Das waren Zeiten - DoKo Tanwic - E-Book

Das waren Zeiten E-Book

DoKo Tanwic

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Beschreibung

Jetzt erscheint der zweite Band des Werkes Das waren Zeiten! - Dülmen in Geschichten und Bildern aus 75 Jahren (1945 bis 2020) von der Herausgeberin DoKo Tanwic und Dülmener Autoren. Die meisten Geschichten betreffen die 60er-, 70er- Jahre und dafür sollten sich vor allem alle Dülmener interessieren, die diese Zeit, genau wie die Autoren, miterlebt haben. Aber auch die jüngeren Generationen können bei dieser Lektüre viel erfahren über die Kinder- und Jugendzeit ihrer Eltern und Großeltern und Vergleiche ziehen mit ihrer jetzigen Zeit ... sofern sie überhaupt noch Bücher lesen... Die noch lebende ältere Generation könnte durch diese beiden Bände genauer erfahren, wie ihre Kinder und Enkel damals lebten, fühlten, litten, genossen und ihr Leben gestalteten! Das alles ist in den beiden Bänden anschaulich, spannend, auch sehr persönlich, komisch oder einfach nur informativ geschildert worden! Generell gilt: Dülmen war überall nahezu genauso! Georg Guballa

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Seitenzahl: 349

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Das alte CBG – heute Hermann-Leeser-Realschule Foto: Günter Riddermann 2018

Inspiration bleibt…

"Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren zählt."

- Adlai E.Stevenson -

Danksagung

Ein großes Dankeschön an die Autoren in ihren Heimatorten aller Himmelsrichtungen, die sich so unterschiedlich und vielfältig an das kleine “Herz des Münsterlandes” erinnert haben.

Wir danken auch unseren Helfern und Infogebern vor Ort und aus der Ferne für die geschenkte Zeit, die vielfältigen, kreativen Ideen, sowie die wiederholte Anregung für ein Treffen in Dülmen (nach Corona), um Band II vorzustellen und gemeinsame Erinnerungen auszutauschen.

Ein spezieller Dank gilt

unserer ältesten Zeitzeugin, Frau Roswitha Frenking, geb. Schwarze, Jg. 1926, die es sich trotz gesundheitlicher Probleme nicht nehmen ließ, auch einen Beitrag zu liefern.

Dülmske Jung und Thomas Heeringa für hochinteressantes Fotomaterial, sowie Maria Heining (Joemann) für die alten Fotos vom Stoos.

Frau Gerda Küper, von der Hermann-Leeser-Realschule, die einige ihrer Schüler(innen) ins Boot holen wollte, damit auch die junge Generation zu Wort kommen könnte.

Leider kam hier Corona dazwischen und wir planen dies nun für den Band III.

Die 2015 veröffentlichte Graphic Novel „Von allem etwas“ (eine Gemeinschaftsarbeit mit Schülern der Hermann Leeser Schule) - führten einen ehemaligen Schüler 2019 per Fahrrad bis nach Rotterdam. (Nachzulesen in Kapitel 41.)

This time is tight: 2020

Spezies: Bücherwurm

Bücherwürmer sind was Feines

immer wollen sie nur eines

Buchstaben zum Fraß

eifrig fressen sie sich dann

durch Belletristik, Fantasy, Roman

unbemerkt verschlingen sie

so manche schöne Szenerie

Phantasie, Gedankensturm

das erfüllt den Bücherwurm

auf sich ganz allein gestellt

eröffnet sich die ganze Welt

so ganz leise

werden Bücherwürmer weise

Bernadette Gharbi (Gerding)

Bücherwurm in DelftFoto: Georg Guballa

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Dolores Tannwitz

Vorwort von Georg Guballa

Vorstellung der Autoren

Folgeprojekt 2020/2021 – Erinnerungen, Band II

Schüler-/Studentenleben in den 70ern mit Blick auf die 80er

Das Bad in der Alu-Schüssel

Friedensfreunde Dülmen - Gewaltlos, aber streitlustig

Privatschule Schloß Buldern

Klassenfotos - kleine Sammlung

E viva Espana

Schüleraustausch

Geschenke des Lebens

Tanzkursus

Das Glück-Auf-Frollein

Neues von der Mühlenmaus

"Schallplatten" und "Beat-Club"

Poesiealbum

Alteingesessene Familienbetriebe

Zur Entstehungsgeschichte des DÜB

Erinnerungen von Roswitha Frenking

’n biëtken Platt mott sien – Plattdütsken Hook

Erinnerungen von Alfons Kirschneit - Heroes & Villains

Wolfgang / Joachim / Fritz / Die Zwölf

Alte Zeiten und neuere (Alfons Kirschneit)

Kleine Geschichten von Georg

Unterwegs - Schatten sammeln

Die Universität des Lebens

Pubertät im Wandel der Jahre

Ameland-Zeit(en) von (Georg Guballa)

Fischzug hinterm Drügen Pütt (Willi Dommer)

"Ausraster"

Keine Heimfahrt ohne Charlotte

Stadtkern heute … und mehr (Annette & Georg)

Das Wunderkorn

St. Viktor damals und heute

Regen und Matsch auf Fehmarn

Kein Golfplatz im Wildpark

Tschernobyl

Make Love not War

Lehrjahre sind keine Herrenjahre

Kriegerdenkmäler

Kriegsdienstverweigerung

Kneipensterben

Opa Wegmann

Van alles wat in Rotterdam

Geschichte aus Alt-Dülmen

Die Bombardierung der Stadt Dülmen

Eine echte Weihnachtsgeschichte

Erinnerungen an den Stoos von Werner Rüskamp

Stoos-Zeiten - Memories von Georg Guballa

Muotathal und Umgebung - Erinnerungen von DoKo

Hitchhiking

Ungewöhnlichkeiten

Dann nahm das Drama seinen Lauf

Vom Jungsein zum Altwerden

Marktplatz

Volkstrauertag

Those were the days (HG)

Betet zum Heiligen Geist wider das Fleisch!

Auf der Elfenroute

Corona 2020 / 2021

Vorwort und Nachwort aus dem Zeitzeugenbuch

Haschisch

Herbstblues

Corona hat die Welt im Griff

Deutsch-britische Beziehungen

Himmelfahrtskommando

Kriegsdienstverweigerung, selbst erlebt

Erinnerungen an die Berufsverbote gegen Linke

Nachwort von Georg Guballa

In memoriam

Die Kunst transportiert ihre eigene Wahrheit bzw. Unwahrheit,

und erst die Zeit wird zeigen, was was ist.

(Charles Bukowski)

Foto: Günter Riddermann

Vorwort von Dolores Tannwitz

Humor, Zärtlichkeit und Aufmüpfigkeit

sind die besten Mittel gegen das Altern

(Yves Montand)

Nach mehr als einem halben Leben haben wir Autoren versucht, Dinge in Erinnerung zu bringen, Menschen zu gedenken, die uns in diesem Zeitraum begleitet haben. Verschiedenen Personen und Ereignissen wurde ein schriftliches Denkmal gesetzt. Es fehlt nicht an Humor, Zärtlichkeit, Aufmüpfigkeit, anarchistischen Einlagen. Ein bisschen mehr Anarchie würde unserer Stadt heutzutage sehr gut zu Gesicht stehen.

Auch wenn wir seit 1958 bis 2021 alle miteinander gealtert sind, jeder Autor und Leser auf seine Art, so sind wir dennoch stets aktiv und aufgeschlossen zu schreiben und zu lesen … und zwar Bücher! Unter anderem solche wie „Das waren Zeiten!“, Band 1 … und natürlich Band 2, den Sie jetzt gerade in der Hand halten. Aller guten Dinge sind drei: in absehbarer Zukunft kann sich die Leserschaft noch auf den Band 3 freuen.

Gegen das Vergessen

Bücher, Geschichten, Zeitzeugenberichte bieten einen authentischen Einblick in eine schreckliche Zeit der deutschen Geschichte.

Ich finde es wichtig, sich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen und sie niemals zu vergessen, denn auch heutzutage gibt es leider immer wieder gesellschaftliche Aspekte, menschliche Untaten, Äußerungen und Bewegungen, die Punkt für Punkt an die Grausamkeiten der Nazizeit erinnern. Auch heute werden einzelne Gruppierungen, Menschen anderer Herkunft, Sexualität, Religion ausgegrenzt, verfolgt, sogar getötet.

Bereits in Band 1 kristallisierte sich einiges zum Thema NS-Zeit heraus, dem ich in unserem Band 2 etwas mehr Raum geben möchte.

Beim Lesen des Romans “Salomon ruft” von unserem Mitschüler, Konrad Singer, bin ich oft mitten in unserer Gegenwart gelandet und habe mir verwundert die Augen gerieben. Mithilfe dieses streitbaren Buchs habe ich auch für Dülmen (“Dolmund”) erfahren: Unsere Zeit erfordert von jedem Demokraten wieder mehr Zivilcourage und Aufklärung, d.h. aber den persönlichen Mut, Farbe zu bekennen und für die Menschenrechte aufzustehen. Und zwar genau dort, wo andere gerne wegschauen, gegen Fremde hetzen oder Schlussstriche ziehen wollen. Denn leider zeigt sich heute an vielen Orten wieder deutlich: Was früher geschah, kann und wird wieder geschehen, wenn die demokratische Zivilgesellschaft schweigt.

Somit finde ich es umso wichtiger, derartige Geschichten zu lesen, sich damit zu beschäftigen, eigene Äußerungen und Werte zu hinterfragen. Möchte man Freunde verlieren, weil sie anders daherkommen: weil sie nicht weißhäutig sind, eventuell einen Migrationshintergrund haben, einer anderen Religion angehören?

Möchte man selber in Angst leben? Angst davor, irgendwann abgeholt zu werden, weil man anders ist und nicht in die gesellschaftliche Norm passt? Angst davor, verfolgt und geächtet zu werden, aus seiner Wohnung, seiner Heimat vertrieben zu werden?

Geschichten gegen das Vergessen auf jeder Ebene sind wertvoll und wichtig.

Posthum möchte ich in Gedenken an unseren ehemaligen Schriftführer des Vereins, Werner Niebisch, alias Marcel (1948-1993), etwas von seinen Texten einbringen.

Formloser Auflauf

War es drei Tage nach Kopfsalat oder 'ne Viertelstunde später? Die Plastiksonne versank hinter den Blaubeerhügeln, eingerahmt vom gigantischen Marmeladenmuseum und Müllpyramiden. Eine Autoschlange kroch langsam über die Autobahn. Hier und da schaltete der Abend sein Neonlicht ein … Downtown

Die ersten Dachhasen folgten ihrer Karnickelnatur und begannen ihr Liebeskonzert auf Antons Wohncontainer. Seine nordamerikanische Bergziege saß auf der Knautsch und legte Patiencen. Anton genoss ein Glas Rosé und wartete auf Nicoletta. Draußen am Himmel wurden immer neue holunderbeige Wolken geflaggt. Zwei Düsenjets versuchten mehrfach, die efeubegünte Schallmauer zu durchbrechen.

Anton hörte den Knall mit Hall und Fall ... Pigall

In der Glotze war nix los. Nur infantiler Bildschirm und der Werbespruch „Ich bin doch nicht blöd“ ging Anton nicht mehr aus dem Kopf.

Gemeinsam kochen wollten sie. Sich gegenseitig bocusen. Plötzlich schrillte das Telefon. Die Ausredenweltmeisterin machte Anton flott, denn mit gemeinsam kochen war wohl nix. Sie hatte angeblich gerade ihren "Uhr-Großvater" erschlagen und dabei die Auflaufform zerdoiiiiingt.

Ihre Ausreden werden auch täglich skurriler, dachte Anton. "Ich bin doch nicht blöd!"

Also ab, allein in die Gerüchteküche.

Flugs den Fenchel in die Form, denn es rief das Rendezvous mit einer knolligen Dame namens „Sieglinde Ackergold“.

Mythologisch-sinnliche Düfte durchzogen den Microwellenkosmos und die Dame Sieglinde zischte vor sich hin.

Plötzliche Stille.

Doch da …!!

… lautes Motorengedröhn von der Teerbahn. In den Betongebirgen vibrierten die Transparenten. Dies konnte nur Nicoletta mit ihrem Höllenhobel fertigbringen. Sie muss die Autoschlange unterwegs wohl auch noch erledigt haben. Typisch …

Der elektrische Hund bellte kurz-lang-kurz. Anton stürzte benebelt in die Einflugschneise und öffnete die Tür aus gezähmtem Eukalyptusholz. Da stand Nicoletta vor ihm und lächelte beischlaffreudig wie ein Käfig voller Schimpansen. Wow, das ging voll in die Gonaden.

Sie warf die Tür hinter sich zu und legte in dem kleinen Korridor einen Strip hin, der seinesgleichen suchte. Das Krokodil ihrer zweiten Haut krxxxxxxte hinunter zum magischen Dreieck. Anton bekam weiche Knie.

Sie lachte honigblond auf und säuselte: „Explore monogamy with me“, worauf Anton ihr im Zeichen die wiedererstandenen Gummimode ein fröhliches „play monopoly only“ entgegenejakulierte.

Neorotische Gaumenfreuden, Ur(wald)theather … selbst Eis ward da unendlich heiß, genau wie „Madame Ackergold“, die voll gratiniert aus der Microwelle zum Abendmahl phonte. Raus mit dem Auflauf … auf den Tisch … Finger verbrannt!

Doch Anton hatte gar keinen Hunger mehr.

Er ergötzte sich an Nicoletta.

Nicoletta fragte verwirrt: „Wo ist eigentlich Tinguin, dein tischdeckender und stepptanzender Antar(k)tist?“

Da schnurrt eisern eine Sklavenstimme: „Meine Batterie ist alle!“ Zum wiederholten malle, malle, malle…

(Formloser Auflauf von Marcel aus 1987 mit Zutaten von DoKo aus 2018)

Mein Dank geht an die Autoren aus „unserer“ Zeit. Jeder schreibt aus seinem privaten Erleben. Dem Leser wird darin ein bunter Strauß zeitgeschichtlicher Erinnerungen präsentiert.

Gemeinsam wünschen wir uns auch bei Band 2 viel Freude und Denkanstöße auf dem literarischen Spaziergang in die Vergangenheit, die uns alle verbindet und bis in die Gegenwart reicht. Es gibt wieder längst Vergessenes im neuen Gewand, Unvergessliches, Schönes, Trauriges…

Und es war und ist voller Leben!

Dolores Tannwitz

1. Vorsitzende

Vorwort von Georg Guballa

Hallo, Dülmen – liebe Leser!

Jetzt erscheint der zweite Band des Werkes

"Das waren Zeiten! - Dülmen in Geschichten und Bildern aus 75 Jahren (1945 – 2020)"

von der Herausgeberin Dolores Tannwitz und Dülmener Autoren. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann problemlos in den zweiten einsteigen; denn beide liefern spannende Geschichten, Anekdoten und "Histörchen" aus dem Zeitraum dieser Jahre. Wer die Texte gern komplett hätte, sollte sich unbedingt auch den ersten Band besorgen!

Die meisten Geschichten betreffen die 60er-, 70er- Jahre – und dafür sollten sich vor allem alle Dülmener interessieren, die diese Zeit – genau wie die Autoren - miterlebt haben. Aber auch die jüngeren Generationen können bei dieser Lektüre viel erfahren über die Kinder- und Jugendzeit ihrer Eltern und Großeltern und Vergleiche ziehen mit ihrer jetzigen Zeit - sofern sie überhaupt noch Bücher lesen...

Die noch lebende ältere Generation könnte durch diese beiden Bände genauer erfahren, wie ihre Kinder und Enkel damals lebten, fühlten, litten, genossen und ihr Leben gestalteten!

Das alles ist in den beiden Bänden anschaulich, spannend, auch sehr persönlich, komisch oder einfach nur informativ geschildert worden! Generell gilt: Dülmen war überall nahezu genauso!

Georg Guballa

Vorstellung der Autoren

Klaus Aldick-Simon, Geburtsname Aldick, geboren am 26.09.1951 in Dülmen

Die ersten Lebensjahre in den Bendix-Häusern am Dalweg gewohnt, später in der Ortsmitte, Tiberstraße 2

Schulbildung in Dülmen:

1958-1962 Overbergschule

1962-1969 Clemens-Brentano-Gymnasium

Ausbildung zum Fotografen 1969-1972

bei Friedrich Nolting, Viktor Str. 12

1975 nach Münster gegangen, 2 Jahre Fachoberschule für

Gestaltung besucht, dann Umschulung zum Schlosser an der Handwerkskammer.

1984 geheiratet, sechs Kinder (Söhne)

Schlossermeister seit 1987, selbstständig seit 1993, neue Werkstatt mit Wohnhaus 1999 in Senden errichtet.

Metallbau Klaus Aldick-Simon, www.metallbau-ka.de

Seine Fotos sind an vielen Stellen im Buch zu finden.

Consuelo Azzari, 1969 geboren in Guatemala, seit Mai 2011 wohnhaft in Dülmen. Diese Stadt war mir sehr hilfreich, denn mit der Hilfe der Bürger über die „Streiflichter“ konnte mein todkrankes Baby gerettet werden. Mein ältester Sohn Christian ist heute 20 Jahre alt und kerngesund. Er und seine beiden jüngeren Brüder haben sich in Deutschland schnell eingelebt und fühlen sich in Dülmen sehr wohl. Die ganze Geschichte habe ich in spanischer Sprache als Buch herausgebracht. Die deutsche Übersetzung ist noch in Arbeit.

Ihre Geschichte „Consuelo und Corona“ ist nachzulesen auf S. →.

Ulrich Backmann – geboren 1950 in Haltern/Westf. in einer „Paohlbürger“-Familie. Zur Orts- und Heimatgeschichte, einschließlich des Plattdeutschen, hatte er in jungen Jahren „keinen Draht“. Vielmehr interessierte ihn die Beat-Musik ab der 2. Hälfte der 1960er Jahre. So spielte er den Bass in der Halterner Band The Firestones, später Firestone-Group. Nach Auflösung der Band gegen Ende 1970 machte er in verschiedenen Gruppen Musik. Erst nach dem Tod seines Vaters, der lange Jahre Vorsitzender des örtlichen Heimatvereins und zudem Autor zahlreicher plattdeutscher Artikel in der Heimatzeitung war, entstand beim ihm ab 1977 ein Interesse für die Hobbies seines Vaters.

Ab 1982 schrieb er eigene plattdeutsche Artikel für die „Halterner Zeitung“, hielt plattdeutsche Vorträge, gab Plattdeutsch-Kurse im VHS-Programm und begann 1982 als Mitspieler bei der „Plattdeutschen Spielschar Vest“ in Recklinghausen seine Theaterlaufbahn.

1988 war er Initiator und Mitbegründer der „Plattdeutschen Bühne Haltern“, die er 29 Jahre lang als Vorsitzender leitete. Zudem führte er in dieser Zeit bei 20 Theaterstücken der Bühne Regie und übernahm selber viermal eine Rolle. Seit fünf Jahren ist er Regisseur der plattdeutschen Theatergruppe der Kolpingsfamilie Dülmen.

Von 2004 bis 2019 leitete er die Fachstelle Niederdeutsch im Westfälischen Heimatbund in Münster und ist seit 2006 Delegierter für Westfalen im Bundesrat für Niederdeutsch mit Sitz in Hamburg. Des Weiteren ist er Mitglied des seit Juni 2019 bestehenden „Beirat für Niederdeutsch“ bei der Landesregierung NRW.

Neben den Aktivitäten in Sachen Plattdeutsch hat er 1992/98 das Buch „Wi staoht fast – Kiepenkerle in Westfalen“ herausgegeben und ist seit 1992 verantwortlicher Herausgeber des seit 1987 jährlich erscheinenden „Halterner Jahrbuch“.

Das „Dinner for One“ in der plattdeutschen Version von Ulrich:

Alleene iätten ist nachzulesen auf Seite →.

Ortwin Bickhove-Swiderski, geb. 1956 in Recklinghausen, verheiratet zwei Kinder. Heimatforscher zur NS Zeit in Dülmen, Haltern am See und Recklinghausen. Mehrere Buchveröffentlichungen.

Mitglied der SPD, langjähriger Stadtverordneter in Dülmen.

Mitglied der VVN-Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. 45 Jahre politischer Sekretär des DGB, ötv und ver.di. Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsundes in Dülmen.

2015 ausgezeichnet mit der Kulturplakette der Stadt Dülmen.

Mitglied im VS-Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di.

Seine Texte sind auf den Seiten → und → zu finden.

Gisela Bielefeld wurde 1952 in Dülmen geboren. Von 1958 bis 1962 besuchte sie die Josefschule, von 1962 bis 1968 bis zur mittleren Reife die Marienschule in Dülmen. Sie erlernte den Beruf der Kosmetikerin und kehrte 1980 ihrer Heimatstadt den Rücken. Heute lebt sie in den USA, in Texas, Hillcountry.

Giselas Text findet sich auf Seite →.

Winfried Bolle

Geboren wurde ich als 7. Kind in Dülmen-Dernekamp am 10.06.1958 auf dem Bauernhof Bolle.

Den Hof gibt es an gleicher Stelle seit 1475.

Die Patenschaft über mich hat der damalige Bundespräsident Theodor Heuss übernommen.

Meine Mutter hat eine Urkunde und 10,00 DM erhalten.

Habe eine sehr schöne Kindheit und Jugendzeit in Dülmen verbracht. Denke oft und gerne daran zurück. Auf dem Clemens-Brentano-Gymnasium war ich einmal als Gymnasiast und einmal als Realschüler. Bei der Firma Bendix habe ich damals eine Lehre als Textilmaschinenführer absolviert. War damals der erste aus dem Kreis Coesfeld der diese neue Ausbildungsmöglichkeit genutzt hat.

Sein Text ist nachzulesen auf Seite →.

Willi Dommer wurde 1952 im westfälischen Münster geboren und studierte dort Soziologie und Germanistik. Nach der Promotion (1981) absolvierte er ein zweijähriges Volontariat bei einer Tageszeitung im Ruhrgebiet. Von 1985 bis 2002 war er als Redakteur bei der Zeitschrift „esotera“ in Freiburg beschäftigt. 1990 erschien im Freiburger Verlag Hermann Bauer sein erstes Buch „Wo die alten Götter weiterleben“ über die Relikte steinzeitlicher und keltischer Spiritualität in Europa.

Von 2002 bis 2005 arbeitete er als freiberuflicher Journalist, danach als Paketbote und ab 2008 als schreibender und malender Taxifahrer in Emmendingen. Seit 2015 Rentner und Buchautor in Simonswald (Schwarzwald).

Weitere Buchveröffentlichungen:

2003 „Meine Kelten – Fiction, Facts & Fantasy“

(Packpapier-Verlag, Osnabrück)

2003 „Ritual und Klangtraum – Alte Instrumente neu entdeckt“

(Arun-Verlag, Engerda)

2015 „Wo soll’s denn hingehen? – Taxi-Geschichten aus dem Breisgau“ (BoD)

2017 „Auf der Spur der Keime – eine Krankenhaus-Odyssee (BoD)

2018 „Auf Du und Du mit dem König der Diebe – als Paketbote im Südschwarzwald“ (BoD)

2019 „Ahnungslos unter Erleuchteten“

2020 „Durchbeißen ist alles“

Willis Texte finden sich auf den Seiten: →, →, →, →, →, →, →, →

Roswitha Frenking

(geb. Schwarze), 1926 in Buldern geboren und aufgewachsen. Ich bin die Älteste von 7 Geschwistern. Unser Vater, Egon Schwarze, war Lehrer, Organist und Leiter des Kirchenchors. Der Krieg hat viele meiner Pläne durchkreuzt. Mein Berufswunsch „Modistin“, mit Studium an der Folkwangschule in Essen hat sich leider nicht erfüllt. Ich habe viele Jahre bei Ahlert in Dülmen als Verkäuferin in der Damenkonfektion gearbeitet. Seit drei Jahren lebe ich in der Heilig Geist Stiftung in Dülmen. Hier fühle mich sehr wohl und gut aufgehoben.

Roswitha Frenkings Textbeiträge finden sich auf Seite → und →.

Bernadette Gharbi (geb. Gerding)

Bernadette Gerding wurde 1954 in Rorup geboren und besuchte von 1964 bis 1973 das Clemens-Brentano-Gymnasium in Dülmen.

Nach dem Abitur, ab WS/73/74, Studium der Erziehungswissenschaften. Geburten der Söhne 1979 und 1981 und Erziehungszeit.

1982 Abschluss als Diplompädagogin.

1983 bis 2002 Tätigkeit in der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde in Münster. Geburten der Töchter 1984, 1987, 1995.

Seit 2002 verschiedene Tätigkeiten in Schule und Büro.

Zusatzausbildungen u.a. als Managementassistentin und Kunst- und Kreativitätstherapeutin/Berlin 2011.

Ab 2012 Arbeit bei der Diakonie Münster.

Die Texte von Bernadette Gharbi (Gerding) ind nachzulesen auf den Seiten: →, →, →, →, →, →, →, →, →, →.

Florian Guballa, geb. am 23. Juli 1950 in Beuthen/Bobrek (ehem. Oberschlesien).

Die nachweisbaren Wurzeln unserer Familie reichen zurück zu den planmäßigen Ansiedlungsaktionen, (die überwiegend auf dem Lande durchgeführt wurden) unter der preußischen Herrschaft Friedrich des Großen. Die Ansiedlungen erfolgten schwerpunktmäßig in den Gebieten Neuost- und Südpreußens, indem man – unter anderem auch aus Österreich und Böhmen – insgesamt über 120.000 Kolonisten ins Land holte. So auch erwähnt in Familienunterlagen mit der dortigen Eintragung: „Beruf des Vaters Siedler.“ Auch gibt es Hinweise auf familiäre, hugenottische Wurzeln.

Wie bereits mein Bruder Georg schon beschrieben hat, sind wir im April 1957 aus dem kommunistischen Polen über die DDR, Ostberlin nach West-Berlin geflohen. Nach einigen Lageraufenthalten in Westdeutschland kam ich im Dezember 1957 auf die kath. Georgs-Schule (Volkschule) in Gelsenkirchen. Nach Abschluss der 8. Klasse haben meine Eltern in Dülmen, Windthorststraße, ein Zweifamilienhaus gebaut, deswegen fing ich am 01. April 1965 eine Lehre als Elektro-Installateur bei der Fa. Hubert Weppelmann in Dülmen, Marktstraße, an.

Mit dem Abschluss als Geselle bin von Februar 1969 bis Juli 1970 nach Münster zur FOS an der Hoffschulte-Straße zur Erlangung der Fachschulreife gegangen. Ab November 1970 zog es mich an das Westfalen-Kolleg in Paderborn. Hier sollte ich im Dezember 1972 die allgemeine Hochschulreife erlangen. Nach Zivildienst bei der AWO in Münster habe ich im WS 1974 an der WWU Münster das Studium der Geologie und Paläontologie begonnen. Meine Schwerpunkte legte ich auf Ingenieur Geologie oder angewandte Geologie. Nach Abschluss Anfang 1980 Anstellung in einem Baugrundlabor/-Institut in Münster. Ab 1992 als Geologe bei Veba Kraftwerke, später E.ON bis zum Ausscheiden im Dez. 2015 gearbeitet.

Jetzt noch als Freelancer/Berater in kleinen nationalen und internationalen Projekten tätig.

Florian Guballas Texte finden sich auf den Seiten →, → und →.

Georg (Jerzej) Guballa, geboren am 20.10.53 in Beuthen (Oberschlesien). Zum polnischen Vornamen Jerzej: unsere Eltern gaben uns Vornamen, die es auch im Deutschen gibt und so wurde hier aus Jerzej: Georg.

Im Frühjahr 1957 Flucht nach West-Deutschland (über Verwandtschaft in Zwickau und Ost-Berlin) - nach Oberursel, Friedland und Wanne-Eickel bis 1965 in Gelsenkirchen. 1965 Umzug nach Dülmen. Ab WS 73/74 Studium in Münster (Publizistik, Geschichte, Sozialwissenschaften). 1979 - 1981 Referendariat in Bielefeld. Seit 1981 am Gymnasium Petrinum in Recklinghausen (bis Januar 2019 – ab da begann für mich die Rentenzeit). Seit 1983/4 wohne ich wieder in Dülmen (nach Münster, Bielefeld und Recklinghausen).

Georgs Texte finden sich auf den Seiten →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →

Hans Günter (HG) Werner - der Wirt – ein gebürtiger Hausdülmener, Abitur an der Klosterschule Mettingen bei den Franziskanern. Nach dem Abitur habe ich zunächst herumstudiert, Biologie, Theologie, Psychologie, interessant war es allemal, aber es war nichts dabei, das ich mir für den Rest meines Lebens vorstellen konnte.

HG’s Texte sind nachzulesen auf Seite →

Alfons Kirschneit wurde 1949 in Dülmen geboren, hier aufgewachsen mit 7 Geschwistern. Er hat das kinderreiche Elternhaus recht früh verlassen. Achtzehn Monate Bundeswehr in Porta Westfalica, dort geheiratet, 2 Kinder gezeugt. Rückkehr nach Dülmen, 2. Ehe eingegangen, ein Kind, verwitwet. Lebt heute in einer Partnerschaft.

Die Texte von Alfons finden sich auf Seite → und →

Patricia Marshall wurde 1955 in Hannover geboren. Sie verlebte ihre Kindheit in Herford und Gescher-Hochmoor. 1980 zog sie nach Dülmen, weil sie dort eine Tätigkeit als Übersetzerin im Britischen Feldzeugdepot (FOD) aufnahm.

Sie kannte Dülmen bereits, weil sie als Fahrschülerin das Clemens-Brentano-Gymnasium von 1972 bis 1975 besucht hatte.

Sie ist ledig geblieben und hat eine 25-jährige Tochter.

Ihre Interessen gelten der Geschichte, der Dülmener Heimatkunde, dem Zeichnen, Fotografieren und Lesen.

Patricia Marshalls Text ist nachzulesen auf Seite →.

Günter Riddermann wurde 1952 in Seppenrade geboren und hat seit seinem 16. Lebensjahr mit kleinen Unterbrechungen (auf der Walz durch Deutschland) in Dülmen gelebt. Er ist verheiratet und hat keine Kinder. Seine Familie mütterlicherseits stammt aus Dülmen und Hausdülmen.

Günters Texte sind nachzulesen auf Seite → und →, seine Fotos finden sich im Buch.

Werner Rüskamp, geboren am 25.04.1953

Werners Erinnerungen an den Stoos (damals und heute) können auf Seite → nachgelesen werden.

Monika Ruhe, geboren 1939 in Kl. Körpen (Langwalde, Landkreis Braunsberg) Ostpreußen. Als kleines Kind musste sie mit der ganzen Familie die Heimat verlassen. Fast zwei Jahre befanden sie sich auf der Flucht, um dann Jahre später in NRW neue Wurzeln zu finden. Seit 1980 lebt sie in Hausdülmen.

Buchveröffentlichung 2021:

„Was wichtig war“ - Flucht und Vertreibung unserer Familie

Wir haben überlebt!

BoD – Books on Demand, Norderstedt

Der Textbeitrag von Monika Ruhe ist nachzulesen auf Seite →.

Annette Schnieder-Mehouachi wurde 1952 in Dülmen geboren und ist hier aufgewachsen. Sie wohnt nach wie vor in ihrem Elternhaus. Sie ist gelernte Augenoptiker-Meisterin und führt seit vielen Jahren das alteingesessene Uhren-Optik-Schmuck-Geschäft ihres verstorbenen Vaters, Georg Schnieder, weiter.

Annettes Textbeiträge sind auf den Seiten →, →, → zu finden.

Konrad Singer, geboren 1950 bei Celle. Schulbesuche auf der Nordseeinsel Spiekeroog, in Braunschweig, Wesel und Dülmen.

Bis zum Abitur 1970 auch Redakteur beim „Raster“.

Hochschulstudien in den Fächern Geschichte, Germanistik und Slawistik in West-Berlin und Hamburg, wo er seit 1979 wohnt.

Nach dem Staatsexamen für das Lehramt bekam er Berufsverbot (siehe dazu die Erinnerung S. →) nach dem „Hamburger Erlass“ von Willy Brandt 1973. Nach Ausbildungen im Buchhandel und Verlagsvertrieb war er drei Jahrzehnte als freier Verlagsvertreter für unabhängige Buchverlage in Norddeutschland unterwegs.

Konrad Singer schreibt Lyrik und Prosa. Bisher veröffentlicht:

„Klein Sarmatien im Umbruch. Poetischer Reisebericht auf den Spuren Johannes Bobrowskis“. Essay 2018 im Internet;

Ende 2018 erschien der Roman „Salomon ruft“ als Freundschaftsgeschichte über ein halbes Jahrhundert in der Kleinstadt Dolmund;

Laurins Lieder. Papageien-Poesie. Hamburg 2020, Edition Contra-Bass.

Konrads Textbeiträge finden sich auf den Seiten →, → und →.

Michael Stiels-Glenn, Jahrgang 1952 - im Ruhrgebiet geboren, deutlich im rheinischen Teil, seit 30 Jahren Westfale, mittlerweile überzeugter! Ich habe Sozialarbeit, Kriminologie und Psychotherapie studiert und mit Mastertiteln abgeschlossen. Vor wenigen Jahren habe ich einen Doktorgrad für eine forensische Untersuchung bekommen. Ich habe als Therapeut für Straftäter gearbeitet und war deshalb auch kriminalpolitisch aktiv. Nun bin ich allmählich Rentner und habe Zeit für eine andere Art der zivilgesellschaftlichen Arbeit: Seit drei Jahren arbeite ich zusammen mit meiner Frau aktiv in der Friedensbewegung. Da sie in den USA großgeworden ist, haben wir hier eine Urform internationaler Zusammenarbeit. Als die US-Army in unserer Stadt Dülmen ein großes Waffendepot eröffnete, haben wir hier den Verein Friedensfreunde gegründet.

Michaels Textbeiträge sind nachzulesen auf den Seiten → und →.

Dolores Tannwitz wurde zum Jahresausklang 1950 in Hindenburg O/S geboren. 1957 flüchtete sie mit ihrem Vater nach Deutschland und wurde zunächst im Rheinland eingeschult. 1958 verzog die Familie nach Dülmen, wo sie neue Wurzeln fand. School-Trotting: 1957 Einschulung im Kölner Umland, 1958 Overbergschule, später in die neue Kardinal-von-Galen-Schule, 1961 Clemens-Brentano-Gymnasium, 1967 Privatschule Schloß Buldern, 1969 Matura-Schule „Akademia“ in Wien, 1972 Sprachausbildung in Essen zur Auslandskorrespondentin, gefolgt vom Globe-Trotting … zuletzt in den Niederlanden. Seit 1981 lebte ich wieder in Dülmen und verzog 1991 nach Haltern. Seit dem Tod meines 2. Mannes in 2002 wohne ich wieder in Dülmen. Ich bin berentet und nach wie vor als Übersetzerin und schriftstellerisch tätig. Seit 2017 verheiratet.

Textbeiträge auf den den Seiten →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →, →

Markus Trautmann, geb. 1970 in Vreden, nach dem Abitur und Wehrdienst das Studium der Theologie in Münster und Passau, 1999 Priesterweihe, seit 2009 Pfarrer in Dülmen St. Viktor.

Autor verschiedener biographischer und spiritueller Bücher, zum Beispiel über Clemens August von Galen, Thomas von Kempen, Anna Katharina Emmerick oder Friedrich Kaiser.

Der nachdenkliche Text von Markus Trautmann findet sich auf Seite →.

Karl-Heinz (Mario) Wewer wurde am 21.02. 1950 in Dülmen geboren. Von 1956 bis 1960 Besuch der Overbergschule in Dülmen, danach drei Jahre auf dem Clemens-Brentano-Gymnasium, zurück zur Overbergschule zum Abschluss. Nach dem Volksschulabschluss eine Ausbildung als Chemielaborant beim Hanninghof begonnen und abgebrochen, weil es mich nicht interessiert hat. Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Möbelfabrik Wortmann ebenfalls abgebrochen. Mit 16 Jahren bei Draht Müller angefangen und sehr gut verdient. Hier blieb ich gut zwei Jahre.

Meine Heimatstadt habe ich mit 18 Jahren verlassen und wurde zum Globetrotter. Etwa 1997 kehrte ich wieder in die heimatlichen Gefilde zurück und wohnte zunächst in Coesfeld, danach 7 Jahre in Merfeld. Seit gut 2 Jahren wohne ich wieder in Dülmen, wo ich die Wohnung meiner verstorbenen Schwester Margot übernehmen konnte. Ich bin Rentner und lebe sehr zurückgezogen.

Der Textbeitrag von Karl-Heinz findet sich auf Seite →.

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Wir haben uns bemüht alle Rechtsinhaber der Zitate/Fotos ausfindig zu machen. Sollten wir dennoch jemanden übersehen haben, kann er sich gerne bei den Herausgebern melden.

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Folgeprojekt 2020/2021 – Erinnerungen, Band 2

Warum 75 Jahre Dülmen (1945-2020) für Band 2?

In Band 1 flossen viele Texte und Fotos zusammen, die sich auf die Nachkriegszeit bezogen. So haben wir uns entschlossen, den Bogen etwas weiter zu spannen, zumal wir nun auch Zeitzeugen aus dieser Zeit haben.

Zeit, sich zurück zu besinnen auf das, was war … was heute ist.

♦ Schulzeit

♦ Familie

♦ Ausbildung

♦ Beruf

♦ Entscheidungen

♦ Gründung einer eigenen Familie

♦ Wendepunkte im Leben - privat & kollektiv

♦ Meilensteine

♦ Abschiede

Dieses Projekt hat uns allen von Anbeginn sehr viel Freude gemacht und alte Freundschaften wiederbelebt, neue begründet. Mein spezieller Dank gilt allen Autoren, die sich gegenseitig inspiriert haben und ich glaube, auch dieses Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Viel Freude beim Eintauchen in die persönlichen - sehr erhaltungswürdigen - zeitgeschichtlichen Erinnerungen gegen das Vergessen.

DoKo Tanwic

1 – Schüler- und Studentenleben in den 70ern mit Blick auf die 80er

Das ehemalige „Paradiso“ in Amsterdam

Ein Mitschüler aus der U I hatte wohl probiert ... er hat sich fürchterlich übergeben müssen... Das ging mir im Übrigen - in Dülmen - genauso: ich habe dreimal probiert, und dreimal ist mir schlecht geworden! Danach war das Thema für mich vorbei.

Mein Interesse - nicht nur in Amsterdam - ging sowieso in eine andere Richtung: neben uns im Hafen lag ein ähnliches Ausflugsschiff mit Schülerinnen aus Kaiserslautern. Guido Reinermann ("Waterproof") und ich gingen eines Abends über die Reling hinüber und flirteten mit den Mädels. Plötzlich legte das Schiff ab! Mit uns! Wir konnten den Kapitän aber dazu bewegen, noch einmal dicht ans Ufer zu fahren, wo wir dann vom Schiff heruntersprangen - nicht ohne nass zu werden! Das war der Preis für unsere Flirterei - wir fanden aber: es hatte sich gelohnt. So war die Zeit!

Eine Ergänzung zum Stichwort "Amsterdam"

In Amsterdam hatte ich meine rot angestrichene Klampfe dabei mit der Aufschrift "Gather round people" (von Bob Dylan). Als wir am "Dam" saßen, kam ein Fotograf mit einem Brautpaar hinzu und bat um ein Foto mit mir. Es war aber kein echtes Brautpaar, sondern es ging um ein Foto für eine Marketing-Agentur. So landete ich - zwischen Braut und Bräutigam - wohl mit Gitarre und schwarzem Schlapphut - in einer Modezeitschrift für Brautpaare.

Das nächste Beispiel - auch wieder mit Guido - betrifft unsere reguläre Kurs- (Klassen-) Fahrt in der U I b nach Paris. Am ersten Abend war um 22 Uhr eine Busfahrt „Paris by night“ vorgesehen. Guido und ich inspizierten vorher das „Quartier Latin“ und gerieten in eine schmale, völlig touristenfreie Kneipe, in der französische Akkordeon-Musik lief. Wir wurden sehr bald von einer älteren Dame aufgefordert, mit ihr zu tanzen. Wir kamen ihrem Wunsch natürlich gerne nach, aber es ging noch weiter: sie wollte uns mit nach Hause nehmen (ohne Angst vor uns!), um uns Fotos ihres verstorbenen Mannes zu zeigen! Wir taten ihr den Gefallen - es war sehr rührend! Die Folge: wir kamen nach 22 Uhr am Hotel an und der Bus war weg!

So gingen wir - noch einmal alleine - ins Zentrum und landeten am „Arc de Triomphe“. Dort saßen zwei amerikanische Girls, an denen wir zunächst vorbeigingen, bis wir uns entschieden, sie anzusprechen. Im Endeffekt landeten wir an einem Ufer der Seine, wo die beiden Mädchen Haschisch konsumierten. Die beiden waren in Paris, um das Grab von Jim Morisson (The Doors) auf dem berühmten Friedhof „Pére Lachaise“ zu besuchen - der erste Friedhof, der 1805 nach englischen Gärten geplant wurde. Wir hätten bei den Girls sicherlich „mehr“ erreichen könnten, aber wir waren auch noch zu grün hinter den Ohren...

Aber so waren die 70er: man hat viele Leute (Mädels) kennengelernt, ohne gleich von Heirat zu träumen...

Nach unserem Erlebnis mit den Amerikanerinnen kamen Guido und ich wieder zu spät ins Hotel (nach 24 Uhr). Die Metro war nicht mehr gefahren. Wir wurden daraufhin unter verschärfte Beobachtung gestellt und mussten in der Folge immer die ersten am Bus sein. Guido und ich hatten an diesem ersten Abend in Paris aber schon mehr erlebt als unsere Klassenkameraden in der gesamten Woche!

Georg 1973 in Pompeji

Ergänzung zu Paris 1972: Nachdem Guido (Reinermann) und ich schon am ersten Abend zweimal zu spät gekommen waren (siehe oben), erwischte es uns noch einmal. Das Hotel hatte einen engen Innenhof, auf den die Zimmer hinauslagen. Eines Morgens gab es Geräusche im Innenhof - und Guido und ich schauten aus unserem Fenster. Klassenkameraden warfen sich von Fenster zu Fenster Bonbons zu.

Am nächsten Morgen beim Frühstück waren wir die Schuldigen, denn der Nachtportier hatte beim Blick nach oben in den Innenhof nur uns (als Zuschauer) gesehen. „Wie die nackten Affen“ formulierte er auf Französisch - wir hatten nur in Shorts geschlafen... So gerieten wir zum dritten Mal in die Argus-Augen unserer Lehrer. Aber - wie gesagt - für uns beide hatte sich Paris sehr gelohnt.

In den frühen 70er Jahren war ich oft in Coesfeld. Unterhalb der Stadthalle gab es das "Party-Line". Während es in Dülmen nur die "Tenne" und das "Pardon" gab, herrschte in Coesfeld eine “alternative“ Atmosphäre und Szene: in der Haschisch-Duft- geschwängerten Luft lief nur progressive Musik, d.h. z.B. Deep Purple, Led Zeppelin, The Doors, etc. pp.

Gleichzeitig liefen non stop überwiegend Stummfilme, z.B. "Dick und Doof" und Charlie-Chaplin-Filme. Es waren - auch ohne Haschisch - schöne Abende!

Unsere Abi-Feier im Mai 1973 fand an einem Samstagvormittag im Soldatenheim statt. Sie bestand aus der Zeugnis-Übergabe und - soweit ich mich erinnere - aus lediglich einer kurzen Ansprache des Schulleiters. Das war`s! Ein „Abi-Ball“ am Abend, wie er heutzutage längst üblich ist, wäre uns nie in den Sinn gekommen! Erst recht nicht die Ausstaffierung mit sündhaft teuren Garderoben - vor allem der Abiturientinnen - eine für vormittags und eine für den Ball.

Abi-Feier im Soldatenheim Fotos: Georg Guballa

Wir Jungs trugen 1973 vielleicht ein Sakko über der Jeans; die Mädels ggf. einen Rock, statt der Jeans - mehr war nicht! Für viele meiner Generation ist das Befolgen dieses heutigen Dresscodes durch unsere Jugendlichen total „spießig“ - eine Beurteilung, die man für die Erwachsenen der 50er/60er-Jahre benutzt hat.

Den Abend des 16. Mai verbrachten wir zu Hause in meinem Party-Keller; wir: d.h. einige Klassenkameraden und Mädels aus der Mädchen-Klasse. Eingeladen hatte ich auch unseren Klassenlehrer E.H. sowie einen weiteren Lieblingslehrer. Es gab also keinen „Ball“, sondern eine stinknormale Fete im intimeren Kreis bei der übrigens auch getanzt wurde. Entweder „wild“ nach Rock-Musik, oder eng umschlungen bei Schmuse-Musik. Bei solch einer Gelegenheit hatte ich mir einmal eine leere 0,33 l-Flasche Coca-Cola in die Hose (vorne) gesteckt. Die Idee dahinter dürfte wohl klar sein.

Interrail

In den 70ern gab es von der Bundesbahn das Angebot eines „Inter-rail-Tickets“ für den Pauschalpreis von ca. 250 DM für junge Leute bis (?) 25 Jahren. Vier Wochen Bahnfahren in West-, Nord- und Südeuropa.

Interrailing 1974 – hier im Bahnhof von Barcelona

Ich habe das Ticket zweimal genutzt. Das erste Mal (1973) ging es mit einem Freund in Richtung Athen. Nach über 48 Stunden (!) im „Hellas-Express“ (ab Dortmund) kamen wir in Athen an. Unterwegs waren die Toiletten sehr schnell nicht mehr zu benutzen. Als ich einmal zu meinem (reservierten) Platz zurückkam, saß dort eine Frau mit ihrem schlafenden Kind auf dem Schoß! Ich konnte sie natürlich nicht vertreiben. Also legte ich mich in den Gang!

In der Jugendherberge in Athen erfuhren wir am 12.9.1973 aus der „Herald Tribune“ vom Sturz und Tod des chilenischen Präsidenten (und Kinderarztes) Allende am Vortag. Wir waren geschockt! Hintergrund: Allende hatte vor, die chilenischen Kupferminen, die unter US-amerikanischer Kontrolle standen, zu verstaatlichen. Die CIA förderte den Putsch (unter General Pinochet) materiell und personell. Nach einem „must do“- Besuch des Parthenon-Tempels auf der Akropolis (wo wir zufällig andere Dülmener trafen), ging es über Korinth weiter nach Korfu. Dort saßen wir mal in einem Café bei „Dirty Dick“. An einer Wand hing – gut sichtbar – ein Plakat mit einem „Phönix aus der Asche“ und dem Datum (ich glaube): 21.4.1967.

Man muss wissen: zu dieser Zeit herrschte in Griechenland eine Militärdiktatur (untere General Papadopoulos) seit diesem Datum und mit diesem Symbol („Phönix“)! „Dirty Dick“ erklärte uns, an jedem öffentlichen Ort, also auch z.B. in Cafés, müsse solch ein Poster hängen! Der Film „Z“ von Costa Gavras (mit Yves Montand in der Hauptrolle) zeigt historisch einwandfrei, wie das Leben in dieser Diktatur aussah. Am Ende des Filmes wird im Abspann aufgelistet, was alles verboten war. Man glaubt es kaum: u.a. die Musik der Beatles! Da werden Erinnerungen wach…Wir haben aber auch normales Strandleben genossen. Eines Tages haben wir einen Mann aus dem Wasser gerettet, der kollabiert war und um Hilfe schrie!

Von Korfu ging es mit der Fähre hinüber nach Italien und dort zunächst nach Pompeji. Beeindruckend! Z. B. die Straßen mit Rillen für die Fuhrwerke; die Häuser mit Grafittis oder Warnungen wie „cave canem“ („Bissiger Hund“). Viele gut erhaltene Wandmalereien und Fußboden-Mosaike.

1973 war in Südeuropa die Cholera ausgebrochen (!). Nach der ersten Impfung in Griechenland mussten wir uns in Pompeji eine zweite verpassen lassen.

Aus Zeitgründen ließen wir Rom aus und landeten in Nizza. Wir wollten mal die Welt der „Reichen und Schönen“ kennenlernen. Bemerkenswert: der Strand war unterteilt in Abschnitte der anliegenden Hotels – für Tagestouristen bzw. Touristen aus anderen Hotels gab es nur einen schmalen, steinigen Streifen. Enttäuschend!

Auf der Rückfahrt erfuhren wir in der Jugendherberge von Luxemburg vom „Jom-Kippur-Krieg“ zwischen Israel und arabischen Staaten. Zu diesem Zeitpunkt war die „Zwei-Staaten-Lösung“ der UN schon 25 Jahre lang mit Füßen getreten worden (bis heute). Nebenbei: in der Stadt fielen uns die zig- Bankhäuser auf…

Ein Jahr später (1974) ging die zweite Interrail-Tour mit einem ehemaligen Klassenkameraden nach Spanien. Über Sevilla (höllisch heiß) fuhren wir nach Granada zum arabischen Palast „Alhambra“. Atemberaubend schön! Allein schon die Mosaiken (Arabesken)! Die Araber haben nach ihrer Eroberung Spaniens 711 auch die weit fortgeschrittene Kunst der Bewässerung dort (und auf Mallorca) eingeführt!

Dann wollten wir bei dieser Gelegenheit auch einen anderen Kontinent betreten: Afrika! Über Gibraltar (Algeciras) fuhren wir ein paar Kilometer übers Mittelmeer (mit Blick auf beide Kontinente) zur spanischen Enklave Ceuta. Eine andere Welt! Überall Männer in Kaftanen, Frauen in Vollkörper-Verschleierung – eben arabisch. Für mich sind Ceuta und Melilla (die beiden spanischen Enklaven in Afrika) ein Anachronismus. Gebt Afrika Euren Kolonialbesitz zurück! Es ging weiter nach Cadiz am Atlantik. Dort wurden wir beiden blonden Jungs angestarrt wie Weltwunder. Wahrscheinlich war Cadiz zu dieser Zeit noch kein Zielort westeuropäischer Touristen. Jedenfalls konnten wir – als Blonde – viele spanischen Mädels kennenlernen. Die Wellen am Atlantik hatten natürlich eine andere Qualität als die am Mittelmeer…

Auf der Rückfahrt über Barcelona blieb der Zug einige Stunden auf der Strecke stehen (wir wären fast verdurstet). So kamen wir erst um ca. 2 Uhr in Barcelona an. Da ein Hotel sich nicht mehr lohnte, legten wir uns (wir hatten noch ein paar Iren kennengelernt) auf einem Rasen in einer Grünanlage nieder. Ich bewachte die Rucksäcke.

Am nächsten Morgen sollten wir die nächste Diktatur kennenlernen (unter „Generalissimo“ Franco). Zunächst kamen zwei in Weiß gekleidete Verkehrspolizisten, die uns mit einem scharfen Pfiff aufweckten und - recht freundlich – uns aufforderten, den Rasen zu verlassen. Während wir unsere Sachen zusammenpackten, kamen die Polizisten mit den bekannten Nackenschützern („Guardia Civile“?). Ganz scharf hieß es: „Passaporta, por favor!“ Dann mussten wir ein Bußgeld bezahlen. Wir hatten noch Glück, dass wir nicht direkt in einem spanischen Gefängnis landeten! Wir wussten von nichtigen Vorfällen (z.B. Autounfällen), wo Touristen direkt im Knast landeten.

Nach Barcelona ließen wir es uns nicht nehmen, einen Abstecher zur „deutschen“ Costa Brava zu unternehmen. Calella! Das erste, was wir bei der Einfahrt in den Bahnhof sahen, war ein naheliegendes Restaurant mit dem Namen „Zum Blauen Bock“! Da wollten wir hin! Nach über drei Wochen mit Giros und Paella freuten wir uns auf ein Wiener Schnitzel oder ein Eisbein! Beides gab es! Als ich beim Kellner „Dos cervezas, por favor“ (zwei Bier) bestellte, antwortete dieser: „Wat hässe gesaacht?“ Er kam aus Köln.

Natürlich haben wir in Calella auch das Nachtleben in den „deutschen“ Diskotheken „mitgenommen“! Von Calella aus ging es dann zurück Richtung Heimat. In Chalons – sur – Saone haben wir in einem Museum die älteste Kamera der Welt (ein hölzernes Monstrum) von Nicéphore Nièces sehen können.

Vor einiger Zeit hat die EU eine begrenzte Anzahl von kostenlosen Interrail-Tickets verlost, um junge Menschen für Europa zu gewinnen. Eine gute Idee! Ich weiß nicht, was daraus geworden ist, aber ich meine, die EU sollte dieses Angebot großzügiger fortführen! Vielleicht mit einem geringen finanziellen Obolus der Interessierten. Ich bin froh, dass ich damals zweimal das Interrail-Ticket für relativ wenig Geld in Anspruch genommen habe! So konnte ich Griechenland, Italien, Spanien, Frankreich, Luxemburg kennenlernen – wenn auch nur jeweils für wenige Tage – man wollte ja das Interrail-Ticket voll ausnutzen! Im Sinne der (heutigen) EU: ich war inspiriert für weitere Urlaube in diesen Ländern!

In den 70er-Jahren gingen die 68er vorbei. Während meines Studiums in Münster wurde z.B. nicht mehr gegen etwas demonstriert (68: Notstandsgesetze), sondern für etwas (z.B. mehr BAFÖG, also finanzielle Unterstützung der Studenten durch den Staat). Typisch auch der Wandel in der Musik: die Disco-Welle schwappte über das Land (z.B. "Juliet" von Robin Gibb) und dominierte den Geschmack.

Das Ende der 70er Jahre wurde stark geprägt vom Terror der RAF (Rote-Armee-Fraktion), auch: „Baader-Meinhof-Bande“, die prominente Banker, Industrielle und Politiker ermordete. Häufige PKW- und Personen-Kontrollen mussten wir damals erdulden (und überleben). In Münster wurde von der Polizei ein Flugblatt verteilt, in dem die Bevölkerung aufgefordert wurde, auf Autos mit auswärtigen Kennzeichen und auf Wohnungen, in denen nachts noch das Licht brannte, zu melden. Das hatte natürlich mit den Tausenden Studenten in Münster zu tun. Mein COE-Kennzeichen war wohl nicht verdächtig...

Nicht nur in Hamburg waren die Nächte lang... Den legendären Spruch von Reinhard Münchenhagen (damals ein Moderator des Mittagsmagazins auf WDR 2) um 12 Uhr 05: „Guten Tag, meine Damen und Herren, guten Morgen, liebe Studenten!“ habe ich tatsächlich beim Frühstück in der WG live erlebt. Wir hatten aber auch Seminare um 18 oder 20 Uhr, dann auch wieder Vormittage ohne Seminare oder Vorlesungen.

...und kurzer Eindruck der 80er

Ein Tipp für künftige Studentinnen und Studenten: im Geschichte-Examen musste ich in einer mündlichen Prüfung in 60 Minuten sieben Themen erläutern (von der Antike, übers Mittelalter bis zur Neuzeit). Das siebente Thema - "Faschismus-Theorien" - hatte ich nur oberflächlich vorbereitet. Also habe ich die sechs Themen davor so in die Länge gezogen, dass für das letzte Thema keine Zeit mehr übrigblieb! Meine schriftliche Examens-Arbeit befasste sich mit der "Jakobiner-Republik in Mainz 1793/93". Die 148 Seiten, die ich damals fabriziert habe, hätten auch locker für eine Doktor-Arbeit reichen können... Na, ja: was soll's!