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Er soll hier auf alles aufpassen, ein paar Wochen könnte es dauern. Während er sich zurechtfindet, begegnet ihm eine Frau - und flirtet sie mit ihm? Er sollte aufpassen, aber sie sollte wissen, ob ihr Mann vielleicht früher zurückkehrt. Also beschließt er, sie hemmungslos wie eine Hure zu benutzen.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2023
Susy Gersten
DEINE FRAU IST MEINE HURE
Er soll hier auf alles aufpassen, ein paar Wochen könnte es dauern. Während er sich zurechtfindet, begegnet ihm eine Frau – und flirtet sie mit ihm? Er sollte aufpassen, aber sie sollte wissen, ob ihr Mann vielleicht früher zurückkehrt. Also beschließt er, sie hemmungslos wie eine Hure zu benutzen.
Julian ließ seinen Blick über den Garten schweifen und suchte das Ende. Hoffentlich musste er nicht auch die hohe Hecke schneiden, die das Gelände begrenzte. Hoffentlich sagte auch dieser Mann bald wieder was, der seit einigen Minuten gegenüber von ihm saß. Vielleicht passte diese kurze, weiße Hose nicht ganz an so einen Ort.
„Es geht an sich nur darum …“, setzte der Hausherr die Unterhaltung fort, „… also es sollte niemand denken, dass es hier was zu holen gäbe. Wenn das Gras einen Meter hoch steht …“
Natürlich, er hatte sich schon gedacht, dass er irgendwann den Rasen mähen sollte. Momentan sah es eher so, als sollte jemand die Grasfläche vor dem Austrocknen bewahren. In einer Woche konnte es anders aussehen. Aber hohes Gras, hohe Hecken … da konnte jemand auf Ideen kommen, auf welche auch immer. Julian lachte beinahe in sich hinein, aber er musste etwas antworten.
„Ja“, sagte er, „da kenne ich mich schon aus, da habe ich einige Erfahrung.“
„Oh, wie sieht die denn aus?“
Er dachte an so einige private Erfahrungen, die er mit 26 eben hatte. Aber ja, er hatte auch schon einige Arbeiten in Haus und Garten erledigt und ganz nett verdient.
„Egal“, setzte dieser Mann fort. „Ich habe da ein gutes Gefühl. Da hat sich nur noch ein anderer auf die Anzeige gemeldet, und der kann wahrscheinlich nichts. Es wird insgesamt zwei oder drei Wochen dauern … und kann ich mich auf Sie verlassen?“
„Ja, gerne, also ich kann es haben?“
„Natürlich … und lassen Sie sich nicht stören von …?“
„Wovon?“
„Das … werden Sie dann sehen.“
Großartig, war das gerade die falsche Frage gewesen? Julian blickte auf und wusste immer noch keine bessere. Aber der Blick des Hausherren sagte ihm, dass er hier wirklich engagiert war. Von dieser Terrasse aus war auch ein Teich zu sehen, wo es sogar ein Boot gab. Der hätte sich einfach eine Firma bestellen können, die sich um alles kümmerte. Aber vielleicht hatte er da schon schlechte Erfahrungen gemacht, am Geld konnte es nicht liegen.
*
Anna hatte es satt! Im Frisiersalon hatte sie trotz eines Termins warten müssen, dann noch fast zehn Minuten auf ein Taxi. Dafür wollten die alle auch noch ein Trinkgeld, klar! Auch war ihr Mann wieder einmal auf einer seiner ach so wichtigen Reisen. Jemand sollte sich wirklich um den Garten kümmern, wenn das Wetter so blieb. Sonst würde wieder alles so welk und ausgetrocknet aussehen. Wann kümmerte er sich endlich um Hausangestellte? Zu teuer konnte es wohl kaum sein. Vielleicht sollte er irgendwann Führungen anbieten oder Räume vermieten. Aber lieber nicht, denn sie hatte hier gern ihre Ruhe.
Sie stellte ihre Sachen in der Küche ab und genoss die grellen Sonnenstrahlen, die in den Raum fielen. Am besten, sie suchte sich einen Liegestuhl und einen gemütlichen Platz im Halbschatten. Aber … wer war das da draußen im Garten? Er sah wie ein Student aus, trug eine kurze, weiße Hose und sonst nichts. Die stellte einen starken Kontrast zu seinem nackten Oberkörper dar. Wahrscheinlich konnte ihm die Sonne nicht mehr sehr viel ausmachen. Oh, und es sah so aus, als kümmerte er sich um die Hecken.
Sie öffnete die Terrassentür – und er hatte Anna offenbar bemerkt und drehte sich zu ihr um.
„Sind Sie der neue Gärtner?“, sprach sie ihn an und kam auf ihn zu. „Mein Mann hat da etwas erzählt.“
„Ja, er hat gemeint, ich soll mich um die welken Zweige hier kümmern. Den Rasen dann lieber erst am Abend gießen.“
„Warum denn bis zum Abend warten?“
Hatte sie das gerade gesagt? Ein Gedanke kam in ihr auf … nur einmal so wollte sie über seine Haut streichen. Die sah sehr glatt aus, von muskulösen Konturen geprägt und schon ein wenig von Schweiß bedeckt. Für sie hingegen wäre es besser, wenn sie bald aus dem grellen Sonnenlicht ging.
Verdammt, der war wirklich scharf! Bemühte sich der gerade, sie nicht so sehr anzusehen? Aber wenn sie schon so angefangen hatte … dann konnte sie ihm ruhig verdeutlichen, dass er das durfte. Nein, sie sollte sich einfach auf die Terrasse setzen und beobachten, was er machte. Sie konnte ihm ja deutlicher zulächeln, wenn er an diesem Tag noch länger hier war. Ihr Mann kümmerte sich doch ohnehin nie um sie. Auf seiner sogenannten Geschäftsreise gab es sicher einen speziellen Zimmerservice.
Sie ließ ihren Blick von der Terrasse auf diese Plattform beim Teich schwenken. Zwei Liegestühle standen dort im Halbschatten.
„Julian“, meinte er und lächelte ihr zu. „Und Sie sind Frau …?“
„Bitte … einfach Anna.“