Daria, Gregory und Superdog - Christine Stutz - E-Book

Daria, Gregory und Superdog E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Daria ist die lausigste Detektivin, die man sich vorstellen kann. Jeden Auftrag, den sie übernimmt, versaut sie. Und dabei soll sie mal die Sicherheitsfirma ihres Vaters übernehmen! Besonders schlimm kommt es für sie, als ein herrenloser, kleiner, frecher Hund auftaucht und sie nicht mehr in Ruhe lässt. Egal was sie versucht, der Hund weicht nicht von ihrer Seite. Dann taucht auch noch zu allem Überfluss Gregory auf. Der Mann rettet sie aus einer peinlichen Situation und klebt seitdem auch an Daria. Daria würde beide, den Mann und den Hund, gerne wieder loswerden. Doch was sie auch versucht, nichts klappt. Dann wird sie entführt und soll verschleppt werden. Plötzlich ist sie froh, das Gregory und der kleine Hund da sind, um sie zu retten.

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Daria, Gregory und Superdog

Daria,Impressum

Daria,

Gregory,

Und

Superdog

1.Kapitel

Daria fluchte furchtbar unanständig.

Was für ein Glück, dass ihr Vater sie jetzt nicht hören konnte.

Sie saß seit einer halben Stunde auf dem, wirklich sehr wackligen, Ast des alten Baumes im Hotelpark.

Wieder fluchte sie leise, und sah zu dem kleinen Hund herunter, der laut bellend zu ihr aufsah. Wie ein Gummiball sprang der kleine Hund um den Baum herum. Wieder fluchte Daria unanständig. Ihre Mutter würde ihr den Mund mit Seife auswaschen, würde sie es hören.

„Verschwinde, hau ab, mach die Fliege! Such dir jemand anderen zum anbellen! Ich habe keine Zeit zum Spielen!“ fluchte sie leise. Sie wedelte mit ihren Händen, um den Hund zu verscheuchen.

Der Kleine Hund hörte nicht. Einzig. Er wurde nur noch lauter. Der kleine zottelige Hund, bei dem man raten musste, welches Ende bellte, setzte sich nun, hob seine Vorderpfoten und bellte fröhlich weiter. Jetzt kratzte er am Baum und hechelte. Seine buschige, lange, Rute wedelte ununterbrochen. Er schlug damit auf dem Boden, Staub wirbelte auf.

Daria fluchte erneut. Das durfte doch nicht wahr sein! Ausgerechnet heute!

Der Hund gefährdete ihre Aufgabe. Endlich hatte ihr Vater ihr einen wirklich simplen Auftrag übertragen, und schon hatte sie wieder Probleme!

Sie sollte hier doch eigentlich nur Fotos machen, sollte verdeckt, eine Frau überwachen, die von ihrem Mann verdächtigt wurde, fremd zu gehen. Bislang war ja auch alles glatt gelaufen. Sie war der Frau bis zu diesem Hotel gefolgt, war auf den Baum geklettert und hatte ihre Kamera gezückt, um in das Fenster des ersten Stocks zu schauen. Super Einsicht in das Hotelzimmer, Daria gratulierte sich selbst.

Gerade hatte die Frau begonnen sich auszuziehen. Ein Mann, eindeutig nicht der Ehemann, hatte ihr dabei geholfen.

Daria war froh gewesen und hatte sich bereits selbst gratuliert, gleich würden beide mit ihren Turnübungen beginnen.

Daria hatte die Kamera im Anschlag, als unvermittelt der kleine Hund unter Daria aufgetaucht war und laut zu bellen begonnen hatte. „Verschwinde, Flohtüte, verschwinde!“ wieder fauchte Daria den kleinen Hund an, der immer wilder mit dem Schwanz wedelte. „Such dir eine Katze zum Spielen!“

Angestrengt sah Daria zum Fenster des Hotels. Jetzt hatte die Frau anscheinend etwas bemerkt. Sie kam zum Fenster und zog die Vorhänge zu. „Verdammt, Vater wird mich umbringen!“ Daria weinte fast. Das durfte alles nicht wahr sein! Es war doch so ein einfacher Auftrag gewesen, Vater hatte ihn ihr übertragen, in der Hoffnung, dass sie ihn diesmal nicht alles vermasseln würde.

Es war ja auch alles gutgegangen, bis dieser kleine Hund aufgetaucht war. Daria seufzte leise auf, und erhob sich vom Ast. „Du solltest verschwinden, solange du noch Gelegenheit dazu hast“ sagte sie grimmig. „Wenn ich dich erwische, schüttel ich dich mächtig durch.“ Fauchte sie halbherzig, wissend, dass das Tier eher Streicheleinheiten, statt Schelte von ihr zu erwarten hatte.

Daria griff nach dem niedrigeren Ast. Dieser gab nach, Daria fiel fluchend einen Meter.

Sie wollte sich am Baum festhalten, rutschte ab und hing plötzlich frei baumelnd in etwa vier Meter Höhe an einem wackligen Ast, der wirklich merkwürdige Geräusche von sich gab. Besorgt hob Daria den Kopf und beäugte das morsche Gehölz. Der kleine Hund unter ihr bellte noch lauter, als sie versuchte, sich wieder hochzuhangeln.

Endlich lief er weg. „Klasse, jetzt da alles versaut ist und ich mir gleich das Genick breche, da ergreifst du die Flucht“ schnauzte Daria wütend.

Gerade wollte Daria aufatmen, als der Hund wiederkam, einen ziemlich großen Mann an der Hose zu ihr zerrte. Jetzt blieb der Mann suchend stehen. Der Mann hob seinen Kopf und grinste übers ganze Gesicht, als er Daria im Baum entdeckte.

„Brauchen sie eventuell Hilfe?“ fragte er sie und konnte sein Lachen kaum unterdrücken als Daria heftig ihren Kopf schüttelte. „Nein, Danke!“ rief sie zurück.

„Da scheint ihr Hund anderer Meinung zu sein“ sagte er und strich dem Tier über den Kopf, der Hund bellte kurz, hob das Bein und setzte seine Marke, auf die, allen Anschein nach teuren, Schuhe des Mannes. Wahnsinn, was aus diesem kleinen Hund herauskam, dachte Daria überrascht. Der Schuh, das Hosenbein, waren vollkommen durchnässt.

Angewidert verzog der Mann sein Gesicht.

„Das ist nicht mein Hund“ sagte Daria endlich. „Ich kenne das Tier überhaupt nicht!“ Wieder versuchte sie, mit den Zehenspitzen den nächstniedrigeren Ast zu erreichen.

„Das sieht das Tier anscheinend anders!“ rief der Mann zurück. „Also was ist, hängen sie immer so rum, oder soll ich ihnen aus der misslichen Lage helfen?“Der Mann stemmte seine Arme in die Hüft und lachte auf, als Daria erneut abrutschte und wieder frei baumelte.

„Ich brauch wirklich keine Hilfe!“ Daria fluchte wieder. „Das mache ich öfter!“ Der Mann sollte den unmöglichen Hund nehmen und verschwinden. Sie hatte wirklich alle Hände voll zu tun. Sich zu retten, die Kamera heil zu ihrem Vater zu bringen und ihm erklären, warum sie auch diesen, so einfachen, wieder Auftrag versaut hatte.

Der Mann hob seinen Arm und sah demonstrativ auf seine Armbanduhr. „Hören sie Mädchen, ich habe um drei einen ziemlich wichtigen Termin. Bis dahin möchte ich diese „Supermann rettet Lois Lane Nummer“ gerne hinter mich gebracht haben!“ Sein Lachen konnte Daria bis zu sich im Baum hören. Er schien sich über ihr Missgeschick köstlich zu amüsieren.

„Im Moment gleichen sie eher dem Joker als Supermann“ schrie sie zurück, der Ast knackte gefährlich, bedenklich hob Daria ihren Blick. Außerdem ließen langsam ihre Kräfte nach.

„Falscher Film, Lady. Der Joker gehört zu Batman, Mädchen! Also was ist. Lass einfach los, ich fange dich auf, dann hört der Hund eventuell auch endlich auf zu bellen, oder mich anzupinkeln!“

Wieder hob der Hund sein Bein, der Mann wich gerade noch aus. Der Hund folgte ihm und sprang wie ein Gummiball um ihn herum. „Nehmen sie den Hund und verschwinden sie! Dann ist mir am meisten geholfen!“ Daria sah zu dem Mann herunter, der einer Antwort enthoben wurde, als der Ast sich mit einem lauten Krachen vom Baum verabschiedete und Daria laut aufschreiend in die Tiefe stürzte.

„Verdammt“ Der Mann fing Daria auf, und rollte sich mit ihr geschickt über den Rasen, der schwere Ast krachte neben ihnen zu Boden. Der Mann lag schützend über Daria, ihren Kopf sicher in seinen Händen.

Sekundenlang konnte keiner von ihnen etwas sagen, bis eine kleine Zunge sich zwischen die Finger des Mannes quetschte, und Daria mit warmem Speichel durchs Gesicht fuhr. Angewidert verzog sie ihren Mund.

Der kleine Hund sprang dem Mann auf den Rücken und bellte Daria ins Ohr. Wieder fuhr die kleine Zunge durch ihr Gesicht. „Igitt“ Daria versuchte sich aufzusetzen, doch der Mann lag immer noch auf ihr und atmete schwer.

„Was wiegst du eigentlich, Mädchen?“ fragte er sie frech. „Welch Glück, das ich so sportlich bin.“

Energisch befreite Daria sich von ihm und setzte sich auf, sie sah zornig zum Mann, der sich erhoben hatte und ihr seine Hand reichte. „Du solltest deinen Hund anleinen, ist hier Pflicht“ sagte er jetzt grinsend, er begann ihr die Blätter aus den Haaren zu ziehen. Wütend befreite Daria sich und suchte nach der Kamera.

„Ich sagte bereits, das ist nicht mein Hund!“ sagte sie bestimmt. Das Tier hob plötzlich seine rechte Pfote und hinkte, leise, jaulend und winselnd zu Daria. Er hob klagend seinen Kopf und sah sie mit tellergroßen Augen an.

„Ach wirklich?“ fragte der Mann sie jetzt laut auflachend, als Daria sich voller Mitleid zum Tier herunterbeugte, um die Pfote zu untersuchen. „Er ist vielleicht nicht dein Hund, aber er scheint es werden zu wollen. Das Tier hat sich soeben ein neues Frauchen gesucht“

Daria seufzte laut auf, sie musste den Mann ebenso, wie den Hund loswerden. Sie musste umgehend zu ihrem Vater und Bericht erstatten. Mit hochrotem Kopf wandte sie sich an ihn. „Also Supermann, Lois Lane sagt Danke für die Rettung. Flieg ab, und rette die Welt vor Lex Luthor, ach ja, und nimm bitte Superdog mit.“ Mit ausgestreckten Armen hielt sie dem Mann den kleinen Hund entgegen, der jetzt ein lautes Hauskonzert begann.

„Man, der kann ja ganze Opern auswendig“ sagte der Mann grinsend. Seine Hände tief in den Taschen seiner Jeanshose, schüttelte er seinen Kopf. Wieder pinkelte der Hund im hohen Bogen und traf den Mann diesmal auf seiner Jacke. Schnell setzte Daria den Hund mit hochrotem Kopf wieder ab.

Daria dachte mit Grauen an die großen Schäferhunde in der Firma ihres Vaters, alles ausgebildete Wachhunde, die ihre Zähne zeigten, so wie sie auch nur den Kopf zur Tür reinsteckte. Sie würden das kleine Fellknäul in ihren Händen in der Luft zerreißen. Es war auch ohne Hund schon schwer genug, ihrem Vater von ihrer erneuten Niederlage zu berichten.

„Du siehst. Keine Chance, Mädchen, der Hund will mich nicht. Das macht er mehr als deutlich!“ Der Mann sprang beiseite, als der Hund erneut im hohen Bogen pinkelte. „Wo holt der das alles nur her“ sagte er lachend. Der Mann klopfte sich den Staub aus seinem teuren Anzug, legte seine Finger kurz an seinen Kopf, grüßte Daria und wandte sich ab, er verschwand ebenso schnell, wie er unter dem Baum aufgetaucht war.

Daria sah ihm sprachlos hinterher, dann endlich bückte sie sich zur Kamera, die, natürlich, wie sollte es bei ihrem Glück auch anders sein, kaputt gegangen war. Der Hund saß vor ihr, seine rechte Pfote immer noch hochhaltend.

„Verschwinde, geh Nachhause“ sagte sie wieder zum Hund, der jetzt auf drei Pfoten zu ihr kam und winselte. Jetzt warf er sich klagend auf den Rücken und sah Daria wieder mitleidvoll an.

„Oh mein Gott“ seufzte Daria. Ihr kleines Abenteuer war nicht unbeobachtet geblieben. Ein wütender Angestellter des Hotels kam nun über den Rasen, Zeit für Daria, zu verschwinden. Sie griff die Kamera, den Hund und rannte über den Rasen zu ihrem Kleinwagen.

2.Kapitel