Der Notarzt 456 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 456 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Der Chefarzt der Frankfurter Sauerbruch-Klinik blickt mit gemischten Gefühlen auf die erst einundzwanzigjährige Krankenschwester Natalia Ginsberg, die ihm in einem Vorstellungsgespräch gegenübersitzt. Dass sie von sich selbst sagt, sie sei "nicht normal" und sehe mitunter Sachen, die gar nicht da seien, lässt bei Prof. Weidner alle Alarmglocken klingen. Doch da Natalia zugleich äußerst sympathisch und kompetent wirkt, beschließt er, ihr eine Chance zu geben und sie probeweise in der Notaufnahme anfangen zu lassen. Hier zeigt sich schnell: Natalia verfügt über "Vorahnungen" - eine Art Bauchgefühl, das dafür sorgt, dass in der Notaufnahme bald nichts mehr so ist, wie es einmal war ...


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Inhalt

Cover

Die Vorahnung

Vorschau

Impressum

Die Vorahnung

Arztroman um eine junge Frau und ihr untrügliches Bauchgefühl

Karin Graf

Der Chefarzt der Frankfurter Sauerbruch-Klinik blickt mit gemischten Gefühlen auf die erst einundzwanzigjährige Krankenschwester Natalia Ginsberg, die ihm in einem Vorstellungsgespräch gegenübersitzt. Dass sie von sich selbst sagt, sie sei »nicht normal« und sehe mitunter Sachen, die gar nicht da seien, lässt bei Prof. Weidner alle Alarmglocken klingen. Doch da Natalia zugleich äußerst sympathisch und kompetent wirkt, beschließt er, ihr eine Chance zu geben und sie probeweise in der Notaufnahme anfangen zu lassen. Hier zeigt sich schnell: Natalia verfügt über »Vorahnungen« – eine Art Bauchgefühl, das dafür sorgt, dass in der Notaufnahme bald nichts mehr so ist, wie es einmal war ...

Um Viertel vor sieben Uhr morgens stapfte Emil Rohrmoser, der Verwaltungsdirektor der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, missmutig die Kaiserstraße entlang.

Sein Wagen war zur Inspektion in der Werkstatt, und so hatte er heute mit dem Bus zur Arbeit fahren müssen. Ein Taxi wollte er sich bei den horrenden Wucherpreisen, die neuerdings verlangt wurden, nicht leisten.

Dummerweise hatte er die richtige Haltestelle verpasst, sodass er jetzt ein gutes Stück weit zurücklaufen musste. Und ausgerechnet heute war es am frühen Morgen schon so heiß, dass ihm bereits nach den ersten zehn Schritten der Schweiß in Strömen von der Stirn floss.

Außerdem hatte er Hunger! Zu Hause hatte er behauptet, er wolle das Frühstück heute ausfallen lassen, um ein bisschen abzuspecken. Seine Frau, die ihn seit Jahren dazu drängte, sich von einem flusspferdähnlichen Wesen endlich wieder in einen Mann mit normalen Proportionen zurückzuverwandeln, war hellauf begeistert gewesen.

In Wahrheit hatte er jetzt noch das Gefühl, seine Zähne würden sich einrollen, wenn er daran dachte, was seine Monika ihm hatte kredenzen wollen: Magerquark mit geraspelten Äpfeln darin und Zimt obendrauf.

Emil hatte nichts gegen Äpfel. Äpfel konnten sehr delikat sein. Allerdings nur dann, wenn sie zusammen mit eingeweichten Brötchen und einigen Kräutern im Inneren einer gebratenen Ente steckten.

Er würde sich ein frisches Hemd anziehen und vielleicht sogar vorher duschen müssen, sofern er sein Büro im obersten Stock der Klinik lebend erreichte. Er spürte nämlich, wie jenes, das er anhatte, klatschnass auf seinem Oberkörper klebte.

Emil seufzte erleichtert auf, als er um eine Hausecke bog und »sein« Krankenhaus in gar nicht mehr so weiter Ferne sehen konnte. Er musste nur noch eine kleine Grünanlage durchqueren, an der großen Kreuzung über die Straße laufen und die schmale Zufahrtsstraße entlang bis zum Haupteingang gehen, dann hatte er es geschafft.

Vor dem Eingang zur Grünanlage war der Bürgersteig wieder einmal aufgegraben und das Loch mit Holzbrettern zugedeckt worden.

Gerade wollte er einen Fuß auf die Planken setzen, als er plötzlich ziemlich grob von hinten am Arm gepackt und zurückgezerrt wurde. Er musste einen Ausfallschritt rückwärts machen, um nicht hart auf dem Hinterteil zu landen.

»Erlauben Sie mal!« Wütend fuhr er herum, als er sich berappelt hatte. Darauf gefasst, einem dieser Bösewichte ins Auge zu blicken, wie sie neuerdings zu Dutzenden die Stadt unsicher machten, arglose Passanten um ihre Brieftaschen und mitunter sogar ums Leben brachten, ballte er die Hand zur Faust und holte weit aus.

»Nicht!« Die bildhübsche junge Frau, auf deren makellose kleine Nase er zielte, duckte sich, und der Schlag, den er nicht mehr abfangen konnte, ging zum Glück ins Leere.

»Heiliges Sparschwein!« Emil starrte verwirrt auf seine Faust, mit der er beinahe eine Frau geschlagen hätte. Er hatte noch nie die Hand gegen eine Frau erhoben und hatte auch nicht vor, das jemals zu tun. »Das wäre beinahe ins Auge gegangen«, grummelte er kopfschüttelnd. »Sie sollten solche dummen Scherze lieber bleiben lassen. Wenn ich Sie erwischt hätte, hätten Sie jetzt zumindest eine gebrochene Nase.«

»Das war kein Scherz«, behauptete sie und guckte ihn aus großen moosgrünen Augen so unschuldig an, dass er ihr einfach glauben musste.

»Was war es dann?«

»Ich wusste nicht, wie ich Sie sonst zum Stehenbleiben bewegen könnte. Ich habe zuvor gerufen, aber darauf haben Sie nicht reagiert.«

Emil erinnerte sich, ein »Hey!« gehört zu haben, hatte jedoch nicht im Traum daran gedacht, dass es ihm gelten könnte.

»Und warum sollte ich stehen bleiben? Ich nehme nicht an, dass mein gutes Aussehen und meine athletische Figur Sie so beeindruckt haben, dass Sie mich unbedingt näher kennenlernen wollten.«

Sie lachte, doch dann schien ihr zu dämmern, dass ihr Lachen ihn kränken könnte. Sie brach abrupt ab und schlug sich erschrocken eine Hand vor den Mund.

»Es tut mir leid. Es war nicht so gemeint. Ich finde, Sie sehen durchaus sehr ...«

»Schon gut«, beschwichtigte Emil sie. »Sie brauchen nicht zu flunkern. Mir reicht es, wenn ich meiner Frau gefalle. Obwohl ... Na, egal! Aber jetzt würde ich doch gerne wissen, was das sollte.«

Sie deutete auf die Holzplanken auf dem Boden.

»Ich wollte Sie warnen. Die könnten brechen, wenn Sie darauf treten. Vielleicht ist darunter ja nur eine kleine Grube, vielleicht geht es aber auch sehr tief hinab.«

Emil blickte zu Boden. »Und wie kommen Sie darauf, dass die brechen könnten? Das halte ich für ausgeschlossen. Die sehen doch noch tadellos aus. Außerdem würde die Stadtverwaltung sich hüten, ein Risiko einzugehen und hier alte, morsche Bretter hinzulegen. Wenn sie an den Falschen gerieten, wie beispielsweise an mich, dann hätten sie eine Millionenklage am Hals.

Er setzte probeweise einen Fuß auf die Bretter und übte leichten Druck aus.

»Sehen Sie? Alles bestens!« Er verstärkte den Druck ein bisschen. »Da könnte sogar ein ausgewachsener Elefant drüberlauf...«

In diesem Augenblick krachte es. Er konnte sein Gewicht gerade noch auf den anderen Fuß verlagern, während gleich zwei der Planken brachen und in die Tiefe stürzten.

Andererseits, so tief konnte die Baugrube nun wieder auch nicht sein, denn Emil hörte keinen Aufprall.

»Da ist wahrscheinlich nur ein Schlagloch drunter«, mutmaßte er. »Ihre Sorge war völlig unbegrün...«

Er brach abermals ab, als er erst jetzt die Trümmer in der Tiefe aufprallen hörte.

»Heiliges Sparschwein!«

Er beugte sich vorsichtig über das Loch, das groß genug war, um selbst seinen flusspferdähnlichen Körper zu verschlingen.

»Da geht es mindestens drei, vier, fünf Meter weit nach unten! Ich glaube, nein, ich bin sogar sicher ...« Er drehte sich zu ihr um. »Sie haben mir soeben das Leben gerettet.«

»Genau das war der Plan, mein Herr«, erwiderte sie schmunzelnd.

Er sah, wie sie ein Handy aus ihrer Handtasche nahm.

»Was haben Sie vor? Wollen Sie ein Selfie mit dem Typen schießen, der dem Totengräber in letzter Sekunde von der Schippe gesprungen ist?«

Sie schüttelte den Kopf. »Ich verständige die Stadtverwaltung. Die müssen doch das Loch sichern, ehe vielleicht ein Kind hineinfällt. Kinder gucken beim Laufen doch immer sonst wohin, nur nicht auf den Boden.«

»Und da heißt es immer, die heutige Jugend sei total verdummt und verroht«, grummelte Emil.

Sie konnte höchstens zwanzig Jahre alt sein und gehörte somit jener Generation an, die ständig diffamiert wurde.

»Woher wussten Sie überhaupt, dass die Bretter brechen würden?«, fragte er, als sie das Gespräch beendet hatte. »Sind Sie das Orakel von Elfie?«

Sie lachte. »Es heißt Delphi. Aber nein, das bin ich natürlich nicht.«

»Ich weiß, wie es richtig heißt«, rechtfertigte sich der Verwaltungsdirektor. »Dort, wo ich arbeite, gibt es eine Sekretärin, die das seit Jahren verwechselt. In meinem Unternehmen ist das Orakel von Elfie längst zum geflügelten Wort geworden.«

»Ich verstehe.« Sie lachte abermals. »Nein, ich bin keine Hellseherin«, wiederholte sie ihre Antwort auf Emils Frage. »Aber das Knacken war doch deutlich zu hören und die Nagespuren im Holz – Ratten vermutlich – nicht zu übersehen.«

Emil zuckte mit den Schultern. »Ich habe weder etwas gehört noch gesehen, obwohl ich direkt davor stand. Sie waren ein paar Meter hinter mir und wollen von dort ein Knacksen gehört und Nagespuren gesehen haben?«

»Ach ja, ich vergesse immer, dass ich ... nicht normal bin«, winkte sie seufzend ab. »Manchmal höre ich sogar das Gras wachsen und sehe Dinge, die gar nicht da sind. Besonders, seit ich meine Tabletten nicht mehr nehme.«

»Sind Sie denn krank?«, erkundigte sich Emil besorgt.

»Egal!« Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie müssen bestimmt zur Arbeit. Ich warte hier, bis jemand kommt und die Grube sichert.«

Direktor Rohrmoser hatte es in der Tat ein bisschen eilig. Er hatte für acht Uhr eine Besprechung mit seinem Hauptbuchhalter und dem Steuerberater anberaumt. Und dann wollte er ja auch noch duschen und sich ein frisches Hemd anziehen. Wenn er vor der Besprechung noch ordentlich frühstücken wollte – und das wollte er! –, dann musst er sich jetzt sputen.

Doch diese junge Dame hatte ihn vor einem grausigen Tod bewahrt. Er könnte jetzt mit gebrochenem Genick, zertrümmerten Gliedmaßen und eingeschlagenem Schädel dort unten in der Tiefe liegen. Darum mochte er nicht so einfach gehen. Er wollte sich irgendwie bedanken, wusste aber noch nicht, wie.

»Und Sie müssen nicht zur Arbeit?«, fragte er, um noch ein bisschen Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.

Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin vor drei Tagen fristlos entlassen worden.«

»Heiliges Sparschwein! Haben Sie sich denn etwas zuschulden kommen lassen?«

Sie senkte den Kopf. »Nicht direkt. Dass ich ich bin, das ist wohl mein größter Fehler. Ich war schon in der Grundschule ein Problemkind und bin es nach wie vor.«

»Weil Sie das Gras wachsen hören?«

Sie nickte. »Unter anderem.«

»Was sind Sie denn von Beruf?«

»Ich habe Krankenpflege studiert. Bin erst vor ein paar Wochen damit fertig geworden und gleich aus meiner ersten Anstellung rausgeflogen. Das muss mir mal jemand nachmachen!«, fügte sie hinzu.

Es entging ihr nicht, wie der stark übergewichtige Mann, den sie davor bewahrt hatte, in die Tiefe zu stürzen, heimlich auf seine Armbanduhr blickte.

»Gehen Sie jetzt«, drängte sie ihn. »Sie haben bestimmt wichtige Termine.«

»Die habe ich in der Tat.« Emil blickte noch einmal auf seine Armbanduhr. »Kommen Sie um ... sagen wir, um zehn Uhr in die Sauerbruch-Klinik. Dort suchen Sie das Büro des Chefarztes im vierten Stock auf der Kardiologie auf. Weidner heißt er. Prof. Lutz Weidner. Und bringen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit.«

Ihre Augenbrauen gingen nach oben. Dann schüttelte sie den Kopf.

»Es ist nett von Ihnen, mir helfen zu wollen. Aber dort brauche ich es gar nicht erst zu versuchen. Herr Prof. Weidner ist dafür bekannt, dass er nur die Besten der Besten nimmt. Und dazu gehöre ich leider nicht.«

»Der alte Zausel nimmt, was ich ihm sage, dass er zu nehmen hat!«, protestierte Emil und deutete eine Verbeugung an. »Emil Rohrmoser, Verwaltungsdirektor der Sauerbruch-Klinik. Ich schulde Ihnen mein heiles Genick.«

Er guckte noch einmal in die Grube und schauderte.

»Ohne Ihre Aufmerksamkeit hätte mir die Maus zweifellos den Faden abgebissen. Ich revanchiere mich dafür mit einem Job. Und sollten Sie tatsächlich so miserabel sein, wie Sie behaupten, werden wir schon das Richtige für Sie finden.«

Sie schaute ihn eine Weile schweigend an, dann lachte sie fröhlich auf und konnte ihr Glück offensichtlich kaum fassen. Schließlich deutete sie einen kleinmädchenhaften Knicks an, stieß dabei mit den eigenen Knien zusammen und kicherte ausgelassen.

»Natalia Ginsberg. Ich ... danke! Dass ich ausgerechnet an Sie geraten bin, das ist ja wirklich ein Glück! Es bedeutet mir sehr viel, denn ich hatte mich schon unter den Brücken umgesehen, unter welcher es sich am besten wohnen ...«

Sie brach ab und lachte leise.

»Gehen Sie jetzt! Ich sehe doch, dass Sie es eilig haben. Gehen Sie ruhig! Ich werde mich pünktlich um zehn bei Herrn Prof. Weidner melden. Und ... danke! Vielen Dank!«

»Ich habe zu danken«, erwiderte Emil und deutet erneut eine Verbeugung an. »Wir sehen uns, liebe Frau Ginsberg.«

Damit bohrte er sich durch ein Loch in der Hecke, die den Park begrenzte, um nicht wieder auf eine der Planken treten zu müssen, denen er nun nicht mehr vertraute, und setzte seinen Weg fort. Diesmal leichtfüßig und frohgemut, denn er hatte am eigenen Leib erfahren, wie rasch das Leben zu Ende sein konnte.

Was spielten dagegen ein bisschen Kohldampf und ein verschwitztes Hemd schon für eine Rolle? Beides war doch ein untrüglicher Beweis dafür, dass man noch lebte.

***

»Ach, du meine Güte!« Prof. Lutz Weidner, der Chefarzt der Sauerbruch-Klinik, fügte noch rasch ein »Wie schön, dass Sie wieder hier sind, liebe Marianne!« hinzu.

Eigentlich hatte ihn der Anblick seiner Sekretärin, die an diesem Montagmorgen nach dreiwöchigem Urlaub auf Gran Canaria erstmals wieder ihr Büro betrat, ein bisschen erschreckt.

Die vollschlanke Mittfünfzigerin mit den bordeauxroten Ringellöckchen war nicht nur noch vollschlanker geworden, sie sah auch ein bisschen wie ein zu lange gebratenes Kotelette aus.

Ihre dunkelbraun verschmorte Haut wirkte ledrig und zerknittert, und ihre in der heißen Sonne der Kanaren strohig gewordenen Haare hatte sie zu einem Vogelnest hochgesteckt, aus dem ein paar Kringel herauslugten, die wie Regenwürmer auf der Flucht vor den hungrigen Vögeln aussahen.

»Wie ich sehe, hatten Sie im Urlaub vorwiegend schönes Wetter und haben die Sonne ausgiebig genossen, liebe Marianne.«

Marianne Hoppe nickte. »Und wie Sie immer sagen, habe ich mich jede Stunde brav mit einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor fünfzig eingeschmiert.«

»Das habe ich nie gesagt«, protestierte der Klinikchef. »Würde ich auch nicht, denn diese Sonnenschutzmittel enthalten nicht nur Aluminium, sondern auch sonst noch einige höchst bedenkliche Chemikalien. Da wäre es höchst ungesund, sich jede Stunde damit einzucremen.«

Marianne verdrehte die Augen.

»Habe ich auch nicht gemacht. Ich vergesse das Eincremen meistens!«, seufzte sie. »Wie schütze ich mich also in meinem nächsten Urlaub vor Sonnenbrand?«

»Mit einem Sonnenschirm«, lautete die lakonische Antwort des Chefarztes.

»Sehr witzig! Unter einem Sonnenschirm werde ich doch nicht braun. Will ich aber, denn die Sonnenbräune steht mir so gut.«

Dieser Meinung war Lutz Weidner zwar ganz und gar nicht, aber er wagte es nicht, ihr zu widersprechen.

»Dann müssen Sie sich eben doch eincremen. Es gibt auch natürliche Sonnenschutzmittel, die zumindest bei leichter Sonneneinstrahlung helfen. Sheabutter beispielsweise oder Kokosöl. Letzteres hat den Vorteil, dass es zugleich auch noch Stechmücken und Zecken fernhält.«