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Ein Bankraub, eine fingierte Geiselnahme – und ein Mord, der alles verändert. Als in einer Berliner Bank eine junge Angestellte zur Übergabe von fünf Millionen Euro gezwungen wird, scheint es zunächst wie ein perfekt inszenierter Überfall. Doch wenig später wird der vermeintliche Drahtzieher, Berger, tot in seiner Wohnung aufgefunden. Kommissar Bruno, seine Kollegin Dana Wirsch und Ermittler Leitner stoßen auf ein Geflecht aus Lügen, falschen Fährten und persönlichen Verstrickungen. Spuren führen zu einem schwarzen Audi, zu anonymen Prepaid-Handys – und schließlich zu Peter Breuer, einem unscheinbaren Mann aus der Nachbarschaft. Doch Breuer schweigt, lügt, windet sich – bis der Druck unerträglich wird. Stück für Stück decken die Ermittler die Wahrheit auf: Der Bankraub war nur ein Vorwand, die Geiselnahme eine Inszenierung. Gier, Verrat und ein tödlicher Streit zwischen Komplizen hatten den Bankangestellten Berger das Leben gekostet. Die Beute – fünf Millionen Euro – liegt vergraben in einem unscheinbaren Garten, zusammen mit der Mordwaffe. "Falsches Spiel – ein Berliner Kriminalfall" ist ein packender Polizeikrimi, der mit realistischen Ermittlungen, spannenden Vernehmungen und unerwarteten Wendungen fesselt. Ein Roman über die Abgründe hinter scheinbar gewöhnlichen Fassaden – und über die Hartnäckigkeit der Polizei, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Die Bank
Über den Autor:
Buchbeschreibung
Kapitel 1 Der Plan
Kapitel 2 Der Anruf
Kapitel 3 Wo ist Berger
Kapitel 4 Schatten über Berlin
Kapitel 5 Weitere Informationen
Kapitel 6 Observation Lenzen
Kapitel 7 Kein Schritt weiter
Kapitel 8 Die Spur des Geländewagens
Kapitel 9 Die Hausdurchsuchung
Kapitel 10 Das Verhör
Kapitel 11 Das Geständnis
Kapitel 12 Das Geständnis unter Aufsicht
Kapitel 13 Die letzte Grabung
Impressum
Von Henrik Mains
Autor: Henrik Mains | Jahrgang 1959
Henrik Mains entdeckt in seinen Geschichten die feinen Linien zwischen Wirklichkeit und Vorstellung. Er schreibt fiktive Kurzgeschichten, die Alt und Jung gleichermaßen fesseln – mal mit leiser Poesie, mal mit spannender Dramatik.
Historische Bezüge fließen dabei ebenso in seine Texte ein wie alltägliche Beobachtungen, die er mit erzählerischer Fantasie zu lebendigen Welten verwebt.
Seine Leser schätzen besonders die Mischung aus Tiefe, Atmosphäre und leicht zugänglicher Sprache.
Weiter Bücher aus der Reihe: Kommissar Bruno ermittelt
Band 1: Parasiten
Band 2: Das Implantat
Band 3: Tod am Müggelsee
Ein Bankraub, eine fingierte Geiselnahme – und ein Mord, der alles verändert.
Als in einer Berliner Bank eine junge Angestellte zur Übergabe von fünf Millionen Euro gezwungen wird, scheint es zunächst wie ein perfekt inszenierter Überfall. Doch wenig später wird der vermeintliche Drahtzieher, Berger, tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Kommissar Bruno, seine Kollegin Dana Wirsch und Ermittler Leitner stoßen auf ein Geflecht aus Lügen, falschen Fährten und persönlichen Verstrickungen. Spuren führen zu einem schwarzen Audi, zu anonymen Prepaid-Handys – und schließlich zu Peter Breuer, einem unscheinbaren Mann aus der Nachbarschaft. Doch Breuer schweigt, lügt, windet sich – bis der Druck unerträglich wird.
Stück für Stück decken die Ermittler die Wahrheit auf: Der Bankraub war nur ein Vorwand, die Geiselnahme eine Inszenierung. Gier, Verrat und ein tödlicher Streit zwischen Komplizen hatten den Bankangestellten Berger das Leben gekostet. Die Beute – fünf Millionen Euro – liegt vergraben in einem unscheinbaren Garten, zusammen mit der Mordwaffe.
„Falsches Spiel – ein Berliner Kriminalfall“ ist ein packender Polizeikrimi, der mit realistischen Ermittlungen, spannenden Vernehmungen und unerwarteten Wendungen fesselt. Ein Roman über die Abgründe hinter scheinbar gewöhnlichen Fassaden – und über die Hartnäckigkeit der Polizei, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Kapitel 1 Der Plan
Sonntag, 12. Mai, 10:30 Uhr
Thomas Berger lief wie ein unruhiges Tier durch das Wohnzimmer seiner Eigentumswohnung. Sein Herz schlug zu schnell, seine Gedanken wirbelten durcheinander. Immer wieder murmelte er, fast flehend:
„Wir werden das alles schaffen?“
„Setz dich verdammt noch mal hin und atme durch.“ Peter Breuer goss ihm wortlos einen kräftigen Gin ins Glas. Der Alkohol schimmerte im schrägen Sonnenlicht wie flüssiges Metall.
Berger ließ sich auf das graue Ledersofa fallen, rückte die Kissen zurecht, nahm einen tiefen Schluck. Die Schärfe brannte in seiner Kehle, aber sie brachte seine Gedanken auf eine Linie. Vor seinem inneren Auge tauchte der Plan auf, den er und Peter in den letzten Stunden ausgetüftelt hatten – ein Plan, der ihre Leben verändern würde.
Seit drei Stunden saßen sie nun beisammen, hatten Kontoauszüge, Notizen und Skizzen auf dem Tisch ausgelegt und daraus ein riskantes Konstrukt gebaut.
Sie kannten sich seit der Schulzeit. Berger, ein Jahr älter, aber im gleichen Jahrgang wie Peter, war immer der pragmatische Macher gewesen. Breuer dagegen – ein Philosoph mit Hang zum Tagträumen. Ihre Gesichter glichen sich so sehr, dass mancher Bekannte sie verwechselt hatte.
Berger war bei der Berliner Volksbank gelandet, inzwischen Filialleiter in der Friedrichstraße. Breuer hatte als Autor und Publizist überlebt – irgendwie. Beide Einzelgänger, beide misstrauisch gegenüber der Welt, und doch unzertrennlich.
Peter stand jetzt vom Sessel auf, drückte seine Zigarette im überquellenden Aschenbecher aus und zog die Vorhänge zu. Das Zimmer wurde schummrig, die Luft schwer von Rauch.
„Ich hasse die Sonne im Gesicht“, murmelte er, mehr zu sich selbst als zu Berger.
Dann, nach einem Moment des Schweigens:
„Thomas… ich habe kein gutes Gefühl dabei. Am Ende ist es nichts anderes als Betrug. Ein Banküberfall – nur ohne Masken und Pistolen.“
Berger sah ihn lange an, zog die Brille tiefer auf die Nase. Mit ruhiger Hand griff er nach den Zigaretten, zündete sich eine an, stieß den Rauch langsam aus.
„Peter… seit über dreißig Jahren arbeite ich für diese Bank. Ich habe ihr mein Leben gegeben. Und was bekomme ich? Junge Kollegen, die befördert werden, während ich mit leeren Floskeln vertröstet werde. Nichts als Undank.“
„Mag sein“, entgegnete Peter, „aber das hier… das ist ein Weg ohne Rückkehr.“
„Vielleicht“, sagte Berger leise. „Aber ich bin es leid, mich jeden Tag kleinmachen zu lassen.“
Breuer schwieg, nickte kaum merklich.
„Also gut“, sagte er schließlich. „Lass uns den Plan ein letztes Mal durchgehen.“
Sie setzten sich an den Esstisch. Darauf lag ein aufgerollter Zeitplan, gespickt mit handschriftlichen Anmerkungen. Berger nahm den Kugelschreiber zur Hand.
„Morgen früh, 07:00 Uhr – ich rufe meine Filiale an. Meine Kollegin Keller wird schon da sein und sich wundern, dass ich noch nicht im Büro bin.“
„Dann täuschst du eine Geiselnahme vor“, ergänzte Peter. „Du sagst, du wirst in deiner Wohnung bedroht. Die Unbekannten wollen Lösegeld – für dein Leben.“
„Sie soll fünf Millionen Euro packen und zum vereinbarten Ort bringen“, fuhr Berger fort.
„Keine Polizei, keine Info an die Bankzentrale, bis das Geld übergeben wurde“, erinnerte Peter.
Berger nickte. „Danach bringe ich das Geld hierher. Wir teilen es, und du verschwindest.“
Er stand auf, ging in die Küche und rief über die Schulter:
„Kein Gin mehr. Wir brauchen einen klaren Kopf.“
„Ich hab meiner Vermieterin gesagt, ich fahr für ein paar Wochen zu meiner Schwester nach Oslo“, rief Peter zurück.
Berger kam mit zwei dampfenden Kaffeetassen ins Wohnzimmer. „Du hast keine Schwester.“
Peter grinste. „Das weiß doch keiner. Und du? Gehst du zurück ins Büro, als wäre nichts gewesen?“
„Nein. Erstmal krank. Vielleicht ’ne Therapie. Vielleicht früher Ruhestand.“
Sie lachten – kurz, angespannt. Die Art von Lachen, das man hat, wenn man weiß, dass man zu weit gegangen ist.
Breuer zog die Vorhänge wieder auf, öffnete das Fenster. Die frische Luft wirbelte den Rauch durcheinander, als wollten unsichtbare Hände den Raum reinigen.
„Es ist eins. Lass uns was essen. Italiener?“
Berger nickte. „Italiener.“
Und während sie gingen, lag der Plan wie ein unsichtbares Gewicht zwischen ihnen – unausgesprochen, aber unumkehrbar.
Kapitel 2 Der Anruf
Montag, 13. Mai, 07:00 Uhr
Der Regen kam früh an diesem Morgen.
Feine Tropfen perlten auf Regenschirmen und ließen das Licht der vorbeifahrenden Autos zu verschwommenen Sternen zerfließen. Sabine Keller mochte Regen normalerweise – er dämpfte den Lärm der Welt. Aber heute war es eine Stille, die etwas Bedrohliches in sich trug.
Kurz vor sieben erreichte sie die Filiale der Volksbank. Ihr fiel sofort auf, dass die Alarmanlage noch scharf war. Ungewöhnlich. Normalerweise war ihr Chef, Thomas Berger, längst da, hatte alle Systeme deaktiviert und den Tag vorbereitet.