Die drei ??? und die flüsternden Puppen (drei Fragezeichen) - André Minninger - E-Book

Die drei ??? und die flüsternden Puppen (drei Fragezeichen) E-Book

André Minninger

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Beschreibung

Das Mädchen Bianca wurde entführt! Am hellichten Tag, direkt vor einem Fitnessstudio! Eine Botschaft, offenbar in Panik auf einem alten Walkman hinterlassen, ist der einzige Hinweis. Die drei ??? verfolgen die Spur der Entführer bis zu einer verlassenen Hütte in Mexiko – und bringen sich dabei selbst in Gefahr.

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Seitenzahl: 171

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und die flüsternden Puppen

erzählt von André Minninger

Kosmos

Umschlagillustration von Silvia Christoph, Berlin

Umschlaggestaltung: eStudio Calamar, Girona, auf der Grundlage der Gestaltung von Aiga Rasch (9. Juli 1941 – 24. Dezember 2009)

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

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Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2015, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Mit freundlicher Genehmigung der Universität Michigan.

Based on characters by Robert Arthur.

ISBN 978-3-440-14733-7

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Eine Leiche im Sessel

Die Frau saß im Sessel und ihre Augen blickten ausdruckslos ins Leere. Sie war etwa siebzig Jahre alt und ihr faltiger Hals wurde von einem geblümten Seidenschal verdeckt, der stramm zugezogen und an den Enden fest verknotet war.

Justus warf die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach.

»Sie ist tot, richtig?«, mutmaßte Bob und sah seinen Freund fragend an.

Justus nickte stumm.

»Aber wer kann das getan haben?«

Justus sagte noch immer nichts.

»Erwürgt zu werden stelle ich mir schrecklich vor«, fuhr Bob fort. »Aber Mrs Yellow hat es ja wirklich darauf angelegt, ihren Widersacher aus der Reserve zu locken.«

»Das ist noch lange kein Grund, einen Mord zu begehen«, brach Justus sein Schweigen und wandte seinen Blick von der Frauenleiche ab. Ihr Kopf war nach hinten gesackt. Der Mund stand halb offen. »Aber die vorrangige Frage, die sich mir stellt, ist: Woher hatte der Mörder den Schlüssel und damit überhaupt erst die Gelegenheit, die Leiche hier in diesen Sessel zu setzen?«

»Leiche! Leiche!«, krächzte der Papagei neben den beiden Jungs im Käfig und flatterte dabei aufgeregt mit den Flügeln.

»Halt den Schnabel, Blacky!« Justus warf dem Vogel einen strengen Blick zu.

Bob erschauerte bei dem Gedanken und hatte plötzlich das Gefühl, dass die Verstorbene jedes Wort, das er mit Justus wechselte, hören konnte. Er wusste natürlich, dass dieser Gedanke völlig absurd war …

»Wieso glaubst du denn, dass der Mörder sie nicht hier direkt in diesem Sessel stranguliert hat?«

»Weil der Körper der Leiche bereits erkaltet ist und wir beide eben nur kurz bei Mr Hope waren, um anhand seines Alibis zu überprüfen, ob er als Dieb von Mrs Yellows Halskette infrage käme.«

»Richtig«, musste Bob eingestehen. »In dieser kurzen Zeit hätte ihr Körper nicht so schnell erkalten können. Wer, glaubst du denn, ist es gewesen, Just?«

Der Erste Detektiv zupfte nachdenklich an seiner Oberlippe. »Es kann nur Mr Hope junior gewesen sein.«

»Ihr einziger Enkel, Just? Wie kommst du ausgerechnet auf ihn? Aber bevor du mir diese Frage beantwortest: Sollten wir nicht besser als Allererstes die Polizei verständigen?«

»Auf keinen Fall, Bob!« Justus machte eine abwehrende Handbewegung. »Nicht bevor wir wissen, wie der Mörder mit der Leiche hier reingekommen ist. Wenn erst die Spurensicherung anrückt, haben wir hier nichts mehr zu melden und werden letztendlich nur noch als Zeugen befragt. Aber gib mir noch zwei Minuten, dann habe ich den Trick durchschaut und wir können den Fall als geklärt zu den Akten legen.«

»Na, dann leg dich mal ins Zeug, Erster. Denn lange will ich mir die Tote nicht mehr ansehen müssen. Und wenn Peter hier gleich antanzt, wird ihm das auch nicht besonders gefallen. Er steht zwar auf Zombie-Filme, aber diese Oma hier im Sessel –« Plötzlich zuckte Bob unwillkürlich zusammen. »Just!«

»Was hast du, Bob?«

»Die … die Augen der Frau …«

»Was ist damit?«

»Die … die haben eben einmal kurz geblinzelt. Ich bin mir ganz sicher!«

Justus reagierte sofort und blickte der Toten in ihre starren Augenhöhlen. Nach einigen Sekunden war er sich jedoch sicher, dass sein Freund sich getäuscht haben musste. »Da regt sich nichts mehr, Bob. Aber vielleicht sollten wir jetzt doch besser die Polizei verständigen und –«

»Just! Sie sieht uns an!«

In dieser Sekunde fuhr eine Bewegung durch den Körper der alten Frau und ihr zahnloser Mund begann sich langsam zu öffnen. »Ja, ich sehe euch an …« Speichelfäden wurden sichtbar, die sich zwischen ihren Lippen langsam in die Länge zogen. Und dann erhob sich die Untote ächzend aus dem Sessel. »Ihr habt wirklich gedacht, meinem Mörder auf die Schliche gekommen zu sein, wie?« Ein unheimliches Kichern entwich ihrer Kehle. »Wenn ihr euch da mal nicht getäuscht habt … Denn jetzt beschwöre ich Nadine Cross, die Herrin der Untoten, euch zu vernichten!« Mit großer Geste hob die Untote ihre Arme in die Höhe und nuschelte eine unverständliche Beschwörungsformel vor sich hin, woraufhin sich um ihre knöcherige Gestalt eine dichte Nebelwand bildete.

Plötzlich vernahmen die beiden Jungen hinter sich eine Bewegung und eine Hand legte sich auf Bobs Schulter. Zu Tode erschrocken fuhren sie herum.

Justus brauchte eine Sekunde, um sich zu sammeln, doch dann atmete er erleichtert auf. »Peter! Wir haben dich gar nicht kommen hören!«

Verstört warf der Zweite Detektiv einen Blick auf den Computermonitor, auf dem in Großaufnahme gerade das Gesicht einer Teufelsfratze erschienen war, dessen verbrannte Haut an die zerlaufene Oberfläche einer Käsepizza erinnerte.

»Seid ihr mit eurem Krimispiel noch immer nicht durch?«, fragte er belustigt und pfefferte seine Sporttasche mit Schwung auf den leeren Sessel der Zentrale.

Die Zentrale der drei Detektive befand sich in einem alten Campingwagen, der versteckt unter einem riesigen Haufen Gerümpel auf dem Schrottplatz des Gebrauchtwarencenters T. Jonas den Jungen als Unterschlupf diente. In diesem Wohnwagen befand sich alles, was für die Ermittlungen des erfolgreichen Trios von Nutzen war: vom Telefon und einem Rechner mit Internetanschluss über ein Fotolabor mit Dunkelkammer bis hin zu dem kompletten Aktenarchiv all ihrer bisher gelösten Fälle.

Mit einem schnellen Handgriff schaltete Justus das ›Mörderspiel‹ auf Pause. »Wir dachten gerade, dem Würger mit Logik auf die Spur gekommen zu sein, Zweiter. Doch dann musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass es sich die Programmierer des Spiels mal wieder einfach gemacht haben und statt einer realen Erklärung einen billigen Dämon aus dem Hut zaubern, der die ganze vorangegangene Geschichte ad absurdum führt. In den zahlreichen Rezensionen, aufgrund derer ich dieses Spiel aus dem Netz heruntergeladen hatte, war davon nicht das Geringste zu lesen. Logik ade – und schade um die sinnlos vertane Zeit.«

»Dito, Erster«, entgegnete Peter. »Meinen Vormittag hätte ich auch klüger nutzen können. War ebenso die totale Zeitverschwendung!«

»Häh?« Bob stutzte. »Wie meinst du das?«

»Unser werter Zweiter hat doch heute das Angebot wahrgenommen, das kostenlose Probetraining in dem Fitnessstudio zu absolvieren, das in Hollywood letzte Woche neu eröffnet hat«, rief Justus seinem Freund ins Gedächtnis zurück. »Hast du das etwa schon wieder vergessen?«

Bob rümpfte verächtlich die Nase. »Ach, diese Einladung von dem Schickimickiclub, die gestern per Wurfsendung in unserem Briefkasten steckte? Da bist du tatsächlich hingegangen?«

Peter deutete verächtlich auf den Computerbildschirm.

»Wer bestimmt eigentlich, was im Leben sinnvoll ist und was nicht?«

Justus grinste breit. »Also, wenn du deine kostbare Zeit mit Hanteltraining im Fitnessclub verbringst, dürfen Bob und ich doch wohl auch mal etwas Nutzloses tun, was der Entspannung dienlich ist, oder?«

»Auch mal etwas Nutzloses tun?« Der Zweite Detektiv streifte empört seine Jacke ab. »Sportliche Ertüchtigung ist ja wohl etwas anderes, als auf seinem Hintern vor dem Monitor zu sitzen und virtuelle Pseudofälle zu lösen! Aber in diesem Fall war das auch eher Pseudosport. Der Trainer in dem Fitnessstudio war eine totale Schnarchnase und konnte mir keine einzige Übung zeigen, die ich nicht ohnehin schon kannte.«

»Dann hast du also keinen Mitgliedsvertrag unterzeichnet«, versuchte Bob, das Gespräch wieder in unverfängliche Bahnen zu lenken. »Just und ich hatten schon die Vermutung, du hättest ein neues Ertüchtigungszentrum gefunden und würdest der Detektivarbeit in Zukunft noch weniger Zeit widmen können.«

Peter winkte grinsend ab. »Wo denkt ihr hin? Die Mitarbeiter waren natürlich sehr erpicht darauf, mich als neues Mitglied zu gewinnen, aber die Konditionen in dem Club sind alles andere als günstig. Aber apropos gefunden: Als ich aus dem Fitnesscenter kam, hab ich auf dem Parkplatz, wo ich mein Fahrrad angeschlossen hatte, etwas entdeckt, was offenbar jemand verloren hat.«

»Und das wäre?«

»Abwarten, Bob!« Mit großer Geste fasste Peter in seine Hosentasche und zog daraus zwei Gegenstände hervor, die er neben die Tastatur des Rechners legte.

Justus’ Aufmerksamkeit war geweckt. »Ein alter Walkman mit Kopfhörern? So etwas begegnet einem heutzutage doch ausgesprochen selten.«

»Cool, oder? Eigentlich hätte ich die beiden Teile gleich beim Empfang des Sportstudios wieder abgegeben, denn mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hat sie ja jemand verloren, der auch in dem Club trainiert.«

»Ach!? Und was hat dich davon abgehalten?«, fragte Bob.

»Die Tatsache, dass mich die Neugier überkam, welcher Inhalt in dieser Antiquität steckt, und ich nur mal ganz kurz reingehört habe, was auf der Kassette drauf ist!«

Justus stutzte. »Und was ist darauf zu hören?«

»Der absolute Knaller!« Der Zweite Detektiv strahlte über das ganze Gesicht. »Sozusagen die Erhörung meiner Gebete!«

Während Bob und Justus ihren Freund entgeistert ansahen, begann Peter den Kassettenrekorder mithilfe eines Kabels an die Musikanlage anzuschließen, schaltete die Anlage an und drückte dann die Play-Taste des Walkmans. Gleich darauf erklangen aus den Aktivboxen die hämmernden Beats eines Musikstückes, das Justus und Bob noch nie gehört hatten. Irritiert blickten sie sich an.

»Ist das nicht der Hammer?« Peters linkes Knie begann im Takt der Musik mitzuwippen.

»Und was hat es mit diesem Stück auf sich?«, fragte Justus höflich interessiert.

Peter strahlte über beide Mundwinkel. »Diese Nummer habe ich letzte Woche beim Joggen im Radio gehört! Aber ich habe weder herauskriegen können, wie das Stück heißt, noch, von wem es stammt. Jetzt habe ich zumindest die Möglichkeit, es mir zu kopieren, bevor ich den Walkman und die Kopfhörer beim Sportstudio abgebe.« Begeistert summte er die Melodie mit. »Auf alle Fälle hat die- oder derjenige, der das Ding verloren hat, einen hervorragenden Musikgeschmack! Und bevor ich den Walkman zurückbringe, will ich auch noch hören, was sonst auf der Kassette drauf ist!«

Peter drückte auf Forward und dann wieder auf Play. »Dieses Stück kennen wir ja alle! In the Middle of the Night!«

Bob verzog verständnislos das Gesicht. Ganz offensichtlich traf die Musik nicht ganz seinen Geschmack. Er streckte die Hand nach dem Lautstärkeregler aus, um sie etwas leiser zu drehen. »Dieses Stück ist entsetzlich! Mal ganz davon abgesehen, dass es sich dabei um das Lieblingsstück unseres Erzfeindes handelt.«

Doch Peter hielt ihn zurück und drehte stattdessen den Lautstärkeregler höher. »Dass Skinny Norris auch auf diese Nummer steht, ist leider nicht zu ändern, Bob. Aber du würdest Tante Mathildas Kirschkuchen ja auch nicht plötzlich von der Speisekarte streichen, wenn sich zufällig herausstellte, dass es sich dabei auch um Skinnys Leibspeise handelt!«

»Kirschkuchen ist nicht gleich Kirschkuchen«, ergriff der Erste Detektiv sofort Partei für seine Tante. »Und mir würde keine Situation einfallen, in der Skinny an das Rezept herankommen sollte und –«

In diesem Moment brach die Musik schlagartig ab. Stattdessen war aus den Lautsprechern ein leises Scheppern zu hören. Dann ertönte der entsetzte Aufschrei eines offenbar jungen Mädchens.

»Nein! Lassen Sie mich! Ich …« Die übrigen Worte wurden erstickt, so als hätte sich ihr eine Hand auf den Mund gepresst.

»Maul halten! Keine Wort!«, ertönte stattdessen die krächzende Stimme eines Mannes mit spanischem Akzent. »Sonst du meine Messer spüren!«

Dann hörte man, wie ein Auto heranfuhr. Mit quietschenden Reifen kam es zum Stehen. Eine Wagentür klappte. Das leise Wimmern des Mädchens entfernte sich. Wieder klappten Wagentüren. Sekunden später preschte das Auto davon.

Die drei Detektive sahen sich fassungslos an und lauschten gespannt den Geräuschen aus den Lautsprechern. Doch außer dem leisen Rauschen des Windes und dem entfernten Straßenverkehr war nichts mehr zu hören …

Bianca

Bob war der Erste, der seine Sprache wiederfand. »Was … was war das denn? Was hatte das zu bedeuten? Kann mir das mal einer erklären?«

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