Die Ehre des Ritters - Lara Adrian - E-Book

Die Ehre des Ritters E-Book

Lara Adrian

4,6
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Eine Liebe, die nicht sein darf ...

Auf dem Weg zu ihrem Verlobten wird die junge Isabel de Lamere von dem Ritter Griffin of Droghallow entführt, der sie zu seinem Stiefbruder bringt. Als Griffin jedoch um seinen versprochenen Lohn betrogen wird, flieht er mit Isabel. Schon bald müssen die beiden feststellen, dass sie sich ineinander verliebt haben. Doch Isabel ist einem anderen Mann versprochen ...

Der dritte Band der Romantic History-Reihe von Bestseller-Autorin Lara Adrian alias Tina St. John

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 472

Bewertungen
4,6 (16 Bewertungen)
12
2
2
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



LARA ADRIAN SCHREIBT

ALS TINA ST. JOHN

Die Ehre des

Ritters

Roman

Ins Deutsche übertragen von

Corinna Wieja

Für J.C.G. und C.S.G. und alle anderen, die sich jemals verirrt haben und auf der Suche sind … Möget ihr Hoffnung finden. Möget ihr Glück finden. Möget ihr ein Zuhause finden.

Prolog

England, 1179

Das höhnische Gelächter hallte in Isabel de Lameres Kopf wider, als sie die riesige, im Freien feiernde Gesellschaft verließ, um dem Ort ihrer Demütigung zu entfliehen. Dabei hatte sie es gar nicht erwarten können, das Sommerfest in Droghallow, der Burg eines Freundes ihres Vaters, zu besuchen. Wochenlang hatte die achtjährige Izzy darauf hingefiebert und sich über die Gelegenheit, ihr schönstes Gewand zu tragen und Freundschaft mit Kindern aus angrenzenden Grafschaften zu schließen, gefreut.

Es wäre auch sicherlich ein schöner Tag geworden, wäre da nicht der grässliche junge Erbe von Droghallow gewesen. Sein Vater hatte ihn zögernd gebeten, sich um Izzy zu kümmern und dafür zu sorgen, dass sie sich gut unterhielt. Stattdessen aber hatte er sie bloßgestellt und sie ob ihrer Unbeholfenheit vor den anderen verspottet. Schon nach kurzer Zeit hatten sich alle Kinder an dem grausamen Spiel beteiligt und zahlreiche Makel an ihr gefunden, über die sie sich lustig machten: ihre pummeligen Beine, ihr unscheinbares Gesicht, die sommersprossigen Wangen und ihr widerspenstiges rotes Haar. Izzy war vor der Gruppe geflohen, bevor Tränen sie in noch größere Verlegenheit bringen konnten.

Nun lief sie keuchend und ziellos den Burghügel in das sich weit erstreckende Tal hinunter und blieb erst stehen, als sie völlig atemlos im hüfthohen Gras vor dem Burggraben stand. Inmitten des kühlen, wehenden Schilfs sank sie auf die Knie, bemüht, die brennenden Schluchzer in ihrer Kehle zu unterdrücken. Sie versuchte an etwas anderes zu denken als an den schmerzenden Knoten, den der Hohn der anderen Kinder in ihrem Herzen hinterlassen hatte.

Auf der Suche nach Ablenkung entdeckte sie mit tränennassen Augen nur wenige Schritte entfernt ein Kissen blühender Wildblumen. Auf der Blüte einer wilden Margerite saß ein Schmetterling, der mit den hübschen gelben Flügeln schlug und Nektar naschte. Vielleicht kann ich ihn einfangen und mit nach Hause nehmen, dachte Izzy, als das hübsche Insekt sich anmutig in die Lüfte erhob und zu einer anderen Blüte flatterte, in deren sonnengelber Mitte es sich niederließ. Vorsichtig schlich sie sich an den Falter heran, aber als hätte er ihr Näherkommen bemerkt, flog der Schmetterling plötzlich in einer Zickzacklinie davon und auf den Waldrand zu.

Es brauchte kein langes Überlegen. Ohne sich auch nur einmal umzublicken oder an ihr Leid zu denken, rannte Izzy ihm nach, allein von dem Gedanken beseelt, ihre Beute zu fangen.

Der Schatten des Waldes kühlte ihre Haut, als sie die dicht von großen Eichen und hoch aufragenden Nadelbäumen umsäumte Waldlichtung betrat. Die hohen Bäume schluckten das helle Nachmittagslicht, und der schwere Geruch nach Moos und feuchter Erde hing in der Luft. Hoch oben in den Baumkronen hörte sie Vögel im Laub rascheln, deren Gezwitscher den Trubel der Feiernden auf dem Burghügel übertönte. Vor Izzys Füßen huschte unbemerkt ein Waldbewohner eilig ins nächstgelegene Gebüsch, um sich vor dem Eindringling in Sicherheit zu bringen.

Es war, als wollte der Schmetterling sie in eine andere Welt entführen. Immer weiter folgte sie dem winzigen Farbklecks, der in der schattigen Düsternis des Waldes vor ihren Augen tanzte, ins Unterholz. Als der Schmetterling sich nach einer Weile auf einer großen orangefarbenen Blume ausruhte, schlich sie sich, vor Eifer an der Unterlippe nagend und ihr Ziel nicht aus den Augen lassend, näher an ihn heran. So nahe kam sie ihm, dass sie den starken Duft der glockenförmigen Blüte wahrnahm. Langsam hob sie die Hände und wollte sie vorsichtig um das trinkende Insekt schließen, voller Vorfreude, die schillernde Schönheit zu umfangen, wenn auch nur einen Augenblick. Doch kurz bevor sie ihn zu fassen bekam, schwirrte der Schmetterling erneut davon.

Nun folgte Izzy ihm noch eifriger auf einem Weg, der sie erst in die eine, dann wieder in die andere Richtung führte, aber gleichwohl immer tiefer in den kühlen, dunklen Wald hinein. Ihre Entschlossenheit machte sie wagemutig und ließ sie die Zweige nicht spüren, die ihre nackten Knöchel zerkratzten, während sie mit gerafften Röcken durch das dichte Dickicht lief. Sie duckte sich unter dürren langen Ästen hindurch, watete durch breite Kissen taunassen Farns und verfolgte ihr Ziel beharrlich, bis sie es schließlich aus den Augen verlor.

Doch es war noch viel schlimmer, wie ihr unvermittelt bewusst wurde. Sie hatte sich völlig verlaufen und wusste nicht, wo sie war.

Suchend blickte sie sich um, um einen Weg aus dem Wald heraus zu finden oder zumindest eine Stelle, die ihr zur Orientierung dienen konnte. Indes kam ihr nichts bekannt vor. Das dichte Blattwerk schluckte Geräusche und Licht und machte es ihr unmöglich festzustellen, in welcher Richtung die Burg von Droghallow lag. Izzys Herz, das immer noch stürmisch von der Jagd klopfte, schlug nun noch schneller.

Himmel hilf, sie hatte sich verirrt.

Ich habe keine Angst, redete sie sich ein. Sie würde einfach ihre Spuren zurückverfolgen und auf diese Weise ganz sicherlich zu der Gesellschaft zurückgelangen. Dieser Gedanke ließ sie frischen Mut schöpfen. Sie wandte sich um und machte den ersten Schritt.

Da vernahm sie plötzlich unweit in einem Gebüsch ein Rascheln. Zweige krachten unter schweren Tritten, dem Geräusch folgte das Grunzen und Schnauben eines Tiers. Izzy wusste, dass sie in Gefahr schwebte, noch bevor sie den wilden Blick und die mächtigen Hauer des Wildschweins gewahrte. Die massige, haarige Bestie hob die Schnauze witternd in die Luft und versperrte ihr den Weg. Schließlich entschied das Tier offensichtlich, dass sie eher Feind denn Freund war, öffnete das Maul und gab einen kehligen Warnlaut von sich.

Izzy schluckte schwer. Sie konnte ihm nicht ausweichen. Die dicken Bäume standen dicht beieinander und umringten sie von allen Seiten, zudem erstreckte sich hinter ihr ein Meer von widerborstigem Dickicht, das ihr eine Flucht erschweren würde.

Mit gesenktem Kopf, den Blick auf sie gerichtet, lief das Wildschwein auf sie zu.

Wie angewachsen beobachtete Izzy mit vor Schreck geweiteten Augen, wie der Keiler grunzend und schnaubend, die Nase dicht über dem Boden, immer näher kam. Eine kaum merkliche Bewegung in der Nähe lenkte das Tier ab. Jäh blieb es stehen und schaute einen Augenblick in eine andere Richtung. Izzys Körper war gespannt wie ein Bogen, jede Faser in ihrem Inneren drängte danach, zu fliehen, auch wenn die Chance zu entkommen, nur gering war.

Es könnte ihre einzige Hoffnung sein …

»Rühr dich nicht.«

Der geflüsterte Befehl schien direkt aus den Bäumen zu kommen und ließ Izzy reglos verharren. »Halt dich ganz still«, wies die Stimme sie an. »Die kleinste Bewegung, und er könnte auf dich losgehen.«

Izzy stand wie angefroren, kaum fähig zu atmen. Der Rüssel des Keilers zuckte und seine Knopfaugen suchten nach dem neuen Eindringling. Sie bemühte sich, den Blick von seinen furchterregenden Hauern abzulenken: gebogene, tödliche Waffen, die sich weiß glänzend vom dunklen Fell des Tieres abhoben.

»Genau so. Du machst das gut.« Die beruhigende Stimme erklang erneut, dieses Mal näher. »Sag mir deinen Namen.«

»Iz…Izzy«, stotterte sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch.

»Ich trete jetzt hinter dich, Izzy. Halt still. Hab keine Angst.«

Doch Izzy hatte Todesangst. Der Keiler fletschte die Zähne, warf den Kopf und schrie in einer mörderisch tiefen Tonlage. Das schreckliche Geräusch jagte ihr einen Schauer über den Rücken und brachte ihren ganzen Körper zum Erbeben. »Oh, bitte«, schluchzte sie leise. »Bitte hilf mir.«

Hinter sich hörte sie ein Knacken. Kam ihr Retter näher oder hatte er beschlossen, sich aus dem Staub zu machen, um selbst mit heiler Haut davonzukommen? Izzy war sich nicht sicher. Vor ihr schabte der Keiler mit einem seiner gespaltenen Vorderfüße über den Boden. Den Kopf hatte er gesenkt, die Haare auf seinem Rücken aufgerichtet wie eine borstige, kohlschwarze Finne. Er schnaubte kurz.

Dann stürmte er los.

Izzy schrie auf. Mit fest zusammengekniffenen Augen wartete sie darauf, dass sich die Hauer des Keilers in sie bohrten. Sie wartete, doch der Tod kam nicht. Stattdessen hörte sie das scharfe Knirschen einer Klinge, die aus einer Scheide gezogen wurde. Sie spürte einen kühlen Lufthauch, als jemand vor sie sprang und sie mit einem starken, sicheren Arm aus der Gefahrenzone schob.

Sie vernahm das Geräusch von brechenden Zweigen. Gebrüll ertönte und erstarb unvermittelt. Der Boden unter ihren Füßen vibrierte unter einem dumpfen Aufprall, dem Geräusch eines großen Gewichts, das auf die weiche, feuchte Erde prallte.

Danach wurde es totenstill im Wald.

Es dauerte eine Weile, bis Izzy es wagte, die Augen zu öffnen. Das Tier, das sie beinahe umgebracht hätte, lag leblos auf dem Boden. Nachdenklich darübergebeugt, das blutige Schwert in der Hand, erblickte sie einen goldblonden, schlaksigen Jungen. Als Izzy sich ihm näherte, schaute er sie über die Schulter hinweg an. Atemberaubend grüngoldene Augen begegneten ihrem verblüfften Blick.

»Du hast mein Leben gerettet.« Izzy trat zu ihm, doch es fiel ihr schwer, die gefällte Bestie nicht anzustarren, die selbst im Tod noch furchterregend wirkte. »Das war die tapferste Tat, die ich je erlebt habe«, flüsterte sie. »Du hättest an meiner Stelle getötet werden können.«

»Ein Mann muss gewillt sein, sich Gefahren zu stellen«, sagte er, säuberte sein Schwert und steckte es wieder in die Scheide. Mit feierlichem Blick wandte er sich ihr zu. »Es ist die Pflicht eines Ritters, eine Dame in Nöten zu beschützen, wie hoch auch immer das Risiko sein mag.«

Izzy schaute in sein jugendliches, von der Sonne gebräuntes Gesicht, und tief in ihrem Inneren stieg eine Woge der Wärme auf. Noch nie zuvor hatte jemand sie eine Dame genannt. Auch war sie außerhalb des Reiches ihrer Fantasie noch nie Zeugin einer solch ritterlichen Tat gewesen. Ehrfurchtsvoll und völlig sprachlos betrachtete Izzy ihren Beschützer. Ihr Blick schweifte von seiner schulterlangen strohblonden Mähne über seine löwenähnlichen grünen Augen zu seiner aristokratischen Nase und dem stolzen, markanten Kinn. Er war immer noch ein Junge, vielleicht sechs Jahre älter als sie, aber nach Izzys Meinung besaß er die Tapferkeit und den Edelmut von zehn erwachsenen Männern.

Er war einfach wunderbar, dieser goldene Fremde, der ihr gerade das Leben gerettet hatte, und Izzy verliebte sich ein winziges bisschen in ihn.

»Komm«, sagte er und streckte die Hand aus. »Der Wald ist ein gefährlicher Ort für eine junge Maid, die allein unterwegs ist. Ich werde dich sicher zum Fest zurückgeleiten.«

Er führte sie einen dunklen, mit Farnkraut überwucherten Pfad entlang. Seine warme Hand hielt ihre Finger fest umschlossen, jeder seiner Schritte war so sicher und bestimmt wie sein starker, stützender Arm. »Was hast du dir dabei gedacht, ohne Begleitung so weit in den Wald hineinzulaufen?«, fragte er, nachdem sie ein Stück gegangen waren. »Es ist eine Sache, wenn ein Junge es vorzieht, eine dunkle Lichtung zu erforschen, statt an einer faden adeligen Gesellschaft teilzunehmen, aber etwas ganz anderes, wenn eine Maid das tut.«

Izzy wollte ihm gegenüber den beschämenden Grund für ihre Flucht von der Festlichkeit nicht zugeben. »Ich bin einem Schmetterling nachgelaufen«, sagte sie. Das war immerhin die halbe Wahrheit, obgleich es recht töricht klang. »Bevor ich mich’s versah, hatte ich den Weg verloren.«

»Sei froh, dass du nicht mehr als den Weg verloren hast«, sagte er streng, aber Izzy sah, wie seine Mundwinkel vor unterdrücktem Lachen zuckten. Sie gelangten an eine Stelle, an der das Gebüsch dicht und struppig war. Sperrige Äste blockierten den Weg. Galant hielt er sie zur Seite, damit sie darunter hindurchgehen konnte. »Nach Ihnen, Mylady.«

Strahlend duckte sie sich unter den dichten Zweigen hindurch, um anschließend einen raschen Knicks zu vollführen. »Vielen Dank, Sir …?«

»Griffin.« Lächelnd kam er zu ihr und verbeugte sich höfisch. »Griffin of Droghallow, zu Euren Diensten.«

»Droghallow?« Unvermittelt verspürte Izzy einen Stich der Enttäuschung. »Es fällt mir schwer zu glauben, dass du mit Dominic of Droghallow verwandt bist.«

Der Junge sah sie verwundert an. »Kennst du ihn?«

Sofort tauchte das höhnische Grinsen ihres größten Peinigers vor Izzys innerem Auge auf. »Sein Vater und der meine sind befreundet, aber ich kann dir versichern, ich hege nicht den Wunsch, Master Dominic näher kennenzulernen. Erst heute Nachmittag hat er sich schrecklich lustig über …« Izzy krauste die Stirn, nicht bereit, den Satz zu beenden. »Ich halte ihn für einen grässlichen Tyrannen«, sagte sie schließlich.

»Oh ja, Dom kann ziemlich grausam sein«, stimmte Griffin fast entschuldigend zu. Er beugte sich vor und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Wenn er dich noch einmal ärgert, sag ihm, du wüsstest von seiner schrecklichen Angst vor der Dunkelheit. Erinnere ihn daran, dass er vor Furcht kein Auge schließen kann, wenn nicht die ganze Nacht über Fackeln zu beiden Seiten seines Bettes brennen. Wenn er erfährt, dass du sein Geheimnis kennst, wird er dich in Frieden lassen, da bin ich ganz sicher.«

Dankbar für diese weitere Freundlichkeit schenkte Izzy ihm ein Lächeln. Offenbar war der Keiler nicht die einzige Bestie, die ihr goldener Ritter für sie an diesem Tage erlegte.

»Dom und ich sind nicht blutsverwandt«, erklärte Griffin, während sie weitergingen, dem Licht folgend, das das Ende des Waldes ankündigte. »Sein Vater und seine Stiefmutter haben mich aufgenommen, als ich noch ein Säugling war. Ich bin eine Waise, man hat mich vor etwa fünfzehn Jahren vor die Tore von Droghallow gelegt. Meines Wissens habe ich keine lebenden Verwandten.«

»Überhaupt keine?«, fragte Izzy teilnahmsvoll. Ihre Eltern waren ihr so lieb, dass es ihr unvorstellbar war, sie nicht in ihrem Leben zu wissen. »Weißt du denn gar nichts über deine Familie?«

»Nur das hier«, sagte Griffin. Er blieb stehen, um einen Anhänger unter seiner Tunika hervorzuholen, und zeigte ihn ihr. Es war ein emaillierter bronzener Halbmond – ein Medaillon, in dessen Mitte ein aufgerichteter weißer Löwe prangte. »Lady Alys, Doms Stiefmutter, entdeckte es am Tag, an dem sie mich gefunden hat, in meiner Windel. Das ist alles, was ich von meinen leiblichen Eltern besitze, wer auch immer sie waren.«

»Gewiss waren es edle, noble Menschen«, sagte Izzy, denn sie verspürte das plötzliche Bedürfnis, die Traurigkeit, die in seiner Stimme lag, zu vertreiben. »Sicher wären sie heute sehr stolz auf dich gewesen, Griffin.«

Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu, dann ließ er das Medaillon mit einem Schulterzucken los, und sie gingen weiter. »Doms Vater Sir Robert sagt, ich habe das Zeug zu einem guten Ritter. Ich bin sein Knappe, und er lehrt mich das Waffenhandwerk. Eines Tages werde ich in die Garnison von Droghallow aufgenommen werden.«

»Du wirst ganz gewiss sein bester Mann sein«, verkündete Izzy und musste sich eilen, um mit ihm Schritt zu halten.

Griffin lachte. »Ich will mehr sein als das«, sagte er und blickte gedankenverloren mit zusammengezogenen Brauen auf den vor ihnen liegenden Pfad. »Ich möchte eines Tages ein stolzer Ritter sein. Ein Mann mit eigenem Vermögen. Ein Mann von Ehre.«

Izzy blickte ihren Beschützer bewundernd an. »Das wirst du sein«, sagte sie. In ihrer Stimme schwang die unerklärliche, aber feste Zuversicht, dass ihm alles gelingen würde, was er sich vornahm. »Du wirst der stolzeste, ehrbarste Ritter im gesamten Königreich sein, Griffin of Droghallow!«

»Glaubst du das wirklich?« Er blieb stehen und sah sie wieder mit diesem eindringlichen Blick an.

Sie lächelte voller Überzeugung. »Noch nie war ich von etwas so sehr überzeugt.«

Ihre nachdrücklichen Worte hingen eine Weile zwischen ihnen in der Luft und füllten die Stille, die über der Lichtung lag. Schließlich hoben sich Griffins Mundwinkel langsam zu einem strahlenden Lachen, das Grübchen in seine Wangen malte. »Du bist ein seltsames Mädchen, Izzy. Ein seltsames Mädchen in der Tat, dem es gefällt, Schmetterlingen nachzujagen und an die Träume eines Fremden zu glauben.«

Plötzlich verlegen wandte sie den Blick von seinen grüngoldenen Augen ab und betrachtete eingehend ihre Schuhe. Als er ihre Hand ergriff, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Erstaunt sah sie zu, wie er ihre Finger an seine Lippen hob und ihr einen keuschen Kuss auf die Handfläche drückte. »Es war mir ein großes Vergnügen, Euch kennenzulernen, Mylady.«

Lächelnd entfernte er sich rückwärtsgehend von ihr, tiefer in den Wald hinein. Izzy sah ihm nach, zu betäubt, ihn zu fragen, wohin er ging. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, hämmerte so laut, dass sie das aufgebrachte Rufen, das aus einiger Entfernung zu ihr drang, kaum vernahm. Erneut erklang die Stimme, diesmal näher.

»Isabel de Lamere! Wo hast du gesteckt?«

Es war ihre Amme, die unterwegs zu ihr war. Ohne aufzusehen wusste Izzy, dass die große, alte, gluckenhafte Frau sich schnaufend den Weg über die Wiese bahnte und gar nicht froh darüber war, dass sie die Feier ihretwegen hatte verlassen müssen. Trotz des sich zusammenbrauenden Ärgers konnte Izzy den Blick nicht von dem attraktiven Gesicht ihres goldenen Ritters wenden.

»Sir Griffin«, wisperte sie. Doch da war er schon im Schatten der Bäume verschwunden. Sie betrachtete verträumt die Stelle auf ihrer Hand, die der Mund ihres Beschützers berührt hatte, und als sie den Blick senkte, bemerkte sie etwas Glitzerndes auf dem lehmigen Erdboden zu ihren Füßen. Sein weißes Löwenmedaillon. Die Kette war offenbar an einem Glied gebrochen, und deswegen hatte er sie verloren. »Griffin, warte!«, rief sie, bückte sich nach dem Anhänger und suchte anschließend den Wald mit Blicken nach ihm ab.

Einen Augenblick später stand die Amme neben ihr, packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her über die Wiese, fort vom Wald, zurück zu der Gesellschaft. Izzy trottete hinter ihr her. Das Medaillon hielt sie fest umschlossen in der Hand, glücklich, dass es ihr eine Möglichkeit zu einem Wiedersehen mit Griffin bot, bei dem sie ihm den Anhänger zurückgeben und sich erneut bedanken konnte. Griffin of Droghallow hatte am heutigen Tag ihr Leben gerettet. Er hatte sie eine Dame genannt, ihr die Hand geküsst … und ihr Herz gestohlen.

Izzy spürte, wie das Feuer Tausender romantischer Träumereien in ihr zum Leben erwachte, als sie sich in Gedanken an ihn verlor. Niemals würde es einen nobleren und ehrenwerteren Mann als ihren tapferen Helden geben, den ritterlichen Weißen Löwen Griffin of Droghallow. Daran glaubte sie von ganzem Herzen.

1

Herbst, zehn Jahre später

»Habt Ihr kein Herz, Griffin of Droghallow? Damit liefert Ihr uns dem sicheren Tod aus!«

Von der Anzahl schmuddelig aussehender Bauern, die sich im Dorf zur Übergabe der Pacht versammelt hatten, wagte es nur die Frau des Müllers, Widerrede zu führen. Mit einem Kind unter dem Herzen und einem anderen, das an ihrem Rockzipfel hing, bewegte sich die Matrone mit Mordlust in den Augen schwerfällig auf ihn zu. Diesen Blick hatte Griff während seiner Arbeit als Hauptmann der Garnison von Droghallow oft genug gesehen. Ohne die sich ihm nähernde Frau zu beachten, zurrte er die Wolle- und Getreidesäcke auf dem beladenen Karren fest. Mehrere Schafe und Rinder waren ebenfalls an dem Wagen angebunden; ihr unwilliges Blöken und Muhen zerrte an seiner Geduld.

Das war nur das erste von sechs Dörfern, das er und seine Männer an diesem Tag aufsuchen mussten, um die monatliche Pacht für den Säckel von Droghallow einzufordern, wie es ihre Pflicht war. Es war kein leichtes Jahr für das Land gewesen. Die rücksichtslosen Forderungen des neuen Königs, der verlangte, dass ihm seine Untertanen und Verbündeten Mittel für den sich ausbreitenden Krieg im Heiligen Land zur Verfügung stellten, verschlimmerten die Lage noch. Alles von Wert besaß in England nun seinen Preis. Fürstliche Herrenhäuser kamen unter den Hammer; seit Generationen vererbte Adelstitel mussten durch horrende Summen an die Krone abgesichert werden, und in den Gerichten im ganzen Land wurden Prozesse zugunsten der Partei entschieden, die das höchste Bestechungsgeld zahlte.

Richard Plantagenet war gerade erst zum König gekrönt worden und doch traf er bereits Vorkehrungen, London zu verlassen. Er und sein Heer wollten sich bald auf einen Kreuzzug begeben, um das Heilige Grab für die Christenheit zurückzuerobern. Es war eine noble Mission, doch manch einer fragte sich, ob der Preis, den England dafür zu zahlen hatte, nicht zu hoch war. Manch einer fragte sich auch, ob der Bruder des Königs, Prinz John, sich mehr für Englands Wohlergehen interessieren würde, wäre er stattdessen an der Macht.

John war bei der Krönung seines Bruders ein angemessener Anteil englischer Titel und Besitztümer zugefallen und er hielt aufmerksam Wacht über ein Land, das seiner Auffassung nach bald das seine sein würde. Und während einige noble Vasallen Gelder sammelten, um den Heiligen Krieg zu unterstützen, sammelten andere heimlich für einen Krieg ganz anderer Art: einen royalen Krieg, in dem möglicherweise Bruder gegen Bruder stünde.

Obgleich Englands Lehen gründlich zur Ader gelassen wurden, litten doch die Bauern am meisten darunter, auch die von Droghallow. Sie waren sämtlich erschöpft und am Ende ihrer Kräfte, und die Nachricht, dass ihr Lehnsherr Sir Dominic Earl of Droghallow in seiner Gier nach weiteren Ländereien und Titeln die Pacht erhöht hatte, brachte sie auf. Die meisten konnten die geforderte Summe nicht aufbringen. Stattdessen wurden Lebensmittel und Vieh als Zahlungsmittel angenommen und die Bauern damit zu einem langen, grausam harten Winter verdammt.

Doch es war nicht an ihm, die Bürde ihres Leides zu tragen, sagte Griff sich, als die Müllersfrau sich mit Tränen des Zorns in den Augen vor ihm aufbaute.

»Was für ein Unmensch seid Ihr, Griffin of Droghallow, dass Ihr unseren Kindern das Essen verweigert und die Wolle, die die Kleinen in den kalten Monaten wärmen soll?«

Die Tochter der Frau, ein elfenhaftes Geschöpf mit unglaublich dünnem, strähnigem Haar, kam hinter dem Rock ihrer Mutter hervor. »Nicht weinen, Mama«, sagte sie leise und umarmte sie. »Bitte nicht weinen.«

Griff schaute rasch fort und machte sich an einem der Seile zu schaffen, das er fester anzog als nötig. Er konzentrierte sich auf das Brennen des geflochtenen Strangs in seiner Hand, um das Kind nicht ansehen zu müssen, das vermutlich im nächsten Frühling nicht mehr am Leben sein würde.

»Bedeutet ein Leibeigener einem Ritter denn gar nichts? Könnt Ihr nicht sehen, dass wir jede Kuh und jeden Faden Wolle und jeden Sack Getreide brauchen, den wir haben? Kümmert Euch denn nicht …«

»Es ist nicht meine Sache, mich um Euch zu kümmern, Frau.« Griff band das Seil fest, drehte sich um und schaute die Müllersfrau von oben herab an. »Ich bin geschickt worden, um das einzusammeln, was dem Lord von Droghallow zusteht. Und jetzt tretet zur Seite und lasst mich meine Arbeit tun.«

»Tier!«, schrie sie ihn an, ihr rundliches Kinn bebte. »Seelenlose Bestien seid ihr! Möget Ihr alle in der Hölle verrotten!«

Griff spürte etwas Feuchtes in seinem Gesicht und blieb verdutzt stehen. Die Frau hatte ihn tatsächlich angespuckt. Die Menge, die der Auseinandersetzung mit großer Aufmerksamkeit gefolgt war, tat nun keinen Mucks mehr. Eine betretene Stille legte sich über sie; es schien, als wage es niemand, auch nur zu atmen. Die Müllersfrau hielt Griffins hartem Blick stand, doch ihr ganzer Körper bebte vor Angst, und sie umklammerte ihre Tochter ein wenig fester.

»B…bitte«, stammelte die Frau. »M…Mylord, ich bitte um Vergebung.«

Griff antwortete nicht. Mit dem Handrücken wischte er die Spucke fort, zu überrascht, um wütend zu sein, und zu gleichgültig, um sich beleidigt zu fühlen.

Seine Aufmerksamkeit richtete sich vom Kreis der Bauern auf die Mühle, aus der soeben seine Männer traten. Vor der Gruppe der Ritter schritt der Müller her, den Kopf gebeugt, die Hände auf dem Rücken gefesselt wie ein Verbrecher.

Odo, Griffins Untergebener, führte die Gruppe stolz grinsend an. »Sieht einem Müller ähnlich, immer etwas vom Mahlgut einzubehalten. Er hat geschworen, dass er nichts vor uns versteckt, aber wir haben drei weitere Säcke gefunden, die in einem Hohlraum hinter einem Brett in der Lagerkammer verborgen waren.«

»Bringt sie zum Wagen und lasst uns zum nächsten Dorf weiterreiten«, befahl Griff. Er konnte es schon jetzt kaum erwarten, dass dieser Tag zu Ende ging.

Das Einsammeln und Ausliefern der Pacht war nur ein Teil der Aufgaben, die er für Dom zu erledigen hatte. Eine andere Aufgabe wartete noch in Droghallow auf ihn, eine Aufgabe, die seine Gedanken fortwährend beschäftigte, seit Dom ihn vor einigen Tagen damit beauftragt hatte.

Während einer Reise zum königlichen Hof hatte Droghallows ehrgeiziger Earl erfahren, dass eine junge Erbin, die auf Befehl des Königs verlobt worden war, bald ein Londoner Kloster verlassen und zu ihrem neuen Heim gebracht werden sollte, das mehrere Wegstunden nördlich von Droghallow lag. In einem Monat sollte sie mit Sebastian of Montborne verheiratet werden, einem von König Richards mächtigsten – und wohlhabendsten – Vasallen. Der Edelmann war zudem einer von Doms ärgsten politischen Feinden, und die Gelegenheit, gegen ihn zu intrigieren, stellte für Dom eine zu große Verlockung dar. Dominic wollte, dass die Lady entführt und zu ihm gebracht würde. Er hatte Griffin versprochen, ihm eine Anzahl Männer seiner Wahl für diese Aufgabe zur Verfügung zu stellen, und ihm eine reiche Belohnung bei erfolgreicher Ausführung in Aussicht gestellt.

Griff fügte dem langen Register seiner Sünden und Missetaten, die er auf Doms Geheiß ausgeführt hatte, im Geiste das Verbrechen der Entführung hinzu. Er hatte sich nie für einen Brauträuber gehalten, doch so viel Silber war ein verlockender Köder. Und Griff machte es nichts aus, sich die Hände schmutzig zu machen, solange es die Sache wert war.

Aufgemuntert durch den Gedanken, dass bald eine stattliche Summe in seine Taschen wandern würde, begab sich Griffin zu seinem wartenden Pferd und stieg in den Sattel.

»Was sollen wir mit ihm machen, Griff?«

Odo deutete auf den Müller, der zusammengesunken neben seiner Frau und seiner Tochter stand. Hoch vom Sattel aus starrte Griff auf das Paar, das furchtsam auf seine Entscheidung wartete. Wenn er ihn mit nach Droghallow nahm, würde der Mann hart bestraft werden. Zu hart, wenn man bedachte, dass sein Verbrechen lediglich in dem Versuch bestanden hatte, dem hungernden Dorf etwas zu essen zu verschaffen. Dennoch erforderte sein Ungehorsam eine Züchtigungsmaßnahme.

»Sind noch Getreide- oder Mehlsäcke in der Mühle?«, fragte er Odo.

»Kein einziger mehr. Der Ort ist geräumt, davon habe ich mich selbst überzeugt.«

Griffin nickte. Die Ernte war vor mehreren Wochen eingebracht worden, daher würde die Mühle die letzten Wochen des Herbstes und den kommenden Winter über ungenutzt bleiben. An den Dutzenden Gesichtern vorbeischauend, die ihn angstvoll und mit sengender Verachtung zugleich anstarrten, musterte Griffin das still daliegende Holzgebäude. Nach einem Blick auf Odo reckte er kühl das Kinn in Richtung Mühle. »Brennt sie nieder.«

2

Auf der alten Römerstraße, die aus London hinausführte, herrschte an diesem Morgen reges Treiben, und laute Klagelaute erfüllten die Luft. Ein Edelmann sollte zur letzten Ruhe gebettet werden, und man kam nur im Schneckentempo voran, da die Reisenden auf dem Weg aus der Stadt innehielten, um die Trauergesellschaft passieren zu lassen.

Rauchfäden von den brennenden Kerzen und Öllampen, die man an der Spitze des Leichenzuges trug, verwehten in der Brise, schwebten über die demütig gesenkten Köpfe der begleitenden Nonnen und Geistlichen und über die von schwarzer Seide verhüllte Bahre des Verstorbenen hinweg, die mithilfe von zwei an Brettern befestigten Stangen getragen wurde. Die Familie des Edelmannes folgte direkt dahinter; zwei stolze Söhne stützten ihre weinende Mutter, halfen ihr, sich aufrecht zu halten, als der Kummer sie auf der Straße zu überwältigen drohte.

Die von einem halben Dutzend bewaffneter Männer eskortierte Sänfte, in der Isabel de Lamere saß, machte am Straßenrand halt. Isabel schob die Seidenvorhänge, die sie vor der gleißenden Sonne schützten, auseinander und betrachtete voller Mitgefühl, wie die traurige Prozession an ihnen vorüberzog.

Hinter der Witwe und ihren Söhnen ging ein kleines, in Schwarz gekleidetes Mädchen her. Ihr Gesicht war tränenverschmiert und gerötet, und sie umklammerte einen kleinen Blumenstrauß. Beim Anblick ihrer bebenden Lippen und zitternden Hände bekamen Isabels Augen einen traurigen Glanz, denn in gewisser Weise kannte sie dieses kleine Mädchen. Sie war einmal wie sie gewesen; schon in jungen Jahren war sie ihres Vaters beraubt und von ihrer Mutter, die den Verlust ihres Gatten nicht überwinden konnte, vergessen worden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!