Familienchronik - DoKo Tanwic - E-Book

Familienchronik E-Book

DoKo Tanwic

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Beschreibung

Ahnenforschung war um 1932 ein großes Thema bei unserer Familie. Zum einen aus Interesse, zum anderen aus der Zeit heraus geboren, zum Nachweis der arischen Abstammung. Mein Großvater väterlicherseits hat hier akribisch geforscht und gesammelt. Ihm haben wir es zu verdanken, dass so viele, weit zurückreichende Informationen bewahrt blieben. In diesem Buch finden sich Geschichten aus der Familie, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden. Diese Chronik, in Arbeit seit 1995 bis 2015, ist autobiografisch und enthält unter anderem auch Geschichten und Momentauf-nahmen aus meinem Leben. Viel Spaß beim Eintauchen in die Familiengeschichte...n !!

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Seitenzahl: 441

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Lettera-Tour-Treff e.V.

Dülmen - Haltern am See – Marl

seit 1988

Projekt Familienchronik – Teil 2

Hochzeit von Hedwig & Karl Thomas Schneider 1923

DoKo

Die Hüterin der Dokumente & Geschichten

Auf den Spuren der Vorfahren

Auf den Spuren der Unsterblichkeit

Haltern, September 1995 (Beginn der Recherchen)

Dülmen, Januar 2019 (Abschluss des Manuskripts)

Im Februar 2008 begann ich damit, unseren Stammbaum privat im Internet zu erstellen, aus dieser Zeit stammt auch das Foto. Der Stammbaum wuchs weltweit, und auch die gesammelten Geschichten darin bieten ausreichend „Futter“ für eine Familienchronik.

So trafen sich im Internet Verwandte aus aller Welt, die sich noch gar nicht kannten, und arbeiteten gemeinsam an unserem Stammbaum, machten ihn zu dem, was er heute ist: ein hochinteressantes, historisches Familienprojekt.

Das vorliegende Buch ist ein Ergebnis dieser Arbeit, und ich hoffe, unsere Nachfahren werden es genauso schätzen, wie ich.

DoKo Tanwic

Für unsere Eltern und meine Lebensgefährten

Für unsere große Familie

Für deren Nachkommen aus aller Welt

Für die Verleugneten im Familiensystem,

sie bekommen hier einen Ehrenplatz

Zwei Brüder (Wilhelm & Andreas) der Karoline Mendla, geb. von Horst

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1 – Der Stammbaum

Kapitel 1.1 – Vorwort der Autorin/Herausgeberin

Kapitel 1.1.1 – In eigener Sache

Kapitel 2 – Vorwort von Malgorzata Michalska-Grzywnia..

Kapitel 3 – Vorstellung der Linien (Fotos & Geschichten dazu)

Kapitel 4 – Treue des Ostens

Kapitel 4.1 – Man sieht nur mit dem Herzen gut

Kapitel 4.1.1 – Wenn es Nacht wird…

Kapitel 5 – Blind Date mit Hermann Hesse

Kapitel 5.1 – Der Bebok kommt

Kapitel 5.1.1 – Das Paradies auf Erden (Stammbaumgeschichten)

Kapitel 6 – Caecilia Mendla, geb. Kojzar

Kapitel 6.1 – Opas sind ein Segen

Kapitel 6.1.1 – Familie Skandy / Mainka / Pyszik, Ackerfelde

Kapitel 7 – „Hoschto“

Kapitel 7.1 – Wenn ein Motto grenzenlos wird

Kapitel 7.1.1 – Magda aus Hannover

Kapitel 8 – Der irische Saxophonspieler

Kapitel 8.1 – Leckasch

Kapitel 8.1.1 – Großeltern – die goldene Hedel

Kapitel 9 – Für meinen Vater

Kapitel 9.1 – Florian Zawierucha

Kapitel 9.1.1 – Maria Zawierucha, geb. Mendla (

English

)

Kapitel 10 – Franz

Kapitel 10.1 – Chronik aus einer vergessenen Zeit

Marianna

Wiktoria Ewa

Wiktoria

Müllerdynastie aus Gąsiorowice

Przegedza

in Stanowice

Malgorzata (Margarete)

Familie Frysztacki

Hochzeiten und Romanzen

Der II. Weltkrieg (Fortsetzung)

Nachkriegszeiten

Stefania (Stenia)

Familie Michalski

Stenia und Janusz

Malgosia (Gretel)

Rolands Familie

Jagoda

Patryk Konrad

Kapitel 11 – Nachworte und Gedanken 2015

Kapitel 11.1 – Meine Jugendblüte hat sich erledigt

Kapitel 11.1.1 – Bäcker Horst Maria Tannwitz „Hottla Hia“

Kapitel 12 – Sophie Debernitz, die „Polenkönigin“

Kapitel 12.1 – Maria Tannwitz, geb. Küpper

Kapitel 12.1.1 – Das Kauflädchen mit Herz

Kapitel 13 – Günter Tannwitz

Kapitel 13.1 – Reinhardt Tannwitz

Kapitel 13.1.1 – Werner Tannwitz, mein Vater

Kapitel 14 – Ingeborg Tannwitz, meine Mutter

Kapitel 14.1 – Wie gewonnen, so zerronnen

Kapitel 14.1.1 – Fußfetischist mal anders

Kapitel 15 – Ostern - Erinnerungen

Kapitel 16 – Kopf nach Osten

Kapitel 16.1 – Waschtag

Kapitel 16.1.1 – Geschwisterlich beleuchtet

Kapitel 17 – Bildergeschichten &Geschichtliches

Kapitel 18 – Schloß Reichenau

Kapitel 19 – Für meinen Schwager Günther Sasse

Fotos

Kapitel 1 – Der Stammbaum

Der Stammbaum ist privat angelegt bei www.myheritage.com

Dieses Buch ist ein interfamiliäres Pilotprojekt, welches sich seit Februar 2008 sehr gut bewährt hat.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen…>

Diese Zeilen aus Hermann Hesses “Stufen” treffen den Punkt des “Loslassens” sehr präzise. Loslassprozesse sind Programm in der Schule des Lebens.

Der Stammbaum wurde im Februar 2008 von der Autorin/Herausgeberin erstellt. Hierzu dienten ihr Unmengen von Unterlagen aus verschiedenen Nachlässen, vor allem jedoch aus dem Nachlass des Großvaters, Franz Tannwitz, Lehrer.

Das hier ist der Platz für selbstverfasste, interfamiliäre und autobiografische Geschichten, Gedichte, für gesammelte Dokumente, Fotos und alles was sich im Internet weltweit mitteilen lässt (Video-Filme, Dia-Vorträge, Online-Alben, usw.)

… und natürlich für die Leser des Buches, die nicht ausschließlich Mitglieder dieses großen Stammbaums sind.

Kapitel 1.1 – Vorwort der Autorin/Herausgeberin

Unsere Familienseite habe ich im Februar 2008 mit www.verwandt.de gestartet.

Sie wurde erneut mit Hilfe von MyHeritage.de erstellt, einem großartigen System, das es jedem der Mitglieder ermöglicht, eine Seite für seine/ihre Familie zu erstellen, gemeinsam einen Stammbaum anzulegen, zu erweitern und Familienfotos weltweit zu teilen.

Es ist auch Raum für interfamiliäre Geschichten und Anekdoten da (grabt bitte alte Geschichten aus), die ich zum Teil in den Biografien von verstorbenen Personen veröffentlicht habe, soweit sie mir persönlich bekannt waren, oder mir einst von Zeitzeugen erzählt wurden.

Zusammenfassung

Die Seite wurde zuletzt am 04.01.2019 aktualisiert und hat derzeit, neben 969 Fotos, 7.502 Personen in 4 Stammbäumen und 173 aktive Mitglieder weltweit. Dieser Stammbaum ist wegen sensibler Daten für die Öffentlichkeit gesperrt. Zugang haben nur von mir eingeladene Familienmitglieder. Da ich nicht alle kennen kann, dürfen die bereits vorhandenen Mitglieder ihre Familienmitglieder auch selbst dazu einladen.

Diese Chronik (in Arbeit seit 1995 bis 2019) ist autobiografisch und enthält unter anderem auch Geschichten und Momentaufnahmen aus meinem Leben.

Viel Spaß beim Eintauchen in die Familiengeschichte(n)!!

Kapitel 1.1.1 – In eigener Sache (Stammbaum / Pilotprojekt 2008)

Ahnenforschung war um 1932 ein großes Thema bei unserer großen Familie. Zum einen aus Interesse, zum anderen aus der Zeit heraus geboren - zum Nachweis der arischen Abstammung. Mein Großvater väterlicherseits hat hier akribisch geforscht und gesammelt. Ihm haben wir es zu verdanken, dass so viele - weit zurückreichende - Informationen bewahrt blieben.

Nun habe ich einige Nachlässe in meinen Händen, die sortiert werden wollen. Das erfordert manchmal auch kriminalistisches Gespür, zumal wenn alte Fotos vorliegen, die jedoch nicht beschriftet sind.

An dieser Stelle zwei Bitten: sollte Euch ein Fehler auffallen, diesen bitte entweder selbst nachbessern, oder mir eine Mitteilung darüber zukommen zu lassen, damit ich die Korrektur vornehmen kann.

Falls Euch auch noch alte Fotos vorliegen, aus denen die Personen klar hervorgehen, diese bitte entweder selbst an der jeweiligen Stelle im Stammbaum einfügen oder mir (gescannt) zusenden.

Ich habe bei Personen im Stammbaum, wo mir irgendwelche Informationen vorliegen oder bekannt sind, in deren "Biografie" entsprechende Vermerke gemacht. Wenn hier jemand noch mehr beitragen kann, einfach dazuschreiben oder mir Stichworte zusenden, dann kann ich einen passenden Text formulieren.

Hier ist Raum für Geschichten aus der Familie, die von Generation zu Generation weitergetragen wurden. Erinnert Euch und schreibt diese in kurzen Zügen zu der jeweiligen Biografie. Dieser Stammbaum ist echt magisch. Manchmal hilft schon der Blick auf ein Foto und wir sind in Kontakt mit den Lebenden und den Verstorbenen!

Der Stammbaum lebt mit den "sichtbar" gemachten, verstorbenen und den aktiven Mitgliedern!

Danke für Eure Mithilfe und ich hoffe es ergeht Euch hier ebenso faszinierend wie mir.

So ein Familiensystem ist mächtig (interessant, aufregend, spannend) und verbindend, und das weltweit und im Kerntext auch in der jeweiligen Landessprache (einfach die gewünschte Sprache anklicken).

Nutzt auch den Stammbaum, um informiert zu bleiben und Kontakt zu halten, oder (wieder) aufzubauen. Über die Kalenderfunktion haben wir stets die wichtigsten Daten zur Hand.

Interessant ist auch ein Abgleich, wenn die Daten von Verstorbenen in der Funktion mit angekreuzt werden.

Über den Index findet Ihr alle Familiennamen aufgelistet, die sich in diesem Stammbaum tummeln. Eine bunte Mischung. Wir haben die 7.000er-Grenze längst überschritten und der Stammbaum wächst nahezu wie von Zauberhand weiter. Unglaublich…

Nicht zu vergessen, dass auch Tot- und Fehlgeburten ihren Platz im Familiensystem haben!!

Als ich 2008 mit dem Stammbaum begann, war der Hintergrund dafür meine Arbeit mit Menschen, genauer gesagt: Familienstellen.

An dieser Stelle werden auch Anteile aus meinen psychologischen Fallstudien mit einfließen, denn in unserer Familie ist vieles geschehen, was zum Nachdenken anregt. Ein Stammbaum ist wie ein Puzzlespiel mit ganz vielen Unbekannten. Je mehr Teile sich zusammenfinden und zusammenfügen lassen, um das Gesamtbild zu vervollständigen, desto spannender und deutlicher wird die Arbeit.

Es braucht kriminalistisches Gespür und gerade in der heutigen Zeit sind wir durch das Internet in der Lage, Dinge aufzufinden, die verborgen waren und nach und nach ans Licht kommen.

Familienstellen

Vor rd. 20 Jahren kam ich in Dorsten in Kontakt mit der Arbeit von Virginia Satir (1916–1988). Das war ein Meilenstein in meinem Leben. Die Arbeit nahm mich gefangen und ich lernte und lehrte… bis heute.

Pionierin der Familientherapie

Noch heute orientieren sich viele Therapeuten an Virginia Satirs wegweisenden Aussagen zur Familientherapie. Psychische Probleme von Klienten werden innerhalb der Familientherapie nicht isoliert gesehen, sondern das Verhalten aller Familienmitglieder wird in die Betrachtung mit einbezogen. Durch Gespräche, "Familienaufstellungen" und eine Vielzahl kreativer Methoden kann dabei erreicht werden, allmählich die inneren Prozesse der Familie zu verstehen. Verborgene Strukturen und Bindungen werden erfahrbar. Das Geflecht der Beziehungen wird Stück für Stück entwirrt, so dass Verstrickungen gelöst werden können.

Die systemische Familientherapie geht davon aus, dass bei den Mitgliedern einer Familie und in der Familie als Ganzes »Selbstheilungskräfte« vorhanden sind, die in der Therapie mobilisiert werden können. Somit wird es der Familie möglich, einen Großteil ihrer Probleme ohne beständige therapeutische Unterstützung zu lösen. In den ersten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts und sogar zum Teil bis heute war Psychotherapie eine Angelegenheit zwischen zwei Personen: Therapeut und Klient. Die Abstinenzregeln waren sehr streng, so dass es über lange Zeit kein Therapeut gewagt hätte, überhaupt Verwandte eines Klienten für ein gemeinsames Gespräch zu treffen. Neben anderen war Virginia Satir wichtig bei der Herausbildung des sogenannten entwicklungsorientierten oder erlebniszentrierten Ansatzes in der Psychotherapie. Konzepte aus dieser Richtung orientieren sich an der Humanistischen Psychologie, einem optimistischen Modell des Menschen und der Menschheit selbst: Die Vorstellung, dass der Mensch von Grund auf gut sei und in der Lage, die Schwierigkeiten des Lebens in einer Weise zu bewältigen, die auf Respekt und Liebe basiert, wenn der Betreffende die Möglichkeit hat, sich wirklich frei zu entscheiden.

In ihrem therapeutischen Ansatz ist der Selbstwert einer Person der Schlüssel aller Phänomene unseres geistigen und sozialen Lebens. Eine Person, die gelernt hat, sich wertzuschätzen, wird in der Lage sein, kongruent und klar zu kommunizieren und alle Probleme mit Respekt für die Freiheit des jeweils anderen zu lösen. Therapie wird in diesem Konzept gesehen als eine Möglichkeit, Menschen zu helfen, einen stabilen Selbstwert zu entwickeln, so dass sie es wagen können, ihre „wahren 'Ja' und wahren 'Nein' zu sagen; das bedeutet, zu sagen, was sie wirklich meinen und wollen, und nicht das zu sagen, von dem sie denken, dass es von ihnen erwartet werde.

Quelle: Wikipedia

Die Stelle / Stellung des Kindes (Rangfolge) im Familiensystem

Hier nochmals ordnungshalber:

Das Erstgeborene trägt die Verantwortlichkeiten, die der Vater nicht übernommen hat

Das zweite Kind trägt die Emotionen der Mutter, die sie nicht geäußert/verarbeitet/aufgelöst hat

Das dritte Kind trägt die nicht ausgesprochene Spannung zwischen den Eltern

Das vierte Kind trägt die Familiengeheimnisse bzw. die unausgesprochenen Angelegenheiten in der Familie

Das fünfte Kind trägt die Emotionen des Vaters, die er nicht ausgesprochen/verarbeitet/aufgelöst hat

Das sechste Kind trägt die Verantwortlichkeiten, die die Mutter nicht übernommen hat

Weitere Kinder wieder von vorne in der genannten Reihenfolge: somit das siebente wieder wie das Erstgeborene etc.

Quelle: div. Literatur über das Familienstellen

Etwas Lyrik - passend zum Thema:

Nimm dir Zeit zum Arbeiten

es ist der Preis des Erfolges.

Nimm dir Zeit zum Denken

es ist die Quelle der Kraft.

Nimm dir Zeit zum Spielen

es ist das Geheimnis ewiger Jugend.

Nimm dir Zeit zum Lesen

es ist der Brunnen der Weisheit.

Nimm dir Zeit zum Träumen

es bringt dich den Sternen näher.

Nimm dir Zeit, zu lieben

und geliebt zu werden

es ist der wahre Reichtum des Lebens.

Nimm dir Zeit, dich umzuschauen

der Tag ist zu kurz

um selbstsüchtig zu sein.

Nimm dir Zeit zum Lachen

es ist die Musik der Seele.

Nimm dir Zeit, freundlich zu sein

es ist der Weg zum Glück.

(nach einem alten irischen Gebet)

Kapitel 2 – Vorwort von Małgorzata Michalska-Grzywna (Linie Mendla)

Ich heiße Małgorzata Michalska-Grzywna. Meine größte Leidenschaft ist die Genealogie. Für diese Wissenschaft interessiere ich mich seit meinem 16. Lebensjahr, also ziemlich lange. Während ich zahlreiche historische Bücher las, entwickelte sich diese Leidenschaft immer intensiver und ich stellte mir die Frage, was mit meinen Vorfahren im XVII, XVIII, XIX Jahrhundert gewesen war. So habe ich beschlossen selbst nach der Antwort zu suchen.

Schon als Teenager begann ich die Voyage durch alle schlesischen Kirchengemeinden, um nach Spuren meiner Vorfahren zu suchen. Auf der Entdeckungstour zu den Spuren traf ich oft nette und hilfsbereite Menschen. Aber nicht immer war das so...

Mit großer Mühe - aber auch großer Freude - entdeckte ich nach und nach Karten meiner Familiengeschichte.

Danach kam ein Konzept, sie in Form eines Buches zu verfassen, was auch getan wurde. Im Jahre 1999 traf meine Arbeit auf einen von der Zeitschrift „Przegląd Reader’s Digest“ organisierten Wettbewerb, welchen ich glücklicherweise gewinnen konnte. Seitdem wurde die „Chronik der vergessenen Zeit“ jedoch mehrmals modifiziert – da meine andauernden genealogischen Entdeckungen ständig etwas Neues ans Tageslicht brachten.

Was ist denn Genealogie? Laut Lexikon ist sie ein „Hilfszweig der Geschichte, der sich mit der Erforschung der Vergangenheit des Stammes befasst“. Nur so viel und sogar so viel. Für mich steckte die Schönheit der Genealogie in der Möglichkeit immer neue Mitglieder der Familie kennenzulernen, ihre Wünsche, Sehnsüchte, Freuden und Kummer, sowie die Überlegungen, ob und wie viel von den Menschen in uns steckt, welche Charaktereigenschaften wir geerbt haben.

Sehr faszinierend sind für mich alte Fotos:

„In alten vergilbten Fotografien steckten Verwandte, die

man nur aus Erzählungen kennt, und doch so nahe,

einzigartig und geliebt...“

Nach Jahren der Suche, wobei ich Mutter von zwei Kindern bin, scheint es mir noch wichtiger zu sein, die eigenen Wurzeln zu erkunden und dieses Wissen an die nächsten Generationen weiter zu geben.

Die „Chronik der vergessenen Zeit“ hat eine retrospektive Form. Sie beginnt im Jahre 2000, am Geburtstag meiner Tochter Jagoda, führt den Leser mit den Generationen in die alten Zeiten zu ihren ältesten Vorfahren, um wieder zur Gegenwart zurück zu kehren, ins Jahr 2013, in dem mein Sohn Patryk geboren wurde.

Ich hoffe, dass im Laufe der Jahre des Lebens, neue interessante Kapitel der Familienchronik geschrieben werden.

Małgosia (Gretel) & Patryk 2014

Kapitel 3 – Vorstellung der Linien im Stammbaum (mit Fotos & Geschichten dazu)

Ausgangspunkt: Dolores Cornelia – kinderlos

Meine Eltern (2):

Ingeborg Maria Tannwitz

, geb. Schneider und

Werner Tannwitz

Geschwister (2):

Ingo Tannwitz

,

Claudia Diekmann

, geb. Tannwitz

Großeltern (4):

Hedwig Schneider

, geb. Sawierucha und

Karl Thomas Schneider

Magdalena Tannwitz

, geb. Hammerla und

Franz Tannwitz,

Lehrer

Urgroßeltern (8)

Maria Zawierucha

, geb. Mendla und

Florian Zawierucha

(2. Frau:

Albine Zawierucha

, geb. Sierla)

Florentine Schneider

, geb. Mainka und

Emanuel Schneider

Elisabeth Hammerla

, geb. Bobczyk und

Josef Hammerla,

Lehrer und Kantor

Antonie Tannwitz

, geb. Schneiderski und

Franz Tannwitz

, Oberpostschaffner

UrUrgroßeltern (16):

Karoline Mendla

, geb. von Horst und

Emanuel Mendla

Johanna Zawierucha

, geb. Hobik und

Albert Zawierucha

, Schmiedemeister

Karolina (Kasia) Mainka

, geb. Hoffmann und

Barthomiej Tomaz Mainka

Ehefrau, geb.??

und

Konstantin Schneider

(genannt „Der Graf von Luxemburg“)

Emilie Klara Bobczyk

, geb. Thomitzek und

Johann Valentin Bobczyk

(er hatte insgesamt vier Frauen)

Marianna Hamerla

, geb. Uliczka und

Josef Hamerla

, Bauerngutsbesitzer

Aloysia Schneiderski

, geb. Korzistka &

Carl Viktor Schneiderski

, Gärtner, Tuchmacher

Karolina Tannwitz

, geb. Mulka und

Joseph Tannwitz

, Webermeister

Weitere Daten und Namen sind im Stammbaum ersichtlich, denn das würde hier den Rahmen sprengen!

Nur der Boden erkennt die Güte der Saat.

- Antoine de Saint-Exupéry, Wind, Sand und Sterne –

Es folgen einige Fotos

Diese sind zum Teil mit kleinen Geschichten oder auch nur mit kurzen Informationen versehen

Hochzeit meiner Eltern 1949

Um ein solches Hochzeitsfoto zu erstellen braucht es viel Vorarbeit, wie ich einst bei einer Hochzeit in Polen erlebte. Zunächst wird eine Art treppenförmiges Gerüst aufgebaut, mit Brettern, Tischen und

Bänken. Im vorderen Bereich sitzen zumeist Kinder zu Füßen des Brautpaars und deren Eltern.

Es folgt eine erste Stuhlreihe, worin mittig das Brautpaar sitzend platziert ist und jeweils daneben deren Eltern, Geschwister und nähere Verwandte. Auch diese sitzen auf Stühlen, nur und rechts und links stehen ein bis zwei Personen zur „Abrundung“ des Gesamtbilds.

In der Reihe hinter dem Brautpaar folgen die Stehplätze auf dem Boden, und die Personen in den Reihen danach haben sich auf Tische und/oder Bänke bzw. Stühle zu stellen, damit sich ein übersichtliches, gefälliges Bild als Andenken an den großen Tag ergibt.

Als wir an der Hochzeit von Leszek in Grünberg (Zielona Góra/PL) (s. Kapitel 7.1) teilnahmen, wurde vorher richtig geübt, wer sich WIE und WOHIN platzieren soll. Bis der Fotograf zufriedengestellt war, verging noch eine ganze Zeit mit viel Hin- und Hergeschiebe und Gelächter. Die fingerförmigen Teufelshörner hinter dem Haupt einer Person durften nicht fehlen bei der Generalprobe und sogar vom Victory-Zeichen bis zum Effe-Finger war alles dabei. Hierfür brauchte es keine Sprachkenntnis, das verstand jeder.

Hedwig Schneider, geb. Zawierucha „die goldene Hedel“ ca. 1942, als Jägerin

Mein Großvater Karl Schneider mit seiner Familie, Erstkommunion meiner Mutter

Magdalena Tannwitz, geb. Hammerla

Das Frl. Lena als junge Frau im Schloss des Grafen von Strachwitz. Hier lernte sie meine Großmutter Hedel kennen, die dort auch beschäftigt war. Die beiden sind zeitlebens enge Freundinnen geblieben.

Magdalena Hammerla, verlor ihren geliebten Vater sehr früh. Mein Urgroßvater, der Lehrer & Organist Josef Hammerla, starb jung an einem Gehirnschlag. Sie kümmerte sich zeitlebens um ihre Mutter, Elisabeth Hammerla aus dem Hause Bobczyk, die sie später bis zu deren Tod umsorgte und pflegte. Elisabeth Hammerla verstarb ca. 1952 in Deutschland und wurde zunächst in Königshoven bestattet. Als das Dorf – und zuletzt die Kirche mit dem angrenzenden Kirchhof - Anfang der 80er Jahre dem Braunkohlenbagger zum Opfer fiel, exhumierte man ihre sterblichen Überreste. Diese wurden sodann im Familiengrab in Kerpen-Sindorf beigesetzt.

Als junge Frau ging Magdalena Hammerla um 1919 nach Schloß Reichenau (in Sohrau bei Grünberg/Zielona Góra - PL) und trat dort auf Empfehlung in die Dienste des Grafen Artur von Strachwitz. Das Foto stammt aus dieser Zeit im Schloß.

Kurz darauf lernte das Frl. Lena ihren künftigen Ehemann Franz kennen. Dieser war ein hübsches Mannsbild, ein flotter Tänzer und ständig und umtriebig auf Brautschau.

Die beiden heirateten 1923 in Neisse (Nysa). Aus dieser Ehe gingen sechs Söhne hervor. Bemerkenswert ist folgendes: Elisabeth Hammerla, die Mutter von Magdalena, hat vier Kinder beerdigen müssen. Magdalena hatte vier Fehlgeburten (alles Jungs). In diesem Leben kann ich leider auch nur mit Fehlgeburten dienen, vier an der Zahl. Mein dritter Vorname ist Magdalena und der vierte lautet Elisabeth und diesen Namen verbinde ich immer mit der sogenannten „Wartburg“ … die Warterei – auf was auch immer - stellte mich sehr oft im Leben auf die Geduldsprobe.

Mein Vater war ihr Lieblingssohn, der ihr immer treu und ergeben zur Seite stand. Magdalena hatte - neben dem Mutterkreuz - noch viele andere Orden und Auszeichnungen erhalten. In der Stadt Neisse wäre sie in Kriegszeiten fast erschossen worden. Sie hatte jüdische Mitbürger versteckt und auch Kontakte zu Menschen, die ebenso human gehandelt hatten. So wollte man unter Androhung von Waffengewalt erzwingen, dass sie die Namen und Adressen preisgäbe. Jedoch sie schwieg eisern und war auch bereit dafür zu sterben! Im letzten Moment wendete sich das Blatt zu ihren Gunsten und später wurde sie für ihre Heldentaten ausgezeichnet.

Zu ihren Geschwistern hatte sie stets guten Kontakt. Sie erzählte mir viel von ihren vier Geschwistern, die jung gestorben waren – vor allem aber von Felicitas – 12. Mai 1899 - 6. Dez. 1909

Felicitas Hammerla

und vom Brüderchen Hansel (5. Juni 1900 – Dezember 1902)

Johannes (Hansel) Hammerla

Magdalena trauerte in den 60er Jahren sehr um ihre Schwester Thilde, die 1963 viel zu jung verstarb und 1975 um den Bruder Oskar, der bis zu seinem Tod in Hamburg lebte. Er war das jüngste Kind aus dem Geschwisterkreis.

Meine Großmutter - wir nannten Sie meistens „Oma Magda“ - war nach der "Fluchtausreis(s)e" aus Polen mit meinem Vater für viele Monate meine Bezugsperson. Wir kamen Ostern 1957 in Sindorf an und für mich begann ein völlig anderes Leben, da meine Mutter und meine Geschwister bzw. die anderen Großeltern - Oma Hedel & Opa Karl - in Polen zurückgeblieben waren und erst viel später nach Deutschland flüchten, bzw. ausreisen konnten.

Ich wurde direkt nach Ostern in Sindorf eingeschult und von Oma Magda und deren Söhnen - meinen Onkeln – (um)erzogen. Ich war Freiheit gewöhnt und wollte mich nicht so recht anpassen oder in irgendeine Schablone pressen lassen. Mein Vater war dienstlich viel unterwegs und so musste ich mal sehen, wie ich mich da durchboxte. Meistens büxte ich aus und versteckte mich mitten im nahen Kornfeld. Dort lag ich flach auf dem Boden, schaute den Wolken nach und grinste mir eins, wenn Onkel oder Oma Magda nach mir suchten und unisono in allen Tonarten „Do-lo-riiiis“ riefen und keine Antwort kam.

Oma Magda, die seit 1954 verwitwet war, zeigte sich hocherfreut, als sie uns ab Ostern 1957 in ihrem Haus aufnehmen und umsorgen konnte. Zumal wir uns hier zum ersten Mal begegneten, denn diese Oma und den Teil der Familie kannte ich noch gar nicht.

Ende 1957 trafen dann endlich – und vor allem von mir sehnsüchtig erwartet - Oma Hedel & Opa Karl mit dem Zug in Sindorf ein, sie durften legal ausreisen. Meiner Mutter mit den beiden Geschwistern gelang es erst im Jahr 1958 aus Polen zu flüchten. Das war ein dramatisches und traumatisches Ereignis.

Magdalena Tannwitz - die Matriarchin - sie kochte sehr gut und war in der Lage aus "wenig" gaaaaaanz viel zu zaubern, vor allem in Notzeiten! Ich habe sie als sehr phantasie- und liebevoll erlebt. Nicht nur ihre Gutenachtgeschichten waren zauberhaft, ja geradezu magisch. Ich erinnere mich noch als Tante Maria mit meiner Cousine Bärbel schwanger war. So sollte ich dem Storch jeden Abend ein Stückchen Würfelzucker auf die Fensterbank legen, damit er bald das Baby brächte. Das tat ich auch treu und brav, bis ich eines Abends entdeckte, dass mein Onkel Reini (er war gerade mal ein paar Jahre älter als ich) die Zuckerstückchen von der Fensterbank fischte und genüsslich vernaschte!

Ich befürchtete nun, dass der Storch wohl nicht mehr käme – aber im Januar 1960 brachte er dennoch ein strammes Mädchen und ich liebte dieses kleine Wesen namens Bärbel mit dem Riesenmuttermal an der Wange sehr.

Aber Oma Magda konnte auch sehr streng sein. So spielte ich damals mit dem gleichaltrigen Manfred im Garten „Schneewittchen“ und er musste mich (wach)küssen. Au weia! Das sah die Oma Magda von der Veranda aus und eilte entsetzt mit einer Tube „Sparta“–Creme (von 4711) herbei. Manfred wurde mit einem Klaps auf den Allerwertesten zu seiner Mama geschickt und mir wurde der Mund dick mit fettiger Sparta-Creme eingerieben, damit mir ja kein „Bart“ wüchse, weil wir beiden 6-jährigen uns geküsst hatten. Um Himmels Willen! Sodann musste ich ins abgedunkelte Schlafzimmer und einen Mittagsschlaf machen (den ich wie die Pest hasste) – heute jedoch weiß ich einen Mittagschlaf sehr zu schätzen.

Magdalena Tannwitz erlitt ca. 1975 einen Schlaganfall und wurde zum Pflegefall. Sodann kam sie in das Haus ihres Sohnes Günter in Grevenbroich. Und sie, die seinerzeit ihre Mutter Elisabeth Hammerla lange Jahre gepflegt hatte, wurde nun von ihrer Schwiegertochter Maria Tannwitz, geb. Küpper (Günters Frau), fast zehn Jahre aufopfernd und liebevoll gepflegt.

Sie wurde ein fester Bestandteil der Familie und ihr Pflegebett mitten im Wohnzimmerbereich platziert. Über den ganzen Zeitraum wirkte sie ausgleichend, bescheiden, dankbar und mütterlich aus dem Krankenbett – ein echter Ruhepol, der nach ihrem Tod von allen schmerzlich vermisst wurde. Es fehlte etwas!

Magdalenas Erstkommunion. Dieses Foto war vor einigen Jahren als Ausstellungsstück in einem westfälischen Museum.

Franz Tannwitz, Lehrer

An dieser Stelle ein posthumes, großes Dankeschön an meinen Großvater, Franz Tannwitz.

Er hat seinerzeit fleißig Dokumente, Fotos und Notizen für die Ahnenforschung zusammengetragen und diese akribisch gesammelt. Sein schwarzer Aktenkoffer ist nun in meinem Besitz. Ihm haben wir es zu verdanken, dass so viele Informationen bewahrt blieben.

Auch seine Schwester Maria hat einiges dazu beigesteuert. Sie hielt zeitlebens Kontakt zu allen Verwandten und war ein echtes Bindeglied - posthum sogar bis heute! Wer kennt nicht "Tante Micke"??

Ihr Nachlass kam mit Schwester Antonie, die nach Marias Tod (1973) bei Hedwig Schneider gelebt hat, seinerzeit nach Dülmen und wurde der Sammlung beigefügt.

Franz Tannwitz - Lehrer - hatte nur Söhne und war sehr stolz auf mich, da ich das erste weibliche Enkelkind war. Leider habe ich ihn nie persönlich kennengelernt, aber mental ist er mir sehr nah. Er hat mein Kinderfoto bis zu seinem Tod (1954) mit sich herumgetragen. Ich schlage ganz nach seiner Familie mütterlicherseits (siehe Jugendfoto von seiner Schwester, Tante Toni) aus Hultschin.

Franz Tannwitz hat für seine große Familie zwei Häuser gebaut. Eines in Hindenburg (wo ich geboren wurde) und das zweite in Kerpen-Sindorf, wo wir nach unserer Flucht aus Polen 1957 im Kreise der Familie Aufnahme fanden. Dieses Haus hat er fast allein mit eigenen Händen errichtet, dies in Notzeiten und mit Hilfe seines Sohnes Günter. Bis Ende 2009 lebte sein Sohn Günter in diesem Haus. Nach seinem Tod wurde es leider verkauft.

Franz Tannwitz schrieb regelmäßig an seine Schwestern Micke & Toni über den Fortschritt des Hausbaus in Kerpen-Sindorf. Die Briefe unterzeichnete er stets mit „Euer Bruder, das dumme Luder“.

Franz hatte eine unerfüllte Jugendliebe, seine Cousine 1. Grades, Franzi(ska) Fescharek. Eine Verbindung war undenkbar. Die beiden korrespondierten viel - zumeist auf Französisch oder in Stenoschrift. Sie nannte ihn immer "Mon cher cousin" und war ihm genauso zugeneigt, wie er ihr. Die Franzi starb im Alter von ca. 24 Jahren an Schwindsucht. Darüber ist er nie hinweggekommen.

Was mir auffällt ist, dass seine Ehefrau Magdalena in jungen Jahren etwas Ähnlichkeit mit Franzi hatte. Vielleicht hat er sie aus diesem Grund geheiratet und die andere Frau verlassen. Altkarmische Verstrickungen sind auch hier deutlich zu erspüren (siehe hierzu auch das Schicksal seiner Schwester, Helene Tannwitz).

Franziska, die karmische Verlockung aus Hultschin

Mein Großvater war Lehrer und Freigeist, ich habe viel von ihm. Franz Tannwitz, Lehrer - der Patriarch - ein übergestrenger Vater für seine Söhne, jedoch kein "Übervater", der allerdings bei seinen Schülern als Pädagoge ausgenommen beliebt war. Das pädagogische Geschick hat er reichlich weitervererbt. Sein Sohn Günter - mein Patenonkel - brachte es immerhin zum Oberstudiendirektor a.D. und mir sind in meiner beruflichen Laufbahn viele seiner ehemaligen Schüler begegnet, die stets mit großer Hochachtung von ihm - als Lehrer und Mensch - sprachen.

Ich weiß, dass Opa Franz leidenschaftlich gerne und viel schwarze "Machorka" (ein Teufelszeug, auch Stalinhäcksel genannt) geraucht hat, was ihm wohl gesundheitlich nicht bekommen ist. Er verstarb 1954 in der Klinik in Köln-Lindenthal an einem Lungenleiden.

Franz in seiner geliebten Uniform.

Franziska Fescharek, Hultschin

Franzi war die unerfüllte Jugendliebe meines Großvaters Franz. Sie war seine Cousine 1. Grades, eine Verbindung war illusorisch.

Franzi war die Tochter von Helene Fescharek, geb. Schneiderski, diese war die älteste Schwester meiner Urgroßmutter Antonie.

Franzi starb sehr jung an Schwindsucht, sie wurde nur 24 Jahre alt. Mein Großvater und seine Schwestern trauerten zeitlebens um sie.

Von links: Tante Toni, Franzi und Franz, das Dreigestirn in Hultschin

Franz Tannwitz, Oberpostschaffner

Mein Urgroßvater, der verschmitzte Oberpostschaffner, mein Cousin Ulrich sieht ihm etwas ähnlich.

Antonie Tannwitz, geb. Schneiderski aus Hultschin (heute Hlucin/CZ)

Meine Urgroßmutter aus Tschechien, die „Tannwitzova“

Emanuel Mendla

Karoline Mendla, geb. von Horst

Meine Urgroßeltern (Linie Mendla) und deren Kinder

Karoline Mendla lernte ihren zukünftigen Ehemann schon mit 15 Jahren kennen. Sie trug damals lange schwarze Zöpfe und muss sehr hübsch gewesen sein. Emmanuel Mendla kam, sah und siegte.

Sie sah ihn - den oder keinen - und setzte sich letztendlich durch.

Karoline Mendla, geb. von Horst war bei ihrer Hochzeit erst 16 Jahre alt und damals mussten die Eltern der Heirat zustimmen und ein Haufen Papierkram war auszufüllen.

Auch bemerkenswert ist, dass Karoline Mendla zur gleichen Zeit wie ihre älteste Tochter schwanger war. Marie brachte im Oktober 1898 ihr erstes Kind, meine Großmutter - Hedwig Schneider, geb. Sawierucha - zur Welt und Karoline ihren jüngsten Sohn Wenzel. Meine Oma und Wenzel waren von klein auf unzertrennlich (wie Max und Moritz), das hat sich nie verloren. Und nicht nur Wenzels spätere Ehefrau Klara war oft ziemlich eifersüchtig auf diese untrennbare "Verbindung" zweier Seelen im Gleichklang. Ich höre meine Oma heute noch, wie sie mit schelmischem Blick und strahlendem Gesicht von Wenzel erzählte, mit dem sie sehr viel unternommen hat - vor allem haben sie viele Streiche miteinander ausgeheckt und sich dann ausgeschüttet vor Lachen…

Die beiden Gleichaltrigen (Onkel und Nichte) waren ein Herz und eine Seele und sie müssen wohl auch einen ähnlichen Humor gehabt haben. Meine Oma hatte einen unübertrefflichen Humor!

Wenzel Mendla, geb. 21. Sept. 1898 in Przegędza, Rybnik, Polen

gestorben 19. April 1946 (mit 47 Jahren) in Aktjubinsk, Kasachstan

Wenzel Mendla wurde am 19.4.1946 in Aktjubinsk (Kasachstan) / Nickelwerk, Lager 7222-1 ermordet. Er ist somit auch eines der vielen zu beklagenden Opfern des 2. Weltkrieges.

Hier ein Link zur Region mit historischem Hintergrund:

http://www.catholic-kazakhstan.org/Aktobe/de/aktobe.html

Wenzels Nachkommen aus der 2., 3. und 4. Generation lege ich ein Buch ans Herz:

"Ohne Wurzeln keine Flügel" von Bertold Ulsamer.

Wilhelm von Horst, Bruder von Karoline Mendla

geb. ca. 1892, gestorben ca. 1915 mit ~23 Jahren

Wilhelm von Horst lebte eine Zeitlang in Klokotschin.

Meine Mutter erinnert sich, diesen Onkel dort als kleines Mädchen öfter besucht zu haben. Klokotschin gehört zu Rybnik.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rybnik

Wilhelm von Horst ist im Krieg 1914-1918 gefallen. Er hatte keine eigene Familie und blieb kinderlos.

Vincent Mendla

Er war verheiratet mit Pauline, die eine sehr beliebte Person war. Die beiden hatten keine Kinder und lebten in Knurow.

Hedwig „Hedel“ Potyka (geb. Mendla)

geb. 14. Sept. 1894

gest. 1. Sept. 1978 mit 83 Jahren

Hedel Potyka war eine sehr robuste und auch dominante, streitbare Frau. Eine wahrhaftige Amazone. Eine Respektsperson mit dem nötigen Rückgrat. Wie ich aus Erzählungen weiß, war sie seinerzeit Gaurednerin und dazu brauchte es schon einiges. Jedoch ließ sie sich nicht verbiegen. Sie war, was sie immer gewesen ist - eine große Kämpferin, eine echte Rebellin und das ist bitte nicht negativ zu bewerten! Es war nicht deren Ideologie, die sie interessierte, sondern deren Idee des Kampfes.

Kampfbereit, wie sie war - der Kampf selbst, war ihre ureigene Ideologie. Hier konnte sie es vielleicht auf einer vielschichtigen Ebene ausleben. Es ist eine Kunst zu kämpfen ohne sich selbst oder andere zu verletzen, auch wenn es zuweilen ein Kampf gegen Windmühlen sein mag...

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass sie Menschen mitreißen, begeistern und auch mit diplomatischem Geschick dirigieren und lenken konnte. Erkennt sich jemand hier wieder? Ich kann das für mich bejahen, denn von diesen Genen habe ich einiges mitbekommen.

Der Ehemann, ihr sehr ruhiger Gegenpol - Kontrastproramm. So mancher aus der Familie war der Meinung, dass Josef Potyka besser ihre Schwester Berta Fröhlich hätte heiraten sollen, wohingegen Hedel Potyka mit ihrem streitbaren Naturell und Temperament viel besser zum Herrn Fröhlich gepasst hätte.

Ich kann das nicht beurteilen und würde es mir auch nicht anmaßen. Fakt ist: sie hat den Holzhändler Josef Potyka geheiratet und die beiden waren sehr glücklich miteinander. Und ja, war es nicht schon immer so, dass Gegensätze sich magisch anziehen?

Das Ehepaar lebte später in Torgau/DDR. Meine Großmutter hat sehr viel mit ihnen korrespondiert, denn Hedel Potyka war ihre Lieblingscousine.

In späteren Jahren war einer ihrer Söhne - ich glaube Norbert - Rotarmist und man neckte ihn damit, dass er das Erbe seiner Mutter angetreten habe.

Emilia „Milka“ Tkotz, geb. Mendla

geb. 31. März 1880 in Przegędza

gest. 29. August 1957 in Leschzin mit 77 Jahren

Milka Tkotz war die starke Frau an der Seite ihres Mannes Karl. Die beiden zogen an einem Strang und waren sich sehr ähnlich in ihren Ansichten.

Kar(o)l Tkotz

Onkel der Großmutter

11. Jun. 1877

28. Jan. 1962

Von Karl Tkotz erzählte man, er sei ein 200%iger Mensch gewesen. Alles musste seine Ordnung haben und kaum jemand konnte es ihm recht machen. Er war ein echter, sehr gepflegter Patriarch.

Andreas von Horst, Bruder von Karoline Mendla

Maria Zawierucha (geb. Mendla)

Mutter der Geschwister Zawierucha aus 1. Ehe, älteste Tochter von Karoline Mendla, geb. von Horst und Emanuel Mendla.

Soweit ich informiert bin, waren Marias Eltern - und vor allem ihre Mutter - sehr gegen eine Heirat ihrer ältesten Tochter mit meinem Urgroßvater, dem Bergmann Florian Zawierucha. Die Gründe dafür kenne ich nicht, wage sie aber mal mit "Dünkel" zu umschreiben. Schließlich entspross Marias Mutter aus einer adligen Sippe (Landadel derer von Horst) und seinerzeit waren solche Standesdünkel an der Tagesordnung. "Geld zu Geld" hieß es schon damals... wobei zu bemerken ist, dass Florian aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie aus Ruda stammte. Aber er war halt "nur" ein Bergmann.

Als Maria ihr erstes Kind (meine Großmutter Hedwig Schneider) erwartete, war ihre Mutter (Karoline Mendla, geb. von Horst) ebenfalls schwanger mit ihrem jüngsten Sohn Wenzel. Diese kuriose Tatsache ist echt ein paar Zeilen wert, waren doch "Onkel" (Wenzel) und "Nichte" (Hedwig) nahezu gleichaltrig. Gleichgesinnte Seelen allemal... von klein auf hingen sie zusammen wie die Kletten. Aus facettenreichen Erzählungen weiß ich, dass meine Oma einen Großteil ihrer Kindheit in Przegędza verbracht hat, es war ihr "immerwährendes" Paradies - was sie auch ihren Enkeln sehr nahe gebracht hat - und sie schwelgte bis ins hohe Alter von fast 97 Jahren in glasklaren Erinnerungen an "ihr Przegędza".

"Mädel, es kommt mir vor, wie gestern... und ich bin doch schon so alt geworden ...“, sagte sie sehr oft zu mir."

Ich weiß leider nicht, warum und woran Maria im besten Frauenalter sterben musste... (heute, am 28.9.2008 wurde ich von Gisela informiert, dass sie einige Monate nach der Geburt ihres jüngsten Kindes an Anämie verstarb) ... auf jeden Fall war ihr jüngstes Kind, Sohn August, noch ein Baby. Meine Großmutter - Hedwig - war zum Zeitpunkt des Todes der Mutter ca. 14 Jahre alt und hatte eine schwere Aufgabe zu erfüllen - sie musste den jüngeren Geschwistern eine Zeitlang die Mutter ersetzen, diese und den Vater trösten, den großen Haushalt versorgen. Eine schwere Bürde für ein so junges Mädchen.

Aber sie hat es mit Bravour gemeistert, wie mir alle Geschwister aus der 1. Ehe stets bestätigt haben, allen voran ihr jüngster Bruder August, der immer sagte: "Die Hedel war meine Mama, und sie war eine gute, aber auch sehr strenge Mama!"

Das kann ich mir gut vorstellen, denn die Oma war eine sehr dominante, wilhelminische Persönlichkeit und das sicher auch schon in jungen Jahren, denn so etwas setzt sich schon früh durch. Diese Eigenschaften hat sie ganz bestimmt von ihrer Mutter und Großmutter geerbt und sowohl an ihre Tochter, als auch an die Enkelinnen und Urenkelinnen weitergegeben. Die Wanderungen der wilhelminischen Gene der Karoline Mendla, geb. von Horst, quer durch die weiblichen Linien bis in die heutige Zeit (2019) … und vielleicht auch noch weiter ... faszinierend, nicht wahr?

Nachdem der Vater, Florian Zawierucha, dann ein zweites Mal heiratete, wurde es etwas leichter für die älteste Tochter Hedel und sie konnte sich um Ihre Ausbildung kümmern. Schon bald darauf trat sie in die Dienste des Grafen Arthur von Strachwitz auf dem Schloß Groß Reichenau.

Die Mutter - Maria Mendla - wurde zeitlebens sehr betrauert, war sie doch viel zu jung verstorben......

Von Florian Zawierucha gibt es leider kein Einzelfoto, aber von seiner Schwester Martha:

Martha Wistuba, geb. Zawierucha

Sie wohnte bis zu ihrem Tod in Hamburg und ich habe sie in den 60er Jahren ebenda persönlich kennengelernt.

Adelslinie von Horst

Ich forsche noch nach den Ursprüngen der von Horst (die "Horste"). In diesem Zusammenhang haben wir vor etlichen Jahren einen Dietrich von Horst in Sythen (bei Haltern am See) ausfindig gemacht. Dieser war jedoch zu diesem Zeitpunkt unverheiratet und kinderlos und wusste nichts Interfamiliäres zu berichten.

Ich habe nun folgendes herausgefunden: Der Stammvater aller "Horste" also derer von Horst und von der Horst ist *Rutger von Horst* von Schloß Horst in Gelsenkirchen-Horst. Das ist hier bei uns "um die Ecke" sozusagen. Auch Kleve ist nicht weit weg, dort gab es ebenfalls einen Horst’schen Stammsitz und - soweit ich informiert bin - lebte dort u.a. einer der illegitimen Sprösslinge.

Wie bei vielen Familien des Adelstands gab es auch hier wilde Geschlechter, schwarze Schafe, illegitime Nachkommen, etc. pp. Damals wurde vieles vielleicht vertuscht und geheim gehalten, doch die Historiker und/oder Genealogen verfügen über kriminalistisches Gespür und fördern vieles zu Tage. Familiengeheimnisse, verschwiegene Abmachungen, diskrete, finanzielle Zuwendungen, posthume Erbnachlässe, oder Erbrechte, usw.

Es ist immer wieder spannend, was so alles ans Tageslicht kommt.

Auch unsere große Familie hatte hier und dort ihre „Geheimnisse“, und das nicht nur in den Adelskreisen und -linien. Einiges wurde zutage gefördert, anderes blieb ein Gerücht, ein unaufgeklärtes Geheimnis…und vieles wurde mit ins Grab genommen.

De mortuis nihil nisi bene. – Über die Toten (nichts außer) nur Gutes.

Rütger von der Horst (* 1519; † 10. März 1582 vielleicht auf Schloss Neuhaus in Paderborn[1]), auch Rutger von der Horst geschrieben, war ein niederrheinischer Adliger aus dem Ministerialgeschlecht von der Horst. Ab 1560 bekleidete er das Amt des kurkölnischen Marschalls und erhielt am 15. April 1576 zudem die Statthalterwürde für das Vest Recklinghausen zugesprochen. Rütger war als Berater und in verschiedenen diplomatischen Missionen für insgesamt fünf Kölner Kurfürsten tätig. Das von ihm errichtete Schloss Horst im heutigen Gelsenkirchen gilt als das bedeutendste Renaissanceschloss des nordwest-deutschen Raums. Durch den von ihm für das Schloss gewählten Stil prägte der Bauherr jenen Baustil, der heute als Lippe-Renaissance bezeichnet wird.

Zwischen 1547 und 1549[6] heiratete Rütger die Witwe Anna von Palandt, die fünf Kinder aus ihrer ersten Ehe mitbrachte. Vermutlich unter ihrem Einfluss entschloss er sich zum Neubau der heruntergekommenen Burg im Emscherbruch (heute: Schloss Horst),[5] die er im Jahr 1549 als wüst und von üblem Aussehen („gans woste und ungestalt“[7]) beschrieb. Eine erste Anschubfinanzierung für das kostspielige Bauprojekt bestand aus dem Erbe seiner im Oktober 1554 verstorbenen Schwiegermutter, Elisabeth von Palandt.[8] Die Kosten der aufwändigen und kostbaren Innenausstattung seines Schlosses bestritt Rütger ab 1571 aus den Einnahmen seiner äußerst gewinnbringenden Beteiligung an einer westfriesischen Salz- und Torfkompanie.[9]

Quelle: Wikipedia

Florentine Schneider (geb. Mainka)

Urgroßmutter

ca. 1875

12. Mai 1949

Florentine hat ihren jüngsten Bruder Wilhelm Mainka finanziell unterstützt, damit er sein Theologiestudium machen konnte. Sie war finanziell abgesichert, denn die Familie Schneider, wo sie eingeheiratet hatte, gehörte zu den wohlhabenden Leuten.

Zwei ihrer Schwestern:

Hedwig Slenzek (geb. Mainka) geb. ca. 1872 in Ackerfelde, bei Gleiwitz/PL (sie hatte 18 (!!) Kinder). Hedwig lebte mit ihrer großen Familie in Zabrze.

Bibiana Cudok (geb. Mainka)

Auf dem Originalfoto sitzen die drei Schwestern gemeinsam beim Bier. In dem Fotoausschnitt hat Bibiana die drei Gläser vor sich stehen.

Es folgt der jüngste Bruder der drei Schwestern Mainka – der Onkel aus Amerika

Rev. Wilhelm (Wladyslaw) William "Wil" Mainka / Manka Urgroßonkel

5. Dez. 1877, verstorben ca. 1966

Rev. Wilhelm (Wladyslaw) William Mainka / Manka (geb. Mainka) - der berühmte "Onkel aus Amerika", der jüngste Sohn meiner Ur-Ur-Großeltern Thomas und Rosalia Mainka, geb. Gabrysch. Er wusste genau, was er wollte ... und sicherlich hat er vieles aufgemischt. Leider liegt mir die alte Chronik aus Ackerfelde nur in polnischer Sprache vor, ein englisches Fragment füge ich hier bei. Für eine Übersetzung der Chronik ins Deutsche werde ich mich stark machen - sodann werde ich es auch ins Englische übersetzen - denn es ist sicherlich lesens- und wissenswert, was der Bruder meiner Urgroßmutter Florentine Schneider, geb. Mainka, als Seelsorger in der Fremde geschaffen hat und was er für ein Mensch war. Ich hörte, dass er seinerzeit über Italien nach USA ausgewandert ist und dort bis zu seinem Tode gegen Ende der Sechziger Jahre gewirkt hat. Vor allem hat er sich um die polnischen Emigranten gekümmert, kannte er doch das traurige Los einer Immigration. Er ist in Brooklyn N.Y. beerdigt.

Excerpt from "Ksiega Pamiatkowa" Parafji p.w. Sw. Wladyslawa

W. Hempstead, L.I.

1915 - 1928

Hempstead, L.I. Dec. 16th 1928

Right Rev. Bishop McDonnell,

367 Clermont Avenue,

Brooklyn, N.Y.

YOUR EXCELLENCY:

We, the undersigned, humble sheep of your Excellency firmly demand that our pastor, Rev. Wm. Mainka of ST. JOHN THE BAPTIST PARISH in Hempstead, N.Y. .... zdanie nie skonczone ... on the following grounds. When Rev. Mainka first came by Your favor, for which we are grateful, to Union Dale, he would not allow us to hold a parochial meeting in order to elect trustees, who would cooperate with our pastor. On the other hand he elected four parishioners, whom he claimed were confirmed by your Excellence, who collected money with the priest and did not inform the parishioners as to what was going on.

Secondly the next thing as regards the development of the parish we read in the paper that a lot was bought up in Hempstead, N.Y., to build a Polish church on. We did not know by whom this land was bought or for what purpose. Then it was that we first learned that a parish was to be organized in Hempstead, N.Y. We parishioners did not know of these intentions regarding our parish.

We often tried to interview with Rev. Mainka, but he would never listen to us. These matters are becoming unbearable and disgusting. In the face of this we parishioners of the Parish of St. John Baptist, firmly demand of Your Rev. Highness sic........, to look into this matter, on the contrary we shall be compelled to communicate this status of remorseful affairs to the Apostolic Delegade at Washington, D.C. All we want is our parochial rights and an early straigthening up of these matters. We demand these rights on the strenght of a Papal decree of August 19th, 1910.

We are your humble sheep,

Signed ...

Die Schwestern Zawierucha

Die Töchter von meinem Urgroßvater Florian Zawierucha, davon zwei aus der 2. Ehe mit Albine, geborene Sierla - nämlich oben links Gertrud (Trudel) Gottschalk, geb. Zawierucha, 2. von links Maria (Ria) Zawierucha, die Mutter von Udo.

Aus der 1. Ehe mit Marie Zawierucha, geb. Mendla: die älteste Tochter Hedwig, unten links (meine Großmutter), unten rechts Emma Schmidt, geb. Zawierucha, die Mutter von Margot Urbat aus Vancouver und Florian Günter Schmidt, Berlin & Sylt. Links von ihr, die mondäne Berta, Mutter von Gisela Giella aus Kanada. Oben rechts ist eine Cousine/Freundin der Schwestern Zawierucha zu sehen.

Albine Zawierucha, geb. Sierla (die zweite Frau von Florian Zawierucha)

Das obige Foto zeigt das Haus meines Urgroßvaters Florian Zawierucha in Klausberg. Hier hat er mit der 2. Frau gelebt. Ich habe es noch in natura gesehen in den 80er Jahren, kurz danach wurde es abgerissen.

Florentine Schneider mit ihren drei Kindern

Florentine Schneider, geb. Mainka, wurde sehr jung Witwe und war alleinerziehende Mutter. Ihr Mann starb bei einem Unfall mit einem Gefährt. Die Kinder waren noch klein.

Links mein Opa Karl Thomas, mittig seine Schwester Anna (verstorben mit 28 Jahren an einem Blinddarmdurchbruch) und rechts oben der viel betrauerte Bruder Ludwig, der mit 12 Jahren in einem Weiher in Ackerfelde (heute Ziemiencice/PL) ertrank.

Dieses ist das einzige Foto, auf dem Ludwig, das älteste der drei Kinder, noch zu erahnen ist.

Florentine Schneider,geb. Mainka

Meine Mutter und meine Schwester haben ihre Blickmimik geerbt.

Johann Valentin Bobcyk,der Patriarch mit vier Frauen. Aus einer der vier Ehen entspross meine Urgroßmutter Elisabeth Hammerla, geb. Bobczyk. An der Hand sein Sohn Johann, der ältere Halbbruder von Elisabeth.

Johann Valentin Bobczyk (Rufname Valentin)

Er war Steiger und Gastwirt, führte eine eigene Gaststätte und hatte wenig Zeit für seine Kinder.

Seine Tochter Elisabeth wurde von einer Tante großgezogen und auf das Leben vorbereitet. Sie erhielt die Ausbildung einer höheren Tochter, sprach französisch.

Er starb an Wassersucht und es wurde gemunkelt, dass die „Kilo-Gene“ und das Lipödem aus dieser Linie stammen.

Valentins Sohn aus 1. Ehe

Johann Bobczyk jun.

Der ältere Halbbruder von meiner Urgroßmutter Elisabeth. Er starb jung im Krieg.

Johann Valentins Tochter Elisabeth

Im Garten in Hindenburg

Elisabeth Magdalena Hammerla, geb. Bobczyk geb. am 18. Nov. 1877 in Lassowitz, Naklo (Polen), gest. ca. 1952 in Königshoven (Erftkreis) mit ~ 75 Jahren. Sie war bekannt als „Oma Liesel“ mit der Kreja …

Dieses Originaldokument fand sich im Nachlass meines Großvaters Franz.

Elisabeth Hammerla (geb. Bobcyk), geb. am 18.11.1877 - eine meiner vier Power-Urgroßmütter, Elisabeth ist mein 4. Vorname.

Sie war verheiratet mit Josef Hammerla, Lehrer & Organist. Ihr Vater - der Steiger und Gasthausbesitzer Johann Bobczyk - hatte insgesamt vier Frauen! Ein Patriarch ... und wahrscheinlich wurde sie deshalb zu der Matriarchin, die sie war.

Ihre Mutter Emilie brachte einen Sohn mit in die Ehe. Josef Thomitzek war somit der zweite Halbbruder von Elisabeth und der sogenannte einzige Erbe des "Bobczyk-Vermögens". Josef fiel jedoch im Krieg 14-18 und dann erbte Elisabeth 10.000 Goldtaler, was damals sehr viel Geld war.

Es gab in diesem Familienzweig eine sogenannte "böse Fee", die die Linie Bobczyk ausgelöscht sehen wollte. (!!!)

Emilie starb, als die Tochter Elisabeth ca. 12 Jahre alt war. Nach dem Tod der Mutter wurde sie von einer intelligenten, welterfahrenen Verwandten erzogen und diese hat sie sehr gut auf das Leben vorbereitet.

Elisabeth Hammerla war später stark gehbehindert und wurde daher oftmals als Krüppel angesehen. Die Krücke (Kreja) war ihr Markenzeichen und diese warf sie zuweilen auch jemandem hinterher. Außerdem wurde sie viel in einer Art Rollstuhl herumgefahren. Dieser Rollstuhl war aus Holz gefertigt und sah aus wie ein kostbares Möbelstück. Elisabeth saß dann, fein herausgeputzt wie eine Königin, in ihrer Sänfte und ließ sich - zumeist von Tochter Magdalena - ausfahren. Beide trugen große Wagenradhüte mit viel Blumengedöns und feine, lange Kleider. Magdalenas jüngster Sohn, der kleine Reinhardt, thronte ihr zu Füßen auf dem Gefährt und wurde mittransportiert.

Seine Brüder mußten rechts und links vom Rollstuhl im Gleichschritt marschieren und der gestrenge Vater, der lange Lulatsch Franz, folgte der Kohorte mit zackigem Schritt als Nachhut.

Elisabeth Hammerla hat 4 ihrer Kinder beerdigen müssen: Felicitas, Genoveva, Johannes (Hansel) und Josef (die beiden Söhne starben an der Diphterie).

Welch' schweres Los für eine Mutter!

Ihre überlebenden Kinder: Magdalena, Stefanie, Mathilde und Oskar Hammerla.

Ihr Mann Josef verstarb früh, da lebten sie noch in Oberschlesien. Elisabeth machte mit der Familie "rüber" nach Deutschland und lebte später bei ihrer Tochter Magdalena, wo sie ca. im Jahr 1952 starb und in Königshoven bestattet wurde. Als das Dorf dem Braunkohlenbagger zum Opfer fiel, exhumierte man ihre sterblichen Überreste. Diese wurden im sodann im Familiengrab in Sindorf beigesetzt.

Stefanie (Fanny) Badura, geb. Hammerla

27. März 1903

12. August 1988

Textauszug aus dem Buch von Eugen Badura „Erinnerungen“:

Meine Mutter, Stefanie Badura, geb. Hammerla, verwt. Golka, stammte aus der Lehrerfamilie Josef und Elisabeth Hammerla aus Breszowitz/Kamin. Sie war verlobt mit dem Gasthausbesitzer Ernst Golka, der schwer krank war. Auf dem Sterbebett hatte Ernst Golka den Wunsch geäußert, sein Vermögen seiner Verlobten Stefanie zu vererben. Doch dieses war aus gesetzlichen Gründen nicht möglich, da Ernst und Stefanie nicht verheiratet waren. Nun musste Stefanie entscheiden, auf das Erbe zu verzichten oder ihren Verlobten auf dem Sterbebett zu heiraten. Sie erfüllte ihrem Verlobten den Wunsch und heiratete, so dass keine Hindernisse der Erbschaft mehr im Wege standen. Einen weiteren Wunsch richtete Ernst an seine Frau: „Solltest du nach meinem Tod noch einmal in deinem Leben heiraten, dann heirate bitte meinen besten Freund Reimund Badura.“ Nach 24 Stunden Ehe verstarb ihr Mann Ernst Golka.

Meine Mutter hat das Erbe ihres Mannes als Witwe übernommen und die Gaststätte weitergeführt. Es war für sie eine sehr schwere und von Sorgen geprägte Zeit, da Verwandte der Familie Golka Ansprüche anmeldeten und die Besitzung noch nicht schuldenfrei war. Bei der Größe des Betriebes und der Besitzung war sie auf Fremdpersonal und Hilfskräfte angewiesen. Es kamen immense Kosten auf sie zu.

Das Gasthaus „Golka“ war ein großes, zweigeschossiges, massives Eckgebäude mit flach geneigter Dachkonstruktion. Im Erdgeschoß des Gebäudes befand sich die Gaststätte als Eckwirtschaft sowie ein großer Saal mit Bühne, der durch einen breiten Flur mit Treppenaufgang um ersten Obergeschoß, Eingang zum Garten und zu den Toilettenanlagen im Garten, getrennt war. Im Obergeschoß waren eine großzügige Wohnung und ein zweiter Saal als Gesellschaftsraum über dem Saal des Erdgeschosses untergebracht. Für die damalige Zeit ein außergewöhnlich großes Anwesen, welches die Bilder in meinem Buch beweisen.

Am 28. August 1934 heiratete Reimund Badura die Gasthausbesitzerin Stefanie, geb. Hammerla, verwt. Golka aus Lassowitz.

Die Hochzeit fand als Doppelhochzeit mit seinem Bruder Hans statt, der die jüngere Schwester von Stefanie, Mathilde (Thilde) Hammerla heiratete. Reimund und Stefanie bezogen die Wohnung über der Gaststätte. Hans und Mathilde mieteten eine Wohnung mit Ladenlokal in der gleichen Straße unweit des Gasthauses.

Reimund Badura

Mein Vater erzählte sehr oft und sehr viel von den ärmlichen Verhältnissen seines Elternhauses sowie über seine Jugendjahre. Es war immer sehr spannend und interessant ihm zuzuhören. Er berichtete, dass es Zeiten gabe, wo seine Eltern sich große Sorgen machten um das tägliche Brot für ihre Familie. Da nicht alle Personen zum Essen Platz am Tisch hatten, herrscht am Tisch eine Rangordnung. Die Eltern mit deren älterer Kinderschar hatten ihren festen Platz am Tisch, die jüngeren Kinder saßen verteilz zu zweot in den Türöffnungen auf den Türschwellen. Fleisch wurde zum Essen nur an Sonn- und Feiertagen gereicht. Der Vater bekam seine Ration, Mutter und die Kinder bekamen nur ein kleines Stückchen zugeteilt.

Hinter dem Garten des Grundstückes Golka floss ein kleiner Quellbach, die Stola, später „Stawisko“. Angrenzend im Bereich einer Freifläche stand das Elternhaus Badura (Kapitza genannt) in unmittelbarer Nähe des Gasthauses Golka, Es war ein älteres Gebäude ohne Wasseranschluss und sanitäre Einrichtungen. Das WC war im Hof als Plumpsklosett vorhanden. Der gesamte Wasserverbrauch wurde durch die Quelle des „Stawisko“ abgedeckt und musste mit Eimern herangeschafft werden.

Die Wäsche der Familie wurde von Mutter Albine im Bach auf dem Waschbrett gewaschen. Mindestens ein- bis zweimal wöchentlich musste der gesamte Fußboden der Wohnung einschließlich Treppenhaus (Dielen-Holzfußboden und Holztreppe) naß gewischt und mit Sand geschrubbt werden. Eine immense Arbeit bei der Familiengröße, die auch zum Teil von den älteren Kindern übernommen werden musste. Vater Johann Badura war rund um die Uhr beschäftigt und sorgte für seine Familie. Die Familie war sein ganzer Stolz. Mit großer Freude berichtete er immer wieder, wenn einer seiner großen Söhne ihn ausführte und bewirtete. Dieses ist auch meinem Vater Reimund voll vererbt worden.

Autor: Eugen Badura, Wulfen

Josef Hammerla, Organist und Lehrer

geb. 21. Okt. 1871 in Brzezowitz, Polen

gest. am 6. März 1919 mit 47 Jahren ebenda

Mein - mir bis dato unbekannter - Urgroßvater Josef Hammerla. (Die Ähnlichkeit mit Bruno Badura ist offensichtlich.)

Neben seinem Beruf als Lehrer, war er auch Kantor und spielte die Orgel in der Kirche in seinem Heimatort. Mit seiner Ehefrau Elisabeth Hammerla (meine Urgroßmutter) gründete er eine große Familie. Josef Hammerla verstarb relativ jung an einem Gehirnschlag in seiner Heimat.

Ich habe hier im Stammbaum das erste Mal die Gelegenheit ihn bildlich anzuschauen und seine Persönlichkeit auf mich wirken zu lassen.

Es ist bekannt, dass die Urgroßeltern sehr vieles in die 2. oder 3. Generation vererben und nicht jeder hatte früher das Glück, seine Urgroßeltern kennenzulernen. Heutzutage ist es öfter der Fall, weil die Menschen einfach länger leben.

Hier habt ihr die Gelegenheit mit den Ahnen und Urahnen in "Kontakt" zu kommen.

Die alte Schule in Breschowitz, wo Josef Hammerla unterrichtete.

Viel Spaß beim Entdecken von neuen Facetten!

Bauerngutsbesitzer Joseph/Josef Hamerla

Ur-Urgroßvater

28. Nov. 1834 Deutsch-Müllmen

12. Jan. 1907 Radstein

Bauerngutsbesitzer Josef Hamerla

Über ihn weiß ich nur wenig. Auf der Rückseite des Fotos gibt es einen handschriftlichen Vermerk mit Bleistift, dass er den 1-jährigen Krieg in Straßburg 1870-1871 mitgemacht hat. Daher wohl auch die Uniform.

Hier noch etwas historische Hintergrundinformation über den Stand unseres Urahns, die ich heute (4.9.2008) gefunden habe, sicherlich interessant zu wissen:

Was genau war seinerzeit ein "Bauerngutsbesitzer" in Oberschlesien?

Ursprünglich hatte der KB-Schreiber als Stand nur "Bauer" eingetragen.

Dann erfolgten 1807 in Preußen die STEIN'schen Reformen und die Bauern, die bis dahin ihren Hof nur als Pächter bewirtschaften konnten, durften ihn nun endlich auch kaufen.

Wer danach seinen Hof gekauft hatte, war nun nicht nur Bauer, sondern "Besitzer" im Sinne von Eigentümer. Das war natürlich wichtig und so kam es auch ins KB. Allerdings nahm man es damals andererseits im KB nichtso genau: jeder Bauernhof - egal ob groß oder klein - wurde "Bauerngut" genannt.

Der Gegensatz dazu war "Rittergut", um Größenordnungen größer als ein"Bauerngut".

Quelle: Wikipedia

Leinenweber