Der Notarzt 311 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 311 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Die Medizinstudentin Geraldine Markhart hat es nicht leicht. Sie ist zwar außerordentlich intelligent, liebenswert und hübsch, aber trotzdem schafft sie es nicht, an der neuen Uni Freundschaften zu schließen. Den anderen Studenten ist sie nicht "cool" genug; sie lachen über ihren antiquierten Namen, ihre Kleidung und ihr uraltes Handy. Gerne würde Geraldine zu ihnen gehören und mit ihnen Spaß haben. Doch wie soll sie das anstellen? Sie hat einfach kein Geld, um sich übermäßig aufzustylen oder sich neueste technische Geräte und teure Kleidung zu kaufen.

Durch Zufall wird sie am Schwarzen Brett der Uni auf einen Aushang aufmerksam. Ein Pharmaunternehmen sucht gegen gute Bezahlung junge Menschen, die sich für Medikamententests zur Verfügung stellen. Wie elektrisiert starrt Geraldine auf den Zettel. Wenn sie an diesem Experiment teilnimmt, dann hat sie genug Geld, um sich all die Dinge zu kaufen, die sie braucht, um anerkannt zu werden. Vielleicht kann sie dann sogar endlich ihrem großen Schwarm näherkommen!

Sie beschließt, an der Studie teilzunehmen. Doch eines weiß sie nicht: Dieses Pharmaunternehmen arbeitet alles andere als seriös. Und so passiert etwas Furchtbares ...


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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Inhalt

Cover

Impressum

Die Studentin

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: NaNae/shutterstock

eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln

ISBN 978-3-7325-6025-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Die Studentin

Plötzlich führt ihr Experiment zu einer Katastrophe

Karin Graf

Die Medizinstudentin Geraldine Markhart hat es nicht leicht. Sie ist zwar außerordentlich intelligent, liebenswert und hübsch, aber trotzdem schafft sie es nicht, an der neuen Uni Freundschaften zu schließen. Den anderen Studenten ist sie nicht „cool“ genug; sie lachen über ihren antiquierten Namen, ihre Kleidung und ihr uraltes Handy. Gerne würde Geraldine zu ihnen gehören und mit ihnen Spaß haben. Doch wie soll sie das anstellen? Sie hat einfach kein Geld, um sich übermäßig aufzustylen oder sich neueste technische Geräte und teure Kleidung zu kaufen.

Durch Zufall wird sie am Schwarzen Brett der Uni auf einen Aushang aufmerksam. Ein Pharmaunternehmen sucht gegen gute Bezahlung junge Menschen, die sich für Medikamententests zur Verfügung stellen. Wie elektrisiert starrt Geraldine auf den Zettel. Wenn sie an diesem Experiment teilnimmt, dann hat sie genug Geld, um sich all die Dinge zu kaufen, die sie braucht, um anerkannt zu werden. Vielleicht kann sie dann sogar endlich ihrem großen Schwarm näherkommen!

Sie beschließt, an der Studie teilzunehmen. Doch eines weiß sie nicht: Dieses Pharmaunternehmen arbeitet alles andere als seriös. Und so passiert etwas Furchtbares …

Du meine Güte, war sie aufgeregt gewesen, als sie vor fast vier Monaten in die große weite Welt aufgebrochen war, um ihren Traumberuf zu erlernen!

Achthundert Kilometer weit war sie gereist. Von dem kleinen Fischerdorf in der Nähe von Flensburg in Schleswig-Holstein bis nach Frankfurt am Main. Richtig verwegen, weltgewandt und ganz schrecklich erwachsen war sie sich mit ihren achtzehn Jahren vorgekommen.

Der Direktor ihres Gymnasiums in Flensburg hatte sich persönlich um ein Stipendium für sie bemüht und sie nach bestandenem Abitur damit überrascht.

Er hatte ihr eine außergewöhnliche Begabung für alle naturwissenschaftlichen Fächer, einen untadeligen Charakter und großes soziales Engagement seit frühester Jugend bescheinigt, und die Medizinische Fakultät der Goethe-Universität in Frankfurt honorierte diese Eigenschaften mit einem Studienplatz und sechshundert Euro Unterstützung pro Monat.

Mit diesem Geld konnte sie sich eine winzige, aber gemütliche Einzimmerwohnung unweit der Uni leisten, und wenn sie sehr sparsam lebte, blieb noch genug für Bücher, Skripte und Nahrung übrig.

Dennoch hatte sie bereits in der ersten Woche einen Teil ihrer Illusionen als unerfüllbar abhaken müssen. Der Traum von den vielen neuen Freundinnen, mit denen sie an so manchem Wochenende um die Häuser ziehen, mit denen sie gemeinsam lernen, Sorgen und Ängste teilen oder Spaß haben konnte, wollte nicht wahr werden.

Es lag nicht etwa daran, dass sie unsympathisch, dumm oder hässlich gewesen wäre, wie sie anfangs vermutet hatte. Nein, eine ihrer Kommilitoninnen, die sie einmal geradeheraus gefragt hatte, warum sich immer alle wegdrehten und kicherten, wenn sie in die Nähe kam, hatte ihr folgende Antwort gegeben:

„Du bist so was von uncool, Mädchen. Deine Klamotten sehen aus, als hättest du sie von deiner Oma geerbt, du bist eine echte Streberin, deinen komischen Dialekt versteht kein Mensch, und, sei mir nicht böse, aber dein Name ist echt scheiße.“

Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Auf ihren Namen war sie bisher immer stolz gewesen. Als älteste Tochter trug sie traditionsgemäß denselben Vornamen wie ihre Mutter und ihre Großmutter und deren Mutter und sämtliche anderen Mütter und Großmütter davor. Geraldine.

Ihre Kleider waren fast alle neu. Sie hatte zwar nicht besonders viele Sachen, aber auf die, die sie besaß, war sie bislang genauso stolz gewesen wie auf ihren Namen. Den Großteil davon hatte nämlich ihre Mutter für sie geschneidert.

Tja, und zu dem Vorwurf, dass sie eine Streberin sei – was konnte sie denn dafür, dass sie meistens alles sofort kapierte und sich fast wörtlich merkte, was die Professoren und Dozenten vortrugen?

Also gut, da saß sie nun tagtäglich unter lauter unheimlich coolen Jennifers und Jacquelines und Lara-Lunas, Kimberlys, Cheyennes und Ashleys und wurde von denen behandelt, als wäre sie ein Schmuddelkind und deren Muttis hätten ihnen verboten, mit ihr zu spielen.

Ach, und das mit dem unverständlichen Dialekt war schlicht und einfach nicht wahr. Nur sehr, sehr selten, wenn sie aufgeregt oder unkonzentriert war, rutschte ihr ein plattdeutscher Satz heraus. Und wenn schon? Was war daran so schlimm?

Okay, der Start in ihr aufregendes neues Leben war nicht besonders erfreulich gewesen, aber Geraldine war kein Mensch, der sich so leicht unterkriegen ließ. Heute gab es eine neue Chance, heute würde sich vielleicht alles zum Besseren wandeln.

Nachdem sie nun fast vier Monate lang mit ihren Mitstudenten in überfüllten Hörsälen gesessen, trockene Theorie vorgetragen bekommen, zugehört, mitgeschrieben und auswendig gelernt hatte, sollte heute die erste praktische Übung stattfinden.

Es handelte sich um den Präparierkurs, dessen Name allein schon vielen Erstsemestern die Gänsehaut unter die coolen Markenklamotten jagte und dort die mehr oder weniger schönen Tattoos kräuselte.

Heute sollten sie anhand von Leichen beweisen, dass sie das in den Anatomievorlesungen erlernte Wissen auch wirklich verstanden hatten.

Dazu waren sie in kleine Gruppen aufgeteilt worden. Je zehn Studentinnen und Studenten sollten sich die kommenden zwei Semester lang eine Leiche teilen und vorerst einmal die Anatomie des Bewegungsapparats studieren. Danach würden die Organe an die Reihe kommen, und mit der Neuroanatomie würde der Präparierkurs am Ende des dritten Semesters abgeschlossen werden.

Bei einer so engen und intensiven Zusammenarbeit im kleinen Kreis müsste es ihr doch gelingen, ihre Kommilitonen davon zu überzeugen, dass sie keine belämmerte Hinterwäldlerin war und dass man auch mit Menschen, die keine angesagten Markenklamotten, Tattoos und Nasenringe trugen, Spaß haben konnte.

„Hallo!“, grüßte sie freundlich, als sie nach langem Herumirren in den Etagen und Korridoren der riesigen Goethe-Universität endlich den Präpariersaal – kurz „Präpsaal“ genannt – gefunden hatte.

Die Gruppe, der sie angehörte, stand bereits aufgeregt durcheinanderschnatternd um den großen Metalltisch herum, auf dem ein in feuchte weiße Laken eingehüllter Körper lag.

„Ach, Mensch, doch nicht die!“, hörte sie eines der Mädchen stöhnen.

„Ich dachte, Adrian ist noch in unserer Gruppe?“, fragte eine andere Studentin. Die vier Jungs sagten gar nichts, machten sich aber auch nicht die Mühe, Geraldines freundlichen Gruß zu erwidern.

„Hör mal!“ Eine der Studentinnen – Roxana – kam auf sie zu. „Ich bin sicher, dass du da was total durcheinandergebracht hast“, fuhr sie Geraldine unfreundlich an und verdrehte dabei stöhnend die Augen. „Wir waren extra im Studentensekretariat und haben dort angegeben, wen wir in unserer Gruppe haben wollen. Du gehörst ganz sicher nicht dazu.“

Na, das fing ja schon mal gut an. Geraldine versuchte, sich ihre Betroffenheit über diese schroffe Zurückweisung nicht anmerken zu lassen. Sie zuckte scheinbar gelassen mit den Schultern, lächelte und marschierte geradewegs auf den Seziertisch zu.

„Doch. Ich wurde so eingeteilt. Steht so auf dem Schwarzen Brett. Tut mir echt leid. Ich glaube, Adrian hat die erste Klausur nicht geschafft und wurde zu dem Praktikum nicht zugelassen.“

„So ist es!“ Prof. Adler, der den Kurs leitete, betrat den Saal mit langen Schritten und schwingenden Armen. „Diejenigen, die dachten, sie könnten sich hier wie auf dem Gymnasium durchmogeln, wurden mit der ersten Klausur erfolgreich ausgesiebt.“

Genugtuung blitzte in seinen Augen auf, als er reihum in die betroffenen Gesichter blickte.

„Lassen Sie sich ruhig ein bisschen Zeit mit dem Freundschaftenschließen, denn die nächsten faulen Früchte werden im Laufe dieses Praktikums vom Baum fallen, an dem ich persönlich heftig rütteln werde. Nur die Besten sollen am Ende übrig bleiben, denn mittelmäßige Ärzte können tödlich sein.“

Er zog sich eine lange Plastikschürze über seinen Kittel, nahm zwei Latexhandschuhe aus einem der Spender und gab den Studenten ein Zeichen, es ihm gleichzutun.

„Also, das ist doch wirklich eine unglaubliche Frechheit, das mit Adrian!“, zischte Roxana, und neun Augenpaare richteten sich auf Geraldine und funkelten sie böse an.

Als ob sie etwas dafürkönnte, dass der coole Adrian von fünfzehn Fragen nur eine beantworten konnte. Und selbst die nur zur Hälfte. Sie hatte bei der Klausur hinter ihm gesessen und mitbekommen, wie er bis zum Schluss schwitzend auf die leeren Fragebögen gestarrt hatte.

„Bevor ich es vergesse, es gibt eine kleine Terminänderung“, gab der Professor bekannt. „Wenn Sie es sich bitte notieren wollen – unser nächster Termin findet nicht wie geplant am kommenden Montag, sondern am Dienstag um vierzehn Uhr statt.“

Geschäftig zogen alle ihre neuen Smartphones oder Tablets aus den Taschen und wischten, tippten oder schrieben mit kleinen Touchpens darauf.

Geraldine hätte sich am liebsten selbst in den Allerwertesten gebissen, weil sie reflexartig ebenfalls ihr Handy aus der Tasche gekramt hatte. Doch das Teil war so antiquiert, dass es noch nicht einmal über eine Memofunktion verfügte.

Natürlich setzte sofort wieder das ätzende Gelächter ein, das sie schon so gut kannte.

„Cool, die hat einen Morseapparat!“, witzelte Leon.

„Könnte auch ihr Herzschrittmacher sein“, schlug Lara-Luna kichernd vor.

„Wundert mich, dass sie zum Telefonieren keine Blechdose mit Schnur dran verwendet“, zischte Roxana verächtlich.

Prof. Adler hob den Kopf.

„Steht bereits auf dem Schwarzen Brett. Sie können den neuen Termin dann in Ruhe abschreiben“, sagte er und blinzelte Geraldine aufmunternd zu.

Dann warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und schaute zur Tür.

„Wir warten noch auf meinen Assistenten, der Ihnen während des gesamten Kurses mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Es handelt sich dabei um einen der besten Schüler, die ich jemals hatte. Er ist erst zweiundzwanzig Jahre alt und beendet bereits in Kürze sein abschließendes Praktikum an der Sauerbruch-Klinik.“

„Sicher so ein Streber mit abstehenden Ohren, Pickeln und einer Flaschenbodenbrille“, flüsterte Ashley, und sofort kicherten wieder alle.

Doch das Kichern blieb ihnen im Hals stecken, als Prof. Adlers Assistent in diesem Augenblick atemlos zur Tür hereinstürmte.

„Tut mir leid, Professor!“, keuchte er. „Ich durfte heute bei einer Notoperation assistieren und bin nicht rechtzeitig aus dem OP gekommen.“ Dann blickte er mit einem strahlenden Lächeln in die Runde, und ein paar abgrundtiefe schmachtende Seufzer drangen an Geraldines Ohren.

Auch sie selbst, die sich bislang noch nie ernsthaft für Jungs interessiert hatte, konnte den Blick kaum von dem angehenden Arzt abwenden.

Mit seinen blonden, fast kinnlangen Locken, den großen veilchenblauen Augen und dem ebenmäßigen schönen Gesicht sah er beinahe wie die Statue eines griechischen Gottes aus.

Doch während ihre Kommilitoninnen sich flüsternd und giggelnd darüber stritten, welche von ihnen er länger und intensiver angeguckt hätte, verschwendete sie keinen einzigen Gedanken daran, ob er sich vielleicht ausgerechnet für sie interessieren könnte.

Erstens hatte sie nicht die Absicht, sich zu verlieben, denn für das ziemlich gut dotierte Stipendium musste sie auch hervorragende Leistungen erbringen. Da konnte sie sich keine wegen Liebeskummer vergeigten Prüfungen erlauben.

Und zweitens war der Typ offensichtlich nicht nur hochintelligent, sondern auch noch schön und cool. Da würde er sich ganz bestimmt nicht mit einem durchschnittlich aussehenden Landei aus dem hohen Norden zufriedengeben.

Aber dass sie heute Nacht – so wie all ihre Kommilitoninnen auch – ein bisschen von ihm träumen würde, so viel stand schon mal fest. Und das war ja schließlich nicht verboten.

***

In der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik stand der sonst immer so ausgeglichene Dr. Peter Kersten kurz davor, aus der Haut zu fahren.

Als ob er nicht ohnehin schon genug zu tun hätte, schienen sich heute auch noch sämtliche Pharmavertreter des ganzen Landes dazu verabredet zu haben, im Minutentakt in seine Abteilung einzufallen.

Er hatte bereits eine Espressomaschine als Bestechungsgeschenk ausgeschlagen, ein Notebook der Luxusklasse zurückgewiesen, die Teilnahme an einem sechstägigen „Kongress“in einem Luxushotel auf den Bahamas abgelehnt und eine saftige jährliche Provision für die Verteilung eines bestimmten – seiner Meinung nach sehr zweifelhaften! – Medikaments in den Wind geschlagen.

Während die meisten anderen Pharmareferenten sich spätestens nach dem dritten „Nein, danke!“ geschlagen gegeben hatten, heftete sich der aktuelle Besucher wie ein Schatten an ihn und verfolgte ihn seit gut zwanzig Minuten auf Schritt und Tritt.

Anscheinend war kein Wort der Ablehnung laut, kein Blick böse, keine Zurückweisung unhöflich und keine Drohung ernsthaft genug, um den etwa fünfunddreißigjährigen Leonhard Späth aus der Ruhe zu bringen.

Der Mann verfügte über die Hartnäckigkeit einer Typhusbazille und die Anhänglichkeit einer Filzlaus, und der sonst so friedliche Leiter der Notaufnahme überlegte bereits ernsthaft, ob er erst handgreiflich werden müsste, um sich Ruhe zu verschaffen.

„Herrgott, Sie sind ja immer noch da!“, stöhnte Peter Kersten entnervt, als er nach einer erfolgreichen Reanimation schweißgebadet aus dem Schockraum kam und der Vertreter des relativ neuen Pharmaunternehmens Phäno-Med ihn mitsamt seinem bescheuerten Musterkoffer vor der Tür erwartete.

„Habe ich mich denn nicht deutlich genug ausgedrückt? Nein zu einer Mitgliedschaft im nobelsten Golfklub des Landes! Nein zu einer zweiwöchigen Kur in Karlsbad! Nein zu einem Zwölfgangfahrrad! Und ein ganz großes Nein zu einer prozentualen Gewinnbeteiligung!“

Wütend stürmte der Notarzt auf den Garderobenraum zu. Eine Reanimation nach einem Herzstillstand war eine schweißtreibende Angelegenheit. Hose, T-Shirt und Kittel klebten ihm durchnässt am Körper, und er brauchte jetzt dringend eine Dusche und frische Sachen.

„He! Entschuldigen Sie mal!“, rief er empört, als der Pharmareferent sich dreist hinter ihm in die Garderobe drängte. „Sie vergeuden hier nur Ihre Zeit, Herr Späth!“

Er riss ein großes Handtuch aus einem Schrank und hängte es über die Milchglastür einer der Duschkabinen.

„Und meine leider auch!“, fügte er verärgert hinzu, während er frische Arbeitskleidung aus seinem Spind holte und sie auf einen Stuhl legte. „In dieser Klinik werden ausschließlich gut etablierte Medikamente verwendet, auf deren Wirkung wir uns absolut verlassen und deren Nebenwirkungen wir einschätzen und bei Bedarf gut abfangen können. Wir lassen uns auf keine Experimente ein. Da können Sie uns an Bestechungsgeschenken anbieten, was Sie wollen, es bleibt beim Nein!“

„Warten Sie doch mal. Wer zu schnell Nein sagt, verpasst oft das Beste im Leben.“