Der Notarzt 493 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 493 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Einsamkeit ist eine stille Krankheit, die keine sichtbaren Narben hinterlässt - und doch die Seele zermürbt. Anneke Rainer liegt im Krankenhaus, umgeben von fremden Gesichtern und steriler Stille. Kein Besucher, kein Anruf, keine Worte der Sorge. Inmitten von kahlen Wänden wird deutlich, wie das Leben sie isoliert hat. Wie konnte es so weit kommen?


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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Symptome der Einsamkeit

Vorschau

Impressum

Symptome der Einsamkeit

Niemand besucht die Patientin, niemand sorgt sich um sie

Karin Graf

Einsamkeit ist eine stille Krankheit, die keine sichtbaren Narben hinterlässt – und doch die Seele zermürbt. Anneke Rainer liegt im Krankenhaus, umgeben von fremden Gesichtern und steriler Stille.

Kein Besucher, kein Anruf, keine Worte der Sorge. Inmitten von kahlen Wänden wird deutlich, wie das Leben sie isoliert hat.

Wie konnte es so weit kommen?

Die große Eingangshalle der Frankfurter Sauerbruch-Klinik erstrahlte in hellem Lichterglanz.

Nein, nein, nicht, weil Weihnachten war. Weihnachten war längst vorüber. Es gab hier auch keine Lichterketten, keine Sterne, keine geschmückte Tanne und keine rotnasigen Rentiere.

Woher der helle Lichterglanz kam, das wurde Prof. Lutz Weidner, dem Chefarzt des Krankenhauses, erst nach und nach klar, als er sich aufmerksam umschaute.

Der helle Steinboden der großen Eingangshalle war so blitzblank poliert, dass man darauf hätte Schlittschuhlaufen können. Die großen kugelförmigen Deckenleuchten, die gestern noch gelblich-grau gewesen waren, waren heute von einem jungfräulichen Weiß und spiegelten sich darin.

Die große Orientierungstafel aus Aluminium funkelte wie frisch poliertes Silber, und in den Scheiben der gläsernen Drehtür fing sich die noch tiefstehende Morgensonne, wurde vervielfältigt – vier Scheiben, vier Sonnen – und von dort auf die dicken Säulen aus weißem Marmor geworfen.

Wurde die Drehtür gedreht, wie eben jetzt durch Lutz Weidner, so gingen die Säulensonnen kurz unter und gleich danach wieder auf.

Das war ein atemberaubendes Schauspiel, und Prof. Weidner fragte sich, ob der Architekt das so geplant hatte oder ob es ihm zufällig passiert war.

Frau Elsa Schmittchen, die einen kleinen Blumenkiosk im hinteren Bereich der Eingangshalle betrieb, schien heute das Geschäft ihres Lebens zu machen. Sie schleppte blankpolierte silberfarbene Eimer voll prächtiger Blumenarrangements aus ihrem kleinen Lieferwagen, der dicht am Seiteneingang parkte, und stellte sie überall dort auf, wo man nur etwas aufstellen konnte.

Dabei lief sie nicht, wie Prof. Weidner befremdet feststellte. Sie trug Filzschlappen an den Füßen und rutschte damit wie man auf Schlittschuhen über den glänzenden Boden.

Der Klinikchef wollte ihr gerade eine Frage zurufen, als er plötzlich grob am Oberarm gepackt und zurückgerissen wurde. Dazu brüllte ihm eine vertraute Stimme dröhnend ins Ohr.

»Halt! Stopp! Zurück! Sind Sie vom wilden Affen gebissen, Sie alter Zausel? Sehen Sie, was Sie hier angerichtet haben? Na? Sehen Sie es? Dreck! Sie haben Dreck hereingetragen! Schmutzigen Dreck!«

»Direktor!« Lutz Weidner starrte den stark übergewichtigen Verwaltungsdirektor der Sauerbruch-Klinik entgeistert an.

»Natürlich ist der Dreck schmutzig«, bemerkte er kopfschüttelnd und betrachtete die schlammige Fußspur, die sich von der gläsernen Drehtür bis dorthin zog, wo er gerade stand. »Es hat geregnet. Draußen ist es matschig.«

»Und wofür, glauben Sie, steht seitlich des Eingangs die große Kiste mit den Filzpantoffeln, die man für einen Unkostenbeitrag von zwei Euro dort entnehmen und gegen die Straßenschuhe tauschen kann, Sie Blitzbirne?«

Der Chefarzt schüttelte entschieden den Kopf. »Ich ziehe keine Filzpantoffeln an. Und ich stelle ganz bestimmt nicht meine Schuhe draußen auf die Straße. Die sind doch abends weg, wenn ich sie wieder anziehen will.«

»Dafür gibt es eine zweite Kiste mit Plastiktüten zu fünfzig Cent das Stück!«, blaffte Emil Rohrmoser ihn an. »Da können Sie Ihre Latschen hineinstecken und sie mit sich tragen.«

»Was soll dieses Affentheater überhaupt, Direktor?«, stellte der Professor ihn zur Rede.

»Moment mal!« Emil schnippte mit den Fingern, und ein Mann in einem Overall mit dem Namen der Reinigungsfirma, die zweimal täglich alle öffentlichen Bereiche in der Sauerbruch-Klinik putzte, kam mit einem geschulterten Wischmopp auf Filzpantoffeln herbeigeschlittert und tilgte den schmutzigen Dreck vom Boden.

»Heute kommt er doch, Weidner!«, zischte der Verwaltungsdirektor. »Er kommt! Er müsste jeden Augenblick ...« Er brach ab und packte die Hand des Chefarztes, als dieser sich damit an eine der Säulen stützen wollte.

»Nicht anfassen! Fassen Sie hier bloß nichts an!«, brüllte er wie von Sinnen. »Sehen Sie denn nicht, dass hier alles frisch geputzt ist? Müssen Sie da gleich wieder überall Ihre schmierigen Fingerabdrücke hinterlassen?«

»Wer kommt heute?« Lutz Weidner seufzte ergeben. Er warf Schwester Barbara, die am Informationstresen saß, einen Blick zu. Die Pflegerin verdrehte grinsend die Augen, zuckte mit den Schultern und schüttelte zugleich den Kopf.

»Er, der Sohn des Königs von ... Dingsda. Der Prinz von ... sonst wo. Ich kann mir einfach nicht merken, wie das Land heißt. Wissen Sie es, Weidner? Es ist irgendwo dort unten.«

»Keller?«, erwiderte der Chefarzt, als Emil auf den Boden zeigte.

»Heiliges Sparschwein!«, brauste Emil Rohrmoser auf. »Der Prinz vom Keller wird es wohl nicht sein!« Er tippte sich mit einem wurstähnlichen Zeigefinger an die Stirn. »Manchmal könnte man wirklich glauben, Sie hätten nicht alle Nadeln an der ...«

Er brach abermals ab, als ein junger Mann mit einer riesigen Rolle unter den Arm – auf Filzpantoffeln natürlich! – durch den Seiteneingang kam.

»Hierhin!«, dirigierte Emil ihn zur gläsernen Drehtür. »Von der Drehtür bis hin zu dem Aufzug mit den blockierten Türen, in dem ein bequemer Ledersessel steht! Ich will aber keine Falten sehen! Ist das klar?«

»Glasklar, Meister!« Der junge Mann salutierte. Dabei wäre ihm beinahe die Rolle unter dem Arm entglitten.

»Ich meinte den Süden, Weidner«, kam Emil Rohrmoser nun wieder auf das Thema zurück. »Er kommt aus einem kleinen Land irgendwo im Süden und ganz bestimmt nicht aus dem Keller.«

»Aha! Und das ist ...?«

»Ein roter Teppich, Weidner«, antwortete der Verwaltungsdirektor und konnte gerade noch rechtzeitig zupacken und den Chefarzt zur Seite schubsen, als dieser sich mit seinen dreckigen Schuhen dem roten Pfad näherte, den der junge Mann gerade schwungvoll entrollte und dann auf allen Vieren darüber kroch, um die Falten glattzustreichen.

»Der ist nicht für Sie, Weidner!«, brüllte er. »Der ist für den Prinzen von ... von ...«

»Vom Keller?«

»Eben nicht, Sie ignoranter ... Ignorant!«

»Was will der Prinz von ... irgendwo dort unten überhaupt hier?«, wollte der Chefarzt wissen.

»Sich ein paar Tage lang durchchecken lassen«, erwiderte Emil Rohrmoser. »Von Ihnen. Und er zahlt privat! Sein Sekretär sagte, der Vater des Prinzen, sein älterer Bruder, seine beiden Onkels und eine seiner Tanten seien an einer nicht erkannten Herzerkrankung verstorben. Nun will der Prinz verständlicherweise wissen, ob er vielleicht auch bald ins Gras ... ich meine, das Zeitliche ... ich meine, die Krone abgeben muss.«

Prof. Weidner hob interessiert den Kopf. »Eine Erbkrankheit?«

»Was fragen Sie mich ...?«, fuhr der Verwaltungsdirektor ihn an. »Ich mache in Geld, Sie in Herzen! Ich bitte Sie ja auch nicht, eben mal schnell die Steuererklärung auszufüllen oder die Bilanzen nachzurechnen. Ha! Da wären wir längst bankrott!«

»Vermutlich«, gestand der Chefarzt, der nicht sonderlich gerne rechnete. »Und keine Blasmusik?«, fragte er spöttisch. »Bei Staatsbesuchen wird doch immer die Landeshymne des jeweiligen Besuchers gespielt.«

»Heiliges Sparschwein! Daran habe ich gar nicht gedacht! Weidner, Sie sind gar nicht so dämlich, wie Sie aussehen! Warten Sie mal ...« Emil Rohrmoser überlegte angestrengt. Dann nickte er zufrieden. »Kleinschuster hat so eine schiefe Blockflöte ...«

»Querflöte.«

»Jacke wie Hose, Tröte wie Flöte! Er soll sich hier neben dem Eingang postieren und die Hymne pusten, wenn der Prinz eintrifft. Warten Sie, ich sag's ihm lieber gleich! Kleinschuster braucht immer ziemlich lange, bis er in die Hufe kommt.«

Er kramte sein Smartphone aus der Tasche seines Jacketts, wählte die Nummer des Hauptbuchhalters und erklärte ihm in Stichworten, welche Ehre ihm und seiner schiefen Blockflöte zuteil wurde.

»Ich sagte doch schon, ich hätte vergessen, wie das Land heißt, Kleinschuster«, blaffte er ihn an und hielt sein Smartphone auf Abstand.

»Dieser kleinkarierte Erbsenzähler! Was der alles wissen will.«

»Nun, wenn Sie von ihm verlangen, dass er die Landeshymne des Gastes spielt, dann sollte er doch wissen, aus welchem Land der Prinz kommt, nicht wahr?«, gab Prof. Weidner zu bedenken.

»Ach ja, da ist was dran«, musste Direktor Rohrmoser zugeben. Er holte sein Handy wieder näher zu sich heran. »Pusten Sie ihm irgendwas vor, Kleinschuster. Hänschen klein oder Resi, i hol di mit mei'm Traktor ab, irgendwas. Wenn er fragt, sagen wir einfach, es handle sich um die Hymne der Sauerbruch-Klinik, und dass wir seine Hymne absichtlich nicht gespielt haben, um die Pressefritzen nicht auf ihn aufmerksam zu machen, weil die ihm sonst ständig auf den Keks gehen würden.« Emil warf dem Chefarzt einen fragenden Blick zu. »Na?«

Prof. Weidner nickte. »Sie sind ein findiges Kerlchen, Direktor.«

»Tja, deswegen bin ich ja auch der Verwaltungsdirektor, und Sie sind bloß der Chefarzt«, merkte Emil triumphierend an und richtete sein Wort wieder an Albert Kleinschuster. »Und Sie gehen jetzt hin und üben. Er müsste nämlich jeden Augenblick eintreffen, und ich will nicht, dass Sie mich vor einer Königlichen Hoheit blamieren. Ach, die Zeit, die Sie mit Ihrer schiefen Blockflöte vergeuden, geht natürlich von Ihrem nächsten Monatsgehalt ...«

Emil hob den Kopf, als der Chefarzt trocken hüstelte, bemerkte seinen tadelnden Blick und zuckte grinsend mit den Schultern.

»Nicht ab«, vervollständigte er seine begonnene Drohung und beendete das Telefongespräch.

»Kommt der Prinz alleine, oder bringt er seine Frauen mit?«, erkundigte sich der Chefarzt.

»Frauen? Ich glaube, Ihr Schwein pfeift, Weidner. Wieso Frauen? Was denn für welche?«

»Nun, ich weiß ja noch immer nicht, aus welchem Teil der Welt der Prinz kommt«, erwiderte Lutz Weidner. »Aber mache Männer von dort unten gehören einer Kultur an, in der ein Mann mehrere Ehefrauen haben darf. Ich hatte einmal einen Ölscheich zur Vorsorgeuntersuchung hier, der kam mit einer ganzen Wagenladung voller Ehefrauen an. Ich glaube, es waren so an die zwanzig Damen.«

»Heiliges Sparschwein! Wer will denn zwanzig Frauen heiraten, das ist doch gegen jede Vernunft. Stellen Sie sich das mal vor, Weidner, Weihnachten, Geburtstag, alles mal zwanzig. Neue Schuhe, Handtaschen, Wintermäntel, Hüte und so weiter und so fort. Da bräuchte man doch so einen Esel, der das notwendige Geld dafür kacken kann.«

Emil schauderte. »Und wenn es abends einmal sehr spät wird, stehen zwanzig Frauen an der Tür und nörgeln einem im Chor die Ohren voll, weil das Abendessen kalt geworden ist.«

»Andererseits würden Ihnen vielleicht zwanzig Frauen täglich zwanzig verschiedene Gerichte kochen, und Sie könnten zwanzigmal hintereinander essen«, schmunzelte der Chefarzt. »Das müsste für Sie doch der Inbegriff des siebten Himmels sein.«

»Ach, hören Sie auf!«, winkte Emil ab. »Ich kenne doch die Frauen. Die würden mich alle zwanzig auf Diät setzen, und dann wäre ich ...« Er brach ab und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Apropos! Höchste Zeit für mein zweites Frühstück. Und praktischerweise sind Sie eben erst gekommen, da darf ich doch wohl davon ausgehen, dass Sie im Gegensatz zu mir Ihre Brieftasche dabei haben, oder?«

»Haben Sie denn keine Angst, dass Sie den Kellerkönig verpassen, wenn Sie sich in die Cafeteria begeben?«, scherzte Prof. Weidner. »Wäre das nicht eine grobe Verletzung der Etikette, wenn er nicht vom König der Sauerbruch-Klinik persönlich empfangen würde?«

»Den verpasse ich schon nicht«, erklärte Emil Rohrmoser. »Der kommt doch bestimmt in einer langen Kolonne, bestehend aus zwanzig oder mehr gepanzerten schwarzen Luxuslimousinen daher. Wenn die vorfahren, kriege ich das auch in der Cafeteria rechtzeitig mit.«

»Ich habe aber Dreck an den Schuhen. Schmutzigen Dreck«, lautete die letzte Ausrede, die Lutz Weidner gerade noch einfiel. Doch wenn Direktor Rohrmoser eine kostenlose Mahlzeit witterte, war ihm nichts zu schmutzig.

»Kein Problem, Weidner«., erwiderte er und schnippte mit den Fingern. »Gehen wir. Ich glaube, ich gönne mir heute passend zum Anlass das Schlemmerfrühstück Royal. Das hatte ich noch nie, weil es unverschämt teuer ist.«

Seufzend trabte der Chefarzt hinter dem hungrigen Verwaltungsdirektor her in Richtung Cafeteria. Hinter ihm sauste der Putzmann drein und beseitigte seine Spuren so gründlich, als ob er nie hier gewesen wäre.

***

»Der ist ja cool! O mein Gott, ist der cool! Der helle Wahnsinn!«

Die einundzwanzigjährige Samantha Rainer stürmte zur Tür hinaus, als sie ihre vier Jahre ältere Schwester Anneke in einem wahren Traum von einem Sportflitzer vorfahren sah.

»Ist der neu? Seit wann hast du den? Wie viel hat der, um Himmels willen, gekostet? Wie schnell fährt der? Hat Adrian ihn dir geschenkt? Kann man das Dach im Sommer runternehmen? Wie viele PS hat der? Ist der elektrisch, oder fährt er mit ...«

»Guten Morgen, Sams, ich freue mich auch sehr, dich zu sehen«, fiel Anneke ihrer kleinen Schwester lachend ins Wort. »Ich habe ihn mir selbst gekauft. Von meiner ersten richtig großen Filmgage. Alle anderen Frage beantworte ich dir ein bisschen später. Ich komme direkt von der Arbeit. Wir haben ein paar Nachtszenen gedreht, und ich brauche jetzt dringend einen Kaffee.«

»Ich mache dir dann gleich einen«, versprach Sams, wie Anneke ihre Schwester Samantha seit ihrer Geburt nannte. »Mama und Papa sind weg. Sie mussten schon um halb sechs am Flughafen sein. Du weißt ja, sie besuchen Tante Mary und Onkel Sebastian in Texas und kommen erst in vier Wochen wieder zurück.«

»Ich weiß. Okay, dann lass uns reingehen, Schatz.«

Wie immer, wenn Sams so freundlich zu ihr war, war Anneke überglücklich. Sams hatte jetzt in dieser einen Minute mehr mit ihr gesprochen als in den letzten drei oder vier Monaten zusammen.

Tief in ihrem Inneren wusste Anneke natürlich, dass ihre kleine Schwester nur dann so freundlich zu ihr war, wenn sie etwas haben wollte. Das ahnte sie schon lange. Aber niemals würde sie sich das offen eingestehen, denn es tat zu sehr weh.

Anneke liebte ihre kleine Schwester. Sie liebte sie abgöttisch, seit ihre Mutter sie vor einundzwanzig Jahren aus dem Krankenhaus nach Hause gebracht hatte.

Für Anneke war Sams das schönste kleine Mädchen der Welt gewesen. Die meisten anderen Leute hatten das leider nicht so gesehen.

Bei Samanthas Geburt war irgendetwas schiefgelaufen. Sie hatte mit der Geburtszange geholt werden müssen, und zwei leichte Einkerbungen an beiden Schläfen hatten bis vor Kurzem von dieser gewaltsamen Methode gezeugt.

Nach Annekes Meinung hatte das Samanthas Schönheit nie einen Abbruch getan, aber weniger wohlmeinende Leute und Verwandte hatten sich nie mit direkten Fragen zurückgehalten.