Die drei !!!, 96, Abenteuer Afrika (drei Ausrufezeichen) - Kirsten Vogel - E-Book

Die drei !!!, 96, Abenteuer Afrika (drei Ausrufezeichen) E-Book

Kirsten Vogel

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Beschreibung

Die drei !!! knacken jeden Fall! Die drei Freundinnen dürfen Maries Vater zu Dreharbeiten nach Südafrika begleiten und können es kaum erwarten, auf Safari die berühmten Big Five zu sehen. Doch dann verschwinden Dinge aus ihrer Unterkunft, sogar wichtige Filmaufnahmen werden entwendet. Schon stecken die drei Detektivinnen mitten in einem neuen Fall zwischen Sonne, frechen Äffchen und Löwenbabys in Gefahr!

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Abenteuer Afrika

Kirsten Vogel

KOSMOS

Umschlagillustration von Ina Biber, Gilching unter Verwendung von

Vorlagen von iStock.com/Alfadanz (Landscape savanna background),

iStock.com/Westamult (woman with long black hair)

Umschlaggestaltung von Sabine Reddig

Unser gesamtes lieferbares Programm und

Viele weitere Informationen zu unseren

Büchern, Spielen, Experimentierkästen, Autoren

und Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2022, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG,

Pfizerstraße 5–7, 70184 Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-50512-0

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Das Abenteuer beginnt

»Macht es gut, ihr zwei!« Franzi löste den Gurt und öffnete die Beifahrertür.

»Pass auf dich auf, Franzi!« Stefan beugte sich zu seiner Schwester und umarmte sie. »Und lass dich nicht von wilden Löwen fressen.«

Franzi rutschte vom Beifahrersitz und schlug die Autotür zu. Stefans neue Freundin Britt war bereits dabei, von der Rückbank auf den Beifahrersitz zu klettern. »Ich wünsche euch ein schönes Abenteuer!«, sagte Britt durch das offene Autofenster. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte sie sich zu Stefan und küsste ihn.

Franzi lief zu Stefans Fenster und beugte sich hinunter. »Lass du dich auch nicht fressen, Stefan!«, rief sie, aber ihr großer Bruder war bereits in den Kuss versunken und hörte sie nicht mehr.

Franzi zuckte mit den Schultern und holte ihren Koffer aus dem Kofferraum, als auch schon der Wagen von Familie Jülich vorfuhr. Gut gelaunt sprang Kim heraus. Überschwänglich umarmte sie Franzi und flüsterte: »Ich bin so froh, dass ich von meinen Chaosbrüdern mal zwei Wochen Pause habe.« Sie zeigte zum Auto, wo ihre Zwillingsbrüder Ben und Lukas auf der Rückbank Grimassen zogen und dabei versuchten, wie Löwen zu brüllen.

Kims Eltern stiegen aus dem Auto. »Hallo, Franzi!« Sie liefen an den Mädchen vorbei. »Wir sagen noch schnell Maries Eltern Hallo.«

Auch Ben und Lukas rutschten von der Rückbank und rannten über den Kiesweg zur Villa Grevenbroich.

Kim und Franzi machten sich mit ihren Koffern ebenfalls auf den Weg.

Im Eingangsbereich der Villa standen bereits zwei Koffer. Helmut Grevenbroich spielte mit Maries kleinem Halbbruder Finn in der Küche Verstecken und hockte gerade unter dem Küchentisch.

Schnell schlüpften Kim und Franzi an allen vorbei und liefen die Holztreppe hinauf zu Maries Zimmer. Kim klopfte an die Zimmertür und ein fröhliches »Kommt rein!« drang heraus. Mitten in einem Berg von Kleidungsstücken pustete Marie sich gerade eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Hallo, ihr zwei.«

»Hast du noch gar nicht gepackt?«, wunderte sich Kim.

»Müssen wir nicht gleich los?«, fragte Franzi.

»Doch, doch, keine Sorge.« Marie zeigte zu ihrem gepackten Rollkoffer, der noch offen auf dem Bett lag. »Ich überlege nur, ob ich noch irgendwas vergessen habe.«

»Also ich habe alles eingepackt, was auf unserer Liste stand«, sagte Kim. »Mehr nicht. Und ich habe noch mal nachgeschaut: Die Reisezeit ist jetzt im August besonders günstig. Es ist tagsüber nicht ganz so heiß, aber immer noch durchschnittlich mehr als zwanzig Grad. Bei Safaris kann man zu dieser Jahreszeit am besten Tiere sehen, auch weil es trockener ist und weniger Pflanzen die Sicht versperren.«

»Auf der Südhalbkugel ist ja sogar Winter. Ich habe alle beigefarbenen langärmeligen Baumwoll-T-Shirts dabei, die es in unserem Haushalt gibt.« Franzi lachte. »Und noch eine Jogginghose.«

»Dann kannst du mit den Leoparden um die Wette laufen.« Marie grinste.

»Außerhalb der Lodge dürfen wir uns aber nicht allein im Kruger-Nationalpark aufhalten«, erklärte Kim. »Übrigens, ich habe recherchiert: Als Lodge bezeichnet man eine Unterkunft in der Natur.«

»Aber wir sind da schon sicher, oder?«, fragte Marie.

»Die Lodges sind bestimmt von Mauern oder Zäunen umgeben«, vermutete Kim.

»Ich habe keine Zeit für Wettläufe mit Leoparden«, meinte Franzi. »Beim letzten Gruppentreffen der Friends for Future haben wir einiges geplant, wie wir uns vor Ort für den Artenschutz engagieren können.«

Franzi war eine große Tierfreundin. Ihr Pony Tinka und ihr hinkendes Huhn Polly liebte sie sehr. Schon länger setzte sie sich aktiv für den Klimaschutz ein. Vor einiger Zeit hatte sie bei einem Waldbrand eine kleine Eule gerettet, diese aufgepäppelt und später wieder ausgewildert. Ihr Vater, der Tierarzt war, hatte ihr dabei geholfen. Außerdem hatten die Freundinnen nach dem Brand gemeinsam mit Franzis Schwester Chrissie und weiteren Schülern und Schülerinnen die Friends for Future gegründet, eine Gruppe, die sich aktiv für den Umweltschutz starkmachte.

Kim ließ sich auf Maries Schreibtischstuhl plumpsen. »Ich finde es übrigens unfassbar großartig, dass wir mitdürfen.«

Marie nickte. »Echt cool, dass Helmut in der Drehpause der Vorstadtwache die Dokumentation in Afrika dreht.«

Kim zeigte auf eine Autogrammkarte von Maries Vater, die an der kleinen Pinnwand über dem Schreibtisch hing. »Ja, er kann seine Bekanntheit nutzen und auf wichtige Themen aufmerksam machen.«

Helmut Grevenbroich spielte den Kommissar Brockmeier in der erfolgreichen Vorabendserie Vorstadtwache. Er hatte sich das Ziel gesetzt, in der Sommerdrehpause eine Dokumentation über die Tiere in Afrika und ihre Bedrohung zu drehen. Begleitet wurde er von einem professionellen Filmteam. Vor Ort sollte die Tierschützerin Alice Bourne die Dreharbeiten in der Savanne unterstützen. Weil Franzi bereits im Vorfeld mit so viel Herzblut geholfen hatte, Themen zu recherchieren und vorzubereiten, war schließlich klar: Die drei Freundinnen sollten mitkommen! Zum Glück hatten Kims und Franzis Eltern nichts dagegen. Wann konnte man schon mal nach Afrika reisen und dort so viel über die Welt der wilden Tiere lernen?

»Meine Mutter hat mir eingebläut, dass wir uns immer daran halten sollen, was dein Vater uns sagt, Marie«, berichtete Kim. »Und dass wir nicht auf eigene Faust durch die Savanne streifen sollen.«

»Was denkt sie denn von uns?« Franzi schüttelte empört den Kopf. »Dass wir Gefahren nicht richtig einschätzen können?«

»Ich glaube, sie wollte damit eher sagen, dass wir nicht ermitteln sollen?«, vermutete Marie. Sie legte noch eine beigefarbene Leinenbluse und ein rosafarbenes Halstuch in den Koffer und klappte ihn zu.

»Schickes Halstuch«, kommentierte Kim. »Super, um abends mit Giraffen durch die Savanne zu tigern.«

»Dafür hat Marie auch keine Zeit! Wir fliegen ja quasi nach Afrika, um zu ermitteln«, wandte Franzi ein. »Helmut versucht herauszufinden, warum Tiere wie Löwen, Elefanten und Nashörner bedroht sind. Das ist doch auch eine Art Ermittlung.«

»Ja, du hast recht.« Kim war aufgestanden und half Marie, den vollen Schalenkoffer zusammenzudrücken. »Ich habe übrigens trotz der Sorge meiner Mutter das Fingerabdruckset dabei«, räumte Kim ein. »Man weiß ja nie.«

»Und ich habe unsere Visitenkarten eingesteckt.« Franzi lachte.

Marie tippte auf ihren Koffer. »Mein Dietrichset ist natürlich auch hier drin.«

Kim, Franzi und Marie waren nicht nur beste Freundinnen, sie hatten auch einen Detektivclub gegründet. Mittlerweile konnten sie bereits auf fast einhundert erfolgreich gelöste Fälle zurückblicken. Und immer waren sie mit viel Herzblut dabei.

»Mist«, fluchte Marie. »Warum geht der blöde Koffer nicht zu?«

»Vielleicht musst du doch irgendwas hierlassen?«, schlug Kim vor. Sie sah sich die Kleidungsstücke an, die zum Teil aus dem offenen Schlitz ragten. »Hier«, sagte Franzi und zupfte ein großes Brillenetui heraus. »Brauchst du das?«

»Das ist meine neue Sonnenbrille von Bay Canion«, erklärte Marie. »Die haben Tessa und Helmut mir zum Geburtstag geschenkt.« Marie nahm Franzi das Brillenetui aus der Hand und klappte es auf. »So eine wollte ich schon immer haben. Sie ist perfekt für die afrikanische Sonne geeignet.«

Franzi nahm Marie die Brille vorsichtig aus den Händen und setzte sie auf. Sie sah aus dem Fenster. »Klare Sicht«, sagte sie und grinste. »Auf Turteltauben. Stefan und Britt sind so verliebt, dass sie immer noch unten parken und knutschen.«

»Zeig mal her!« Kim kam dazu. »Tatsächlich.«

»Hach ja!« Seufzend warf Marie sich auf den Koffer. Im selben Moment schnappte er zu.

»Die Brille kommt ins Handgepäck.« Marie nahm das Etui und verstaute es in ihrem hellgrauen Rucksack.

Franzi wollte den Verschluss der Seitentasche ihres Rucksacks schließen, dabei entdeckte sie das Freundschaftsarmband, das sie Blake mal geschenkt hatte. Auch wenn sie es nicht jeden Tag trug, sie hatte es immer dabei. Sie zog es aus der Seitentasche und legte es um ihr Handgelenk. Daran war ein halber Ring geknotet, die andere Hälfte hatte Blake an seinem Armband. Vor einiger Zeit hatte Franzi bei einem Fall, in welchem sie das Verschwinden von Bienen aufgeklärt hatten, den Ring wegen eines Bienenstichs am Finger zerschneiden müssen. »Übrigens ist Blake nur noch damit beschäftigt, WCMXler aus ganz Europa miteinander zu vernetzen.«

»Das ist ja toll!«, sagte Kim.

»Ja, schon, aber er hat kaum Zeit gehabt, sich von mir zu verabschieden.« Franzi sah auf die Uhr. »Müssen wir nicht langsam mal los?«

Marie nahm den Haufen mit den Klamotten und steckte ihn in die Schublade ihrer Kommode. Anschließend sah sie sich noch mal um. Ihr Blick fiel auf eine Zeitschrift auf ihrem Nachttisch. »Kim, das Ende eures Fortsetzungsromans war übrigens total schön!«

Kim strahlte. »Freut mich, dass es dir gefallen hat.«

Kim und ihr Freund David teilten eine große Leidenschaft: das Schreiben. Nach ihrem ersten gemeinsamen Roman, den sie sogar erfolgreich als E-Book veröffentlicht hatten, war eine große Jungendzeitschrift auf sie zugekommen. Wöchentlich hatten sie eine Episode eines Fortsetzungsromans geschrieben. Kim war ein bisschen wehmütig, dass dieser nun beendet war, aber gleichzeitig auch froh, den Kopf mal wieder für neue Ideen freizubekommen. Während David die Ferien mit verschiedenen Model-Jobs verbrachte und sich für den Rest der Zeit einen riesigen Stapel Science-Fantasy-Krimis in der Bücherei ausgeliehen hatte, wollte Kim mal in sich hineinhorchen und in Ruhe überlegen, was sie als Nächstes schreiben wollte.

»Kim, Franzi, Marie!«, rief Helmut Grevenbroich.

»Endlich geht’s los!« Franzi stürmte als Erste die Treppe hinunter.

Frau Jülich nahm Kim in den Arme. »Mach es gut, meine Große.« Sie wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange.

Auch Herr Jülich drückte seine Tochter noch mal ganz fest.

Finn sprang auf Maries Arm und schmatzte ihr einen dicken Kuss auf die Wange. »Bringst du mir einen Löwen mit, Marie?«

Sie wuschelte Finn über die Haare. »Mache ich. Und du pass gut auf Tessa und Lina auf, ja?«

»Ja, so verscheuche ich alle bösen Geister und Einbrecher!« Finn fauchte und fuhr seine Hände wie Krallen aus.

Als endlich alle im Auto saßen und winkten, musste Franzi lachen. In Stefans Auto knutschen er und Britt immer noch. »Mal sehen, ob sie auch noch da parken, wenn wir in zwei Wochen wiederkommen.«

»Sie sind bestimmt die ersten Menschen auf der Welt, die wirklich nur von Luft und Liebe leben können.« Kim lächelte.

»Ach ja, Papa, kannst du noch einen ganz kleinen Schlenker fahren?«, bat Marie. »Ich würde gern Holger Tschüss sagen.«

Herr Grevenbroich sah auf die digitale Uhr auf dem Armaturenbrett. »Es ist knapp, Marie.«

»Bei mir geht es auch viel schneller als bei Stefan und Britt«, sagte sie. Im selben Moment piepte ihr Handy. Marie warf einen Blick auf das Display. Franzi spähte ihrer Freundin über die Schulter. »Oh, Jakob wünscht dir ein tolles Abenteuer?«

Marie seufzte. »Papa, wenn es so knapp ist, lass uns doch lieber gleich das Equipment abholen.«

Kim und Franzi warfen sich einen besorgten Blick zu.

Ankunft in Afrika

»Wo sind unsere Koffer?« Franzi reckte den Hals und sprang aufgeregt von einem Bein auf das andere, als sie nach zehn Stunden Flugzeit am frühen Morgen endlich in Johannesburg gelandet waren.

Die drei Freundinnen standen gemeinsam mit dem Filmteam am Gepäckband.

Kim gähnte. »Ich konnte im Flugzeug keine Sekunde schlafen.«

Franzi legte den Arm um Kims Schultern. »Warum hast du mich denn nicht geweckt?«

»Du wolltest dich doch ausruhen, damit du voller Tatendrang direkt loslegen kannst, wenn wir im Kruger-Nationalpark ankommen«, sagte Kim und gähnte wieder. »Außerdem war dein gleichmäßiges Schnarchen auch beruhigend«, gab sie zu. »Ihr wisst ja, ich habe ein bisschen Flugangst.«

»Dafür hast du dich aber erstaunlich gut gehalten«, fand Marie. »Ich dachte, es ist gar nicht mehr so schlimm.« Sie schaltete ihr Smartphone ein und sogleich kamen zwei Nachrichten an.

»Ist es auch nicht«, sagte Kim und sah ihr über die Schulter. »Wer schreibt?«

»Jakob und Holger.« Marie seufzte. »Jakob wünscht sich Bilder von mir mit wilden Löwen, und Holger schreibt, dass ich mich vor wilden Löwen in Acht nehmen soll.«

»Unterschiedlicher könnten die Wünsche ja nicht sein.« Franzi lachte.

»Ja, Jakob und Holger sind auch ganz verschieden.« Marie steckte ihr Handy ein. »Und ich mag jeden auf seine ganz eigene Art.«

Kims Handy piepste nun auch mehrmals. Sie strahlte. »Liebe Grüße von David. Er will jeden Tag ein Buch lesen, damit er mich nicht so sehr vermisst.«

»Wow!« Franzi staunte. Sie schaltete ihr Handy ein und wartete ein paar Sekunden, aber es kam keine Nachricht. Enttäuscht steckte sie es wieder ein.

»Hast du auch Bücher dabei, Kim?«, fragte Marie.

»Ja, aber nur eins. Ich möchte einfach mal in Ruhe nachdenken.«

»Das muss ich wohl auch machen«, sagte Marie.

»Da!«, rief Helmut neben ihnen. Er deutete auf das Gepäckband. »Unsere Koffer!«

»Wir haben das Equipment schon beim Zoll durchchecken lassen!« Gunnar, der große, dunkelhaarige Kameramann mit dem grau melierten Bart, kam mit einem voll beladenen Kofferwagen bei ihnen an. Darauf stapelten sich schwarze Kisten mit dem Kamera- und Ton-Equipment.

»Danke, Gunnar«, sagte Marco, der als Tonmeister den Dreh begleitete. Franzi fand ihn mit dem tätowierten Kopfhörer auf seinem Oberarm ziemlich cool.

»Gut, dass wir mit einem kleinen Team drehen«, sagte Britta Stein, die den Dreh als Regisseurin begleitete. Sie trug eine Brille mit Silberrand und eine weite Jeans. Ihren Blazer hatte sie bereits ausgezogen, denn es war wärmer als im klimatisierten Flugzeug.

»Stimmt, sonst hätten wir ein ganzes Flugzeug chartern müssen«, sagte Sari, die als Produktionsassistentin mit war. Sie hatte eine schwere Umhängetasche dabei, aus der ein Ordner und zwei Laptops ragten. Ihre braunen Locken, die sie mit einem Haargummi zusammengebunden hatte, fielen ihr in die Stirn.

»Das wäre ein Verbrechen am Klima gewesen«, meinte Franzi. »Selbst, dass wir überhaupt hergeflogen sind, pustet sehr viel CO2 in die Atmosphäre.«

Auf dem Flug hatten die drei Freundinnen das nette Filmteam kennengelernt. Alle waren beeindruckt, wie gut die drei Mädchen sich mit dem Thema Klimaschutz auskannten.

Zusammen hoben sie nach und nach ihre Gepäckstücke herunter und luden sie auf mehrere Kofferwagen. Anschließend ging es zum Ausgang.

Franzi reckte den Hals. Jedes Mal, wenn sich die elektrische Tür öffnete, konnte sie einige Menschen sehen, die jemanden abholen wollten. Sie beobachtete eine junge Frau, die auch mit ihnen im Flugzeug gesessen hatte und jetzt einem Typen mit einem Pferdeschwanz in die Arme flog. Wie wohl ihr Wiedersehen mit Blake in zwei Wochen werden würde?