Der Notarzt 385 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 385 E-Book

Karin Graf

0,0
1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die junge Krankenpflegerin Elina Leopold ist sich sicher, dass sie nie ihr großes privates Glück finden wird. Wie und wann denn auch? Seit zwei Jahren kümmert sie sich rund um die Uhr um die inzwischen achtundachtzigjährige Aurelia Thiele. Dazu zählt nicht nur die körperliche Pflege der dementen Dame. Elina kocht, putzt, kauft ein, versorgt den Garten der Villa und ist Aurelias Gesellschafterin. Zeit für sich selbst hat sie nie.
Obwohl ihr dieser Fulltime-Job alles abverlangt und nicht einmal gut bezahlt ist, ist Elina fest entschlossen, Aurelia nicht im Stich zu lassen. Die alte Dame ist ihr ans Herz gewachsen - ebenso wie deren Enkel Adrian. Der einunddreißigjährige Architekt sieht unglaublich gut aus und überschüttet seine Großmutter mit Liebe, wann immer er sie besucht. Leider ist er so gut wie verlobt, und zwar mit der bildschönen Carmen. Elinas Aussichten, Adrians Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sind also denkbar gering. Und wieso sollte er sich auch für die unscheinbare Pflegerin seiner Großmutter interessieren?
Doch dann kommt Silvester, und ein Abend nimmt seinen Lauf, wie ihn sich Elina in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können ...


Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 114

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Cover

Impressum

Der Klang deines Herzens

Vorschau

BASTEI LÜBBE AG

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: 4 PM production / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7517-0696-4

www.bastei.de

www.luebbe.de

www.lesejury.de

Der Klang deines Herzens

An Silvester findet Elina unverhofft das große Glück

Karin Graf

Die junge Krankenpflegerin Elina Leopold ist sich sicher, dass sie nie ihr großes privates Glück finden wird. Wie und wann denn auch? Seit zwei Jahren kümmert sie sich rund um die Uhr um die inzwischen achtundachtzigjährige Aurelia Thiele. Dazu zählt nicht nur die körperliche Pflege der dementen Dame. Elina kocht, putzt, kauft ein, versorgt den Garten der Villa und ist Aurelias Gesellschafterin. Zeit für sich selbst hat sie nie.

Obwohl ihr dieser Fulltime-Job alles abverlangt und nicht einmal gut bezahlt ist, ist Elina fest entschlossen, Aurelia nicht im Stich zu lassen. Die alte Dame ist ihr ans Herz gewachsen – ebenso wie deren Enkel Adrian. Der einunddreißigjährige Architekt sieht unglaublich gut aus und überschüttet seine Großmutter mit Liebe, wann immer er sie besucht. Leider ist er so gut wie verlobt, und zwar mit der bildschönen Carmen. Elinas Aussichten, Adrians Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sind also denkbar gering. Und wieso sollte er sich auch für die unscheinbare Pflegerin seiner Großmutter interessieren?

Doch dann kommt Silvester, und ein Abend nimmt seinen Lauf, wie ihn sich Elina in ihren kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können ...

Der einzige Grund, warum Elina Leopold ihren Job nicht längst gekündigt hatte, war, dass sie gut bezahlt wurde. Relativ gut zumindest. Gemessen an ihrer Dienstzeit von null bis vierundzwanzig Uhr – und zwar sieben Tage die Woche –, waren die dreitausend Euro eigentlich doch recht wenig.

Elina war diplomierte Krankenpflegerin. Sie hatte diesen Beruf gewählt, weil man ihr gesagt hatte, dass sie damit nie Probleme haben würde, eine Anstellung zu bekommen. Krankenpflegerinnen seien Mangelware, auf dem Arbeitsmarkt heiß umkämpft, und sie würde sich nach ihrer Ausbildung aussuchen können, wo und zu welchen Konditionen sie arbeiten wollte.

Möglicherweise war das damals ja auch tatsächlich noch so gewesen, als sie ihr Pflegestudium vor sieben Jahren begonnen hatte. Heute stimmte das auf alle Fälle längst nicht mehr.

Obwohl es so viele kranke Menschen wie noch nie gab, mussten Dutzende Krankenhäuser schließen, und für die übrigen Stellen wurde Billigpersonal bevorzugt, das vor allem aus Asien und Osteuropa kommend den Arbeitsmarkt überschwemmte.

Als Elina ihr Studium vor vier Jahren beendet hatte, hatte sie die Wahl zwischen einem Job in einem staatlichen Pflegeheim und Altenbetreuung in häuslicher Pflege gehabt. Sie hatte sich für Zweiteres entschieden, weil sie den Jammer der staatlichen Altenbetreuung, die der Massentierhaltung ziemlich nahe kam, nicht hätte ertragen können.

Seit fast zwei Jahren kümmerte sie sich nun schon um die mittlerweile achtundachtzigjährige Aurelia Thiele, die körperlich noch erstaunlich fit war. Allerdings war die Demenz bei ihr so weit fortgeschritten, dass man sie keine Sekunde lang aus den Augen lassen konnte. Aurelia Thiele befand sich auf dem geistigen Niveau eines Kleinkindes.

Die alte Dame war ziemlich wohlhabend. Sie lebte in einer sehr geräumigen Villa am Stadtrand von Frankfurt. Für Elina stand eine eigene Suite mit Schlafzimmer, Wohnzimmer und Bad im ersten Stock zur Verfügung.

Genießen konnte sie diesen ungewohnten Luxus allerdings nicht, denn sie musste ja beim Baden oder Duschen, beim Fernsehen, beim Lesen und selbst beim Schlafen immer wachsam sein.

Häufig kampierte sie gleich unten auf einem der Sofas im Wohnsalon, denn die alte Dame hatte ihr Schlafzimmer im ersten Stock der Villa längst gegen eines der Gästezimmer im Erdgeschoss getauscht. Zwar konnte sie noch mühelos Treppensteigen, aber die Gefahr, nachts auf der Treppe zu stolpern, war zu groß.

Mitunter glaubte sie auch, noch ein Kind zu sein, und wollte das Treppengeländer hinunterrutschen. Überhaupt fielen ihr die kuriosesten Dinge ein. Meistens nachts. Dann schlich sie sich gerne mal in die Küche, um sich dort in Erinnerung an ihre Kindheit einen Bratapfel zuzubereiten oder Lebkuchen zu backen.

Mehr als einmal hatte Elina in letzter Sekunde ein Unglück verhindert. Mittlerweile waren ihre Nerven schon so angespannt, dass sie beim leisesten Geräusch aufwachte. Sie schlief ohnehin nicht mehr richtig, sie dämmerte mit halb offenen Augen und gespitzten Ohren dahin.

Die zwei freien Tage pro Woche, die ihr gesetzlich zustanden, hatte sie ... wann zuletzt gehabt? War es vor drei oder schon vor fünf Monaten gewesen? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern.

Eine zweite Pflegerin, mit der sie sich hätte abwechseln können, kam nicht infrage. Aurelia ließ sich nur von ihr anfassen und von sonst niemandem. Das hieß jedoch nicht, dass die alte Dame sie gerngehabt hätte und nett zu ihr gewesen wäre.

Im Laufe eines einzigen Tages bekam Elina so ziemlich alle Tiernamen an den Kopf geworfen, die Aurelia einfielen. Und das waren erstaunlich viele. Schwein, Kuh, Ziege, Gans, Trampeltier, Affe, Ratte, Schlange, Laus, Kellerassel ...

Aurelia wusste nicht mehr, wie ihr Enkelsohn hieß, sie wusste meistens nicht einmal, dass sie überhaupt einen hatte, aber dafür schüttelte sie die beleidigend gemeinten Tiernamen nur so aus dem Ärmel.

Adrian, so hieß ihr Enkel. Adrian Thiele. Er war der Sohn von Aurelias Sohn Victor, der vor mehr als drei Jahren mit zweiundsechzig an einem Herzinfarkt gestorben war.

Aurelias zweiter Sohn Oskar lebte in Australien. Er schickte seiner Mutter alle heiligen Zeiten einen Brief oder eine Postkarte, manchmal auch ein Geschenk.

Früher hatte er auch gelegentlich angerufen. Jetzt nicht mehr, denn die Gespräche hatten sich zunehmend schwierig gestaltet. Seit Aurelia im Fernsehen einen Bericht über Trickbetrüger gesehen hatte, die sich am Telefon als Verwandte ausgaben, drohte sie ihrem Sohn, von dem sie nicht mehr wusste, dass sie ihn jemals geboren hatte, stets mit der Polizei.

Adrian Thiele war der zweite Grund, warum Elina sich nicht längst nach einem anderen Job umgesehen hatte. Sie mochte den einunddreißigjährigen Architekten. Sehr sogar. Er war sehr nett und sah unglaublich gut aus. Elina bekam immer weiche Knie und Herzklopfen, wenn er seine Großmutter besuchen kam.

Leider war das nur selten der Fall, denn Adrian Thiele war in seinem Beruf sehr erfolgreich, leitete Bauprojekte auf der ganzen Welt und war dementsprechend viel unterwegs.

Und dann gab es da noch Carmen Riemann. Elina mochte sie nicht. Nicht nur deswegen, weil sie die langjährige Freundin des Mannes war, in den Elina heimlich verliebt war, sondern hauptsächlich wegen ihres miesen Charakters.

Carmen Riemann war zweiunddreißig und zugegebenermaßen sehr attraktiv. Außenrum zumindest. Innen drin war sie wurmig wie eine überreife Zwetschge.

Da ihr Freund so viel unterwegs war, hatte Carmen Riemann es übernommen, sich um Aurelia Thiele zu kümmern. Sich kümmern, das bedeutete in diesem Fall, dass Carmen – obwohl sie nur ein paar Ecken weit entfernt wohnte – alle zwei Wochen vorbeikam.

Bei diesen Besuchen stöckelte sie auf ihren zehn Zentimeter High-Heels durch sämtliche Räume der Villa, fuhr mit dem Finger über alle Flächen, hob die Ecken sämtlicher Teppiche hoch und guckte darunter. Sie riss alle Schränke auf, kontrollierte, ob die Wäsche sauber und ordentlich gefaltet war, suchte die Fensterscheiben nach Schlieren und das Geschirr nach Schmutzrändern ab.

Elina war sich nahezu sicher, dass Adrian Thiele nicht wusste, dass sie alles alleine machen musste. Seine Großmutter versorgen, sie unterhalten, mit ihr spazieren gehen, kochen, putzen, den Rasen mähen, die Wäsche waschen und bügeln, einkaufen gehen, Amtswege erledigen und alles, was sonst noch so anfiel.

Wenn Carmen Riemann mit ihrem Kontrollgang durch das ganze Haus fertig war, musste Elina ihr das Haushaltsbuch vorlegen, in das sie jeden einzelnen Cent eintragen sollte, den sie ausgab.

Das war immer der schlimmste Teil der Kontrollbesuche. Carmen ging sämtliche Ausgaben durch, und zu jeder einzelnen hatte sie zumindest eine kritische Frage.

Hätte Elina nicht Margarine statt teurer Butter kaufen können? Wozu brauchte Aurelia mit fast neunzig noch eine Antifaltencreme? Wieso war die letzte Stromrechnung schon wieder höher als die vorige? Wozu die teure Wundschutzcreme aus der Apotheke, wenn es eine billige Hautcreme aus dem Supermarkt auch täte? Konnte Elina mit Aurelia nicht öfter zur Toilette gehen, anstatt Unsummen für kostspielige Inkontinenzeinlagen auszugeben?

So ging das vom ersten bis zum letzten Eintrag im Haushaltsbuch. Und das, obwohl es sich ausschließlich um Aurelias eigenes Geld handelte, das jedoch Carmen verwaltete und von dem Elina jeden Monat einen bestimmten Betrag als Haushaltsgeld zugeteilt bekam.

Warum Carmen so knausrig war, das war Elina mittlerweile klar geworden. Sie und Adrian würden irgendwann heiraten. Adrian würde Aurelias gesamten Besitz erben, wenn die alte Dame starb. Und Carmen wollte jetzt schon dafür sorgen, dass so viel wie möglich davon übrig blieb.

»Ja, um Himmels willen, Aurelia, wie siehst du denn aus?«, rief Elina lachend, als die alte Dame jetzt aus ihrem Zimmer kam. Sie trug ein bodenlanges weißes Nachthemd aus Seide und Spitze. Auf dem Kopf hatte sie sich die weiße Gardine, die sie wohl von der Vorhangstange gerissen hatte, mit einem Kränzchen aus Kunstreisig und vergoldeten Zapfen von Weihnachten befestigt. Die Gardine war mehr als vier Meter lang und schleifte hinter ihr her über den frisch gebohnerten Parkettboden.

Die alte Dame drehte sich kokett kichernd im Kreis und wickelte sich dabei die Schleppe um die Beine.

»Du hast doch gesagt, heute ist Hochzeit!«

»Nein, Aurelia.« Elina musste lachen. »Dann habe ich mich wohl wieder einmal unverständlich ausgedrückt«, behauptete sie und nahm wie fast immer die Schuld auf sich, um ihren Schützling nicht zu kränken. »Was ich wirklich sagen wollte, war, dass heute Silvester ist.«

»Wer soll das denn sein? Ich kenne keinen Sylvester. Und wenn ich einen kennen würde, würde ich ihn nicht mögen, weil Sylvester ein blöder Name ist und Leute mit blöden Namen meistens selbst blöd sind.«

»Jahreswechsel, Aurelia. Ich meinte, dass heute Jahreswechsel ist. Wir bekommen um Mitternacht ein neues Jahr.«

»Wozu denn?« Die alte Dame schüttelte den Kopf so heftig, dass der Kranz verrutschte und eines ihrer Augen verdeckte. Doch sie merkte es nicht einmal. »Das alte ist doch noch tadellos in Ordnung, oder? Ich halte gar nichts davon, alles was alt ist, einfach wegzuwerfen.«

»Wir werfen es ja nicht weg, Aurelia. Wir tun es in einen Schrank, und hin und wieder holen wir es heraus und sehen es uns an. Gut?«

»Ich behalte lieber das alte Jahr!«

»Man wird nicht gefragt, weißt du?«, erwiderte Elina mit Engelsgeduld. »Man bekommt einfach ein neues, ob man will oder nicht.«

Aurelia legte den Kopf schief.

»Kostet das was?«

»Nein, man bekommt es gratis.«

»Na, dann ...!« Aurelias Augen begannen zu funkeln. Wie immer, wenn sie sich an etwas erinnerte. Dann freute sie sich wie ein Kind darüber. Sie hob einen Zeigefinger hoch. »Jetzt weiß ich es wieder. Ich hatte einmal ein Jahrbuch. Dort klebt man die alten Jahre hinein.«

»Wie schlau du doch bist, Aurelia«, erwiderte Elina schmunzelnd. »Das hatte ich völlig vergessen.«

»Ja, weil du senil bist!«

»Vielleicht hast du recht. Aber jetzt müssen wir dich rasch umziehen. Wir wollen ja einkaufen gehen. Dafür bist du viel zu schön angezogen. Die anderen Frauen im Supermarkt würden vor Neid ganz gelb im Gesicht werden.«

Aurelia schlug sich eine Hand vor den Mund und kicherte.

»Was kaufen wir denn?«, wollte sie dann wissen.

»Lauter köstliche Sachen für ein Neujahrsfest«, erwiderte Elina. »Sekt und Kaviar und Lachs und Eier und Mayonnaise und alles, was man sonst noch für ein Fest braucht.« Sie legte der alten Dame einen Arm um die Mitte und führte sie in ihr Zimmer zurück. »Wir werden uns beeilen müssen. Carmen kommt um acht, und bis dahin soll alles fertig sein.«

»Carmen ... wer? Wer soll das sein?«

»Carmen, die zukünftige Ehefrau deines Enkels Adrian. Du kennst sie doch.«

Seit zwei Jahren war es heute das erste Mal, dass es Elina nicht vor Carmens Besuch graute. Im Gegenteil, sie freute sich riesig darauf und war der sonst so gefürchteten und verhassten Frau richtig dankbar.

Carmen Riemann hatte nämlich gestern Abend angerufen und ihren Besuch und den von drei weiteren Gästen angekündigt. Das bedeutete, dass Elina heute zum ersten Mal seit vielen Monaten mit Freunden ausgehen konnte. Sie war schon schrecklich aufgeregt, denn ein freier Abend war für sie mittlerweile etwas so Exklusives wie für andere Leute eine Fernreise.

»Ich kenne keine Carmen!« Aurelia stampfte trotzig mit dem Fuß auf. »Und ich mag keine Leute, die ich nicht kenne! Und mit Leuten, die ich nicht mag, will ich kein Fest feiern!«

»Aber Carmen kennst du bestimmt.«, Elina redete mit Engelszungen auf ihren Schützling ein. Wenn Aurelia sich jetzt bloß nicht aufregte. Wenn sie einen Wutanfall bekam, dann konnte Elina sich ihren freien Abend abschminken.

In ihrer Not nannte sie den Namen, unter dem Aurelia Carmen bestimmt wiedererkennen würde. Den hatte sie ja auch selbst für ihre zukünftige Schwiegerenkelin ausgesucht.

»Du nennst sie immer die strunzdoofe Gewitterziege.«

»Die da?« Aurelia stülpte ihre Lippen nach außen, ließ ihre Hände von den Gelenken baumeln und stakste hinternwackelnd auf Zehenspitzen durch das geräumige Zimmer.

»Ja, genau die.« Elina lachte. »An dir ist eine Schauspielerin verlorengegangen, Aurelia.«

»Die mag ich nicht! Die soll sich dorthin scheren, wo der Kuckuck blüht!«

Oh ja, das wünschte Elina sich auch sehr oft. Aber nicht heute!

»Das macht doch nichts, Aurelia. Du musst dich ja nicht mir ihr unterhalten. Sie bringt ja Gäste mit. Vielleicht ist auch ein netter Herr dabei, mit dem du tanzen kannst.«

Die alte Dame überlegte eine Weile, dann klatschte sie lachend in die Hände.

»Tanzen mag ich!« Sie begann sich zu drehen, und der Pullover, den Elina ihr gerade über den Kopf ziehen wollte, fiel zu Boden.

»Später wird getanzt«, versprach Elina lachend. »Jetzt müssen wir uns sputen. Wir wollen nach dem Einkaufen ja auch noch Herrn Dr. Kersten besuchen.«

»Ah, den mag ich!«