Der letzte Tizian und die Expertise - Heinz-E. Klockhaus - E-Book

Der letzte Tizian und die Expertise E-Book

Heinz-E. Klockhaus

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Beschreibung

"Antiqui- und Raritäten mit Max Lampe" nennt sich eine beliebte Fernsehsendung, in der Zuschauer ihre Schätze Kunsthändlern zum Kauf anbieten. Als hier ein Gemälde von Tizian, dem Meister der Hochrenaissance, aus dem 16. Jahrhundert auftauchte, witterten empörte Zuschauer einen Betrug. Aber war der Tizian echt? Eine ebenso spannende wie unterhaltsame Geschichte.

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Elvira saß in einem Sessel neben der Stehlampe und las in einem Buch, als ihr Handy läutete. „Ja, hallo Floh, ich grüße dich. Was gibt es? Hast du wieder ein Schnäppchen für mich?“ „Hallo Elvira,“ sagte Floh, „ein Millionending habe ich für dich. Das wird der absolute Höhepunkt unserer Sendung Antiqui- und Raritäten. Das wird ein Kracher, meine liebe Elvira. Ein einmaliges Millionending. Das wird dich umwerfen!“ „Na, na, na! Das hatten wir ja noch nie!“ „Nein, so etwas hatten wir auch noch nie.“ „Lass hören!“ „Morgen 16 Uhr im Bahnhofslokal Deutz,“ sagte Floh.

„Da sollen wir uns treffen?“ fragte Elvira, „worum geht es denn?“ „Elvira, nicht am Telefon, das ist zu brisant, der Deal ist zu heiß. Morgen 16 Uhr?“ „Gib einen kleinen Hinweis, du machst mich neugierig.“ „Wie ich schon sagte, ein Millionending. Es geht um Millionen. Um viele Millionen. Elvira, glaub es mir, das haut dich um!“ „Na gut, morgen um 16 Uhr im Bahnhofsrestaurant. Ich lasse mich überraschen. Aber so schnell haut mich nichts um.“ „Das haut dich um, Elvira!“ wiederholte Floh noch einmal. „Also bis morgen.“ „Bis morgen.“ „Und einen schönen Abend,“ hörte Elvira schon nicht mehr, sie hatte schon die Verbindung unterbrochen. „Ach ja, der gute Floh,“ sagte Elvira, „der übertreibt mal gerne“ und wandte sich wieder ihrem Buch zu.

Elvira saß bereits an einem der Tische in dem Bahnhofsrestaurant. „Hallo, Elvira!“ „Floh? Ich hätte dich nicht erkannt. Wie siehst du denn aus? Wozu die Maskerade mit Perücke, Bart und Brille?“ sagte Elvira. „Ich darf gar nicht hier gewesen sein heute,“ sagte Floh, „auch zu deiner Sicherheit. Wer weiß, wie sich die Sache entwickelt. Hast du schon was bestellt?“ „Nein.“ „Kännchen Kaffee?“ „Ja, gerne,“ sagte Elvira. Und Floh rief zu der Bedienung rüber: „Fräulein, zwei Kännchen Kaffee bitte.“ „Das scheint ja eine spannende Geschichte zu sein,“ sagte Elvira, „dass du es so geheimnisvoll machst.“ „Wo soll ich anfangen?“ sagte Floh, „es ist ein ganz großes Ding. Du musst mir zunächst versprechen, wenn es Dir zu groß ist, dass du es mir sagst und dann aber mit keinem darüber redest.“ „Versprochen, spann mich nicht weiter auf die Folter,“ sagte Elvira. Nachdem die Bedienung den Kaffee gebracht hatte, sagte Floh: „Wir kriegen für unsere Sendung den letzten Tizian. Und ich mache die Expertise.“

„T-i-z-i-a-n?“ wiederholte Elvira langgedehnt. „Was heißt, den letzten Tizian? Einen original Tizian?“ Floh nickte. „Von unschätzbarem Wert“, sagte er. „Ein Original?“ sagte Elvira ungläubig. „so etwas gibt doch keiner in unsere Sendung.“ „Es sei denn, er hat keine Ahnung, was er da für einen Schatz hat,“ sagte Floh, „den letzten Tizian, unsigniert.“ „Keine Ahnung? Unsigniert?“ fragte Elvira. „Unsigniert, das macht ihn zum Original,“ sagte Floh. Tizian hat sein letztes Bild angeblich nicht mehr signiert.“ „Das müsste dann ja eine seiner neuen Himmelfahrtdarstellungen der Maria sein?“ sagte Elvira. „Ich wusste es, du kennst dich aus. Vermutlich hat er es im Sommer des Jahres 1576 in Venedig gemalt.“ „Und das Bild kriegen wir in die Sendung?“ fragte Elvira immer noch ungläubig. „Was ist das deiner Meinung nach wert?“ fragte Floh. „Ja, du hast recht, das ist unschätzbar. Wer es unbedingt besitzen will, zahlt dafür jeden Preis. Das können zehn Millionen Euro oder Dollar werden, das können auch zwanzig t Millionen werden. Wie sind wir an das Bild gekommen?“ „Ein alter Herr aus Venedig, er hatte dort den Auftrag, eine Villa auszuräumen, und als Lohn hat er sich dieses Bild gewünscht. Er hat dem Max gesagt, wenn er dafür tausend Euro bekommt, wäre es doch ein gutes Geschäft gewesen.“ „Tausend Euro? Für einen echten Tizian?“ sagte Elvira lachend. „Und was schlägst du vor? Wie sieht unser Deal aus? Weiß der Max, dass es sich um einen Tizian handelt?“ „Nein, um Himmelswillen! Keiner weiß das! Ich werde das Bild von einem unbekannten Meister auf zehntausend Euro taxieren. Da werden dich ja Schorschi und Norbert nicht überbieten.“ „Und wie ich dich kenne, willst du auch daran verdienen.“ „Ja, das ist doch wohl klar, bei so einem Objekt. Ich möchte von dir bis Freitag eine Million in bar. Mit dem Rest habe ich dann nichts mehr zu tun.“ „Eine Million? In bar?“ Wie soll ich das denn machen?“ Floh schlürfte an seiner Kaffeetasse. „Elvira, du weißt, handeln ist nicht meine Stärke. Und eine Million in bar, das sind doch höchstens zehn Prozent von dem, was du für das Bild wieder herausholst.“ „Die muss ich aber erst mal haben!“ sagte Elvira. „Nein! Elvira, ich diskutiere nicht darüber. Entweder bis Freitag eine Million in bar für mich, oder wir lassen das. Wenn ich meine Expertise abgebe und der Verkauf an dich über den Sender geht, dann will ich das Geld haben. So eine Chance hat man nur einmal. Aber die hast auch du nur einmal.“ „Ich weiß nicht, ob ich so schnell eine Million auftreiben kann.“ „Dann schlage ich dem Schorschi den Deal vor, wenn du nicht magst.“ „Dem Schorschi? Bis du wahnsinnig!? Also gut, ich kriege das irgendwie hin. Zehntausend Euro für einen unbekannten Künstler und eine Million für dich.“ „Abgemacht?“ – „Abgemacht!“ „Zur Belohnung reicht es auch wieder für ein gemeinsames Schläfchen?“ fragte Floh grinsend. Elvira nickte: „Mein Körper verlangt danach.“

„Fräulein, bitte zahlen, beides zusammen.“ „Ja, Männlein,“ sagte die Kellnerin. „Die spinnt doch wohl!“ sagte Floh. „Wieso? Sie hat doch Recht!“ sagte Elvira. „Jetzt zeig mal Größe und gib ihr ein anständiges Trinkgeld.“ „Na gut, ich bin ja bald Millionär.“ „Floh, wenn du mich reinlegst, bring ich dich um.“ „Wie soll ich dich reinlegen? Ich sorge dafür, dass du in den Besitz von einem echten Tizian kommst. Alles andere liegt doch dann ganz bei dir. So ein Geschäft machst du in deinem ganzen leben nie wieder.“ „Du aber auch nicht!“ „Das stimmt, win-win nennt man das.“ „Ich komme jetzt auf das gemeinsame Schläfchen zurück. Auch eine Art win-win,“ sagte Elvira. „Ja, mein Schatz, wir sind schon ein gutes Team!“ „Ein gutes Team sind wir, aber mit dem Schatz, das muss ich mir noch überlegen,“ sagte Elvira, „mal sehen, wie das mit dem Deal ausgeht.“ „Aber du bist in der Lage, so kurzfristig die Million aufzutreiben?“ „Ich hoffe das, obwohl ich sie nicht zu Hause in der Portokasse habe.“

Der Aufnahmetag der Sendung Antiqui- und Raritäten war näher gerückt. Es war kein Tag vergangen, an dem sich Floh nicht telefonisch bei Elvira vergewissert hätte, dass alles wie verabredet bleibt. An diesem Abend ging es schon auf Mitternacht zu, als Elvira mit einem roten Lederkoffer vor der Tür von Floh erschien. „Eine Million Tizian-Scheinchen,“ sagte sie, „gebündelt und von einem zuverlässigen deutschen Bankbeamten abgezählt.“ „Auffälliger als in dem roten Koffer ging es wohl nicht,“ sagte Floh.“ „Unauffälliger ging es nicht,“ erwiderte Elvira. „In so einem roten Köfferchen erwartet man vielleicht aufreizende Unterwäsche, aber doch keine Million! Den Koffer schenke ich dir noch dazu.“

„Komm rein,“ sagte Floh jetzt erst.

„Nein, ich bin gleich wieder weg. Wir sehen uns ja dann bei der Aufzeichnung der Sendung.“ „Hier vor der Tür übergibst du mir mal eben eine Million Euro?“ sagte Floh. „Und du willst auch keine Quittung?“ „Doch, die hätte ich natürlich gerne gehabt,“ sagte Elvira, „aber du hast doch darauf bestanden, dass es keinerlei Beweise für unseren Deal gibt.“ „Ja. Das freut mich, dass du das so akzeptierst. Glaub mir, es ist besser so. Du kriegst den Tizian, und Millionen Fernsehzuschauer können bestätigen, dass alles ganz legal gelaufen ist. Von einem Original weiß ja auch keiner was.“

„Nachdem du jetzt die Million von mir hast, freu ich mich auf das Bild. Tschüss, Floh!“ „Tschüss, Elvira. Komm gut nach Hause.“

„Und pass auf den roten Koffer auf, der ist wertvoll!“

Max, Floh und Antonio standen vor dem Gemälde. „Ein schönes Bild hast du uns da mitgebracht,“ sagte Max zu Antonio, „ein schönes christliches Motiv. Woher hast du es, magst du das unseren Zuschauern erzählen?“ „Ich hatte in Venedig bei der Auflösung einer Villa mitgeholfen und durfte mir dafür etwas wünschen.“ „Und da hast du dir dieses wunderbare Bild gewünscht,“ sagte Max. „Ja, so war das.“ „Unser Kunstexperte Floh hat es sich bereits angeschaut und kann uns ein bisschen über das Bild sagen.“ „Ja,“ begann Floh, „es ist ein schönes Bild im Stil der Venezianischen Malerei gemalt, - Öl auf Leinwand.“ „Kann man sagen, wer es gemalt hat?“ fragte Max. „Leider nein,“ sagte Floh, „es hat weder ein Datum noch eine Signatur. Ich orte den unbekannten Meister, der das gemalt hat, nach Italien im 16. Jahrhundert.“ „Das würde ja passen,“ sagte Max, „wenn Antonio es aus einer Villa in Venedig hat.

Antonio, welche Preisvorstellung hast du denn, was du für das Bild haben möchtest?“ „Wenn ich tausend Euro dafür bekomme, war es ja für mich ein gutes Geschäft,“ sagte Antonio. „Und was meint unser Kunstexperte dazu?“ fragte Max. „Es ist ein sehr schönes Ölgemälde,“ sagte Floh, „auch der Rahmen scheint noch aus der Zeit zu sein. Nun, gut, es ist ein unbekannter Maler. Aber wer solche christlichen Motive mag, der wird dafür sicher auch zehntausend Euro zahlen. Meine Preis-Idee für das Bild ist acht bis zehntausend Euro.“ Max war begeistert und Antonio erst recht. „Holen wir die Kunsthändler dazu,“ sagte Max, „heute sind es Elvira, Schorschi und Norbert.“

Elvira, Schorschi und Norbert kamen dazu und bestaunten das schöne Ölgemälde, während sich Floh verabschiedete. „Leider ohne Signatur,“ stellte Schorschi fest.

„Was sagt die Expertise?“ „Ein unbekannter Meister, vermutlich aus Italien im Stil der Venezianischen Malerei.“ „Aber ein schönes Bild,“ sagte Elvira, „mir gefallen solche Motive. Ich biete mal tausend Euro.“ „Zweitausend“, sagte Norbert. „Dreitausend“, sagte Schorschi.“ „Das ist schon ein schöner Preis für einen unbekannten Maler,“ sagte Norbert, „ich weiß nicht, ob ich da einen Kunden für habe. „Ich biete zehntausend,“ sagte Elvira. In dem Moment schellte das Handy von Schorschi. „Ja, wir sind auf Sendung, da will ich nicht….Bitte??? Bist du sicher? Dake!“ Schorschi unterbrach das Gespräch, schaute Elvira an und fuhr fort: „Zwanzigtausend.“ Elvira war irritiert. Damit hatte sie nicht gerechnet. Ihr war klar, dass da jemand beim Schorschi angerufen hat, der ihm etwas über den Wert des Bildes gesagt hatte. Aber Elvira war eine Kämpferin und sagte zu Antonio: „Wollen Sie mir das Bild für fünfzigtausend Euro verkaufen?“ Schorschi grinste Elvira an, machte aber kein weiteres Angebot, während Antonio völlig außer sich dem Verkauf zustimmte.

Wie immer nach der Sendung trafen sich die Akteure noch auf ein Glas in der Sender-Kantine. „Ein echtes Schnäppchen,“ sagte Schorschi, „ein echter Tizian für fünfzigtausend Euro.“ „Echter Tizian?“ wiederholten Max Lampe und Norbert wie im Chor. „Ein echter Tizian,“ sagte Schorschi noch einmal, „der letzte Tizian, Marias Himmelfahrt, unsigniert. Liebe Elvira, dir ist ja wohl klar, dass ich es dir bei fünfzigtausend überlassen habe, weil wir uns die Sache teilen.“ Elvira lachte laut auf. „Teilen? Ich mit dir? Was und warum sollte ich teilen?“ „Mädchen, wir haben es hier mit einem Millionenobjekt zu tun, das wirst du dir noch wohl nicht alleine in die Hamstertaschen stecken wollen.“ „Millionenobjekt?“ sagte Max. „Ja, Max, unter zehn Millionen Euro geht der letzte Tizian nicht weg. Und Elvira weiß das ganz genau.“ „Das werden wir selbstverständlich teilen, wenn es zum Verkauf kommen sollte,“ sagte Max. Elvira lachte noch lauter als vorher. „Du willst auch was mithaben? Keinen Cent bekommt ihr. Das war für mich ein ganz normaler Kauf. Ich habe einen Preis geboten und dafür den Zuschlag bekommen. Wer sagt denn überhaupt, dass der Tizian echt ist?“

„Jetzt mach dich nicht lächerlich, Elvira,“ sagte Schorschi. „Wenn hier einer weiß, ob ein Bild echt ist, dann bist du das.“ „Und Floh,“ sagte Norbert. „Was willst du denn damit sagen?“ fragte Max.

„Max, du glaubst doch wohl nicht, dass Floh den letzten Tizian einem unbekannten Meister zuordnet. Ich will euch mal was sagen, dem Floh und der Elvira war das bestimmt vorher schon wieder ein Schläfchen wert, wie Floh das nennt.“ „Also das verbittre ich mir!!!“ sagte Elvira. „Warum ist der Floh eigentlich jetzt nicht hier?“ fragte Schorschi. „Er musste dringend weg,“ sagte Max. Und Norbert scherzte: „Er ist zur Beichte.“

„Hallo Elvira.“ „Hallo Norbert. Was für ein seltener Besuch!“ „Darf ich reinkommen`?“ „Ja, komm rein,“ sagte Elvira, „was führt dich zu mir.“ „Ich habe eine Flasche Champagner mitgebracht, wollte gerne mit dir anstoßen.“ „Hast du Geburtstag?“ „Nein, nein,“ lachte Norbert, „auf den brillanten Kauf wollte ich mit dir anstoßen.“ „Den Tizian?“ „Ja klar, was sonst!?“ „Das ist ja eine noble Idee von dir.“ „Ich könnte dir helfen, ihn zu verkaufen.“ „Verkaufen? Den Tizian? Wenn ich ihn verkaufen will, mache ich das schon alleine.“ „Aber irgendwie gehört er uns doch sowieso gemeinsam.“ Elvira ließ ihr typisches klirrendes Lachen vernehmen. „Der Tizian gehört uns irgendwie gemeinsam?“ wiederholte sie, „wie kommst du denn auf die Idee?“

„Elvira, ich finde das gar nicht lustig. Lass uns in Ruhe darüber reden. Du glaubst doch nicht, dass dir so ein Schnäppchen aus unserer Sendung alleine gehört.“ „Aus unserer Sendung? Was ist denn daran deine Sendung? Du bist da ein Verkäufer, der die Möglichkeit hat, auf angebotene Gegenstände und Antiquitäten zu bieten. Da haben wir alle die gleiche Möglichkeit. Und wer am meisten bietet, der bekommt den Zuschlag. Muss ich Dir die Sendung erklären? Wer hat dich daran gehindert, auf den Tizian zu bieten? Nun gehört er mir. Und wenn ich ihn verkaufen will, brauche ich ganz bestimmt dich nicht dazu.“ „Tut mir leid, Elvira“, sagte Norbert, „das funktioniert so nicht. Du wirst dieses Geschäft nicht alleine machen. Da werde ich Mittel und Wege finden, das zu verhindern.“ „Du willst mir drohen?“

„Ich will dir die Fakten klarmachen. Dieses Geschäft machst du nicht alleine.“ „Du willst mir also drohen? Hör mal zu, du Idiot, ich bin rechtmäßiger Besitzer von dem Tizian. Da gibt es sogar Millionen Fernsehzuschauer, die das bestätigen können. Und jetzt klemm dir deine Champagner unter den Arm und verschwinde!“ „Ich werde das zu verhindern wissen,“ sagte Norbert noch einmal. „Verschwinde!!!“

„Hallo Elvira.“ „Hallo Schorschi. Nanu, Herrenbesuch? Komm rein! Was verschafft mir die Ehre?“ „Ich dachte, wir reden mal unter vier Augen.“ „Worüber?“ „Über den Tizian.“ „Da scheint es ja Gesprächsbedarf zu geben,“ sagte Elvira lachend. Setz dich.“ „Danke.“ „Und was willst du mit mir unter vier Augen besprechen?“ „Okay, ich komme gleich auf den Punkt. Elvira, so dumm bist du nicht. Du weißt ganz genau, dass ich dir den Tizian überlassen habe, obwohl ich wusste, dass er echt ist.“ „Das kann ich weder bestätigen, noch dementieren,“ sagte Elvira. „Ist er denn echt?“ „Elvira, mir ist das egal, welche Rolle Floh und seine Expertise dabei spielt. Aber ich erwarte von dir, dass wir brüderlich teilen.“ Da war wieder dieses klirrende Lachen von Elvira. „Brüderlich teilen?“ sagte sie, „aber wie soll das gehen, ich bin eine Schwester.“ „Zieh es nicht ins Lächerliche,“ sagte Schorschi, „du weißt, was ich meine. Der Tizian gehört uns gemeinsam. Okay, abzüglich des