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Die Datenschleppnetze der BIG-BROTHER-STAATEN lassen keine Information über Menschen und Zeiten mehr aus, ob legal oder illegal. Der Zusammenhalt der Staaten der Europäischen Union ist zwar ständig be- schworen, bleibt aber eine Phrase. Die wirklichen gesellschaftlichen, politischen Eliten, die Wirtschafts- und Finanz-Eliten machen sich aus dem Staub, tauchen unter. Was uns bleibt, sind die Zauberlehrlinge. Aufs Ganze gesehen ist unser Lebensraum eine Müllwerkstatt. Und, glauben sie mir, für alles Gesagte bleibe ich Ihnen wissenschaftliche Begründungen und Beweise schuldig. Und überhaupt ist in allen Dingen der Unkundige dreister als der Kundige.
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2021
Rolf Dieter Kaufmann
Bei meinen Reisen spielte Philomena am Piano
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Verlag & Druck: Tredition GmbH,
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
© 2021 Rolf Dieter Kaufmann
ISBN 978-3-347-221126-1 Paperback
ISBN 978-3-347-221127-8 Hardcover
ISBN 978-3-347-221128-5 e-Book
Umschlagbild: Hildegard Herbort
Vorwort
Märtyrer sind Menschen, die wegen eines Bekenntnisses leiden und wegen ihres Glaubens den gewaltsamen Tod erdulden. Die Märtyrerin Philomena hat mich in allen Lebenslagen begleitet. Ihr Name verweist auf Freundschaft, Kraft, Stärke, Mut und Liebe. Philomena steht für Eifer und starken Willen, aber auch für Zorn, und Wut.
Inhalt
I.
Reise nach Persien, 1972
II.
Reise nach Gambia, 1972
III.
Reise nach Angola, 1975
IV.
Reise nach Rhodesien-Simbabwe, 1977
V.
Reise nach Russland, 2001
VI.
Reise nach Italien, 1960 und 2012
VII.
Reise nach Ägypten, 2012
VIII.
Reise in das Innere
Rolf Dieter Kaufmann
Bei meinen Reisen spielte Philomena am Piano
I.
Reise nach Persien, 1972
Ich bin viel in der Welt herumgekommen: Lateinamerika, Nordafrika, arabische Halbinsel, vorderasiatische Staaten und Asien. Wo immer du länger verweilst, begegnest du dem Geschäft mit Angst und Tod, dem Leben nach dem Tod und dem Wunsch, den Tod zu besiegen. Es geht immer um das Überleben. Es geht darum, wie man lebt.
Liebe Brüder und Schwestern, ich sage euch: Der beste Platz für unser Leben ist trotz allem hier auf der Erde. Alle anderen Plätze mit dem Ziel erfüllten Lebens sind Scheinorte. Andere Lebensorte und Lebensformen sind Ausflüchte.
So stand es am Eingangstor einer katholischen Kirche auf der Insel Shangchuan-Dao, nahe Kanton (China) geschrieben. Diese Aussage soll von Sima-Qian, dem Hofschreiber der Han-Dynastie (206 vor neuer Zeitrechnung bis 220 neuer Zeitrechnung) stammen. Die Han-Dynastie war eine Phase wirtschaftlicher und kultureller Blüte in China. Auf der chinesischen Insel Shangchuan-Dao, im südchinesischen Meer, soll der spanische Missionar der katholischen Kirche, Francisco de Gassu y Javier (der heilige Franz Xaver) 1552 gewirkt haben und verstorben sein.
Original-Text
Aufenthalte in Persien: 1972, während der 2560-Jahrfeier zur Würdigung des persischen Kaiserreiches hielt ich mich aus beruflichen Gründen in Persien auf. Von Diktator und Schah Resa Pahlewi war ich zur Staats-Feier nicht eingeladen. Bundespräsident Heinemann hingegen schon.
Heinemann nahm nach deutlichen Protesten der Linken in Deutschland und wegen einer Augenerkrankung die für ihn peinliche Einladung nicht an.
Meine Reiseziele waren die Regionen, in denen Kurden leben, die Provinzen Chorasan, Yazd und Sistan, welche an der Grenze zu Turkmenistan und Afghanistan liegen. Mein Begleiter Schürer, Bildjournalist, hatte sich auf dem Landweg für eine Fotoreportage über das Leben der Kurden im Randgebirge des Abborz spezialisiert.
Das Abborz-Gebirge trennt Wüste und Kaspisches Meer. Es ist ein Hochgebirge im nördlichen Iran, zwischen Kaspischem Meer und Persischem Hochland. Die Gipfel ragen bis 5671 m. ü. M.
Auf der Gasse des Vertragens: Unser erstes Reiseziel war Yazd, eine alte, historisch bedeutsame Stadt in einer Oase, am Rand der großen Salzwüste Dascht-E-Kawir, im iranischen Hochland gelegen. Ein in Yazd beheimateter, ehemaliger Studienkamerad, Adalhard Afirad, erwartete uns dort. Er brachte uns zur `Gasse des Vertragens`. Er führte uns zu einer berühmten, schmalen Gasse in der Altstadt, die daran erinnern soll, dass alle Menschen, unabhängig von Stand und Ansehen, von Weltanschauung, Religion und Rasse, sich vertragen sollen. An einer Hauswand in der `Gasse des Vertragens` stand in persischer Sprache geschrieben: Muslime ihr und Christen, schickt eure Brüder und Schwestern, schickt alle, die gläubig sind, in die enge `Gasse des Vertragens`. Diese, Brüder und Schwestern, führt die Menschen von überall her auf die `Gasse des Erwachens`.
Gasse des Erwachens: In China, Indien, Japan, Persien: Ein schöpferisches, Fantasie geleitetes, erleuchtetes, tolerantes, gemeinschaftliches Leben im Einfluss der Erkenntnis und zur Bereicherung unterschiedlicher Kulturen. Bei aller Verschiedenheit sollen die Menschen lernen, sich zu respektieren und friedlich zusammen zu leben.
Original-Text
Einödhof des Nîzamî: Das sei am Rande erwähnt, da meine hauptsächlichen Reiseziele Süd-Chorasan, das Land der aufgehenden Sonne, an der Grenze zu Afghanistan und dort der Einödhof des Kurden Nîzamî waren.
Er ist Gläubiger der zoroastrischen Religion: Zoroastrismus entspricht einer altpersischen, monotheistische Religion, deren Gläubige wegen ihrer Heiligen Schrift, `Avesta` genannt, von Andersdenkenden deutlich in Lebensweise eingeschränkt und diskriminiert werden.
Fruchtbringender Anaab: Auf einer Reise durch die Trockenwüsten im Hochland begegnet man oft den guten Mächten des Sonnenaufgangs und des Sonnenuntergangs, den bösen des sengenden Lichtes am Tag und der Trockenheit, dem Mangel an Wasser, an Wind und frischer Luft. Nach Tagen der Entbehrungen trafen Schürer und ich schließlich in Nîzamîs großem Anwesen Fruchtbringender Anaab ein.
„Im Namen des Ahura Mazda, im Namen Gottes, seid gegrüßt!“ So empfing uns Nîzamî, samt dem Clan, der Ehegattin, den Kindern, Großeltern, Urgroßeltern, Schwägern und Schwägerinnen usw. „An Gott zu glauben, schadet niemandem!“, gab ich zur Antwort. „Wie wahr!“, bestätigte Nîzamî.
An Gott zu glauben schadet niemandem? Später einmal, im Zusammenhang mit Religionen, die nicht seine waren, soll Nîzamî zu Schürer gesagt haben: „An Gott zu glauben, schadet niemandem! Gott zu instrumentalisieren, um Macht über Menschen ausüben zu können, um Menschen an die Kandare nehmen zu können, um Menschen unmündig zu halten und sie in jedweder Art und Weise auszubeuten, ist das Allerschlimmste, was Menschen passieren kann.“ „Wie wahr!“ So würde ich ihm geantwortet haben.
Instrumentalisieren: Zurechtbiegen missbrauchen, Gott für unlautere Zwecke benutzen.
Wie mir Nîzamî unter einem Anaab die Gottfindung erklärte. Nîzamî: „Ich möchte behaupten, alles, was der Mensch sich vorstellen kann, gibt es, oder wird es irgendwann einmal geben. Dabei spielt ohne Zweifel die Zeitfrage eine Rolle. Dafür steht mein Fundus an Wissen und Erfahrung von der Welt. Dafür stehen meine Funktionen und die Verantwortung als biologischer, sozialer und rechtlicher Vater - und dafür steht mein Amt als Anführer meines Clans. Dafür stehen mein Volk und die Stammesgesellschaft.
Oberhäupter: Jede Familie hat ein Oberhaupt, das die Geschicke der ihm Anvertrauten leitet und die Verantwortung trägt: Es bedarf einer Struktur, eines Aufbaues und Gefüges für das Zusammenleben. Um eine Struktur zu erstellen, braucht man irgendetwas, um überhaupt irgendetwas erstellen zu können.
Schau hier: Ich nehme drei unbeschriebene Blätter und lege diese aufeinander. Das nenne ich inhaltsleere Struktur.
Die 3 gilt in dieser Region als gute Zahl. Aller guten Dinge sind 3.
3 Menschen sind die kleinste Gruppe, in der bei Abstimmungen eine absolute Mehrheit entstehen kann. Lebenszyklus 3: Kindheit, Erwachsenenalter, Alter. In vielen Religionen ist die 3 eine heilige Zahl.