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Die Notaufnahme - ein Ort, an dem Leben gerettet werden. Oder verloren gehen. Für Dr. Peter Kersten und sein Team wird ein Tag zum Albtraum, als eine Massenkarambolage Dutzende Schwerverletzte bringt. Der Kampf um Betten, Ressourcen und Minuten beginnt. Während Pfleger Ben Keller mit den Schatten seiner Vergangenheit ringt, kämpft Chirurgin Dr. Maria Falkner darum, eine hochschwangere Patientin und ihr ungeborenes Kind zu retten - an ihrem letzten Arbeitstag vor ihrer Hochzeit. Und Dr. Peter Kersten? Der Leiter der Notaufnahme steht vor der größten Herausforderung seiner Karriere, als sein eigener Körper ihn im Stich zu lassen droht ¬...
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
48 Stunden in der Notaufnahme
Vorschau
Impressum
48 Stunden in der Notaufnahme
Licht und Schatten in der Sauerbruch-Klinik
Von Caro Stein
Die Notaufnahme – ein Ort, an dem Leben gerettet werden. Oder verloren gehen. Für Dr. Peter Kersten und sein Team wird ein Tag zum Albtraum, als eine Massenkarambolage auf der A5 Dutzende Schwerverletzte bringt. Der Kampf um Betten, Ressourcen und Minuten beginnt.
Während Pfleger Ben Keller mit den Schatten seiner Vergangenheit ringt, kämpft Chirurgin Dr. Maria Falkner darum, eine hochschwangere Patientin und ihr ungeborenes Kind zu retten – an ihrem letzten Arbeitstag vor ihrer Hochzeit.
Und Dr. Peter Kersten? Der Leiter der Notaufnahme steht vor der größten Herausforderung seiner Karriere, als sein eigener Körper ihn im Stich zu lassen droht ...
Die Flure in der Notaufnahme wirkten wie ein Schlachtfeld. Patienten lagen auf Rollbetten, ohne Möglichkeit, sie in einem Zimmer unterzubringen. Manche von ihnen trugen provisorische Verbände, um die schlimmsten Verletzungen zu versorgen. Ein junger Mann hing am Infusionsschlauch, über den er starke Schmerzmittel bekam. Hinter ihm lag eine ältere Dame mit einer Platzwunde am Kopf. Sie verdrückte ein paar stumme Tränen.
Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme in der Sauerbruch-Klinik, lehnte sich gegen die Wand neben dem Eingang zum Bereitschaftsraum. Pflegekräfte und Ärzte liefen ununterbrochen an ihm vorbei und gaben ihm das Gefühl, als Zuschauer am Rande eines surrealen Filmsets zu stehen.
Die Luft war erfüllt von einer Mischung aus undefinierbarem Stimmengewirr, piependen Monitoren und dem Dröhnen von heranrollenden Transportbetten. Dazu hatte sich ein hartnäckiges Fiepen in seinem rechten Ohr festgesetzt. Peter hätte nicht sagen können, wann er dieses Geräusch zum ersten Mal bemerkt hatte.
Er löste sich von der Wand. Der Boden schwankte unter seinen Füßen, und seine Knie zitterten.
»Nur noch ein Patient«, murmelte er kaum hörbar. Er strich sich über das Gesicht und spürte den Schweiß auf seiner Stirn. Schüttelfrost kroch seinen Rücken hinab und setzte sich wie ein Eisklumpen in seinem Inneren fest.
Hatte er Fieber?
Die Welt um ihn herum verschwamm, und die Geräusche klangen plötzlich gedämpft, so, als befände er sich unter Wasser.
Jemand rief seinen Namen.
Dann hörte Peter Kersten nichts mehr außer dem Summen in seinem Ohr.
***
Sechsunddreißig Stunden zuvor
Um 7:15 Uhr saß Dr. Peter Kersten mit seinem Team für die anstehende Frühschicht im Bereitschaftsraum. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch die Fensterfront herein und verwandelten die Eisblumen auf dem Glas allmählich in Wassertropfen. Zwar zeigten sich auf den Bäumen draußen die ersten Frühlingsknospen, jedoch hielt sich die eisige Winterkälte vor allem in der Nacht hartnäckig. Für Mitte März war es viel zu kalt.
Peter nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Der Duft vertrieb die letzte Müdigkeit aus seinen Gedanken. Er räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
»Nora fehlt zwar noch, aber wir können ja schon einmal besprechen, wie die Lage aktuell aussieht.« Er warf einen Blick in seine Mappe mit den Notizen, die die Ereignisse der letzten Nachtschicht zusammenfassten.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie die fünfunddreißigjährige Chirurgin Dr. Maria Falkner auf ihr Handy sah.
»Zuerst einmal möchte ich mich bei Maria bedanken, dass sie heute noch hier ist. Sie heiratet morgen und hätte eigentlich schon frei, wenn durch die Grippewelle nicht so viele Leute ausgefallen wären.«
Der neunundzwanzigjährige Pfleger Ben Keller zog anerkennend die Augenbrauen hoch.
»Ich wusste gar nicht, dass du heiratest.« Er klickte nervös mit seinem Kugelschreiber, eine Angewohnheit, die Peter bei jeder Schichtbesprechung beobachtet hatte.
Ben war erst seit Kurzem in der Sauerbruch-Klinik, leistete aber sehr gute Arbeit. Den Grund für seine Nervosität hatte Peter bislang nicht herausgefunden.
»Wir heiraten in München, wo Tim und ich ursprünglich herkommen«, antwortete Maria auf Bens unausgesprochene Frage. »Anschließend geht es für zwei Wochen auf die Seychellen.« Sie strich sich über die rotbraunen Haare und wandte sich an Peter. »Ich muss heute also pünktlich weg, damit ich nicht zu spät zu meiner eigenen Hochzeit komme.«
Der sechzigjährige Anästhesist Dr. Hannes Fischer zwinkerte ihr aufmunternd zu.
»Auf die Braut wartet man doch gern.«
Dr. Thomas Jensen, ein weiterer Notarzt im Team, setzte geräuschvoll seinen Teebecher ab.
»Mach dir deswegen keine Sorgen. Peter hat alles im Griff, stimmt's?«
Bevor Peter etwas darauf erwidern konnte, ging die Tür auf, und Oberschwester Nora Lechner balancierte einen Teller mit Keksen, mehrere Becher, eine Thermoskanne, heißes Wasser und einige Teebeutel auf einem Tablett herein. Ihre dunklen Haare hatte sie zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden.
»Entschuldigt bitte die Verspätung.« Sie setzte das Tablett auf dem Tisch ab. »Dafür habe ich als Entschädigung eine kleine Stärkung mitgebracht.« Sie verteilte die Heißgetränke unter den Anwesenden, die bisher noch nichts zu trinken vor sich stehen hatten, und goss Kaffee aus der Thermoskanne ein. »Joachim hat mich mit seinem Husten die halbe Nacht wachgehalten. Und als ich dann endlich eingeschlafen war, habe ich den Wecker überhört.« Nora und der Pfleger waren seit einiger Zeit ein Paar und gehörten sozusagen zum Inventar der Klinik. »Man könnte also sagen, ich bin momentan rund um die Uhr im Einsatz.« Sie lachte trocken auf und setzte sich neben Maria.
»Nun gut, lasst uns die heutige Lage durchgehen«, begann Peter die Besprechung. »Die Grippe hat uns hart getroffen. Von fünfzehn Pflegekräften sind gerade einmal zehn einsatzfähig, und wir haben fünf Ärzte in der Notaufnahme. Das bedeutet: Wir müssen schnell arbeiten, aber auch konzentriert. Versucht trotzdem, eure Pausenzeiten einzuhalten. Es hilft uns nichts, wenn ihr umkippt.« Bei seinen letzten Worten sah er eindringlich in die Runde, um den anderen klarzumachen, dass es ihm damit ernst war. »Ben, du unterstützt Nora zusätzlich mit der Nachsorge in den Zimmern.«
Der Pfleger nickte. »Ja, klar. Das kriege ich hin.« Der Kugelschreiber klickte erneut.
Peter sah in seine Notizen. »Wir haben außerdem kaum noch Betten frei. Nach dem Fußballspiel gestern sind alle Stationen überfüllt.«
Dr. Thomas Jensen klatschte in die Hände. »Das war aber auch ein Drama gestern. Drei zu null verloren ...«
»Das ist aber noch lange kein Grund, sich anschließend gegenseitig zu verprügeln.« Nora Lechner setzte die blau gepunktete Kaffeetasse an ihre Lippen.
»Jedenfalls«, sagte Dr. Kersten mit erhobener Stimme, »haben wir es hauptsächlich mit verletzten Rippen, Kopfplatzwunden, Sprunggelenkbrüchen und so weiter zu tun. Normalerweise kein Problem, wenn wir genug Kapazitäten hätten. Aber heute ...«
»Haben wir keine»«, ergänzte Maria.
Peter seufzte und fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger über das Nasenbein.
»So ist es. Deshalb: Alles, was verlegt werden kann, geht raus. Redet mit den Stationsleitungen. Auch wenn wir Patienten in die Flure stellen müssen – schafft Platz.«
Wie um seine Worte zu unterstreichen, wurde die Tür zum Bereitschaftsraum aufgestoßen und knallte gegen die Wand.
Peter fuhr herum. Gleichzeitig schoss ein scharfer Stich durch seinen Nacken.
Angelika Kessler, die für heute Dienst am Aufnahmeschalter hatte, stand schwer atmend im Türrahmen.
»Wir haben ein Problem«, brachte sie zwischen zwei Atemzügen hervor.
»Was ist los?« Peter rieb sich die schmerzende Stelle im Nacken. Hoffentlich hatte er sich nichts gezerrt.
»Massenkarambolage auf der A5 wegen Blitzeis.«
Das Klicken von Bens Kugelschreiber verstummte mit einem Mal, wodurch es absolut still in dem Raum wurde. Die Bedeutung dieser Nachricht legte sich wie ein schwerer Teppich über die Anwesenden und drohte, sie zu ersticken.
Peter schob mit einer resoluten Bewegung die Mappe zur Seite.
»Was genau haben wir?«
»Zwischen dreißig und vierzig Fahrzeuge, die in den Unfall verwickelt sind, laut erster Meldung der Polizei.« Allmählich atmete Angelika Kessler wieder ruhiger, dennoch war ihr alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. »Der Rettungsdienst hat bereits mehrere Teams draußen. Die ersten Verletzten kommen in etwa zwanzig Minuten. Mindestens zehn Schwerverletzte. Kopfverletzungen, innere Blutungen, und wir rechnen mit allem dazwischen.«
»Okay, danke, Angelika.« Peter atmete tief durch.
Als Leiter der Notaufnahme musste er einen kühlen Kopf bewahren und die Übersicht behalten. Ansonsten würde die Situation im Chaos enden. In seinem Kopf ordnete er bereits die nächsten Aufgaben und überlegte, wer was davon übernehmen sollte. Der Schmerz in seinem Nacken war vergessen. Er stand auf. Angesichts der anstehenden Arbeit konnte er nicht länger stillsitzen.
»Ihr habt es gehört: Es kommt einiges auf uns zu. Maria, du bereitest den Schockraum vor. Stell sicher, dass wir genug Blutkonserven und Infusionen haben. Ruf in der Apotheke an, ich will alles aufgestockt haben. Die OP-Teams müssen bereitstehen.«
Maria trank ihren Kaffee in einem Zug leer und stellte den Becher hörbar zurück auf das Tablett.
»Bin schon unterwegs.« Damit eilte sie an Angelika vorbei, die in der Tür darauf wartete, ob Dr. Kersten auch eine Aufgabe für sie hatte.
»Ben, du kümmerst dich mit Nora um die Triage. Jeder Patient, der reinkommt, wird sofort priorisiert: Rot für die Schockräume, Gelb für die Flure, Grün kann warten. Klar?«
Der Pfleger nickte und stand gemeinsam mit Nora auf. »Verstanden.«
Peter bemerkte, wie er unsicher zur Oberschwester hinübersah.
»Keine Panik«, beruhigte er ihn. »Du machst so etwas ja nicht zum ersten Mal und weißt, was zu tun ist.« Dann wandte er sich wieder an den Rest der Runde. »Wir haben kaum Platz. Deshalb wird alles, was nicht lebensbedrohlich ist, raus auf die Normalstationen verlegt. Dann kriegen wir das hin.«
Draußen schob sich eine Wolke über die Sonne und dämpfte das Licht im Raum. Gleichzeitig schienen die Eisblumen am Fenster wieder aufzublühen.
Dr. Hannes Fischer erhob sich betont gelassen von seinem Platz. Ein schiefes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen.
»Das heißt, der Punkt mit den Pausenzeiten fällt flach?«
Peter blickte kopfschüttelnd zur Decke. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung war der Anästhesist wohl der Einzige, der in so einer Situation noch zu Scherzen aufgelegt war.
***
Maria Falkner betrat den Schockraum. Die automatischen Türen schlossen sich mit einem leisen Rauschen hinter ihr. Wenn es ganz still war, hörte sie sogar das Summen der Neonröhren, die den Raum in helles Licht tauchten. Der Geruch von Desinfektionsmittel und Latexhandschuhen strömte ihr in die Nase und umarmte sie wie ein alter Bekannter.
In einer routinierten Bewegung band sie sich die Haare hoch und sah sich im Raum um. Die Geräte standen bereit, und auf den ersten Blick war alles in Ordnung, dennoch überprüfte sie die Schränke und zog nacheinander alle Schubladen auf. Darin fand sie Nadeln, Skalpelle, Schläuche, Fixiermaterialien und Infusionssets ordentlich aufgereiht. Es war alles vollständig.
Trotzdem krampfte sich Marias Magen zusammen, als sie daran dachte, was sie wohl in den kommenden Stunden erwartete. Sie war eine erfahrene Chirurgin, aber die Aussicht auf eine Patientenflut gehörte nie zur Routine, egal, wie lange man diesen Job schon machte.
Maria hörte, wie sich hinter ihr die Türen auseinanderschoben.
Die einundzwanzigjährige Pflegerin Anette Fleming kam herein. Auf ihren Wangen zeigten sich rote Flecken, und ihr Brustkorb hob und senkte sich sichtbar.
»Dr. Falkner, die Blutkonserven sind unterwegs, aber wir warten noch auf zwei Kisten Infusionen.«
Maria schob die Hände in die Taschen ihres Kittels.
»Was heißt, ihr wartet? Holt sie aus der Apotheke. Ich will keine Verzögerungen. Und überprüft die Beatmungsgeräte, bevor die ersten Patienten eintreffen.«
Anette nickte hastig und eilte davon.
Sobald sie verschwunden war, streifte sich die Chirurgin Handschuhe über, um die Intubationssets zu überprüfen.
»Wirklich der beste Zeitpunkt, um die OPs vollzuladen«, sagte Maria ironisch zu sich selbst. »Du hattest schon immer ein hervorragendes Timing.« Sie dachte an Tim, der bereits in München war und die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit traf.
Sie legte die Intubationssets zurück an ihren Platz, dann startete sie den Monitor des vitalen Überwachungsgeräts und ließ ihren Blick über die grünen Kurven wandern, die Testwerte anzeigten. Ein leises Piepen bestätigte die Betriebsbereitschaft.
Von draußen näherten sich Schritte. Gleich darauf stand Peter Kersten im Schockraum.
»Wie sieht es aus?«
»Alles vorbereitet. Blutkonserven und Infusionen sind auf dem Weg.« Sie zögerte einen Augenblick, sprach dann aber den Gedanken aus, der ihr wie ein Stein auf der Brust lag. »Wenn wir zu viele schwere Fälle reinbekommen, können wir nicht mehr operieren. Wir haben nicht genügend Chirurgen und OP-Teams. Wir stehen schnell mit dem Rücken zur Wand.«
»Das weiß ich«, sagte Peter ruhig. »Wir werden die Prioritäten klären, sobald die ersten Patienten eintreffen. Eins nach dem anderen.«
Maria hob die Schultern. »Etwas anderes bleibt uns auch gar nicht übrig.«
Das mulmige Gefühl blieb weiterhin, aber Peters besonne Art verlieh ihr Zuversicht.
***
Im Korridor der Notaufnahme herrschte bereits jetzt ein beunruhigendes Durcheinander. Das gesamte Team stand in Alarmbereitschaft, und jeder versuchte, sich so gut wie möglich auf das vorzubereiten, was sie erwartete. Die junge Pflegerin Anette eilte an Ben vorbei und warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu.
Er stand an einem Tisch mit Formularen, die für die Triage bereitlagen. Später würde er die gesammelten Daten in den Computer eingeben, wo sie mit allen Tablets der Klinik synchronisiert wurden, doch sobald die Patienten eintrafen, zählte jede Minute, und das altmodische Papier war in diesem Fall einfach schneller.
Ben blätterte die Unterlagen zum wiederholten Male durch, um sicherzugehen, dass er nichts übersehen hatte.
Etwas schepperte, als wären mehrere Gläser umgefallen. Vor Schreck rutschte ihm eine der Mappen aus der Hand. Fluchend hob er sie wieder auf. Erst da bemerkte er, dass seine Hände eiskalt und gleichzeitig schweißnass waren.
Aus den Augenwinkeln sah er, wie Anette Rollbetten entlang der Wände aufstellte, um Platz für die eintreffenden Patienten zu schaffen.
»Das ist doch Wahnsinn«, murmelte er, »wie sollen wir das nur schaffen?«
Oberschwester Nora Lechner kam auf ihn zu, ein Clipboard in der Hand. Unter ihren Augen zeigten sich dunkle Schatten, und ihre Haut wirkte fahl. Vermutlich Nachwirkungen der halb durchwachten Nacht, die sie hinter sich hatte.
»Ben, die Triage-Station muss in zwei Minuten startklar sein.«
»Es ist alles bereit.« Unwillkürlich fühlte er sich wie ein Soldat auf dem Schlachtfeld, der von seinem Befehlshaber Anweisungen entgegennahm. Er war unschlüssig, ob Nora diesen Vergleich als schmeichelnd oder beleidigend empfinden würde. Besser, er behielt diesen Gedanken für sich.
Ihr bestimmender Tonfall riss ihn aus seinen Gedanken.
»Denk bitte daran: Du bist bei der Triage heute nicht einfach nur Helfer, sondern führst mit. Ich werde nicht die ganze Zeit da sein können, also konzentrier dich. Schau auf die Atmung, die Durchblutung und den Bewusstseinszustand der Patienten. Und entscheide dann. Alles klar?«
Ben schluckte und hoffte, dass ihm die Stimme nicht versagte: »Alles klar.«
Nora schien seine Unruhe zu bemerken, denn ihre Miene wurde mit einem Mal weich.