Der Notarzt 465 - Karin Graf - E-Book

Der Notarzt 465 E-Book

Karin Graf

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Beschreibung

Die elfjährige Juna ist verzweifelt. Vor über einem Jahr haben sich ihre Eltern getrennt, und seitdem hat sie nicht nur ihren Vater, sondern auch ihren Bruder nicht mehr gesehen. Mittlerweile ist ihre Mama mit einem neuen Mann zusammen, den sie sogar heiraten will. Dabei hasst Juna ihn!
Sie möchte nur eines: ihren Papa und ihren Bruder zurückhaben und wieder das schöne Leben führen, das sie früher zu viert hatten. Um das zu erreichen, heckt sie einen - in ihren Augen - genialen Plan aus. Manchmal muss man zu drastischen Mitteln greifen, um Gutes zu bewirken, und genau das will sie tun.
Doch durch ihr Handeln passiert leider gar nichts Gutes, sondern etwas Schreckliches. Und Juna weiß: Wenn jetzt all ihre Hoffnungen zu Ende sind und zwei von ihr unendlich geliebte Menschen sterben müssen, dann ist das allein ihre Schuld ...


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Inhalt

Cover

Meine Schuld

Vorschau

Impressum

Meine Schuld

Arztroman um ein verzweifeltes Mädchen

Karin Graf

Die elfjährige Juna ist verzweifelt. Vor über einem Jahr haben sich ihre Eltern getrennt, und seitdem hat sie nicht nur ihren Vater, sondern auch ihren Bruder nicht mehr gesehen. Mittlerweile ist ihre Mama mit einem neuen Mann zusammen, den sie sogar heiraten will. Dabei hasst Juna ihn!

Sie möchte nur eines: ihren Papa und ihren Bruder zurückhaben und wieder das schöne Leben führen, das sie früher zu viert hatten. Um das zu erreichen, heckt sie einen – in ihren Augen – genialen Plan aus. Manchmal muss man zu drastischen Mitteln greifen, um Gutes zu bewirken, und genau das will sie tun.

Doch durch ihr Handeln passiert leider gar nichts Gutes, sondern etwas Schreckliches. Und Juna weiß: Wenn jetzt all ihre Hoffnungen zu Ende sind und zwei von ihr unendlich geliebte Menschen sterben müssen, dann ist das allein ihre Schuld ...

»Es sind doch bloß fünf Tage, Mama!«

Die elfjährige Juna Willander lachte, als sie die Tränen in den Augen ihrer Mutter sah.

»Am Freitagabend bin ich ja schon wieder hier.«

»Fünf Tage können sich mitunter wie eine halbe Ewigkeit hinziehen.« Ines Willander lächelte kläglich und zog die Nase hoch. »Und fünf Tage ohne dich, mein Schatz, das wird mir wie eine ganze Ewigkeit vorkommen. So lange warst du noch nie alleine von zu Hause weg. Du wirst mir schrecklich fehlen.«

»Du hast doch ... diesen Typen«, erwiderte Juna mit belegter Stimme und meinte damit Matthias Fröschl, Mamas neuen Freund, der vor ein paar Wochen bei ihnen eingezogen war. So halb zumindest. Er hatte einen Koffer voll persönlicher Sachen mitgebracht und blieb neuerdings oft über Nacht hier. Manchmal gleich zwei oder drei Tage am Stück.

Juna mochte den Mann nicht. Um ganz ehrlich zu sein, hätte sie ihn aber auch dann nicht gemocht, wenn er Superman, ein waschechter Prinz, der Kaiser von China, Shawn Mendes oder Justin Bieber gewesen wäre.

Sie hätte es keinem Mann der ganzen Welt verziehen, dass er auf Papas Seite des großen Elternbettes schlief, seine affigen Klamotten in Papas Schrank legte, morgens beim Frühstück auf Papas Stuhl saß und aus Papas Lieblingsbecher Kaffee trank.

Wenn sie ihn zufällig dabei erwischte, wie er Mama – Papas Mama!!! – küsste, dann packte sie jedes Mal die Wut. Dann wünschte sie sich, sie wäre riesengroß und bärenstark, könnte ihn einfach am Kragen hochheben und ihn in hohem Bogen mitsamt seinen bescheuerten Modellschiffen, an denen er in jeder freien Minute herumbastelte, zur Haustür hinauswerfen.

Oder sie wünschte sich, sie wäre eine Hexe, die nur mit den Fingern zu schnippen und irgendeinen Spruch zu murmeln brauchte, um ihn in eine schleimige Kröte zu verwandeln, vor der Mama sich so ekelte, dass sie sofort den Schädlingsbekämpfungsdienst rief.

»Der Typ heißt Matthias!«, rügte Ines ihre Tochter. »Es verlangt ja niemand von dir, dass du ihn Papa nennst, aber es kränkt ihn sehr, dass du ihn immer noch wie einen Eindringling behandelst.«

»Aber genau das ist er doch, oder?«, brauste Juna weinerlich auf. »Ein Eindringling! Papa hat dieses Haus hier gekauft. Papa hat die neuen Küchenschränke selbst zusammengebaut und sich dabei ganz schlimm den Daumen gequetscht. Und das Baumhaus im Garten hat Papa selbst gebaut, und jetzt ist es kaputt, weil der Fröschl mit seinen riesigen Quadratlatschen wie ein Elefant darin herumgetrampelt ist!«

»Matthias wollte sich doch nur mit dir anfreunden«, widersprach Ines. »Deshalb ist er damals zu dir hinaufgeklettert. Außerdem ist das Baumhaus nicht kaputt. Es ist doch nur einer der Fensterläden aus den Angeln gebrochen. Matthias wird ihn selbstverständlich wieder reparieren.«

»Der Typ soll das Baumhaus überhaupt nicht mehr anfassen! Papa hat das Baumhaus für Timmy und mich gebaut. So steht es auch auf dem Schild an der Eingangstür. Juna und Tim Willander! Fröschl steht da nicht drauf, und eingeladen hat ihn auch keiner, also hat er da oben überhaupt nichts verloren!«

Als sie jetzt an Timmy dachte, schossen Juna die Tränen in die Augen. Timmy war ihr Zwillingsbruder. Gewesen, musste man sagen, denn als Papa vor rund einem Jahr ausgezogen war, hatte er Timmy mitgenommen.

Genau genommen war Timmy überhaupt nicht Junas Bruder. Er war nicht mal ein Halbbruder, sondern bloß ein Viertelbruder oder so was in der Art. Ein Viertelzwilling, genau genommen.

Papas ältere Schwester war nur wenige Tage nach Timmys Geburt gestorben, und Papa hatte seinen kleinen Neffen zu sich genommen und ihn adoptiert. Kurz danach war Juna zur Welt gekommen. Timmy war bloß zwei Wochen älter als sie. Sie waren wie Zwillinge aufgewachsen und hatten ganz unglaublich aneinander gehangen.

Dass Papa fortgegangen war, das war wirklich schlimm. Aber dass Timmy auch weg war, das war fast noch ein bisschen schlimmer.

Bis vor Kurzem hatte Juna noch gehofft, es könnte alles wieder gut werden. Sie hatte gedacht, es müsse vielleicht nur genügend Zeit vergehen, dann würden Mama und Papa, die sich vor der Scheidung wie die kleinen Kinder gefetzt hatten, sich wieder beruhigen, das Schmollen einstellen, sich die Hände reichen und sich wieder vertragen.

So lief es zumindest immer, wenn sie sich mit ihrer besten Freundin Marie-Anna Krüger stritt. Sie warfen einander die übelsten Schimpfwörter an den Kopf, schworen sich, nie wieder auch nur ein Wort miteinander zu reden, und guckten beide in eine andere Richtung, wenn sie sich irgendwo begegneten.

Sie tauschten im Klassenzimmer mit anderen Mädchen die Plätze und taten so, als wäre das andere Mädchen, neben dem sie nun saßen, eine viel, viel bessere beste Freundin.

Sie gaben auch vor, das Freundschaftsarmband, das die eine für die andere geknüpft hatte, zerschnitten und weggeworfen zu haben, weil es hässlich gewesen war. Doch schon nach wenigen Tagen fielen sie einander wieder in die Arme, holten ihre wunderschönen Freundschaftsarmbänder aus ihren Schulranzen und schworen sich, sich nie wieder zu streiten.

So, hatte sie gehofft, würde es auch bei Mama und Papa laufen. Doch dann war der Fröschl hier aufgetaucht und hatte einen hässlichen, fetten Strich durch Junas Hoffnung gemacht.

Und als sie vor ein paar Tagen zufällig mitbekommen hatte, dass Mama und der Fröschl bereits Hochzeitsvorbereitungen machten, war die Hoffnung endgültig gestorben. Fast endgültig zumindest. Ein bisschen lebte sie noch immer, die Hoffnung. Zwar nur so viel, wie jemand lebte, der im Koma lag, aber immerhin.

Juna hatte es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, den Fröschl aus dem Haus und aus ihrem und Mamas Leben zu vertreiben. Sie tat alles, was sie nur konnte, um ihm das Leben so schwer wie nur irgendwie möglich zu machen.

Zusammen mit ihrer allerbesten Freundin Marie-Anna – Juna nannte sie Mara, und Mara nannte Juna Juju – hatte sie eine sehr lange Liste mit lauter Streichen erstellt, die so einem unerwünschten Typen die Laune gründlich verderben sollten.

Und auch wenn sie jetzt fünf Tage lang weg war, würde er das Leben in Papas Haus nicht besonders genießen können, denn sie hatte ein paar Vorbereitungen getroffen, über die er nicht sonderlich erfreut sein würde.

Dass Mama den Typen heiratete, das würde sie nie, nie zulassen. Erstens deshalb, weil die Hoffnung, Mama und Papa könnten sich wieder vertragen, dann ganz tot wäre, und zweitens wollte sie nie, nie, niemals Juna Fröschl heißen.

Ines Willander ließ das belegte Brot, das sie gerade noch in Junas Lunchbox hatte packen wollen, erschrocken auf die Anrichte fallen, als sie die Tränen sah, und nahm ihre schluchzende Tochter in die Arme.

»Nicht jetzt, Liebes«, bat sie und drückte Juna fest an sich. »Jetzt ist nicht mehr genügend Zeit, um über dieses Thema zu sprechen. Wir reden ausführlich über alles, wenn du wieder hier bist. Dann finden wir bestimmt auch eine Lösung, mit der wir beide glücklich sein können. Okay?«

»Okay«, schniefte Juna.

»Aber jetzt sollst du dich auf die Klassenfahrt freuen und keine trüben Gedanken im Kopf haben«, fuhr Ines fort. »Eine Woche mit all deinen Freundinnen und Freunden in Berlin. Ist das nicht schrecklich aufregend?«

Juna nickte und wischte sich die Tränen aus den Augen. Um acht Uhr sollte sie am Frankfurter Hauptbahnhof sein, denn heute ging es auf Klassenfahrt nach Berlin. Erlebnispädagogik, so nannte man das.

Sie sollten sich nun alles in Wirklichkeit angucken, was sie im Unterricht über die Hauptstadt gelernt hatten. Die Reste der Mauer beispielsweise, die das Land vor vielen, vielen Jahren in zwei Teile geteilt und einen Teil der Menschen dahinter eingesperrt hatte.

Am meisten freute sie sich auf den geplanten Besuch im Zoologischen Garten und auf eine Abendvorstellung nur für Kinder in der Staatsoper Unter den Linden.

Fünf Tage lang würden sie alles abklappern, was in Berlin sehenswert war. Das Schloss Charlottenburg, das früher den preußischen Königen als Wochenendhäuschen gedient hatte. Das Schloss Bellevue, in dem der Bundespräsident wohnte. Die Siegessäule, den Berliner Dom, einen ganzen Haufen Museen und natürlich das Reichstagsgebäude.

Sie würden sogar im großen Plenarsaal des Bundestags zugucken dürfen, wie die Politiker mehr oder weniger furchtbar kluge Reden hielten und Entscheidungen unter anderem auch über ihre Zukunft trafen.

Prof. Marcel Auer hatte gesagt, sie sollten am besten bequeme, wasserfeste Schuhe einpacken, denn sie würden so viel herumlaufen, dass ihnen abends die Füße rauchen würden.

Wohnen sollten sie in einer Jugendherberge in Berlin-Tiergarten. Dort gab es Achtbettzimmer, und sie hatten bereits letzte Woche im Deutschunterricht festgelegt, wer mit wem in einem Zimmer schlafen und wer sich mit wem ein Etagenbett teilen sollte.

Klar, dass sie sich ein Etagenbett mit Mara teilte. Sie oben, Mara, die nachts immer sehr viel herumzappelte und gerne mal aus dem Bett fiel, unten.

Als ihre Tochter sich beruhigt hatte und schon wieder lächelte, wollte Ines Willander noch ein weiteres belegtes Brot in Junas Lunchbox stecken, doch es waren schon zu viele drin, der Deckel ging nicht mehr zu.

»Mama! Wer soll das denn alles essen?«

»Die Fahrt nach Berlin dauert mindestens vier Stunden«, gab Ines zu bedenken.

Juna nickte. »Vier Stunden und ein paar Minuten, hat Herr Prof. Auer gesagt. Das Essen reicht aber für vier Jahre und ein paar Tage.«

»Nun, wenn es zu viel für dich ist, kannst du ja jemandem, der vielleicht zu wenig oder gar nichts mit hat, etwas abgeben, nicht wahr?«, schlug Ines vor.

Juna nickte. »Luca hat fast nie ein Pausenbrot mit, weil seine Mutter morgens fast immer verschläft. Der freut sich bestimmt über ein paar belegte Brote.« Juna setzte sie sich an den gedeckten Frühstückstisch und nippte an ihrem Kakao. Die Pfannkuchen, die Mama gebacken hatte, sahen ziemlich verlockend aus, aber sie war viel zu aufgeregt, um etwas hinunterzukriegen.

»Iss wenigstens einen Pfannkuchen, Liebes«, ermahnte ihre Mutter sie. »Oder wenigstens einen hal...« Sie verstummte abrupt, als im oberen Stock plötzlich ein lautes und extrem schrilles Wehgeschrei ertönte.

Verdammt! Juna hatte nicht gewusst, dass ...

»Der Fröschl hat hier übernachtet?«

»Ja. Er ist gestern sehr spät am Abend noch gekommen. Da hast du schon geschlafen.«

Verdammt noch mal! Es war nicht geplant gewesen, dass er von gestern auf heute hier übernachtete. Außerdem war es doch gerade erst sieben Uhr. Normalerweise stand der Fröschl nie vor halb acht Uhr auf, weil er erst um neun in der Bank sein musste, in der er Buchhalter oder etwas ähnlich Langweiliges war.

Eine der Überraschungen, die Juna für ihn hinterlassen hatte, war zu früh losgegangen! Das würde mächtigen Ärger geben, und leider dauerte es noch eine halbe Stunde, bis Mama und sie zum Bahnhof aufbrechen mussten.

***

»Guten Morgen, Dr. Kersten! Wie war das freie Wochenende?« Schwester Barbara, die Pflegerin, die in der großen Eingangshalle der Frankfurter Sauerbruch-Klinik am Informationstresen saß, winkte dem Notarzt freundlich lächelnd zu.

»Zu kurz!«, grummelte der Leiter der Notaufnahme, ohne den tief gesenkten Kopf zu heben.

Peter hatte mächtig schlechte Laune.

Erstens deshalb, weil es Montagmorgen war. Zweitens hatte sein Auto gestreikt, und er hatte bei diesem Mistwetter fast einen halben Kilometer weit bis zur nächsten Bushaltestelle laufen müssen.

Drittens, weil der orkanartige Sturm ihm den Schneeregen ins Gesicht, unter den Mantelkragen und unter Hemd und Pullover geschleudert hatte, er jetzt nass wie ein ins Wasser gefallener Hund war und elendiglich fror. Und viertens hatte er sich in den drei freien Tagen daran gewöhnt, bis gegen Mittag zu schlafen, während er heute schon vor sechs Uhr aus dem warmen Bett hatte kriechen müssen.

Dass seine Lebensgefährtin, die Kinder- und Jugendpsychologin Dr. Lea König, bereits gestern Abend zu ein paar Gastvorlesungen an der Uni Hamburg aufgebrochen war und er sie erst am Freitag wiedersehen würde, machte die Sache auch nicht gerade besser.

Außerdem war kein Kaffee im Haus gewesen, und im Kühlschrank hatten sich bloß ein paar Zwiebeln, etwas sauer gewordene Milch, eine matschige Tomate, ein welkes Salatblatt und ein paar Eiswürfel gefunden. Nichts, aus dem man ein Frühstück hätte zubereiten können.

Im Bus hatte er neben einem zänkischen alten Mann gesessen, der über Gott und die Welt hergezogen war, und dann hatte auch noch sein Handy geklingelt, und er hatte erfahren, dass er einen Vierundzwanzigstundendienst vor sich hatte, weil sein Kollege Thomas Jensen mit vierzig Grad Fieber im Bett lag.

»Heute mit dem falschen Fuß aufgestanden?«, hakte Schwester Barbara schmunzelnd nach.

»Ich wünschte, ich wäre heute mit gar keinem Fuß aufgestanden«, grummelte Peter und blieb stehen. »Wie kommt es, dass Sie an einem so scheußlichen Montagmorgen so entsetzlich gute Laune haben, Schwester Barbara?«

Die Pflegerin lachte. »Nun, früher war ich am Montagmorgen auch immer grummelig und stinksauer. Aber dann bin ich irgendwann darauf gekommen, dass es nichts bringt, wenn man sein Schicksal beklagt, weil dadurch nichts besser wird. Im Gegenteil, wenn man miese Laune hat, erscheint einem alles nur noch viel schlimmer, als es in Wirklichkeit ist.«

»Sie haben ja recht. Man sollte immer positiv denken, nicht wahr?«

Peter rang sich ein schiefes Lächeln ab.

»Dann will ich mal versuchen, das Positive daran zu entdecken, dass ich hundemüde bin, einen Vierundzwanzigstundendienst vor mir habe, keinen Kaffee zu Hause hatte, mein Auto im Eimer ist, ich Lea vermisse und sie erst am Freitag wiedersehe, dass ich klatschnass bin und friere und dass ich mir während der halbstündigen Busfahrt hierher anhören musste, dass alle Ärzte total verblödet sind und zu nichts anderem taugen, als blöde Pillen zu verteilen, die einen noch kranker machen, als man eh schon ist.«

Schwester Barbara musste lachen.

»Okay, Sie haben gewonnen, Herr Kersten. Bleiben Sie miesepetrig. Sie haben sich das Recht dazu redlich erworben.«

»Jetzt mag ich aber nicht mehr«, erklärte Peter grinsend. »Sie haben mir die miese Laune verdorben.«

»Das tut mir sehr leid.«