Der kleine Kreis unerschütterlich gottloser Humanisten - Rolf Dieter Kaufmann - E-Book

Der kleine Kreis unerschütterlich gottloser Humanisten E-Book

Rolf Dieter Kaufmann

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Beschreibung

Dem Autor geht es darum, keine Heiligenfahrten von Gottbegeisterten nach Mustern kommerziell angelegter Kaffeefahrten und Verkaufsfahrten (Schnäppchenfahrten) zu kreieren, keine Dogmen in weltanschaulich-religiösem Sinn und keine Lehrmeinungen, deren Wahrheitsansprüche als unumstößlich gelten, aufkommen zu lassen. Leicht kommt man an den Punkt, sich im Kreis zu drehen, was den Eindruck erweckt, man wisse alles endgültig und wolle nur noch durch den Gebrauch der Vernunft verstehen lernen, was man durch den Glauben bereits weiß. An zweifelhaften Kriterien zur Wahrheitsfindung sollen Meinungen der des kleinen Kreises der unerschütterlich gottlosen Humanisten herausgefordert und zum Blühen gebracht werden. Das in antagonistischer Denkweise, in Entgegenwirken erschaffene dualistische Weltbild soll nicht zu Fall gebracht werden.

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Seitenzahl: 53

Veröffentlichungsjahr: 2021

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ISBN 978-3-347-25327-8 Paperback

ISBN 978-3-347-25328-5 Hardcover

ISBN 978-3-347-25329-2 e-Book

Druck und Verlag:

tredition GmbH, Hamburg,

Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

2021

Rolf Dieter Kaufmann

Der kleine Kreis unerschütterlich gottloser Humanisten

Satire

Dieses gutartige Spottwerk möge kreuz und quer durch die Köpfe philosophisch aufmüpfiger Denker aus humanistisch geprägten Kreisen schwirren. Schulen und Denkrichtungen werden nicht eigens benannt. Es wäre zu einfach, nur Aha-Erlebnisse anzuhäufen.

Der kleine Kreis unerschütterlich gottloser Humanisten

Satire

I.

(001)

Ällas hodd sei Sach (Alles hat seine Eigenheiten).

 

Kapitel 1

(002)

Rodolfo Diritto:

In den türkisfarbenen Mantel gehüllt

(003)

Weißt du noch. Der große, weiße

Fels auf den Hügeln. Leise!

In der Nacht. Es roch nach Gras und Wein, nach Flieder und Moos am Stein.

(004)

Siehst du wieder das steinige, breite

Flussbett von Vignola. Die Weite

des Sternenhimmels über dem Land?

Wir tanzten barfuß im Schwemmsand.

(005)

Fühlst du es, das rauchige, raue

Heu in Palottis Schober. Aschgraue

Trinker torkelten zum Lichterfest.

Die Grillen zirpten hinter dem Mauerrest.

Kapitel 2

(006)

Professor Dr. Hans Denkmanns einleitende Worte:

(007)

Zunächst war es Neugierde, die mich, eingehüllt in Schleier dichten Nebels, in das im Apennin gelegene, kleine Dörfchen `Fröhlichkeit´(Villaggio della felicità)und dort in das von Signore Amorevole betriebene `Cafè zum kleinen Raum´(Caffè nella camera piccola)führte. Auch der kalte Wintertag könnte dazu beigetragen haben.

(008)

Obwohl die Titelei `Offener Treff unerschütterlich gottloser Humanisten´ an der Türe zum Café keinen Eindruck auf mich machte, betrat ich die unteren Räume des Lokals.

(009)

Gottlosigkeit ist der durch keine ethische und gesellschaftliche Institution geschützte Versuch eines Menschen, Art und Weise seines Denkens und seiner Lebensführung weder auf Gott-Erfülltheit, noch auf moralisch begründete religiöseOrdnung in hierarchisch gegliederten Strukturen aufzubauen.

(010)

Ich weiß wohl: Gottlosigkeit steht in strengem Gegensatz zu sonst üblichen Seins-Ebenen, auf denen wir gewöhnlich aufeinander zustreben und voneinander lassen.

(011)

Natürlich weiß fast jeder Mensch, dass die vermeintlich gottgefällige Seins-Ebene nicht nur Inhaltsebene, sondern auch Beziehungsebene, die tägliche Praxis des Gebens und Nehmens, der Virtualität, der Rituale und der Kommunikation ist.

(012)

Unser wesentliches Transportmittel hierbei ist die Sprache.

(013)

Für Madame Juliette LaRue, Paris, Frankreich. Wiederbelebung des Wörtchens.Réanimation du petit mot.

Kapitel 3

(014)

Monsieur Enzo Compatisant:

(015)

Ich bin mir dessen bewusst: Zu einer Freundschaft gehört die Tradition behutsamen Sprechens. Man möge mir vorweg zugutehalten, dass ich Ausländer bin und der deutschen Sprache nicht so mächtig, wie etwa meine verstorbene, französische Großmutter Marie Floros es war und mein griechischer Großvater Filippo Floros es ist.

(016)

Über Maries Erleben der französischsprachigen Literatur, wie zum Beispiel `Rückgriff eines Anonymus in die Kindheit´ von Marcel Proust(À la recherche du temps perdue)und über Gedichte von Charles Baudelaire(Les Fleurs du Mal),erweckte meine geliebte Großmutter Marie in mir sprachlich gestaltete Landschaften und Augenblicke der Fiktion, die Wirkliches mit Unwirklichem vereinten.

(017)

Die Funktion der Sprache dient dazu, uns ein beruhigendes Gefühl für soziale Irrtümer zu geben.

(018)

Des Mangels Eingebung hat uns tausend Lügen und das Bestreben gelehrt, in Winkelzügen Netze zu weben.

Kapitel 4

(019)

Madame Luise Compatisant:

(020)

Ist unsere Sprache die Verflüssigung von Erfahrungen im Widerschein der Empfindungen für etwas, für jemanden oder von sich selber? In kleinen Wörtern (Petit mot,wie Großmutter Marie Floros sagen würde) verwirklichen sich Beziehungsinhalte.

(021)

Wörtchen stehen synonym für Zartheit, Neugierde und Aufmerksamkeit, auch für Mut, Herzenswärme, Lebensfreude und Wirklichkeitsnähe.

(022)

Antonym steht das große Wort. Es steht für groben Umgang, für Mangel an Interesse, für fehlendes Einfühlungsvermögen, für Kälte.

(023)

Kapitel 5

(024)

Monsieur Enzo Compatisant:

(025)

So glaubte Großmutter Marie Floros, wenn sie, in Erinnerungen verstrickt, Anleihen aus ihrer Vergangenheit nahm oder verabreichte. Das tat sie in ihrer herzlichen, poetischen Art.

(026)

Am lichten Tor, am Anfang des Pfades, von der Nacht in den Tag, am Portal zur Lyrik, meinend, das Erfreuliche sei wie das Schreckliche schön, bis das Herz aufhöre, zu schlagen, damit nichts mehr schön und schrecklich sei und überhaupt nichts mehr sei.

Kapitel 6

(027)

Madame Luise Compatisant:

(028)

Ist Sprache Vorwand für einen utopischen Ort von nicht enden wollendem `Aufeinander zu´ und `Voneinander weg´ der Begegnungen?

(029)

Sprache sei die verweiblichte Personifikation von Verwirrung, sagt ein arabisches Sprichwort.

(030)

Verwirrung? Gerüche, Geschmäcker, Klänge, die Gemeinplätze verblassen lassen, vermengen sich mit Gesagtem und Gehörtem.

Kapitel 7

(031)

Rodolfo Diritto:

(032)

Sprachlos, treulos, haltlos

(033)

Du wirkst verloren auf mich,

geschlüpft in Gefühlslöcher, Gassen.

Winkeln, sich krümmend um dich,

schenkst du den Schoß, um zu passen.

(034)

Du suchst den Blick nach `Gibwarm´.

Flüchtend zum Ofen `Mannlebt´,

hältst du Heißluft im Arm.

Was dir Halt gäbe, verklebt.

(035)

Du bist mein löschendes Nass,

gierig von anderen erspäht?

Sie haben in dir ihren Spaß.

`Dugabst´ macht sie aufgebläht.

Kapitel 8

(036)

Großmutter Marie hat gelehrt:

(037)

Die Wiederbelebung eines Wörtchens (petit mot) in Beziehungen ist eine Enthüllung von Gelegenheiten, ist Befriedigung für Leib, Herz und Verstand, aber auch Zugang zu innerer Leere und Verzweiflung.

(038)

Zum Ersten ersann der Schöpfer aller Sprachen in jeder Sprache den Eros, das starke Begehren oder Verlangen, das den Menschen wie eine übermenschliche Macht zu ergreifen scheint und daher mythisch auf die Einwirkung der Gottheit EROS zurückgeführt wird.

(039)

Wenn Frau und Mann zusammen die Keime der Liebe mischen, formt die Kraft, die diese Einheit in den Adern aus verschiedenem Blut bildet, wohlgebaute Körper - wenn sie die Mischung bewahren.

Kapitel 9

(040)

Rodolfo Diritto:

(041)

Selma

(042)

Im Augenblick

(043)

Mit dir saß ich im Mondlicht.

Wir saßen weit ab von einander,

sagten nichts zu einander,

auch von Glauben nichts.

(044)

Mit dir schritt ich im Mondlicht.

Wir schritten weit ab von einander,

sagten nichts zu einander,

auch von Hoffnung nichts.

(045)

Mit dir lag ich im Mondschein.

Wir lagen weit ab von einander,

sagten nichts zu einander,

auch von Liebe nichts.

(046)

Mit dir schlief ich im Mondlicht.

Wir schliefen ganz eng bei einander,

sagten nichts zu einander,

auch von Treue nichts.

Kapitel 10

(047)

Prof. Dr. Hans Denkmann:

(048)

Eros ist Gewürz und Allheilpflanze für und gegen alles. Eros ist der geheime Ort aller Wünsche und Hoffnungen, aller begehrenden Liebe, aller hingebenden Liebe, aller freundschaftlichen Liebe, aller anteilnehmenden Liebe.

Kapitel 11

(049)

Rodolfo Diritto:

(050)

Flecken des Harlekins

(051)

Deine Augen, deine blauen Augen.

Aus ihnen sickert in Sekunden

Hoffnung in die Brust, gefunden,