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Mathilda Benz ist erst sechs Jahre alt, doch die prächtige Villa ihrer Großmutter, bei der sie aufwächst, ist ein Käfig aus stummem Prunk und verbotenen Träumen. Mit eiserner Strenge bewacht die alte Dame jeden Schritt ihrer Enkelin, lässt keinen Freiraum für Spiele, Lachen oder Abenteuer. Mathilda lernt, Tee zu servieren, Blumen zu arrangieren und mit tadelloser Haltung zu schreiten - aber die kindlichen Fantasien, die in ihrem Herzen brennen, bleiben ihr verwehrt. Die Schule ist ihre einzige Zuflucht. Doch als sie an diesem kalten Wintertag nach Hause kommt, ist alles anders. Die Haustür bleibt verschlossen, nur eine Nachbarin flüstert durch das Fenster, dass ihre Großmutter im Krankenhaus liegt - wahrscheinlich für sehr lange Zeit. Plötzlich steht Mathilda allein vor einer erschreckenden Entscheidung: Sollte ihre Großmutter sterben, droht ihr das Waisenhaus, jener düstere Ort, vor dem ihre Großmutter sie stets gewarnt hat. Doch Mathilda will sich nicht fügen. Sie entwickelt einen gewagten Plan, um in der Villa zu bleiben und der Welt zu trotzen. Ohne Eltern, ohne Verwandte - und ohne Angst vor dem, was kommen mag ...
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Schneekind
Vorschau
Impressum
Schneekind
Im Klinikpark trifft Dr. Peter Kersten auf ein einsames Mädchen, das nicht spricht
Karin Graf
Mathilda Benz ist erst sechs Jahre alt, doch die prächtige Villa ihrer Großmutter, bei der sie aufwächst, ist ein Käfig aus stummem Prunk und verbotenen Träumen. Mit eiserner Strenge bewacht die alte Dame jeden Schritt ihrer Enkelin, lässt keinen Freiraum für Spiele, Lachen oder Abenteuer. Mathilda lernt, Tee zu servieren, Blumen zu arrangieren und mit tadelloser Haltung zu schreiten – aber die kindlichen Fantasien, die in ihrem Herzen brennen, bleiben ihr verwehrt.
Die Schule ist ihre einzige Zuflucht. Doch als sie an diesem kalten Wintertag nach Hause kommt, ist alles anders. Die Haustür bleibt verschlossen, nur eine Nachbarin flüstert durch das Fenster, dass ihre Großmutter im Krankenhaus liegt – wahrscheinlich für sehr lange Zeit.
Plötzlich steht Mathilda allein vor einer erschreckenden Entscheidung: Sollte ihre Großmutter sterben, droht ihr das Waisenhaus, jener düstere Ort, vor dem ihre Großmutter sie stets gewarnt hat. Doch Mathilda will sich nicht fügen und entwickelt einen gewagten Plan ...
Seit rund fünf Monaten besuchte die sechsjährige Mathilda Benz nun schon die Grundschule im Frankfurter Stadtteil Westend. Mathilda war eine eifrige Schülerin, die sich abends immer schon ganz doll auf den nächsten Morgen freute, weil sie dann wieder zur Schule gehen durfte.
Obwohl sie ein kluges und wissbegieriges Kind war, lag die Begeisterung für die Schule in erster Linie nicht am Lernen. Sie lag hauptsächlich daran, dass ihre Lehrerinnen jung und lustig waren, dass sie dort gleichaltrige Freundinnen gefunden hatte und dass sie dort lachen, singen, herumtollen und Spaß haben durfte, ohne dass ihre Großmutter davon Migräne und sie ein paar hinter die Löffel bekam.
Mathildas Eltern waren zusammen bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als Mathilda noch ganz, ganz klein gewesen war. Sie konnte sich gar nicht an sie erinnern.
Seither lebte sie bei ihrer Großmutter, die fast genauso wie sie hieß. Mathilde mit einem E hinten.
Oma Mathilde war schon dreiundachtzig Jahre alt, schrecklich streng, schrecklich etepetete und schrecklich vornehm. Sie behauptete immer, blaues Blut zu haben. Aber Mathilda hatte einmal gesehen, wie sie sich mit einer Nadel gestochen hatte. Der Blutstropfen, der aus der Einstichstelle gekommen war, war eindeutig rot gewesen.
Zu Hause singend und lachend herumzuhüpfen, das war verboten, denn Oma Mathilde mit E brauchte viel Ruhe, weil sie schon beim leisesten Geräusch Migräne bekam.
Außerdem war die riesige Villa von oben bis unten vollgestopft mit kostbaren Antiquitäten, altem und sündhaft teurem Porzellanzeugs, filigranen antiken Figürchen, uralten Ölgemälden von weltberühmten Malern, Stehlampen mit hauchdünnen, bunten Glasschirmen und Spiegeln mit echt vergoldeten Barockrahmen. Wenn man in diesem Haus etwas kaputtmachte, war gleich einmal eine Million oder so beim Teufel.
Gleichaltrige Nachbarskinder zum Spielen einzuladen, das ging aus demselben Grund schon gar nicht. Wegen der teuren Sachen und der Migräne.
Am Wochenende irgendwo hinzufahren, in den Zoo oder ins Kino zu gehen, am Spielplatz im Sandkasten Burgen zu bauen, im Winter mit dem Schlitten und im Sommer mit dem Fahrrad zu fahren oder einfach nur durch den Wald zu spazieren und vielleicht auf den einen oder anderen Baum zu klettern, das ging auch alles nicht.
Oma Mathilde mit E hatte nämlich geschwollene Beine mit Wasser und dunkelblauen Regenwürmern drin, die Krampfadern hießen.
Als Mathilda endlich sechs Jahre alt geworden war und zur Schule gehen durfte, hatte sie noch nie eine Freundin gehabt, war noch nie im Zoo gewesen, konnte weder Radfahren noch schwimmen noch Schlittenfahren oder gar Skilaufen.
Was sie konnte, das war stricken und häkeln und sticken. Sie konnte Klavierspielen, Blumen zu schönen Gestecken arrangieren, stundenlang stillsitzen und höflich mit den schrecklich vornehmen alten Leuten plaudern, die die Oma besuchen kamen. Sie konnte Tee in hauchdünne Porzellantässchen gießen, ohne diese zu zerdeppern, Silberplatten mit Häppchen herumreichen und dabei lächeln und knicksen.
Kurz und gut, sie hatte all das gelernt, von dem Oma Mathilde meinte, eine vornehme Dame müsse das können, um einen vornehmen, reichen Mann abzukriegen.
Aber Mathilda wollte gar keinen vornehmen, reichen Ehemann abkriegen. Wenn Mathilda erwachsen war und nicht mehr bei Oma Mathilde wohnen musste, dann wollte sie all das tun, wovon sie beim Stillsitzen, beim Blumen sticken, beim Tee eingießen und Knicksen immer geträumt hatte.
Sie wollte in einer Rakete zum Mond fliegen, zu Fuß bis ans andere Ende der Welt laufen, auf die höchsten Berge klettern, in die tiefsten Tiefen der Ozeane tauchen, auf wilden Pferden reiten, mit einem Regenschirm aus einem Flugzeug springen und nie, nie, nie mehr wieder stillsitzen. Keine einzige Sekunde lang! Nein!
In der Schule musste man zwar auch stillsitzen, aber immer nur kurz. Bis zur nächsten Pause. In der Pause durften die Kinder in den Schulhof laufen, und dort durften sie so viel Krach machen, wie sie wollten. Und sie durften rennen und springen und klettern und schaukeln und Fangen und Verstecken spielen und im Winter Schneemänner bauen und Schneeballschlachten machen.
Die Lehrerinnen bekamen davon nie Migräne. Sie lachten immer, spielten manchmal sogar mit und spornten die Kinder dazu an, sich richtig auszutoben.
Heute war es in der Schule ganz besonders schön gewesen, denn heute hatten Musik und Turnen auf dem Stundenplan gestanden. Im Musikunterricht sangen sie immer fröhliche Lieder, und im Sportunterricht waren sie heute in den Turnsaal gegangen und hatten Seilspringen, Purzelbäume und Handstand geübt. Das war sehr schön und lustig gewesen.
Bereits auf dem Nachhauseweg, der so kurz war, dass sie ihn alleine zurücklegen durfte, hatte Mathilda schon wieder damit angefangen, sich auf den nächsten Morgen zu freuen. Doch dann passierte etwas richtig Schlimmes.
Kurz vor dem schmiedeeisernen Gartentor, das so groß und wuchtig war, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um die Klinke zu erreichen, und sich dann mit aller Kraft gegen das Tor stemmen musste, damit es aufging, blieb sie wie immer hinter einem der Alleebäume stehen.
Mathilda holte nämlich aus dem kurzen Schulweg stets das absolute Maximum an Vergnügen heraus, das er ihr bieten konnte.
Sie kroch durch jeden Busch, hüpfte in jede Regenpfütze, kletterte auf jede Begrenzungsmauer und stellte sich dabei vor, sie sei eine Seiltänzerin im Zirkus, und sie sprang über jedes Hindernis, das nicht allzu hoch war.
Wenn so wie heute frisch gefallener Schnee lag, warf sie sich auf den Rücken und produzierte einen Schneeengel. Manchmal auch zwei oder drei. In der warmen Jahreszeit schnupperte sie an jeder Blume, unterhielt sich mit jedem Käfer und versuchte, die Melodien nachzuzwitschern, die die Vögel sangen.
Bevor sie ihrer Großmutter unter die Augen trat, musste sie sich dann erst wieder in Ordnung bringen, weil es sonst etwas hinter die Löffel gab.
Sie zupfte sich Tannennadeln und kleine Zweiglein aus den kastanienbraunen Haaren, kämmte sich mit den Fingern und band sich den ramponierten Pferdeschwanz neu.
Sie fegte mit ihren Fäustlingen den Schnee von Mantel und Hose und wartete, bis sie wieder einigermaßen normal atmen konnte. Wenn sie keuchte, dann wusste Oma Mathilde, dass sie gerannt war; und wenn sie das wusste, musste Mathilda wieder stundenlang mit einem großen Buch auf dem Kopf das damenhafte Schreiten üben.
Damen rannten nämlich nicht, denn das war unfein. Damen schritten, schwebten oder trippelten. Damen produzierten auch keine Schneeengel und hüpften nicht in Regenpfützen. Und schon gar nicht unterhielten Damen sich mit Käfern. Richtige Damen fielen in Ohnmacht, wenn sie ein Insekt sahen.
Sobald die verräterischen Spuren ihres kindlichen Übermuts beseitigt waren, schritt sie sehr damenhaft den leicht ansteigenden Weg durch den Vorgarten bis zu der gewundenen Treppe hinauf, stieg langsam und gesittet die neun weißen Marmorstufen empor und zog dann behutsam an dem Eisenring, der im Maul eines eisernen Löwenkopfes hing.
Dabei musste sie immer gut darauf achten, dass sie fest genug zog, um gehört zu werden, wenn auf der Innenseite der eiserne Klopfer gegen das massive Eichenholz schlug. Wenn sie jedoch zu fest zog, gab es wieder eine Ansage, weil zu stürmisches Klopfen ebenfalls undamenhaft war.
Dann wartete sie geduldig. Sie wusste ja, dass Roswitha, Omas Haushälterin, die auch schon auf die achtzig zuging, zur Kur im Schwarzwald war und Oma die Tür selbst öffnen musste. Wenn Oma Mathilde in der Bibliothek im oberen Stock war, konnte es bis zum Öffnen der Tür gut und gerne eine Viertelstunde dauern. Wegen des Wassers und der blauen Regenwürmer.
Als Mathilda das Gefühl hatte, dass schon viel mehr als bloß eine Viertelstunde vergangen war, zog sie noch einmal an dem eisernen Ring und wartete wieder. Doch niemand kam, um sie einzulassen.
Beim nächsten Mal zog sie viel kräftiger an dem Ring, und beim übernächsten Mal gleich dreimal hintereinander, und zwar mit aller Kraft.
Wumm-bumm-bumm hallte es im Inneren so laut, dass der Krach ihr sogar durch die dicke Eichentür hindurch in den Ohren wehtat. Oma Mathilde musste das Klopfen einfach gehört haben. Man hatte es sogar bis in die Villa gegenüber gehört, denn die pensionierte Bankdirektorin Jolanda Krausgruber öffnete jetzt das Küchenfenster und lehnte sich weit heraus.
»Kleine! Du weißt es wohl noch nicht. Deine Großmutter ist vor zwei Stunden mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Schlaganfall, glaube ich. Sauerbruch-Klinik.«
Damit glaubte die Nachbarin, ihre Schuldigkeit getan zu haben, und schloss das Fenster rasch wieder, ehe Mathilda sie um Rat und Hilfe bitten konnte. Sie hatte selbst weiß Gott genug um die Ohren und konnte sich nicht auch noch um das Kind kümmern.
Mathilda stand noch lange reglos da und guckte zum Nachbarhaus hinüber. Sie hoffte, dass die Tür aufgehen, Frau Krausgruber herauskommen und ihr ihre Hilfe anbieten würde. Doch die Tür blieb geschlossen.
Mathilda weinte ein bisschen, weil sie ziemlich ratlos war und sich schrecklich verlassen fühlte.
Weder wusste sie, wo die Sauerbruch-Klinik war, noch, wie sie dorthin gelangen sollte. Sie musste aber dorthin. Erstens wollte sie wissen, wie lange Oma Mathilde im Krankenhaus bleiben musste, und zweitens brauchte sie den Hausschlüssel. Sie konnte ja nicht gut eine Woche oder noch länger im Garten wohnen. Dazu war es viel zu kalt.
Vielleicht konnte Oma Mathilde sogar Roswitha anrufen und sie bitten, die Kur abzubrechen und nach Hause zu kommen.
Leider gab es sonst niemanden, der sich um sie kümmern könnte. Oma Mathilde war immer ganz stolz darauf gewesen, dass sie die letzte der Benzens war und sie alle überlebt hatte. Sogar ihren eigenen Sohn.
Plötzlich schoss Mathilda ein ganz schlimmer Gedanke durch den Kopf. Was, wenn die Oma sterben musste? Dann würde man sie ins Waisenhaus bringen.
Wenn Mathilda sich manchmal zu viel bewegt oder gar gesungen oder sonst irgendwelche Geräusche gemacht hatte, hatte die Oma ihr immer damit gedroht, dass sie an Migräne sterben könnte. Dann müsste Mathilda ins Waisenhaus, weil es keine Verwandten mehr gab, die sich um sie kümmern könnten.
Die Oma hatte ihr immer erzählt, dass es im Waisenhaus nur Wasser und trocken Brot, dafür aber täglich Prügel gab. Und dass die Kinder, die im Waisenhaus lebten, nur die Grundschule und keine weitere Schule besuchen durften und sie dann bestenfalls Putzfrau von Beruf werden konnte.
Nein, ins Waisenhaus wollte Mathilda auf gar keinen Fall! Wenn die Oma sterben musste, durfte niemand davon erfahren. Dann würde sie so lange alleine in dem großen Haus leben, bis sie erwachsen war und niemand sie mehr ins Waisenhaus stecken konnte.
Geld, um rund zehn Jahre oder auch länger gut über die Runden zu kommen, war genügend da. Die Oma bewahrte ihr Erspartes nämlich im Wäscheschrank auf, weil sie den Banken misstraute. Hinter den hohen Stapeln Bettwäsche steckten drei ebenso hohe Stapel Banknoten. Und im Safe hinter dem Ölgemälde von Opa Ludwig lagen ein großer Haufen Goldmünzen und ein paar goldene Backsteine, die Goldbarren hießen.
Jetzt, da sie einen richtigen Plan für den Fall hatte, dass Oma Mathilde nie wieder nach Hause kam, ging es Mathilda schon viel besser. Sie schlüpfte durch eine dichte Hecke seitlich der Villa in den großen parkähnlichen Garten hinter dem Haus und verstaute ihren Schulranzen in dem Schuppen, in dem der Gärtner Wilhelm seine Gartengeräte und allerhand Zeug aufbewahrte.
Anschließend machte sie sich auf den Weg, um die Sauerbruch-Klinik zu finden.
***
Als sie vor sieben Jahren Marius geheiratet hatte, war die siebenunddreißigjährige Nina Lehmann fest davon überzeugt gewesen, das Glück für sich gepachtet zu haben.
Mit dem um drei Jahre älteren Marius hatte sie den wohl attraktivsten, liebenswertesten, treuesten, klügsten und beruflich erfolgreichsten Mann der Welt gefunden.
Marius war Chefredakteur eines der bedeutendsten Wochenmagazine des Landes. Gewesen, musste es richtig heißen. Vor zwei Jahren hatte er seinen Job verloren, weil der Generaldirektor der Mediengruppe, zu der die Zeitschrift gehörte, einen Neffen hatte, der nach Vollendung seines Publizistikstudiums gerne Chefredakteur sein wollte.
Lucius Senkwitz, der Generaldirektor, hatte ihm großzügig die Position als Assistent seines Neffen angeboten. Das hätte wohl bedeutet, dass Marius seine gewohnte Arbeit wie bisher weiterführen sollte, während der unbegabte Bengel, der für das Pipifax-Studium fast zehn Jahre gebraucht hatte, sich in Marius' hart erarbeitetem Erfolg sonnte.
Als er diese Zumutung rigoros abgelehnt hatte, war er fristlos entlassen worden.
Im Nachhinein betrachtet, war es vermutlich ein Fehler gewesen, gerichtlich gegen die Kündigung anzugehen. Marius hatte den Prozess verloren, und als einer, der sich offen gegen einen der mächtigsten Medienmogule des Landes gestellt hatte, fand er keine neue Anstellung mehr.
Dass das ehemalige Käseblatt, das Marius im Laufe der Jahre zu einer der auflagenstärksten Zeitschriften des Landes gemacht hatte, in nur wenigen Monaten unter dem neuen Chefredakteur wieder zum kaum beachteten Käseblatt verkam, hatte ihm zumindest eine kleine Genugtuung verschafft.
Doch Marius' Kündigung war nur einer von vielen Steinen gewesen, die das Schicksal den beiden seit rund vier Jahren unermüdlich in den Weg legte.
Nachdem die ersten drei Jahre als Ehefrau des besten Mannes der Welt ein einziger Glücksrausch gewesen waren, hatte das Schicksal Nina vor rund vier Jahren die erste von mittlerweile zahlreichen schmerzhaften Ohrfeigen verpasst. Sie hatte das Baby, das die beiden geplant und auf das sie sich von ganzem Herzen gefreut hatten, im dritten Monat verloren.
Sie hatten damals beide geweint, sich jedoch bald damit abgefunden, als Ninas Gynäkologin ihnen erklärte, dass eine Fehlgeburt im dritten Monat sehr häufig vorkam und ganz bestimmt nicht bedeutete, dass Nina nicht dazu imstande war, ein Kind auszutragen.