Der Esel als Amtmann oder Das Tier ist auch nur ein Mensch - Gerhard Branstner - E-Book
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Der Esel als Amtmann oder Das Tier ist auch nur ein Mensch E-Book

Gerhard Branstner

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Beschreibung

In diesen Tierfabeln nimmt der Autor menschliche Schwächen aufs Korn. Immer wieder reibt er sich an der Dummheit und Überheblichkeit der Herrschenden und den Jasagern unter seinen Untertanen. 1976 erschienen, wurden auf humorvolle Weise die Mächtigen in der DDR kritisiert. Aber fast 50 Jahre später hat sich nichts zum Positiven verändert.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Missgeachtet lebt sich's schwer, unbeachtet noch viel mehr

Wer Furcht hat, sich zu schneiden, schabt sich den Bart von Weitem

Klugheit und Mut wohnen unter einem Hut

In einem komplizierten Fall ist das Urteil oft formal

Die Schwächen der Schwachen sind die Stärke des Drachen

Wer den Mörder verschont, wird mit Leichen belohnt

Wer oben sitzt, sieht niemals alles, am wenigsten im Fall des Falles

Die Freiheit hat zwei Seiten, das lässt sich nicht bestreiten

Die Kunst lässt weg, so geht die Sage. Nur, was sie weglässt, ist die Frage

Der eigne Gestank macht keinen krank

Wenn dein Feind dir freundlich tut, sei auf der Hut

Der Pfennig prahlt mit großen Goschen: Ich bin so rund als wie ein Groschen

Machst du den Gegner zum Gespenst, dann ist er das, was du nicht kennst

Ein großes Tier macht auch viel Mist, was aber kein Kriterium ist

Wer sich hinter der Zeit versteckt, wird auf unsanfte Art geweckt

Ist die Suppe angebrannt, wirf den Löffel an die Wand

Der starke Freund schreckt den Feind

Auch hohe Tiere müssen mal aufs Örtchen, nur tun sie oft, als schissen sie ein Törtchen

Erschlag den Freund nicht in der Not, du schlägst dich selber tot

Gegensätze ziehen sich nicht an, es sei denn, an dem einen ist vom andern etwas dran

Wer schreit, bringt's weit

So manche Kunst lebt nur von Dunst

Freiheit auf Befehl ist Kuchen ohne Mehl

Wer keine Meinung hat, hat häufig zwei parat

Man muss sich nur zu wehren wissen: Die Emsen beispielsweise pissen

Die Größe der Gefahr wird oft erst später klar

Die List hat wenig Macht, das wird oft nicht bedacht

Verschluckter Ärger quält nur stärker

Wird ein Wort aus Angst vermieden, braucht's kein Gesetz, es zu verbieten

Dummheit auf der Leiter klettert immer weiter

Gar manche Strafe freut den Täter; die andern merken das erst später

Neues wagen – Spott ertragen

Die Eigenart, wenn sie nicht passt, wird oft als Unart aufgefasst

Wird die Sache zum Selbstzweck, komm'n die Personen schlecht weg

Nicht jedem nützt, was er besitzt

Hast du was verkehrt gemacht, gib es zu, bevor man lacht

Ein Urteil lässt sich leicht vermeiden, du musst's nur gründlich vorbereiten

Der Dritte freut sich nicht immer, gewöhnlich ergeht's ihm schlimmer

Wer im ersten Kampf verlor, geht im zweiten anders vor

Rede nicht von Sonnenschein, regnet es zum Fenster rein

Wer sich ums Gemeinwohl drückt, muss sich nicht wundern, wenn's nicht rückt

Schadenfreude macht dumme Leute

Der Eitle irrt sich gar nicht gern; und wenn, dann – bitte schön – intern

Die Dummheit, will sie witzig sein, fällt schließlich auf sich selbst herein

Probleme verstecken, heißt Probleme hecken

Ich habe immer Glück, sprach der Bock und brach's Genick

Die feige Klugheit geht nie auf, am Ende geht die Klugheit drauf

Die Wahrheit wird zum Unsinn, zielt sie nur auf sich hin

Selbstlob hemmt den Schritt, da komm'n die Fehler mit

Statt seine Vorzüge zu preisen, soll man sich ihrer befleißigen

Streit und Rechthaberei kommen aus dem gleichen Ei

Den Eichel-Unter kenne ich direkt, sagt eine Sieben und verlangt Respekt

Das Siegel der Verschwiegenheit verrät oft mehr, als dass es feit

Ein jeder ist für Toleranz – nur, wenn's drauf ankommt, nicht so ganz

Was heute stimmt, muss morgen nicht mehr stimmen. Vergiss das nicht, sonst gehst du morgen schwimmen

Der Herrscher muss an Klugheit nur die oberste besitzen: die Klugheit anderer zu nützen

Geht der Trost zu weit, ist er schlimmer als das Leid

Das schlechte Gewissen macht feig, musst du wissen

Nimmst du die Folge für den Grund, bringst du die Logik auf den Hund

Von wem was kommt, ist nichtig; dass was kommt, ist wichtig

Die rechte Folge ist ein Stück von Lebenskunst und Politik

Ein Bote brach die Beine sich. Das kommt vom Laufen, sprach der Fisch

Weitab von der Gefahr rät es sich wunderbar

Gerhard Branstner

E-Books von Gerhard Branstner

Impressum

Gerhard Branstner

Der Esel als Amtmann oder Das Tier ist auch nur ein Mensch

Fabeln

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

ISBN 978-3-96521-249-7 (E-Book)

Das Buch erschien erstmals 1976 im Buchverlag Der Morgen, Berlin.

2020 EDITION digital

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E–Mail: verlag@edition–digital.de

http://www.edition–digital.de

Ohne Wahrheit ist die Kunst,

was die Pflaume ohne Wurm:

ein Ding,

worüber sich kein Mensch aufregt

Missgeachtet lebt sich's schwer, unbeachtet noch viel mehr

Ein Elefant war auf seine alten Tage bösartig geworden, sodass die übrigen Tiere sich nicht anders zu helfen wussten und seinen Tod beschlossen. Es setzte einen fürchterlichen Kampf, aber endlich lag der Riese gefällt am Boden. Da kam ein Karnickel angerannt und schlug wie wahnsinnig auf den toten Elefanten ein.

Auf die verwunderte Frage der Schildkröte, weshalb es noch auf den Toten einschlage, wo es doch das einzige Wesen sei, dem der Elefant zu Lebzeiten nie etwas getan habe, rief das Karnickel: Das ist es ja gerade, was mich so wütend macht!

Wer Furcht hat, sich zu schneiden, schabt sich den Bart von Weitem

Der Igel war zu einer Hasenhochzeit geladen worden, und um sich der Ehre würdig zu zeigen, beschloss er, sich zu rasieren. Da er aber fürchtete, sich zu schneiden, führte er das Rasiermesser in so weitem Abstand, dass es die Borsten nicht einmal berührte.

Als er das Messer beiseitelegte, meinte die Frau des Igels: Du hast dich zwar nicht geschnitten, rasiert bist du aber auch nicht.

Ich hatte zwischen zwei Übeln zu wählen, entgegnete der Igel, und ich habe mich für das kleinere entschieden.

Klugheit und Mut wohnen unter einem Hut

Dem Löwen war ein Junges entlaufen, und er befürchtete, dass es einem anderen Raubtier zum Opfer fallen könnte.

Da kam das Wiesel gelaufen und sagte dem Löwen: Dein Junges wurde gefunden; es ist wohlauf und wird noch heute von der Hyäne zurückgebracht.

Über die frohe Nachricht geriet der Löwe außer sich und soff sich einen gewaltigen Rausch an. Als er so voll war, dass er nicht mehr auf den Beinen stehen konnte und unanständige Lieder zu singen begann, brachte die Hyäne das Löwenjunge, es war aber tot. Der Löwe brauchte in seinem Schumm einige Zeit, bis er das begriffen hatte. Na warte! drohte er jetzt dem Wiesel, wenn ich wieder auf den Beinen stehen kann, sollst du die Lüge büßen.