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Niedergeschlagen und erschöpft blickt Dr. Peter Kersten aus dem Fenster. In die Notaufnahme der Sauerbruch-Klinik wurde heute ein schwerkrankes kleines Mädchen eingeliefert, die fünfjährige Lilly. Ob dem Kind geholfen werden kann, ist mehr als fraglich. Und so sehr sich der Notarzt auch stets bemüht, eine gesunde Distanz zu den Patientenschicksalen zu wahren - bei Kindern schafft er es einfach nicht, sich emotional zu wappnen.
Zur gleichen Zeit finden sich mehrere hundert Kilometer entfernt sechs junge Leute zusammen, um zu feiern - sie stoßen an auf ihr Leben, auf ihre Zukunft und ihr Glück.
Diese beiden Schauplätze scheinen so gegensätzlich zu sein, und doch sind sie auf eine wundersame Weise miteinander verknüpft. Das Leben von Lilly wird sich verändern, ebenso wie das der sechs feiernden Menschen. Doch wird es zum Guten oder zum Schlechten sein?
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2018
Cover
Impressum
Heute wird gelebt
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln
Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: wavebreakmedia/shutterstock
eBook-Produktion: César Satz & Grafik GmbH, Köln
ISBN 978-3-7325-6026-4
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Heute wird gelebt
Doch nach der Feier ist nichts mehr so, wie es war
Karin Graf
Niedergeschlagen und erschöpft blickt Dr. Peter Kersten aus dem Fenster. In die Notaufnahme der Sauerbruch-Klinik wurde heute ein schwerkrankes kleines Mädchen eingeliefert, die fünfjährige Lilly. Ob dem Kind geholfen werden kann, ist mehr als fraglich. Und so sehr sich der Notarzt auch stets bemüht, eine gesunde Distanz zu den Patientenschicksalen zu wahren – bei Kindern schafft er es einfach nicht, sich emotional zu wappnen.
Zur gleichen Zeit finden sich mehrere hundert Kilometer entfernt sechs junge Leute zusammen, um zu feiern – sie stoßen an auf ihr Leben, auf ihre Zukunft und ihr Glück.
Diese beiden Schauplätze scheinen so gegensätzlich zu sein, und doch sind sie auf eine wundersame Weise miteinander verknüpft. Das Leben von Lilly wird sich verändern, ebenso wie das der sechs feiernden Menschen. Doch wird es zum Guten oder zum Schlechten sein?
„Guten Morgen, Gnädigste. Ich habe den weiten und beschwerlichen Weg durch Ihren Vorgarten auf mich genommen, um Ihnen die Post direkt ins Haus zu liefern.“
Die Kinder- und Jugendpsychologin Lea König, die nur mit einem weißen Bademantel bekleidet war, beäugte den frühmorgendlichen Besucher vor ihrer Haustür von oben bis unten.
„Wenn Sie auf ein Trinkgeld aus sind, dann muss ich Sie enttäuschen, guter Mann. Ich gebe nichts!“
„Nicht mal einen kleinen Kuss?“
„Erlauben Sie mal! Ich bin ein anständiges Mädchen, Sie Unhold! Und außerdem ist es Beamten gesetzlich verboten, die Hand aufzuhalten.“
„Nach Paragraph 0815 des neuen Postbotenbestechungsgesetzes darf ich aber Sachspenden im Wert von bis zu fünfzehn Euro annehmen!“
Peter Kersten lachte, klemmte sich die Briefe und Zeitungen, die er aus dem Briefkasten am Gartentor mitgenommen hatte, unter den Arm, zog Lea am Kragen ihres Bademantels näher zu sich heran und küsste sie auf den Mund.
„Das war jetzt aber einer für dreißig Euro“, scherzte die Psychologin. „Da bekomme ich noch was raus. Du weißt ja, die Preise steigen neuerdings fast täglich.“
Peter hob die Einkaufstasche hoch, die er mitgebracht hatte.
„Darf ich ausnahmsweise in frischen Brötchen und Croissants herausgeben?“
„Oh, wie das duftet!“ Lea steckte ihre Nase in die Tragtasche und zog die Luft tief ein. „Na, und ob du das darfst! Ab in die Küche mit dir. Ich habe noch etwa eine halbe Stunde Zeit, dann muss ich leider schon in meine Praxis düsen.“
Sie rannte die gewundene Marmortreppe nach oben.
„Ich ziehe mich ganz schnell an, dann können wir wenigstens noch miteinander frühstücken.“
Wenn Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, Nachtdienst hatte, reichte es nur selten für mehr als ein flüchtiges „Hallo und tschüss!“ zwischen Tür und Angel. Einer kam, der andere ging, und ein gemeinsames Frühstück war dann oft schon das Maximum an gelebter Zweisamkeit.
„Ach, und die Post wirf einfach weg“, rief Lea von oben herunter. „Es sind sowieso nur Rechnungen, und die verderben mir die Laune. Vielleicht kannst du mir ein ärztliches Attest ausstellen, dass ich dagegen schwer allergisch bin und keine mehr bekommen darf?“
Peter lachte. „Das wäre endlich mal eine erfreuliche Krankheit. Zumindest dann, wenn die Krankenkasse die Kosten übernimmt. Beeil dich Schatz, der Kaffee ist gleich fertig.“
„Eine Minute noch!“, tönte es von oben herunter. Der Notarzt deckte rasch den Tisch, dann setzte er sich und begann, die Post in zwei Häufchen zu sortieren.
Lea hatte völlig recht gehabt. Rechnungen, Werbung, Spendenaufrufe und für ihn ein paar Einladungen zu Vorträgen und Seminaren, die ihn erstens nicht interessierten und für die er zweitens ohnehin keine Zeit hatte.
„Liebling? Was hast du denn schon wieder angestellt?“, rief er fragend nach oben, als er einen an Lea adressierten Brief von einem Rechtsanwalt zur Hand nahm.
„Heute noch gar nichts. Ich hatte ja noch keine Gelegenheit dazu. Wieso fragst du?“
„Weil du einen Brief von einem Rechtsanwalt bekommen hast. Dr. Franz-Josef Kunze.“
„Kenne ich nicht!“ Lea kam auf einem Bein in die Küche gehüpft.
Mit einer Hand versuchte sie, ihren linken Fuß in das zweite Hosenbein zu dirigieren, die andere ragte aus dem Halsausschnitt des fliederfarbenen Tops heraus, das sie sich zu hastig und infolgedessen völlig verdreht über den Kopf gezerrt hatte.
„Was will der denn von mir?“
Peter lachte, als Lea sich das Top richten wollte und ihr deshalb die Hose wieder nach unten rutschte.
„Wenn du öfter mal so auf die Straße gehst, handelt es sich vielleicht um eine Anklage wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses. Obwohl … Die meisten Männer, die dich so zu sehen bekämen, würden sich vermutlich ganz und gar nicht ärgern.“
Er stand auf und befreite die Psychologin, die sich hoffnungslos in ihrem Shirt verheddert hatte, aus ihrer verzwickten Lage.
„Danke Schatz. Du bist wirklich sehr vielseitig verwendbar. Erst Postbote, dann Frühstückskoch, dann Kammerzofe. Herrje, Gürtel vergessen!“ Lea rannte wieder hinaus. „Kannst du mir bitte schon mal einen Kaffee eingießen?“
„Steht schon auf deinem Platz.“
„Super! Mach mal auf und lies vor. Vielleicht habe ich ja jemanden beleidigt. Oder frech angeguckt. Oder irrtümlich überfahren. Oder zu Tode gelangweilt. Oder sonst was.“
Peter hörte seine Freundin draußen im Wandschrank kramen, Schubladen öffnen und entnervt wieder zuknallen.
„Der Anwalt sitzt in Schönau am Königssee, im schönen Berchtesgaden“, stellte Peter fest.
„Dort war ich seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr, und damals war ich noch sehr, sehr brav. Was schreibt er denn?“
„Warte mal.“
Peter schlitzte den Umschlag mit seinem Buttermesser auf und faltete den Briefbogen auseinander. Es war ein dickes teures Büttenpapier, wie man es heute nur noch sehr selten zu Gesicht bekam.
„Scheint schon ein ziemlich alter Knabe und sehr vornehm und traditionsbewusst zu sein“, mutmaßte er und begann zu lesen. „Sehr geehrte Frau Dr. König, es betrübt mich außerordentlich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die von mir hoch geschätzte und verehrte Frau … Schatz?“
„Frau Schatz? Kenne ich auch nicht!“
„Nein! Wer ist denn Philomena Kasparek?“
„Wie kommst du denn jetzt plötzlich auf die?“ Fertig angekleidet kam Lea in die Küche und ließ sich auf ihren Platz am Esstisch fallen.
„Die ist gestorben, schreibt dieser Herr Dr. Kunze. Am … vorgestern!“
„Du meine Güte!“ Lea trank einen großen Schluck Kaffee und seufzte genießerisch. „Ich hätte nicht gedacht, dass die überhaupt noch lebt. Ich meine, jetzt lebt sie natürlich nicht mehr“, korrigierte sie sich. „Aber wenn sie erst vorgestern gestorben ist, dann muss sie ja fast tausend Jahre alt geworden sein.“
„Nicht ganz“, erwiderte Peter lachend und las weiter. „Dass die von mir hoch geschätzte und verehrte Frau Philomena Kasparek, Ihre Großtante, heute am frühen Morgen im sechsundachtzigsten Lebensjahr von uns gegangen ist. Ich wusste gar nicht, dass du eine Großtante in Schönau hast … hattest.“
„Wie gesagt, ich war seit fünfundzwanzig Jahren nicht mehr in Schönau und habe sie also mit etwa zehn Jahren zum letzten Mal gesehen.“
Lea schnitt eines der noch warmen Brötchen auseinander und bestrich es mit Butter und Marmelade.
„Ich frage mich, wie der Anwalt überhaupt meine Adresse herausgefunden hat. Ich bin doch seither ziemlich oft umgezogen. Und woher wusste er meinen jetzigen Nachnamen? Ich habe doch damals den Namen meines verstorbenen Mannes angenommen.“
„Ach, so schwer ist es auch wieder nicht, jemanden zu finden“, winkte Peter ab. „Schon gar nicht für einen Rechtsanwalt.“
„Ich bin eigentlich gar nicht richtig verwandt mit ihr. Sie hat sich Großonkel Karl-Friedrich geangelt, als der schon ziemlich krank und senil war. Sie war damals selbst nicht mehr die Jüngste. Hatte bereits ein paar Enkelkinder, die ungefähr in meinem Alter waren. Ein bisschen jünger vielleicht.“
„Und die mochtest du nicht?“
„Die mochten mich und meine Eltern nicht. Zumindest Philomena und ihre zwei längst erwachsenen Kinder. Großonkel Karl-Friedrich war sehr, sehr reich, musst du wissen. Sie hatten wohl Angst um das Erbe.“
Peter schüttelte schmunzelnd den Kopf.
„Ich dachte, so etwas gibt es nur in schlechten Filmen.“
„Oh nein!“ Lea schüttelte entschieden den Kopf. „Onkel Karl hatte eine Enkeltochter, die bei ihm lebte. Maria. Ihr Vater war Onkel Karls Sohn gewesen. Onkel Karl hat sie großgezogen, weil ihre Eltern gestorben sind, als sie erst zehn oder zwölf war. Ich mochte sie wahnsinnig gern. Philomena hat auch sie sofort aus dem Haus geekelt und so lange intrigiert und gelogen, bis Onkel Karl sie ganz verstoßen hat.“
Lea richtete ihren Blick versonnen nach oben.
„Maria müsste heute ungefähr in deinem Alter sein. Ich wüsste gerne, was aus ihr geworden ist. Wir haben nie wieder etwas von ihr gehört. Sie war wie vom Erdboden verschluckt. Aber lies weiter, Schatz. Was will der Anwalt denn von mir?“
„Ach ja!“
Obwohl er ihn noch immer in der Hand hielt, hatte Peter den Brief über Leas Erzählungen völlig vergessen. Er suchte die Zeile, in der er zu lesen aufgehört hatte und fuhr fort.
„Es war der ausdrückliche letzte Wunsch Ihrer Großtante, dass Sie, liebe Frau König, nach ihrem Ableben an der feierlichen Bestattung der Urne auf dem eigenen Anwesen und einer anschließenden Trauerfeier teilnehmen mögen. Beides findet am Samstag in zwei Wochen statt.“
„Ich?“ Lea steckte sich das letzte Stück vom Brötchen in den Mund. „Wozu das denn? Sie mochte mich nicht, als sie noch lebte, wozu will sie mich dann sehen, wenn sie tot ist?“
„Wozu steht hier nicht, aber es liegt ein Buchungsbeleg für zwei Flugtickets bei. Für dich und eine Begleitung deiner Wahl.“
Peter stupste sich mit den Daumen in die Brust.
„Das wäre dann ja wohl ich, falls du nicht noch einen Reserveliebhaber im Schrank versteckt hast.“
„Nein.“ Lea schüttelte lachend den Kopf. „Ich habe letzte Woche wie jeden Frühling das ganze Haus entmüllt. Falls noch einer im Schrank war, habe ich ihn wohl entsorgt. Für wann sind denn die Tickets?“
„Für Samstagmorgen in zwei Wochen. Von Frankfurt bis nach München. Dort wird dann ein Wagen für uns bereitstehen. Er schreibt …“
Peter klemmte sich mit Daumen und Zeigefinger die Nase zu und imitierte die Stimme eines durch und durch vornehmen älteren Herrn.
„Ich wäre über alle Maßen erfreut, hätten Sie, gnädige Frau Dr. König, die Güte, dem letzten Wunsch Ihrer Großtante nachzukommen und mich und die übrigen Hinterbliebenen mit Ihrer Anwesenheit zu beehren.“
Lea musste lachen und verschluckte sich an dem Croissant, von dem sie gerade abgebissen hatte. Peter klopfte ihr mit der flachen Hand auf den Rücken.
„Geht‘s wieder, gnädige Frau? Vielleicht hat sie dir ja was vererbt? Du weißt, wenn es ans Sterben geht, wollen viele Menschen schnell noch ihre Fehler und Sünden wiedergutmachen. Ein paar Andenken an deinen Großonkel. Fotos, seine Lieblingstaschenuhr, solche Sachen vielleicht.“
„Früher, als es Philomena noch nicht gab, da habe ich jeden Sommer ein paar Wochen in Schönau verbracht.“ Lea legte den Kopf schief und träumte mit offenen Augen. „Weißt du, woran ich noch oft denken muss?“
„Nein, woran denn?“
„Onkel Karl hatte eine riesige Bibliothek. So eine, in der man eine hohe Leiter braucht, um an die oberen Regale heranzukommen. Und darin gab es unter anderem unzählige alte Kinderbücher. Noch aus seiner eigenen Kindheit. Solche mit Ledereinband und wunderschönen Bildern drinnen.“
Ein sehnsüchtiges Seufzen drang aus Leas Brust.
„Nicht bloß solche Kritzeleien wie heute, sondern richtige Gemälde, auf denen man auch nach Jahren immer noch etwas Neues entdecken konnte. Wenn ich ein paar davon haben könnte, darüber würde ich mich wirklich sehr freuen.“
„Weißt du was, Schatz? Ich nehme mir das übernächste Wochenende frei, wir reisen nach Schönau, nehmen an dieser Trauerfeier teil und verhandeln dann mit den Erben, ob du dir zwei oder drei Bücher aussuchen darfst. Diese Bitte werden sie dir bestimmt nicht abschlagen.“
Lea lachte trocken auf.
„Sagst du. Du kennst diese Leute nicht. Als Onkel Karl schon im Sterben lag und meine Eltern und ich ihn im Krankenhaus in München besucht haben, weil Philomena uns dort nicht rausschmeißen konnte, da hat er mich gefragt, ob ich noch immer erst bis fünf zählen kann.“
„Wie hat er das gemeint?“
„Ich habe mich immer für die fünf Mark bedankt, die er mir jedes Jahr Weihnachten, an Geburtstagen und Ostern geschickt hat. Er hat gesagt, er hätte immer tausend Mark in die Grußkarten gelegt. Für mein Sparbuch. Da hat Philomena ganz schnell das Thema gewechselt.“
„Du meine Güte, die muss ja ein richtiges Herzchen gewesen sein!“ Peter stieß zischend die Luft aus. „Also, auf diese reizende Familie bin ich schon richtig gespannt.“
***
In der Frankfurter Sauerbruch-Klinik beendete Prof. Lutz Weidner seine tägliche Morgenvisite mit dem Besuch der Kinderkrebsstation.
Er öffnete die Tür und sprang geistesgegenwärtig einen Schritt zur Seite, als ein voller Papierkorb direkt auf seinen Kopf zugeschossen kam.
Er spürte den Luftzug an seinem linken Ohr, als das Geschoss ganz knapp an ihm vorüber durch die offene Tür sauste, im Wartebereich gegen einen Stuhl krachte und sich dort entleerte.
„Kollege Hanke!“ Schwer atmend, weil der Adrenalinstoß seinen Herzschlag beschleunigt hatte, eilte der Chefarzt auf den jungen Mann zu, der bereits mit neunundzwanzig fertig ausgebildeter Facharzt für Pädiatrie und Onkologie war und den er sehr schätzte.
Er hatte den vielversprechenden jungen Kollegen erst vor fünf Monaten angestellt und machte sich jetzt Sorgen, dass er vielleicht unter unkontrollierbaren Aggressionen leiden könnte, was natürlich ein absoluter Kündigungsgrund wäre.
„Autsch!“ Dr. Tim Hanke hatte das rechte Bein angewinkelt und hielt sich die schmerzenden Zehen, mit denen er eben kräftig gegen den geflochtenen Weidenkorb gekickt hatte.
„Falls Sie es nicht wissen sollten: Sie haben jederzeit das Recht, sich bei der Klinikverwaltung über mich zu beschweren, wenn Sie mich aus dem Weg haben wollen. Mich mit einem Mülleimer totzuschießen ist jedoch nicht die geeignete Vorgangsweise“, rügte Prof. Weidner den attraktiven Kollegen.
„Herr Professor! O Gott!“ Erst jetzt wurde Tim bewusst, was er beinahe angerichtet hätte. „Es tut mir schrecklich leid, das wollte ich nicht. Ich war nur so fuchsteufelswild und wütend, dass ich für einen Moment die Beherrschung verloren habe.“
„Wütend auf …?“ Lutz Weidner hob fragend die buschigen silbergrauen Augenbrauen hoch.