Der Notarzt 436 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 436 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Die siebenjährige Dixie hat nur einen einzigen Weihnachtswunsch: Mama soll wieder nach Hause kommen, damit sie wieder eine richtige Familie sind. Ihrem Vater Julian bricht es das Herz, zu sehen, wie seine Tochter dem Heiligen Abend entgegenfiebert, denn er weiß, dass sich ihre große Sehnsucht nicht erfüllen wird. Seine Exfrau hat die beiden für immer verlassen, weil sie ungebunden sein will.
Aber nicht nur die Sorge um seine Tochter macht Julian traurig. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit denkt er wehmütig an Laurie, die Frau, in die er sich vor wenigen Monaten rettungslos verliebt hat und die er doch nicht an seiner Seite haben kann, weil Dixie sich nicht mit einer neuen Frau an seiner Seite abfinden will.
In der Sauerbruch-Klinik rührt derweil das Schicksal der neunjährigen Miriam das Krankenhauspersonal zu Tränen. Die Kleine hat vor wenigen Wochen ihre Eltern bei einem Unfall verloren und droht in ihrem Schmerz zu ertrinken.
Doch am Heiligen Abend geschehen gleich mehrere Weihnachtswunder auf einmal, die zerplatzte Träume und unerfüllte Sehnsüchte in einen Funkenregen aus Liebe und Glück verwandeln ...


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Seitenzahl: 113

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Wenn wir uns wiederfinden

Vorschau

Impressum

Wenn wir uns wiederfinden

Dr. Kersten und ein kleines Mädchen mit einem großen Weihnachtswunsch

Karin Graf

Die siebenjährige Dixie hat nur einen einzigen Weihnachtswunsch: Mama soll wieder nach Hause kommen, damit sie wieder eine richtige Familie sind. Ihrem Vater Julian bricht es das Herz, zu sehen, wie seine Tochter dem Heiligen Abend entgegenfiebert, denn er weiß, dass sich ihre große Sehnsucht nicht erfüllen wird. Seine Exfrau hat die beiden für immer verlassen, weil sie ungebunden sein will.

Aber nicht nur die Sorge um seine Tochter macht Julian traurig. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit denkt er wehmütig an Laurie, die Frau, in die er sich vor wenigen Monaten rettungslos verliebt hat und die er doch nicht an seiner Seite haben kann, weil Dixie sich nicht mit einer neuen Frau an seiner Seite abfinden will.

In der Sauerbruch-Klinik rührt derweil das Schicksal der neunjährigen Miriam das Krankenhauspersonal zu Tränen. Die Kleine hat vor wenigen Wochen ihre Eltern bei einem Unfall verloren und droht in ihrem Schmerz zu ertrinken.

Doch am Heiligen Abend geschehen gleich mehrere Weihnachtswunder auf einmal, die zerplatzte Träume und unerfüllte Sehnsüchte in einen schillernden Funkenregen aus Liebe und Glück verwandeln ...

Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, mochte gar nicht glauben, wen er da auf der Untersuchungsliege sitzen sah, als er den Behandlungsraum betrat.

»Nein! Nicht Sie schon wieder!«

Der erschrockene Blick der bildhübschen jungen Frau machte ihm klar, wie missverständlich und unhöflich seine Begrüßung sich für sie angehört haben musste. Er entschuldigte sich sofort dafür.

»So war das nicht gemeint. Ich freue mich natürlich, Sie zu sehen, liebe Frau Rheinfeld. Ich freue mich hingegen nicht darüber, Sie schon wieder verletzt zu sehen. So meinte ich das.«

»Ach, okay.« Sie lachte erleichtert auf. »Ich dachte schon ...«

»Falsch gedacht.« Der Notarzt trat schmunzelnd an die Untersuchungsliege heran und reichte der Frau die linke Hand. Die Linke deshalb, weil ihr rechter Arm in einer Schlinge steckte, die sie sich aus einem Seidenschal geknüpft hatte.

»Was war es denn diesmal?«, fragte er seufzend.

»Ich bin die Treppe runtergefallen.«

»Die Treppe runtergefallen?«, wiederholte Peter. »Das letzte Mal sind Sie gegen eine offene Tür gerannt, das vorletzte Mal sind Sie beim Gemüseschneiden abgerutscht und haben sich den halben Daumen abgesäbelt, und davor war es ein vom obersten Regalbrett fallendes dickes Buch, das Ihnen die Nase gebrochen hat.«

Während er das sagte, zog er so alarmiert die Augenbrauen hoch, dass sie abermals erschrak.

»Nein, Herr Kersten! Nein! Ich glaube zu wissen, was Sie jetzt denken. Und all das zusammen klingt auch wirklich sehr verdächtig, da muss ich Ihnen recht geben. Aber nein. Ich lebe ganz alleine. Da ist niemand, der mich die Treppe runterstoßen oder mich sonst irgendwie misshandeln könnte. Leider!«, fügte sie seufzend hinzu.

So wie Peter Kersten zuvor, dämmerte auch ihr jetzt, wie missverständlich sich das Gesagte anhören musste.

»Ich meinte ... nicht leider, weil da niemand ist, der mich misshandelt, sondern leider, weil ...«

»Ich habe Sie schon richtig verstanden«, versicherte der Notarzt ihr. »Sie sind nicht freiwillig alleine. Und nicht gerne.«

»Nein.«

»Kümmern wir uns zuerst um Ihren Arm, danach unterhalten wir uns ein bisschen über das unfreiwillige Alleinsein.«

Er stoppte ihren beginnenden Protest, indem er ihr ins Wort fiel.

»Doch, so viel Zeit muss sein. Da ist irgendetwas, was Sie dazu veranlasst, selbst über einen Kieselstein zu stolpern und sich schwer zu verletzen. Es ist nun schon das vierte Mal innerhalb von zwei Monaten, dass Sie hier sind. Ich würde zumindest gerne zu verhindern versuchen, dass ich Sie in zwei, drei Wochen schon wieder hier sehe. Als Patientin, meine ich.«

»Okay.«

Sie sog zischend die Luft ein, als Peter behutsam die Schlinge von ihrer Schulter zog.

»Ich wollte Brötchen fürs Frühstück kaufen gehen«, erklärte sie ihm, während er ihre Schulter abtastete. »Dabei bin ich von einer der Stufen im Treppenhaus abgerutscht. Ich habe mich am Geländer festgehalten, aber ich war zu schnell unterwegs und habe mir den Arm ganz schlimm verdreht. Es hat schrecklich wehgetan, und der Arm ließ sich nicht mehr bewegen. Ich hoffe, die Schulter ist nicht gebrochen.«

»Vermutlich ist sie nur ausgekugelt, aber wir werden das Gelenk zur Sicherheit erst einmal röntgen.«

»Noch mal Glück gehabt, nur ausgekugelt«, bestätigte Dr. Holger Kramer, der Radiologe der Notaufnahme, wenig später. »Haben Sie Ihr Rabattmarkenheftchen dabei, damit ich den Sticker für eine weitere Röntgenuntersuchung einkleben kann?«, fügte er scherzend hinzu, weil er Laurine Rheinfeld in den letzten zwei Monaten bereits dreimal geröntgt hatte.

Er lachte.

»Nach zehn Mal röntgen gibt es eine Fahrt mit meinem Computertomografen gratis. Nach fünfzig Mal bekommen Sie einen Titannagel geschenkt, und nach hundert Mal erhalten Sie unseren begehrten Pokal für den Pechvogel des Jahres.« Er intonierte einen Trommelwirbel und erhob die Stimme wie ein Marktschreier. »Und das goldene Holzbein geht an ... Laurine Rheinfeld! Applaus, Applaus!«

»Mal bloß den Teufel nicht an die Wand, Holger!«, mahnte Peter lachend.

»Tut mir leid«, entschuldigte sich der Radiologe. »Ich wollte mich nicht über Sie lustig machen.«

»Schon gut.« Trotz der Schmerzen, die sie hatte, hatte Laurine herzlich lachen müssen. Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Das muss doch hoffentlich nicht operiert werden, oder?«, erkundigte sie sich dann besorgt.

»Nein. Es sind keine Bänder gerissen, keine Sehnen verletzt, es ist nichts abgesplittert, und die Gelenkkapsel ist völlig intakt.«

Peter nickte ihr aufmunternd zu.

»Das renken wir wieder ein. Aber ich fürchte, es wird nicht ganz schmerzfrei abgehen. Ich kann Ihre Schulter nicht lokal betäuben, weil ich auf die Mitwirkung von Muskeln und Bändern angewiesen bin.«

»Keine Sorge, Herr Doktor, ich bin inzwischen schon ziemlich abgehärtet, was Schmerzen anbelangt«, versicherte ihm die Einunddreißigjährige.

»Soll ich dir Hilfe schicken, oder schaffst du das alleine?«, fragte Dr. Kramer, ehe er den Behandlungsraum verließ.

»Schick mir bitte Elmar, wenn er gerade frei ist.« Peter holte eine kleine Sprühdose aus einem der Schränke. »Nicht erschrecken«, warnte er die Patientin vor. Das wird sich jetzt sehr kalt anfühlen. Es ist ein Eisspray. Die Kälte verhindert erstens, dass Entzündungen entstehen, und wird Ihre Schulter zweitens etwas schmerzunempfindlicher machen.«

Obwohl der Notarzt sie vorgewarnt hatte, zuckte Laurine zusammen, als ein eiskalter Sprühnebel ihre nackte Schulter traf. Sie schauderte.

»Kalt! Aber das tut gut.«

Genauso wie zuvor sein Chef, blieb jetzt auch Dr. Elmar Rösner, der rothaarige Assistenzarzt der Notaufnahme, auf der Schwelle stehen und gab beinahe wortgetreu den gleichen Text von sich.

»Nein! Nicht Sie schon wieder, Frau Rheinfeld! Ich meine ...«

Laurine lachte. »Ich weiß schon, wie Sie es meinen, Herr Rösner. Sie sind nicht der Erste, der mich so begrüßt.«

»Kein Wunder. Sie sind ja bereits Stammgast bei uns. Diesmal ist es die Schulter, wie ich sehe.« Auch Elmar reichte der Patientin die linke Hand. »Die steht ja in einem recht abenteuerlichen Winkel ab. Kriegen wir das mit einer geschlossenen Reposition hin, Peter? Gibt es schon ein Röntgenbild?«

»Das kriegen wir hin«, versicherte ihm der Notarzt. »Wir machen es so wie immer.«

»Alles klar.« Elmar wusste, dass Peter mit so wie immer die einfachste und am häufigsten praktizierte Repositionstechnik meinte. Es war ihm auch klar, dass er die einzelnen Handgriffe nicht vor der Patientin besprechen wollte.

Wäre sie über die genaue Vorgangsweise informiert, würde das ihre Angst vor der Behandlung nur noch steigern. Sie würde mit angehaltenem Atem auf den Schmerz warten, ihre Muskeln würden sich verkrampfen, sie würde womöglich Gegenwehr leisten, und die unangenehme Prozedur würde noch länger dauern.

Er half Frau Rheinfeld dabei, sich zurückzulegen. Dann beugte er ihren Ellbogen behutsam in einem Winkel von neunzig Grad, hielt sie am Handgelenk fest und legte die freie Hand unter die lädierte Schulter.

»Muss ich mich schon fürchten? Geht es jetzt los?«, fragte Laurine. Ihre Stimme bebte ein bisschen.

»Entspannen Sie sich. Ich sage dann Bescheid, wenn Sie mit dem Fürchten beginnen können«, erwiderte Peter, während er mitten in dieser barmherzigen Lüge ihre Hand nahm und den angewinkelten Arm gleichzeitig anhob und nach außen drehte.

Es klang so ähnlich wie ein kräftiger Schlag mit der flachen Hand auf eine Wasseroberfläche, als die Gelenkkugel wieder in die knöcherne Pfanne zurückflutschte.

»Autsch!«

»Ups!« Peter lachte. »Jetzt habe ich doch glatt vergessen, Sie vorzuwarnen. Jetzt ist es leider zu spät zum Fürchten, denn es ist alles vorüber.«

»Danke dafür!«, stöhnte Laurine. »Vielen Dank! Jetzt tut es schon gar nicht mehr weh.«

Sie wollte gleich testen, ob ihr Arm sich wieder normal bewegen ließ, doch Elmar Rösner hielt sie fest.

»Nicht! Sie müssen dem Schultergelenk jetzt noch ein paar Tage lang Ruhe gönnen. Die Muskeln, Bänder und Sehen sind ein bisschen überdehnt und traumatisiert. Die müssen sich erst noch erholen, und eventuelle Blutergüsse müssen sich auflösen.«

»Oh! Okay. Zum Glück ist es ja der linke Arm. Da ist es nicht so schlimm, wenn ich ihn eine Weile nicht benutzen kann.«

»Es ist der rechte«, korrigierte Peter sie.

»Anatomisch gesehen mag das so sein«, erwiderte sie schmunzelnd. »Praktisch betrachtet scheine ich seit Wochen zwei linke Hände und zwei linke Füße zu haben. Also ist es einer von zwei linken.«

»Na gut, so kann man das gelten lassen.« Peter lachte, steckte ihren Arm in eine Schlinge und warf ein paar Ärztemuster – kleine Tiegelchen mit Salbe und ein paar Schmerztabletten – in eine Papiertüte. Dann half er ihr beim Aufstehen. »Nein, nein!«, sagte er lachend, als sie sich verabschieden wollte. »Wir gehen jetzt einen Kaffee trinken und unterhalten uns ein bisschen.«

»Aber das geht doch nicht. Ich habe vorhin gesehen, dass das Wartezimmer ziemlich voll ist. Sie haben bestimmt genug anderes zu tun, als sich meine Probleme anzuhören.«

»Sie glauben doch hoffentlich nicht wirklich, dass ich damit ein Opfer bringe«, flachste der Notarzt, um ihr das schlechte Gewissen zu nehmen. »Ich benutze Sie schamlos als gute Ausrede, um mich mal kurz hinsetzen und Kaffee trinken zu können.«

***

»Großer Gott, Dixie!«

Julian Wilkens riss automatisch beide Hände nach oben und hielt sich die Ohren zu, als ein besonders schriller Ton seine Trommelfelle unangenehm zum Vibrieren brachte. Dabei fiel ihm ein Teller runter, den er gerade in einen der neuen Küchenschränke hatte stellen wollen.

Diana-Roxana, seine achtjährige Tochter, die sich mit rund zwei Jahren selbst Dixie genannt hatte, war ein intelligentes, bildhübsches Mädchen mit zahlreichen Talenten. Musikalität zählte allerdings nicht dazu. Doch das tat ihrer Leidenschaft für das Singen keinen Abbruch.

Seit dem frühen Morgen hüpfte sie nun schon in dem neuen Haus treppauf und treppab und trällerte aus voller Kehle Weihnachtslieder. Weihnachtlich klang das kein bisschen. Es hörte sich eher nach dem Kriegsgeheul einer tausendköpfigen Wikingerhorde an, die sich zum Plündern und Brandschatzen einstimmte.

»Der Rentierschlitten des Weihnachtsmannes wird an Heiligabend einen großen Bogen um unser Haus machen«, prophezeite er ihr schmunzelnd. »Die armen Rentiere werden denken, dass hier mindestens fünfhundert gefährliche Hyänen wohnen, wenn sie dich singen hören.«

»Ach, wer glaubt denn noch an diesen Quatsch mit den fliegenden Renntieren, Tollpapatsch!«, winkte sie obercool ab. »Renntiere heißen Renntiere, weil sie rennen. Wenn sie fliegen könnten, dann hießen sie doch Fliegtiere.« Damit sauste sie aus der Küche, kam mit Besen und Schippe zurück und fegte die Scherben zusammen.

»Es heißt Tollpatsch. Und so einer bin ich nicht«, protestierte Julian.

»Bist du doch! Das war Mamas Lieblingsteller. Sie wird schimpfen, wenn sie sieht, dass du ihn zerdeppert hast. Und tollpatschiger Papa ergibt zusammen Tollpapatsch. Du sagst doch selbst immer, man muss sparsam sein.«

»Aber doch nicht mit Worten, du verrückte Nudel.« Julian musste schlucken. Die Erwähnung seiner Exfrau trug nicht gerade zu seinem Wohlbefinden bei. Seit drei Tagen redete Dixie wie aufgezogen von ihrer Mutter. Sie hatte deren Rückkehr sogar an die oberste Stelle ihrer Weihnachtswunschliste gesetzt.

Obwohl sie sonst eher ein kleiner Faulpelz war, was die Hausarbeit anbelangte, und man sie mindestens zehnmal dazu auffordern musste, ein bisschen Ordnung in ihrem Zimmer zu schaffen oder den Mülleimer auszuleeren, hatte sie vor ein paar Tagen einen regelrechten Putzfimmel entwickelt.

In dem neuen Haus in Frankfurt – sie waren erst vor etwas mehr als einer Woche von Berlin hierhergezogen – sah es noch ziemlich chaotisch aus. Überall standen Kisten herum und warteten darauf, ausgepackt zu werden. Es hingen noch keine Gardinen vor den Fenstern, und die Küche war erst gestern geliefert worden. Bis dahin hatten sie ihre Mahlzeiten auf einem Campingkocher zubereitet und eine der großen Umzugskisten als Esstisch verwendet.

Vor drei Tagen hatte Anja angerufen. Natürlich nicht deshalb, weil sie Sehnsucht nach ihrem Kind gehabt hätte, sondern weil sie etwas brauchte.

Er hatte nicht mit ihr gerechnet und Dixie darum gebeten, an sein Handy zu gehen, weil er gerade mit ein paar Nägeln zwischen den Lippen und einem Hammer in der Hand im Wohnzimmer auf einer Leiter gestanden hatte, um ein Bild seiner Eltern aufzuhängen.

Sie hatte den Lautsprecher angemacht, und er hatte jedes einzelne Wort des seltsamen Gesprächs mit angehört.

»Hallo, hier spricht Dixie Wilkens. Papa kann gerade nicht, er hat den Mund voller Nägel und steht an der Wand ganz oben, um Oma und Opa anzunageln. Wer spricht?«

»Ähm ... also ... hallo! Kann ich bitte Herrn Wilkens sprechen?«

»Wer ist denn dran?«

»Irgendwer halt! Herrn Wilkens, bitte!«

»Mama? Mama, bist du das?«

»Und wenn schon! Gib mir deinen Vater. Es ist wirklich sehr wichtig.«

»Weil du wieder zu uns zurückkommen möchtest?«

»Ja, ja, sicher. Deinen Vater, bitte!«

»Kommst du bald?«

»Ja, ja. Ist dein Vater hier?«

»Wirst du am Heiligen Abend hier sein?«

»Ja, ja, klar doch. Ich habe jetzt wirklich nicht viel Zeit. Gib mir bitte deinen Vater!«

»Frag sie, was sie will.« Julian hatte keine Lust dazu gehabt, von der Leiter zu klettern, um mit der Frau zu sprechen, die ihm richtig übel mitgespielt hatte.