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Liebe auf den ersten Blick, daran hat Dr. Adrian Seng nie geglaubt. Außerdem hatte er für eine Beziehung bislang gar keine Zeit. Doch als der erfolgreiche Chirurg die bildhübsche Carmen kennenlernt, verändert diese Begegnung alles. Er ist der herzlichen und klugen jungen Frau sofort rettungslos verfallen, denn er fühlt genau, dass er in ihr seine Seelenverwandte gefunden hat. Und das Wunderbare ist: Sie empfindet genauso.
Aber schon kurze Zeit später platzen Adrians schöne Zukunftsträume. Als er Carmen zufällig in der Stadt begegnet, macht er eine Entdeckung, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Verbittert muss er erkennen, dass er sich offenbar in ihr getäuscht hat. Der Liebe schwört er danach endgültig ab. Doch dann wird ein Notfall in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Auf der Trage liegt niemand anders als die bewusstlose Carmen ...
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Seitenzahl: 116
Veröffentlichungsjahr: 2022
Cover
Alles außer Liebe
Vorschau
Impressum
Alles außer Liebe
Nach einer Enttäuschung lebt Dr. Seng nur für seine Patienten
Karin Graf
Liebe auf den ersten Blick, daran hat Dr. Adrian Seng nie geglaubt. Außerdem hatte er für eine Beziehung bislang gar keine Zeit. Doch als der erfolgreiche Chirurg die bildhübsche Carmen kennenlernt, verändert diese Begegnung alles. Er ist der herzlichen und klugen Frau sofort rettungslos verfallen, denn er fühlt genau, dass er in ihr seine Seelenverwandte gefunden hat. Und das Wunderbare ist: Sie empfindet genauso.
Aber schon kurze Zeit später platzen Adrians schöne Zukunftsträume. Als er Carmen zufällig in der Stadt begegnet, macht er eine Entdeckung, die ihm den Boden unter den Füßen wegzieht. Verbittert muss er erkennen, dass er sich offenbar in ihr getäuscht hat. Der Liebe schwört er danach endgültig ab. Doch dann wird ein Notfall in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Auf der Trage liegt die bewusstlose Carmen ...
Der Anruf, dass sein Vater im Sterben lag, hatte Dr. Adrian Seng gegen elf Uhr bei einem späten Frühstück im Hotel Vier Jahreszeiten in New York erreicht.
Die Columbia University war so großzügig gewesen, ihn hier einzuquartieren, während er an vier Tagen hintereinander Gastvorlesungen gehalten hatte. Niemals hätte er sich dieses Hotel sonst leisten können.
Obwohl er erst dreiunddreißig Jahre alt war, hatte er sich mit der erfolgreichen Transplantation eines ganzen Auges bereits einen international bekannten Namen gemacht. Seit etwa einem halben Jahr wurde er zu Vorträgen und Schulungen in sämtliche Winkel dieser Erde gerufen.
Mitunter war er auch per Videoschaltung in Operationssälen anwesend und gab Anweisungen oder Ratschläge, wenn Kollegen sich Hunderte oder Tausende Kilometer weit entfernt an den gleichen Eingriff wagten.
Dabei war er nicht einmal Augenarzt, sondern Chirurg, Anästhesist und Intensivmediziner. Er hatte damals einfach nur Mitleid mit der bildhübschen jungen Frau gehabt, die bei einem schlimmen Unfall ein Auge verloren hatte und sich mit einem Glasauge nicht hatte abfinden können.
Die Augenspezialisten hatten sich samt und sonders nicht an diese Operation herangewagt, also hatte er es wenigstens versuchen wollen, als die junge Frau immer öfter und intensiver über Selbstmord nachgedacht hatte.
Der Eingriff war gelungen, und das hatte sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Welt verbreitet, denn viele hatten es schon versucht, jedoch kaum jemandem war es auch gelungen. Zumindest nicht ohne dass das Auge bereits nach wenigen Tagen vom Körper wieder abgestoßen worden wäre.
Da er noch nie zuvor in New York gewesen war, hatte er die Absicht gehabt, heute in ein billigeres Hotel zu wechseln, noch zwei, drei Urlaubstage dranzuhängen und sich hier ein bisschen umzusehen. Daraus wurde natürlich jetzt nichts mehr. Sein Vater lag auf der Kardiologie der Frankfurter Sauerbruch-Klinik. Er hatte einen Herzinfarkt erlitten.
Prof. Lutz Weidner, der Leiter der Kardiologie und Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, in der auch Adrian angestellt war, hatte ihn persönlich vor einer Stunde angerufen und ihm die traurige Nachricht überbracht, dass es leider nicht besonders gut um seinen Vater stand.
Dem Chefarzt vertraute Adrian blind. Er war der beste Kardiologe weit und breit, und wenn er sagte, dass nicht mehr viel Hoffnung bestünde, so war ihm klar, dass auch er selbst nicht mehr viel ausrichten konnte.
Aber sehen wollte er den alten Herrn wenigstens noch einmal. Ihm für alles danken, ihm sagen, wie sehr er ihn liebte, bei ihm bleiben und seine Hand halten, bis ... Na ja.
Adrian hatte den Teller mit all den Köstlichkeiten darauf, die er sich eben erst vom unglaublich reichhaltigen Buffet geholt hatte, stehen lassen. Der Appetit war ihm sowieso schlagartig vergangen. Er war auf sein Zimmer gerannt und hatte seine Sachen wild durcheinander in seinen kleinen Trolley gestopft. Dann hatte er sich unverzüglich auf den Weg gemacht.
Taxi hatte er so schnell keines bekommen, also hatte er zehn Minuten lang im strömenden Regen auf den Flughafenbus gewartet. Jetzt sah er aus, als ob er ein paar Runden im Hotelpool geschwommen wäre – mit Schuhen und Kleidern.
In seinen Cowboystiefeln, die er sich gestern gekauft hatte, stand das Wasser bis oben. Sogar die Taschen der neuen Lederjacke – er hatte gestern nicht widerstehen können, sich wie ein echter Amerikaner, oder besser gesagt wie ein echter Amerikatourist, auszustaffieren – waren mit Wasser gefüllt.
Das Dumme war, dass sein Smartphone darin schwamm, somit unbrauchbar war und er nicht einmal anrufen und sich nach einem Flug nach Frankfurt erkundigen konnte.
Doch von solchen Kleinigkeiten ließ er sich nicht abhalten. Um seinen Vater noch einmal sehen zu können, hätte er im Notfall vermutlich sogar versucht, schwimmend oder in einem Schlauchboot über den großen Teich zu gelangen.
In der Abflughalle des Flughafens angekommen, rannte er zum Informationsschalter. Ein junger Mann saß hinter dem Tresen.
»Vor dem Schwimmen immer die Kleider ausziehen«, witzelte er.
»Danke. Beim nächsten Mal werde ich daran denken«, scherzte Adrian zurück.
Der junge Mann bot ihm einen Direktflug morgen früh an. Adrian lehnte mit einem geseufzten »Viel zu spät« ab. Er wollte auch keine vier Stunden auf einen Flug nach München warten. Und eine Zwischenlandung in Zürich? Nein.«
»Wichtiger Termin?«, fragte der junge Mann.
»Mein Vater liegt im Sterben«, erwiderte Adrian.
»Oh Mann, das tut mir leid!« Erst jetzt gab sich der Schalterbeamte richtig Mühe. »Warten Sie, warten Sie ...« Er hackte in die Tasten seines Computers. Nach einer Weile schnellte er triumphierend von seinem Sessel hoch. »Terminal vierzehn. Laufen Sie! Es ist ein Flieger aus Südafrika, der hier zwischengelandet ist. Er startet in zehn Minuten. Ein einziger Restplatz ist übrig. Als ob der liebe Gott ihn für Sie freigehalten hätte.«
»Das schaffe ich doch nie und nimmer.« Adrian konnte sich nicht vorstellen, wie er in zehn Minuten ein Ticket buchen, mit seinem Gepäck einchecken, durch die Sicherheitskontrolle gehen und dann noch rechtzeitig das Flugzeug besteigen sollte.
»Doch, das schaffen Sie!«, protestierte der junge Mann. »Mein Vater ist vor zwei Jahren gestorben. Ich hatte keine Gelegenheit mehr dazu, mich von ihm zu verabschieden. Ich weiß, wie das ist.« Er sprang abermals auf und brüllte quer durch die Halle. »Hey, South African Airways! Ein Ticket für meinen Freund hier. Papa liegt im Sterben. Er muss sofort nach Frankfurt!«
Es war unglaublich. Alle hatten gehört, warum er es so eilig hatte. Die ganze Prozedur, die sonst immer eine halbe Ewigkeit dauerte, war innerhalb weniger Minuten erledigt, und Adrian betrat das Flugzeug tatsächlich genau zwei Minuten vor dem Abflug.
»Ganz hinten, letzte Reihe links«, wies ihm eine Flugbegleiterin den Weg zu seinem Platz. Sie zuckte bedauernd mit den Schultern, denn gleich hinter seinem Platz war eine Toilette, und bei dem ständigen Hin und Her und Tür auf und Tür zu würde er kaum zum Schlafen kommen.
»Das macht mir wirklich nichts aus«, versicherte Adrian ihr, und er meinte es auch genauso. Er hätte notfalls auch auf einer der beiden Tragflächen Platz genommen. Hauptsache, er schaffte es noch rechtzeitig nach Hause. »Dürfte ich wohl mal schnell das Bordtelefon benutzen?«, bat er. »Mein Handy ist hinüber. Es dauert bestimmt nur eine Minute. Es ist wirklich sehr wichtig.«
Nachdem er telefoniert hatte, drängte er sich mit seinem Trolley – um den kleinen Koffer abzugeben, war keine Zeit mehr gewesen – durch den schmalen Mittelgang. Bei jedem Schritt schwappte ein bisschen Wasser aus seinen Stiefeln.
Sobald das Flugzeug in der Luft war, würde er auf die Toilette gehen, seine Stiefel ausleeren, seine Haare trocknen und sich frische Sachen anziehen, sofern die Sachen in seinem Koffer nicht ebenfalls durchnässt waren.
Nur noch vier Reihen, dann zwei, dann eine – und dann stand er plötzlich vor der Frau, die sein weiteres Leben komplett verändern und ihn in einen dunklen Abgrund stürzen sollte.
Doch noch ahnte er das natürlich nicht. Noch hielt er sie für den schönsten Engel, den er jemals zu Gesicht bekommen hatte. Und er war ganz sicher, dass die Begegnung mit ihr schicksalhaft sein musste, denn noch nie zuvor hatte er gefühlt, was er jetzt fühlte.
Eine innere Verbundenheit, Seelenverwandtschaft, Liebe auf den ersten Blick, egal, wie auch immer man es nannte, er hatte das Gefühl, schon von Geburt an auf die Begegnung mit ihr gewartet zu haben.
***
Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, klopfte an die Tür zum Konferenzraum im sechsten Stock, öffnete sie und trat ein.
Um den großen ovalen Tisch herum saßen Eduard Rötz-Pocke, der Stiftungsratspräsident, und dessen Sekretärin Luise Lemming, Emil Rohrmoser, der Verwaltungsdirektor der Sauerbruch-Klinik, und dessen Sekretärin Irene Busswald. Außerdem noch Marianne Hoppe, die Sekretärin des Chefarztes, Dr. Florian Altenberg, der Leiter der Rechtsabteilung, Renate Kiesling, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig war, und natürlich Prof. Lutz Weidner.
Peter nickte grüßend in die Runde.
»Ich störe nicht lange, ich bin gleich wieder weg«, versicherte er den Anwesenden und ging direkt auf den Chefarzt zu. Er beugte sich zu ihm hinab und sprach sehr leise. »Adrian hat mich gerade vom Bordtelefon eines Flugzeugs aus angerufen, weil er Sie nicht erreichen konnte.«
»Ach?« Lutz Weidners Gesicht hellte sich auf. »Dann hat er also tatsächlich einen sofortigen Flug bekommen?«
Peter nickte. »Glück gehabt. Er wird gegen drei Uhr morgens auf dem Frankfurter Flughafen ankommen. Ich habe ihm versprochen, ihn abzuholen und ihn zu ...«
»Was gibt es denn hier zu tuscheln, Kersten?«, brauste Emil Rohrmoser auf. »Hat Ihnen noch keiner gesagt, dass das eine Unart ist? Haben Sie wieder einmal etwas ausgefressen, oder was?«
Peter richtete sich auf und schüttelte schmunzelnd den Kopf.
»Ich fresse nur sehr selten etwas aus. Ich habe dem Chefarzt eine Nachricht überbracht. Es geht um einen Patienten. Ich wollte bloß nicht stören.«
»Sie stören aber schon«, konterte Emil. »Also, lassen Sie uns doch an der Angelegenheit teilhaben, die scheinbar so dringend ist, dass Sie in eine wichtige Sitzung platzen und unsere wertvolle Zeit stehlen müssen.«
»Der Vater des Kollegen Seng liegt nach einem Myokardinfarkt auf der Kardiologie«, berichtete Peter. »Er wird es höchstwahrscheinlich nicht schaffen, und Prof. Weidner hatte sich Sorgen gemacht, dass der Kollege es nicht rechtzeitig zurück nach Frankfurt schafft. Er war in New York, um an der Columbia Universität Gastvorlesungen zu halten.«
»Anton Seng? Der Schreinermeister?« Direktor Rohrmoser wirkte aufrichtig betroffen. Er kannte Adrians Vater sehr gut. Alle in der Sauerbruch-Klinik kannten ihn, denn Adrian hatte ein sehr enges Verhältnis zu seinem Vater.
Wann immer es in der Sauerbruch-Klinik irgendetwas zu feiern gab – Jubiläumsfeste, Tage der offenen Tür, Betriebsausflüge und so weiter –, brachte er seinen Vater mit. Er verabredete sich auch häufig mit dem alten Herrn zum Mittagessen in der Cafeteria, ließ sich abends von ihm abholen und fragte tagsüber öfter mal telefonisch bei ihm nach, ob es ihm gut ginge oder ob er etwas bräuchte.
»Heiliges Sparschwein!« Direktor Rohrmoser stieß einen tiefen Seufzer aus. Dann richtete er seinen wurstähnlichen Zeigefinger anklagend auf den Chefarzt. »Und da sitzen Sie hier herum und vertrödeln wertvolle Zeit, Sie alter Zausel? Gehen Sie runter, und tun Sie was! Operieren Sie ihn meinetwegen, oder machen Sie Ihren üblichen Hokuspokus, damit er wieder gesund wird!«
Lutz Weidner zuckte bedauernd mit den Schultern.
»In diesem Fall bin ich leider machtlos. Herr Seng hatte das Pech, direkt vor der Itzental-Klinik zu kollabieren. Anstatt einen Notruf abzusetzen, haben sie ihn in die Privatklinik geschafft. Dort haben sie ihn gegen Kreislaufstörungen behandelt und so lange dort aufgehalten, bis die Schäden an seinem Herzen so massiv waren, dass nun nichts mehr zu machen ist.«
»Ach, herrje! Seine durchlauchtigste Merkwürdigkeit, Oswald von Itzental, hat ihn behandelt?« Emil Rohrmoser spuckte diesen Namen verächtlich aus.
Peter Kersten nickte. »Genau der. Er hat zwar einmal Medizin studiert, versteht von seinem Handwerk aber ungefähr so viel wie ich vom Mäuse melken.«
»Herr von Itzental hat andere Qualitäten«, sprang der Stiftungsratspräsident für den stadtbekannten Besitzer der Privatklinik in die Bresche.
»Ach ja?« Emil Rohrmoser starrte ihn herausfordernd an. »Und welche wären das? Das müssen so kleine Qualitäten sein, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann.«
»Ganz im Gegenteil«, konterte Herr Rötz-Pocke energisch. »Es sind sogar sehr große Qualitäten. Habens Sie dieses riesige neue Denkmal am Römerberg gesehen? Das hat Herr von Itzental der Stadt Frankfurt gestiftet.«
Dr. Florian Altenberg nickte und zog dabei vielsagend die Augenbrauen nach oben.
»Mit Stiftungen und großen Spenden schafft er es immer wieder, die zahlreichen Kunstfehlerprozesse für sich zu entscheiden.« Er lachte trocken auf. »Das nenne ich eine zweifelhafte Qualität. Besonders für einen Arzt.«
Emil Rohrmoser stützte den Kopf seufzend in beide Hände.
»Meine Gattin wird außer sich sein, wenn sie das erfährt. Seit drei Jahren führt ihr erster Weg sie morgens ins Wohnzimmer, um den prächtigen Wandverbau anzuschauen, den Anton Seng für sie angefertigt hat. Abgesehen von den Materialkosten wollte er nicht mal Geld dafür nehmen.«
»Mir hat er oft Blumen aus seinem Garten gebracht.« Marianne Hoppe betupfte ihre Augenwinkel mit einem Papiertuch. »Kann man da denn wirklich nichts mehr machen?«
Prof. Weidner schüttelte bedauernd den Kopf.
»Es ist zu viel Zeit verloren worden«, murmelte er fast unhörbar. »Dadurch ist zu viel Myokardgewebe abgestorben. Das Organ kann jetzt nur noch einen Bruchteil der ursprünglichen Leistung erbringen. Und auch das nicht mehr sehr lange. Er hält nur noch durch, um seinen Sohn noch einmal sehen zu können.«
»Und eine Transplantation?« Die vollschlanke Mittfünfzigerin mit den bordeauxroten Ringellöckchen zog die Nase hoch.
»Herr Seng ist achtundsiebzig. Er würde eine Herztransplantation vermutlich nicht überleben. Diese Prozedur wäre nur eine unnötige Quälerei. Ganz zu schweigen davon, dass es Jahre dauern würde, bis ein passendes Organ zur Verfügung stünde.«
»Man liest doch aber so häufig über Prominente, dass die im Handumdrehen ein Spenderorgan erhalten, wenn sie eines brauchen«, gab Irene Busswald, Emils Sekretärin, zu bedenken.«
Peter nickte. »Das stimmt. Aber wie das geht, darüber will ich lieber gar nicht erst nachdenken. Für Sie und mich und den Otto-Normalverbraucher gibt es jedenfalls meterlange Wartelisten.
»Verbreiten Sie doch hier keine Verschwörungstheorien, Dr. Kersten«, wies Eduard Rötz-Pocke den Notarzt zurecht. »Jeder, egal ob Bankdirektor oder Straßenfeger, hat die gleichen Chancen, ein Spenderorgan zu erhalten.« Er errötete ein bisschen, als alle ihn befremdet anguckten, blieb jedoch bei seiner Meinung. »So ist das, und da fährt die Eisenbahn drüber!«