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Wie weit würdest du für die Liebe gehen? Nach einer Kindheit voller Ausgrenzung und Mobbing glaubt Lola, bei Tobias endlich angekommen zu sein – geliebt, geborgen, sicher. Doch hinter dem Glück lauern Schatten. Einer davon ist die übergriffige Präsenz von Tobias’ Vater – und das Schweigen, das zwischen ihnen wächst, bis es alles zu zerstören droht, was sie gemeinsam aufgebaut haben. Gefangen zwischen Liebe und Loyalität, Angst und Ohnmacht, versucht Lola, ihre Grenzen zu schützen und gleichzeitig nicht den Menschen zu verlieren, den sie am meisten liebt. Doch je länger die Wahrheit unausgesprochen bleibt, desto stärker spürt sie, dass sie einen Preis zahlen wird – für ihre Stimme, für ihre Freiheit und für sich selbst. „Das Ende, das wir niemals hatten“ erzählt die wahre Geschichte der Autorin – über Liebe, Grenzüberschreitungen, Schweigen und den Mut, sich selbst zu retten, wenn alles andere zerbricht. Mit einer Prise Humor und entwaffnender Ehrlichkeit gelingt es Lola Love, auch in den dunkelsten Momenten das Licht nicht aus den Augen zu verlieren.
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Seitenzahl: 69
Veröffentlichungsjahr: 2025
Für jene, die das Leben gerade auf die Probe stellt.Möge dieses Buch euch daran erinnern,dass selbst die Nacht dem Morgen weichen muss.
Lola Love
Das Ende, das wir
niemals hatten
Eine wahre Geschichte über Liebe, Grenzüberschreitungen und
Selbstfindung
© 2025 Lola Love
Covergrafik von: KI generiert, CoverDruck und Distribution im Auftrag der Autorin:
tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]
Danksagung
Dieses Buch ist ein Herzensprojekt, das ohne die Unterstützung wunderbarer Menschen nicht entstanden wäre. Mein tief empfundener Dank gilt allen, die mich auf diesem Weg begleitet und ermutigt haben.
Besonders danken möchte ich meiner wundervollen Lektorin Andrea, deren feinfühliges Gespür und aufmerksame Worte diesem Werk den letzten Schliff verliehen haben.Ebenso danke ich meinem Partner, der mir mit Geduld, Liebe und technischem Know-how stets zur Seite stand.
Und meiner Seelenverwandten, die mir in allen Phasen mit Rat, Tat und offenen Ohren liebevoll beigestanden hat.
Danke, dass ihr an mich geglaubt habt.
Kapitel 1
Meine Schulzeit – ein riesen Hit natürlich – nicht
Hallo, ich bin Lola und ich möchte dich auf eine kleine Reise in meine Welt mitnehmen. Bevor ich dir aber Geschichten aus meinem Leben erzähle, stell ich mich erstmal vor:
Mein Name ist Lola, ich bin knapp 30 Jahre alt – also angeblich in der Blüte des Lebens. Naja, ich sag mal so. Wenn das die Blüte ist, dann möchte ich nicht wissen, wie welk die späteren Jahre aussehen werden. Aber gut, lassen wir das.
Eigentlich habe ich ein schönes Leben: einen wunderbaren Freund, eine tolle Familie, einen Job, der meistens Spaß macht – also alles, was man so braucht, um offiziell sagen zu können: „Ja, mir geht’s gut.“ Ich weiß, wie viel Glück das ist, und ich bin sehr dankbar dafür.
Aber natürlich hat jeder von uns ein kleines Päckchen (oder manchmal eher so ein Päckchen in Übergröße, mit Gratiszugabe) zu tragen. Und weil man ja bekanntlich „geteilt leichter trägt“, will ich dir jetzt ein Stück davon zeigen.
Alles begann in der Volksschule. Da stand ich also: ein introvertiertes, pummeliges Mädchen, mit einer dicken Brille auf der Nase und Löckchen am Kopf, die wie kleine Schweineschwänzchen aussahen. Das Sahnehäubchen? Ich hatte einen großen Bruder, den ich abgöttisch verehrte – und das äußerte sich darin, dass ich liebend gern seine alte Kleidung nachtrug. Das heißt, während die anderen Mädchen in Kleidchen mit Glitzer-Einhörnern glänzten, lief ich in zu großen Baggy-Pullovern herum. Mein Look: Schweinchen Babe trifft auf Straßenjungen. In meiner Fantasie war ich damit natürlich das coolste Kind überhaupt. Ich dachte, die anderen würden sich beeilen, in meine Gang aufgenommen zu werden. Spoiler: Nein, wollten sie nicht.
Statt Fans hatte ich plötzlich ein Publikum von kleinen Tyrannen. Ich wurde täglich schikaniert, als „fett“ und „hässlich“ beschimpft, von den Stiegen geschubst, geschlagen, bespuckt. Ich verstand anfangs überhaupt nicht, warum. Was machte ich falsch? Ich konnte doch nichts dafür, dass ich Locken hatte. Oder eine Brille brauchte. Oder ein bisschen pummeliger war. Ich tat niemandem weh – und trotzdem war ich das perfekte Opfer. Meine heile Welt aus dem Elternhaus zerplatzte schneller als ein Kaugummi unter der Schuhsohle.
Und ja, ich habe mich gewehrt. Auf verschiedene Arten. Ich habe zurückgeschrien, habe versucht, stärker zu wirken, habe mich manchmal sogar geprügelt. Doch je mehr ich mich wehrte, desto schlimmer wurde es. Je lauter ich wurde, desto härter kam es zurück. Irgendwann begriff ich: Laut sein bringt nichts – es macht alles nur schlimmer. Also begann ich still zu werden. Stillhalten, schweigen, es über mich ergehen lassen. Und genau dieses Schweigen wurde zu meiner Überlebensstrategie. Denn still war es meistens ein bisschen erträglicher.
Dabei muss ich jemanden unbedingt erwähnen: Meine Eltern. Sie waren da. Jeden Tag, wenn ich von der Schule nach Hause kam, warteten sie mit offenen, liebenden Armen auf mich. Sie haben gespürt, dass etwas nicht stimmt, und sie haben gekämpft – für mich, gegen die Schule, gegen das, was ich ertragen musste. Aber gegen so etwas… gegen diese Dynamik, diese Gruppengewalt, können selbst die stärksten Eltern nicht immer ankommen. Trotzdem: Ihr wart meine sichere Basis. Mein Halt. Mein Zuhause. Danke, Mama. Danke, Papa. Danke, dass ihr immer ein offenes Ohr für mich hattet und habt. Danke, dass ihr für mich gekämpft, und auch nicht aufgegeben habt, danke, dass ihr mir gezeigt habt, dass ich wertvoll bin, auch wenn ich es selbst nicht glauben konnte. Danke, dass ihr einfach da wart und seid – immer.
Eines Tages kam ich voller Stolz mit einem neuen Markenshirt zum Turnunterricht. Für mich ein absolutes Highlight – ich fühlte mich endlich mal richtig schön. Kaum angezogen, schnitten mir die Mädchen aus der Klasse das Shirt am Rücken mit einer Schere auf. Ich stand da mit einem zerrissenen Shirt und einer Lehrerin, die Stress machte, dass wir endlich rauskommen sollten – und ich hatte absolut keine Alternative zum Anziehen. Als ich im Turnsaal stand, erklärten die Mädchen laut lachend, dass mein Bauch so dick sei, dass ich das Shirt selbst gesprengt hätte.
Ich wollte im Boden versinken.
Und dann, eines Tages, passierte etwas, das mich hoffen ließ: Zwei Mädchen aus meiner Klasse schienen plötzlich Interesse an mir zu haben. Wir lasen gemeinsam Bücher – wilde, spannende Geschichten – und ich war überglücklich. Wir trafen uns regelmäßig bei mir, schmökerten stundenlang, und ich dachte: „Vielleicht wird das Mobbing jetzt leichter. Vielleicht hab ich endlich Freundinnen.“ Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, nicht allein zu sein.
Eines Wintertages verabredeten wir uns zum Rodeln. Wir hatten noch keine Handys, also fixierten wir Zeit und Ort – zwei Gassen weiter von meinem Zuhause. Ich war pünktlich da, dick eingepackt von Mama, voller Vorfreude. Ich stand da und malte mir aus, wie wir lachen, rutschen, vielleicht sogar Freundinnen fürs Leben werden.
Die Minuten vergingen. Eine Stunde verging. Niemand kam. Ich stand da, bibbernd vor Kälte, aber innerlich voller Hoffnung, dass sie doch noch auftauchen würden. Irgendwann gab ich auf und ging traurig nach Hause – überzeugt, dass es sicher eine gute Erklärung geben musste.
Am nächsten Tag in der Schule stürzte ich mich sofort auf die beiden. „Hey, wo wart ihr gestern?“, fragte ich erleichtert. Doch anstatt eine Erklärung abzugeben, lachten sie. Rund um uns standen mehrere Mitschüler:innen und auch diese lachten. Ich war verwirrt – was zur Hölle ist so lustig? Meine vermeintlichen Freundinnen zogen eine kleine Digicam hervor (ja, wir reden von der Vor-Smartphone-Ära) und zeigten mir ein Video – mich, wie ich alleine am Treffpunkt stand. „Schau mal, wie blöd du dreinsiehst. Dachtest du echt, wir wollten jemals wirklich mit dir befreundet sein? Schau dich doch mal an!“ Sie lachten, die ganze Klasse lachte, und ich stand da wie versteinert.
Und es tat weh. Es tat so unfassbar weh.
Es gab da noch ein anderes Mädchen. Mit ihr verstand ich mich manchmal ganz gut. Wenn wir unter uns waren, konnte sie richtig nett sein. Sie tat so, als würde sie auf meiner Seite stehen. Für kurze Momente gab sie mir das Gefühl, doch nicht völlig einsam zu sein.
Aber sobald wir in der Klasse waren, sobald die anderen dabei waren – lachte sie über jede Beleidigung mir gegenüber. Oder sie schaute einfach nur beschämt zur Seite. Sie schwieg, wenn sie hätte etwas sagen können. Und das Schweigen tat manchmal fast mehr weh als das offene Auslachen.
Dadurch lernte ich früh: Die tiefsten Enttäuschungen kommen nicht von denen, die dich offen angreifen – sondern von denen, die still zusehen.
Das bemerkte ich auch ein anderes Mal, als ich gerade am Heimweg war. Fünf Kinder schubsten mich, bis ich am Boden lag. Sie traten auf mich ein, sie spuckten mich an und sie lachten, während ich vor Verzweiflung weinte. Und dann kam der Moment, der mir das Herz endgültig brach: Zwei Erwachsene gingen vorbei. Ich sah sie flehend an, meine Augen voller Tränen – und sie gingen einfach weiter. Schüttelten den Kopf, aber halfen nicht. Sie gingen weiter. Ohne ein Wort. Ohne Hilfe.
An diesem Tag war ich circa acht Jahre alt – und ich beschloss, nicht mehr leben zu wollen.
