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Dr. Max Freiherr von Oppenheim (1860 - 1946) beschreibt sein Elternhaus, dessen Vorgeschichte und Zerstörung. Es wird zudem auf einzelne Persönlichkeiten der Bewohner des Hauses näher eingegangen. "Die Glockengasse war in früherer Zeit, so auch noch im 19. Jahrhundert, eine besonders vornehme Straße, in der vorzugsweise der rheinische Adel seine Höfe hatte. Unser Haus lag, nur durch ein kleines Haus von der Ecke der Glockengasse / Herzogstraße getrennt auf der Columbakirche gegenüber befindlichen Seite, also auf derselben südlichen Seite wie das Schauspielhaus und die alte Post." - ohne Bilder -
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Seitenzahl: 26
Veröffentlichungsjahr: 2023
Das ehemalige Haus Glockengasse 3 in Köln und ihre Bewohner
Geschichte unseres Glockengasser Hauses.
Beschreibung unseres Glockengasser Hauses.
Joseph Philipp Engels.
Meine Eltern, Albert Freiherr von Oppenheim und Paula geb. Engels.
Teil der Kölner Stadtgeschichte
Max Freiherr von Oppenheim (1860 - 1946) beschreibt sein Elternhaus, dessen Vorgeschichte und Zerstörung.
Quelle: Entnommen aus seiner Familienchronik. “Geschichte der Familien Engels in Köln und Hartung in Mayen“ Abgeschlossen im Dezember 1943
Die Glockengasse war in früherer Zeit, so auch noch im 19. Jahrhundert, eine besonders vornehme Straße, in der vorzugsweise der rheinische Adel seine Höfe hatte (vgl. hierüber K. Schorn, a.a.O. S. 248 f). Aus zwei entstanden die längst wieder verschwundenen Gasthäuser “Mainzer Hof“ und “Wiener Hof“. Der erstere ist dadurch bekannt geworden, daß in ihm der berühmte Diebstahl einer Kassette der Gräfin Hatzfeldt stattfand, in welchen Lasalle verwickelt war. Ein anderes Haus der Glockengasse, gegenüber dem alten Stadttheater (jetzt Schauspielhaus), wurde später das Polizeipräsidium. Hier sah ich noch schöne Plafonds des 18. Jahrhunderts. Auch das frühere große Hotel Disch in der Brückenstraße, der östlichen Verlängerung der Glockengasse, gegenüber der Columbakirche gelegen, war ein derartiges ehemaliges Patrizierhaus. Unser Haus lag, nur durch ein kleines Haus von der Ecke der Glockengasse / Herzogstraße getrennt auf der Columbakirche gegenüber befindlichen Seite, also auf derselben südlichen Seite wie das Schauspielhaus und die alte Post.
Das Anwesen Glockengasse 3 (jetzt 3/5) läßt sich urkundlich bis in das 13. Jahrhundert verfolgen (in dem Kölner Stadtanzeiger vom 11. und 12.10.1943 ist von P.P. Trippen eine kulturgeschichtliche Studie über das Haus Glockengasse 3 publiziert worden, auf der in erster Linie die nachstehenden historischen Angaben fußen). Seine Größe betrug nach Verkaufsurkunden des 18. und 19 Jahrhunderts 49 684 Quadratfuß oder rund 5500 Quadratmeter. Auf ihm standen ursprünglich die zwei Kölner Patrizierfamilien, Tolner und Birkelin, gehörigen Wohnhäuser, an der Glockengasser Seite gelegen, nebst einem Backhaus ohne Wohnung. Schon im 13. Jahrhundert gehörten, wie heute noch, ein Haus in der Herzogstraße (das Haus “Zum hohen Dürpel“) und weitere in der der Glockengasse in Süden parallel laufenden Streitzeuggasse zu den Haupthäusern. Nach einer Familientradition sollen aus den tiefen Kellern unseres Glockengasser Hauses früher unterirdische Gänge nach diesen Häusern der Herzogstraße und Streitzeuggasse geführt haben. - Die beiden “gut gebauten“ Häuser Tolner und Birkelin lagen dicht nebeneinander und waren mit eine Ringmauer umgeben. Die beiden Familien mögen eng miteinander verwandt gewesen sein. Der Namen ihrer Häuser hat sich bis in das 18. Jahrhundert trotz späteren wiederholten Besitzwechsels erhalten.
Um 1440 ging der ganze Besitz Glockengasse 3 in die Hand des alten, vornehmen Kölner Patriziergeschlechtes der Hardefust über. Aber schon im Jahre 1431 wurde Peter Engelbrecht der Eigentümer des Anwesens. Dieses blieb nun in drei Generationen in seiner Familie (Peter E. 1431-1453, ein zweiter Peter E. 1453- 81, dessen Sohn Johann E. 1481 – 1516).