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Eigentlich sollte man Dienstliches nicht mit Privatem vermischen, das weiß der attraktive Assistenzarzt Dr. Paul Reinhardt ganz genau. Deshalb will er auch niemals eine Liaison mit einer Patientin oder Kollegin beginnen.
Sein Vorsatz gerät allerdings ins Wanken, als er auf die bildhübsche Carlie Frühwald trifft, die gleich beides ist: eine Kollegin und Patientin. Schon bei ihrer ersten Begegnung ist Paul hingerissen von der bezaubernden jungen Frau. Sie gibt ihm jedoch unmissverständlich und recht brüsk zu verstehen, dass sie an einer näheren Bekanntschaft mit ihm nicht interessiert ist. Was sie dem Arzt verschweigt, ist, dass sie ihn ebenfalls unglaublich anziehend findet und dass es ganz andere Gründe für ihr abweisendes Verhalten gibt. Gründe, über die sie nicht sprechen kann.
Aber dann findet zu später Stunde in der Frankfurter Sauerbruch-Klinik eine Visite statt, die zwischen den beiden alles ändert ...
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2022
Cover
Visite zu später Stunde
Vorschau
Impressum
Visite zu später Stunde
Roman um einen jungen Arzt und seine ganz besondere Patientin
Karin Graf
Eigentlich sollte man Dienstliches nicht mit Privatem vermischen, das weiß der attraktive Assistenzarzt Dr. Paul Reinhardt ganz genau. Deshalb will er auch niemals eine Liaison mit einer Patientin oder Kollegin beginnen.
Sein Vorsatz gerät allerdings ins Wanken, als er auf die bildhübsche Carlie Frühwald trifft, die gleich beides ist: eine Kollegin und Patientin. Schon bei ihrer ersten Begegnung ist Paul hingerissen von der bezaubernden jungen Frau. Sie gibt ihm jedoch unmissverständlich und recht brüsk zu verstehen, dass sie an einer näheren Bekanntschaft mit ihm nicht interessiert ist. Was sie dem Arzt verschweigt, ist, dass sie ihn ebenfalls unglaublich anziehend findet und dass es ganz andere Gründe für ihr abweisendes Verhalten gibt. Gründe, über die sie nicht sprechen kann.
Aber dann findet zu später Stunde in der Frankfurter Sauerbruch-Klinik eine Visite statt, die zwischen den beiden alles ändert ...
»Sie wollen was? Urlaub wollen Sie? Jetzt sofort?«
Auf der Direktionsetage, im obersten Stock der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, fiel Emil Rohrmoser aus allen Wolken. Oder er tat zumindest so.
»In der arbeitsreichsten Zeit des ganzen Jahres? Die Abschlüsse! Die Bilanzen! Die Inventur! Die Jahresabrechnungen mit den Krankenkassen! Die Steuererklärung! Sind Sie völlig von Sinnen, Busswald?«
»Keineswegs, Herr Direktor.« Irene Busswald, die langjährige Sekretärin des Verwaltungsdirektors, zuckte mit den Schultern. »Es tut mir sehr leid, aber es muss sein.«
»Muss sein, muss sein!«, äffte Direktor Rohrmoser sie nach. »Sterben muss man irgendwann einmal, sonst aber schon gar nichts! Haben Sie denn überhaupt noch einen Urlaub übrig?«
Irene nickte. »Eine Woche. Und für die zweite Woche beantrage ich Pflegeurlaub. Der steht mir zu, wie Sie wohl wissen, und ich habe in fast dreißig Jahren noch nie welchen beansprucht.«
»Wen oder was wollen Sie denn pflegen, Busswald? Ihr Meerschweinchen? Hat es die Meerschweinegrippe? Oder was?«
»Mein Mann ist schwer erkrankt und braucht mich.«
Herr Rohrmoser, der damit beschäftigt war, die letzten Reste seines zweiten Frühstücks mit der Gabel vom Teller zu picken, hob irritiert den Kopf.
»Ihr was?«
»Mann.«
»Sie haben einen Mann? Seit wann?«
»Seit fast dreißig Jahren.«
Das hatte Emil Rohrmoser nicht gewusst. Seit fast dreißig Jahren arbeitete Irene Busswald nun schon für ihn, und erst jetzt erfuhr er, dass sie verheiratet war.
Nun gut, er hatte sie auch nie danach gefragt. Wozu auch? Er war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Frau Busswald über keinerlei nennenswertes Privatleben verfügte. Dass die Arbeit für ihn ihr einziger Lebenszweck sei und sie sich abends nach Dienstschluss wie einen Besen in den Schrank stellte und die Sekunden zählte, bis sie ihm endlich wieder zu Diensten sein durfte.
»Wie heißt der denn?«
»Busswald. Albert Busswald.«
»Und den haben Sie sich nicht bloß ausgedacht, um einen Extraurlaub herausschlagen zu können?«
»Herr Direktor!« Die Sekretärin schüttelte missbilligend den Kopf.
»Na, na, man wird doch wohl noch fragen dürfen. Was macht er denn so? Kann er auch tippen und all so was?«
»Er ist Dirigent.«
»Was?«
»Dirigent.«
»Ja, ja, das habe ich schon verstanden. Aber was dirigiert er denn? Kein normaler Mensch ist Dirigent. Ich dachte, die gibt es nur in der Oper oder im Konzerthaus. Im normalen Leben ist mir noch nie so einer über den Weg gelaufen.«
»Nun, mir schon«, erwiderte die Sekretärin schmunzelnd. »Er dirigiert das Opernorchester.«
»Aha! So bringt er also seine Tage zu?« Emil fuchtelte probeweise mit erhobenen Zeigefingern wild in der Luft herum. »Hat er sich dabei die Arme verknotet und bekommt sie nicht mehr entwirrt? Und jetzt müssen Sie ihn wie ein Baby füttern und anziehen, oder was? Vielleicht versuchen Sie es einmal mit Schmieröl. Damit bekommt man fast alles gelockert.«
»Er hat sich eine böse Lungenentzündung eingefangen. Er fiebert sehr hoch und kann sich nicht alleine versorgen.«
»Eine böse ...? Ich wusste gar nicht, dass es auch freundliche Lungenentzündungen gibt«, unkte Emil kopfschüttelnd. »Dann tun Sie ihn doch ins Krankenhaus. Dazu sind Krankenhäuser da, um Kranke zu versorgen. Deswegen heißen sie ja auch Krankenhäuser.«
Er wischte mit dem letzten Stück seines Brötchens den Teller sauber.
»Ich könnte Ihnen da ein sehr gutes Krankenhaus empfehlen«, nuschelte er mit vollem Mund. »Zufällig leite ich eines. Und zufällig arbeiten Sie in einem, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.«
»Mein Mann war noch nie in einem Krankenhaus. Er ist ein Anhänger der Naturheilkunde. Er hat noch nie irgendwelche Medikamente zu sich genommen. Er war auch noch nie bei einem Arzt.«
»Aha? Ist er ein bisschen ...?« Emil drehte mit seinem wurstähnlichen Zeigefinger ein paar schnelle Kringel über seiner Stirn.
»Keineswegs!« Frau Busswald klang empört. »Mein Mann ist Künstler. Die sind eben ein bisschen anders.«
»Ah ja, richtig.« Emil grinste. »Menzingers Abteilung ist voll von Künstlern«, feixte er. »Die sind auch alle anders.«
»Wie Sie meinen, Herr Direktor«, erwiderte Irene stark unterkühlt.
Prof. Menzinger war der Leiter der Psychiatrie, in der es auch eine geschlossene Abteilung für schwere Fälle gab. Hatte sie eben noch ein bisschen Mitleid mit ihrem Chef gehabt, wegen der misslichen Lage, in die ihn ihr überstürzter Urlaubsantritt brachte, so war nach diesem unerhörten Vergleich nichts mehr davon übrig.
»Und woher wissen Sie denn überhaupt, dass er eine Lungenentzündung hat, wenn er nicht beim Arzt war?«, stellte Emil sie zur Rede. »Haben Sie das selbst festgestellt? Mit Hilfe Ihrer Kristallkugel? Vielleicht tut er ja nur so. Vielleicht will er bloß einen Krankenstand herausschlagen, weil er keine Lust mehr dazu hat, den Musikanten mit dem Stöckchen zu drohen, damit sie spielen.«
»Herr Kersten war so nett, gestern Abend bei uns vorbeizuschauen. Und da Albert ...«
»Wer?«
»Mein Mann. Er hatte gestern Abend über einundvierzig Grad Fieber. Deshalb konnte Herr Kersten ihn untersuchen, weil Albert kaum noch etwas mitbekommen hat. Daher weiß ich, dass es sich um eine Lungenentzündung handelt. Herr Kersten hat diese Diagnose gestellt. Er war sich dessen ganz sicher.«
»Kersten? Der Kersten? Unser Kersten?« Emil zog die Augenbrauen hoch. »Der Kersten aus unserer Notaufnahme?«
»Ebendieser.«
»Doch hoffentlich nicht während seiner Dienstzeit?«
»Nein, er hat dankenswerterweise eine Stunde seiner spärlichen Freizeit für mich geopfert.«
»Dann hat er wohl zu viel davon. Ich werde ihm ein paar Urlaubstage streichen, wenn er ohnehin nichts Vernünftiges damit anzufangen weiß.«
Direktor Rohrmoser war kein Unmensch. Er tat nur gerne so. Er war der Meinung, dass es in jeder funktionierenden Gemeinschaft einen Guten und einen Bösen geben musst. So, wie es bei Polizeiverhören immer einen guten und einen bösen Bullen und in jeder Familie einen gütigen und einen strengen Elternteil gab.
Da Prof. Lutz Weidner, der Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, die Rolle des süßholzraspelnden, stets verständnisvollen väterlichen Freundes aller Angestellten für sich gepachtet hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als das genaue Gegenteil zu mimen.
Offen gestanden genoss er es auch, seine Mitarbeiter herunterzuputzen, sie zu maßregeln und sie zu verunsichern. Irene Busswald gehörte jedoch zu den Wenigen, die ihn von Anfang an durchschaut hatten.
Die Sekretärin hatte sich von seinem Gebrüll noch nie einschüchtern lassen. An ihr perlten alle ungerechten Vorwürfe und sarkastischen Bemerkungen ab wie Tautropfen von einem Grashalm. Sie kannte ihre Rechte und beharrte stur darauf, egal, wie sehr er auch tobte.
Einerseits ging ihm das maßlos auf die Nerven, weil sie ihm mit ihrer abgebrühten Art ständig den Spaß verdarb, andererseits schätzte er sie jedoch genau dafür.
Wie auch immer, wie schon so oft zuvor, musste er jetzt einsehen, dass er bei ihr auf diese Weise nichts erreichen würde. Doch ehe er dazu bereit war, klein beizugeben, verlegte er sich erst noch aufs Jammern.
»Und was soll ich jetzt machen? Soll ich mir meine Briefe zwei Wochen lang selbst tippen? Mir meinen Kaffee selbst kochen? Die täglichen tausend Anrufe selbst entgegennehmen? Und mich vielleicht auch noch selbst zusammenstauchen, wenn etwas nicht passt? So, zum Beispiel?«
Er drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage.
»Rohrmoser! Bewegen Sie Ihren dicken Hintern in mein Büro, aber pronto! Fünf Tippfehler in einem Brief! Sind Sie vom wilden Affen gebissen? Die Zeit, die Sie zum Ausbessern brauchen, ziehe ich Ihnen von Ihrem nächsten Monatsgehalt ab!«
Frau Busswald lächelte. »Das wird nicht nötig sein, Herr Direktor, denn ich habe mich selbstverständlich bereits um einen adäquaten Ersatz gekümmert.«
»Sie haben ...« Emil verstummte und zog die Augenbrauen hoch. »Jetzt schlägt es aber dreizehn! Wenn Sie mir vielleicht neben Ihrem Alfred ...«
»Bert!«
»Wie meinen?«
»Albert!«
»Ach, Jacke wie Hose, Fred wie Bert!«, konterte Emil. »Wenn Sie mir jetzt vielleicht verklickern wollen, dass Sie auch eine erwachsene Tochter unterschlagen haben, die Sie mir als Ersatztippse unterjubeln wollen, dann ... dann schlägt das aber dem Fass den Faden ab! Nein, dann beißt die Maus den Boden aus! Oder so ähnlich.«
»Ich habe gar nichts unterschlagen, Herr Direktor. Ich hatte nur nie das Gefühl, dass Sie das dringende Bedürfnis dazu verspüren würden, sich mit mir über mein Privatleben zu unterhalten.«
»Habe ich auch nicht! So weit käme es noch!«
»Eben!«
»Nicht frech werden, Busswald!«
»Wie auch immer. Ich spreche von einer jungen Dame. Sie hat ihr Studium der Betriebswirtschaft vor rund einem Jahr erfolgreich abgeschlossen, findet jedoch keine Anstellung.«
»Weil sie einen Wurm hat?«
»Wie bitte?«
»Ein Apfel, den keiner will, hat immer einen Wurm!«
Irene schüttelte den Kopf.
»Frau Frühwald hat aber ganz bestimmt keinen Wurm. Ihr Problem ist, dass sie sich selbst nicht besonders gut verkaufen kann. Sie ist sehr ruhig, sehr zurückhaltend, sehr bescheiden. Sie stellt ihr Licht zu sehr unter den Scheffel. Es mangelt ihr an dem Selbstbewusstsein, das ihr allemal zustünde, weil sie sehr klug und fähig ist.«
»Und das wissen Sie so genau, weil ...?«
»Ich kenne sie seit etlichen Jahren, weil sie mir bereits während ihres Studiums im Haushalt geholfen hat und das nach wie vor tut.«
Emil fiel erneut aus allen Wolken. Er war bislang davon ausgegangen, dass seine Sekretärin ganz bescheiden irgendwo in einem Besenschrank hauste.
»Wozu brauchen Sie für das bisschen Haushalt eine Haushaltshilfe?«
»Nun, wir haben ein sehr großes Haus und empfangen häufig Gäste. Das kann ich nicht alles alleine bewältigen, weil ich ja berufstätig bin.«
Emil kratzte sich verwirrt auf dem Kopf.
»Wozu sind Sie denn überhaupt berufstätig, wenn Ihr Operndiridingsda offensichtlich ohnehin haufenweise Geld heranschafft? Hätte nicht gedacht, dass man für zwei, drei Stunden wild Herumfuchteln auch noch bezahlt wird.«
»Ich arbeite, weil es mir Spaß macht«, erwiderte die adrette Fünfzigjährige.
»Spaß? Es macht Ihnen Spaß, täglich von mir angeschnauzt zu werden?«
»Die Arbeit hier macht mir Spaß«, stellte Irene richtig. »Das Anschnauzen nehme ich nicht so ernst. Genauso wenig, wie Sie es ernst meinen.«
Bevor sich Emil Rohrmoser über diese unerhörte Unterstellung empören konnte, legte sie ihm ein Dokument auf den Schreibtisch.
»Ich habe hier bereits einen befristeten Dienstvertrag für die junge Dame ausgefüllt. Wenn Sie einverstanden sind, informiere ich Frau Frühwald sofort. Und wenn Sie mit ihr zufrieden sind, würde ich eventuell noch zwei oder drei Wochen unbezahlten Urlaub dranhängen. Ein Kuraufenthalt würde Albert bestimmt guttun, aber alleine fährt er leider nirgendwo hin.«
»Nur nicht übermütig werden, Busswald!« Emil drohte ihr mit erhobenem Zeigefinger. »Vier, fünf Wochen mit einer blutigen Anfängerin, die keine Ahnung von gar nichts hat? Wollen Sie vielleicht, dass ich auch krank werde und mein Stöckchen nicht mehr halten kann?«
»Stöckchen?«
»Das Stöckchen, mit dem Dirigenten herumfuchteln. Irgendwie sind wir ja Kollegen, Ihr Alfons und ich. Er dirigiert die Musikanten, ich dirigiere über zweitausend Angestellte. Denen muss man auch oft mit dem Stöckchen drohen, damit sie spuren.«
»Wir werden sehen«, sagte die Sekretärin schmunzelnd.
Ihr war nicht entgangen, dass der Verwaltungsdirektor seine Drohung nicht ganz ernst gemeint hatte. Außerdem war sie felsenfest davon überzeugt, dass ihr Chef mit der jungen Dame sehr zufrieden sein würde. Hoffentlich so zufrieden, dass er sie nach den zwei bis fünf Wochen gar nicht mehr hergeben wollen würde.
»Ich würde dann noch bis Mittag bleiben, um alles vorzubereiten, und Frau Frühwald könnte ab dem frühen Nachmittag meinen Platz einnehmen.«
»Und wenn ich nicht einverstanden bin?«
»Dann müssen Sie in der Tat Ihre Briefe selbst tippen und sich selbst für die eigenen Fehler herunterputzen. Es tut mir wie gesagt sehr leid, aber da beißt die Maus keinen Faden ab.«
»Sie unverschämte Person! Das kommt einer Nötigung, ja, einer Erpressung gleich!«, brauste Emil auf und versteckte das aufkommende Lachen hinter einem gekünstelten Hustenanfall. »Deshalb also!«, grummelte er, als er sich wieder im Griff hatte. »Deshalb beherrschen Sie das Tanzen so perfekt. Weil Sie mit einem Musikfuzzi verheiratet sind.«
»Ich wüsste nicht, dass Sie mich schon einmal tanzen gesehen hätten, Herr Direktor«, gab die Sekretärin verwundert zurück.
»Täglich, Busswald! Täglich sehe ich Sie herumtanzen. Und zwar auf meiner Nase.«
Er scheuchte sie mit einem energischen Handwedeln aus seinem Büro.
»Und jetzt verschwinden Sie, ehe ich es mir anders überlege! Ach, und ... gute Besserung für Ihren ... Diridingsda!«
***
»Nein! Nicht schon wieder!«, brauste Dr. Paul Reinhardt entnervt auf. »Ich war doch erst neulich dort oben, verdammt noch mal!«
Der sechsundzwanzigjährige Assistenzarzt hatte erst vor zehn Minuten seinen Dienst in dem kleinen Krankenhaus unweit der Sauerbruch-Klinik angetreten, als Schwester Elke ihm bestellte, dass man ihn im dritten Stock in Zimmer sieben erwartete.
Die mittelalte Pflegerin wich erschrocken zurück.
»Ich kann doch nichts dafür!«, entgegnete sie. »Ich hab's Ihnen doch nur ausgerichtet. Frau Dr. Wendlinger hat angerufen. Sie sagte, sie würde oben auf Sie warten und Sie sollten sich beeilen.«
»Ach Gott, es tut mir leid, Schwester Elke«, entschuldigte sich Paul zerknirscht. »Ich weiß doch, dass Sie nichts dafür können. Ich wollte Sie nicht anschreien, ich bin nur ... Ich habe ... Irgendwie ist mir das alles hier ...« Er hob beide Arme hoch und ließ sie mit einem tiefen Seufzer wieder fallen. »Ich weiß es selbst nicht ... Es tut mir leid!«