Der Schlüssel zu deinem wahren Ich - Silvia Kaufer - E-Book

Der Schlüssel zu deinem wahren Ich E-Book

Silvia Kaufer

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Beschreibung

Können Kartoffeln an einem Nussbaum wachsen? Oder Radieschen an einem Apfelbaum? Nein, natürlich nicht! Der Bauer muss sich vorher entscheiden, ob er später Kartoffeln oder Äpfel ernten will. Genauso müssen wir uns entscheiden, was wir in unserem Leben alles ernten wollen. Nicht jeder Samen wird aufgehen und manchmal wird auch eine Ernte völlig zerstört werden. Das Gesetz von Saat und Ernte gilt aber auch in unserem Leben: Nur das, was wir säen, nur das können wir ernten. Dieses Buch ist ein kleiner Ratgeber für alle, die schon erfolgreich sind oder noch erfolgreich(er) werden wollen. Wir machen zusammen eine kleine Abenteuerreise durch das eigene ICH. Sie erfahren so einiges über die wichtigsten Persönlichkeitsschlüssel, die vier Lebenssäulen, das Tal der Gedanken sowie die tiefe Schlucht des Unterbewusstseins. Weiterhin erhalten Sie von mir wertvolle Tipps und Möglichkeiten zur Zielerreichung sowie einfache, aber sehr wirkungsvolle mentale Übungen zur Entspannung und zur Lösungsfindung.

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Seitenzahl: 139

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Der Schlüssel zu deinem wahren Ich

Der Schlüssel zu deinem wahren IchEinleitungPersönlichkeitsschlüssel Nr. 1Persönlichkeitsschlüssel Nr. 2Persönlichkeitsschlüssel Nr. 3Persönlichkeitsschlüssel Nr. 4Die vier LebenssäulenKörper, GesundheitBeruf, ArbeitUnser GehirnUrsache und WirkungGedankenZieleZielerreichungBewusstsein, UnterbewusstseinSchlusswortEntspannungsübungMentale Frage-Antwort ÜbungQuellenImpressum

Der Schlüssel zu deinem wahren Ich

Impressum:

Ideen und Texte: Silvia Kaufer

Umschlag Gestaltung: Silvia Kaufer

Bildquelle: Fotolia

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783752888249 - © 2018 Silvia Kaufer

Alle Rechte vorbehalten. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlichen zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung der Autorin.  Ähnlichkeiten von Figuren mit real existierenden Personen sind rein zufällig.

Einleitung

Herzlich willkommen und einen wunderschönen „Guten Tag“. Ich freue mich, dass mein Buch Sie schon etwas neugierig gemacht hat und Sie Lust bekommen haben, es zu lesen.

Bevor es aber richtig losgeht, möchte ich mich erst einmal kurz vorstellen. Mein Name ist Silvia Kaufer und ich wurde im Jahre 1962 geboren. Die Geburt war für meine Eltern schon eine kleine Katastrophe, denn ich kam mit einer Contergan-Behinderung auf die Welt. Beidseitig verkürzte Arme mit jeweils drei Fingern, na ja, da kamen schon einige Fragen auf. Die Hauptfrage war allerdings: „Wie wird sie all die großen Lebensprobleme meistern und wie wird sie in der Gesellschaft zurechtkommen?“

Doch ich selbst sah das alles gar nicht so eng. Bereits sehr früh lernte ich meinen Mann kennen. Als ich 20 Jahre alt war, haben wir geheiratet (wir führen übrigens heute noch eine sehr lustige und harmonische Ehe). Aus dieser Liebesheirat entstanden dann unsere zwei Kinder. Unsere Tochter wurde 1982 und unser Sohn 1983 geboren.

Nach den Worten meiner Mutter wollte ich immer mit dem Kopf durch die Wand und den Satz „Das kann ich nicht“, den gab es für mich nicht. Mit 23 Jahren musste ich mich einer Herzoperation unterziehen. Da es dabei Komplikationen gab, war ich längere Zeit auf der Intensivstation. Aber auch hier kam ein Aufgeben für mich nicht in Betracht. 

Dennoch war dies der Zeitpunkt, wo ich anfing, mein Leben bewusster zu leben.

Aufgrund meiner Behinderung haben mein Mann und ich uns entschlossen, die familiären Rollen zu wechseln. Er kündigte seinen Job und wurde Hausmann. Ich dagegen stieg ins kaufmännische Berufsleben ein und sorgte für den finanziellen Background. Ich besuchte viele Seminare, stieg die Karriereleiter immer weiter nach oben und entschloss mich dann, den steinigen Weg der Selbstständigkeit zu gehen. 1993 legte ich meine Prüfung als Steuerberaterin ab und begann, Schritt für Schritt meine eigene Praxis aufzubauen.

Damals, kurz vor meiner Prüfung, überkam mich allerdings eine fürchterliche Prüfungsangst. Sie kennen mit Sicherheit auch das Gefühl, das schaffe ich ja doch nicht, ich kann gar nichts mehr, alles zu viel für michusw. Tja, und genau in solch einer Situation befand ich mich. Ich hatte kurz vorher noch meinen Job gekündigt, also auch noch finanzielle Probleme, und gesundheitlich ging es mir ebenfalls ziemlich bescheiden, um es mal harmlos auszudrücken.

Aber genau zu diesem Zeitpunkt hörte ich erstmals etwas über „mentales Training“. Ich lernte eine ganz tolle mentale Übung kennen. Diese Übung sollte ich eine ganze Woche lang sehr intensiv machen und dann würde sich der Erfolg schon von ganz alleine einstellen. Ich hatte ja nichts zu verlieren und so machte ich diese Übung. Langer Rede, kurzer Sinn, der Erfolg stellte sich tatsächlich ein. Nach ein paar Tagen war ich körperlich und geistig schon fast ein anderer Mensch. Ich war wieder optimistisch, positiv denkend, zuversichtlich, fühlte mich topfit und die Prüfung schaffte ich mit links.

Ich hatte in dieser Prüfung ein so unglaubliches Erlebnis (hierüber später etwas mehr), dass ich mich seitdem mit den Themen Unterbewusstsein, Kraft des Universums, Ziele programmieren, Kraft der Gedanken etc. immer mehr beschäftigte. Mein Wissen und meine Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich gerne an andere Menschen weitergeben. Dies ist auch der Grund, warum ich dieses Buch geschrieben habe.

Seit diesem Prüfungserlebnis, damals 1992, habe ich auch viele Seminare besucht, unzählige Bücher gelesen, mir viele Kassetten angehört, im Internet gestöbert und mich an einigen Diskussionsforen beteiligt. Aber ganz wichtig war, ich habe immer wieder mit anderen Leuten über deren Erfolge gesprochen. Alles, was ich aufnehmen konnte, was ich gelesen, gesehen oder gehört habe, notierte ich mir gleich. Dadurch habe ich natürlich viele Informationen gesammelt, diese ausgewertet, selbst ausprobiert und aus allen diesen Zutaten nun ein sogenanntes „Erfahrungs-Büfett“ zusammengestellt. Sie können sich nun aus diesem Büfett das herausnehmen, was Ihnen am besten schmeckt, und dies dann natürlich auch ausprobieren. 

Ich selbst habe in vielen Situationen feststellen können, dass man einiges in seinem Leben verändern kann, wenn man dies nur wirklich will. Die Frage ist dann nur: Wann fängt man an mit dem Ändern und wie viel ist man bereit zu investieren? Ich meine damit nicht Geld, sondern Energie, Fleiß und Ausdauer. Und gerade Ausdauer und Geduld sind heute doch so wichtig. Schauen Sie:

Wenn wir heute eine Fremdsprache richtig perfekt beherrschen wollen, dann langt es nicht, dass wir uns hinsetzen und nur einmal ein Buch über diese Sprache lesen. Oder?

Wenn wir heute Autofahren lernen wollen, dann reicht es auch hier nicht aus, dass wir nur einmal eine Fahrstunde besuchen. Stimmt‘s?

Und wenn wir heute unser Leben erfolgreicher gestalten wollen, dann ist es auch hier unzureichend, wenn wir nur einmal ein Buch über positives Denken lesen oder nur einmal ein Video über „Erfolg“ anschauen oder einfach nur mal ein mentales Training besuchen.

Der Erfolg selbst kommt nur durch das eigentliche TUN. Wissen Sie, was in diesem Zusammenhang das Wort TUN eigentlich bedeutet? TUN = Tag und Nacht. Es langt nicht aus, wenn Sie nur hin und wieder mal etwas tun. Sie müssen (symbolisch gesehen) immer aktiv sein – also Tag und Nacht.

Sie können 100 Bücher lesen, Sie können jede Woche ein Seminar besuchen, Sie werden in ihrem Leben nichts ändern (außer dass Ihr Geldbeutel etwas dünner wird), wenn Ihr Wunsch, etwas zu ändern, in Ihnen tief drinnen nicht wirklich richtig brennt wie ein Feuer. Sie werden also nur dann etwas ändern, wenn Sie es wirklich, von innen heraus, wollen.

Und da kommen wir auch schon zum Kernpunkt: Was will ich denn eigentlich?

Dies ist eine Frage, auf die ich in meinem Buch natürlich verstärkt eingehen werde. Sie lernen diverse Übungen kennen, bei deren Anwendung Sie dann auch den in ihrem tiefsten Inneren verborgenen Wünschen auf die Spur kommen werden. Der Ursprung dieser tiefen Wünsche und Sehnsüchte befindet sich nämlich in unserem Unterbewusstsein. 

Mit meinem Buch darf ich Sie nun einladen zu einer kleinen Reise, einer mit Sicherheit aufregenden Expedition in unser eigenes ICH.

Wir machen nun also eine Forschungsreise durch unser eigenes ICH. Dazu müssen wir zunächst durch vier Türen gehen. Es sind die Türen des Selbstbewusstseins, des Selbstvertrauens, des Selbstwertgefühls und der Selbstverwirklichung.

Zu jeder Tür gibt es einen Schlüssel, das sind die vier Persönlichkeitsschlüssel. Somit haben wir also vier Schlüssel zu unserem wahren ICH. Haben Sie eine Idee, wo wir diese Schlüssel herbekommen?

Natürlich nicht vom Schlüsseldienst. Nein, diese einzelnen Schlüssel entstehen in uns und durch uns selbst. Wir selbst sind also der Schlüssel zu unserem wahren ICH. 

Da gibt es Personen, die haben zu jeder Tür den passenden Schlüssel. Es gibt aber auch Personen, die haben zu keiner Tür den passenden Schlüssel. Und es gibt Personen, die denken, sie hätten zu jeder Tür den passenden Schlüssel.

Aber es ist wie im richtigen Leben. Ein Schlüssel passt in ein Schlüsselloch nur dann hinein, wenn die Form des Schlüssels und die Form des Schlüssellochs, also beide Formen übereinstimmen. Stimmt eine Form nicht, dann passt der Schlüssel nicht. Wir müssen also immer wieder neu überprüfen, ob unser Schlüssel noch passt, da sich die Formen der Schlüssel immer wieder ändern, so wie wir Menschen uns auch immer wieder ändern. 

So, wenden wir uns nun gleich mal unserem ersten Schlüssel zu, dem Schlüssel des Selbstbewusstseins.

Persönlichkeitsschlüssel Nr. 1

Selbstbewusstsein

Unser erster Schlüssel, bei dem wir überprüfen müssen, ob er noch in das Schlüsselloch passt, heißt Selbstbewusstsein. Aber was bedeutet eigentlich Selbstbewusstsein? Nehmen wir das Wort doch einfach einmal auseinander: Man ist sich seiner selbst bewusst.

Eine selbstbewusste Person ist eine Person, die sich selbst bejaht und die von ihrer eigenen Qualität überzeugt ist. Da gibt es natürlich auch die Kehrseite, wenn es dem Menschen an Selbstbewusstsein fehlt. Das merkt man daran, dass oft keine klare Aussage von dieser Person kommt, dass diese Person bei Gesprächen oft nicht den ersten Schritt macht und dass sie sehr leise spricht. Dass sie oft passiv ist und auch meist Konflikten aus dem Wege geht. Selbstbewusster zu werden kann man aber lernen. Man muss dazu nur öfter bewusst über seinen eigenen Schatten springen. Wenn Sie zu den schüchternen Menschen gehören, die nie jemand anderes zuerst ansprechen, dann könnten Sie folgende Einstiegsübungen machen.

Einstiegsübung – 1. Schwierigkeitsgrad

Wenn Sie morgen zum Einkaufen gehen, dann sprechen Sie auf der Straße mindestens drei Personen an und fragen Sie diese Personen einmal nach der Uhrzeit oder wie Sie am besten zu einer bestimmten Adresse kommen.

Einstiegsübung – 2. Schwierigkeitsgrad

Wenn Sie morgen zum Einkaufen gehen, dann gehen Sie einmal in ein Geschäft hinein (keine Gaststätte oder Ähnliches) und fragen Sie dort (ganz höflich natürlich), ob Sie ein Glas Wasser bekommen könnten, weil Sie Durst haben (es wäre ja auch möglich, dass Sie eine Tablette nehmen müssten). Egal ob Sie das Wasser nun bekommen oder nicht, bedanken Sie sich anschließend und verlassen Sie das Geschäft wieder.

Diese Übungen hören sich für diejenigen, die seit eh und je keine Probleme damit haben, andere Personen anzusprechen, total lächerlich an. Für die Betroffenen selbst ist das Umsetzen dieser Einstiegsübungen aber ein wahres Erfolgserlebnis. Und was stärkt unser Selbstbewusstsein? Unser Selbstbewusstsein wird nur durch Erfolgserlebnisse gestärkt. Immer wieder nur durch Erfolgserlebnisse und diese können noch so winzig klein sein, auf die Größe kommt es hier gar nicht an. Jeder noch so kleine Erfolg stärkt unser Selbstbewusstsein, und wenn dann regelmäßig immer wieder ein kleiner Erfolg hinzu kommt und dann noch einer, dann wächst unser Selbstbewusstsein und wächst und wächst und wächst.

Noch ein Beispiel, von dem ich weiß, dass viele Menschen damit ein Problem haben und auch ein ansonsten sehr selbstbewusster Mensch hier manchmal mit sich hadert. Stellen wir uns mal vor, wir rufen irgendwo an und am anderen Ende ertönt eine zarte Stimme: „Hallo, einen wunderschönen guten Tag, lieber Anrufer. Sie sprechen mit mir, dem Anrufbeantworter. Nach dem Signalton können Sie mir gerne eine Nachricht hinterlassen. Piiiiiep.“

Ich selbst habe natürlich auch so ein Gerät in meinem Büro und wie oft sind Gespräche ohne Text verzeichnet! Das bedeutet doch, dass die Hemmungen, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen, enorm verbreitet sind. Mal ganz ehrlich, sprechen Sie gerne auf einen Anrufbeantworter? Wenn so ein Gerät bei Ihnen Magenschmerzen verursacht, dann machen Sie doch einfach mal folgende Übung: Rufen Sie an einem Wochenendtag oder mal abends irgendwo an (am besten in einer Firma). Melden Sie sich ruhig mit einem anderen Namen und sagen Sie: „Einen schönen guten Tag, hier ist Frau Müller. Sie kennen mich nicht, aber ich probiere gerade, meine Hemmungen abzubauen, auf einen Anrufbeantworter zu sprechen. Ich bedanke mich, dass Ihr Anrufbeantworter mir zugehört hat, und wünsche Ihnen allen einen wunderschönen Montagmorgen. Tschüss.“

Was haben Sie nun mit diesem Anruf getan? Zum einen haben Sie sich überwunden, auf diesen Anrufbeantworter zu sprechen, und zum anderen, und das ist noch viel besser, Sie haben auch zu Ihrer Schwäche gestanden, indem Sie gesagt haben, dass Sie Ihre Anrufbeantworter-Hemmungen abbauen möchten. Und noch etwas. Sie haben sich selbst mit dieser Aktion auch ein gutes Gefühl verschafft, und zwar dadurch, dass Sie sich endlich überwunden haben, diese Horrormaschine anzusprechen. Und auch dadurch, dass Sie anderen noch etwas Positives gewünscht haben: einen wunderschönen Montagmorgen.

Was stellt sich nach solch einer Aktion bei Ihnen ein? Ein Gefühl der Zufriedenheit, ein Gefühl des Stolzes. Warum? Weil Ihr Unterbewusstsein nun ein Signal bekommen hat, das lautet: Ich habe mich etwas getraut – ich bin zufrieden – ich bin stolz. Was folgt nun? Na klar, ein Erfolgserlebnis.Und das bedeutet: Steigerung des Selbstbewusstseins.

Mein Tipp: Machen Sie immer mal wieder kleinere Übungen, und zwar in den Bereichen, wo Sie denken, das kann ich nicht. Und noch ein Tipp: Machen Sie sich nicht so viel Gedanken darüber, was andere Menschen in dem Moment über Sie denken könnten. In diesem Moment geht es nur um Sie selbst. Die Gedanken der anderen sollten Ihnen ausnahmsweise mal egal sein.

Worin äußert sich eigentlich sonst noch unser Selbstbewusstsein? Man achtet selbst gar nicht immer so darauf, aber es ist unsere Körperhaltung und es sind unsere Körpersignale, die wir aussenden. Mit was können wir eigentlich Körpersignale aussenden? Na ganz einfach, mit Augen, Mund, Armen, Beinen, Kopf etc. Achten Sie doch mal die nächsten Tage auf die Gestik Ihres Gegenübers und welche Wirkungen diese auf Sie selbst haben. Machen wir uns doch mal ein paar Gedanken über unsere Körperhaltung. Wenn wir z. B. in eine Verhandlung oder in ein Gespräch hineingehen und das mit einem Gefühl der Sicherheit, und wenn wir das klare Gefühl haben: „Ich kann was, ich bin wer und ich habe etwas zu bieten“, dann wird auch unsere Körperhaltung dementsprechend gerade und aufrecht sein. Somit haben wir mit Sicherheit einen besseren Verhandlungsstand, als wenn wir ängstlich sind. Stimmt‘s?

Sie kennen sicher auch das Spiel Pokern, bei dem geblufft wird. Beim Poker wird dem Gegenüber das Gefühl vermittelt, „ich habe die besseren Karten“. Dieses Spiel basiert ausschließlich darauf, dass Sie den Gewinner darstellen. Ob Sie nun wirklich gute Karten haben oder nicht, das spielt keine Rolle. Ihr Gesicht, Ihre Mimik drücken klar den Gewinner aus. Es kann überhaupt keine Zweifel geben, dass Sie als Gewinner gekommen sind und auch als Gewinner wieder gehen werden. Ich kam, sah und siegte. Und wer nun das bessere Auftreten hat und der bessere Schauspieler ist, hat bei diesem Spiel auch die größeren Chancen.

So ähnlich ist es auch in vielen unserer Lebensbereiche. Allerdings mit dem Unterschied, dass beim Pokern die Körperhaltung und die Mimik nur gespielt sind. Und wenn etwas nur gespielt ist, dann ist es in der Realität meist unglaubwürdig. Unsere Körperhaltung sollte also immer dem entsprechen, was wir auch tatsächlich fühlen. Je mehr also die Mimik und die Körperhaltung echt sind bzw. übereinstimmen, desto besser und glaubwürdiger kommen wir in der Gesellschaft an.

Und dass dies wirklich so ist, möchte ich Ihnen gerne zeigen. Haben Sie Lust auf eine kleine Übung? Setzen Sie sich bitte auf einen Stuhl, beugen Sie sich leicht nach vorne, Ellbogen auf die Knie und das Gesicht mit den Händen abstützen. 

Sie machen einen total traurigen Eindruck. Und nun versuchen Sie mal, sehr überzeugend zu sagen: „Oh, wie geht‘s mir gut!“

Jetzt umgekehrt: Stehen Sie auf, schauen Sie nach oben, Sie fühlen sich total happy und glücklich, strecken Sie die Arme in den Himmel und nun sagen Sie ganz überzeugend: „Oh, was geht´s mir schlecht!“

Die erste Übung war genauso widersprüchlich wie die zweite, stimmt‘s? 

Und Körperhaltungen sollten übereinstimmen, damit es auch nach außen hin überzeugend und glaubwürdig wirkt.

Zum Thema Körperhaltung habe ich bei der Vorbereitung unserer Reise ein wunderschönes Märchen entdeckt, und zwar den Tempel der tausend Spiegel (aus den „Erfolgs-Prinzipien des Optimisten“ von Nikolaus B. Engelmann) - nacherzählt. 

Inhaltlich zusammengefasst gab es da in Indien den Tempel der tausend Spiegel.  Dieser lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten den Schwanz zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe. Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklommen hatte. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.

Im Volksmund würde man hierzu sagen: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.“ Ich bin überzeugt davon, dass auch Sie selbst schon mal Ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben, wo Ihr eigenes Verhalten sich im Verhalten anderer Menschen gespiegelt hat. Denken Sie doch mal zurück. Vielleicht haben Sie schon mal in einer angespannten Situation (ohne ersichtlichen Grund) angefangen zu lachen und konnten gar nicht aufhören. Und die anderen um Sie herum haben auf einmal auch gelacht, einfach so. Warum? Weil Lachen ansteckend ist. Somit hatte sich Ihr eigenes Verhalten im Verhalten der anderen Menschen gespiegelt. Aber auch mit Ihrer Nervosität können Sie andere anstecken, ebenso aber auch mit Ihrer Ruhe. Sprechen Sie leise, hören die anderen Ihnen plötzlich besser zu. Sagen Sie Worte mit dem Herzen, dann kommen viel öfter freundschaftliche Reaktionen zurück. Helfen Sie anderen Menschen, so hilft man auch Ihnen viel selbstverständlicher. Wir haben jetzt erkannt, dass ein fröhliches Gesicht genauso ansteckend sein kann wie ein finsteres Gesicht. Das bedeutet aber doch: Wenn ich mein eigenes Verhalten dementsprechend einrichte, dann kann ich in vielen Fällen genau die Reaktion meiner Umgebung hervorrufen, die ich mir selbst wünsche.

Probieren Sie es doch mal aus. Wie? Das ist ganz einfach. Lächeln Sie doch einfach mal Ihre Mitmenschen an. Spannender ist es allerdings, wenn Sie gerade fremde Personen einfach mal so anlächeln. Was denken Sie, was passieren wird? Sie kennen mit Sicherheit die Antwort schon, aber suchen Sie mal selbst die Antwort in der Praxis. Also, öfter mal lachen, denn Lachen steckt an und dann sieht die Welt auch schon wieder ganz anders aus.