Die drei !!!, 106, Abenteuer Australien (drei Ausrufezeichen) - Kirsten Vogel - E-Book

Die drei !!!, 106, Abenteuer Australien (drei Ausrufezeichen) E-Book

Kirsten Vogel

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Beschreibung

Action in Australien! Die drei !!! dürfen Maries Vater wieder zu spannenden Dreharbeiten begleiten. Sein Dokumentarfilm führt sie zu einem weltberühmten Traumziel: dem Great Barrier Reef. Doch der Klimawandel gefährdet das Unterwasserparadies zunehmend. Als gezüchtete Korallen gestohlen werden, eine Klimaaktivistin und ein Crewmitglied spurlos verschwinden, stecken Kim, Franzi und Marie mittendrin in ihrem nächsten Krimifall. Bei ihren Ermittlungen kommen sie nicht nur Umweltsündern auf die Spur. Sie retten sogar ein Koalababy vor den Buschbränden. Ein spannender Fall in der atemberaubenden Kulisse Australiens.

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Seitenzahl: 154

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Titel

Die drei !!!, 106, Abenteuer Australien

Kirsten Vogel

KOSMOS

Impressum

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Umschlagsabbildung: © Ina Biber, Gilching

© 2024, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50882-4

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Hauptteil

Los geht’s

Welcome to Australia!

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Das Cap ist weg!

Korallendiebe gesucht

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Interessante Begegnungen

Tierflüsterin unter Wasser

Nachts im Dunkeln tappen

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Mysteriöses Verschwinden

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Frühstück und Sonnencreme

Känguru-Verfolgungsjagd

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Sydney im Schnelldurchlauf

Drei !!! & Kommissar Brockmeier

Brandgefährlich

Rettung und ein Koala-Baby

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Fall gelöst

Das Abenteuer geht weiter

Detektivtagebuch von Kim Jülich

Geheimes Tagebuch von Kim Jülich

Autorin

LOS GEHT’S

»Ich kann’s immer noch nicht glauben!« Franzi kippte eine Schubkarre mit Heu in Tinkas Stall. »Bald sind wir in Australien!«

Das Pony wieherte und stupste mit der weichen Schnauze gegen Franzis Hand, als wollte es sich verabschieden.

Kim fegte den Stallboden mit einem Besen und hob eine Karotte auf. »Konntest du auch nicht schlafen?«

»Ich habe geträumt, dass ich Kängurus verfolgt habe, und dann bin ich von Lenis lautem Geschrei geweckt worden«, berichtete Franzi.

Ihr Hund Sherlock kam angewetzt. Schwanzwedelnd blieb er vor Kim stehen. Sie warf ein Stöckchen nach draußen auf die Wiese, aber Sherlock hatte es auf die Möhre abgesehen. Er schnappte sie und rannte an Marie vorbei, die gerade hereinkam.

»Haltet den Dieb!«, rief Kim, aber Sherlock war bereits weg.

»Ach, da ist ja Marie«, flötete Franzi. »Ich hätte gar nicht gedacht, dass du früher kommst.«

»Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht.« Marie seufzte. »Und ich konnte nicht wieder einschlafen. Ich bin schon seit drei Stunden mit Packen fertig.« Sie ließ sich auf einem Heuballen nieder. »Wie soll ich es denn drei ganze Wochen ohne Holger aushalten?«

»Echt süß, dass ihr jetzt wieder so frisch verliebt seid.« Franzi schlang die Arme um Tinkas Hals. »Ich vermisse dich jetzt schon, Tinka.« Das Pferd schnaubte und Franzi merkte, wie ihr Tränen in die Augen schossen. Mit dem Handrücken wischte sie sie weg. »Wir schaffen das, Tinka.« Dann lief sie zur Schubkarre und bugsierte sie aus dem Pferdestall.

Kim strich Marie beim Rausgehen über den Arm. »Holger und du, ihr schafft das auch. Ich kann übrigens auch mal gut ohne David sein.«

Franzi stockte. »Aha. Das ist mir neu.«

»Ist irgendwas?«, wollte Marie wissen.

Kim schüttelte den Kopf. »Alles gut.« Sie überlegte. »Vielleicht ein bisschen zu gut.«

»Zu gut?« Marie sah sie überrascht an. »Wie kann es denn zu gut sein?«

Kim zuckte die Schultern. Im selben Moment kam Sherlock mit dem Stöckchen an, legte es vor Kims Füße und wedelte mit dem Schwanz. »Auf dich ist immer Verlass.« Kim wuschelte ihm über das goldbraune Fell. »Wie auf David.«

Marie musste lachen. »Wie das klingt!«

Da kam Polly angehinkt und zupfte an Kims Schnürsenkel. »Und mit dir wird’s nie langweilig.« Kim lächelte und schob das Huhn weg. »Camilla hat übrigens erzählt, dass die Kängurus manchmal gar nicht so scheu sind.«

»Camilla war auch schon mal in Australien?«, fragte Marie.

»Nein, aber sie hat sich neulich eine Doku angeschaut, als sie wusste, dass wir hinfahren«, erzählte Kim.

»Findest du es schade, dass sie nicht mit nach Australien kommt?«, fragte Franzi. Sie stellte die Schubkarre ab und streichelte Ophelia, die mitten im Blumenbeet in der Herbstsonne lag, über das Fell.

»Was? Nee … Quatsch!« Kim schnappte sich die Schubkarre. »Was ist denn noch zu tun?«

Marie sah auf ihr Handydisplay. »In einer halben Stunde kommt mein Vater und holt uns ab.«

Franzi sprang auf. »Was? Schon? Ich muss noch fertig packen!«

»Sommerkleidung reicht. Ich habe den Wetterbericht angeschaut.« Kim ließ die Schubkarre wieder los und nahm ein rot gefärbtes Ahornblatt in die Hand. »In Australien ist Frühsommer. In Sydney waren gestern dreißig Grad.«

»Dreißig Grad zu Beginn des Sommers?« Franzi schüttelte den Kopf. »Wir können froh sein, dass wir nicht im Hochsommer dort sind. Da wird es unerträglich heiß.«

»Ja, und dann gibt es oft Buschfeuer«, seufzte Marie. »Der Kontinent ist jetzt schon so stark vom Klimawandel betroffen.«

»Wäre das nicht so, würden wir nicht nach Australien reisen«, gab Kim zu bedenken.

»Tja, da hast du recht.« Franzi hielt ihren Freundinnen die Tür zum Winklerhaus auf. »Dann würden wir auch den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels nicht auf der Spur sein.«

»Wer weiß, wem oder was wir dann gerade auf der Spur wären«, sagte Marie. Sie lief an Franzi vorbei die Treppe hinauf.

»Vielleicht wären wir Schokodieben auf der Spur«, überlegte Kim. »Ich wollte vorhin noch Reiseproviant für uns einpacken, aber mein geheimes Süßigkeitenlager ist geplündert worden!«

»Ich ahne, wer die Täter sind.« Franzi grinste. »Sie heißen Ben und Lukas, sind zehn Jahre alt und Zwillinge. Zufällig sind sie auch mit dir verwandt.«

Kim lachte. »Fall gelöst, Franzi.«

Kim Jülich, Franziska Winkler und Marie Grevenbroich waren nicht nur beste Freundinnen, sie waren auch Detektivinnen und hatten einen Detektivclub gegründet. Sie nannten sich Die drei !!! und hatten mittlerweile über einhundert Fälle erfolgreich gelöst. Ihr letzter Fall, in dem sie eine Einbruchserie aufgeklärt hatten, lag schon eine Weile zurück.

Nach den Sommerferien hatten die Freundinnen sich auf einen ganz besonderen Fall gestürzt: Sie hatten Maries Vater, Helmut Grevenbroich, und dem Team bei der Recherche und der Vorbereitung für die geplante Australien-Dokumentation geholfen.

Helmut Grevenbroich spielte den Kommissar Brockmeier in der erfolgreichen Vorabendserie Vorstadtwache. Durch diese Rolle war er ziemlich bekannt geworden. Und das nutzte er, um auf wichtige Themen wie den Klimawandel aufmerksam zu machen. Vor einiger Zeit hatte er die erste Dokumentation in Afrika gedreht. Die drei !!! hatten das professionelle Filmteam begleiten dürfen und ein entführtes Löwenbaby gerettet. Die Afrika-Dokumentation war ein voller Erfolg. Deshalb hatte die Produktionsfirma nun eine Dokumentation über Australien geplant. Und der Clou: Weil die Freundinnen sich mit so viel Herzblut in die Recherche und die Vorbereitungen reingehängt hatten, durften sie auch dieses Mal wieder mitkommen. Und da gerade die Herbstferien anfingen, würden sie auch nur wenige Schultage versäumen. Zu ihrer großen Freude hatten sowohl ihre Eltern als auch ihre Lehrerinnen und Lehrer zugestimmt. Denn, so hatte die Direktorin von Maries Schule gesagt, der Lerneffekt einer solchen Reise sei höher als der von einer Woche Unterricht.

Franzi öffnete ihre Zimmertür. Auf dem Boden lag ihr Koffer.

Marie ließ sich auf das Bett fallen. »Wow, du hast ja nur die Hälfte von dem eingepackt, was ich so mitnehme.«

»Du schleppst doch auch immer die Hälfte unangetastet wieder mit zurück.« Franzi grinste. »Und Sophie hat gesagt, dass wir dort auch waschen können.« Sie faltete einen dunkelblauen Kapuzenpullover zusammen und legte ihn in den Koffer. »Ich nehme noch einen zweiten Pulli mit.«

»Ist das der von Maximilian?«, fragte Kim.

Franzi nickte. »Ist doch praktisch. Wenn er seinen Pulli vergessen hat, kann ich ihm seinen eigenen leihen.«

»Du packst aber doch nicht für Maximilian.« Kim zog die Stirn kraus. »Findest du ihn noch ...«

»Nein«, unterbrach Franzi Kim. »Ich weiß doch, dass er zu alt für mich ist. Aber es ist cool, dass er mitkommen kann.«

»Maximilian ist aber auch wirklich der perfekte Produktionspraktikant«, fand Marie. »Er kennt sich mit Technik aus und setzt sich für das Klima ein!«

Kim nickte. »Und dass er uns auch noch den Kontakt zu Sophie und James herstellen konnte, ist natürlich der Knaller.«

Die drei Freundinnen hatten vor einiger Zeit den Abriss des Winklerhofs verhindern müssen. Es sollte ein Autobahnteilstück genau dorthin gebaut werden, wo sich das Zuhause von Franzi und auch das Hauptquartier der Detektivinnen befand. Die drei !!! hatten mit Maximilians Hilfe dagegen gekämpft. Im letzten Jahr hatte er einen Schüleraustausch mit einer australischen Schule mitgemacht. Seine Gastfamilie waren Sophie und James Walker gewesen. Sophie setzte sich ebenfalls für den Klimaschutz ein. Ihr Vater leitete eine Koala-Aufzuchtstation.

»Meine Mutter hat mich eindringlich vor der australischen Sonne gewarnt«, berichtete Kim. »Außerdem sollen wir nicht auf eigene Faust tauchen oder auf dem Ayers Rock rumklettern.«

»Was denkt sie denn von uns?« Franzi schüttelte empört den Kopf. »Als ob wir jemals auf eigene Faust gefährliche Dinge tun würden.«

Marie prustete los. »Sie scheint uns ein bisschen zu kennen.«

»Ach komm«, sagte Kim. »Wir passen doch schon immer auf.«

Kim war der kühle Kopf des Detektivclubs. Sie machte ungern verbotene oder gefährliche Dinge.

Franzi runzelte die Stirn. »Wo ist denn die Sonnencreme mit dem hohen Lichtschutzfaktor, die Britt mir gegeben hat?«

»Na gut, manchmal machen wir was Verbotenes, aber immer nur, wenn es sein muss.« Kim hatte eine kleine Tüte Gummibärchen auf Franzis Schreibtisch entdeckt und schnappte sie sich.

»Hast du jetzt etwa meine Süßigkeiten geklaut?«, fragte Franzi gespielt streng.

»Wer klaut hier Süßigkeiten?« Herr Winkler war ins Zimmer gekommen.

»Meine Brüder«, sagte Kim und grinste unschuldig.

Herr Winkler lachte. »Habt ihr alles erledigt?«

»Ich finde die Sonnencreme nicht, aber vielleicht habe ich sie auch schon eingepackt.« Franzi klappte ihren Koffer zu und ließ die Schnallen einrasten. »Und ich habe noch überlegt, ob wir Flossen mitnehmen sollen und Taucherbrillen, aber das gibt es laut Maximilian alles im Hotel.«

Ein Motorengeräusch war zu hören, dann hupte jemand.

Marie lief zum gekippten Fenster. »Da unten sind sie! Franzi, wir können uns in Australien auch einfach Sonnencreme kaufen.«

»Guter Plan!« Franzi schnappte ihren Koffer und lief an ihrem Vater vorbei. »Wo ist Mama? Ich möchte ihr noch Tschüss sagen.«

»Schon unten!«, rief Herr Winkler seiner Tochter hinterher.

Franzis Mutter stand auf dem Hof, zusammen mit Franzis großem Bruder Stefan und dessen kleiner Familie: seiner Freundin Britt und dem gemeinsamen Baby Leni.

»Wir sind das Abschiedskomitee!«, flötete Stefan und gab seiner Schwester einen Kuss auf die Wange. »Passt auf euch auf!«

»Machen wir!«, versprach Franzi mit einem Seitenblick zu ihrer Mutter. Frau Winkler wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.

Helmut Grevenbroich kam hinter dem Lenkrad hervor. »Hallo, seid ihr aufgeregt?«

»Und wie!«, riefen alle drei Freundinnen gleichzeitig.

»Hier ist die tauchärztliche Untersuchung.« Herr Winkler übergab Maries Vater einen Umschlag. »Und wie gesagt, in nicht so tiefen Gewässern darf Franzi tauchen. Sie hat auch einen Tauchschein.«

Maximilian stieg ebenfalls aus. »Hey, how are you?« Er half Kim und Franzi beim Einladen ihrer Koffer.

»Fine, thanks«, sagte Franzi. »Ich freue mich so sehr auf die Reise.« Sie umarmte ihre Eltern und Stefan und Britt. Leni, die auf Stefans Arm war, hauchte sie ein Küsschen auf die weiche Babywange. »Dich werde ich auch vermissen.« Sie reckte den Hals. »Wo ist denn Chrissie?«

»Hier!« Winkend kam Franzis Schwester auf den Hof gefahren. Sie sprang vom Rad und lief zu Franzi. »Wir haben noch weitere Spenden für die Koala-Aufzuchtstation gesammelt.« Sie zog einen Brief aus der Tasche ihrer Jeans. »Es sind zweitausend Euro zusammengekommen.«

»Wow!«, staunte Franzi.

»Die Friends for Future sind einfach großartig!«, freute sich Helmut Grevenbroich.

Nun kam Sherlock noch mal angewetzt und ließ sich von den Detektivinnen knuddeln.

»Papa, Mama, Chrissie, Stefan, Britt und Leni: Passt ihr gut auf Tinka, Sherlock, Ophelia und Polly auf?«

»Na klar«, sagte die gesamte Familie Winkler aus einem Mund.

»Und ich passe gut auf eure Tochter auf«, versicherte Maries Vater. »Und jetzt bitte alle einsteigen!«

Voller Vorfreude und mit viel Abenteuerlust im Gepäck ging die Reise los.

»Ist irgendwas, Kim?« Franzi beobachtete ihre Freundin schon eine Weile von der Seite. Sie standen in der Schlange der Sicherheitskontrolle. »Du warst auf der Fahrt schon so still.«

Marie legte die Hand auf Kims Schulter. »Hast du wieder Flugangst?«

Kim wich zurück. »Nein!«

»Soll ich dich in Ruhe lassen?« Marie runzelte die Stirn. »Hab ich was falsch gemacht?«

Kim atmete tief durch. »Nein, hast du nicht. Ich … ich weiß …« Plötzlich hellte sich Kims Miene auf. Sie reckte den Hals und begann zu winken. Dabei sprang sie auf und ab.

Franzi folgte ihrem Blick und entdeckte Kims Freundin Camilla, die direkt auf sie zusteuerte. Sie hatte einen Beutel dabei und trug ein beigefarbenes Cap.

Auch Marie hatte Camilla entdeckt. Sie sah Franzi mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Huch, was macht Camilla denn hier? Verreist sie auch?«

Franzi zuckte die Schultern. Sie beobachteten, wie Kim sich an den Wartenden vorbeischlängelte und dabei über einen zusammengeklappten Kinderwagen stolperte. Camilla war bereits bei dem Absperrband angekommen und breitete die Arme aus, um Kim aufzufangen, aber Kim kam wieder in einen sicheren Stand.

»Wo ist denn Kim?«, fragte Helmut Grevenbroich. Er zog gerade seinen Gürtel aus der Hose und legte ihn neben sein Handy in die Kiste. Auf einem Laufband fuhr sie weiter zur Sicherheits-Durchleuchtung.

»Sie hat gerade eine Freundin getroffen«, erklärte Marie.

Franzi reckte den Hals. Sie sah, wie die beiden sich unterhielten, dann reichte Camilla Kim den Beutel. Kim nahm ihn lächelnd entgegen. In dem Moment nahm Camilla ihr Cap ab und setzte es Kim auf.

»Guck mal, Kim strahlt mit der australischen Sonne um die Wette«, flüsterte Marie.

»Bist du eifersüchtig auf Camilla?«, wollte Franzi wissen. Sie legte nun auch ihr Handy und ihren Rucksack in eine der Kisten und schob sie an.

»Nein, du?« Marie zupfte eine kleine durchsichtige Tüte mit Handcreme, Lipgloss und Zahnpasta aus ihrem Rucksack und verstaute alles in der Kiste.

Franzi schüttelte den Kopf, in dem Moment kam Kim wieder zu ihnen. Lächelnd hielt sie den Beutel hoch. »Camilla hat uns Reiseproviant gebracht.«

»Wow«, staunte Franzi. »Das ist aber nett.«

Marie lugte in den Beutel. »Oh, Gummibärchen, Schokolade, Schlafmaske, Sonnencreme und ein Krimi! Das ist ja perfekt auf dich zugeschnitten, Kim.«

Kim schob das Cap zurecht. »Stimmt. Und die Kappe soll mich vor der australischen Sonne schützen.« Sie lächelte. »Ihr könnt natürlich auch den Krimi lesen und die Gummibärchen teilen wir.«

»Guter Plan«, freute sich Franzi. »Und wie nett, dass Camilla extra hergekommen ist.«

Kim nickte. »Dann mal los!«, rief sie und legte den Beutel neben ihren Rucksack in die Kiste.

»Wenn sie so gut drauf ist, müssen wir uns vielleicht wegen ihrer Flugangst keine Sorgen machen«, flüsterte Marie Franzi ins Ohr.

»Das habe ich gehört!« Kim lachte. Sie zupfte ihre Kopfhörer aus der Hosentasche. »Camilla hat auch Flugangst. Sie hat eine Playlist mit beruhigenden Songs erstellt. Ich höre mal rein, vielleicht hilft es ja!« Kim legte ihr Handy in die Kiste. »Oh, David muss ich noch Tschüss sagen, das hätte ich fast vergessen!«

Maries Vater war bereits durch die Sicherheitsschleuse durch, genau wie die Crew.

Nacheinander passierten jetzt Kim, Franzi und Marie die Kontrolle.

»Ich telefoniere noch mal kurz mit Sophie«, verkündete Maximilian. Franzi beobachtete, wie er etwas abseits mit der Australierin sprach und immer wieder lachte. Ihr Blick fiel zu Kim, die bereits die Kopfhörer im Ohr hatte und entspannt Musik hörte. Auch Marie sah glücklich aus. Sie machte ein Videotelefonat mit Holger und zeigte ihm durch die Scheibe das Flugzeug, das bereits mit den Koffern beladen wurde.

Voller Vorfreude bestiegen sie eine Weile später das Flugzeug.

Kim saß in der Mitte zwischen Franzi und Marie. »Wenn es Turbulenzen gibt, müsst ihr meine Hände halten«, verkündete sie und steckte sich dann die Kopfhörer wieder ins Ohr.

Maximilian saß vor ihnen, seine dunkelbraunen Locken waren zum Greifen nah. Franzi merkte, dass Marie sie von der Seite beobachtete, und schloss die Augen. Sie wollte jetzt nicht reden.

Das Flugzeug kam ins Rollen und wurde immer schneller. Als es abhob, kribbelte es in Franzis Bauch! Sie konnte es nicht fassen – bald würde der Traum wahr werden und sie würden echte Koalas und Kängurus sehen und hunderte von Fischarten im Great Barrier Reef bewundern!

WELCOME TO AUSTRALIA!

»Der Flug verging gar nicht wie im Flug«, beschwerte sich Marie, als sie fast dreißig Stunden später mit einem kleinen Flugzeug im australischen Cairns auf der Landebahn aufsetzten.

»Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt, so lange zu fliegen.« Kim rückte Camillas Cap zurecht.

Franzi sah sie von der Seite an. »Du hattest kein einziges Mal

Flugangst. Auch nicht, als es die leichten Turbulenzen gab.«»Vielleicht lag das ja wirklich an der Playlist von Camilla?«, überlegte Kim.

»Bestimmt.« Als Franzi das Flugzeug verließ, wehte ihr warme Luft entgegen. Sie blinzelte in den knallblauen Himmel: Weiße Schäfchenwolken bildeten ein wunderschönes Muster. Der Himmel wirkte weit und alles war so klar. Helmut und die Crew waren ebenfalls erleichtert, als sie endlich die Treppe des Flugzeugs hinunterliefen.

Der Flughafen in Cairns war nicht groß. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Singapur waren sie nach Sydney weitergeflogen. Weil die Fahrt mit Auto, Bus oder Bahn von dort zum Great Barrier Reef lange gedauert hätte, war bei der Planung der Reise die Entscheidung getroffen worden, von Sydney mit einer kleineren Maschine nach Cairns zu fliegen. Die Stadt lag direkt am Great Barrier Reef.

»Ich hab schon ein schlechtes Gewissen, dass wir so eine weite Strecke geflogen sind«, gab Franzi zu, als sie neben Maximilian Richtung Flughafengebäude ging.

»Ja, ich auch«, stimmte er ihr zu. »Aber Australien ist einfach so weit weg. Wie sollen wir denn sonst die Doku drehen und den Menschen zeigen, wie weit der Klimawandel besonders in Australien fortgeschritten ist?«