkte ab als ich ihm Milch oder Zucker anbot. Er nahm einen tiefen Schluck des schwarzen Getränks. Ich schüttelte den Kopf und tat ordentlich Milch in meinen Becher. „Ich kenne nur die Geschichte, den mein Urgroßvater uns immer erzählt hat.“ Sagte der Mann. „Ich meine, meinen Vorfahren“ verbesserte sich der Mann hastig. Er sah mich nicht an. Ich setzte mich zu ihm an den Tisch und überlegte. Irgendetwas stimmte nicht. Das spürte ich und wurde vorsichtig. Doch dann lächelte der Mann so charmant, das ich dahinschmolz. Ich seufzte still. Dieser James war sich seiner Anziehungskraft durchaus bewusst. So wie sein damaliger Vorfahre, dachte ich. Kein Wunder, dass Lady Elisabeth nicht widerstehen konnte.

„Gordon und Charles waren zwei Brüder. Zwillinge, um genau zu sein. Hier in der Burg geboren. Söhne des damaligen Lords. Doch unterschiedlich wie Tag und Nacht. Gordon, mein Vorfahre, war der ältere der beiden. Er war sehr ernst, sehr korrekt und sich seiner zukünftigen Rolle als Lord der Burg bewusst. Sein jüngerer Bruder Charles, war das ganze Gegenteil. Er hatte nur Unsinn und Flausen im Kopf. Kein Abenteuer konnte ihm zu gefährlich oder zu anstrengend sein. Sein Charme soll teuflisch gewesen sein. Kaum eine frau, die ihm widerstehen konnte. Charles liebte Wein, Weib und Gesang. Er soll eine wundervolle Stimme gehabt haben, so erzählt man sich.“ Ich schielte James an. Ob er auch singen konnte? So wie sein Vorfahre? Ich schluckte, um mich zu konzentrieren. „Obwohl beide so unterschiedlich waren, hielten sie zusammen. Wie Pech und Schwefel. Nie gab es Streit. Weder wegen der Thronfolge, Pferden oder Frauen. Das änderte sich schlagartig als Gordon von seinem Vater losgesandt wurde, um die entzückende Tochter eines anderen Lords zu werben. Gordon war damals einundzwanzig Jahre alt. Sein Vater wollte ihm die Burg übergeben. Immerhin war er der ältere der Brüder. Gordon sah ein Bildnis der Lady und das was er sah gefiel ihm gut. Und zum ersten Mal verweigerte er seinem Bruder, ihn zu begleiten. Gordon hatte Angst, sein Bruder würde ihm die Frau mit seinem Charme ausspannen. Also ritt Gordon allein los. Und er hatte Erfolg. Die Lady Elisabeth erhörte ihn.“ Erzählte ich. James nickte zustimmend. „So weit kenne ich die Geschichte auch.“ Warf er ein. Bittend hielt er mir seine Tasse wieder hin. Ich schenkte nach.

„Mein Vorfahre war überglücklich, dass so eine vornehme, schöne Frau sein Weib werden würde. Schnell wurde die Hochzeit geplant. Die sollte hier in der Burg stattfinden. Also reiste Lady Elisabeth an. Man sagt sich, dass Charles wie vom Blitz getroffen war als er die zukünftige Frau seines Bruders, zum ersten Mal erblickte. Schlagartig waren alle anderen Frauen vergessen und er begehrte nur noch diese eine Frau. Und auch Lady Elisabeth soll sich in Charles verliebt haben, so sagt man sich. Beide versuchten lange, dagegen anzukämpfen. Keiner wollte Gordon verletzen. Doch es half nichts. Beide Menschen, konnten nicht voneinander lassen. Es kam, wie es kommen musste. Charles stellte sich dem Zorn seines Bruders und bat ihm, Elisabeth frei zu geben. Doch das verweigerte Gordon.“ Erzählte ich weiter.

„Elisabeth war meine Braut! Sie gehörte mir. Und Charles hat sie geschändet! Mein Bruder konnte seinen kleinen Lüstling nicht im Zaum halten! Er hat Elisabeth entjungfert. So etwas verdient den Tod!“schrie Gordon aufgebracht.„Warum unterhältst du dich eigentlich noch mit dem Kerl! Der ist doch genauso verdorben, wie mein missratener Bruder damals!“