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Ich stampfe mit dem Fuß auf: "So hört doch mal zu! Falls Rita tatsächlich unter Pyromanie leidet und ein Feuerteufel ist, wird sie jede Gelegenheit wahrnehmen, ein Feuer zu legen. Passt auf! Heute Abend ist in Diekhusen das Hafenfest."
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Bastian, 12,
hat kurzes blondes Stoppelhaar und sehr abstehende Ohren. Ist der Anführer der Jungen. Intelligent. Manchmal muffelig.
Sabine, 12, schulterlanges, dunkles Haar, als einzige nicht blond; spitze, schmale Nase; dicke Ponyfrisur. Wittert dauernd spannende Fälle. Sehr pfiffig.
Heike, 12, und Heiko, 11, Geschwister, haben beide ganz kurz geschnittenes blondes Haar. Heiko weiß immer alles, Heike ist sehr tierliebend und weichherzig. Hilfsbereit sind beide. Die Geschwister besitzen zusammen eine kleine Segeljolle, da sie auf einer Insel wohnen.
Susanne (Su), 8, Sabines jüngere Schwester, die immer mit will. Hat dünne, widerspenstige, rotblonde Zöpfe, ist lustig, lacht und weint viel, hat Sommersprossen. Su ist eine Nervensäge, aber lieb.
Florian (Flo), 10, hat ganz dicke blonde Locken (um die ihn die Mädchen beneiden). Flo ist klein und dünn, ein bisschen ängstlich. Liest leidenschaftlich gern.
Goldhamster Husch ist Heikes Liebling. Er sitzt meistens unter ihrem Pullover und ist immer dabei. Sein Fell ist besonders seidig. Ein großer Nüsse-Hamsterer. Kommt auf Heikes Pfiff. Fürchtet Kater Bandit wie den Teufel, da er dessen Absichten kennt.
Kater Bandit wurde irgendwann von Sabine halb ertrunken gefunden und adoptiert. Die Familie liebt ihn. Bandit ist pechschwarz mit weißen Pfoten. Er hat nur ein Auge. Hofft, irgendwann Hamster Husch zu erwischen. Geht meistens mit den Kindern mit. Ist ein ganz besonderer Kater.
Bastians großer Tag
Neue Gäste
Rauch hinter dem Deich
Eine echte Überraschung
Ein aufregender Flug
Hilfe, es brennt!
Kriegsrat
Auf dem Campingplatz
Wer ist der Täter?
Sabine geht ein Licht auf
Ein Köder wird ausgelegt
Die Rechnung geht nicht auf
Es wird gefährlich
Das Fest geht weiter
Gabriele Cecilia Kuhnke (geb. Ammermann;* 19. Juni 1946 in Olsberg) ist eine deutsche Schriftstellerin; sie hat sich vor allem durch ihre Kinder- und Jugendbücher einen Namen gemacht. Geboren im Sauerland, besuchte sie in Arnsberg das Mädchen-Gymnasium. Seit ihrer Kindheit fühlte sie sich zu Wasser und Schiffen hingezogen, arbeitete nach ihrer Schulzeit auf einem Rhein-Schleppkahn. Die zwölfbändige Reihe Die Acht vom großen Fluss erschien erstmals zwischen 1985 und 1991im Schneider-Buch-Verlag. Sie lebt in Sommerland zwischen Elmshorn und Glückstadt.
Mit einem roten Filzstift streiche ich die 29 auf dem Kalender dick durch. Rasch nähern sich die Sommerferien dem Ende. Nur noch drei Tage, dann steht Frau Maak, unsere Klassenlehrerin, wieder vor uns. In Gedanken höre ich schon ihre energische Stimme. „Hallo, Kinder, wie ich sehe, habt ihr euch gut erholt und könnt mit frischem Schwung an die Arbeit gehen.“
Von mir aus könnten die Ferien ewig dauern. Mama hat bestimmt unrecht, wenn sie sagt: „Das ganze Jahr über nur Ferien – das wäre für dich bestimmt schnell langweilig, Sabine.“
Ich heiße Sabine Rehder und habe dunkle, schulterlange Haare mit Ponyfransen bis an die Augenbrauen. Meine Nase ist ein wenig zu spitz und schmal geraten, aber ich finde sie immer noch besser als die Stupsnase von Su, meiner Schwester Susanne, die über und über mit Sommersprossen besät ist.
Mein Hobby ist Malen. So viel Platz, um alle Zeichnungen aufzuhängen, gibt es in meinem kleinen Zimmer nicht. Deshalb pinne ich nur die schönsten Bilder an die Wände. Die nicht so gut gelungenen Bilder sammle ich in einer immer dicker werdenden Mappe.
Unser Dorf Diekhusen ist ein kleiner Ort an der Unterelbe, 30 Kilometer vor Hamburg. Dorf ist beinahe noch zu viel gesagt, denn Diekhusen besteht nur aus neun Häusern, die sich in einer langen Reihe an den Deich schmiegen, als suchten sie dort Schutz vor den launischen Wellen des großen Flusses auf der anderen Seite. Haus Nummer 8 hat ein Strohdach und gehört uns. Vom Fenster meines Giebelzimmers kann ich gerade über den Deich gucken.
Ich stütze meine Ellenbogen auf die Fensterbank und lehne mich hinaus. Vor dem Deich wälzt sich der breite Fluss dem Meer, der Nordsee, entgegen. In Strommitte ziehen große Schiffe vorüber, die Waren aus aller Welt nach Hamburg bringen und neue Fracht mit zurücknehmen.
Ein schnittiges, grünes Boot fährt in Ufernähe vorbei. Das ist der Zollkreuzer, auf dem mein Vater als Kapitän fährt. Er und seine Mannschaft haben ein wachsames Auge auf Schmuggler und solche verantwortungslosen Kapitäne, die das Altöl aus den Tanks ihrer Schiffe einfach in den Fluss oder ins Meer laufen lassen, ohne daran zu denken, welchen Schaden sie damit unter den Fischen und Vögeln anrichten. Schon oft haben wir am Strand tote Möwen mit ölverklebtem Gefieder gefunden. Rasch zieht der Zollkreuzer vorüber. Kurze Zeit später klatschen seine Sogwellen am Strand entlang.
Ich lege die Hand über die Augen, um besser sehen zu können, und spähe zum Bananensand hinüber. Der Bananensand ist eine etwa zwei Kilometer lange Insel mitten im Strom. Um die Insel zieht sich ein heller Sandstreifen, der bei Flut nur schmal, bei Ebbe dagegen sehr breit ist.
Im Norden der Insel steht ein großer Bauernhof. Von meinem Fenster aus kann ich einen Teil des mit Reet gedeckten Daches durch das dichte Laub der Bäume schimmern sehen. Der helle Fleck, der in der Morgensonne blinkt und glitzert, ist die Fensterscheibe des Zimmers, das meiner Freundin Heike gehört.
Heike ist wie ich zwölf Jahre alt. Da sie für ihr Leben gern Kartoffelbrei isst und Unmengen davon verdrücken kann, wird sie langsam immer rundlicher um die Taille. Außer Heike und ihrem Goldhamster Husch, der sich meistens in einer ihrer Hosen- oder Jackentaschen aufhält und dem es anscheinend Spaß macht, an ihrem Körper herum zu klettern, leben noch ihre Eltern, ihr Bruder Heiko, zwanzig Kühe, einige Schafe und Hühner und der Schäferhund Wotan auf der Insel.
Fremde halten die beiden Geschwister oft für Zwillinge, weil sie gleich groß sind, dieselbe runde Gesichtsform und dieselben kurz geschnittenen blonden Haare haben. In Wirklichkeit ist Heiko elf Monate jünger als seine Schwester, sehr zu seinem Kummer, da Heike, wenn sie ihn ärgern will, „mein kleiner Bruder“ zu ihm sagt.
Am Anlegesteg des Bananensandes liegen zwei Boote. Das große Motorboot gehört Bauer Hansen, dem Vater der Geschwister; und die kleine Segeljolle gehört Heike und Heiko.
Plötzlich fliegt die Tür meines Zimmers so ungestüm auf, dass sie gegen die Wand kracht und ich erschrocken herumfahre.
Meine Schwester Susanne hüpft herein. „Es ist bereits nach zehn, wann wollen wir losgehn?“, singt sie nicht gerade schön, aber dafür umso lauter.
Susanne, die wir der Kürze halber Su nennen, ist erst acht Jahre alt. Wenn sie sich einmal nicht an mich hängt, spielt sie am liebsten mit Puppen, denen sie seltsame Namen gibt. Auch jetzt hat sie ihre Babypuppe Gerapita im Arm.
Wenn Su schlechte Laune hat, kaut sie oft an ihren rotblonden, dünnen Zöpfen, und wenn sie guter Laune ist, singt sie am liebsten selbstgereimte Verse.
„Ich wusste gar nicht, dass wir eine begabte Dichterin in unserer Familie haben“, neckt Papa sie manchmal, wenn Su wieder einen ihrer Reime losgelassen hat. „Eines Tages wirst du berühmt werden.“
Su bewohnt das gegenüberliegende Giebelzimmer. Von ihrem Fenster aus kann sie zwar nicht den Fluss sehen, aber dafür weit über die grünen Marschen blicken, bis am Horizont das Grün der Wiesen und das Blau des Himmels ineinander tauchen.
„Träumst du etwa mit offenen Augen, Sabine?“, fährt Su mich an. Das hat sie irgendwo gelesen.
Suchend blickt sie sich in meinem Zimmer um:
„Du hast noch nicht mal das Geschenk für Bastian eingepackt!“ Vorwurfsvoll starrt sie mich an.
Schuldbewusst wende ich mich vom Fenster ab und ziehe einen Bogen Geschenkpapier, der mit unzähligen roten Herzen bedruckt ist, aus der Schreibtischschublade. Su malt mit meinem Filzstift einen dicken roten Kreis um die Zahl 30 auf dem Kalender. Heute ist Bastians Geburtstag. Dann nimmt sie den Karton von meinem Bett und dreht und wendet ihn in den Händen.
„Komische Sachen schenken wir Bastian“, nörgelt sie und liest laut vor, was auf dem Karton steht: „Bausatz Cessna 172“.
„Das sind keine komischen Sachen“, fahre ich auf, „das ist ein Flugzeugmodell zum Basteln. Oder glaubst du, dass Bastian sich vielleicht über einen Plüschteddybären freuen würde?“
„Brauchst mich gar nicht so anzuschreien, Sabine. Was will Bastian denn mit den vielen Flugzeugmodellen? Sein ganzes Zimmer ist damit vollgestopft.“ „Und deines ist voller Puppen und Schmusetiere.“
„Na und?“ Su zieht ärgerlich an einem ihrer strähnigen Zöpfe. „Mit Puppen kann man wenigstens spielen. Man kann sie anziehen und ausziehen und sie spazieren fahren. Kann man das vielleicht mit einem Flugzeugmodell, hm?“
„Bastian kann es!“ Ich platze laut los, als ich mir vorstelle, wie Bastian seine Flugzeuge im Puppenwagen ausfährt.
„Gib den Karton her, Su, sonst machst du noch was kaputt.“
Wir haben unser letztes Taschengeld zusammengekratzt, um das Geburtstagsgeschenk kaufen zu können. Sorgfältig packe ich den Karton ein. Su klebt die Papierecken mit Tesafilm fest und hilft mir, eine feuerrote Schleife zu binden. Zufrieden betrachten wir unser Werk.
„Sabine! Su!“ Eine helle Jungenstimme ertönt vor dem Fenster. Neugierig lehnen wir uns hinaus.
Auf dem Deich, fast auf gleicher Höhe mit uns, steht Flo. Er steckt gerade Daumen und Zeigefinger in den Mund, um einen durchdringenden Pfiff loszulassen. Seine dicken, blonden Locken, um die Su ihn glühend beneidet, wehen in der leichten Brise.
Florian, den wir Kinder aus Diekhusen nur Flo nennen, weil er für seine zehn Jahre etwas klein ist, wohnt mit seinen Eltern und seinen Zwillingsschwestern, die fast noch Babys sind, in Haus Nummer 1. Seinem Vater gehört der Campingplatz, der etwa einen Kilometer vom Dorf entfernt am Deich liegt. Dort stehen den Sommer über viele weiße Wohnwagen. Sie gehören Leuten aus der Stadt, die an den Wochenenden wie ein Schwarm Wespen in Diekhusen einfallen. Dann wird es im kleinen Hafen lebendig. Die Segelboote werden aufgeklart, und alle tummeln sich auf dem Fluss.
Viele Städter, die kein Boot besitzen, kommen nur, um beim Deichspaziergang frische Luft zu schnappen und anschließend bei Kaffee und Sahnetorte in Tante Almuts und Onkel Hennings Café einzukehren. Von dort aus können sie auf den breiten Fluss blicken und den vorbeiziehenden Schiffen nachträumen.
„Hallo, Flo!“, ruft Su überrascht. „Du bist ja mal pünktlich!“
Flo blickt auf seine Armbanduhr. „Bin ich zu früh?“
„Nein. Es ist beinahe elf Uhr, und um elf wollten wir am Hafen sein.“
Kein Wunder, dass Su überrascht ist, Flo zu sehen. Meistens vergisst er alles um sich herum, und zwar immer dann, wenn er in ein Buch vertieft ist. Dann läuft er wie ein Schlafwandler herum und muss von uns durch einen gutgemeinten Knuff in die Wirklichkeit zurückgeholt werden.
„Warte nur schön munter, wir kommen gleich hinunter“, trällert Su übermütig; sie schnappt sich das Geschenk und rennt aus meinem Zimmer.
Ich stecke unser Bandenabzeichen, eine gelbe Acht auf einem blauen Stück Stoff, an mein T-Shirt und werfe rasch noch einen Blick zum Bananensand hinüber. Die kleine Jolle liegt nicht mehr am Steg. Sie befindet sich auf halbem Weg zwischen der Insel und dem kleinen Hafen von Diekhusen.
„Heike und Heiko kommen, um uns abzuholen“, rufe ich und springe ausgelassen die Treppenstufen hinab. Ich freue mich.
Mama reicht mir eine prall gefüllte Plastiktüte.
„Hier sind einige Dosen Limo, damit ihr nicht verdurstet! Meint ihr wirklich, dass Zitronenlimonade gut zu Erdbeertorte schmeckt?“
„Klar,Mama.“ Meiner Meinung nach gibt es nichts, wozu Limo nicht schmeckt.
„Seid vorsichtig auf dem Fluss“, mahnt Mama, „und vergesst nicht, die Schwimmwesten anzuziehen und ...“
Ich mache eine ungeduldige Handbewegung. „Ja, ja, Mama, wir sind doch nicht das erste Mal auf dem Strom.“ Wenn wir mit der Jolle unterwegs sind, sorgt Mama sich immer, dass wir in den Fluss fallen und ertrinken könnten, obwohl wir doch Schwimmwesten tragen.
Mit der Plastiktüte renne ich über die Terrasse in den Garten. Direkt hinter unserem Haus steigt der Deich steil an. Ausnahmsweise benutze ich einmal die Treppenstufen, da ich so mit der schweren Tüte schneller hinaufkomme.
Su und Flo sitzen wartend auf der Deichkrone. Unser Kater Bandit steht mit hocherhobenem Schwanz neben Su und schnuppert neugierig an dem Geschenkkarton.
„Brauchst gar nicht zu schnuppern, Bandit“, kichert Su. „Da sind keine Katzenkekse drin!“
Bandit miaut enttäuscht und blickt mich vorwurfsvoll an. „Sei nicht gleich beleidigt, Katerchen“, rede ich ihm zu und kraule ihn unter dem Kinn. Bandit hält seinen Kopf noch höher, er schließt verzückt das gesunde Auge und fängt leise an zu schnurren. Bandit ist ein schwarzer Kater, den ich vor längerer Zeit halb ertrunken im Schilf am Flussufer gefunden habe. Mama, Su und ich haben ihn wieder hochgepäppelt, und er ist bei uns geblieben. Bandit hatte nur ein Auge, als ich ihn fand. Er hat schneeweiße Pfoten, das heißt, schneeweiß sind sie nur, wenn er sich gerade saubergeleckt hat.
Su und Flo stehen auf. Gemeinsam mit Bandit wandern wir zum letzten Haus von Diekhusen, zu Nummer 9. Hier wohnt mein Vetter Bastian. Dieses Haus ist das einzige Haus in unserem kleinen Ort, das zweistöckig gebaut ist. In der ersten Etage, von der man über den Deich auf den Fluss blicken kann, haben Tante Almut und Onkel Henning, Bastians Eltern, ein Café eingerichtet. Man kann es direkt vom Deich aus über einen Holzsteg betreten.
Normalerweise feiern wir Geburtstag zu Hause beim Geburtstagskind. Bastian wollte im Café Stühle und Tische beiseite rücken und eine tolle Fete starten. Leider hatte er nicht bedacht, dass sein Geburtstag in diesem Jahr auf einen Freitag fällt und somit die tolle Fete leider ins Wasser fallen musste.
Da heute Freitag ist und ein strahlendblauer Himmel dazu, werden voraussichtlich nach dem Mittagessen die ersten Wochenendausflügler zum Spaziergang an die Elbe kommen und anschließend das Café aufsuchen, sodass Tante Almut, bis Onkel Henning von der Werft nach Hause kommt alle Hände voll zu tun hat und sich nicht um uns kümmern kann. Zu allem Überfluss hat ein Reiseunternehmen einen Bus mit 45 Personen angekündigt, die in Diekhusen eine Kaffeepause einlegen wollen. Naja, gut fürs Geschäft, aber hier sollte doch die Geburtstagsparty stattfinden ...
„Du musst deinen Geburtstag verschieben und helfen, Bastian“, meinte Tante Almut zu unserem Entsetzen kurzerhand. „Wir holen den Geburtstag nach!“ Zum Glück konnte Bastian meine Mutter überreden, als Bedienung für ihn einzuspringen.
„Am besten, wir machen die Fliege“, knurrte Bastian ärgerlich. „Hier geht es Freitag drunter und drüber.“
„Und unsere tolle Fete?“, maulte Su enttäuscht.
„Und die Erdbeertorte?“, jammerte Flo.
Heike hatte einen rettenden Einfall. „Wisst ihr was? Wir feiern Bastians Geburtstag bei uns auf dem Bananensand. Dort stört uns bestimmt niemand.“
Begeistert stimmten wir zu.
Und jetzt ist es endlich soweit. Wir stehen auf dem Deich und rufen laut: „Hallo, Bastian!“
Im gleichen Moment öffnet sich die Tür zum Café, und Bastian kommt heraus. Verlegen grinsend schlendert er über den Holzsteg auf uns zu. Im Arm hält er einen Riesenkarton.
„Da ist die Erdbeertorte drin“, sagt Flo beinahe ehrfürchtig und leckt sich über die Lippen.
Bastian ist einen ganzen Kopf größer als ich, obwohl ich auch nicht gerade klein bin. Er hat borstige kurze Stoppelhaare und die am weitesten abstehenden Ohren, die man sich vorstellen kann. Damit kann er besser wackeln als Kater Bandit mit seinen Ohren. Und die sind wirklich sehr beweglich.
„Oh, du hast dich aber in Schale geworfen“, staune ich überwältigt.
„Man muss was tun zur Feier des Tages“, lächelt Bastian gutgelaunt, und seine Ohren wackeln lustig.
Er trägt weiße Shorts, so weiß wie Bandits Pfoten, weiße Tennissocken mit rotblauem Rand, und auf seinem weißen T-Shirt, wie könnte es auch anders sein, ist ein grellroter Doppeldecker aufgemalt.
Viele Flugzeugmodelle, angefangen vom Segelflugzeug bis zum riesigen Airbus, stehen in seinem Zimmer auf langen Regalen, auf dem Schreibtisch und sogar auf dem Fußboden. Ich bin gespannt, wo er das neue Modell noch unterbringen wird.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Bastian!“ Wir drücken ihm feierlich die Hand. Ich halte Bandit hoch, damit er ihm eine Pfote reichen kann. Aber davon hält Bandit nicht viel. Er maunzt ungeduldig und springt von meinem Arm.
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