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Ein tragischer Unfall auf der Theaterbühne reißt Clara Eckstein aus ihrem bisherigen Leben. Die junge Schauspielerin wird mit schwersten Verbrennungen in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Ihr Körper ist gezeichnet, ihr Gesicht entstellt - und schlimmer noch: Es ist ungewiss, ob sie jemals wieder sprechen kann. Clara verliert den Boden unter den Füßen. Ihre Leidenschaft, ihr Beruf, ihre Zukunft - alles scheint verloren. In ihrer Verzweiflung verweigert sie jede Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenhauspersonal. Erst Felix Heller, ein einfühlsamer Pfleger, findet vorsichtig einen Zugang zu ihr. Was Clara nicht weiß: Auch in Felix schlummert ein Trauma, das durch sie unerwartet ans Licht drängt ...
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Seitenzahl: 117
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhalt
Wenn Narben Geschichten flüstern
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Er rettete ihr Leben – und sie seines, ohne es zu wissen
Karin Graf
Ein tragischer Unfall auf der Theaterbühne reißt Clara Eckstein aus ihrem bisherigen Leben. Die junge Schauspielerin wird mit schwersten Verbrennungen in die Sauerbruch-Klinik eingeliefert. Ihr Körper ist gezeichnet, ihr Gesicht entstellt – und schlimmer noch: Es ist ungewiss, ob sie jemals wieder sprechen kann. Clara verliert den Boden unter den Füßen. Ihre Leidenschaft, ihr Beruf, ihre Zukunft – alles scheint verloren. In ihrer Verzweiflung verweigert sie jede Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenhauspersonal.
Erst Felix Heller, ein einfühlsamer Pfleger, findet vorsichtig einen Zugang zu ihr. Was Clara nicht weiß: Auch in Felix schlummert ein Trauma, das durch sie unerwartet ans Licht drängt ...
Vor der Theaterprobe blieb Clara Eckstein keine Zeit mehr, ihre Stimme richtig aufzuwärmen. Ihr Tag war hektisch verlaufen, und sie war zu spät im Theater angekommen. Also mussten ein paar Mal Lippenrollen und drei viel zu schnelle Summkreise genügen. Doch ihre Stimme lag noch tief im Hals und fühlte sich verschlafen an.
Für diesen Abend würde es aber reichen, da es sich lediglich um eine Probe für das neue Theaterstück handelte. Auf dem Spielplan stand »Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller. Clara spielte die Hauptrolle als Luise, die in Ferdinand verliebt ist, obwohl der junge Mann gesellschaftlich weit über ihr steht.
Mit ihren siebenundzwanzig Jahren hatte Clara schon einige Hauptrollen übernommen, doch die unglückliche Liebesgeschichte zwischen Luise und Ferdinand berührte sie besonders tief, weshalb sie es kaum erwarten konnte, in ihre neue Rolle zu schlüpfen.
Ihr Handy auf dem Schminktisch vibrierte und zeigte eine Nachricht von einer Schauspiel-Kollegin, der es tatsächlich gelang, noch später als sie selbst zur Probe zu erscheinen. Clara sollte den anderen Bescheid geben, dass sie einfach schon einmal ohne sie anfingen.
Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Schminkspiegel und wischte etwas Lippenstift aus dem Mundwinkel. Obwohl es nur eine Probe war, bei der sie noch nicht einmal ihre Kostüme trugen, legte sie Wert auf ein einwandfreies Äußeres. Immerhin zählte als Schauspielerin nicht nur Talent, sondern auch ein professionelles Auftreten, das man ihrer Ansicht nach nicht erreichte, wenn man unfrisiert und ohne Make-Up auftrat.
Dann ertönte ein schrilles Klingeln, das Clara jedes Mal an ihre Schulzeit erinnerte. Es war das Zeichen, dass sie in fünf Minuten mit der Probe begannen.
Rasch warf sie sich ihre Lieblings-Strickjacke mit der weiten Kapuze über das schwarze Tanktop. Die Wolle streichelte angenehm warm über ihre Haut und vermittelte ihr ein Gefühl der Geborgenheit. Vermutlich war das auch der Grund, weshalb sie dieses Kleidungsstück bei fast jeder Probe trug. Wenn sie sich wohl fühlte, brachte sie bessere Leistungen. Clara zog die Tür ihrer Garderobe hinter sich zu und schmunzelte bei diesem Gedanken. Theaterleute wie sie waren eben sehr empfänglich für Aberglauben.
Sie ging einen kurzen Flur entlang, in dem alte Theaterplakate und Schwarz-Weiß-Fotografien von erfolgreichen Schauspielern hingen, die ebenfalls in diesem Theater aufgetreten waren. Clara war auf dem besten Weg, selbst einmal an diesen Wänden verewigt zu werden, wenn sie sich weiterhin anstrengte.
Am Ende des Flurs erreichte sie die Hinterbühne, die durch einen dicken Vorhang von der Hauptbühne abgetrennt war. Jedes Mal, wenn sie daran vorbeikam, kitzelte sie der Staub, der wohl schon seit Jahrzehnten in dem dunkelblauen Stoff festhing, in der Nase.
Auf der Bühne wurde bereits geprobt, während das Lichtteam noch die Spots überprüfte, oben auf der Leiter fluchte jemand. Es klickte und surrte. Dann vibrierte über ihrem Kopf eine alte Lampe, so, als stünde sie kurz vor dem Defekt.
Clara sog die Luft ein. Genau hier gehörte sie hin: auf Bühnenbretter, die leise knarzten, vor Scheinwerfer, die so stark strahlten, dass man das Publikum vor sich kaum mehr erkannte, und zwischen Menschen, die dieselbe Leidenschaft teilten wie sie.
»Clara?« Kathi, die Regieassistentin, stöckelte auf sie zu. Neuerdings trug sie eine dieser großformatigen Brillen, die an Streber aus den Sechzigerjahren erinnerten. Aber sie stand ihr ausgezeichnet. »Kannst du bitte noch mal in die Werkstatt?« Kathi rückte ihre Brille zurecht, die ihr immer wieder von der Nase rutschte. »Die Scheinwerferstrebe ist verrutscht und muss neu befestigt werden. Die Jungs sind alle oben beschäftigt. Und du kennst dich doch aus mit dem alten Gestänge.«
Anstelle einer Antwort nickte Clara lediglich und machte sich auf den Weg. Es war nicht das erste Mal, dass man sie um solche Dinge bat. Bevor sie Schauspielerin geworden war, hatte sie als Bühnentechnikerin im Theater gearbeitet.
Vor Jahren war die Besetzung einer kleinen, aber wichtigen Nebenrolle ausgefallen, und Clara war kurzfristig eingesprungen. Zu ihrer Überraschung war ihre Darbietung nicht nur beim Publikum gut angekommen, sondern auch beim damaligen Regisseur. Danach hatte sie die Ausbildung zur Schauspielerin begonnen und war parallel weiter im Theater aufgetreten. Ihre Schauspielkarriere beruhte also eher auf einem Zufall, aber erschien ihr dadurch nur umso wertvoller. So, als hätte das Schicksal gewollt, dass sie genau diesen Weg einschlug.
Sie nahm die Treppe hinunter in den Kellerflur, wo sich neben dem Requisitenlager auch die Werkstatt befand. Der vertraute Geruch nach Holz und Farbe stieg ihr in die Nase, als sie die Tür zur Werkstatt aufschob. Über ein kleines Fenster drangen die letzten Reste Tageslicht herein. Trotzdem erkannte sie kaum mehr als Umrisse.
Routiniert tastete sie nach dem Lichtschalter und machte gleichzeitig einen Schritt vorwärts. Prompt stolperte sie über eine Requisitenkiste, die jemand achtlos mitten in den Eingangsbereich geworfen hatte.
Grummelnd schob sie die Kiste mit dem Fuß beiseite. Ihr war klar, dass es im Theater manchmal schnell gehen musste, aber das war noch lange kein Grund für Unordnung.
So bahnte sie sich einen Weg zwischen Kisten und Holzbrettern in den hinteren Bereich des Lagers. Dabei kam sie auch an der Werkbank vorbei, wo es stets nach Lösungsmittel roch, daneben hing ein Schild mit dem Hinweis, dass Rauchen verboten sei. Ein Funke hätte schon genügt, damit sich die Dämpfe aus den Lösungsmitteln, Farben und Klebern in eine Explosion verwandelten.
Dann erreichte sie das Metalllager, wo sich auch die Ersatzteile für das Traversensystem befanden. Darunter verstand man das Metallgerüst, das über der Bühne hing und an dem Scheinwerfer, Vorhänge oder Lautsprecher befestigt wurden.
Die Scheinwerfer hingen an Aluminiumstreben, die oben an der Bühnendecke befestigt wurden. Ein paar davon liefen über eine mechanische Winde, der Rest musste händisch gesichert werden. Das Prinzip war einfach, aber empfindlich, weshalb es schon einmal passieren konnte, dass sich Streben lockerten. Clara würde sicherheitshalber gleich eine Ersatz-Strebe mitnehmen, falls die alte Strebe nicht mehr richtig befestigt werden konnte.
Sie kramte in einer Kiste nach dem passenden Steckschlüssel. Während sie noch das Werkzeug suchte, hörte sie ein dünnes Zischen aus der hinteren Ecke.
Clara hielt inne und drehte sich zu der Stelle, aus der sie das Geräusch vermutete. Es klang wie ein Lufthauch, der durch ein undichtes Ventil drang.
Ein süßlicher Geruch stieg ihr in die Nase.
Die Strebe rutschte ihr aus der Hand und fiel scheppernd zu Boden. Clara hatte selbst oft genug die Kartuschen für die Nebelmaschinen gewechselt und kannte daher den Geruch von Butangas.
Verdammt! Sie stolperte mehrere Schritte rückwärts und verfing sich mit dem Fuß in einem aufgerollten Kabel.
Bleib ruhig!, mahnte sie sich selbst. Solange kein Funke entsteht ... Sie riss den Kopf hoch, bevor sie den Gedanken beenden konnte. Es war gar kein Funke mehr nötig.
Das Deckenlicht brannte bereits. Sobald sich genügend Gas gesammelt hatte ...
Ein Knall ertönte, gefolgt von einer Druckwelle, die Clara halb zur Tür schleuderte. In ihrer Nähe zersprang Glas. Scharfe Splitter zerrissen ihr die Haut im Gesicht.
Clara schrie auf, zumindest glaubte sie das. In ihren Ohren dröhnte es dumpf, sodass sie nicht einmal ihre eigene Stimme hörte.
Instinktiv zog sie die Kapuze über den Kopf, um ihr Gesicht vor weiteren Splittern und der plötzlichen Hitze zu schützen. Ihr war schwindlig, und es dauerte einen Moment, bis sie sich orientiert hatte.
Sie musste dringend hier aus!
Auf allen vieren kroch sie über den Boden Richtung Tür. Den Kopf hielt sie dabei tief gesenkt. Rauch brannte ihr in der Lunge. Ihre Augen tränten, wodurch ihre Sicht verschwamm.
Der Raum stand in Flammen. Es war so heiß, dass Clara kaum noch atmen konnte. Aber sie kämpfte sich weiter nach vorn.
Panik hämmerte in ihren Schläfen. Ich könnte hier sterben. Der Gedanke tauchte flüchtig in ihrem Bewusstsein auf, so grell wie das Feuer um sie herum. Für einen Augenblick krampfte ihr Magen, und ihr wurde übel.
Beweg dich endlich, wenn du überleben willst! Ihre innere Stimme schrie sie an und übertönte damit sogar das Fauchen der Flammen.
Nur noch wenige Meter, dann hätte sie den Flur erreicht. Bestimmt hatte man oben auf der Bühne den Knall gehört. In wenigen Sekunden wäre jemand hier, der ihr half. Sie musste nur noch ein kleines bisschen durchhalten.
Etwas Nasses lief ihr über die Schläfe. Unwillkürlich wischte sie sich mit der Hand darüber. Ihre Fingerspitzen fühlten sich klebrig an.
Die verdammte Kiste von vorhin war ihr wieder im Weg. Fahrig tastete sie danach, wollte sie wegschieben, allerdings erschien ihr die Kiste viel schwerer als vorhin.
Was, wenn doch niemand kommt? Der Gedanke zuckte leise durch sie hindurch und raubte ihr jede Kraft.
Sie hustete, konnte aber außer dem Pfeifen in ihren Ohren nichts hören.
Der Raum drehte sich um sie, kippte zur Seite und riss Clara in ein bodenloses schwarzes Loch.
***
Dr. Peter Kersten, der Leiter der Notaufnahme in der Sauerbruch-Klinik, kam gerade mit seiner zweiten Tasse Kaffee in der Hand aus dem Aufzug. Gedanklich ging er seine To-Do-Liste für die kommende Nachtschicht durch. Es gab einiges an Verwaltungsarbeit, die es aufzuholen galt, und solange kein Notfall hereinkam, bestand die Chance, dass er zumindest einen Teil davon erledigen konnte.
Kaum hatte er diesen Gedanken beendet, vibrierte auch schon sein Pager: Eine Verletzte nach einer Brandexplosion würde in wenigen Minuten eintreffen.
Dr. Hannes Fischer, der erfahrene Anästhesist der Klinik, eilte mit wehendem Kittel an ihm vorbei.
»Nur keine Müdigkeit vorschützen! Beeilen Sie sich!« Damit legte der Sechzigjährige ein beachtliches Tempo vor.
Peter Kersten folgte ihm in Richtung Schockraum, wohin die Rettungskräfte die Patientin bringen würden. In solchen Fällen entschieden oft wenige Sekunden zwischen Leben und Tod. Je besser sie sich auf eine Not-OP vorbereiteten, desto höher waren die Überlebenschancen.
Kaffee schwappte über den Rand seiner Tasse und verbrühte ihm die Finger. Mist! Im Laufschritt suchte Peter nach einer geeigneten Stelle, wo er die Tasse abstellen konnte. Immerhin konnte er sie schlecht fallen lassen.
Da kam ihm die junge Pflegerin Annette Fleming entgegen. Er drückte ihr wortlos die Tasse in die Hand und eilte dann auch schon weiter, bevor sie etwas sagen konnte.
Der Schockraum war hell erleuchtet. Zwei Pflegerinnen spannten bereits das Laken auf, während Dr. Fischer die Geräte für die Anästhesie überprüfte. Peter streifte sich rasch Latexhandschuhe über und setzte einen Mundschutz auf.
Dann rollten die Rettungskräfte auch schon die Patientin herein. Auf den ersten Blick erkannte Peter die Brandverletzungen in ihrem Gesicht und an den Armen, wo der Stoff ihrer Strickjacke mit der verbrannten Haut verschmolzen war. Dieses Bild würde Peter nicht so schnell vergessen.
»Was haben wir?«, fragte er den Sanitäter Jens Jankovsky.
»Weiblich, Ende zwanzig. In einer Theaterwerkstatt ist es zu einer Gasexplosion gekommen. Eine der Theaterleute dort sagte, sie heiße Clara Eckstein.«
Peter beugte sich über die Patientin und musterte die Verletzungen unter dem hellen Licht der OP-Lampe. Sie war bewusstlos, was auch besser so war. Ihre Haut an Hals und Armen war blasig, am Unterarm gab es sogar eine dunkel verkohlte Stelle, wo sie vermutlich direkt von den Flammen berührt worden war. Zudem zeigten sich Schnittwunden in ihrem Gesicht. Teilweise entdeckte Peter Glassplitter, die dort in der Haut steckten.
Solche Verletzungen waren selbst an der Sauerbruch-Klinik kein Routinefall. Trotzdem mussten sie schnell handeln. Die Patientin schwebte bereits jetzt gefährlich zwischen Leben und Tod.
»Sättigung?«
Die OP-Assistentin sah zum Monitor.
»Sechsundachtzig bei fünfzehn Liter Sauerstoff über die Maske. Atemfrequenz flach. CO-Vergiftung wahrscheinlich.«
Damit reichte sie ihm das Material für die Erstversorgung: sterile Spüllösungen, Kompressen, feine Pinzetten zur Entfernung der Splitter – alles, was nötig war, um das Schlimmste vorerst zu stabilisieren.
Das hatte Peter befürchtet. Die Sauerstoffsättigung, also der Anteil des mit Sauerstoff beladenen Hämoglobins im Blut, war zu niedrig. Normal wären über fünfundneunzig Prozent. Die sechsundachtzig Prozent mit voller Sauerstoffgabe waren alarmierend. Die CO-Vergiftung verschlimmerte die Lage noch, da dies bedeutete, dass sich Kohlenmonoxid aus dem Brandrauch an die roten Blutkörperchen geheftet hatte und so den Sauerstofftransport blockierte.
Die Sauerstoffmaske allein reichte hier nicht mehr aus.
»Wir intubieren.« Peter Kersten nahm ihr die Maske ab und roch sofort die verbrannten Schleimhäute. »Brandverletzungen im Mundraum. Ich sehe kaum etwas«, murmelte er.
Gleichzeitig unterdrückte er einen Fluch. Wahrscheinlich waren also auch ihre Stimmbänder verletzt. Wenn er einen Beatmungsschlauch in die Luftröhre einführen wollte, würde das äußerst kompliziert werden. Ein falscher Winkel genügte, um das ohnehin schon beschädigte Gewebe zu durchstoßen.
Allein würde er so nicht weiterkommen.
»Holt sofort Felix her!« Er sagte es lauter als beabsichtigt, doch er wollte nicht weitere wertvolle Zeit vergeuden.
Die OP-Assistentin zögerte. »Er ist gerade erst ...«
»Ist mir egal. Er soll herkommen. Jetzt!«
Die Assistentin griff zum Telefon an der Wand und forderte Felix Heller an.
Währenddessen tastete Peter nach Claras Kehlkopf. Die Struktur war noch intakt. Unter dem sanften Druck war kein Knacken zu hören. Demnach befand sich kein subkutanes Emphysem – also keine Luft – unter der Haut, wie sie bei Verletzungen der Atemwege oder Lunge entstehen konnte. Wäre dies der Fall gewesen, hätte sich die Luft unkontrolliert im Gewebe ausbreiten und lebenswichtige Strukturen verletzen können.
Aber die Schwellung nahm weiter zu. Innerhalb weniger Minuten würden ihre Atemwege komplett dicht sein. Sie mussten endlich intubieren!
»Zwei Milligramm Midazolam, fünf Fenta, dann Rocuronium«, sagte Peter zu Dr. Fischer. Bei diesen Medikamenten handelte es sich um ein beruhigendes Schlafmittel, ein starkes Schmerzmittel und ein Muskelrelaxans, um die Patientin für die Intubation schmerzfrei und bewegungslos zu halten. »Wo bleibt Felix?«
»Er ist gleich da.« Die OP-Assistentin legte den Hörer wieder zurück.
Peter grummelte etwas vor sich hin und beugte sich zu der Patientin.
»Clara? Können Sie mich hören?«