Raus aus Syrien - Henrik Mains - E-Book

Raus aus Syrien E-Book

Henrik Mains

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.

Mehr erfahren.
Beschreibung

Eine Familie auf der Flucht. Ein Weg voller Gefahren. Ein Traum, der alles verändern könnte. Aus den Ruinen des syrischen Krieges brechen Samir, Amina und ihre Kinder auf – ohne Gewissheit, ob sie jemals ankommen werden. Über staubige Straßen, durch dunkle Wälder und an bewaffneten Kontrollpunkten vorbei folgen sie einem einzigen Ziel: Sicherheit in Europa. Doch die Reise wird zu einem Wettlauf gegen Zeit, Hunger und Angst. Schlepper, die für Geld jedes Risiko eingehen, Polizisten, die ihre Namen notieren, und Menschen, die zwischen Mitleid und Misstrauen schwanken – all das prägt ihre Flucht. Zwischen Hoffnungsschimmern und Rückschlägen wächst nicht nur die Gefahr, sondern auch die Entschlossenheit, zu überleben. Als sie schließlich Deutschland erreichen, stehen sie vor einer neuen Realität: einem Leben ohne Heimat, aber mit der Chance auf einen Neubeginn. Ein packender, dialogreicher Roman über Mut, Verlust und die unerschütterliche Kraft der Hoffnung – inspiriert von wahren Erlebnissen tausender Flüchtender.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Raus aus Syrien

Über den Autor:

Kapitel 1 – Die Entscheidung

Kapitel 2 – Aufbruch in der Nacht

Kapitel 3 – Zwischen Angst und Hoffnung

Kapitel 4: Zwischen Hoffnung und Furcht

Kapitel 5: Am Rand des Abgrunds

Kapitel 6: Verrat und Flucht

Kapitel 7: Versteckt im Schatten

Kapitel 8: Der riskante Weg zu Ercam

Kapitel 9: Ankunft bei Onkel Ercam

Kapitel 10: Zweifel und Zwietracht

Kapitel 11: Die Schatten vor der Tür

Kapitel 12: Der geheime Pfad durch die Nacht

Kapitel 13: Die Schatten an der Grenze

Kapitel 14: Das letzte Stück Freiheit

Kapitel 15: Zwischen Erschöpfung und Hoffnung

Kapitel 16: Die Suche nach Sicherheit

Kapitel 17: Flüstern der Hoffnung

Kapitel 18: Flucht in die Nacht

Kapitel 19: Der Verrat im Schatten

Kapitel 20: Auf dem Fluchtweg

Kapitel 21 Am Flughafen

Kapitel 22: Zwischen Himmel und Angst

Kapitel 23: Zwischen Hoffen und Fürchten

Kapitel 24: Ankunft in der Fremde

Kapitel 25: Auf der Suche nach Hilfe

Kapitel 26: Beginn eines neuen Lebens

Prolog

Impressum

Über den Autor:
Kapitel 1 – Die Entscheidung
Kapitel 2 – Aufbruch in der Nacht
Kapitel 3 – Zwischen Angst und Hoffnung
Kapitel 4: Zwischen Hoffnung und Furcht
Kapitel 5: Am Rand des Abgrunds
Kapitel 6: Verrat und Flucht
Kapitel 7: Versteckt im Schatten
Kapitel 8: Der riskante Weg zu Ercam
Kapitel 9: Ankunft bei Onkel Ercam
Kapitel 10: Zweifel und Zwietracht
Kapitel 11: Die Schatten vor der Tür
Kapitel 12: Der geheime Pfad durch die Nacht
Kapitel 13: Die Schatten an der Grenze
Kapitel 14: Das letzte Stück Freiheit
Kapitel 15: Zwischen Erschöpfung und Hoffnung
Kapitel 16: Die Suche nach Sicherheit
Kapitel 17: Flüstern der Hoffnung
Kapitel 18: Flucht in die Nacht
Kapitel 19: Der Verrat im Schatten
Kapitel 20: Auf dem Fluchtweg
Kapitel 21 Am Flughafen
Kapitel 22: Zwischen Himmel und Angst
Kapitel 23: Zwischen Hoffen und Fürchten
Kapitel 24: Ankunft in der Fremde
Kapitel 25: Auf der Suche nach Hilfe
Kapitel 26: Beginn eines neuen Lebens
Prolog
Impressum

Raus aus Syrien

Tagebuch einer Flucht

Von Henrik Mains

Über den Autor:

Autor: Henrik Mains | Jahrgang 1959

Henrik Mains entdeckt in seinen Geschichten die feinen Linien zwischen Wirklichkeit und Vorstellung. Er schreibt fiktive Kurzgeschichten, die Alt und Jung gleichermaßen fesseln – mal mit leiser Poesie, mal mit spannender Dramatik.

Historische Bezüge fließen dabei ebenso in seine Texte ein wie alltägliche Beobachtungen, die er mit erzählerischer Fantasie zu lebendigen Welten verwebt.

Seine Leser schätzen besonders die Mischung aus Tiefe, Atmosphäre und leicht zugänglicher Sprache.

Kapitel 1 – Die Entscheidung

Ich war sechzehn, und mein Leben bestand aus zwei Geräuschen: dem dumpfen Knallen ferner Explosionen und dem leisen Murmeln meiner Eltern in der Küche, wenn sie glaubten, ich schlafe.

Aber unsere Wohnung war klein, die Wände dünn wie Papier. Jedes geflüsterte Wort fand seinen Weg durch die Ritzen und in mein Zimmer, als wollte es absichtlich gehört werden.

„Aisha… es geht nicht mehr so weiter.“ Die Stimme meines Vaters war brüchig, wie Sandpapier auf Holz.

„Wohin willst du denn?“, antwortete meine Mutter. Ihr Tonfall schwankte zwischen Angst und Müdigkeit. „Überall ist Krieg.“

Ich lag reglos auf meiner Matratze, das Gesicht zur Wand, und hielt den Atem an. Draußen knallte es. Weit weg – aber nicht weit genug. Das Fenster vibrierte kurz, ein leises Klirren im Rahmen.

„Zu Ercam“, sagte mein Vater nach einer Pause. „Nach Aleppo. Er kennt jemanden, der uns in die Türkei bringen kann.“

Ich hörte, wie meine Mutter mit den Fingern über den Tisch fuhr – dieses leichte Kratzen ihrer Nägel kannte ich, es bedeutete, dass sie nachdachte.

„Und wenn wir erwischt werden? Du weißt, was sie mit Leuten machen, die fliehen.“

„Wenn wir bleiben, sterben wir hier.“ Die Worte fielen hart, ohne jedes Zittern.

Ich schluckte. In meinem Kopf liefen Bilder ab: unser Haus in Trümmern, der Hof voller Staub, mein kleiner Bruder unter einer Decke, wie in den Geschichten, die wir im Dorf über andere Familien gehört hatten.

Ich wollte aufspringen, in die Küche gehen, sagen: Nehmt mich mit, ich halte durch, ich bin kein Kind mehr.

Aber irgendetwas hielt mich fest. Vielleicht war es die Angst, vielleicht die Ahnung, dass in dieser Nacht kein Platz für meine Stimme war.

Aus der Küche kam das Klirren einer Teetasse, dann wieder Stille. Die Nacht roch nach kaltem Rauch und dem süßen Duft von Minze, der aus dem zerbrochenen Vorratsglas kam, seit eine Granate vor drei Wochen unsere Speisekammer erschüttert hatte.

„Wir gehen in drei Tagen“, sagte mein Vater schließlich. „Pack nur das Nötigste.“

Ich wusste, das bedeutete: keine Bücher, keine Spielsachen. Nur Kleidung, Wasser, Brot.

Und ein Teil von mir wusste auch, dass ich in diesem Moment nicht nur mein Zuhause verlieren würde, sondern alles, was bisher mein Leben gewesen war.

 

 

Kapitel 2 – Aufbruch in der Nacht

Der Mond hing wie eine schmale Sichel am Himmel, als wir gingen.

 

Kein Licht brannte mehr in unserer Straße, nur das schwache Schimmern der Sterne und das matte Grau der Staubwolken, die seit Tagen in der Luft hingen.

 

Es roch nach Diesel, kaltem Stein und etwas Bitterem, das mir immer in der Kehle brannte, wenn ich zu tief einatmete.

 

Mein Vater zog seine abgewetzte Jacke enger und stützte sich auf seinen Stock. Sein Gang war leicht humpelnd, seit ein Splitter vor zwei Jahren sein linkes Bein getroffen hatte.

 

„Bleibt dicht bei mir“, murmelte er, ohne sich umzudrehen.

 

Meine kleine Schwester klammerte sich an meinen Ärmel. „Wohin gehen wir?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, ein Zittern darin, das mich frösteln ließ.

 

„Zu einer Hochzeit“, antwortete meine Mutter schnell. „Unsere Nichte heiratet.“

 

Sie lächelte gequält, versuchte, es überzeugend klingen zu lassen, aber ihre Augen waren auf die dunkle Straße gerichtet, als würde sie dort Gesichter sehen, die nur sie erkannte.

 

Wir gingen schneller, die Füße glitten über den feinen Staub, der alles bedeckte – unsere Schuhe, die Hosen, sogar meine Haare.

 

Von fern drang das leise Klirren von Metall herüber, irgendwo schob jemand ein Tor auf. Danach wieder Stille.

 

Ich fragte mich, ob unsere Nachbarn uns sehen konnten, ob sie aus dem Dunkel ihrer Fenster schauten und flüsterten: Sie gehen.

 

Ich fragte mich auch, ob sie uns beneiden oder bedauern würden.

 

Am Straßenrand stand ein alter Lastwagen. Sein Lack war so verblichen, dass man nicht mehr sagen konnte, ob er einmal grün oder blau gewesen war. Die Ladefläche war mit Planen und Seilen notdürftig abgedeckt. Darunter sah ich Säcke und Kisten – alles roch nach altem Getreide und Diesel.

 

Ein Mann trat aus dem Schatten. Er trug einen grauen Mantel und ein Tuch über dem Gesicht.

 

„Ihr seid die Familie aus Homs?“

 

Mein Vater nickte. „Ja.“

 

Der Mann zog den Planenrand hoch. „Steigt ein. Und passt auf, dass ihr nicht sprecht, wenn wir den Kontrollpunkt passieren.“

 

„Wie weit?“, fragte meine Mutter.