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Fürstin Penelope von Malterie ist verzweifelt. Denn nach den Tod ihrer Schwägerin, an dem ihr Mann Domian ihr die Schuld gibt, ist ihre Ehe am Ende. Domian reist durch die Welt, immer andere Frauen an seiner Seite. Sie sitzt allein im riesigen Palast. Traurig, gedemütigt und einsam. Gefangen im goldenen Käfig. Irgendwann hält Penelope es nicht mehr aus. Sie packt ihre Sachen und hinterlässt ihrem Mann nur eine kleine, alte Geschichte über das Glück. Die Geschichte, die alles beinhaltet, was ihre kurze Ehe ausgemacht hat. Drei Jahre vergehen. Penelope, die inzwischen ein neues Leben in Texas begonnen hat, ereilt Notruf aus Malterie. Ihr Noch-Ehemann Domian ist schwer erkrankt und braucht ihre Hilfe. Voller Sorge reist Penelope zu ihm. Ihr Schwiegervater erpresst Penelope. Sie soll den kranken Domian mit zu sich nach Texas nehmen. Zuerst weigert sich Penelope. Sie will den Mann nicht wieder zu nahe an sich heran lassen. Doch ihr Schwiegervater kennt Penelopes dunkelstes Geheimnis. Entweder, sie hilft seinem Sohn oder er wird ihr, ihren größten Schatz wegnehmen.
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Seitenzahl: 119
Veröffentlichungsjahr: 2021
Prolog
„Eine kleine, alte Geschichte“
Ein Mann suchte sein Glück.
Er suchte lang und vergeblich.
Als er es endlich in seinen Armen hielt, erkannte er es nicht. Denn sein Glück sah anders aus als er sich vorgestellt hatte. Es hatte viele Ecken und Kanten, und einige Hürden waren zu nehmen.
Dazu hatte der Mann keine Lust. Also spielte er nur mit seinem Glück.
„Lass das“ bat ihm sein Glück. „Deine Spiele tun mir weh und verletzen mich.“
Doch der Mann verstand nicht und hörte nicht auf sein Glück. Er machte immer weiter. Lachend und spottend.
Da verließ ihn sein Glück.
„Hätte ich doch“ rief der Mann, als er sein Glück davongehen sah, „Hätte ich doch mein Glück erkannt als es in meinen Armen lag. Hätte ich es doch mit beiden Händen festgehalten, statt damit zu spielen!“
Doch es war zu spät.
Sein Glück war weitergezogen, sich jemanden zu suchen, der sein Glück erkannte, wenn er es in seinen Armen hielt.“
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Wie passend die kleine Geschichte war, dachte ich grimmig. Denn auch ich hatte Ecken und Kanten. Auch ich war anders als Domian sich erträumt hatte. Damals als wir uns kennenlernten.
Ich legte die kleine Geschichte auf den teuren, eleganten, sehr alten Tisch im Wohnzimmer und sah mich ein letztes Mal um. Das hier. Das riesige Haus mit den vielen Zimmern, dem großen Garten und dem eigenen See vor der Haustür, war zwei Jahre lang mein Zuhause gewesen. Mein Gefängnis, dachte ich bitter. Zwei lange Jahre, die ich in trügerischem Glück verbracht hatte. Die ersten zwei Jahre jedenfalls dachte ich bitter. Denn die ganzen letzten Monate hatten mir gezeigt, dass ich nur in einem goldenen Käfig gelebt hatte. Umgeben von Luxus und Personal, dass mir jeden Wunsch erfüllte, noch bevor ich ihn geäußert hatte. Das hatte mich, ein bodenständiges Mädchen aus Texas, verblendet. Die ersten Jahre waren auch schön gewesen, keine Frage. Doch ich wurde erwachsen und stellte fest, dass mehr zum Leben gehörte als nur in den Tag hinein zu leben. Denn ich war es gewohnt zu arbeiten und meine Zeit sinnvoll zu verbringen. Etwas, dass mein geliebter Mann, Domian nicht verstand. Es gab immer häufiger Streit deswegen. Domian verstand einfach nicht. Und jetzt schon gar nicht. Kein Wunder, denn er reiste wie gehetzt, durch die Weltgeschichte. Immer umgeben von den schönsten Frauen. Immer mit einer anderen Schönheit in seinem Arm, von irgendwelchen Hochglanzmagazinen lächelnd. Nun, sein Titel sprach für sich und zog diese Frauen in seinen Bann. Früher war ich an seiner Seite gewesen. Da hatte ich so dümmlich von einem Cover gelächelt. Doch die Zeiten waren vorbei.
Ich wischte mir eine Träne aus dem Gesicht und räumte schnell die letzte Tasche ein. Ich wollte nicht wieder an unsere wunderschöne Zeit zurückdenken. Sie endete schlagartig. Denn Domians Zwillingsschwester war gestorben. Tabea war bei einem verheerenden Autounfall ums Leben gekommen. Und nach ihrem Tod war alles zerbrochen. Domian gab mir die Schuld an ihrem Tod. Dabei wäre auch ich fast gestorben. Doch interessierte Domian nicht. Er war versteinert und schrie, dass ich für ihn auch gestorben sei. Dass er mich verachtete und unsere Ehe für ihn nicht mehr existierte.
Unfähig, mich in meiner eigenen Trauer zu trösten, reiste er wahllos herum. Immer auf der Suche nach Ablenkung, um seinen Schmerz zu betäuben. Ich war allein, traurig und einsam hier zurückgeblieben. Als Frau des Fürsten, hatte ich meine Trauer still in meinem Palast zu ertragen.
Doch damit war jetzt Schluss.
Das hatte ich heute Nacht beschlossen. Während ich wieder allein in meinem Bett gelegen hatte und nur der Fernseher mir Gesellschaft geleistet hatte. Mitten in der Nacht hatte man eine Klatsch und Tratsch Sendung ausgestrahlt. Im Mittelpunkt hatte Fürst Domain gestanden. Und damit auch ich. Man hatte sich über unsere „Ehe“ ausgelassen. Über die vielen Affären, die mein Ehemann seit einem halben Jahr, seit Tabeas Tod, hatte. Ich hatte wach gelegen und musste zusehen, wie man uns in den Dreck zog. Uns und den Tod von Tabea. Auch ich hatte die Frau geliebt. Tabea war so ein fröhlicher Mensch gewesen. Immer lachend und gutgelaunt. Sie war die andere Hälfte von Domain gewesen. Domian war der ernste, leicht düstere, Tabea der stets fröhliche, gut gelaunte Teil des Duos gewesen. Ihre Verbindung als Zwillinge war einzigartig zu nennen. Tabea wusste immer, was ihr Bruder dachte oder fühlte. Sie war es, die unsere Ehe damals bei dem alten Fürsten durchgeboxt hatte. Wissend, wie sehr Domian mich liebte. Und sie war es gewesen, die mir in den ersten Jahren hier am Hof den Rücken gestärkt hatte. Mir gezeigt und gelehrt hatte, wie alles funktionierte. Wie oft hatte sie verhindert, dass ich mich unwissend blamierte. Sie hatte mich oft vor Ursula in Schutz genommen, erinnerte mich bitter. Ursula, die verwaiste Tochter einer Freundin des Fürsten, die hier im Palast aufgewachsen war. Ursula, die mich hasste. Mich, den Eindringling in „ihre“ Familie. Mehr als einmal hatte sie Domian als ihr Eigentum betitelt. Ich war immer machtlos gegen ihre Ausbrüche gewesen. Tabea hatte mich oft vor den Angriffen der Frau gerettet. Wir waren wie Schwestern gewesen, dachte ich traurig.
Und dann war sie plötzlich tot. Schlagartig. Von einer Sekunde auf die andere. Danach hatte sich mein Mann vollkommen verändert. Domian hatte mir die Schuld an Tabeas Tod gegeben. Ich wäre auch fast gestorben, damals, in der Nacht. Doch das hatte Domain nicht interessiert. Er war schmerzerfüllt abgereist und seitdem war er nur vier Mal Zuhause gewesen. Jedes Mal war es im Streit geendet. Auch darüber hatte man in der letzten Nacht berichtet. Hier im Palast hatten die Wände Ohren. Gut bezahlte Ohren, die alles nach außen trugen, dachte ich wütend.
Ich schluckte meine letzten Tränen herunter und griff meinen kleinen Koffer. Ich ließ alles zurück. Ich ging mit dem ich gekommen war. Mehr nahm ich nicht mit. Es gehörte mir nicht mehr. Meine Zeit hier war zu Ende. Denn ich hielt es nicht mehr aus. Was sollte ich hier noch? Weiterhin meine Zeit verschwenden? Darauf warten, dass Domian wieder zu sich kam und sich erinnerte, dass er noch eine Ehefrau hatte, die ihn brauchte? Dass er mich einmal sehr geliebt hatte? Dass ich ihn immer noch liebte? Darauf konnte und wollte ich nicht weiter warten.
Gestern hatte mich mein Schwiegervater zu sich rufen lassen. Ich brauchte tatsächlich einen Termin, um mit dem alten Fürsten reden zu können, dachte ich finster. Statt Zuspruch für meine schwere Lage, hatte es nur Vorwürfe gehagelt. Der Fürst hatte mir die ganze Schuld an der vorherrschenden Lage gegeben. Er hatte mir vorgeworfen, dass ich Schuld hatte, dass Domian sich so benahm. Wäre ich gleich nach der Hochzeit schwanger geworden, gäbe es Kinder. Dann würde Domian seine Zeit nicht außerhalb verbringen. Sondern er hätte einen Sinn in seinem Leben. Den hatte Domian jetzt verloren.
Doch es war Domian gewesen, der noch mit Kindern warten wollte. Er hatte mit mir reisen wollen, mir die Welt zeigen. Etwas, dass wir so oft, wie möglich getan hatten, erinnerte ich mich. Domian hatte mir die schönsten Orte gezeigt. Damals in unseren Flitterwochen. Doch das war Vergangenheit.
Ich seufzte und stieg in den kleinen Wagen, den Domian mir zum Hochzeitstag letzten Monat geschenkt hatte. Eine symbolische Geste. Denn mein Ehemann war nur für diesen einen Tag angereist. Wissend, dass man offizielle Fotos von uns erwartete. Ich hatte mich pflichtschuldig über den Wagen gefreut und Domian geküsst. Die Fotos davon waren um die Welt gegangen.
Kaum waren die Reporter fort, da hatten wir uns erneut gestritten. Denn Domian hatte es nicht einmal nötig gehabt, seine Koffer mit in den Palast zu bringen. Das würde sich für den einen Tag nicht lohnen. Er würde nicht mit der Frau leben, die seine Schwester auf dem Gewissen hatte. So hatte er gesagt. Wir hatten uns fürchterlich angeschrien und waren dann irgendwann im Bett gelandet. So war es schon immer zwischen uns gewesen. Wir hatten uns wild und leidenschaftlich, bis zur Erschöpfung, geliebt. Jeder sich an den anderen klammernd und willig ihm alles zu schenken. Danach wurde nie wieder über den Streit gesprochen. Er wurde einfach totgeschwiegen. Ich hatte gehofft, Domian würde bleiben. Doch auch in dieser letzten Nacht klingelte Domians Telefon. Er hatte Ursulas Nummer gesehen und war schweigend verschwunden. Seitdem hatte ich nichts mehr von Domian gehört.
„Zwei Alpha-Tierchen, die eine Familie gründen“ So hatte es Tabea immer lachend genannt, wenn wir uns gestritten hatten. Sie hatte immer gelacht. Ich musste wieder an Tabea denken und wischte mir durch das feuchte Gesicht. Wie ich meine geliebte Schwägerin vermisste, dachte ich unglücklich. Tabea hatte Domian immer den Kopf zurechtgerückt, überlegte ich bitter. Mehr als einmal hatte sie ihrem Bruder gesagt, dass er sein Glück in den Händen hielt und es nicht loslassen sollte. Dass sein Glück einen Namen hatte- Penelope. Ich, die Fürstin Penelope. Liebevoll Pepe genannt. Doch so hatte Domian mich lange nicht mehr genannt, dachte ich traurig. Domian trat mich mit den Füßen, dachte ich bitter. Er behandelte mich wie Luft. Es war ihm egal, wie sehr ich litt.
Mir fiel die kleine Geschichte ein, die ich Domian hinterlassen hatte. Wie passend. Domian erkannte sein Glück nicht und misshandelte es. Ich ging also und suchte woanders.
Ich war am Morgen nach unserem Streit wach geworden und Domian war wieder fortgewesen. Wieder abgereist. Keine Nachricht, keine Erklärung. Ich dachte wieder an den Bericht im Fernsehen letzte Nacht. Man hatte meinen Ehemann mit einer aufregenden Blondine im Arm interviewt. Das hatte mir den Rest gegeben. Es reichte. Meine Ehe war am Ende. Ich musste weg. Bevor sich mein Verdacht bestätigte und ich hier nie mehr wegkam. Wenn mein Verdacht stimmte, wäre ich für immer hier gefangen. Ich gab Gas und fuhr die lange Einfahrt zum bewachten Tor herunter.
Eine müde Wache sah aus seinem Häuschen. „Hoheit wollen ausfahren?“ fragte mich der Mann neugierig. „Weiß der Fürst darüber Bescheid?“ fragte er weiter. Ich unterdrückte meine Wut. Denn während sich Domian überall rumtreiben durfte, musste ich über jeden Schritt Rechenschaft ablegen. Zu groß war die Angst des Fürsten, ich könne seine Familie blamieren. Denn ich war ja nur die Tochter eines kleinen Lehrers. Nichts Besonderes. Keine exzellente Ausbildung hatte mich auf das öffentliche Fürstenleben vorbereitet.
„Natürlich weiß der Fürst Bescheid! Ich soll meinen Mann vom Flughafen abholen. Fürst Domian hat nach mir verlangt. Er hat dort eine Pressetermin anberaumt“ log ich gekonnt. Zum Glück war es noch dunkel und der Mann sah nicht, wie sich beim Lügen meine Nase kräuselte. Leider eine sehr dumme Angewohnt meinerseits.
Der Mann schien zu überlegen, ob er lieber telefonierte und sich meine Geschichte bestätigen ließ. Doch dann ging er, telefonierte kurz und öffnete das Tor. Aufatmend fuhr ich der Freiheit entgegen. Nur schnell weg vom Palast.
Ich war frei. Nach zwei langen Jahren im goldenen Käfig war ich wieder frei. Entschlossen, alles hinter mir zu lassen und vollkommen neu zu beginnen. Ohne Domian, der mich hasste.
Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
1 Kapitel
Drei Jahre später
Unsicher, fast verzweifelt, hielt ich das kurze Telegramm in den Händen.
„Vater schwer Erkrankt- Bittet um deine Heimkehr- Will dich unbedingt sprechen! Domian“
Sehr kurz, sehr hart, sehr streng, befehlend. So, wie der Ton meines Noch-Ehemannes seit gut drei Jahren war. Seit er von einer seiner Reisen zurückgerufen wurde, weil ich verschwunden war. Man hatte Domian damals benachrichtigt, dass ich den Palast unerlaubt verlassen hatte. Mit dem Kleinwagen, den er mir erst kurz vorher geschenkt hatte. Mit dem Tage meiner Flucht hatte sich meine Spur für drei Jahre verloren. Ich war untergetaucht, hatte mich unsichtbar gemacht. Domian hatte natürlich nach mir suchen lassen. Und die Presse hatte sich angeschlossen. Man hatte alles Mögliche vermutet. Von Entführung bis hin zum Mord. Doch niemand hatte mich finden können.
Das war der Vorteil einer großen Familie, wie ich sie besaß. Vier große Brüder, die mich beschützten, bewachten, versteckten. Einer meiner Brüder war der Bürgermeister unserer kleinen Stadt. Er hatte mir eine neue Identität und eine Anstellung in der Schule besorgt. Meine Schwägerinnen waren für mich dagewesen als ich sie damals dringend gebraucht hatte. Jetzt wohnte ich in einem der Häuser hier auf der Familienfarm. Das hatte viele Vorteile.
Liebevoll ging mein Blick zum Sandkasten. Dort spielten meine Zwillinge. Ich war Mutter geworden. Acht Monate nach meiner Flucht waren Tabea und Darius zur Welt gekommen. Ohne Domians Wissen. Unsere letzte gemeinsame Nacht war nicht ohne Folgen geblieben. So, wie ich es damals vermutet hatte und deswegen geflohen war. Ich hatte die beiden nicht im Palast zur Welt bringen dürfen. Ich wäre dort für alle Zeiten gefangen gewesen. Widerstandslos den Launen Domians ausgeliefert. Ich hätte zusehen müssen, wie Fremde meine Kinder erzogen. Ausgeschlossen aus ihrem Leben. Grimmig sah ich wieder auf den Zettel in meinen Händen.
Domian hatte das Telegramm an meinen ältesten Bruder geschickt. Und Lukas hatte es an mich weitergereicht. Er hatte mich besucht und gesagt, es wäre an der Zeit, mit meinem Ehemann ins Reine zu kommen. Immerhin waren drei Jahre vergangen. Drei verdammt lange Jahre dachte ich. Ich hatte mein Leben im Griff und alles lief bestens. Lächelnd sah ich wieder zu meinen Kindern. Prinz Darius und Prinzessin Tabea. Zum Glück wusste Domian nichts von seinen Kindern, dachte ich wieder. Er hätte mich gezwungen, in den Palast zurückzukehren. Damit ich die beiden dort zur Welt gebracht hätte. Meine Kinder wären dort von Kindermädchen erzogen worden, statt von mir. Ich hätte um einen Termin bitten müssen, um die beiden sehen zu können. Domians Vater hätte sie mir gnadenlos entzogen. Bitterkeit stieg in mir auf als ich wieder an das Telegramm in meinen Händen dachte. Und jetzt wollte mich der Mann sprechen. Verzweifelt schloss ich meine Augen. Was sollte ich nur tun.
„Lege dich etwas hin, Penny. Ich werde auf die beiden achten.“ Sagte Klara, Lukas Frau. Sie wies auf meine Kinder und schob ihren kleinen Sohn, der im Kinderwagen schlief, in den Garten. Dankend sah ich Klara nach und schleppte mich erschöpft in mein Zimmer. Dort legte ich mich auf das Bett und schloss meine Augen. Ich dämmerte vor mich hin und erinnerte mich. Ich erinnerte mich so gut.
Einundzwanzig Jahre war ich damals alt. Ich war gerade mit dem College fertig und gönnte mir eine lange Auszeit. Mit dem Rucksack war ich damals, mit meinem Freund, durch Europa gereist. Fröhlich, unbeschwert und mit viel Neugierde, waren wir herumgereist. Hatten gejobbt, wenn das Geld zu Neige ging und uns Geld mit Musik verdient. Oft auf der Straße stehend. Hennig hatte Gitarre gespielt und ich hatte gesungen. Damals hatte ich Domian kennengelernt. An die Zeit erinnerte ich mich so gerne.
Domian war, tief in Gedanken, stehengeblieben. Er hatte unserer Musik gelauscht und uns großzügig Geld gegeben. Er hatte uns zu einem Kaffee eingeladen. Eigentlich nur mich, aber Hennig war uns eifersüchtig gefolgt. Damals hatte ich nicht gewusst, dass Domian der zukünftige Fürst des Landes war, das wir gerade durchreisten. Domian war unerkannt in der Stadt spazieren. Ich erinnerte mich sehr gut. Später erfuhr ich, dass Domian das gerne getan hatte. Er liebte das einfache Leben, außerhalb des Palastes. Damals hatte ich das nicht verstanden. Mir war das Leben in einem Palast wie ein Traum vorgekommen. Dumm und naiv, wie ich damals gewesen war. Ich konnte ja nicht ahnen, dass es ein Traum war, ein Albtraum.
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